Soroptimist Österreich - Journal 04-2015

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SIE Club Vaduz - 1. Vaduzer Symposium „Fragiles Europa“ Uni ersität Liechtenstein AM ZENITH DER ZEIT Als sich Monika Studer, Präsidentin des SIE Club Vaduz, im Frühling dieses Jahres Gedanken betreffend der Fragilität Europas machte, war noch nicht zu erkennen, wie brisant das Thema im Herbst werden sollte und dass die Frage nach der Stabilität ganz Europa ins Schwanken brachte. Das bisher im Zweijahresrhythmus stattfindende regionale „Rheintaltreffen“ wurde 2015 in Form eines Symposiums durchgeführt. Die Veranstalterinnen durften zurecht stolz sein, dass sie dabei mit dem Thema genau den Zeitgeist trafen. Am Samstag, dem 5. September fand nunmehr das 1. Vaduzer Symposiumin der Universität Liechtenstein statt. Das Thema, umrissen mit dem Titel „Fragiles Europa“, war spannend genug, dass insgesamt 53 Sorores verschiedener SI- Clubs (Bad Ragaz, Chur, Dornbirn, Goldes, Graz Rubin, Kreuzlingen, Liechtenstein, Luzern, Rapperswil, Vaduz, Wien Donau und Zug), sowie auch Privatpersonen, gerne an dieser veranstaltung teilnahmen. Sowohl in der Eröffnungsrede als auch bei ihren Dankesworten betonte Monika Studer, dass dieses Symposium ohne den guten Zusammenhalt und die Mithilfe aller SIE Vaduz Mitglieder in dieser Form nicht durchführbar gewesen wäre und hob das große Engagement ihrer Clubschwestern in dieser Sache hervor. Renata Trottmann, SIE President elect 2015-2017, bedankte sich beim SIE Club Vaduz für die Initiative, dieses Symposium möglich gemacht zu haben. Gekonnt begleitete Elisabeth Wintrich-Geiter mit ihrer Conference das Symposium. „Es ist an der Zeit, den Weg der Gemütlichkeit zu verlassen. Beginnen wir doch endlich damit, das Wehklagen der Welt, den (noch eher nach) Innen gerichteten Aufschrei der Menschheit, zu hören und vor allem sehr bewusst wahrzunehmen. 70 Jahre Friedenszeit lassen uns vermeintlich gut und sicher ruhen, doch an der Festung Europa wird kräftig gerüttelt. Der Islamische Staat blickt von Libyen aus mit Drohgebärden Richtung Rom. Die einst russischen Befreier wünschen sich Großrussland zurück und tagtäglich ertrinken Menschen im Mittelmeer, nur weil sie sich eine bessere Zukunft in Europa erhoffen und dafür jede Gefahr auf sich nehmen“, konnte man in der Einladung lesen. Vier Referentinnen nahmen zu diesen Themen Stellung. Edit Schlaffer, Friedenspreisträgerin von Soroptimist International Europa, österreichische Sozialwissenschaftlerin und Feministin (www. frauen-ohne-grenzen.org), referierte zu Beginn über „Mütter als erste Linie der Verteidigung gegen Radikalisierung und Rekrutierung“. Seit 9/11 sei die Welt in einer UN- Ordnung und Terror stelle wieder eine weltweite Bedrohung dar. Der Islamische Staat befolge keine Regeln und es sei die Wachsamkeit und gute Beziehung zu ihren Kindern, die Mütter in eine wichtige Rolle dränge, um Radikalisierung und Rekrutierung zu verhindern, so Schlaffer. Vivien Gertsch, Rechtswissenschaftlerin, Pastpräsidentin des SIE Club Vaduz und Vizepräsidentin von Amnesty International Liechtenstein, sprach über „Europäische Werte - Werte in Europa“ und spannte einen historischen „Werte“-Bogen von der Frühzeit bis heute. Mit dem Vortrag „Putins neue Expansionspolitik“ beleuchtete Susanne Scholl, Journalistin, Schriftstellerin und Doyenne der Auslandskorrespondenten des ORF (www.susannescholl. at) eindrücklich die „Nicht“-Entwicklung von Leibeigenen in der russischen Agrarwirtschaft, da in den Sowchosen und Kolchosen die Bauern genauso abhängig waren wie zur Zarenzeit, erzählte von fehlenden Vätern, der Nation, die einen starken Mann an der Spitze brauche bis hin zur Eroberung der Krim und dem Krieg mit der Ukraine. Necla Kelek, Soziologin und Volkswirtschafterin, u.a. ständiges Mitglied der „Deutschen Islam Konferenz“, beendete das Symposium mit „Hurriya heißt Freiheit - der arabische Frühling und die Folgen für die Frauen“, wo sie von ihren Reisen nach Ägypten, Tunesien, Marokko und in die Türkei berichtete. Wussten wir, dass 90% der ägyptischen Frauen beschnitten sind, dass es dem Staat Tunesien gelang, die Scharia aus den Gesetzen zu verbannen und Tunesien somit das fortschrittlichste unter all diesen Ländern ist? „Der Geist ist aus der Flasche“, meint Kelek und bezieht sich damit darauf, dass die Frauen dort nicht mehr aufhören werden um sich ein Mehr an Rechten und Freiheit zu erkämpfen. Die vier unterschiedlichen Themen mit versteckten, aber nicht zu leugnenden Hinweisen auf eine (eventuelle) neue Weltordnung, können nicht von jetzt auf gleich verdaut werden. Das vier Stunden dauernde Symposium bedurfte der vollen Aufmerksamkeit, bot anregende Herausforderung zum Nachdenken und Reagieren zugleich. Ein großer Nachhall klingt da aus Liechtenstein nach Europa: „Aufmerksam machen, handeln, helfen“. Ein Symposium mit gleichwertig brisanten Themen ist vom SIE Club Vaduz zukünftig jährlich vorgesehen und soll neben dem „Rheintaltreffen“ und dem „Deutschsprachigen Freundschaftstreffen“ institutionalisiert werden. Wir können uns bereits jetzt auf die „zweite Auflage“ im Frühherbst 2016 freuen. Eine DVD, die das Thema des ersten Symposiums „Fragiles Europa“ dokumentiert, kann über die SIE Club Vaduz-Websiteadresse www.soroptimistvaduz.li bestellt werden. Soroptimist International Club Vaduzder bunte Stein im Mosaik von Soroptimist International ©MML 10
