Aktuelle Tendenzen in der Talentforschung - Bundesamt für Sport ...
Aktuelle Tendenzen in der Talentforschung - Bundesamt für Sport ...
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<strong>Aktuelle</strong> <strong>Tendenzen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Talentforschung</strong><br />
Prof. Dr. Achim Conzelmann<br />
IInstitut tit t <strong>für</strong> fü S<strong>Sport</strong>wissenschaft t i h ft<br />
Inhalt<br />
1. Theoretische Perspektiven<br />
• Talentbegriff<br />
• El Elemente t <strong>der</strong> d <strong>Talentforschung</strong><br />
T l tf h<br />
• <strong>Talentforschung</strong> zwischen Expertise- und<br />
Hochbegabtenforschung<br />
2. Exemplarische empirische Befunde zum Expertise-<br />
und d zum Hochbegabtenansatz<br />
H hb bt t<br />
• <strong>Sport</strong>liche Karrieren im Tennis (→ Expertiseforschung)<br />
• Talentkriterien im Tennis – e<strong>in</strong>e prospektive Längsschnittstudie<br />
(→ Hochbegabtenforschung + „Teilexpertiseforschung“)<br />
3. <strong>Sport</strong>liche Entwicklung / Sensible Phasen<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
1<br />
2
Wer ist e<strong>in</strong> Talent?<br />
„Es gibt nur e<strong>in</strong>en Test, <strong>der</strong> <strong>für</strong> sich genommen Talente identifiziert,<br />
und das ist alle Schüler am Beckenrand nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufzustellen<br />
und den Startschuss zu geben. g Wer als erster die an<strong>der</strong>e Seite<br />
erreicht, ist <strong>der</strong> Talentierteste.“<br />
„Die erste Talentselektion erlebte ich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule. Als die Klasse <strong>in</strong><br />
das Schwimmbad marschierte, stand <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong>er bei <strong>der</strong> Tür, schaute<br />
auf den Boden und nahm verschiedene Leute aus <strong>der</strong> Reihe –<br />
diejenigen, die beim Gehen die Füße nach Außen stellten. Er ließ sie<br />
sich auf das Brustschwimmen konzentrieren. Die Schule war <strong>in</strong><br />
Wettkämpfen p im Brustschwimmen immer sehr erfolgreich.“ g<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Der (<strong>Sport</strong>)Wissenschaftliche Talentbegriff<br />
Staatisch<br />
Dynamissch<br />
Eng Weit<br />
Person mit auf e<strong>in</strong>en bestimmten<br />
EEntwicklungsabschnitt t i kl b h itt bbezogenen<br />
überØlichen Leistungsresultaten<br />
Kriterium: Wettkampfleistungen im<br />
K<strong>in</strong>desalter<br />
Person mit auf den Entwicklungsverlauf<br />
bezogenen überØlichen<br />
Leistungszuwachsraten<br />
Kriterium: Leistungsentwicklung<br />
im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
(Blanksby, 1980, S. 13)<br />
Person mit körperlich-motorischen und<br />
psychischen hi h Di Dispositionen, iti di die bbei i<br />
günstigen Umweltbed<strong>in</strong>gungen spätere<br />
Höchstleistungen gestatten<br />
Kriterium: Ergebnisse bei komplexen<br />
Talenttests (E<strong>in</strong>maldiagnostik)<br />
Person mit überØlichen Verän<strong>der</strong>ungswerten<br />
<strong>in</strong> relevanten Dispositionen bei<br />
positiven Entwicklungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
Kriterium: Dynamisches Testen von<br />
Leistungsdaten unter Berücksichtigung<br />
personaler und nicht nicht-personaler personaler<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
(modfiziert nach Hohmann & Carl, 2002)<br />
3<br />
4
Talentbezogenen Instanzen e<strong>in</strong>er wissen-<br />
schaftlich geför<strong>der</strong>ten Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
Talentsuche<br />
Talentauswahl<br />
Talentför<strong>der</strong>ungg<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Talentdiagnose<br />
Talentprognose<br />
(Hohmann & Carl, 2002)<br />
Talentbezogenen Instanzen e<strong>in</strong>er wissen-<br />
schaftlich geför<strong>der</strong>ten Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
Talentsuche Maßnahmen Maßnahmen, die zum Ziel haben haben, e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichend große<br />
Anzahl von Talenten zu f<strong>in</strong>den, um sie e<strong>in</strong>em speziellen<br />
spitzensportorientierten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zuzuführen.<br />
Talentauswahl Maßnahmen, die dazu dienen, aus e<strong>in</strong>er Gruppe von Tra<strong>in</strong>ierenden<br />
diejenigen herauszuf<strong>in</strong>den, die zur Weiterführung e<strong>in</strong>es<br />
spitzensportorientierten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf <strong>der</strong> nächst höheren<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsstufe i i f bbeson<strong>der</strong>s d geeignet i s<strong>in</strong>d. i d<br />
Talentdiagnose Durchführung von standardisierten Tests zur Feststellung des<br />
Ausprägungsgrades von Merkmalen, die als talentrelevant <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>e spezifische <strong>Sport</strong>art gelten.<br />
Talentprognose Begründete Vorhersage des <strong>in</strong>dividuell erreichbaren<br />
höchstmöglichen Erfolges <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Sport</strong>art/Diszipl<strong>in</strong>.<br />
Talentför<strong>der</strong>ung Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Betreuungsmaßnahmen, durch die e<strong>in</strong>e<br />
optimale sportliche Leistungsentwicklung potentieller Talente im<br />
H<strong>in</strong>blick auf langfristige meist spitzensportorientierte Ziele<br />
gesichert werden soll.<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
5<br />
6
<strong>Talentforschung</strong> zwischen<br />
Hochbegabungs- Hochbegabungs und Expertiseforschung<br />
Forschungsstränge<br />
<strong>Sport</strong>wissenschaft Psychologie<br />
<strong>Talentforschung</strong> Hochbegabungsforschung Expertiseforschung<br />
Z. Leistungssport<br />
1973 (6), 1974 (5)<br />
Gabler & Ruoff<br />
(1979)<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Stern (1916)<br />
E<strong>in</strong>dimensionale Modelle<br />
(z.B. Terman, 1925)<br />
Mehrdimensionale<br />
Modelle (z.B. Heller, 1992,<br />
2001)<br />
Hochbegabungsforschung<br />
• Hochbegabung ist die<br />
Bloom (z.B. 1985)<br />
Ericsson (z.B.<br />
1993)<br />
