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Gott löst deine Probleme

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HEUKELBACH KLASSIKER<br />

DIE BIBEL VERSTEHEN – GOTT ERFAHREN – DAS LEBEN MEISTERN<br />

<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />

<strong>Probleme</strong>


Die Stiftung Missionswerk Heukelbach arbeitet überkonfessionell, distanziert sich von<br />

allen Sekten und hat als Grundlage allein <strong>Gott</strong>es Wort, die Bibel. Wir werben keine<br />

Mitglieder. Allein die gute Nachricht von Jesus Christus soll verbreitet werden. Diese<br />

Broschüre ist unverkäuflich und darf nur kostenlos weitergegeben werden!<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Copyright:<br />

Missionswerk Werner Heukelbach,<br />

51700 Bergneustadt, Deutschland<br />

Text: Werner Heukelbach<br />

Druck: Gutenberghaus Druck & Medien GmbH & Co. KG, Dillenburg<br />

Auflage-Nr.: SK07 5 1301 6


1<br />

<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />

<strong>Probleme</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort 2<br />

Das Göttliche in einem Menschenherzen 4<br />

Kümmert sich <strong>Gott</strong> um den einzelnen Menschen? 8<br />

Lebst du in Bedrängnis? 14<br />

Vertraue ihm ganz 18<br />

Du sollst froh in die Zukunft schauen! 27<br />

Entlastet – und befreit! 33<br />

Der gefundene Ausweg 41<br />

Bist du schon ein Kind <strong>Gott</strong>es? 53<br />

Bist du noch kein Kind <strong>Gott</strong>es? 54


2<br />

Geleitwort<br />

Immer wieder treten in unserem Leben Schwierigkeiten auf,<br />

die uns in Not versetzen. Wir merken, diese Schwierigkeiten lassen<br />

sich von uns kaum oder gar nicht beseitigen. Wir wälzen<br />

diese schwierigen <strong>Probleme</strong> hin und her, kommen aber immer<br />

wieder zu dem Schluss: Unsere Hand ist nicht fähig, alle <strong>Probleme</strong><br />

unseres Lebens zu lösen. Daher rufe ich jedem Leser dieser<br />

Zeilen zu: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />

Das Göttliche in <strong>deine</strong>m Leben muss stärker werden. Auch<br />

wenn <strong>Gott</strong> in dein Leben außergewöhnliche Fähigkeiten hineingelegt<br />

hat, kommen doch immer wieder Momente, in denen du<br />

<strong>deine</strong> Machtlosigkeit einsiehst. Wenn das von <strong>Gott</strong> Gewirkte bei<br />

dir die Überhand gewinnt, dann wird sich das in <strong>deine</strong>r Umgebung<br />

auswirken.<br />

<strong>Gott</strong> kümmert sich wirklich um dich. Er kümmert sich um jeden<br />

einzelnen Menschen. Die Pläne <strong>Gott</strong>es mit dir sind so, dass<br />

du in starkem Maße zur Ehre <strong>Gott</strong>es beitragen sollst. Durch dein<br />

Leben soll sich die Verherrlichung <strong>Gott</strong>es, ja, die Ehre des Herrn<br />

Jesus mehren. Der Herr Jesus lässt nichts unversucht, um dein<br />

Herz weit zu öffnen, damit er mit seiner Liebe und seiner Macht<br />

zur Auswirkung kommen kann.<br />

In schwierigen Tagen ist der Herr Jesus ganz besonders am<br />

Werk, dein ganzes Leben zu erfassen. Er will Gebiete bei dir erobern,<br />

die ihm noch nicht gehören. Er will in Räume einziehen,<br />

die ihm bis jetzt noch verschlossen sind. Du darfst in Tagen der<br />

Bedrängnis Mut fassen. Du darfst wissen: Du bist nie allein! Du<br />

darfst dich darüber freuen, dass der Herr bei dir ist.


3<br />

Vertraue ganz dem Herrn Jesus. Lass dich auch vor besonderen<br />

Entscheidungen nicht von der Ungeduld überwältigen.<br />

Ungeduld ist Mangel an Vertrauen! Wer ungeduldig ist, vertraut<br />

nicht ganz auf die Führung des Herrn Jesus. Lass das, was dein<br />

Herz bewegt, näher auf dich zukommen. Lass das, was bei dir<br />

zur Entscheidung drängt, reifer werden. Dann wirst du erfahren,<br />

wie der Herr Jesus die Entscheidung, die du zu treffen hast,<br />

so steuert, dass dir die Entscheidung leicht wird. Nur so wirst<br />

du vor falschen Entscheidungen bewahrt. So wirst du auch vor<br />

Enttäuschungen bewahrt. Menschen enttäuschen dich oft, aber<br />

denke daran: Der Herr Jesus enttäuscht dich nie!<br />

Lege <strong>deine</strong> Zukunft betend in die Hände des Herrn Jesus, so<br />

wird sie licht werden. Du wirst froh in die Zukunft schauen. Du<br />

wirst ein glücklicher Mensch werden. Du wirst merken und spüren,<br />

wie <strong>Gott</strong> selbst <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>löst</strong>.<br />

Du solltest mehr vom Herrn Jesus zeugen. Um anderen<br />

fröhlich von <strong>deine</strong>m Heiland und Retter erzählen zu können,<br />

brauchst du eine innige, ungetrübte Verbindung mit dem Herrn<br />

Jesus. Freue dich darüber, dass der Herr Jesus – als du vor ihm<br />

<strong>deine</strong> Sünden bereut hast – dir <strong>deine</strong> Sünden vergeben hat. Er<br />

hat dein Leben entlastet. Er hat dich von der Sündenschuld befreit.<br />

Du wurdest begnadigt. Deine Strafe wurde aufgehoben.<br />

Der Herr Jesus wirkte ein Neues in dir. Durch ihn bist du von<br />

der Strafe, die dich sonst getroffen hätte, befreit. Diese Tatsache<br />

soll dich stets neu mit Freude und herzlicher Dankbarkeit<br />

erfüllen.<br />

Werner Heukelbach


4<br />

Das Göttliche in einem Menschenherzen<br />

Wenn man als Unbekannter eine Familie<br />

besucht, dann merkt man bald, ob in<br />

dieser Familie das Göttliche herrscht und<br />

regiert. Das Göttliche in einer Familie beginnt<br />

dann, wenn ein Glied der Familie<br />

den Herrn Jesus ins Herz aufnimmt und<br />

ihn wirken lässt. Nicht selten tritt dann in<br />

einer solchen Familie ein Gegeneinander<br />

ein. Dann ist einer gegen den anderen.<br />

Es findet ein Kampf statt. Bald kann man<br />

dann sehen, ob das Göttliche sich weiter<br />

entfalten kann.<br />

In Apostelgeschichte 16 lesen wir, dass<br />

der Kerkermeister zu Philippi zum Glauben<br />

an den Herrn Jesus gekommen war.<br />

Durch Gefangene hatte er die Heilsbotschaft<br />

gehört. Paulus und Silas, die dort<br />

gefangen waren, hatten unter Lobgesang<br />

ihren Heiland und Retter auch im Gefängnis<br />

bezeugt. Der Kerkermeister war durch<br />

ihr Zeugnis suchend geworden und wollte,<br />

dass seine Seele gerettet wird. Als er<br />

dann zum Herzensglauben gekommen<br />

war, hatte er nur einen Wunsch: Auch die<br />

Seinen sollten diesen Glauben und dieses<br />

Heil in Jesus Christus annehmen. Er bekam<br />

die Verheißung, die wir in Apostelgeschichte<br />

16,31 lesen: „Glaube an den Herrn<br />

Jesus Christus, so wirst du gerettet werden,<br />

du und dein Haus!“<br />

Im Herzen des Kerkermeisters war ein<br />

Neues geworden. <strong>Gott</strong> hatte die <strong>Probleme</strong><br />

seines Herzens und Lebens ge<strong>löst</strong>.<br />

Auch in seiner Familie war der Herr Jesus<br />

zwar unsichtbar, aber spürbar eingekehrt.<br />

Es herrschte große Freude, als der Kerkermeister<br />

mit seinem ganzen Hause zum<br />

Glauben an den Herrn Jesus gekommen<br />

war. Einer hatte den Anfang gemacht. Andere<br />

waren willig gefolgt. So sollte es in<br />

einer Familie sein.<br />

Es ist nicht göttlich, wenn bei einem<br />

Glied der Familie die Sünde regiert, denn<br />

die Sünde ist eine bindende Macht. Die<br />

Sünde fesselt den Menschen. Die Sünde<br />

lässt den Menschen nicht wieder los. Jeder<br />

Mensch bestimmt selbst, unter welcher<br />

Herrschaft er durchs Leben gehen<br />

will: Ob unter der Herrschaft des Herrn<br />

Jesus oder unter der Herrschaft des Fürsten<br />

dieser Welt. Wer sich für den Herrn Jesus<br />

entscheidet, der wird von der Schuld<br />

der Sünde und auch von der Macht der<br />

Sünde befreit. In einem solchen Herzen<br />

ist es neu geworden.<br />

Es ist nicht göttlich, wenn in der Familie<br />

der eine gegen den anderen und der<br />

andere gegen den einen ist. Reibereien in<br />

der Familie stören nicht nur den Frieden,<br />

sondern die Herzen der Einzelnen werden<br />

unglücklich. Zwistigkeiten gehen mit in<br />

die Nacht und mit in den neuen Tag hinein.<br />

Zwistigkeiten in der Familie, in der<br />

Ehe oder bei den Kindern versperren dem<br />

Segen <strong>Gott</strong>es den Weg.<br />

Es ist nicht göttlich, wenn in einer Familie<br />

jeder seinen eigenen Weg geht. Da<br />

kommt Unruhe in die Familie, und die<br />

Harmonie schwindet. Es gibt nur einen<br />

Weg, damit alle Glieder der Familie ein<br />

Herz und eine Seele werden. Und dieser<br />

eine Weg besteht darin, dass alle an den<br />

Herrn Jesus glauben und ihr Herz und<br />

Leben dem Herrn Jesus weihen. Dieser<br />

Glaube an den Herrn Jesus darf aber nicht<br />

nur ein Für-wahr-Halten sein. Es muss der


5<br />

Herzensglaube sein. Dieser Glaube kann<br />

nur vom Herrn Jesus gewirkt werden. Der<br />

Herr Jesus will, dass der Heilige Geist in<br />

jedes Herz einkehrt. Der Heilige Geist soll<br />

auch bei dir, lieber Leser, die Herrschaft<br />

gewinnen. Es muss jeder persönlich sein<br />

Herz vor dem Herrn Jesus betend ausschütten.<br />

Lieber Leser, nenne das, was<br />

dein Leben belastet, möglichst im lauten<br />

Gebet dem Herrn Jesus. Tue es möglichst<br />

an einem Platz, wo du allein bist. Sage<br />

ihm alles, halte nichts zurück. Du musst<br />

aber bis zu dem Herrn Jesus umkehren. In<br />

Amos 4,9 stehen die Worte geschrieben:<br />

„Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!<br />

spricht der HERR.“ Es muss eine ganze<br />

Wende stattfinden. Es muss eine totale<br />

Erneuerung des Lebens erfolgen. Dann<br />

beginnt das Göttliche in <strong>deine</strong>m Leben.<br />

Dann beginnt das Göttliche in <strong>deine</strong>r Familie.<br />

Dann <strong>löst</strong> <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />

Göttlich ist, wenn jedes Herz in <strong>deine</strong>r<br />

Familie für den Heiland schlägt. Ein Glied<br />

in der Familie soll von dem anderen ermutigt<br />

werden, diesen Schritt zum Herrn<br />

Jesus hin zu tun. Dieses Ermutigt-Werden<br />

soll in Liebe geschehen. Es darf nicht gesetzlich<br />

sein. Es darf nicht mit einem „Du<br />

musst!“ zusammenhängen.<br />

Göttlich ist, wenn jedes Glied <strong>deine</strong>r<br />

Familie sich von dem Herrn Jesus führen<br />

lässt. Darum bitte ich jeden Leser: Strecke<br />

dem Herrn Jesus <strong>deine</strong> Hand entgegen.<br />

Strecke sie ihm betend entgegen. Er<br />

wird <strong>deine</strong> Hand erfassen. Er will die Führung<br />

<strong>deine</strong>s Lebens übernehmen. Er will<br />

jedes Glied <strong>deine</strong>r Familie führen. Sage ja<br />

zu seiner Führung. Glaube an den Herrn<br />

Jesus und schenke ihm dein Vertrauen.<br />

Brich mit <strong>deine</strong>m alten Leben. Löse <strong>deine</strong><br />

alten Verbindungen. So wirst du errettet<br />

werden. Nimm diesen Rat an, den ich dir<br />

aus dem Herzen heraus gebe. Ich kenne<br />

meinen Heiland schon Jahrzehnte und<br />

habe herrliche Erfahrungen mit ihm gemacht.<br />

Du willst gewiss nicht zu den Besserwissern<br />

gehören. Sie erreichen nicht viel<br />

im Leben. Sie steuern immer wieder einen<br />

toten Punkt an. Kaum hat man angesetzt,<br />

ihnen einen Rat zu geben, wird man<br />

schon von ihnen unterbrochen, weil sie<br />

alles besser wissen. Menschen, die sich<br />

nichts sagen lassen, machen anderen keine<br />

Freude und werden selbst nicht froh.<br />

Fragende Menschen sammeln Weisheit.<br />

Fragende Menschen werden klüger. Fragende<br />

Menschen können in den Dingen<br />

des täglichen Lebens mitsprechen. Fragende<br />

Menschen lassen ihre <strong>Probleme</strong><br />

von <strong>Gott</strong> lösen. Du darfst aber vor <strong>Gott</strong><br />

kein Fragender sein, der immer wieder<br />

sagt: „O <strong>Gott</strong>, warum führst du mich so<br />

und nicht anders? O <strong>Gott</strong>, warum muss<br />

ich so tiefe Wege gehen? Warum, o <strong>Gott</strong>,<br />

erreiche ich nicht das von mir gesteckte<br />

Ziel?“ Lass dich, lieber Leser, vom Herrn<br />

einfach willenlos führen. Er hat ja nur das<br />

Beste mit dir vor. Er will dich segnen und<br />

zum Segen setzen. Er will dich sogar für<br />

andere gebrauchen, um ein Segensträger<br />

zu sein. Geh doch mit dem Wissen in den<br />

Tag hinein: <strong>Gott</strong> wird mich recht führen!<br />

Lass dich im praktischen Leben mehr von<br />

ihm lenken. So und nur so wird sich dein<br />

Leben segensreich gestalten, und nur so<br />

wird <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> lösen.<br />

Überlass doch <strong>deine</strong> Angelegenheiten<br />

mehr dem Herrn; denn in Jesaja 45,2 ruft<br />

der Herr auch dir zu: „Ich selbst will vor dir<br />

herziehen und das Hügelige eben machen;<br />

ich will eherne Türen zerbrechen und eiserne<br />

Riegel zerschlagen; und ich will dir verborgene<br />

Schätze geben und versteckte Reichtümer,<br />

damit du erkennst, dass ich, der HERR,<br />

es bin.“ Lieber Leser, wenn der Herr vor


6<br />

dir herzieht, dann macht er auch die Wege<br />

gangbar. Wenn der Herr vor dir herzieht,<br />

dann nimmt er das Hügelige weg. Wenn<br />

der Herr vor dir herzieht, dann öffnet er<br />

jede Türe. Menschen können die Tür verriegeln<br />

und verschließen wollen, doch er,<br />

dein Heiland, ist stärker als jeder Riegel,<br />

den ein Mensch anbringen kann. Ich wünsche<br />

dir, lieber Leser, dass du mehr die<br />

verborgenen Schätze und die versteckten<br />

Reichtümer <strong>Gott</strong>es erlebst. Lass darum<br />

den Herrn tiefer und stärker und restloser<br />

in <strong>deine</strong>m Leben wirken. Lass ihn doch<br />

einfach alles wegnehmen, was ihm in <strong>deine</strong>m<br />

Leben nicht gefällt. Lass ihn doch<br />

einmal in <strong>deine</strong>m Leben hantieren. Nur<br />

so kommst du in den Genuss des ganzen<br />

Erlösungswerkes in Jesus Christus. Du<br />

kommst in den Genuss <strong>deine</strong>r Errettung.<br />

Deine Fragen werden schwinden. Deine<br />

<strong>Probleme</strong> werden ge<strong>löst</strong>. Das Göttliche<br />

nimmt von <strong>deine</strong>m Herzen mehr Besitz.<br />

Das Empfangen der Segnungen <strong>Gott</strong>es<br />

wird bei dir zunehmen. Vielleicht sagst<br />

du: Ich gehe durch tiefes Leid. Dann rufe<br />

ich dir zu: <strong>Gott</strong> kann im tiefen Leid auch<br />

Freude schenken. Denke bitte an Apostelgeschichte<br />

16,25. Dort heißt es: „Um<br />

Mitternacht aber beteten Paulus und Silas<br />

und lobten <strong>Gott</strong> mit Gesang.“ Sie waren ja<br />

im Gefängnis, wie wir schon lasen. Sie waren<br />

eingeengt. Sie gingen durch Leid und<br />

Kummer. Sie überwanden aber das alles<br />

im Glauben. Sie blieben nicht die Fragenden,<br />

die immer wieder sagten: Warum?<br />

Weshalb? Sondern sie fingen an, <strong>Gott</strong> zu<br />

loben und zu preisen. Ja, sie lobsangen im<br />

Gefängnis. Darum rufe ich auch dir zu:<br />

Lass doch den Herrn mehr wirken! Bei<br />

ihm ist Rettung! Bei <strong>deine</strong>m Heiland sind<br />

Freude und Glückseligkeit. Die Bibel sagt<br />

in Richter 3,9: „Und der HERR erweckte<br />

den Kindern Israels einen Retter, der sie<br />

befreite!“ Womit du nicht fertig wirst, mit<br />

dem wird der Herr fertig. Wenn der Herr<br />

auf <strong>deine</strong>r Seite steht, dann hast du nichts<br />

zu fürchten. Er kann Störendes und Trauerbringendes<br />

von dir fernhalten; denn:<br />

Dem Herrn ist nichts unmöglich. In<br />

Psalm 18,4 steht geschrieben: „Den<br />

HERRN, den Hochgelobten, rief ich an -<br />

und wurde von meinen Feinden errettet!“<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, schalte doch<br />

total um und verbringe ab jetzt die Zeit<br />

im Gebet, die du bisher mit nutzlosem<br />

Tun zugebracht hast. Nicht durch dein<br />

Grübeln wirst du errettet. Nicht durch<br />

dein Anklagen wirst du befreit. Nicht<br />

durch dein Fragen kommst du zum Sieg,<br />

sondern nur dadurch, dass du den Herrn<br />

anrufst. Er will dich retten. Höre es: Er will<br />

mit <strong>deine</strong>m Gegner fertig werden. Überlass<br />

ihm doch von dieser Stunde an einfach<br />

die ganze Angelegenheit. Strebe du<br />

ab jetzt ein ganz anderes Ziel an. Stehe<br />

dem Herrn mehr zur Verfügung, und er<br />

wird <strong>deine</strong> Interessen vertreten. Du wirst<br />

es sehen und spüren, ja, sogar andere<br />

werden es sehen. Der Herr Jesus will bei<br />

jedem Menschen eine innere Umkehr wirken.<br />

Er will eine radikale Bekehrung. Er<br />

will das völlige Abwenden von der Sünde<br />

und vom Bösen. Er will, dass der Mensch<br />

sich ganz zu ihm hinwendet. Ja:<br />

Der Herr Jesus will ein ganz Neues bei<br />

dir! Darum sagt er auch in Johannes 3,3:<br />

„Wenn jemand nicht von Neuem geboren<br />

wird, so kann er das Reich <strong>Gott</strong>es nicht sehen!“<br />

Darum sage ich jedem Leser: Bitte<br />

beachte dies! Kinder <strong>Gott</strong>es sind wiedergeborene<br />

Menschen. Sie wurden von<br />

oben geboren. Ihr Leben wurde erneuert.<br />

Ihr Leben wurde durch das Blut Jesu<br />

Christi, des Sohnes <strong>Gott</strong>es, gründlich<br />

gereinigt. Kinder <strong>Gott</strong>es sind Menschen,<br />

die Kontakt mit der oberen Welt haben.


7<br />

Kinder <strong>Gott</strong>es haben ein Heimatrecht im<br />

Himmel. Kinder <strong>Gott</strong>es werden auf dieser<br />

Erde nicht immer verstanden. Sie werden<br />

in dieser Welt nicht immer für voll genommen.<br />

Sie selbst aber sind die Reichsten<br />

hier auf Erden. Dieser innere Reichtum<br />

wiegt sogar alle äußere Armut auf. Sie<br />

sind die Glücklichen. Sie sind die Begnadigten.<br />

Sie haben Frieden am Herzen Jesu<br />

gefunden. Und wenn du als Kind <strong>Gott</strong>es<br />

nicht wirklich glücklich bist, dann sage<br />

ich dir durch diese Zeilen: Dein Innenleben<br />

muss neu gereinigt werden! Der Herr<br />

Jesus will dein Herz neu zum Brennen<br />

bringen. Dein Leben braucht einen neuen<br />

Anfang mit Jesus. Er selbst will dir die Voraussetzung<br />

schenken. Du brauchst dich<br />

nur ihm zu nahen. Und noch einmal sage<br />

ich dir: Bitte beachte dies!<br />

Dein Sinnen sollte mehr auf den Herrn<br />

gerichtet sein. Auch dir ruft er durch sein<br />

Wort zu: Trachtet nach dem Herrn und<br />

seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig!<br />

Gedenket seiner Wunderwerke,<br />

die er getan hat. Du brauchst ein tiefes<br />

Golgatha-Erleben. Du darfst nicht dabei<br />

stehenbleiben, dass du ein armer Sünder<br />

bist. Du musst einen Schritt weiter gehen.<br />

Du darfst den Herrn Jesus – am Kreuz auf<br />

Golgatha für dich geopfert – im Glauben<br />

annehmen. Dort siehst du ihn als <strong>deine</strong>n<br />

Sündentilger. Dort am Kreuz hat er <strong>deine</strong><br />

Sündenlast an seinem Leib getragen.<br />

Deine Sündenschuld hat er gesühnt. Dein<br />

Schuldkonto hat er ausgelöscht. Er hat<br />

dich dem Herzen <strong>Gott</strong>es nähergebracht.<br />

Blicke nicht weiter auf <strong>deine</strong>n schwachen<br />

Glauben. Bleibe nicht in der Betrachtung<br />

<strong>deine</strong>r Unart stecken. Zweifle nicht länger<br />

daran, dass der Herr dir seine Kraft kundtun<br />

will, sondern erfasse seine Hand. Erfasse<br />

diese segnende, rettende Hand aber<br />

ganz. Lass dich aus allem herausreißen,<br />

in das du hineingesunken bist. Ja, lass ein<br />

ganz Neues bei dir werden.<br />

Die Kraft des Herrn ist tatsächlich unbeschränkt.<br />

Wer sich erhaben vorkommt,<br />

dem kann er nicht helfen. Wer am Boden<br />

liegt und nichts mehr von sich hält, den<br />

richtet er auf. Die Bibel sagt: Er hat Mächtige<br />

von Thronen gestoßen und Niedrige<br />

erhöht. Du wirst erleben, dass er dich<br />

segnet. Du wirst erfahren, dass er das<br />

Alte vergessen will. Bringe alles Ungute<br />

<strong>deine</strong>s vergangenen Lebens unter das<br />

Blut Jesu Christi. Bringe es betend dem<br />

Heiland. Bringe es ihm in tiefem Bedauern.<br />

Und wenn du sagst: Menschen sind<br />

schuld daran, dass ich innerlich zurückgegangen<br />

bin, und wenn du sagst: Andere<br />

haben mich verführt, und wenn du sagst:<br />

Ich habe töricht gehandelt, dass ich mich<br />

in diese Sache habe hineinziehen lassen,<br />

dann sage ich dir: Bleibe bitte nicht dabei<br />

stehen, sondern beginne jetzt ein Neues.<br />

Der Herr Jesus wartet darauf, dass du<br />

ganz neu zu ihm kommst und dann für<br />

ihn da bist. Zu seiner Ehre zu leben, das<br />

soll dein Ziel sein. Ja, bitte beachte dies!<br />

Und wenn du sagst: Es sind zu viele Hindernisse<br />

in meinem Leben. Die Schwierigkeiten<br />

türmen sich hoch auf, ich sehe den<br />

Weg nicht mehr. Ich bin nicht mutig genug,<br />

den Weg zu gehen, den der Herr von<br />

mir fordert, dann sage ich dir: Der Herr<br />

wird mit <strong>deine</strong>n Widersachern und mit<br />

denen fertig, die dich auf diesen falschen<br />

Weg gezogen haben oder ziehen wollen.<br />

Er <strong>löst</strong> alle <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />

