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Jahresbericht 2007 - Bundesamt für Sport BASPO - admin.ch

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Einleitung<br />

Hans Höhener, Präsident ESK<br />

Teufen, im März 2008<br />

Haben Sie gewusst, dass der Umsatz des Gesamtsystems <strong>Sport</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz über 15 Milliarden Franken<br />

pro Jahr beträgt? Diese Zahl geht aus einer im vergangenen Jahr veröffentli<strong>ch</strong>ten Studie des <strong>Bundesamt</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>Sport</strong> hervor. Die 2005 erhobenen Zahlen zur wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Bedeutung des <strong>Sport</strong>s zeigen<br />

eine Bruttowerts<strong>ch</strong>öpfung von über 8 Milliarden Franken auf. Insgesamt werden 80'300 Arbeitsplätze<br />

dur<strong>ch</strong> den <strong>Sport</strong> bereitgestellt.<br />

Die Zahlen setzen si<strong>ch</strong> aus neun Berei<strong>ch</strong>en zusammen, die von Vereinen und Verbänden, der Öffentli<strong>ch</strong>en<br />

Hand, Handel und Produktion, Dienstleistungen und Medien bis hin zu den <strong>Sport</strong>unfällen rei<strong>ch</strong>en. Gemäss<br />

Studie sind <strong>Sport</strong>tourismus und <strong>Sport</strong>anlagen mit einem Anteil von gut 50 Prozent die beiden wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Bran<strong>ch</strong>en. Als Quers<strong>ch</strong>nittsbran<strong>ch</strong>e rei<strong>ch</strong>t der <strong>Sport</strong> in ganz unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Wirts<strong>ch</strong>aftszweige hinein.<br />

Mit 1,8 Prozent Anteil am Bruttoinlandprodukt und 2,5 Prozent an der Gesamtbes<strong>ch</strong>äftigung ist der <strong>Sport</strong><br />

ein wirts<strong>ch</strong>aftspolitis<strong>ch</strong> bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Faktor. Er ist bes<strong>ch</strong>äftigungsmässig verglei<strong>ch</strong>bar mit der Mas<strong>ch</strong>inenindustrie<br />

und erzielt eine in etwa doppelt so hohe Werts<strong>ch</strong>öpfung wie die Land- und Forstwirts<strong>ch</strong>aft. Mit<br />

dieser Studie gelang es, erstmals die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bedeutung des <strong>Sport</strong>s zu dokumentieren und mit<br />

anderen Wirts<strong>ch</strong>aftszweigen in Relation zu bringen.<br />

Über seine Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit hinaus hat der <strong>Sport</strong> aber no<strong>ch</strong> eine andere grosse Dimension: Seine gesells<strong>ch</strong>afts-,<br />

gesundheits- und bildungspolitis<strong>ch</strong>e Bedeutung. Hier kommt ihm eine weitere, ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> zu<br />

bewertende Funktion zu, die allenfalls verglei<strong>ch</strong>bar ist mit einem anderen, in vers<strong>ch</strong>iedene Wirts<strong>ch</strong>aftszweige<br />

hineinrei<strong>ch</strong>enden Gesamtsystem: der Kultur. <strong>Sport</strong> und Kultur wirken in den Alltag der Mens<strong>ch</strong>en<br />

hinein und beeinflussen Verhaltensweisen und Werte, die weit über deren unmittelbare wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Bedeutung hinausgehen.<br />

Es kann uns ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>gültig sein, inwiefern <strong>Sport</strong> bildet oder gar verbildet, wie er auf die<br />

Gesundheit der einzelnen Mens<strong>ch</strong>en einwirkt, wel<strong>ch</strong>e gesells<strong>ch</strong>aftspolitis<strong>ch</strong>e Funktion ihm als<br />

Freizeitbes<strong>ch</strong>äftigung, aber au<strong>ch</strong> als einem der beliebtesten Unterhaltungsberei<strong>ch</strong>e überhaupt<br />

zugemessen wird. Seine breite und ungemein viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tige und damit gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> weitrei<strong>ch</strong>ende<br />

Quers<strong>ch</strong>nittsfunktion gibt dem <strong>Sport</strong> eine politis<strong>ch</strong>e Dimension, die leider (no<strong>ch</strong>) oft<br />

verkannt wird.<br />

Mit der S<strong>ch</strong>affung des <strong>Bundesamt</strong>es <strong>für</strong> <strong>Sport</strong> <strong>BASPO</strong> und der Aufnahme des Begriffes „<strong>Sport</strong>“ in den Namen<br />

des Departements ist auf Bundesebene vor 10 Jahren ein wi<strong>ch</strong>tiger S<strong>ch</strong>ritt getan worden. Au<strong>ch</strong> wenn<br />

die in vers<strong>ch</strong>iedene Departemente hineinrei<strong>ch</strong>ende Quers<strong>ch</strong>nittsfunktion, aber au<strong>ch</strong> die innen- und aussenpolitis<strong>ch</strong>e<br />

Bedeutung des <strong>Sport</strong>es <strong>für</strong> unser Land ohne weiteres ein Staatssekretariat re<strong>ch</strong>tfertigen<br />

würden.<br />

Problematis<strong>ch</strong>er sieht die sportpolitis<strong>ch</strong>e Entwicklung in vers<strong>ch</strong>iedenen Kantonen aus. Zwar etablierte si<strong>ch</strong><br />

die „Konferenz der kantonalen <strong>Sport</strong>beauftragten“ KKS als Fa<strong>ch</strong>konferenz der Erziehungsdirektorenkonferenz<br />

EDK. In den 90er Jahren wurden in vielen Kantonen <strong>Sport</strong>ämter ges<strong>ch</strong>affen und damit die <strong>Sport</strong>aufgaben<br />

der Kantone wirkungsorientiert zusammengeführt. Do<strong>ch</strong> ist in den letzten Jahren vermehrt eine<br />

gegenteilige Entwicklung festzustellen: <strong>Sport</strong>ämter werden zu Fa<strong>ch</strong>stellen heruntergestuft; in einzelnen<br />

Kantonen werden deren Aufgaben gar vers<strong>ch</strong>iedenen Direktionen bzw. Departementen zugewiesen. Damit<br />

ist die Gefahr verbunden, dass die <strong>Sport</strong>politik in den Kantonen, insbesondere aber au<strong>ch</strong> die Arbeit im<br />

und <strong>für</strong> den <strong>Sport</strong> ges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t und teilweise gar marginalisiert wird.<br />

Wenn die Erklärung der Erziehungsdirektorenkonferenz vom 28. Oktober 2005 zur Bewegungserziehung<br />

und Bewegungsförderung feststellt, dass die Bildungsinstitutionen zur Erfüllung ihrer Zielsetzungen auf<br />

die Unterstützung von Partnern ausserhalb der S<strong>ch</strong>ule angewiesen sind, so ist damit ein Netzwerk angespro<strong>ch</strong>en,<br />

das zwar aus si<strong>ch</strong> selber heraus seinen Beitrag leisten kann und will, glei<strong>ch</strong>zeitig aber immer<br />

au<strong>ch</strong> auf die Unterstützung und wirksame Begleitung der Politik angewiesen ist.<br />

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