„… <strong>in</strong>dividuelle, kognitive, motivationale und soziale Möglichkeit,<br />
Hö Höchstleistungen h tl i t <strong>in</strong> i e<strong>in</strong>em i o<strong>der</strong> d mehreren h BBereichen i h zu erbr<strong>in</strong>gen, b i<br />
z.B. auf sprachlichem, mathematischem, naturwissenschaftlichem vs.<br />
technischem o<strong>der</strong> künstlerischem Gebiet, und zwar bezüglich<br />
theoretischer und/o<strong>der</strong> praktischer Aufgabenstellungen.“ (Heller, 1990)<br />
• Grundposition: Begabung als relativ stabiles<br />
Persönlichkeitskonstrukt<br />
• Wo geht <strong>der</strong> Begabte h<strong>in</strong>?<br />
• Parallelen zwischen Hochbegabten Hochbegabten- und <strong>Talentforschung</strong><br />
f<strong>in</strong>den sich bezüglich Fragen <strong>der</strong> Disposition und <strong>der</strong><br />
Umfeldanalyse<br />
U eda ayse<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
7<br />
8
Klassifikationskonzept nach Heller (2001)<br />
Fähigkeitsdimensionen, ausgewählte Leistungsexzellenzbereiche,<br />
Mo<strong>der</strong>atorvariablen (nichtkognitive Persönlichkeits- und soziale Umweltmerkmale)<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Expertiseforschung<br />
• Forschungsgegenstand: Experte<br />
„E<strong>in</strong> Experte zeichnet sich dadurch aus, dass er auf e<strong>in</strong>em<br />
bbestimmten ti t GGebiet bi t ddauerhaft h ft ( (nicht i ht zufällig fälli und d nicht i ht nur e<strong>in</strong>zelne i l<br />
Male) herausragende Leistung erbr<strong>in</strong>gt.“ (Posner, 1988)<br />
• Grundposition: Pr<strong>in</strong>zipiell kann je<strong>der</strong> Mensch Experte <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er beliebigen Domäne werden.<br />
• Fragestellung: g g Wo kommt <strong>der</strong> Experte p her?<br />
• Hauptvertreter: Ericsson („deliberate practice“)<br />
• Parallelen zwischen Expertise- p und <strong>Talentforschung</strong> g<br />
f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bezüglich tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswissenschaftlicher<br />
Aspekte <strong>der</strong> <strong>Talentforschung</strong> (v.a. langfi<br />
fristige ti TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplanung) i i l )<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
9<br />
10
Deliberate practice<br />
• Was heißt deliberate practice?<br />
• „gezieltes, konzentriertes und <strong>in</strong>tensives Üben“<br />
• optimale Lernbed<strong>in</strong>gungen: <strong>in</strong>dividuelle Motivation, Ausgangsniveau,<br />
i<strong>in</strong>formatives f ti FFeedback, db k Wi Wie<strong>der</strong>holung d h l<br />
• Lernmethode wichtigste Voraussetzung <strong>für</strong> Erreichen e<strong>in</strong>er hohen Endleistung<br />
• <strong>in</strong>dividuelle Ausrichtung auf e<strong>in</strong>e maximale Leistungssteigerung<br />
• � hochstrukturierte Aktivität, mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit zu verbessern<br />
• Entwicklungsetappen auf dem Weg zur Expertise<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
I. Phase <strong>der</strong> spielerischen Beschäftigung<br />
II. Phase <strong>der</strong> deliberate practice p<br />
III. Engagement wird zum Beruf<br />
Parallelen <strong>der</strong> <strong>Talentforschung</strong> zur<br />
Hochbegabten- Hochbegabten und Expertiseforschung<br />
Expertiseforschung Hochbegabungsforschung<br />
• Höchstleistung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em auserwählten Bereich • Talentfrüherkennung: Frage/Suche nach<br />
• Frage nach <strong>der</strong> optimalen Gestaltung von Prädiktoren (<strong>in</strong>dividuelle Dispositionen &<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Übungsprozessen<br />
Kompetenzen)<br />
(� deliberate practice)<br />
• Frage nach dem E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Umwelt-<br />
• langfristige Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplanung & feste Phasenbbed<strong>in</strong>gungen di (M (Mo<strong>der</strong>atoren) d t )<br />
struktur bis zur Ausprägung <strong>der</strong> Höchstleistung • prospektive wissenschaftliche Karriere-<br />
• retrospektive p Analyse y von Karriereverläufen:<br />
� i.e.S.: tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswissenschaftlich<br />
� i.w.S.: biographisch<br />
begleitung und -analyse im weiten S<strong>in</strong>ne<br />
FAZIT: Parallelen zur Expertiseforschung f<strong>in</strong>den<br />
sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bezüglich tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswissenschaftlicher<br />
Aspekte <strong>der</strong> <strong>Talentforschung</strong><br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
FAZIT: Parallelen zur Hochbegabtenforschung<br />
f<strong>in</strong>den sich bezüglich Fragen <strong>der</strong> Disposition und<br />
<strong>der</strong> Umfeldanalyse<br />
11<br />
12
Inhalt<br />
1. Theoretische Perspektiven<br />
• Talentbegriff<br />
• El Elemente t <strong>der</strong> d <strong>Talentforschung</strong><br />
T l tf h<br />
• <strong>Talentforschung</strong> zwischen Expertise- und<br />
Hochbegabtenforschung<br />
2. Exemplarische empirische Befunde zum Expertise-<br />
und d zum Hochbegabtenansatz<br />
H hb bt t<br />
• <strong>Sport</strong>liche Karrieren im Tennis (→ Expertiseforschung)<br />
• Talentkriterien im Tennis – e<strong>in</strong>e prospektive Längsschnittstudie<br />
(→ Hochbegabtenforschung + „Teilexpertiseforschung“)<br />
3. <strong>Sport</strong>liche Entwicklung / Sensible Phasen<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Hochbegabten- und Expertiseforschung<br />
im Tennis – Zwei DTB-Projekte<br />
DTB Projekte<br />
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im<br />
Tennis<br />
→ EExpertiseforschung ti f h<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Talentkriterien im Tennis –<br />
e<strong>in</strong>e prospektive<br />
Längsschnittstudie<br />
→ Hochbegabtenforschung<br />
(+ „Teilexpertiseforschung“)<br />
13
Das Problem<br />
Viele Wege führen nach Rom …<br />
• Wie viele (welche) Wege führen nach Rom …<br />
o<strong>der</strong>:<br />
• Spielräume und Grenzen bei Karrieren zum Spitzentennis<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Dynamische Sichtweise<br />
Expertise vs. Hochbegabtenforschung<br />
