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Das Debütalbum:<br />

Reggaelectriphopop<br />

JAIN<br />

Zanaka<br />

(Spookland<br />

/Columbia/<br />

Sony)<br />

World-Music? Gitarrenpop?<br />

Tanzmucke? Der Album-Erstling<br />

von JAIN ist alles gleichzeitig und<br />

strotzt nur so vor Authentizität,<br />

Multikulturalität und gesundem<br />

Selbstbewusstsein. Besonders<br />

„Come“ und „Makeba“ sind<br />

richtige Hits, getrieben von<br />

mitreissenden Rhythmen und<br />

mitsingtauglichen Refrains und<br />

auch „Hope“ (bereits bekannt von<br />

der gleichnamigen EP) verunmöglicht<br />

stillstehen gleich vom<br />

ersten Takt an. „Zanaka“ fehlt es<br />

noch etwas an Abwechslung, aber<br />

wie die Pariserin schon angetönt<br />

hat, ist ein Nachfolger ja bereits<br />

angedacht. (hut/shy)<br />

Wer das mag, mag auch:<br />

7<br />

Christine And The Queens<br />

„Chaleur Humaine“, Yseult<br />

„Yseult“, Luce „Chaud“<br />

bummlerin, wurde und wird daher von verschiedenen<br />

Stilen und Kulturen beeinflusst.<br />

Die ersten zehn Lebensjahre verbrachte sie im<br />

südwestlichen Teil Frankreichs, daraufhin zog<br />

sie wegen des Jobs des Vaters für drei Jahre nach<br />

Dubai, wo sie ihre Passion fürs Trommeln entdeckte.<br />

Später verschlug es die Familie in den Kongo nach<br />

Pointe-Noire, an den Ort, der sie so nahe zur Musik<br />

brachte, dass daraus eine Karriere entstand. Sie<br />

erinnert sich: „Ich war dort weit entfernt von allem und<br />

hatte mein Zugehörigkeitsgefühl total verloren, sodass ich<br />

einfach etwas tun musste.“ Es folgten ein Jahr Abu Dhabi,<br />

in dem sie ihren Schulabschluss machte und anschliessend<br />

ein Jahr Kunstschule in Paris. „Die vielen Reisen waren<br />

zwar schön und ich bin dankbar für all die Eindrücke, die<br />

ich sammeln durfte“, so JAIN, „aber es war halt auch viel<br />

zum Verarbeiten, weshalb ich begonnen habe, darüber zu<br />

schreiben.“<br />

In so verschiedenen Welten wie u.a. Dubai und dem Kongo<br />

aufzuwachsen, kann herausfordernd sein – und so klingt<br />

auch JAINs Musik, die vor Multikulturalität und<br />

unkonventionellen Stilkombinationen nur so strotzt. Das<br />

schafft einerseits emotionale Nähe, andererseits weckt es<br />

auch das Verlangen nach einem Langstreckenflug. Dieser<br />

Gegensatz ist der Künstlerin wichtig: „Ich will nicht, dass<br />

man mich in eine Genre-Schublade steckt, so wie man es<br />

mit anderen machen kann.“ Und das betont sie zusätzlich<br />

mit ihrem klösterlich-schlichten Show-Outfit, das so gar<br />

nicht zu ihren aufgeschlossenen Liedern passen mag.<br />

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è Debütalbum „Zanaka“ (Spookland/Columbia/Sony) jetzt<br />

erhältlich.<br />

DUA LIPA Gypsy Princess<br />

LION BABE<br />

Zuefall isch Abfall? Sicher nöd!<br />

rockstars<br />

Aus: London, England<br />

Wer das mag, mag auch: Chet Faker, Say Lou Lou, BANKS<br />

Mit ihren zarten 19 Jahren ist Dua Lipa (Albanisch und ihr richtiger<br />

Name, bedeutet so viel wie „Liebe“) ein besonders junges Stück<br />

Frischfleisch und wird mit ihrer rauchigen Stimme, die stellenweise gar<br />

an Amy Winehouse erinnert, besonders munden. Ihre Grundschullehrerin<br />

traute dem Musiktalent nicht einmal einen Solopart zu – heute<br />

nimmt die Brünette ihre groovigen Dark-Pop-Songs in Studios auf der<br />

ganzen Welt auf. Weil sie Covers ihrer Lieblingslieder bei YouTube<br />

hochlud, wurde Ex-Mattafixer Marlon Roudette auf sie aufmerksam<br />

und nahm sie unter seine Fittiche. So poppig wie ihr Mentor ist sie<br />

jedoch (noch) nicht: Musikalisch gibt sich Dua avantgardistisch und<br />

zielt nicht direkt auf den Mainstream ab – trotzdem sind wir uns<br />

sicher, dass sie damit eine Menge Leute begeistern wird. (lola)<br />

è Neue Single „Be The One“ (Dua Lipa Limited/Vertigo/Capitol/Universal)<br />

jetzt erhältlich.<br />

Aus: New York, USA<br />

Wer das mag, mag auch: Sinead Harnett, Snakehips, NAO<br />

Das New Yorker Duo LION BABE – bestehend aus Jillian Hervey (die Frau<br />

mit der wohl schönsten Lockenpracht aller Zeiten) und Lucas Goodman<br />

– ist der Beweis dafür, dass der Zufall manchmal das Beste ist, was<br />

passieren kann. Vor sechs Jahren lernten sich die beiden auf einer Party<br />

kennen, wobei Jillian Wind von Lucas' Musik bekam und sich sofort<br />

darin verguckte, äh, -hörte. Trotzdem verloren sie sich aus den Augen,<br />

doch als Jillian für ein Tanzprojekt selbstproduzierte Mucke brauchte,<br />

kreuzten sich ihre Wege wieder und daraus entstand schliesslich dieser<br />

soulige und beatgetrieben R'n'B, der dank der Disclosure-Collabo<br />

„Hourglass“ nun das Publikum hat, das er verdient. Auch mit eigenen<br />

Singles wie „Treat Me Like Fire“, „Impossible“ und „Where Do We Go“<br />

weiss der Zweier zu überzeugen und macht es schwer, aufs für Ende<br />

Januar angekündigte Debütalbum zu warten. (hut)<br />

è Neue Single „Where Do We Go“ (LION BABE/Outsiders/Polydor/Universal)<br />

jetzt erhältlich.<br />

è Debütalbum „Begin“ (LION BABE/Outsiders/Polydor/Universal) ab 22.1. erhältlich.<br />

rckstr.ch RCKSTR MAG. # 130 |<br />

DEZ. 2015 / JAN. 2016<br />

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