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special<br />
Outside: Fritz Mitteregger<br />
so macht man‘s richtig<br />
Fritz Mitteregger, der „Platzmasta“<br />
Eigentlich ist er in Pension. Doch beim Daviscup-Länderkampf Österreich gegen Niederlande und beim ATP-<br />
Turnier setzte man in Kitzbühel wieder auf den erfahrenen Platzwart, der jetzt seine Nachfolger einschult.<br />
Fritz Mitteregger<br />
Gewinner<br />
fangen dort an,<br />
wo andere<br />
aufhören.<br />
Beat Feuz / Bronzemedaille Ski WM Beaver Creek 2015<br />
WC Sieger Lauberhorn & Kvitfjell<br />
Nur wer das Entscheidende richtig tut, macht auf<br />
Dauer alles richtig. Ob im Training, in Therapie oder<br />
Massage: Hier setzt man genau die richtigen<br />
Schritte um Sie wieder fit zu machen.<br />
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Steinbockallee 31 / A-6063 Innsbruck / Neu-Rum<br />
Tel +43(0)512 / 20 05 75<br />
Geboren 17.11.1951<br />
Geboren in Kartitsch in Osttirol<br />
Wohnort Jochberg<br />
Familie 42 Jahre verheiratet, drei Kinder<br />
Lebensgefährtin Annemarie<br />
Beruf gelernter Konditor, Platzwart,<br />
seit 1.12.2013 in Pension<br />
Hobbies Wandern, Bergsteigen<br />
Immer zu einem Spaß aufgelegt. Fritz Mitteregger verabschiedete sich auf seine Art in den verdienten Ruhestand.<br />
Obwohl“, so sagt er, „die Arbeit als<br />
Platzwart kann einem keiner beibringen,<br />
das muss man selber lernen, beobachten,<br />
die Natur, den Sand, die Verhältnisse,<br />
den Schatten, die Sonne und nicht<br />
zuletzt die Mondphasen“.<br />
„<br />
Der gelernte Konditor begann im Sommer<br />
1983 beim Kitzbüheler Tennisclub. „Do wer<br />
i nit alt“, hat er zuerst gedacht. Als 1992<br />
sein Vorgänger Arthur Fabi in Pension ging,<br />
wurde Mitteregger fest angestellt. „Es gibt<br />
weder einen guten noch einen schlechten<br />
Platzwart, sondern nur einen fleißigen<br />
oder einen weniger fleißigen“ und so war<br />
er „in der Früh der Erste und am Abend der<br />
Letzte“. Die Spieler musst du erziehen,<br />
sagt er, dass sie die Sonnenschirme<br />
schließen, am Abend und wenn es regnet.<br />
Kontrollieren, ob sie die richtigen Schuhe<br />
haben, „da kann ich heut noch ausrasten,<br />
wenn sie mit Laufschuhen spielen, die graben<br />
den Platz um, überhaupt wenn die<br />
Plätze feucht sind“.<br />
„Hero“ und „Legende“ sagt man zu ihm.<br />
„Hör auf, Legenden sind tot“, meint er<br />
dazu nur lakonisch. Viele wollen Tipps.<br />
„Dann sag ich, das muss ich sehen. Ich<br />
kann keine Ferndiagnose geben.“<br />
„Bin in der Früh der Erste<br />
und am Abend der Letzte“<br />
fritz mitteregger<br />
Dem Turnier wünscht er, dass der Standard<br />
so bleibt und dass das Sportliche im<br />
Vordergrund steht. „Es hat Zeiten gegeben,<br />
in denen es viele VIP-Zelte gab und<br />
das Stadion leer war. Ausverkauft, haben<br />
sie gesagt. Das war für mich der reinste<br />
Horror mit den Schickimicki.“ Er hat viele<br />
Profis kennengelernt: Guillermo Vilas,<br />
José Higueras und Miloslav Mecir, deren<br />
Spiel eher ein „Tänzeln“ war. „Heute ist<br />
alles nur mehr Dreschen. So durchtrainierte<br />
Spieler, die könnten beim Zehnkampf<br />
mittun.“<br />
Der erste Heimsieg von Thomas Muster,<br />
dem „Rackerer“, war Mittereggers schönstes<br />
Erlebnis, endlich einmal ein Österreicher.<br />
Das war in seiner Anfangszeit,<br />
damals war er noch patriotisch. Jetzt ist es<br />
ihm egal, wer gewinnt. Obwohl – wenn<br />
Thiem gewinnen würde, dann könnte er<br />
Sandschaufel, Besen, Walze und Scheibtruhe<br />
endgültig beiseite legen und nach<br />
Osttirol ziehen, am liebsten auf einen Bauernhof<br />
als Hirte, um Schafe zu züchten,<br />
Ausflüge nach Südtirol zu machen und<br />
zum Bergwandern. (mg)<br />
nov. 2015 insideout 19