Tenniskarriere SpitzenspielerIn<br />
??? ???<br />
Expertiseforschung<br />
(retrospektiv)<br />
Wie werden SpitzenspielerInnen „gemacht“?<br />
Tennistalent Tenniskarriere ???<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Hochbegabtenforschung<br />
(prospektiv)<br />
Was wird aus hochbegabten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n?<br />
15<br />
16
Fragestellungen (u.a.) des Projekts<br />
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im Tennis<br />
1. Wie sehen Karriereverläufe von Tennisspieler(<strong>in</strong>ne)n von <strong>der</strong><br />
Talentauswahl bis zum Profi aus? Lassen sich Unterschiede zwischen<br />
erfolgreichen und weniger erfolgreichen Spieler(<strong>in</strong>ne)n ausmachen?<br />
2. Inwieweit weichen diese Karriereverläufe vom „Idealverlauf“, wie er <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>konzeption För<strong>der</strong>kon eption des DTB verankert erankert ist ist, ab?<br />
3. Welche Kriterien spielen bei <strong>der</strong> Talentauswahl die zentrale Rolle und<br />
wie viele <strong>der</strong> frühzeitig geför<strong>der</strong>ten Talente erreichen später e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>ternationale Spitzenposition?<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Wer wurde befragt?<br />
1. Kriterien<br />
• Erfolg: Zwischen 1977 und 2001 WRL ≤ 500<br />
• Geburtsjahrgang: 1965 - 1980<br />
• Nationalität: Deutsch (bis 1990 nur BRD)<br />
• N=237 N=237, 117 Damen, Damen 120 Herren, Herren Rücklauf: 31 31,4 4 %<br />
2. Untergruppen<br />
Geschlecht Gesamt<br />
männlich weiblich<br />
sehr erfolgreich (1-10 DRL) 9 11 20<br />
erfolgreich (11–25 DRL) 16 11 27<br />
weniger erfolgreich (> 25 DRL) 12 11 23<br />
Gesamt 37 33 70<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
17<br />
18
Talentauswahl<br />
• 10 % <strong>der</strong> sehr erfolgreichen Damen und 0 % <strong>der</strong> sehr erfolgreichen<br />
Herren waren mit 7- 9 Jahren im Ka<strong>der</strong>.<br />
• viele „Spätentwickler Spätentwickler“ (Selbste<strong>in</strong>schätzung)<br />
• Problem: Spielstärke als Auswahlkriterium<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Lebenszeitliche Platzierung <strong>der</strong><br />
Tenniskarriere<br />
Phasenlänge Damen: idealtypischer Verlauf (oben) vs. realer Verlauf (unten)<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
A= 4,5<br />
B=<br />
1,5<br />
D=<br />
C= 2 E=4,5<br />
1,5<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
A=<br />
3,25<br />
B=<br />
1,5<br />
A = nicht- leistungsorientiertes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
B = nationale Jugendturniere<br />
C = <strong>in</strong>ternationale Jugendturniere<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
C= 2,5 D= 2 E= 4<br />
D = Erwachsenenturniere<br />
E = WTA/ ATP ATP- Tour<br />
Alter<br />
19<br />
20
Lebenszeitliche Platzierung <strong>der</strong><br />
Tenniskarriere<br />
e s a e e<br />
Phasenlänge Herren: idealtypischer Verlauf (oben) vs. realer Verlauf (unten)<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
D=<br />
A= 5,5 B= 2,5 C= 2 E= 2,5<br />
1,5<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
D=<br />
A= 4 B= 3 C= 2,5 E= 2,5<br />
2,25<br />
A = nicht- leistungsorientiertes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
B = nationale Jugendturniere<br />
C = <strong>in</strong>ternationale Jugendturniere<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Übergangs<strong>in</strong>tervalle (Damen)<br />
Übergangs<strong>in</strong>tervalle Damen:<br />
idealtypischer Verlauf (oben) vs. realer Verlauf (unten)<br />
D = Erwachsenenturniere<br />
E = WTA/ ATP ATP- Tour<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
A B C D E<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
B<br />
A C D E<br />
Alter<br />
Alter<br />
22
150<br />
1<br />
125<br />
100<br />
50<br />
75<br />
100 50<br />
25<br />
Übergangs<strong>in</strong>tervalle (Herren)<br />
Übergangs<strong>in</strong>tervalle Herren:<br />
idealtypischer Verlauf (oben) vs. realer Verlauf (unten)<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
A B C D E<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
A B C D E<br />
Deutsche Ranglistenposition im<br />
Altersverlauf bei deutschen<br />
Topspieler<strong>in</strong>nen und Topspielern<br />
Abe<br />
Graf<br />
Huber<br />
Kandar<br />
Kochta<br />
0 S<strong>in</strong>ger<br />
12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
Alter<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
150<br />
125<br />
100<br />
1<br />
50<br />
75<br />
100 50<br />
25<br />
Alter<br />
Alter<br />
23<br />
Becker<br />
Haas<br />
Karbache<br />
Kiefer<br />
Popp<br />
Schüttler<br />
0 Stich<br />
14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
Alter<br />
24
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsauwand<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand (Damen)<br />
Durchschnittlicher Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand<br />
<strong>der</strong> sehr erfolgreichen Damen<br />
30<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
Alter<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
16<br />
18<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand (Herren)<br />
Durchschnittlicher Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand<br />
<strong>der</strong> sehr erfolgreichen Herren<br />
20<br />
30<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
Alter<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
16<br />
18<br />
20<br />
22<br />
22<br />
24<br />
24<br />
26<br />
26<br />
28<br />
28<br />
30<br />
30<br />
Durchschnittlicher Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand <strong>der</strong><br />
weniger erfolgreichen Damen<br />
Tra<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gsaufwand<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
Alter<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
Durchschnittlicher Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand <strong>der</strong><br />
weniger erfolgreichen Herren<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>saufwand<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
Alter<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
16<br />
16<br />
18<br />