Wenn der Herr einschreitet, dann gibt<br />

es für ihn kein Hindernis. Damals sangen<br />

Mose und die Kinder Israel dem Herrn<br />

das Lied und sprachen: „Ich will dem<br />

HERRN singen, denn hoch erhaben ist er:<br />

Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt!“<br />

(2. Mose 15, 1). Wenn du willst, dann räumt


8<br />

der Herr <strong>deine</strong> Hindernisse aus dem Weg.<br />

Wenn du willst, dann macht er die Wege<br />

gangbar! Bitte beachte dies! Bleibe aber<br />

bitte nicht auf halbem Weg stehen, sondern<br />

lass jetzt alles vom Herrn aus <strong>deine</strong>m<br />

Leben hinaustun, was ein Hindernis<br />

war oder ist oder sein kann. Du musst<br />

dem Herrn erlauben, dass er bei dir aufräumt.<br />

Du musst dem Herrn aber auch<br />

das Ja geben, dass er ausräumen und ein<br />

Neues bei dir schaffen kann. Habe daher<br />

neuen Mut. Lass in <strong>deine</strong>m Herzen mehr<br />

das Göttliche gefunden werden, damit du<br />

nicht nur in <strong>deine</strong>r Familie, sondern auch<br />

in <strong>deine</strong>r Nachbarschaft und am Arbeitsplatz<br />

ein Vorbild für andere bist!<br />

Kümmert sich <strong>Gott</strong> um den einzelnen<br />

Menschen?<br />

Es gibt Menschen, die sind Meister im<br />

Versteckspielen. Sie verstehen es, sich<br />

immer wieder so zu tarnen, dass man<br />

ihre wahre innere Einstellung kaum oder<br />

gar nicht feststellen kann. Manche denken,<br />

man kann sich doch nicht so geben,<br />

wie man ist, sonst kommt man im Leben<br />

nicht durch. Schon oft bin ich wegen meiner<br />

Aufrichtigkeit in Schwierigkeiten geraten.<br />

Du zählst vielleicht auch zu jenen, die<br />

sagen: Ich bin nun einmal in der Welt und<br />

muss zusehen, wie ich durchkomme. Eins<br />

ist sicher: Vor <strong>Gott</strong> kann man sich nicht<br />

verstecken oder verstellen. Da muss jeder<br />

Mensch so erscheinen, wie er ist. Du<br />

sagst vielleicht: Gibt es denn überhaupt<br />

einen <strong>Gott</strong>? Weißt du, Satan, der Fürst<br />

dieser Welt, versucht immer wieder in<br />

Bezug auf das Dasein <strong>Gott</strong>es Zweifel in<br />

dein Herz zu säen. Er hat das auch schon<br />

bei den ersten Menschen getan. In der<br />

Heiligen Schrift ist das alles klar niedergeschrieben:<br />

„Und <strong>Gott</strong> der Herr gebot dem Menschen<br />

und sprach: Von jedem Baum des Gartens<br />

darfst du nach Belieben essen; aber von<br />

dem Baum der Erkenntnis des Guten und<br />

des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem<br />

Tag, da du davon isst, musst du gewisslich<br />

sterben!“ (1. Mose 2, 16-17).<br />

„Aber die Schlange war listiger als alle<br />

Tiere des Feldes, die <strong>Gott</strong> der HERR gemacht<br />

hatte; und sie sprach zu der Frau:<br />

Sollte <strong>Gott</strong> wirklich gesagt haben, dass ihr<br />

von keinem Baum im Garten essen dürft?<br />

… Und die Frau sah, dass von dem Baum<br />

gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für<br />

die Augen und ein begehrenswerter Baum<br />

wäre, weil er weise macht; und sie nahm<br />

von seiner Frucht und aß, und sie gab davon<br />

auch ihrem Mann, der bei ihr war, und<br />

er aß. Da wurden ihren beiden die Augen<br />

geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt<br />

waren; und sie banden sich Feigenblätter<br />

um und machten sich Schurze.<br />

Und sie hörten die Stimme <strong>Gott</strong>es des<br />

HERRN, der im Garten wandelte, als der<br />

Tag kühl war; und der Mensch und seine<br />

Frau versteckten sich vor dem Angesicht<br />

<strong>Gott</strong>es des HERRN hinter den Bäumen des<br />

Gartens. Da rief <strong>Gott</strong> der HERR den Menschen<br />

und sprach: Wo bist du? Und er ant-


9<br />

wortete: Ich hörte <strong>deine</strong> Stimme im Garten<br />

und fürchtete mich, denn ich bin nackt;<br />

darum habe ich mich verborgen! Da sprach<br />

er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?<br />

Hast du etwa von dem Baum gegessen, von<br />

dem ich dir geboten habe, du solltest nicht<br />

davon essen? Da antwortete der Mensch:<br />

Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast,<br />

die gab mir von dem Baum, und ich aß! Da<br />

sprach <strong>Gott</strong> der HERR zu der Frau: Warum<br />

hast du das getan? Die Frau antwortete:<br />

Die Schlange hat mich verführt; da habe<br />

ich gegessen! … Und <strong>Gott</strong> der HERR machte<br />

Adam und seiner Frau Kleider aus Fell<br />

und bekleidete sie. So schickte ihn <strong>Gott</strong> der<br />

HERR aus dem Garten Eden, damit er den<br />

Erdboden bearbeite, von dem er genommen<br />

war. Und er vertrieb den Menschen und<br />

ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim<br />

lagern und die Flamme des blitzenden<br />

Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens<br />

zu bewachen“ (1. Mose 3).<br />

Nimmt <strong>Gott</strong> es wirklich so genau? Diese<br />

Frage hat schon mancher gestellt. Ist es<br />

nicht <strong>Gott</strong>, der den Trieb zum Vergnügen<br />

in mein Leben hineingelegt hat? Ich habe<br />

mich doch nicht selbst geschaffen – so<br />

hat schon mancher gesagt, wenn er seiner<br />

Leidenschaft gefrönt hat. Viele Menschen<br />

gibt es, die gar nicht der Leidenschaft dienen<br />

wollen, müssen es aber immer wieder<br />

tun. Satan versucht stets aufs Neue, uns<br />

in allerlei Lust und Sünde zu verstricken<br />

und Zweifel ins Herz zu streuen, damit<br />

wir nicht an <strong>Gott</strong> glauben.<br />

Es hat eine lange Zeit in meinem Leben<br />

gegeben, da habe ich gesagt: Die Natur<br />

ist mein <strong>Gott</strong>. An einen persönlichen <strong>Gott</strong><br />

können nur alte Frauen und Kinder glauben!<br />

Aber für Erwachsene ist es unsinnig,<br />

an diesem überlieferten Glauben festzuhalten.<br />

Satan gestattet uns ein Leben, wie wir<br />

es wollen. Drei Dinge bietet er Adam und<br />

Eva besonders an: Lust des Fleisches, Lust<br />

der Augen und Hochmut des Lebens.<br />

Unsere Stammeseltern sahen, dass<br />

das, wozu Satan sie reizte, gut für die<br />

Augen war. Manche Menschen lassen es<br />

sich beim Essen und Trinken gut gehen.<br />

Man kann ruhig auch einmal einen über<br />

den Durst trinken. Warum soll sich der<br />

Mensch nicht dann und wann solch einen<br />

Genuss erlauben! So meinen sie und merken<br />

nicht, dass Satan sie dazu verführt<br />

hat.<br />

Fleischeslust hat schon manchen Menschen<br />

betört. Wenn man nur an die vielen<br />

Tanzveranstaltungen denkt! Du sagst<br />

vielleicht: Ist denn der Besuch einer Tanzveranstaltung<br />

Sünde? Darf ich mir dieses<br />

Vergnügen nicht erlauben? Wie viel hängt<br />

mit dieser oft so starken Leidenschaft<br />

der jungen Leute zusammen. Wie viel<br />

Herzeleid hat hier eine Tochter der Mutter<br />

schon bereitet, wenn sie durch die<br />

Begleiterscheinungen des Besuchs einer<br />

Tanzveranstaltung zu Fall gekommen und<br />

in Schande geraten war.<br />

Auch der Sport kann eine große Gefahr<br />

für dich werden, wenn er dich davon abhält,<br />

zu <strong>Gott</strong> zu kommen. Manche junge<br />

Menschen haben sonntags kaum Zeit<br />

zum Essen; denn es treibt sie hinaus auf<br />

den Rasenplatz oder in die Halle.<br />

Bei anderen ist es das Fernsehen. Aufbegehrend<br />

fragt die Jugend: Worin besteht<br />

denn die Sünde, wenn ich dieses und jenes<br />

mitmache? Es ist schon Sünde genug, wenn<br />

du dich durch allerlei weltliche Zerstreuungen<br />

davon abhalten lässt, dich mit <strong>Gott</strong><br />

und seinem Wort zu beschäftigen. Und bei<br />

all den oben erwähnten Dingen und noch<br />

vielen anderen läuft manches mit, was das<br />

Leben, bestimmt aber die Gedankenwelt<br />

eines Menschen beflecken kann.


10<br />

Der Fürst dieser Welt lockt auch in unserer<br />

Zeit, und zwar mit der stärksten<br />

Werbung, Jung und Alt in die verschiedensten<br />

Sündentempel und Brutstätten<br />

des Lasters.<br />

Die Augenlust ist immer wieder das<br />

Eingangstor zur Sünde. Gerade durch sie<br />

stellt der Feind dem Einzelnen die Sünde<br />

stets verlockend vor die Augen. Es kann<br />

nicht ernst genug betont werden, dass<br />

derjenige, der seine Augen lüstern spazieren<br />

gehen lässt, nicht bei dieser Sünde<br />

bleibt, sondern in die nächste fällt.<br />

Manche Ehen wurden schon zerrüttet,<br />

weil man der Augenlust nachgab. Es sind<br />

immer wieder dieselben Mittel, mit denen<br />

Satan versucht, die Menschen für sich zu<br />

gewinnen und an sich zu ketten.<br />

Wenn du von dieser Frucht genießt, so<br />

sagte der Feind zum ersten Menschenpaar,<br />

wirst du eine große Einsicht bekommen.<br />

Der Hochmut hat schon manchen<br />

Menschen zu Fall gebracht. Warum gibt<br />

es verschiedene Sprachen auf der Erde?<br />

Die Wurzel liegt nur im Hochmut. Am<br />

Anfang hatte alles Volk die gleiche Sprache.<br />

Dann aber musste ein Turm gebaut<br />

werden. Und dieser Turm sollte bis in<br />

den Himmel reichen. Ja, man wollte den<br />

Höchsten herunterholen, zum Mindesten<br />

sich ihm gleichstellen. <strong>Gott</strong> gab als Antwort<br />

die Sprachenverwirrung.<br />

Wenn wir so den Lockungen des Teufels<br />

folgen, dann ist immer ein unruhiges Herz<br />

das Ergebnis. Wir sind nicht froh und nicht<br />

glücklich, wenn wir dem Verführer die Augen<br />

oder die Ohren oder die Hände oder<br />

die Füße leihen. Hat der Mensch sich erst<br />

mit der Sünde eingelassen, dann fängt er<br />

an, sich vor <strong>Gott</strong> zu verstecken.<br />

Manche Menschen sind Künstler im<br />

Tarnen ihres eigenen Lebens. Sie kommen<br />

mit den verborgenen Sünden ihres Lebens<br />

nicht ans Licht, sind aber tief unglücklich<br />

dabei. Zum Schluss spielt der Mensch immer<br />

wieder das gleiche Spiel wie die ersten<br />

Menschen: Sie hefteten Feigenblätter<br />

zusammen, um sich zu verhüllen.<br />

Manche Religiosität der Menschen ist<br />

nur ein Zusammenheften von Feigenblättern.<br />

Hier will der Mensch selbst etwas<br />

tun, um vor <strong>Gott</strong> anders zu erscheinen,<br />

als er in Wirklichkeit ist. Man glaubt, durch<br />

religiöse Handlungen, gleich welcher Art,<br />

durch Gutes tun und nicht Sündigen <strong>Gott</strong><br />

näherzukommen. Wie manch einer hat<br />

schon geglaubt, durch äußere Zugehörigkeit<br />

zur Kirche, Freikirche, Gemeinschaft<br />

oder zu irgen<strong>deine</strong>r anderen christlichen<br />

Gruppe oder Benennung in den Himmel<br />

zu kommen. Oft sind es gerade die, die<br />

innerlich nichts oder nur bitter wenig haben,<br />

die sich am fanatischsten zu ihrer<br />

kirchlichen Richtung bekennen.<br />

Eins ist dabei nur gut: Dass <strong>Gott</strong> die<br />

Menschen nicht gehen lässt, wie sie sind.<br />

Das lernen wir aus der Geschichte des<br />

Sündenfalls.<br />

Auch die Gefallenen, die sich versteckten,<br />

hörten die Stimme <strong>Gott</strong>es. Und diese<br />

Stimme <strong>Gott</strong>es erschallt noch heute<br />

durch Zeugen des Evangeliums, wenn<br />

z. B. ein einfacher Mann vor einer Gruppe<br />

Menschen mutig und beherzt bezeugt,<br />

wie er Jesus Christus als seinen Herrn und<br />

Retter gefunden hat.<br />

Auch ich muss sagen, dass ich durch<br />

das Zeugnis eines Mannes, der einen<br />

normalen Beruf ausübte, sehr ergriffen<br />

wurde.<br />

Ein Kollege, der auch gläubig war,<br />

schenkte mir die Schrift „Das harrt Ihrer!“<br />

Sie erläutert den Plan <strong>Gott</strong>es bis hinein<br />

in die Ewigkeit. Von dem Inhalt dieses<br />

Heftes war ich damals sehr erschüttert.