Projekt „Deutsch- Fit für die Schule“ Club Stockerau Portrait - Mag. pharm. Karin Köck- Wirnsberger Club Steyr Im Frühjahr 2013 initiierte der SO- ROPTIMIST CLUB STOCKERAU das Projekt „Deutsch - Fit für die Schule“ und bietet seither Schulkindern aller Altersstufen eine Lernhilfestunde pro Woche. In Kooperation mit einem lokalen Verein und mit Unterstützung der Direktorinnen und Direktoren der Volks- und Mittelschulen stellen sich einige Clubschwestern des Clubs Stockerau den Kindern persönlich zur Verfügung, um bei den Hausübungen und Vorbereitungen auf Prüfungen und bei Referaten zu helfen. Wir leisten Hilfestellungen, die die Eltern diesen Kindern aus sozialen Gründen oder wegen des Migrationshintergrundes nicht bieten können. Der lokale Verein stellt die Lehrkraft (CS Marietta Berger-Wild) zur Verfügung, die Kosten dafür übernimmt der Soroptimist Club Stockerau. Clubschwester Marietta Berger-Wild ist beruflich Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache und leitet dieses Projekt in fachlicher Hinsicht. Sie berei- Unsere Clubschwester Karin Köck wurde 1973 in Bad Kleinkirchheim, Kärnten, geboren, wo sie auch ihre ersten schulischen Schritte getan hat. Dann aber begann bereits ihre Reise durch einige Bundesländer, mit dem Besuch des BRG in Lienz, dem Studium der Pharmazie in Graz und dem Aspirantenjahr in Villach. Schon Matura und Studium hat sie mit ausgezeichnetem Erfolg absolviert, ebenso die Aspirantenprüfung.Sie ist verheiratet und hat 2 Kinder (Lukas 2002, Nikolas 2003) und tet knifflige Probleme der deutschen Sprache spielerisch auf und übt diese mit den Kindern. So werden Fertigkeiten der Kinder in Bezug auf Hörverstehen, Leseverstehen und Sprechtechnik gestärkt, damit die Kinder die Anforderungen in der Schule in der Arbeitssprache Deutsch besser bewältigen können. Im Sommersemester 2013 haben 36 Kinder, die meisten mit Migrationshintergrund aus 9 verschiedenen Muttersprachen, diesen für die Familien kostenlosen Kurs angenommen. Im Wintersemester 2013/14 wurden auf dieser Basis 24 Kinder in Stockerau und 14 Kinder in der Nachbargemeinde Spillern betreut. Das Echo der Eltern und der Kinder sowie die immer steigende Zahl der Anmeldungen für das Sommersemester 2014 bestätigen uns, dass Eltern und Kinder dieses Projekt - das von Seiten des Clubs längerfristig betrieben werden wird – mittlerweile sehr gut annehmen. Als Soroptimistinnen freut es uns besonders, dass über 60 % lebt seit 2005 in Steyr, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann die Stadtapotheke am Hauptplatz leitet. Der Umgang mit Menschen, die Liebe zur Pharmazie, die Freude an der Arbeit und den täglichen Herausforderungen prägen ihren Alltag. Die beruflichen Schwerpunktthemen in der Beratung sind die Orthomolekulare Medizin, die Phyto- und Aromatherapie, das Thema Darmgesundheit und Ausleitung und die Dermokosmetik. Im Club Steyr kennen wir sie seit vielen Jahren als fröhlichen, freundlichen, große Ruhe ausstrahlenden Menschen. Wir sind immer wieder verblüfft, wie sie trotz forderndem Beruf und 2 Kindern bei all unseren der teilnehmenden Kinder Mädchen sind. Zusätzlich genießen wir es, Kinder aus beinahe aller Welt - der Bogen spannt sich von Peru bis nach China – während ihres Integrationsprozesses in Österreich zu unterstützen. Für das Schuljahr 2014/2015 ist die Nachfrage leicht gestiegen, sodass der Kurs um einige Stunden erweitert wurde. Für das Wintersemester 2015 werden diese Übungsstunden wieder ab Oktober angeboten, und bei Bedarf – speziell im Hinblick auf Kinder von Asylsuchenden – ausgedehnt. Im Bild: Clubschwester Marietta Berger-Wild und Clubschwester Johanna Waldbauer mit den Kindern Aktivitäten fleißig dabei ist und dabei auch immer ein offenes Ohr für Anliegen jeglicher Art hat. So ist sie auch an ihre Aufgaben im Club als 2.Sekretärin oder TK Extension mit Engagement herangegangen. Ihre beiden Burschen beleben den Alltag zu Hause, machen ihr und ihrem Mann viel Freude und zeigen ihnen – wie sie selbst sagt - die wirklichen Wichtigkeiten im Leben. Die Familie ist für Karin das höchste Gut, ihre Freunde, als einen ganz entscheidenden Teil ihres Lebens. Karin`s Lebenseinstellung: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“ Das spüren auch die Menschen in ihrem Umfeld! 11
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