18<br />
20<br />
20<br />
22<br />
22<br />
24<br />
24<br />
26<br />
26<br />
28<br />
28<br />
30<br />
30<br />
25<br />
26
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halte<br />
Langfristiger<br />
Leistungsaufbau mit breitem<br />
GGrundlagentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g dl t i i<br />
<strong>Tendenzen</strong><br />
frühzeitige<br />
Spezialisierung<br />
• tennisspezifisches Technik-/Taktiktra<strong>in</strong><strong>in</strong>g dom<strong>in</strong>iert gegenüber<br />
allgeme<strong>in</strong>em Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (37 - 54 % vs. 10 - 16 %)<br />
• allgeme<strong>in</strong>es Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und mentales Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g von<br />
untergeordneter Bedeutung<br />
• hoher Anteil an Matchtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (22 - 34 %) (entscheiden<strong>der</strong><br />
Unterschied zwischen sehr erfolgreichen und weniger erfolgreichen<br />
Damen und Herren)<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Zusammenfassung<br />
1. Abweichungen zwischen Nachwuchsför<strong>der</strong>konzept des<br />
DTB und <strong>der</strong> Realität<br />
22. IIndividuell di id ll sehr h unterschiedliche t hi dli h VVerläufe lä f<br />
Viele, , aber nicht alle (!) ( ) Wege g führen nach Rom!!!<br />
Im E<strong>in</strong>zelnen<br />
• kaum Spieler(<strong>in</strong>nen), die frühzeitig im Ka<strong>der</strong> waren<br />
• Geschlechtsspezifik: Damen beg<strong>in</strong>nen tendenziell später, erreichen<br />
aber relativ rasch hohe Ranglistenpositionen<br />
• Erfolgreiche zeichnen sich durch schnellere Leistungsentwicklung,<br />
deutlich höheren Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand, frühe Spezialisierung und<br />
füh frühes MMatchtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g h i i aus<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
27<br />
28
Konsequenzen<br />
För<strong>der</strong>konzept des DTB muss überdacht werden<br />
• MMehr h DDurchlässigkeit hlä i k it und d TTransparenz, um normabweichende,<br />
b i h d<br />
erfolgsversprechende Entwicklungsverläufe unterstützen zu können<br />
• Dynamisches Testen<br />
• Stärkere Berücksichtigung des problematischen Übergangs<br />
<strong>in</strong>s Profitennis<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Fragestellungen (u.a.) des Projekts<br />
Talentkriterien im Tennis – e<strong>in</strong>e<br />
prospektive Längsschnittstudie<br />
• Welche Kriterien s<strong>in</strong>d ausschlaggebend, um hohe Leistungen im<br />
Profitennis erbr<strong>in</strong>gen zu können?<br />
• Wie verän<strong>der</strong>n sich diese Kriterien im Laufe <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
K<strong>in</strong>des/Jugendlichen?<br />
• Wie können diese Kriterien ökonomisch und praxisnah p ggemessen<br />
werden?<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Erstellung e<strong>in</strong>er Testbatterie<br />
Prospektive Begleitung <strong>der</strong> Talente<br />
29<br />
30
Dynamische Sichtweise<br />
Expertise vs. Hochbegabtenforschung<br />
Tenniskarriere SpitzenspielerIn<br />
??? ???<br />
Expertiseforschung<br />
(retrospektiv)<br />
Wie werden SpitzenspielerInnen „gemacht“?<br />
Tennistalent Tenniskarriere ???<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Hochbegabtenforschung<br />
(prospektiv)<br />
Was wird aus hochbegabten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n?<br />
E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die<br />
sportliche Leistung<br />
Technik<br />
Kondition<br />
Psyche<br />
Taktik<br />
Koord<strong>in</strong>ation<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
31<br />
Soziales Umfeld<br />
Welche E<strong>in</strong>zelmerkmale aus diesen<br />
Bereichen s<strong>in</strong>d wichtig?<br />
Wie können diese Merkmale erfasst werden?<br />
32
Expertenbefragung<br />
Ziele<br />
• Selektion <strong>der</strong> wichtigsten tennisrelevanten Merkmale bezüglich <strong>der</strong><br />
taktischen taktischen, mentalen und koord<strong>in</strong>ativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />
• F<strong>in</strong>den von spezifischen Verhaltensweisen, die erfolgreiches Handeln<br />
im Tennis charakterisieren.<br />
Methode<br />
• FFragebogen b an alle ll BBundes- d und dLLandestra<strong>in</strong>er d t i<br />
• Rücklauf: 14 (+3) von 55<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Expertenbefragung: Ergebnisse<br />
Bedeutsamkeit e<strong>in</strong>zelner Aspekte:<br />
Rank<strong>in</strong>g<br />
Koord<strong>in</strong>ation Taktik Mentale Fähigkeiten<br />
1. Gleichgewicht<br />
22. Tim<strong>in</strong>g<br />
3. Zeitpunkt des<br />
Krafte<strong>in</strong>satzes<br />
4. Stärke des<br />
Krafte<strong>in</strong>satzes<br />
5. Aktionsschnelligkeit<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
1. Eigene Fähigkeiten<br />
richtig e<strong>in</strong>schätzen<br />
2. Gegnerische<br />
Fähigkeiten richtig<br />
e<strong>in</strong>schätzen<br />
33. St Strategien t i <strong>für</strong> fü e<strong>in</strong> i<br />
Match entwerfen<br />
4. Strategien anpassen<br />
und än<strong>der</strong>n<br />
5. Intuition<br />
1. Konzentration<br />
22. Leistungsmotivation<br />
3. Positives Denken<br />
4. Zielstrebigkeit<br />
5. Durchsetzungsvermögen<br />
33<br />
34
Testbatterie<br />
www.dtb-tennis.de � DTB � För<strong>der</strong>ung g �<br />
Talentdiagnostik<br />
Test Durchführung<br />
Dauer <strong>der</strong><br />
Durchführung<br />
Messhäufigkeit<br />
Kondition Konditionstest Tennis<br />
(KTT)<br />
Tra<strong>in</strong>er Ca Ca. 15 m<strong>in</strong> 2x pro Saison<br />
Technik, Technik-Taktik- Tra<strong>in</strong>er Ca. 15 m<strong>in</strong> 2x pro Saison<br />
Taktik, , Koord<strong>in</strong>ationsfragebogen g g<br />
Koord<strong>in</strong>ation Tennis (TTKT)<br />
Psycholog. Leistungs-Motivations-<br />
Merkmale Inventar <strong>für</strong> Tennistalente<br />
(LMIT)<br />
Merkmale Fragenbogen <strong>für</strong><br />
des sozialen<br />
Tennistalente<br />
Umfelds<br />
(FT-1, FT-2)<br />
Fragebogen <strong>für</strong> Eltern von<br />
Tennistalenten (FET-1,<br />
