Max Bruch - Violinkonzert Nr. 1 g-moll op. 26
Bruch, Violinkonzert, Breitkopf, Partitur-Bibliothek
Bruch, Violinkonzert, Breitkopf, Partitur-Bibliothek
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73<br />
nachweisen lässt sich <strong>Bruch</strong>s eigenhändiges Manuskript des Klavierauszugs<br />
(K1) wie auch der für den Druck beigefügten Solostimme (K1 V<br />
).<br />
Bei der überlieferten früheren Abschrift der Solostimme (S) handelt es<br />
sich um das von <strong>Bruch</strong> am <strong>26</strong>. September 1866 an Joachim gesandte<br />
Manuskript, das zur Revision und Redaktion diente. Sie ist ebenso wie<br />
der von <strong>Bruch</strong> am 17. Februar 1866 ausgeschriebene Klavierauszug des<br />
Adagios (D), der den Satz in einer früheren Version wiedergibt, nur für<br />
Fragen der Werkgenese von Bedeutung. Das der Zeitschrift Die Musik<br />
beigegebene Faksimile (M) der ersten zwanzig Takte des 2. Satzes zeigt<br />
eine für diesen Zweck von <strong>Max</strong> <strong>Bruch</strong> hergestellte Reinschrift.<br />
In EA P<br />
fehlende Zeichen wurden, wo dies sinnvoll erschien und möglich<br />
war, ohne Kennzeichnung nach A (auch unter gelegentlicher Berücksichtigung<br />
älterer Lesarten) ergänzt und in den Einzelanmerkungen verzeichnet.<br />
Übernommene Zeichen, die sich nur in K1 V<br />
und K1 finden,<br />
wurden hingegen in der üblichen Weise gekennzeichnet und in den<br />
Einzelanmerkungen belegt. Notwendige Herausgeberzusätze wurden<br />
ebenfalls gekennzeichet, zusätzliche Warnakzidentien hingegen stillschweigend<br />
ergänzt. Auf eine Listung der vereinzelt unpräzise gesetzten<br />
Schwelldynamik wurde verzichtet, wenn deren genaue Position sich<br />
aus dem unmittelbaren musikalischen Zusammenhang ergibt. Die von<br />
<strong>Bruch</strong> an einigen Stellen in den Streichern in A explizit notierten bzw. in<br />
EA P<br />
gestochenen d<strong>op</strong>pelten Halsungen wurden <strong>op</strong>tisch vereinfachend<br />
zusammengezogen und mit dem Hinweis div. versehen. Übernommen<br />
wurden die in EA P<br />
der Solostimme beigegebenen Fingersätze und<br />
Stricharten.<br />
Schon in A findet sich eine von <strong>Bruch</strong> in feinen Abstufungen notierte<br />
Dynamik und Phrasierung. Dazu zählt etwa die Setzung von Akzenten<br />
nicht nur zu einzelnen Noten, sondern auch zu einzelnen Gruppen, die<br />
nicht als Decrescendo-Gabel zu missdeuten sind (1. Satz, T. 86ff.;<br />
2. Satz, T. 9f.; 3. Satz, T. 80f. sowie T. 146ff. und T. 253ff.). Eine weitere<br />
Besonderheit stellt die häufige Verwendung des rinforzando und rinforzato<br />
(rf und rfz) dar. Es handelt sich dabei um eine Vortragsbezeichnung,<br />
bei der die entsprechende Note „mit erhöhtem Accent ausgeführt<br />
werden muss, doch nicht so scharf wie bei der Bezeichnung mit sf<br />
[…], das den höchsten Grad der scharfen Betonung bezeichnet“ (Hermann<br />
Mendel und August Reissmann, Musikalisches Conversations-<br />
Lexikon, Bd. 8, Berlin 1877, S. 357).<br />
Einzelanmerkungen<br />
Stp. = Staccat<strong>op</strong>unkt(e)<br />
1. Satz<br />
6 Vl. solo In EA P<br />
W zur 8.–14. Note; Edition folgt K1 V<br />
(in<br />
A zur 9.–14. Note).<br />
In A und EA P<br />
keine Artikulation zur 14.–15. Note;<br />
Edition folgt K1 V<br />
.<br />
6, 10 Vl. solo In EA P<br />
keine Fermate zur 1. Note; Edition folgt A<br />
und K1 V<br />
.<br />
10 Vl. solo In A und EA P<br />
aus Platzgründen w nur zur 25.–<br />
<strong>26</strong>. Note; Edition folgt K1 V<br />
.<br />
19 Vl. I In EA P<br />
kein pp; Edition folgt A.<br />
20 Vl. solo In EA P<br />
kein Bogen vom Vorschlag zur 1.Note;<br />
Edition folgt K1 V<br />