11<br />

Leider hatte ich keine Bibel. Die in der<br />

Schrift angegebenen Bibelstellen konnte<br />

ich nicht nachschlagen. Je mehr ich aber<br />

in diesem Heft las, um so mehr merkte<br />

ich: <strong>Gott</strong> redet zu mir. Der Versuch, mich<br />

zu verstecken, gelang mir nicht ganz.<br />

Doch ans Licht wollte ich nicht. Auch war<br />

ich nicht bereit, mein Leben göttlich reinigen<br />

und ordnen zu lassen. Wo bist du?,<br />

so klang es damals schon in meinem Herzen.<br />

Im Verborgenen wollte ich bleiben<br />

und mein altes Leben weiterführen. Wie<br />

könnte ich meine Kollegen und Kameraden<br />

verlassen! Halbe Nächte hatten wir<br />

im Wartesaal und in anderen Lokalen zugebracht.<br />

Aber durch das mutige Zeugnis<br />

meines Vorgesetzten und durch das Heft,<br />

das ich bekommen hatte, war nun in meinem<br />

Herzen das Wirken <strong>Gott</strong>es spürbar<br />

geworden.<br />

Kümmert sich <strong>Gott</strong> um den einzelnen<br />

Menschen? Diese Frage kam mir immer<br />

wieder. Ja, um ein Volk, dachte ich, aber<br />

um eine einzelne Familie kaum. Doch<br />

dass er sich gar um einen einzelnen Menschen<br />

bemühen sollte, das hielt ich für<br />

unmöglich. Was hätte <strong>Gott</strong> zu tun, wenn<br />

er sich mit jedem Menschlein beschäftigen<br />

müsste!<br />

Wenn er die <strong>Probleme</strong> jedes Einzelnen<br />

lösen müsste! Das war immer meine Ansicht<br />

gewesen. In dieser Stellung aber<br />

wird niemand froh und glücklich.<br />

Das Rufen <strong>Gott</strong>es: „Wo bist du“, dröhnte<br />

durch den Garten, in dem sich Adam<br />

und Eva versteckt hielten. Ruft <strong>Gott</strong> auch<br />

heute noch?, so könntest du fragen. Arbeitet<br />

<strong>Gott</strong> auch heute noch am Herzen des<br />

einzelnen Menschen? Ganz gewiss!<br />

<strong>Gott</strong> hat drei verschiedene Schlüssel,<br />

mit denen er auch bei dir versucht, <strong>deine</strong><br />

Herzenstür aufzuschließen.<br />

<strong>Gott</strong> hat einen goldenen Schlüssel. Und<br />

dieser goldene Schlüssel sind die Segnungen<br />

<strong>Gott</strong>es. Wenn du einmal still wirst<br />

und darüber nachdenkst, dann wirst du<br />

feststellen, dass <strong>Gott</strong> viele Segnungen in<br />

dein Leben hineingelegt hat. Ist es nicht<br />

eine ganz besondere Gnade, dass du<br />

solch ein schönes Elternhaus hast oder<br />

hattest? Wie viele Sorgen sind dir an der<br />

Hand der Mutter erspart geblieben. Solch<br />

ein Vorzug, wie du ihn genossen hast,<br />

wird nicht jedem Menschen zuteil. Wie<br />

hat <strong>deine</strong> Mutter immer wieder ihre Hand<br />

über dich gehalten! Wie hat sie dir in den<br />

Stunden geholfen, als du mit den Schularbeiten<br />

nicht fertig geworden bist! Sie<br />

hat viel Geduld mit dir gehabt. Zu <strong>deine</strong>m<br />

Vater konntest du auch gehen, wenn er<br />

auch nicht so zärtlich zu dir war wie <strong>deine</strong><br />

Mutter. Er hat dir aber viel Liebe erwiesen<br />

und manchen Wunsch erfüllt. Andere<br />

Menschen <strong>deine</strong>s Alters sind schon als<br />

Kinder durch Krankheiten gegangen. Du<br />

bist bewahrt geblieben.<br />

Auch in dieser Stunde ist dein Los erträglich,<br />

wenn du auch Menschen kennst,<br />

denen es besser geht als dir. Aber die Fäden<br />

der Segnungen und der Barmherzigkeit<br />

<strong>Gott</strong>es sind in <strong>deine</strong>m Leben nicht abgerissen.<br />

Du hast täglich dein Brot gehabt,<br />

auch heute reicht er es dir wieder dar. Er<br />

wird es auch weiterhin tun, wenn du dich<br />

an ihn klammerst. Sein Ziel ist aber, mit<br />

diesen Segnungen mehr zu erreichen:<br />

Er, der große <strong>Gott</strong> und Vater im Himmel,<br />

will dich zu Jesus ziehen. „Niemand<br />

kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn<br />

der Vater zieht, der mich gesandt hat“ (Johannes<br />

6,44). Immer wieder ist es <strong>Gott</strong><br />

gelungen, durch seine besonderen Segnungen<br />

den Einzelnen zu Jesus Christus<br />

zu führen.<br />

<strong>Gott</strong> hat aber auch einen silbernen<br />

Schlüssel. Das ist das Evangelium, das er


12<br />

dir anbieten lässt. Es fing bei dir ja auch<br />

schon früh an. Deine Mutter hat mit dir<br />

gebetet. Heute noch hörst du die Worte,<br />

die sie dir vorgesprochen hat, in <strong>deine</strong>m<br />

Herzen erklingen. Du hast als Kind schon<br />

die Botschaft von Jesus Christus gehört,<br />

hast in Kirchen oder in Versammlungshäusern<br />

dem Evangelium vom Kreuz gelauscht.<br />

Kennst du nicht Menschen <strong>deine</strong>s<br />

Alters, die den Herrn Jesus als ihren<br />

Heiland und Herrn gefunden haben? An<br />

Güte und Barmherzigkeit <strong>Gott</strong>es haben<br />

sie nicht mehr erlebt als du. Sie haben<br />

sich aber nicht dagegen gesträubt, sich<br />

mit dem silbernen Schlüssel <strong>Gott</strong>es das<br />

Herz aufschließen zu lassen.<br />

Du hast gewiss auch schon an Evangelisationsversammlungen<br />

teilgenommen,<br />

hast die herrlichen Lieder gehört, aber du<br />

bist kalt und stumm geblieben. Das Echo,<br />

das <strong>Gott</strong> hören wollte, hat er nicht vernommen.<br />

Wie soll es nun weitergehen?<br />

Denke daran:<br />

<strong>Gott</strong> hat auch einen eisernen Schlüssel!<br />

Den gebraucht er in Krankheitstagen. Du<br />

denkst jetzt vielleicht: Kann denn <strong>Gott</strong> so<br />

hart sein? Darauf muss ich dir erwidern:<br />

Es ist die gleiche liebende Hand des Vaters<br />

im Himmel, der dein Herz aufschließen<br />

will, damit Jesus Christus einziehen<br />

kann.<br />

In Krankheitstagen ist die Seele niedergedrückt.<br />

Jeder wird beneidet, der gesund<br />

und munter über die Straße geht. Da hadert<br />

man mit seinem Geschick und fragt:<br />

Warum muss ich so tiefe Wege gehen?<br />

Was habe ich verbrochen, dass ich die<br />

Hand <strong>Gott</strong>es immer wieder so hart spüre?<br />

Glaube nur, es ist die liebende Hand des<br />

Herrn Jesus, die dich nicht so gehen lässt,<br />

wie du bist.<br />

Der Tod eines <strong>deine</strong>r Lieben soll dich<br />

auch bewegen, das Herz für Jesus Christus<br />

zu öffnen. Hat <strong>Gott</strong> durch die Leiden<br />

und Demütigungen, die er in dein<br />

Leben hineingelegt hat, sein Ziel bei dir<br />

erreicht?<br />

Willst du nicht auch <strong>deine</strong> Schwierigkeiten<br />

im Berufsleben einmal in diesem Licht<br />

erkennen? Du wirst dann ganz still werden<br />

und merken: <strong>Gott</strong> hat ein bestimmtes<br />

Ziel. Er kümmert sich um den einzelnen<br />

Menschen, und er kümmert sich auch um<br />

mich, ja, er will auch meine <strong>Probleme</strong> lösen!<br />

Und immer wieder wirst du die Frage<br />

hören: Wo bist du?<br />

Schwierigkeiten in der Familie können<br />

auch dahin führen, dass die eine oder<br />

andere Seele den Herrn Jesus als ihren<br />

Heiland findet. Du musst die Stimme des<br />

Herrn nicht nur hören, sondern du musst<br />

<strong>Gott</strong> Recht geben, wenn du vor ihn gestellt<br />

wirst. Du musst zugeben, wie gottlos du<br />

bisher gelebt hast.<br />

Wie war es doch bei dem ersten Menschenpaar?<br />

Sie hörten die Stimme <strong>Gott</strong>es,<br />

fürchteten sich und versteckten sich. Das<br />

ist das Wirken des Teufels, uns immer<br />

wieder Furcht vor <strong>Gott</strong> einzuflößen.<br />

Es muss zur Selbsterkenntnis kommen.<br />

Man muss seinen Zustand nicht nur erkennen,<br />

sondern ihn auch vor <strong>Gott</strong> bekennen:<br />

Ich bin bloßgestellt, die verhüllenden<br />

Feigenblätter sind heruntergefallen, und<br />

im Licht <strong>Gott</strong>es bin ich offenbar geworden!<br />

Er sieht mich, wie mich keiner sieht!<br />

Von <strong>Gott</strong> erkannt sein heißt, in sein helles<br />

durchdringendes Licht gerückt zu sein!<br />

Christus ist das wahrhaftige Licht, das, in<br />

die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.<br />

Wer hat dir <strong>deine</strong>n Zustand kundgetan?<br />

So lautet die Frage <strong>Gott</strong>es. So wird<br />

das göttliche Wirken immer wieder dahin<br />

gehen, durch dein Gewissen alles aufzudecken.<br />

Hast du schon darüber nachge-


13<br />

dacht, dass dein ganzes Leben vor <strong>Gott</strong><br />

wie ein Tonfilm abläuft?<br />

„Hast du etwa von dem Baum gegessen,<br />

von dem ich dir geboten habe, du solltest<br />

nicht davon essen?“ (1. Mose 3,11) sprach<br />

der Herr zu Adam. Ja, hast du gegessen…?<br />

Du musst offen sein. Der Herr kann dir in<br />

dieser Stunde Gnade geben, wenn er dir<br />

die schuldbeladene Vergangenheit vor<br />

Augen führt. Andere haben es längst vergessen.<br />

Die aber ihr Leben von <strong>Gott</strong> ordnen<br />

lassen, haben ihm alles bekannt.<br />

Lass <strong>deine</strong> Jugendzeit jetzt einmal vorbehaltlos<br />

an dir vorüberziehen, bis in die<br />

späteren Jahre hinein. Du wirst manches<br />

entdecken, womit du vor <strong>Gott</strong> nicht bestehen<br />

kannst. Vielleicht hat dich <strong>Gott</strong> etwas<br />

besser geführt als andere. Und das alles<br />

hat dir nur dazu gedient, in Sünden zu leben,<br />

vor denen andere, die durch schwere<br />

Tage gegangen sind, bewahrt geblieben<br />

sind.<br />

Wenn du <strong>Gott</strong> so reden lässt, spürst<br />

du in dieser Stunde keinen Frieden des<br />

Herzens. Die Nacht wird dich zum Nachdenken<br />

bringen. Du denkst: Niemand<br />

weiß es. Und doch weiß es einer. Auch die<br />

Übertretungen und Sünden, von denen<br />

nur zwei wissen – ihm ist nichts verborgen<br />

geblieben. Auch was manche nur vermutet<br />

haben – <strong>Gott</strong> hat es als Tatsache<br />

notiert.<br />

Tue nicht das, was das erste Menschenpaar<br />

getan tat. Es war kein wirkliches<br />

In-sich-gehen, nein, sie fingen an,<br />

sich zu entschuldigen. Der Mann sagte:<br />

„Die Frau, die du mir gegeben hast ...!“<br />

So schiebst vielleicht auch du dieses und<br />

jenes auf einen anderen Menschen. Die<br />

Veranlagung vom Vater her gefällt dir gar<br />

nicht. Auch die Anlagen, die du in <strong>deine</strong>m<br />

Leben als von der Mutter herkommend<br />

entdeckt hast, sind nicht alle restlos so,<br />

dass du dich darüber freust.<br />

Der Teufel ist schuld. „Die Schlange betrog<br />

mich“, so klagte die Frau. Gewiss ist<br />

der Teufel nicht schuldlos. Du hast dich<br />

ihm aber hingegeben, auch wenn du dies<br />

als eine schwache Stunde bezeichnest.<br />

Ich wollte nicht; aber die Macht der Sünde<br />

war stärker als meine eigene Kraft – so<br />

entschuldigst du dich.<br />

Kurz vor Beginn einer Sonntagnachmittags-Versammlung<br />

kam ein Mann zu<br />

mir. Man sah ihm an, dass er innerlich erschüttert<br />

war. Alles in ihm war aufgewühlt<br />

und von <strong>Gott</strong> gerüttelt und geschüttelt<br />

worden. Seine Frau hatte drei Tage vorher<br />

den Herrn Jesus als Herrn und Retter<br />

ihrer Seele gefunden. Auch sie war eine<br />

Gegnerin des Herrn Jesus gewesen. Nun<br />

hatte sie ihrem Mann von ihrem großen<br />

Glück erzählt. Dann war seine Tochter mit<br />

dem gleichen Herzensfrieden strahlend<br />

zum Vater gekommen.<br />

Jetzt konnte auch er dem Rufen <strong>Gott</strong>es<br />

nicht mehr widerstehen. Früher war<br />

er der Vorsitzende eines Vereins der Humoristen.<br />

Jetzt bekannte er, dass alles in<br />

seinem Leben nur Scheinfreude gewesen<br />

war. Tief beugte er sich vor dem Welterlöser,<br />

und seine Seele wurde gerettet. Noch<br />

jetzt sehe ich, wie er seine Schwester umarmte,<br />

die immer wieder für ihn gebetet<br />

hatte. Es flossen Tränen der Freude.<br />

Schnell war er dann verschwunden,<br />

um seiner Frau noch vor Beginn der Versammlung<br />

von dem großen Geschenk<br />

<strong>Gott</strong>es zu erzählen. Er hatte erlebt: <strong>Gott</strong><br />