FET FET-2) 2)<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Spieler Ca. 20 m<strong>in</strong> 1x pro Saison<br />
Spieler Ca. 20 m<strong>in</strong> 1x pro Saison<br />
Eltern<br />
Teilnehmer <strong>der</strong> Untersuchung<br />
Ka<strong>der</strong>athleten des Württembergischen Tennis-Bundes<br />
und des Badischen Tennisverbandes<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Jahrgang weiblich männlich<br />
1988 6 6<br />
1989 6 10<br />
1990 5 10<br />
11. MZP: Herbst/W<strong>in</strong>ter 2002/03<br />
2. MZP: Herbst/W<strong>in</strong>ter 2003/04<br />
3. MZP: Herbst W<strong>in</strong>ter 2004/05<br />
4. MZP: Herbst/W<strong>in</strong>ter 2005/06<br />
5. MZP: Herbst/W<strong>in</strong>ter 2006/07<br />
35<br />
36
Alter bei Beg<strong>in</strong>n des Tennisspielens und<br />
beim erstmaligen Ka<strong>der</strong>e<strong>in</strong>tritt (n=42) (n 42)<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Beg<strong>in</strong>n des Tennisspielens<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Ka<strong>der</strong>e<strong>in</strong>tritt<br />
0<br />
3 4 5 6 7 8 9 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Durchschnittlicher Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsumfang<br />
pro Woche<br />
Stunden<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
5<br />
■ = Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
■ = Matchtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
■ = Technik/Taktiktra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
6 7 8 9<br />
Alter<br />
10 11 12 13 14<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
2<br />
37<br />
38
7<br />
6<br />
5<br />
Ergebnisse des KTT von Proband D<br />
a = Pendelspr<strong>in</strong>t, b = Mediz<strong>in</strong>ballweitwurf, c = Dreierhop,<br />
d = Liegestütz und e = 45-sek-Pendellauf<br />
KTT<br />
7<br />
6<br />
5<br />
1.MZP<br />
4 2.MZP<br />
3<br />
3.MZP<br />
2<br />
1<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
a b c d e<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Proband<strong>in</strong>nen G und H<br />
a = Technik, b = Taktik, c = Koord<strong>in</strong>ation, d = Tra<strong>in</strong>erurteil Talent,<br />
e = Durchschnittsleistung KTT<br />
TTKT - PB<strong>in</strong> G<br />
1.MZP<br />
4 2.MZP<br />
3<br />
2<br />
1<br />
a b c d e<br />
3.MZP<br />
7<br />
6<br />
5<br />
3<br />
2<br />
TTKT - PB<strong>in</strong> H<br />
39<br />
1.MZP<br />
4 2.MZP<br />
1<br />
a b c d e<br />
Ranglistenplatz DTB Ranglistenplatz DTB<br />
1. MZP 40. (U14) 1.MZP 20. (U16)<br />
2. MZP 99. (U16)<br />
2. MZP 1. (U16)<br />
3.MZP 65. (U16)<br />
3. MZP 3. (U18)<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
3.MZP<br />
40
Konsequenzen aus den ersten drei<br />
Untersuchungsjahren<br />
Dynamisches Testen könnte zu e<strong>in</strong>er präziseren Talentauswahl und<br />
e<strong>in</strong>er effizienteren Talentför<strong>der</strong>ung führen<br />
Probleme:<br />
(1) Drop-Outs<br />
(2) Organisation <strong>der</strong> Messwie<strong>der</strong>holungen<br />
(3) Pflege des komplexen Test<strong>in</strong>ventars<br />
(4) Motivation <strong>der</strong> Beteiligten g SpielerInnen und Tra<strong>in</strong>erInnen<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Literaturh<strong>in</strong>weise zu den beiden<br />
Tennis-Projekten<br />
Tennis Projekten<br />
Conzelmann, A., Blank, M. & Künstle, C. (2004). Karriereverläufe im<br />
Spitzentennis – Teil 1. Tennis<strong>Sport</strong>, 15 (2), 8-11.<br />
Conzelmann Conzelmann, A., A Blank, Blank M. M & Künstle, Künstle C C. (2004) (2004). Karriereverläufe im<br />
Spitzentennis – Teil 2. Tennis<strong>Sport</strong>, 15 (3), 7-10.<br />
Conzelmann, A., Blank, M. & Baltzer, H. (2004). Talentkriterien im Tennis.<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es praxisnahen Test<strong>in</strong>ventars Test<strong>in</strong>ventars. Tennis<strong>Sport</strong> Tennis<strong>Sport</strong>, 15 (4) (4), 44-9. 9<br />
Testbatterie onl<strong>in</strong>e<br />
www.dtb-tennis.de � DTB � För<strong>der</strong>ung � Talentdiagnostik<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
41<br />
42
© A. Conzelmann, 2007<br />
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im alp<strong>in</strong>en Skirennsport<br />
FFragestellungen t ll des d Projekts P j kt<br />
Zur Individualität von<br />
<strong>Sport</strong>karrieren im<br />
Alp<strong>in</strong>en Al Alp<strong>in</strong>en i Skisport Ski t<br />
E<strong>in</strong> Projekt von Swiss-Ski Swiss Ski <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Sport</strong>wissenschaft <strong>der</strong> Universität Bern<br />
(A (A. Conzelmann & M. M Marconi)<br />
1. Wie sehen Karriereverläufe von SkirennfahrerInnen von <strong>der</strong><br />
Talentauswahl bis zur Spitzenleistung aus? Lassen sich<br />
Unterschiede zwischen sehr erfolgreichen und weniger erfolgreichen<br />
Ski SkirennfahrerInnen f h I ausmachen? h ?<br />
2. Inwieweit weichen diese Karriereverläufe vom „Idealverlauf“, wie er<br />
ddurch h di die NNachwuchsstrukturen h h t kt bbei i SSwiss-Ski i Ski vorgegeben b wird, i d ab? b?<br />
3. Welche Faktoren können e<strong>in</strong>e Karriere negativ o<strong>der</strong> positiv<br />
bee<strong>in</strong>flussen?<br />
4. Welchen E<strong>in</strong>fluss hat die sportliche Karriere sowohl auf die<br />
schulische h li h AAusbildung bild als l auch h auf f di die FFamilie ili und d umgekehrt? k h t?<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
43<br />
44
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im alp<strong>in</strong>en Skirennsport<br />
PPopulation l ti<br />
1. Kriterien<br />
• Erfolg: m<strong>in</strong>d. im B-Ka<strong>der</strong> (Swiss-Ski Ski Alp<strong>in</strong>)<br />
• Geburtsjahrgang: 1956 - 1986<br />
• N=293, Adressenrekrutierung N=275 (132 Damen, 143 Herren)<br />
Rü Rücklauf: kl f 18 18,9 9 %<br />
2. Untergruppen<br />
Geschlecht Gesamt<br />
männlich weiblich<br />
sehr erfolgreich (NM) 8 4<br />
12<br />
erfolgreich (max. A-Ka<strong>der</strong>) 6<br />
6 12<br />
weniger erfolgreich (max. B-Ka<strong>der</strong>) 11 16<br />
27<br />
Gesamt 25 26<br />
51<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Individuelle Karriereverläufe<br />
DDer BBeg<strong>in</strong>n i e<strong>in</strong>er i sportlichen tli h Karriere K i<br />
