Kolpingmagazin 01-02 2015
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EHRENAMT<br />
Norbert Büker (3. v. r.) ist Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
des Kolping-Bildungswerkes im DV München und Freising.<br />
Aktuell engagiert er sich auch für Asylbewerber (im Bild).<br />
„Ich nehme auch eine<br />
Menge mit für mich“<br />
Eine ehrenamtliche Aufgabe kostet Zeit und Kraft. Aber sie bringt<br />
nicht nur Mühen, sondern auch Freude und Erfüllung, ja sogar<br />
neue Energie. Dazu drei Beispiele.<br />
TEXT: Sylvie-Sophie Schindler<br />
FOTOS: Bethel Fath<br />
Es gibt Arbeitstage, die sind lang und auch extrem<br />
anstrengend. Kommt man endlich nach<br />
Hause, würde man am liebsten nichts mehr hören<br />
und sehen, sondern nur noch die Beine hochlegen<br />
wollen. Auch Karlheinz Brunner hat einen sehr fordernden<br />
Tag im Job, einen wahren Sitzungsmarathon,<br />
hinter sich gebracht. Doch statt sich in die S-Bahn zu<br />
setzen und sich von München ins 20 Kilometer entfernte<br />
Olching, seinem Wohnort, bringen zu lassen,<br />
macht sich der Wirtschaftsinformatiker auf den Weg<br />
ins hiesige Kolpinghaus. Dort hat er ehrenamtlich zu<br />
tun. Es ist ein Dienstag im November, im nahen<br />
Hauptbahnhof tummeln sich zig Leute mit abgehetzten<br />
Gesichtern, es ist regnerisch, es ist kalt. Karlheinz<br />
Brunner aber strahlt. Weitere zwei bis drei Stunden<br />
Sitzung liegen noch vor ihm. „Und darauf freue ich<br />
mich“, sagt der 62-Jährige. Sicher, er könne seine Zeit<br />
jetzt auch auf der Fernsehcouch verbringen, doch das<br />
sei nichts für ihn, dadurch würde man nur träge. Anders<br />
ergehe es ihm mit seinem Ehrenamt. „Egal, wie<br />
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