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DIE GEMEINDE

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Ulrich Mayer<br />

AuS DEM LANDTAG<br />

Rat der Gemeinden nicht mehr<br />

als Feigenblatt<br />

Die Abgeordneten Arnold Schuler, Josef Noggler und Christian Egartner, allesamt<br />

ex-Bürgermeister, haben im Landtag einen Gesetzesentwurf zur Einrichtung und<br />

ordnung des Rates der Gemeinden eingebracht. Dieser soll künftig direkt beim<br />

Landtag angesiedelt werden - und auch von diesem finanziert werden.<br />

Die drei Abgeordneten zeigen sich<br />

recht zuversichtlich, dass ihr gemeinsamer<br />

Gesetzesentwurf im Landtag<br />

eine Mehrheit findet: „Er beinhaltet<br />

eine Reihe von Forderungen, die schon<br />

lange Zeit im Raum stehen, aber immer<br />

wieder abgeblockt worden sind.“ Der in<br />

Südtirol im Jahr 2003 geborene Rat der<br />

Gemeinden soll volljährig werden, er soll<br />

ein eigenes Organ des Landtages sein,<br />

das auch von diesem finanziert werde.<br />

„Bisher war er nur ein Anhängsel des<br />

Gemeindenverbandes, was eigentlich<br />

grundfalsch ist!“<br />

Der neue Rat der Gemeinden werde<br />

als Gremium eine Stufe höher stehen<br />

als der Verband, seine Wahl wird neu<br />

geregelt. Seine Gutachten werden im<br />

Rahmen des definierten Zuständigkeitsbereiches<br />

zwingend sein und einer<br />

verpflichtenden Stellungnahme von<br />

Seiten des Landtages bedürfen. „Bisher<br />

musste nicht begründet werden, weshalb<br />

unsere Vorschläge nicht berücksichtigt<br />

worden sind“, berichten Schuler,<br />

Noggler und Egartner über den bisher<br />

eher deprimierenden Alltag des Rates<br />

der Gemeinden. Jetzt müsse eine<br />

spezifische Begründung her!<br />

Der Landtag wird sich künftig mit den<br />

vom Rat der Gemeinden vorgebrachten<br />

Anliegen verpflichtend beschäftigen<br />

müssen. Vorgesehen sind aber nicht<br />

nur Stellungnahmen zu den Gutachten:<br />

„Den Gemeinden wird eine aktive Rolle<br />

zugesprochen, sie können über den Rat<br />

Foto: Südtiroler Gemeindenverband<br />

THEMA<br />

Von links: Die ehemaligen Bürgermeister Christian Egartner, Arnold<br />

Schuler und Josef Noggler bringen nunmehr als Abgeordnete konkrete<br />

Gemeindeanliegen im Südtiroler Landtag ein, bemühen sich aber auch<br />

um mehr direkte Mitsprache der Gemeinden - in Form eines neuen Rates<br />

der Gemeinden.<br />

- immer Gemeindethemen betreffend -<br />

eigene Gesetzesvorschläge einbringen<br />

und Volksabstimmungen beantragen.“<br />

Im Detail: Der Rat der Gemeinden<br />

soll „Beratungsorgan und Gremium<br />

der Zusammenarbeit zwischen der<br />

Autonomen Provinz Bozen und den<br />

Südtiroler Gemeinden“ sein und sich<br />

wie folgt zusammensetzen:<br />

a) drei von der Landeshauptstadt namhaft<br />

gemachte Mitglieder (davon zwei<br />

der italienischen Sprachgruppe),<br />

b) je ein Mitglied, das von den Gemeinden<br />

mit mehr als 20.000 Einwohnern<br />

namhaft gemacht wird,<br />

c) ein Mitglied, das von den Bürgermeistern<br />

der ladinischen Sprachgruppe<br />

gewählt wird,<br />

d) zwei Mitglieder, die von den Bürger-<br />

meistern der italienischen Sprachgruppe<br />

gewählt werden,<br />

e) ein Mitglied, das von den Bürgermeistern<br />

der Gemeinden mit bis zu 1200<br />

Einwohnern gewählt wird,<br />

f ) sieben Mitglieder, die von den Bürgermeistern<br />

der Gemeinden der Bezirksgemeinschaft<br />

gewählt werden,<br />

g) ein von der Bürgermeisterversammlung<br />

gewähltes Mitglied.<br />

Wichtig auch: Die Wahlen zum Rat<br />

der Gemeinden sollen „vom Landtagspräsidenten<br />

ausgerufen“ werden, die<br />

Mitglieder werden dann auch mit dessen<br />

Dekret ernannt; der Präsident soll von<br />

der Bürgermeisterversammlung gewählt<br />

werden (wählbar ist jedes Ratsmitglied).<br />

Die Amtsperiode ist gleich jener eines<br />

Gemeinderates.

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