• HHauptauslöser: t lö Elt Eltern 804% 80.4 %, Geschwister G h i t 31.4% 314% und dSki Skiclub l b294% 29.4%<br />
• An<strong>der</strong>e <strong>Sport</strong>arten neben Skisport (wettkampfmässig): 66% <strong>der</strong> Athleten<br />
• Körperliche Entwicklung: 62.7 % Normalentwickler<br />
25.5 % Spätentwickler<br />
11 11.8 8 % FFrühentwickler üh t i kl<br />
M [Jahre] SD<br />
45<br />
Range [Jahre]<br />
1. Mal auf Skis 3.35 1.0 2 – 7<br />
Beg<strong>in</strong>n leistungssportliche Karriere<br />
12.49 2.4 8 - 18<br />
(Leistungsorientiertes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Ka<strong>der</strong>-<br />
/Auswahlzugehörigkeit, nationale Wettkämpfe)<br />
Entscheidung <strong>für</strong> alp<strong>in</strong>en Skisport 14.72 2.6 10 - 21<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
46
Individuelle Karriereverläufe<br />
DDer BBeg<strong>in</strong>n i e<strong>in</strong>er i sportlichen tli h Karriere K i<br />
Fazit: Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er sportlichen Karriere<br />
• Ke<strong>in</strong>e bedeutsamen Unterschiede zwischen weniger und<br />
sehr Erfolgreichen.<br />
Erfolgreichen<br />
• sehr grosse Heterogenität (Range!)<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Individuelle Karriereverläufe<br />
LLebenszeitliche b itli h Platzierung Pl t i <strong>der</strong> d <strong>Sport</strong>karriere<br />
S tk i<br />
Reale Phasenlängen<br />
Damen Alter<br />
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />
A = 7.5 B = 3.3 C=2.3 D=1.8 E = 2 F<br />
Herren<br />
Alter<br />
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28<br />
A = 7.5 B = 3.4 C = 2.6 D = 2.8 E = 2.5 F<br />
A = nicht-leistungsorientierter Skisport<br />
B = nationale Jugendskirennen<br />
C = nat. und <strong>in</strong>ternat. Jugendskirennen<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
D = FIS - Rennnen<br />
E = Europacup p p<br />
F = Weltcup<br />
47<br />
48
Individuelle Karriereverläufe<br />
LLebenszeitliche b itli h Platzierung Pl t i <strong>der</strong> d <strong>Sport</strong>karriere<br />
S tk i<br />
Übergangs<strong>in</strong>ter Übergangs<strong>in</strong>tervalle alle<br />
Damen<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 Alter<br />
Nicht- Nationale Nat. + <strong>in</strong>ternat.<br />
leistungsorientiert Jugendskirennen Jugendskirennen<br />
Herren<br />
FIS EC WC<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 37<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Individuelle Karriereverläufe<br />
LLebenszeitliche b itli h Platzierung Pl t i <strong>der</strong> d <strong>Sport</strong>karriere<br />
S tk i<br />
Altes Nachwuchskonzept<br />
„Ideale“ Ka<strong>der</strong>verläufe nach Swiss-Ski<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 35<br />
Reale Ka<strong>der</strong>verläufe <strong>der</strong> Athleten (allgeme<strong>in</strong>)<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 31<br />
Ke<strong>in</strong>e Institution<br />
Skiclub<br />
C-Ka<strong>der</strong><br />
Regionalverband B-Ka<strong>der</strong><br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Interregionalverband<br />
Alter<br />
49<br />
A-Ka<strong>der</strong><br />
Nationalmannschaft<br />
50
Individuelle Karriereverläufe<br />
LLebenszeitliche b itli h Platzierung Pl t i <strong>der</strong> d <strong>Sport</strong>karriere<br />
S tk i<br />
Damen<br />
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Alter<br />
Herren<br />
NM<br />
RV IR C-Ka<strong>der</strong> B-Ka<strong>der</strong> A-Ka<strong>der</strong><br />
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Individuelle Karriereverläufe<br />
RV IR C-Ka<strong>der</strong> B-Ka<strong>der</strong> A-Ka<strong>der</strong><br />
LLebenszeitliche b itli h Platzierung Pl t i <strong>der</strong> d <strong>Sport</strong>karriere<br />
S tk i<br />
Weniger Erfolgreiche<br />
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Alter<br />
Sehr Erfolgreiche<br />
RV IR C-Ka<strong>der</strong> B-Ka<strong>der</strong><br />
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
RV IR C-Ka<strong>der</strong> B-Ka<strong>der</strong> A-Ka<strong>der</strong> NM<br />
NM<br />
51<br />
52
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
UUnterbrechungen t b h (< 20 JJahre) h )<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
UUnterbrechungen t b h (< 20 JJahre) h )<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
53<br />
54
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
UUnterstützung t tüt nach h Verletzung<br />
V l t<br />
• Die Athleten beklagten sich mehrmals über mangelnde<br />
Unterstützung während und nach Verletzungen.<br />
• Die Unterstützung <strong>in</strong> Krisen und nach Verletzungen wurde an vierter<br />
Stelle genannt bezüglich e<strong>in</strong>er professionellen Betreuung:<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
1. Gute Beziehung zum Tra<strong>in</strong>er / Vertrauen / positive<br />
Feedbacks<br />
2. Organisation / Logistik / Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
3. Individuelle Betreuung<br />
4. Unterstützung <strong>in</strong> Krisen / nach Verletzungen<br />
5. Servicemann / Skiservice<br />
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
UUnterstützung t tüt nach h Verletzung<br />
V l t<br />
Fazit: Unterstützung nach Verletzungen<br />
• Die Unterstützung während und nach Verletzungen (Krisen) ist <strong>für</strong><br />
die Athleten wichtig.<br />
• Gefor<strong>der</strong>t ist (so weit wie möglich) e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Betreuung <strong>der</strong><br />
Athleten mit beson<strong>der</strong>er Beachtung <strong>der</strong> physischen (und<br />
psychischen) Verfassung <strong>der</strong> Athleten.<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
55<br />
56
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand i i f d im i W<strong>in</strong>ter Wi t<br />
weniger erfolgreiche Damen sehr erfolgreiche Damen<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaaufwand<br />
[SStd.]<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Alter<br />
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaufwand i i f d im i W<strong>in</strong>ter Wi t<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaaufwand<br />
