Knallfrosch 2016 - Das KNALLharte Maennermagazin

M
13. Jahrgang 2016
STADTGEQUAKE
11
Feng Shui im Palace
Zart & Bitterli –
der neue Gassenhauer
Trash-Blues, selbst gebaute Banjos, eine brennende
Kaffeekanne und ein MEGARIESEN-
Verstärker. So ein Saumeis aber auch, cello
infernale, ohrenbetäubend, eingängig. Das
hat auf Luzerns Strassen wirklich nichts zu
suchen. Herr Marcello Palermo, mit diesem
Namen geht man ohnehin zurückhaltend
durchs Leben und macht nicht armen Panflötendudler
das Leben schwer, indem man ihnen
die begehrten Plätze wegmusiziert. Wir sind
Der Stapi lässt neuerdings rote Lampions in
seinem Büro bambeln, die Trost steckt Stäbchen
in ihr Rapunzel Haar, der Borgula tourt
mit der Rikscha auf seinen immer enger werdenden
Strassen rum, der Merki schlürft
Grüntee auf dem nach Feng Shui positionierten
Fauteul und Sursi Wämmer übt vor dem
Spiegel ein nettes Lächeln. « Lächle ein wenig,
und du bist zehn Jahre jünger» , heisst es im
Chinesischen Volksmund, wobei sie damit
keineswegs die Wämmer meinen, sondern
generell alle Ausländer. Wir lächeln nach chinesischem
Empfinden nämlich zu wenig. Wir
haben hierzulande aber auch keinen Grund
Das Wort zum
F rage an M arcel Schwarzmann,
F inanzdirek tor Kanton L uzern:
T ief rote Z ahlen und 3 3 0 M io
sparen. H ab en Sie einen P lan B?
uss ich das? A ls R R muss ich
k eine langf ristigen Strategien
planen.
dafür, angesichts der Tatsache, dass sämtliche
Nobelherbergen an Sawiris und Feng Shuis
verkauft werden. Nun wird unser ehrwürdiges
Palace gar zum Y unfeng Gao Tempel. Ein
Pekinger Palast, dessen Y in-Y ang-Schwingungen
den Vierwaldstättersee in einen Harmonie-
Tümpel verwandeln, dass sogar die Pedalos
ein permanentes Grinsen drauf haben. Im
Separé e wird ein Kugelfisch runtergewürgt,
der beim anschliessenden Karaoke vom Chef
wieder hochkommt. Und draussen wartet der
Borgula mit der Rikscha.
Diese Perspektiven findet der Knallfrosch
nicht sehr erheiternd. Der Stadtrat hingegen
schon. Endlich gibt’s mal wieder was zu tun
( siehe oben) und ein paar Turis aus China wird
der Gaozetung auch herfrachten. Das verspricht
immerhin ein paar Dollars in die arg
gebeutelte Staatskasse zu spülen, so dass
eventuell am Q uai ein kleines Teehäuschen
errichtet werden kann. Der Merki geniesst
dann hier sein Tässchen, nett lächelnd serviert
von Sursi, mit den Stäbchen von Trost im
Haar, weil die gerade ein Y ogaseminar
besucht. Ausserrdem will nun die Tatort-Crew
den Vertrag mit Luzern doch verlängern. Die
Krimimacher hatten nach der Schliessung des
Puffs am Krienbrüggli damit gedroht, die
Serie fortan in Schlüpfheim zu drehen, weil da
mehr los ist.
hier nicht bei der Mafia. Wir sind in Luzern
und da regiert noch die Kultur der leisen Töne.
A-Capella, Signore Palermo! Unsere Rosie
Bitterli mags unverstärkt: « Wir leben – zum
Glück! – in einem Rechtsstaat, dazu gehört,
dass rechtliche Vorschriften durchgesetzt werden.»
Jawoll! Frau Chefin Kultur der Stadt
Luzern. Das nennt der Knallfrosch eine klare
Taktvorgabe. Und dass Sie den Ermessensspielraum
an die Polizei delegieren, ist bei
Ihrem immensen Arbeitspensum nicht nur
nachvollziehbar, sondern gar zwingend. Endlich
können sich auch mal die Gesetzeshüter
profilieren. So was gehört sich verdankt. Der
Knallfrosch fordert für diese weitsichtige Haltung
den Zart& Bitterli-Orden. Unterschriften
sind einzureichen bei Häschtägflitterli.LU
« N ehmt doch noch mehr
Strassenmusik er aus! »
Oder tut Busse