<strong>löst</strong> meine <strong>Probleme</strong>.<br />

Auch du darfst heute noch zu ihm, zu<br />

<strong>deine</strong>m Heiland, kommen. Er liebt dich<br />

und nimmt dich sofort an. Röcke aus Fellen<br />

wurden dem ersten Menschenpaar<br />

von <strong>Gott</strong> geschenkt. Erst musste unschuldiges<br />

Blut fließen, dann konnte <strong>Gott</strong> ihre


14<br />

Blöße bedecken. Hier liegt die Verheißung,<br />

die auf das Lamm <strong>Gott</strong>es hinweist.<br />

Auch für dich ist unschuldiges Blut vergossen<br />

worden: Das Blut Jesu Christi, das<br />

dich reinigt von aller Sünde.<br />

Diese Zeilen reden nur schlicht zu dir.<br />

Wenn du aber eine aufrichtige Seele bist,<br />

dann kann <strong>Gott</strong> auch diese Worte dazu benutzen,<br />

dich jetzt auf die Knie zu bringen.<br />

Ohne Gemeinschaft mit <strong>Gott</strong> – das ist<br />

ein Ergebnis der Sünde. Das war auch das<br />

Ergebnis der Sünde in meinem Leben.<br />

Ich hatte keine Freude, weder zum Leben<br />

noch zum Sterben. Ich hatte keinen Frieden<br />

des Gewissens. Man meint, andere<br />

Menschen sind schuld, und in Wirklichkeit<br />

ist man es selbst.<br />

Die ersten Menschen mussten aus dem<br />

Garten Eden hinaus. <strong>Gott</strong> kann nicht mit<br />

einem Sünder Gemeinschaft haben. Der<br />

Cherub bewahrt den Weg zum Baum<br />

des Lebens. Die Flamme des kreisenden<br />

Schwertes verwehrt den Zugang. Aber<br />

es gibt einen Weg zum Paradies, und der<br />

geht über Golgatha!<br />

Der Mensch hat einen freien Willen. Er<br />

kann sich für oder gegen Jesus Christus<br />

entscheiden. Ich bitte dich um eins: Suche<br />

dir ein Plätzchen und frage dich einmal:<br />

Wo bin ich? Bist du fern von <strong>Gott</strong> oder<br />

ruhst du am Herzen Jesu im vollbrachten<br />

Erlösungswerk? Hast du die Gewissheit<br />

der Errettung <strong>deine</strong>r Seele? Wenn nicht,<br />

dann rufe jetzt kniend den Herrn Jesus an<br />

und bitte ihn mit lauter Stimme um die<br />

Vergebung <strong>deine</strong>r Sündenschuld. Denke<br />

daran: <strong>Gott</strong> kümmert sich um <strong>deine</strong> Seele.<br />

Du sollst zur Ruhe kommen. Du sollst<br />

ruhen in <strong>Gott</strong>es Hand, und du sollst erfahren:<br />

<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />

Lebst du in Bedrängnis?<br />

Auch Kinder <strong>Gott</strong>es werden immer<br />

wieder durch Bedrängnis gehen müssen.<br />

Auch dir, lieber Leser, wird dies nicht erspart<br />

bleiben. Und wenn du jetzt in dieser<br />

Stunde eine besondere Bedrängnis<br />

merkst, die dich traurig stimmen oder<br />

gar mutlos machen will, dann rufe ich dir<br />

zu: Rechne mehr mit dem Einschreiten<br />

von höchster Stelle; denn die Bibel ruft<br />

auch dir zu: „Keiner Waffe, die gegen dich<br />

geschmiedet wird, soll es gelingen; und alle<br />

Zungen, die sich gegen dich vor Gericht erheben,<br />

sollst du schuldig sprechen“ (Jesaja<br />

54,17).<br />

Diese Worte des Herrn darfst du für<br />

dich persönlich in Anspruch nehmen. Sie<br />

sind an dich gerichtet; denn alle Verheißungen<br />

<strong>Gott</strong>es gelten auch dir. Flüchte<br />

aber in <strong>deine</strong>r Bedrängnis nicht zu Menschen,<br />

sondern flüchte einzig und allein<br />

zum Herrn. Er <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>. Ja:<br />

Klammere dich betend an den Herrn!<br />

Klammere dich auch dann an den Herrn,<br />

wenn du in <strong>deine</strong>r eigenen Familie, ja, in<br />

<strong>deine</strong>r nächsten Umgebung siehst, wie<br />

der Feind der Seele Menschen für sich<br />

gewinnen will. Auch den Müttern und Vätern,<br />

die sich an den Herrn klammern, rufe<br />

ich durch Jesaja 54,13 zu: „Und alle <strong>deine</strong><br />

Kinder werden vom Herrn gelehrt, und der<br />

Friede <strong>deine</strong>r Kinder wird groß sein.“ Nimm<br />

bitte diese Verheißung für dich persönlich<br />

an, und du wirst Herrlichkeit <strong>Gott</strong>es, ja,<br />

Wunder <strong>Gott</strong>es erleben. Und immer wie-


15<br />

der rate ich meinen Lesern: Bete, ja, bete<br />

mehr! Dies ist die Voraussetzung für die<br />

Erfüllung der Verheißungen <strong>Gott</strong>es.<br />

Bete aber bitte ohne Eigennutz. Das<br />

Wort aus Jakobus 4,2-3 darf dich nicht<br />

verurteilen; denn dort heißt es: „Ihr habt<br />

es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und<br />

bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht<br />

bittet.“ Unser Gebet soll ohne Eigennutz<br />

sein. Unsere Gebete sollen nur das eine<br />

Ziel haben, den Herrn zu verherrlichen.<br />

Es soll nicht in erster Linie so sein, dass<br />

wir beten, um aus unserer Bedrängnis herauszukommen.<br />

Rechne doch bitte jetzt<br />

mit dem Einschreiten <strong>Gott</strong>es. Rechne aber<br />

auch dann mit dem Einschreiten <strong>Gott</strong>es,<br />

wenn Menschen dir in irgen<strong>deine</strong>r Weise<br />

das Leben schwer machen. Denke daran:<br />

Niemand ist stärker als dein <strong>Gott</strong>! Denn<br />

auch dir sagt die Bibel in Jesaja 45,14: „Nur<br />

bei dir ist <strong>Gott</strong>, und sonst gibt es gar keinen<br />

anderen <strong>Gott</strong>!“ Ja, der Herr Jesus wohnt<br />

im Herzen aller Kinder <strong>Gott</strong>es. Dort hat<br />

er seine Wohnung. Dort will er zu Hause<br />

sein. Dort will er alles umkrempeln und<br />

für sich angenehm einrichten. Gib ihm<br />

dazu bitte dein Ja, und dann wirst du seine<br />

Macht erfahren! Er wird alles, was mit <strong>deine</strong>r<br />

Bedrängnis zusammenhängt, in seine<br />

Hand nehmen. Lass dir das jetzt, heute,<br />

durch diese Schrift sagen. Sei gewiss:<br />

Du brauchst den Trost von oben! Der<br />

Herr will sich dir stets neu offenbaren.<br />

Er will sich über dich erbarmen. Selbst<br />

wenn du erkennen musst, dass du in dieser<br />

oder in jener Sache gefehlt hast, dann<br />

beuge dich im Gebet noch tiefer vor dem<br />

Herrn und glaube: Er wird dir alles vergeben<br />

und alles in Ordnung bringen! Er wird<br />

auch das ordnen, was du dir selbst eingebrockt<br />

hast. Die Bibel sagt: „Jubelt, ihr<br />

Himmel, und frohlocke, du Erde! Brecht in<br />

Jubel aus, ihr Berge, denn der Herr hat sein<br />

Volk getröstet und erbarmt sich über seine<br />

Elenden!“ (Jesaja 49,13). Wie kostbar sind<br />

auch die Verse des folgenden Liedes:<br />

Fürchte dich nicht länger,<br />

sieh, ich bin bei dir!<br />

Das ist meine Leuchte<br />

auf dem Wege hier.<br />

Durch die Wolken funkelt<br />

der Verheißung Licht:<br />

„Siehe, ich bin bei dir,<br />

und ich verlasse dich nicht!“<br />

Lilien mögen welken,<br />

Rosenduft verwehn,<br />

Sonne sich verdunkeln,<br />

dennoch bleibt es stehn:<br />

Jesus, meine Wonne,<br />

er, mein Sonnenschein,<br />

wird mich nie verlassen,<br />

er lässt mich nimmer allein!<br />

Ist der Pfad auch dunkel,<br />

droht manch Übel mir.<br />

Hör ich ihn doch sagen:<br />

„Kind, ich bin bei dir!“<br />

Droben werd’ ich schauen<br />

Jesu Angesicht,<br />

jubelnd wird‘s dann tönen:<br />

Nein, er verließ mich hier nicht!<br />

Nein, niemals allein!<br />

Nein, niemals allein!<br />

So hat der Herr mir verheißen,<br />

niemals lässt er mich allein.<br />

Lieber Leser, lebst du in Bedrängnis?<br />

Dann rate ich dir: Schaue nur glaubend<br />

und betend nach oben. In Micha 7,7-8<br />

ruft ein Mensch aus: „Ich aber will nach<br />

dem Herrn ausschauen, will harren auf den<br />

<strong>Gott</strong> meines Heils; mein <strong>Gott</strong> wird mich er-


16<br />

hören.“ Deine Bedränger sollen sich nicht<br />

über dich freuen, sondern sie sollen sehen,<br />

dass dein <strong>Gott</strong> dir zur Seite steht.<br />

Du wirst wieder aufgerichtet werden. Es<br />

wird in <strong>deine</strong>r Seele wieder Licht werden.<br />

Der Herr wird <strong>deine</strong> Angelegenheit in seine<br />

Hand nehmen. Aber warte im Gebet<br />

auf ihn, auf den <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong>s Heils, und<br />

denke daran: Er ist dein <strong>Gott</strong>! Er <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />

<strong>Probleme</strong>!<br />

Menschen können dir nur das antun,<br />

was der Herr zulässt. Jede Bedrängnis, die<br />

dich trifft, muss erst an dem Herrn, ja, an<br />

<strong>deine</strong>m Herrn vorübergehen, bevor sie bei<br />

dir zur Auswirkung kommt. Er muss zuvor<br />

seine Zustimmung dazu geben. Und<br />

welche Schwierigkeiten und Nöte du, lieber<br />

Leser, jetzt auch haben magst: Sage<br />

sie dem Herrn! Wer dich jetzt auch bedrängen<br />

will, bitte, nenne die Person dem<br />

Herrn, <strong>deine</strong>m Herrn und Retter. Die Bibel<br />

sagt auch dir: „Wer gegen dich redet, den<br />

bringe zu mir, und so soll er dich nicht mehr<br />

antasten!“ (2. Samuel 14,10). Der Herr Jesus<br />

ist für dich da. Du wirst aber auch Geschwister<br />

finden, gläubige Menschen, die<br />

mit dir empfinden, die mit dir beten, die<br />

mit dir weinen, ja, die sich auch dann mit<br />

dir freuen werden, wenn der Herr dich aus<br />

<strong>deine</strong>r Bedrängnis herausgerissen hat. Ich<br />

bitte dich jedoch, nie die Person zu verurteilen,<br />

die dir Böses zugefügt hat. Sieh<br />

hinter allem nur den Teufel, den Fürsten<br />

der Welt, der dein Verhältnis zum Herrn<br />

Jesus trüben will. Natürlich ist es bedauerlich,<br />

wenn Menschen, besonders Kinder<br />

<strong>Gott</strong>es, sich da von einer unguten Macht<br />

gebrauchen lassen, um anderen Kindern<br />

<strong>Gott</strong>es wehzutun. Aber der Teufel versucht<br />

alles, um dir die Freude über die Errettung<br />

<strong>deine</strong>r Seele zu rauben und dich lahmzulegen,<br />

damit du nicht im aktiven Einsatz für<br />

den Herrn gefunden wirst.<br />

Wenn du <strong>deine</strong> Bedrängnis so siehst,<br />

dann wirst du auch die Wege <strong>Gott</strong>es, die<br />

er mit dir geht, und die du vielleicht nicht<br />

verstehst, nun aus einem anderen Blickwinkel<br />

betrachten.<br />

Gut ist es auch, wenn du dann in die<br />

Einsamkeit – in die Stille – flüchtest, um<br />

mit diesem allem fertig zu werden. So<br />

kannst du neu in das ungetrübte Verhältnis<br />

zu <strong>deine</strong>m Herrn kommen. Da kannst<br />

du anfangen, zu den schweren Wegen<br />

<strong>Gott</strong>es in <strong>deine</strong>m Leben Ja zu sagen.<br />

Du kannst sogar – und das sage ich dir<br />

wiederum aus eigener Erfahrung – dafür<br />

danken. Du lernst, für die Bedrängnis zu<br />

danken, damit du dann auch besonders<br />

dafür danken kannst, dass der Herr dich<br />

aus dieser Bedrängnis herausgeführt hat!<br />

Es gibt viele Menschen, die flüchten vor<br />

der Einsamkeit. Sie fühlen sich in der Stille<br />

nicht wohl. Manche <strong>Gott</strong>eskinder, die ein<br />

Auto besitzen, tun alles, um auch möglichst<br />

noch sonntags unterwegs zu sein.<br />

Ja, die Unruhe der heutigen Zeit überträgt<br />

sich sehr leicht auch auf den Sonntag. Wie<br />

gut wäre es, wenn manches <strong>Gott</strong>eskind<br />

Stunden des Sonntags dazu benutzte,<br />

um sich mehr mit dem Herrn, mit seinem<br />

Wort, ja, betend mit dem zu beschäftigen,<br />

was für die Seele gut ist. Denke doch bitte<br />

jeder daran:<br />

Der Herr sieht dich! Sein Auge ruht auf<br />

dir. Er hat stets das Beste mit dir vor. Die<br />

Bibel ruft auch dir zu: „Denn der Herr, euer<br />

<strong>Gott</strong>, ist gnädig und barmherzig, und er<br />

wird das Angesicht nicht von euch wenden,<br />

wenn ihr zu ihm umkehrt!“ (2. Chronika<br />

30,9). Auch hier kann man sagen: Du bist<br />

nie allein! Ja, denke immer daran:<br />

Der Herr ist um dich! In Jeremia 14,9<br />

steht geschrieben: „Du bist doch, o Herr,<br />

in unserer Mitte, und wir tragen <strong>deine</strong>n Namen;<br />

verlass uns nicht!“ Der Herr Jesus ist


17<br />

stets in der Mitte der Seinen. <strong>Gott</strong> selbst<br />

tut sich kund unter der Schar der Kinder<br />

<strong>Gott</strong>es. Sie sind ja nach seinem Namen<br />

genannt. Und er, dein Heiland, wird dich<br />

nie versäumen. Er wird dich nie verlassen.<br />

Er hat ein Interesse an dir. Es soll dir wohlgehen.<br />

Du sollst seine Nähe verspüren.<br />

Du sollst nie den Eindruck haben: lch bin<br />

allein! Pflege aber bitte diesen Umgang<br />

mit dem Herrn Jesus. Lass dich auch<br />

durch diese Zeilen zur neuen, ungetrübten,<br />

ununterbrochenen Gemeinschaft mit<br />

dem Herrn Jesus ermutigen. Und du wirst<br />

dann immer deutlicher verspüren:<br />

Der Herr nimmt teil an <strong>deine</strong>m Ergehen!<br />

Er wird mit <strong>deine</strong>n Feinden fertig, wie sie<br />

sich dir gegenüber auch offenbaren mögen.<br />

Dein Herr ist stärker als sie alle! So<br />

rufe ich jedem das Wort aus 5. Mose 23,15<br />

zu: „Denn der Herr, dein <strong>Gott</strong>, wandelt mitten<br />

in <strong>deine</strong>m Lager, um dich zu erretten<br />

und <strong>deine</strong> Feinde vor dir dahinzugeben.“ Ja,<br />

<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>. Lass dich nicht<br />

von diesem oder jenem Angriff entmutigen,<br />

sondern nimm für dich in Anspruch:<br />

Der Herr ist mit dir! Der Herr steht auf<br />

<strong>deine</strong>r Seite! Klammere dich nur fest an<br />

ihn. Du hast doch gewiss schon so manche<br />

Erfahrung gemacht, und durftest erkennen,<br />

dass der Herr dich aus Schwierigkeiten<br />

herausgerissen hat. Er hat dir<br />

den Weg gebahnt, und wird es auch in Zukunft<br />

tun. Du darfst im Glauben das Wort<br />

aus Jeremia 20,11 nehmen. Dort heißt es:<br />

„Aber der Herr ist mit mir wie ein starker<br />

Held; darum werden meine Verfolger straucheln<br />

und nicht die Oberhand behalten.“<br />

Prüfe aber stets vor dem Herrn, ob dein<br />

Leben wirklich in Ordnung ist. Sonst lass<br />

dein Leben noch heute, in dieser Stunde,<br />

von dem Herrn Jesus in Ordnung bringen.<br />

Decke ihm alles auf, damit er alles durch<br />

die Kraft seines Blutes zudeckt. Dann<br />

wirst du erfahren: „Der Herr, dein <strong>Gott</strong>,<br />

geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben<br />

noch dich verlassen“ (5. Mose 31,6). Ja,<br />

Du bist nie allein! Der Herr ist bei dir, ein<br />

gewaltiger, starker Held. Er vertritt <strong>deine</strong><br />

Interessen, so weit <strong>deine</strong> Interessen sich<br />

mit seinem Wunsch und seinem Willen<br />

decken. Und wenn du zu ihm rufst, dann<br />

denke daran:<br />

Der Herr hört dich! Er kennt den Notschrei<br />

<strong>deine</strong>r Seele. Er kennt das tiefe,<br />

verborgene Weh <strong>deine</strong>s Herzens. Sage es<br />

ihm neu in dieser Stunde. Er kennt den<br />

Abschnitt <strong>deine</strong>s Lebens, den du jetzt<br />

gerade durchlebst. Er kennt <strong>deine</strong> Vergangenheit<br />

und <strong>deine</strong> Gegenwart. In seiner<br />

Hand liegen <strong>deine</strong> Geschicke. Er formt<br />

<strong>deine</strong> Zukunft. Er sagt auch dir: „Ehe sie<br />

rufen, werde ich antworten; während sie<br />

noch reden, will ich sie erhören“ (Jesaja<br />

65,24).<br />

Packe doch alles vor dem Herrn Jesus<br />

aus. Du kannst nicht immer wieder nur<br />

vor Menschen alles auspacken und ausschütten,<br />

was dich bewegt. Nicht jeder<br />

versteht dich. Manche reden dann sogar<br />

bei anderen darüber. Einer aber ist wirklich<br />

verschwiegen: Und das ist dein Herr<br />

und Heiland. Einer ist mächtig, <strong>deine</strong> Geschicke<br />

zu formen, und das ist der, der<br />

dich liebt, der dich versteht, der für dich<br />

da ist, der dir auch jetzt wieder zuruft: Du<br />

bist nie allein! Freue dich aber auch darüber,<br />

wenn ich dir jetzt sage:<br />

Der Herr offenbart sich auch dir! In Johannes<br />

12,21 riefen Menschen aus: „Herr,<br />

wir möchten gerne Jesus sehen.“ Rufe auch<br />

du aus dem Innersten <strong>deine</strong>s Lebens, der<br />

Herr möge sich dir neu und stark kundtun.<br />

Wende dich aber von jeder Sünde<br />

und von allem ab, was dem Herrn bei dir<br />

und an dir nicht gefällt. Dann wirst du<br />

immer stärker spüren: Du bist nie allein!


18<br />

Denke auch an die Worte des Liederdichters,<br />

wenn er sagt:<br />

Stark ist meines Jesu Hand,<br />

und er wird mich ewig fassen,<br />

hat zuviel an mich gewandt,<br />

um mich wieder loszulassen.<br />

Mein Erbarmer lässt mich nicht,<br />

das ist meine Zuversicht.<br />

Sieht mein Kleinmut auch Gefahr,<br />

fürcht ich auch zu unterliegen,<br />

Christus beut die Hand mir dar,<br />

Christus hilft dem Schwachen siegen.<br />

Dass mich <strong>Gott</strong>es Held verficht,<br />

das ist meine Zuversicht.<br />

Seiner Hand entreißt mich nichts!<br />

Wer will diesen Trost mir rauben?<br />

Mein Erbarmer selbst verspricht’s,<br />

sollt ich seinem Wort nicht glauben?<br />

Jesus lässt mich ewig nicht,<br />

das ist meine Zuversicht.<br />

Und vergiss es nicht: Der Herr kommt<br />

bald wieder! Ja, allen Lesern ruft der Herr<br />

durch Offenbarung 22,12 zu: „Und siehe,<br />

ich komme bald und mein Lohn mit mir,<br />

um einem jedem so zu vergelten, wie sein<br />

Werk sein wird!“ Ja, der Bräutigam steht<br />

vor der Tür, um seine Braut bald heimzuholen.<br />

Wir wollen ihm innerlich mehr<br />

entgegengehen. Wir wollen uns von dem<br />

absetzen, was dem Herrn nicht gefällt.<br />

Innige Gemeinschaft mit dem Heiland,<br />

innige Gemeinschaft mit denen, die dem<br />

Heiland gehören: Das sollte mehr dein<br />

und mein Ziel sein. Möchte dies uns der<br />

Herr in stärkerem Maße schenken.<br />

Vertraue ihm ganz<br />

An jeden Menschen – auch an jedes<br />

<strong>Gott</strong>eskind – treten immer wieder neu<br />

Schwierigkeiten und Nöte heran, sei es<br />

die Sorge um das tägliche Brot, um Wohnung<br />

und Kleidung, um den Arbeitsplatz,<br />

um Familienangehörige, um die Gesundheit<br />

eines lieben Menschen oder auch um<br />

zukünftige Dinge.<br />

Der sich mit Sorgen Quälende sucht<br />

nach Wegen, um über die Schwierigkeiten<br />

selbst Herr zu werden. Es betrübt den<br />

Herrn, wenn wir nicht mit allen Nöten zu<br />

ihm kommen, damit er sich als der Meister<br />

in Schwierigkeiten offenbaren kann.<br />

Die Sorgen kleben oft wie Kletten an uns.<br />

Es heißt nicht umsonst: „Alle eure Sorge<br />

werft auf ihn“ (1. Petr. 5,7). Es gehört oft<br />

große Kraftanstrengung dazu, die plagenden<br />

Sorgen loszuwerden, sie abzuwälzen<br />

und fortzuwerfen - ja, auf den Herrn zu<br />

werfen. Wenn wir uns bei allem dann noch<br />

mit Sorgen von morgen und übermorgen,<br />

oder gar mit Sorgen, die vielleicht in zehn<br />

oder zwanzig Jahren kommen könnten,<br />

beladen, dann schwindet bei uns die Freude<br />

am Herrn. Unser Herz wird betrübt.<br />

Denken wir doch immer mehr an das<br />

Wort: „Darum sollt ihr euch nicht sorgen<br />

um den morgigen Tag“ (Matthäus 6,34).<br />

„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute<br />

und auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8).<br />

Heute will der Herr in <strong>deine</strong>m Leben<br />

Sieg geben. Bei dir und auch bei mir findet<br />

der ständige Kampf zwischen dem alten


19<br />

und dem neuen Menschen statt. In Epheser<br />

4,22+24 werden wir daran erinnert<br />

und dürfen uns bei allem Kampf darüber<br />

freuen, dass wir nicht durch eigene Kraft<br />

den täglichen Sieg bekommen, sondern<br />

allein durch Jesus Christus – durch sein<br />

vollbrachtes Erlösungswerk, durch seinen<br />

vollgültigen Sieg auf Golgatha.<br />

Heute sollst du den Herrn in <strong>deine</strong>r<br />

Familie erleben. Du darfst beten: „Gib<br />

uns heute unser tägliches Brot“ (Matthäus<br />

6,11). Heute wird dich <strong>Gott</strong> versorgen. Es<br />

ist dem großen Versorger, <strong>deine</strong>m und<br />

meinem <strong>Gott</strong> und Vater, angenehm, wenn<br />

wir in ganzer Abhängigkeit von ihm essen,<br />

trinken, wohnen und uns kleiden. Ja,<br />

er will unsere Bedürfnisse so erfüllen, wie<br />

es für uns gut ist. Auch das alttestamentliche<br />

Bundesvolk, das Volk <strong>Gott</strong>es, musste<br />

erfahren, dass das Manna täglich neu gesammelt<br />

werden musste. Ermutigend und<br />

Freude auslösend ist die Tatsache: <strong>Gott</strong> ist<br />

mein Vater. Ich bin sein Kind, ein unmündiges<br />

Kind, und darf meine Füße getrost<br />

unter den Tisch meines Vaters strecken.<br />

Er hat meine Versorgung übernommen. Er<br />

hat meine <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong> und wird auch<br />