[SStd.]<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
Alter<br />
weniger erfolgreiche Herren sehr erfolgreiche Herren<br />
[Std.]<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>ggsaufwand<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Alter<br />
[Std.]<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>ggsaufwand<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
Alter<br />
57<br />
58
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halt: i i i h lt Problemstellung<br />
P bl t ll<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
frühzeitige<br />
Spezialisierung<br />
Langfristiger Leistungsaufbau<br />
mit breitem Grundlagentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halt i i i h lt<br />
Technik- / Taktiktra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Wettkampftra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
59<br />
60
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halt: i i i h lt Problemstellung<br />
P bl t ll<br />
Allgeme<strong>in</strong>es Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Allgeme<strong>in</strong>es Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halt i i i h lt<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Skispezifisches Konditions- / Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
61<br />
62
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halt i i i h lt<br />
Fazit: Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halt<br />
• Die sehr erfolgreichen Athleten machen im Vergleich mit den weniger<br />
erfolgreichen mehr Technik-/ Taktik- und Wettkampftra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
• Das allgeme<strong>in</strong>e Konditions Konditions- und Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>der</strong> sehr<br />
erfolgreichen Athleten ist ger<strong>in</strong>ger als bei den weniger erfolgreichen.<br />
• DDas skispezifische ki ifi h KKonditions- diti und dK Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g di ti t i i bbei idden sehr h<br />
erfolgreichen Athleten steigert sich markant im Verlaufe <strong>der</strong><br />
<strong>Sport</strong>karriere.<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Faktoren, welche e<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> ihrem Verlauf bee<strong>in</strong>flussen<br />
TTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halte: i i i h lt Vergleich V l i h mit it dem d Tennis T i<br />
<strong>Tendenzen</strong> aus dem Spitzentennis<br />
• Tennisspezifisches Technik-/Taktiktra<strong>in</strong><strong>in</strong>g dom<strong>in</strong>iert gegenüber<br />
allgeme<strong>in</strong>em Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (37 - 54 % vs. 10 - 16 %).<br />
• Allgeme<strong>in</strong>es Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und mentales Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g von<br />
untergeordneter Bedeutung.<br />
• Hoher Anteil an Matchtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (22 - 34 %) (entscheiden<strong>der</strong> Unterschied<br />
zwischen sehr erfolgreichen und weniger erfolgreichen Damen und<br />
Herren).<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
63<br />
64
DDas soziale i l Umfeld U f ld als l E<strong>in</strong>flussfaktor<br />
Ei fl f kt<br />
Kondition<br />
Technik Psyche<br />
Taktik<br />
Koord<strong>in</strong>ation<br />
oo d at o<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Das soziale Umfeld als E<strong>in</strong>flussfaktor<br />
Soziales Umfeld<br />
In welchem Verhältnis stehen die Lebensl<strong>in</strong>ien<br />
S<strong>Sport</strong>karriere, tk i Familie F ili und d AAusbildung? bild ?<br />
FFamilie ili als l sportliches tli h Umfeld: U f ld Facts F t<br />
Vater treibt ke<strong>in</strong>en <strong>Sport</strong><br />
Mutter treibt ke<strong>in</strong>en <strong>Sport</strong> p<br />
Aktive Väter fahren Ski<br />
weniger g erfolgreich g sehr erfolgreich g<br />
15% 58%<br />
26% 50%<br />
83%<br />
80%<br />
Aktive Mütter fahren Ski 65% 50%<br />
Geschwister treiben ke<strong>in</strong>en <strong>Sport</strong><br />
17%<br />
31%<br />
Aktive Geschwister fahren Ski 61% 46%<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
65<br />
66
Das soziale Umfeld<br />
FFamilie: ili die di Eltern Elt<br />
Die Eltern s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Unterstützungsfaktor Nr. 1:<br />
• Allg. g Unterstützung g <strong>in</strong> den verschiedene Phasen: 83%<br />
• Phasen A – C: wesentlich <strong>für</strong> f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung <strong>der</strong> Athleten<br />
• Psychologische Unterstützung: 45.5% Eltern<br />
42.4% Psychologen<br />
39.4% Tra<strong>in</strong>er<br />
24.2% Kollegen<br />
24.2% An<strong>der</strong>e<br />
15.2% Freund / Freund<strong>in</strong><br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Das soziale Umfeld<br />
Di Die Schule: S h l Facts F t<br />
• E<strong>in</strong>schätzung g Schule / Skirennsport: p mehrheitlich ggleich wichtig g<br />
• Die sportliche Karriere gew<strong>in</strong>nt im Altersabschnitt von 13 - 18 an Bedeutung.<br />
• Schulischen Leistungen: 02 02.0% 0% deutlich verschlechtert<br />
42.9% etwas verschlechtert<br />
30.6% ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />
12 12.2% 2% etwas verbessert<br />
12.2% deutlich verbessert<br />
• E<strong>in</strong>fluss auf die Schulzeit: 06.1% deutlich verlängert g<br />
11.8% etwas verlängert<br />
75.5% ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss<br />
06.1% etwas verkürzt<br />
• Schulabschluss: 66% Real- / Sekundarschule<br />
26% Matura<br />
04% BBerufsmatura f<br />
04% an<strong>der</strong>er Abschluss<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
67<br />
68
Das soziale Umfeld<br />
Di Die SSchule: h l Verb<strong>in</strong>dung V bi d Schule S h l - Ski Skirennsportt<br />
43 43.4% 4% <strong>der</strong> Athleten hatten Probleme Probleme, die Schule mit dem Skirennsport zu<br />
verknüpfen: Koord<strong>in</strong>ation Schule - Spitzensport<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Das soziale Umfeld<br />
Antworten Prozent<br />
N Prozent <strong>der</strong> Fälle<br />
Koord<strong>in</strong>ation Probleme Schule und<br />
Schule -<br />
a<br />
Spitzensport<br />