(in A und K1 ein durchgehender<br />
Bogen bis zur 2. Note).<br />
In EA P<br />
kein Akzent zur 1. Note; Edition folgt A<br />
und K1 V<br />
.<br />
22 Vl. solo In EA P<br />
rf statt sf zur 3. Note (Lesefehler?); Edi -<br />
tion folgt A und K1 (in K1 V<br />
rfz), vgl. jedoch T. 30.<br />
24 Hn. I In EA P<br />
kein pp; Edition folgt A.<br />
<strong>26</strong> Vl. solo In EA P<br />
Akzent zur 8. Note wie w zur 8.–9.<br />
Note; Edition folgt A und K1 V<br />
.<br />
29 Hn. I In EA P<br />
Akzent zur 1. Note wie w zur 1.–2.<br />
Note; Edition folgt A.<br />
31 Vl. solo In EA P<br />
kein ff zur 2. Note; Edition folgt A und K1 V<br />
.<br />
36 Vl. solo In EA P<br />
kein Aufstrich zur 5. Note; Edition folgt A<br />
und K1 V<br />
.<br />
Vl. I/II, Va. In EA P<br />
sf statt fp zur 3. Note (in A keine Dynamik<br />
zu diesen Stimmen, jedoch sf zu Vc., Kb.);<br />
angeglichen an T. 34.<br />
39 Vl. solo In EA P<br />
keine Trillerschlange zur letzten Note;<br />
Edition folgt A und K1 V<br />
.<br />
44 Vl. I In EA P<br />
H a statt Viertelnote; Edition folgt A.<br />
44f. Ob., Kl.,<br />
Hn. III/IV,<br />
Trp., Pk.,<br />
Vl. I/II, Va. In EA P<br />
W bereits ab T. 44, 1. Taktviertel (in Pk.,<br />
Va. nur zu T. 44); Edition folgt A.<br />
45 Vl. solo In A und EA P<br />
kein mf ; Edition folgt K1 V<br />
.<br />
53 Ob. I In EA P<br />
Akzent zur 1. Note wie w; Edition folgt<br />
A (vgl. auch T. 55).<br />
55 Vl. solo In A und EA P<br />
Akzent wie w zu 1.–2. Note ausgezogen;<br />
angeglichen an Ob. I.<br />
59 Vl. solo In EA P<br />
kurze Nachschlagsnote e 3 im Wert einer<br />
Achtelnote gestochen; Edition folgt A und K1 V<br />
.<br />
60 Vl. solo In A und EA P<br />
ff bereits am Ende von T. 59;<br />
Edi tion folgt K1 V<br />
.<br />
Vl. II In EA P<br />
kein p; Edition folgt A.<br />
60f. Kb. In EA P<br />
kein Bogen; Edition folgt A.<br />
62 Vl. I In EA P<br />
kein pp; Edition folgt A.<br />
64f. Vl. solo In EA P<br />
zwei getrennte W in T. 64 zu den letzten<br />
sechs Noten und in T. 65 zur 2.–4. Note; offensichtlich<br />
K<strong>op</strong>iatur- und Stichfehler, da in A<br />
nach T. 64 Seitenwechsel (in K1 V<br />
W nur zu<br />
T. 65).<br />
73 Vl. II In EA P<br />
zu Taktbeginn zusätzlich p; offensichtlich<br />
K<strong>op</strong>iatur- und Stichfehler aus der Schreibweise<br />
colla p. in A.<br />
75 Vl. solo In EA P<br />
Aufstrich als Marcato-Zeichen gestochen (in<br />
A missverständlich geschrieben); Edition folgt K1 V<br />
.<br />
In A und EA P<br />
keine Artikulation; Edition folgt<br />
K1 V<br />
(vgl. auch T. 16, 20, 24, 28).<br />
76 Vl. II In EA P<br />
kein Stp. zur 1. Note; Edition folgt A.<br />
77 Vl. I In EA P<br />
kein Stp. zur letzten Note; Edition folgt A.<br />
80 Vl. I In EA P<br />
kein Stp. zur 1. Note; Edition folgt A.<br />
81 Vl. solo In A und EA P<br />
keine Artikulation; Edition folgt<br />
K1 V<br />
(vgl. auch T. 75).<br />
84 Hn. III In EA P<br />
kein w; Edition folgt A.<br />
Vl. I In EA P<br />
kein Stp. zur 1. Note; Edition folgt A.<br />
85 Vl. II In EA P<br />
kein Stp. zur 1. Note; Edition folgt A.<br />
87f. Vl. solo In EA P<br />
Bogen c 1 –|a 2 über einen Seitenwechsel<br />
hinweg, in A keine eindeutige Lesart (T. 87 kein<br />
Stp. und kein Bogen, nach einem Seitenwechsel<br />
in T. 88 jedoch ein Fortsetzungsbogen); Edition<br />
folgt K1 V<br />
.<br />
89 Vl. solo In EA P<br />
1. Bogen erst ab der 2. Note; Edition folgt<br />
A und K1 V<br />
(in A nur zur 1.–11. Note).<br />
90 Vl. solo In EA P<br />
kein Stp. zur 1. Note; Edition folgt A und<br />
K1 V<br />
.<br />
97 Vl. solo In A und EA P<br />
kein Akzent zur 3.16telgruppe;<br />
Edi tion folgt K1 V<br />
.