alle weiteren <strong>Probleme</strong>, die in meinem Leben<br />

auftauchen werden, lösen. Dies wird<br />

dich und mich – bei richtiger Einstellung –<br />

nicht dahin bringen, ein Faulenzerleben zu<br />

führen. Wir wollen stets unsere Pflicht tun.<br />

Wir wollen aber das Sorgen einem anderen<br />

überlassen, ihm, dem großen <strong>Gott</strong> und Vater,<br />

der mit unseren Sorgen mühelos fertig<br />

wird. Dich und mich in eine angenehmere<br />

Versorgungslage zu bringen, ist dem<br />

großen <strong>Gott</strong>, unserem Vater, der uns sehr<br />

liebt, ein Kleines. Viel mehr Mühe und Arbeit<br />

machen ihm unsere Sünden, die Sünden,<br />

die wir leider auch als Kinder <strong>Gott</strong>es<br />

immer wieder tun. Darum sollen wir uns<br />

mehr sorgen und uns mehr dem Herrn<br />

ausliefern, damit er uns bewahren kann.<br />

Heute wirst du seine Hilfe erfahren<br />

– auch in <strong>deine</strong>r Arbeit erfahren. Heute<br />

sollen in <strong>deine</strong>m Beruf die Spuren <strong>Gott</strong>es<br />

sichtbar werden. Heute will er dir seine<br />

Hand reichen und dich führen und leiten.<br />

Heute will er dein Los erträglich gestalten.<br />

Er wird nicht zulassen, dass dich irgendjemand<br />

quält. Lass – um im Bild des<br />

Weingärtners zu reden – durch das Winzermesser<br />

alles, aber auch alles abschneiden,<br />

was keine Frucht bringt, keine Frucht<br />

zur Ehre <strong>Gott</strong>es. Doch denke daran: Du<br />

bist nicht der Willkür ruchloser Menschen<br />

ausgeliefert. Du bist in <strong>Gott</strong>es Hand, und<br />

er wacht über allem, dass dein Leben so<br />

verläuft, dass du es ertragen kannst. Dem<br />

einen legt <strong>Gott</strong> mehr, dem andern weniger<br />

auf. Doch wisse wohl, dass er auch<br />

gleichzeitig die nötige Tragkraft schenkt.<br />

Belastungsproben offenbaren unsere<br />

Kraft! Nicht unsere eigene Kraft, sondern<br />

die Kraft <strong>Gott</strong>es, die in uns und durch uns<br />

kundwerden soll. <strong>Gott</strong> lässt nicht zu, dass<br />

wir über unser Vermögen versucht werden<br />

(1. Korinther 10,13).<br />

Heute will er dir Kraft zum Tragen der<br />

Lasten geben, die dich beschweren. Sie<br />

sollen dich nicht zu Boden drücken. Es ist<br />

nicht das Ziel <strong>Gott</strong>es, dich winselnd, jammernd,<br />

stöhnend, seufzend und klagend<br />

durchs Leben gehen zu lassen. Nein, er<br />

will dich sogar tragen, tragen mit allem,<br />

was auf dir lastet. Ja:<br />

<strong>Gott</strong> wird dich tragen,<br />

drum sei nicht verzagt,<br />

treu ist der Hüter,<br />

der über dir wacht,<br />

stark ist der Arm,<br />

der dein Leben gelenkt.<br />

<strong>Gott</strong> ist ein <strong>Gott</strong>,<br />

der der Seinen gedenkt.


20<br />

<strong>Gott</strong> wird dich tragen<br />

mit Händen so lind,<br />

er hat dich lieb,<br />

wie ein Vater sein Kind.<br />

Das steht im Glauben<br />

wie Felsen so fest:<br />

<strong>Gott</strong> ist ein <strong>Gott</strong>,<br />

der uns nimmer verlässt.<br />

<strong>Gott</strong> wird dich tragen<br />

durch Tage der Not,<br />

<strong>Gott</strong> wird dir beistehn<br />

in Alter und Tod.<br />

Fest steht das Wort,<br />

ob auch alles zerstäubt:<br />

<strong>Gott</strong> ist ein <strong>Gott</strong>, der in<br />

Ewigkeit bleibt.<br />

Heute will dein Heiland dich an seiner<br />

Hand führen. Er will mehr sein als dein<br />

Wegweiser. Wie wunderbar ist doch das<br />

Leben eines Nachfolgers Jesu, wenn es<br />

sich so ganz an der Hand des Herrn Jesus<br />

vollzieht. Diese Hand ist von Liebe durchdrungen<br />

und in Führung bewährt. Diese<br />

schlichten Zeilen sollen dich, lieber Leser,<br />

dazu anhalten, dieser Hand und dieser<br />

Führung völlig und ohne Bedingungen zu<br />

vertrauen.<br />

Heute kannst du in der Gemeinschaft<br />

mit Kindern <strong>Gott</strong>es gesegnet werden.<br />

Oft genügt schon die Gemeinschaft mit<br />

einem <strong>Gott</strong>eskind, mit dem du dich über<br />

Jesus unterhalten kannst, der dein Ein<br />

und Alles ist und immer bleiben will. Gemeinschaft<br />

mit Kindern <strong>Gott</strong>es ist, bei<br />

allen menschlichen Schwächen, doch ein<br />

<strong>Gott</strong>esgeschenk und ein Vorgeschmack<br />

des Himmels.<br />

Heute darfst du alle Sorgen auf ihn<br />

werfen; denn er sorgt für dich. Hör auf,<br />

alles bis ins Kleinste, auch für die nächsten<br />

dreißig Jahre regeln zu wollen. Dies<br />

betrübt den Herrn. Es ist sehr oft Mangel<br />

an Vertrauen dem Herrn gegenüber, der<br />

sich in <strong>deine</strong>m Leben schon in vielen Situationen<br />

– schau nur einmal zurück - so<br />

wunderbar geoffenbart hat.<br />

In der Hand des Herrn Jesus, in der das<br />

ganze Weltall ruht, darfst auch du ruhen!<br />

„Wegen der Zukunft befragt mich; meine<br />

Kinder und das Werk meiner Hände lasst<br />

mir anbefohlen sein“ (Jesaja 45,11). Diese<br />

Worte gelten auch dir!<br />

Stehst du vor einer Entscheidung? Unsicherheit<br />

ist ein Schlagwort unserer Zeit.<br />

Was wird aus meinem Geschäft? Was wird<br />

aus meinem Geld? Was wird aus meinem<br />

Arbeitsplatz? So oder ähnlich fragt sich<br />

jeder Mensch mehrmals am Tag. Am<br />

meisten verspürt die Jugend diese Unsicherheit.<br />

Was wird aus meinem Beruf?<br />

Werde ich mein Berufs- und Lebensziel<br />

erreichen? So fragt sich heute manch ein<br />

nachdenklicher junger Mensch.<br />

Mögen diese Zeilen möchten dir ratend<br />

und helfend zur Seite stehen. Ist dein Lebensfundament<br />

fest genug? Das ist die<br />

Frage, die ich dir vorlegen muss.<br />

Nur ein fester eigener Standpunkt bietet<br />

Aussicht auf einen erfolgreichen Lebenskampf.<br />

So ist nach meiner Ansicht<br />

eine Berufsausbildung mit solidem Fachwissen<br />

zu allen Zeiten eine gute Voraussetzung<br />

für Erfolg im Beruf gewesen. Und<br />

du tust gut daran, dich um ein solches<br />

Fundament zu bemühen.<br />

Aber nicht mit diesem Fundament wollen<br />

wir uns hier beschäftigen; denn <strong>deine</strong><br />

Seele braucht mehr! Mancher macht einen<br />

vielversprechenden Anfang, kommt<br />

aber dann auf Abwege.<br />

Suchst du ein Lebensfundament, das<br />

ewig hält und angesichts des Todes nicht<br />

zerbricht? Dann brauchst du den Herrn<br />

Jesus! Er selbst, der Sohn des lebendigen


21<br />

<strong>Gott</strong>es, ist das wahre Lebensfundament<br />

für eine Menschenseele.<br />

Seitdem ich ihm die Führung meines<br />

Lebens anvertraut habe, habe ich gelernt,<br />

ihm alle Fragen und Entscheidungen zu<br />

überlassen. Er <strong>löst</strong> alle <strong>Probleme</strong> meines<br />

Lebens. So manches Mal habe ich dann<br />

erfahren, wie er sein Wort wahr macht:<br />

„Ich will dich unterweisen und dir den Weg<br />

zeigen, auf dem du wandeln sollst; ich will<br />

ich dir raten, mein Auge auf dich richten“<br />

(Psalm 32,8). Er will dir nicht nur den festen<br />

und ewigen Grund geben, sondern dir<br />

auch den Weg weisen.<br />

Manches im Leben wird den Kindern<br />

<strong>Gott</strong>es einfach aufgezwungen. Wir werden<br />

in einen Strom geworfen, der uns<br />

mitreißt. Gewollt oder ungewollt, müssen<br />

auch wir vieles über uns ergehen lassen.<br />

Wir können uns oft weder für das eine<br />

noch für das andere selbst entscheiden.<br />

Manchmal können wir einer Sache nicht<br />

ausweichen und müssen sagen: Wie der<br />

Herr mich führen wird, weiß ich nicht,<br />

aber dass er mich recht führt, darüber<br />

freut sich mein Herz. Und dann dürfen<br />

wir immer wieder erfahren: „Du hast sie<br />

geleitet bei Tag mit einer Wolkensäule und<br />

bei Nacht mit einer Feuersäule, um ihnen<br />

den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen<br />

sollten“ (Nehemia 9,12). Es gibt aber<br />

auch Stunden, in denen wir selbst vor<br />

Entscheidungen gestellt werden. Und wir<br />

müssen handeln. Auch dann dürfen wir,<br />

in der richtigen Stellung zum Herrn Jesus,<br />

die Erfüllung des Wortes aus Psalm 32,8<br />

erfahren. Vielleicht könnte es dir, lieber<br />

Leser, eine kleine Hilfe sein, wenn ich dir<br />

jetzt einige Punkte nenne, die du vor und<br />

bei Entscheidungen beachten solltest:<br />

Lege dem Herrn die Sache immer wieder<br />

im Gebet hin. Lass dein Herz und den<br />

Ausdruck <strong>deine</strong>r Worte so sein, dass du<br />

den Herrn um Weisung fragst. Versuche<br />

nicht, im Gebet dem Herrn Jesus, <strong>deine</strong>m<br />

Heiland, dem großen Wegbereiter,<br />

<strong>deine</strong> Pläne aufzwingen zu wollen. Wenn<br />

wir uns wirklich demütig und ratlos an<br />

den Herrn klammern, dann wird er uns<br />

vor Fehltritten bewahren. Schnelle und<br />

unüberlegte Entscheidungen der Kinder<br />

<strong>Gott</strong>es bringen oft sowohl in ihr eigenes<br />

Herz als auch in die Herzen ihrer Umgebung<br />

Unruhe, Neid und Enttäuschung. Da<br />

muss oft mancher falsche, übereilte Weg<br />

wieder zurückgegangen werden. Auf dem<br />

falschen Weg kann <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> und meine<br />