Skisport mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu<br />
verb<strong>in</strong>den<br />
23 43.4% 100.0%<br />
Abbruch Schulausbildung<br />
zugunsten Skikarriere<br />
5 9.4% 21.7%<br />
Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Klasse<br />
2 3.8% 8.7%<br />
Bee<strong>in</strong>flussung <strong>der</strong><br />
Schulnote<br />
8 15.1% 34.8%<br />
E<strong>in</strong>schränkung des<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
3 5.7% 13.0%<br />
verspäteter<br />
Wettkampfe<strong>in</strong>stieg<br />
3 5.7% 13.0%<br />
an<strong>der</strong>e Gründe<br />
9 17.0% 39.1%<br />
Gesamt<br />
53 100.0% 230.4%<br />
a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1.<br />
Di Die SSchule: h l Verb<strong>in</strong>dung V bi d Schule S h l - Ski Skirennsportt<br />
Unterstützung durch die Schule?<br />
Anzahl<br />
Probleme Schule und Skisport mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den *<br />
Unterstützung durch die Schule Kreuztabelle<br />
Probleme Schule und<br />
Skisport mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zu verb<strong>in</strong>den<br />
Gesamt<br />
ne<strong>in</strong><br />
ja<br />
Unterstüt Unterstützung ng durch d rch<br />
die Schule<br />
ne<strong>in</strong> ja<br />
Gesamt<br />
5 19 24<br />
12 11 23<br />
17 30 47<br />
Der Grossteil <strong>der</strong>jenigen Athleten, die ke<strong>in</strong>e Probleme hatten, die Schule mit<br />
dem Skirennsport zu verb<strong>in</strong>den, bekamen Unterstützung durch die Schule.<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
69<br />
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Das soziale Umfeld<br />
Di Die SSchule: h l Verb<strong>in</strong>dung V bi d Schule S h l - Ski Skirennsportt<br />
Auswirkungen auf den Erfolg?<br />
Probleme Schule und Skisport mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den * Erfolg <strong>der</strong><br />
Athleten Kreuztabelle<br />
Anzahl<br />
Probleme Schule und<br />
Skisport p mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zu verb<strong>in</strong>den<br />
Gesamt<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Das soziale Umfeld<br />
Di Die Schule S h l<br />
Fazit: Schule<br />
ne<strong>in</strong><br />
ja<br />
Erfolg <strong>der</strong> Athleten<br />
weniger sehr<br />
erfolgreich erfolgreich Gesamt<br />
12 6 18<br />
15 6 21<br />
27 12 39<br />
• AAuswirkungen i k auf f die di Karriere K i durch d h di die Problematik P bl tik d<strong>der</strong> KKoord<strong>in</strong>ation di ti<br />
Schule – Spitzensport konnte im Bereich alp<strong>in</strong>er Skirennsport nicht<br />
e<strong>in</strong>deutig empirisch nachgewiesen werden.<br />
• E<strong>in</strong> Grossteil <strong>der</strong> Skirennfahrer hat e<strong>in</strong>en Real- bzw.<br />
Sekundarabschluss; e<strong>in</strong>e beachtliche Anzahl die Matura.<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
71<br />
72
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im alp<strong>in</strong>en Skirennsport<br />
ZZusammenfassung f<br />
Zentraler Befund:<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Individuell gibt es sehr unterschiedliche Karriereverläufe<br />
Viele, aber nicht alle (!)<br />
Wege führen nach Rom<br />
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im alp<strong>in</strong>en Skirennsport<br />
ZZusammenfassung f<br />
Im E<strong>in</strong>zelnen<br />
• Die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halte wirken sich auf den Karriereverlauf aus aus. E<strong>in</strong><br />
frühes Technik- und Wettkampftra<strong>in</strong><strong>in</strong>g legt die Basis <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e sehr<br />
erfolgreiche Karriere.<br />
• Verletzungsbed<strong>in</strong>gte Unterbrüche und v. a. die Betreuung während<br />
und nach <strong>der</strong> Verletzung g bee<strong>in</strong>flussen die Karriere stark.<br />
• Die Koord<strong>in</strong>ation von Schule und Spitzensport können im E<strong>in</strong>zelfall<br />
e<strong>in</strong> Problem darstellen darstellen. Es müssen Lösungen gefunden werden werden, die<br />
den Bedürfnissen <strong>der</strong> Athleten entsprechen.<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
73<br />
74
<strong>Sport</strong>liche Karrieren im alp<strong>in</strong>en Skirennsport<br />
EEmpfehlungen f hl<br />
Empfehlungen, basierend auf den Resultaten <strong>der</strong> empirischen<br />
Untersuchung:<br />
• Die <strong>in</strong>dividuelle Entwicklung <strong>der</strong> Athleten sollte im Zentrum stehen<br />
(dynamisches Testen; ke<strong>in</strong>e zu starren För<strong>der</strong>konzepte; Unterschiede<br />
Damen – Herren beachten).<br />
• Es sollten Vorgaben betreffend <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halte <strong>für</strong> die<br />
verschiedenen Institutionen im Verlaufe <strong>der</strong> sportlichen Karriere<br />
formuliert werden (Berücksichtigung <strong>der</strong> empirischen Befunde).<br />
• Konzept <strong>für</strong> die Unterstützung <strong>der</strong> Athleten während und nach<br />
Verletzungen entwickeln / Sensibilisierung des Umfelds auf diese<br />
Problematik.<br />
• Massnahmen <strong>für</strong> die bessere Koord<strong>in</strong>ation von Schule / Ausbildung<br />
und Spitzensport implementieren<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
Inhalt<br />
1. Theoretische Perspektiven<br />
• Talentbegriff<br />
• El Elemente t <strong>der</strong> d <strong>Talentforschung</strong><br />
T l tf h<br />
• <strong>Talentforschung</strong> zwischen Expertise- und<br />
Hochbegabtenforschung<br />
2. Exemplarische empirische Befunde zum Expertise-<br />
und d zum Hochbegabtenansatz<br />
H hb bt t<br />
• <strong>Sport</strong>liche Karrieren im Tennis (→ Expertiseforschung)<br />
• Talentkriterien im Tennis – e<strong>in</strong>e prospektive Längsschnittstudie<br />
(→ Hochbegabtenforschung + „Teilexpertiseforschung“)<br />
3. <strong>Sport</strong>liche Entwicklung / Sensible Phasen<br />
© A. Conzelmann, 2007<br />
75<br />
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Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre<br />
Aufmerksamkeit !<br />
achim.conzelmann@ispw.unibe.ch<br />
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