InsideoutNr13_ANSICHT

international
Tennis verbindet
NATURAL HIDEAWAYS
Ein Traumtag für
ein Traumdoppel
Iris Khanna und Andreas Haider-Maurer schlossen in Weerberg den
Bund fürs Leben. Und der Himmel gratulierte auf seine Art.
Eher selten war Patricia Mayr-Achleitner in ihrer Tennis-Karriere auf Rosen gebettet. Zum Abschluss ihrer Laufbahn gab es aber einen Rosenstrauß.
Der Körper spielte nicht mehr mit
In Linz, wo es angeblich beginnt, endete die internationale Karriere von Patricia Mayr-Achleitner.
Ein Strauß mit weißen Rosen sollte ihre letzte Auszeichnung auf der internationalen WTA-Tour sein.
Nach 13 Jahren verabschiedete sich
die Tirolerin Mitte Oktober auf dem
Linzer Center-Court von ihrer Welttournee.
Für immer. „Irgendwie bin ich
jetzt froh, dass es vorbei ist. Auch wenn
es anfangs nicht so leicht war“, sagt die
28-Jährige. Noch im Juli hatte sie deshalb
bitter geweint. Die Erkenntnis, dass der
Körper ihrem Willen nicht mehr folgen
wollte, war keine einfache. 100 Prozent
seien nicht mehr machbar, bedauert sie.
Ihr Rücken spielt beim Spitzentennis einfach
nicht mehr mit.
Ein Vierteljahrhundert stand die heutige
Jenbacherin auf dem Court – zu den Spitzenzeiten
mehrere Stunden täglich, Konditionseinheiten
ebenso wenig mitgerechnet,
wie jene in der Therapie. „Das
zermürbt dich auf Dauer“, beschreibt die
einstige Nummer 70 der Welt. Jetzt sei es
Zeit für ein neues Leben. Filzkugeln spielen
aber weiterhin die Hauptrolle: Mit
Ehemann Michael möchte Mayr-Achleitner
eine Akademie betreiben: „Ich freue
mich auf die Arbeit mit Kindern.“ Der
Standort sei bevorzugt in Tirol, vielleicht
auch in der Schweiz, aber noch offen. Ein
Teil des Namens steht hingegen bereits
fest: ihre Abkürzung „PM-A“.
„Das muss mir erst mal
jemand nachmachen“
patricia mayr-achleitner
Ihr Weg war auch auf abgezogenen Plätzen
selten eben. Zu Beginn übermannte
Mayr-Achleitner oft Heimweh, ein unangenehmes
Gefühl beim Fliegen wuchs mit
den Jahren sogar an. Doch sie biss durch,
immer wieder. Verletzungen, Trainer,
Fed-Cup-Nominierungen, auch
Wild-Card-Entscheidungen – Österreichs
zeitweise Nummer eins schlug sich durch.
Jetzt, nach 622 Spielen auf der WTA-Tour,
zieht die Blonde mit den blauen Augen
ohne Wehmut Bilanz: Seit 2009 war sie,
bis auf die Australian Open 2013, bei
jedem Grand-Slam-Turnier dabei. Bei der
Premiere in Melbourne stand die damals
22-Jährige gleich im Hauptbewerb, ein
Erlebnis, das ihr stets gut in Erinnerung
bleiben wird: „Das war damals ein
unglaubliches Gefühl.“
Knapp sechs Jahre lang rangierte die Tirolerin
unter den Top 120 der Welt. „Das
muss mir erst mal jemand nachmachen“,
sagt Mayr-Achleitner so, als ob es noch
einer Bestätigung bedarf. Dabei hat sie
den Beweis dafür längst eindrucksvoll
geliefert. (sh)
Glücksgefühle in der Tiroler Natur. Das Bild sagt mehr aus als tausend Worte.
Ohne großes Tamtam, ohne Allüren,
ohne Skandale – dennoch erfolgreich.
So spielten sie sich durch ihre bisherige
Tennis-Laufbahn. Und so feierten
Iris Khanna und Andreas Haider-Maurer
den schönsten Tag in ihrem Leben, den
Tag an dem sie den Bund fürs Leben
schlossen. Bei strahlendem Sonnenschein
in sympathisch-einfacher Art,
aber dennoch feierlich. Und in überschaubarem
Rahmen.
45 Familienangehörige, Freunde und
Bekannte waren Zeugen, als sich das Tennis-Mix-Doppel
in der Kirche in Weerberg
das Ja-Wort gab. Es war das Ende einer
achtjährigen „wilden Ehe“, die bei einem
Turnier in Telfs begann, gleichzeitig der
Anfang eines neuen gemeinsamen
Lebensweges, den die Haider-Maurers ab
November 2015 in Aldrans bei Innsbruck
verbringen wollen. Ein Ruhepol für
Andreas, wenn er von internationalen Turnieren
nach Hause kommt. Ein Ruhepol
aber auch für Iris nach anstrengenden
Vorlesungen. Im Herbst 2015 begann, die
Tirolerin nach dem Abschluss des Studiums
der Sportwissenschaften (im Sommer
2015 mit dem Titel Master) mit dem
Medizin-Studium. Viel Erfolg wünscht die
Insideout Redaktion.
Und die Familienplanung? „Die ist vorerst
in die zweite Reihe gestellt“, meinte Iris
Haider-Maurer. Auch sie bleibt nämlich
dem Tennissport erhalten und wird in der
Saison 2016 das Bundesligateam des IEV
verstärken. Sie bestreitet dann ihre
bereits elfte Meisterschafts saison in der
Bundesliga im Dress des TK IEV Tiroler
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