<strong>Probleme</strong> nicht lösen. Wir sträuben uns<br />

oft, zu dem falschen Abzweig zurückzukehren.<br />

Aber allein dies ist der Weg, Verirrungen<br />

und eigene Wege auf <strong>Gott</strong>es Wege<br />

und Bahnen zu bringen.<br />

Werde in <strong>deine</strong>m Entschluss ganz still<br />

und versuche, den Willen des Herrn zu<br />

erforschen. Nimm dir dazu viel Zeit. Manches<br />

eilt wirklich nicht so, wie du denkst.<br />

Wir müssen uns leider oft davon überzeugen,<br />

dass wir voreilig gehandelt haben,<br />

ja, dass wir nicht abwarten konnten. Der<br />

Herr hatte vor, uns in der Wartezeit zu einer<br />

gewissen Reife zu bringen. Wir sollten<br />

etwas Besonderes lernen. Aber wir stürmten<br />

vorwärts. Mancher bittere Weg, manche<br />

Enttäuschung wäre auch dir erspart<br />

geblieben, wenn du vor <strong>deine</strong>r Entscheidung<br />

stiller geworden wärest. Dieses Stillwerden<br />

bedarf einer besonderen Übung,<br />

besonders bei jenen, die von Natur aus<br />

Draufgänger sind. Ganz in der Stille reift<br />

die Frucht auf dem Feld am besten. Ganz<br />

in der Stille bleibt der Obstbaum am<br />

schönsten und setzt seine Früchte an.<br />

Dieses Stillewerden und Stillesein fällt<br />

uns als Kinder <strong>Gott</strong>es sehr schwer. Wir<br />

müssen aber dahin kommen, dass wir erkennen,<br />

welch einen Segen das Stillesein


22<br />

in sich birgt. Wie die Quelle am schönsten<br />

ganz in der Stille sprudelt, so kommt<br />

auch aus <strong>deine</strong>m Herzen nur in der Stille<br />

das heraus, was den Herrn verherrlicht.<br />

Es ist doch gewiss der Wunsch <strong>deine</strong>s<br />

Herzens, <strong>deine</strong>n natürlichen Charakterzügen<br />

keinen Raum zu geben, sondern den<br />

Herrn in allem wirken zu lassen. Liefere<br />

dich ihm so aus, dass du ihm die Lösung<br />

all <strong>deine</strong>r <strong>Probleme</strong> überlässt. Du gehst<br />

doch jetzt an seiner Hand.<br />

Darum lass die folgenden Verse dazu<br />

dienen, auf diese Weise den Herrn zu bitten,<br />

dich das Stillewerden zu lehren.<br />

Mache mich stille:<br />

Das, Herr, ist mein Flehn,<br />

stille, die Wunder im Worte zu sehn,<br />

stille zu lauschen der Stimme dein,<br />

still, um mit dir gern alleine zu sein.<br />

Mache mich stille,<br />

wenn Schweres mir droht,<br />

still in dem Wissen:<br />

DU, Herr, kennst die Not!<br />

Still im Vertrauen auf <strong>deine</strong> Macht,<br />

still in der Liebe, die über mir wacht!<br />

Mache mich stille<br />

im Warten und Ruh‘n,<br />

stille im Schaffen,<br />

im Kämpfen und Tun,<br />

stille vor anderer Glück oder Leid,<br />

stille und betend zum Helfen bereit!<br />

Mache mich stille, ganz innerlich still,<br />

bis ich, was du willst,<br />

von Herzen nur will.<br />

Bis du so groß mir und ich so klein,<br />

dass du mir alles in allem kannst sein!<br />

O lass mich ganz, ganz stille sein,<br />

geliebter Herr und Heiland mein.<br />

Bereit mich für die Ewigkeit<br />

in <strong>deine</strong>r heiligen Einsamkeit.<br />

Ja, werde noch stiller und frage dich:<br />

Wodurch wird der Herr am meisten verherrlicht?<br />

Dir selbst diese Frage zu stellen,<br />

ist sehr wichtig. Es bewahrt dich nicht<br />

nur, sondern es verherrlicht den großen<br />

Meister, <strong>deine</strong>n Retter. Du darfst nicht<br />

nur in seinem Erlösungswerk ruhen, sondern<br />

auch in seiner Führung: Vertraue<br />

ihm ganz! Das Leben der Kinder <strong>Gott</strong>es<br />

hat nur einen Zweck: Jesus Christus zu<br />

verherrlichen! Menschen für ihn zu gewinnen!<br />

Prüf, ob dein Entschluss nicht im Widerspruch<br />

zum Wort <strong>Gott</strong>es steht. Es gibt<br />

keine Offenbarung <strong>Gott</strong>es, keine Mitteilung<br />

von oben, die dem Wort <strong>Gott</strong>es widerspricht.<br />

Wenn du glaubst, dass <strong>Gott</strong><br />

etwas zu dir gesagt hat, was nicht mit<br />

seinem Wort übereinstimmt, so täuschst<br />

du dich sehr. Manches kann Gefühl sein.<br />

Manchmal wollen wir nur unseren Willen<br />

durchsetzen. Sehr gern suchen wir auch<br />

einen bequemen Weg. Wir wollen uns<br />

dann durch vermeintliche Offenbarungen<br />

<strong>Gott</strong>es beruhigen. Sie sollen unser falsches<br />

Handeln bestätigen.<br />

Prüfe weiter und frage dich, ob das<br />

Fleisch oder der Geist <strong>Gott</strong>es bei dir zur<br />

Entscheidung drängt. Es gibt auch religiöses<br />

Fleisch. Und dieses Fleisch kann, durch<br />

irgendetwas genährt, noch religiöser werden,<br />

und dennoch bleibt es Fleisch. „Der<br />

Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch<br />

nützt gar nichts“ (Johannes 6,63). Wer sich<br />

völlig dem Herrn und seiner Führung ausliefert,<br />

der wird nicht irregehen.<br />

Brich nicht selbst Türen auf! Dies gibt<br />

für dich und <strong>deine</strong> Umgebung nicht nur<br />

viele unangenehme Nebengeräusche,<br />

sondern es wird dabei sehr leicht – für


23<br />

dich in oft betrübender Weise – dein altes<br />

Wesen offenbar und der Herr nicht verherrlicht.<br />

„Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür<br />

gegeben“ (Offenbarung 3,8). Warte darum<br />

bei <strong>deine</strong>n Entscheidungen auf eine offene<br />

Tür, auf einen gebahnten Weg. Wenn<br />

du dann rückschauend siehst, wie der<br />

Herr dich sicher und wunderbar geführt<br />

hat, auch wenn es <strong>deine</strong>m Willen zuwider<br />

war, dann wirst du still werden und enger<br />

am Herzen Jesu ruhen. Du wirst in <strong>Gott</strong>es<br />

Hand ruhen, in der Hand, die <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong><br />

<strong>löst</strong>.<br />

Ungeduld ist Mangel an Vertrauen. Die<br />

Ungeduld findet in jedem Menschenherzen<br />

den Boden, in dem sie wachsen und<br />

gedeihen kann. Wenn manches anders<br />

geht als es dein Wunsch war, dann wirst<br />

du schnell ungeduldig. Das sollte nicht<br />

sein. Jedes Kind <strong>Gott</strong>es hat das Recht,<br />

dem Herrn und seinem Wirken sorglos<br />

zu vertrauen. Die Erfahrungen aus der<br />

Vergangenheit sind doch gewiss auch bei<br />

dir, lieber Leser, so, dass du dich im Blick<br />

auf das, was jetzt dein Herz beunruhigt,<br />

einfach in die Hände des Herrn Jesus fallen<br />

lassen solltest. Nur wer das tut, behält<br />

die innere Ruhe. Er bewahrt das Gleichgewicht<br />

seiner Seele. Er darf in dem Werk der<br />

Erlösung ruhen. Erinnere dich täglich daran:<br />

Der Herr Jesus hat alles, was an Schuld<br />

und Sünde in <strong>deine</strong>m Leben gewesen ist,<br />

auf Golgatha ausgelöscht! Freue dich auch<br />

darüber, dass der Herr Jesus jetzt für dich<br />

vor dem Vater eintritt. Welche Übertretungen<br />

dich auch belasten: Du darfst jetzt das<br />

Blut Jesu Christi für dich in Anspruch nehmen.<br />

So kannst du wirklich in ihm ruhen.<br />

Es gibt keine Person auf der ganzen Welt<br />

und hat auch nie eine gegeben, die dich<br />

sicher durch das Gestrüpp <strong>deine</strong>s Lebens<br />

führen kann als nur der Herr Jesus.<br />

Der Herr Jesus kann! Ungeduld ist Unglaube,<br />

ist Mangel an wirklichem Vertrauen<br />

in die Macht <strong>Gott</strong>es. Und Unglaube ist<br />

das, was <strong>Gott</strong> in <strong>deine</strong>m Leben nicht gefällt.<br />

Er will, dass du, sein Kind, ihm, dem<br />

großen <strong>Gott</strong> und Vater, auch in dem völlig<br />

vertraust, was dich ungeduldig machen<br />

will. Ja, <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Denke<br />

daran: Du sollst der Person dein Vertrauen<br />

schenken, die Macht über Leben und Tod<br />

hat, die die Macht besitzt, alle Schwierigkeiten<br />

bei dir so umzugestalten, dass du<br />

nur staunen kannst! Die Geduld hat ihre<br />

Wurzel im Glauben. Der Glaube wirkt Geduld!<br />

(Jakobus 1,3). Der Herr Jesus kann!<br />

Denn ihm ist ja gegeben alle Gewalt im<br />

Himmel und auf Erden (Matthäus 28,18).<br />

Der Herr Jesus weiß Rat! „Sein Rat ist<br />

wunderbar, und er führt es herrlich hinaus“<br />

(Jesaja 28,29). Welch eine Ruhe kommt<br />

doch in das Menschenherz, wenn es sich<br />

darauf besinnt, dass einer da ist, der in jeder<br />

Sache Rat weiß. Der Herr Jesus kann<br />

nicht nur beraten, sondern kann dich<br />

über Nacht aus all <strong>deine</strong>r Schwierigkeit<br />

herrlich hinausführen. Rückblickend wirst<br />

du dich schämen, weil du dich so lange<br />

mit dieser Schwierigkeit herumgequält<br />

hast. Der Feind der Seele kann uns die<br />

kleinste Kleinigkeit so dunkel vor Augen<br />

malen, dass wir darin einen unüberbrückbaren<br />

Abgrund sehen, einen Berg, den<br />

wir nie überwinden können. Der Fürst<br />

der Welt will <strong>deine</strong> Seele immer wieder<br />

mit irgen<strong>deine</strong>m Druck belasten. Er will,<br />

dass du jammerst, stöhnst, seufzt und<br />

betrübt durchs Leben gehst. Er will nicht,<br />

dass du dich freust, dass du den Herrn<br />

rühmst und preist. Dankeslieder hört er<br />

nicht gern. Lieber Leser, an <strong>deine</strong>m alten<br />

Jammerlied kann er sich ergötzen, weil er<br />

meint, aus diesen Klängen herauszuhören,<br />

dass du in <strong>deine</strong>m neuen Herrn, in


24<br />

Jesus Christus, nicht glücklich bist.<br />

Der Herr Jesus ist jeder Schwierigkeit<br />

gewachsen! Er lässt Schwierigkeiten in<br />

dein Leben kommen, um dich zur inneren<br />

Reife zu bringen. Auch die Frucht, die auf<br />

dem Feld reift, braucht Wind und Regen.<br />

Und sie braucht heiße Sonnenglut. Aber<br />

denke daran: Ihr wird auch immer wieder<br />

der Tau des Himmels zuteil. Nimm <strong>Gott</strong>es<br />

Wort für dich in Anspruch. Er lässt<br />

dir sagen: „Fürchte dich nicht, denn ich<br />

bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich<br />

bin dein <strong>Gott</strong>; ich stärke dich, ich helfe dir<br />

auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte<br />

Hand meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41,10).<br />

Nimm dir jetzt einen Farbstift, streiche<br />

in diesem <strong>Gott</strong>eswort das Wort ICH fett<br />

an und lies dann diesen Schriftabschnitt<br />

noch einmal. Du wirst wirklich erquickt<br />

werden, weil du erkennst: Nicht du sollst<br />

es schaffen, sondern er will es tun. Nicht<br />

du kannst dich aus der Ungeduld herausbringen,<br />

sondern er will es tun. Du sollst<br />

nicht auf dich vertrauen, nicht auf dein<br />

Können und nicht auf <strong>deine</strong> Begabung,<br />

sondern du sollst auf den Herrn vertrauen,<br />

auf ihn allein.<br />

Ungeduld ist Mangel an Vertrauen! Wartezeiten<br />

sind oft Segenszeiten. Wenn du<br />

durch Wartezeiten dem Herrn Jesus näher<br />

kommst, dann wirst du sie nicht wieder<br />

aus <strong>deine</strong>m Leben streichen wollen.<br />

Es kommen Krankheiten, und du<br />

denkst: Warum muss ich das durchmachen?<br />

Krankheitsstunden, wenn sie im<br />

Licht <strong>Gott</strong>es gesehen werden, sind oft<br />

große Segensstunden. Wenn man nicht<br />

aus noch ein weiß, wenn keine Medizin<br />

mehr anschlägt und kein Arzt mehr etwas<br />

erreichen kann, wenn man abwägt,<br />

ob man durch eine Operation gehen soll<br />

oder nicht, wenn man dahin kommt zu<br />

meinen, jetzt öffnen sich bald die Tore<br />

der Ewigkeit, dann benutzt der Herr Jesus<br />

oft solch tiefe Not, um die Seele näher zu<br />

sich zu ziehen.<br />

Wenn alles drunter und drüber geht<br />

und <strong>deine</strong> Seele sich ins Trauergewand<br />

hüllt, dann seufze vor <strong>Gott</strong>. Wenn dir die<br />

Worte in der Kehle steckenbleiben, wenn<br />

du so betrübt und traurig bist, dass der<br />

Feind der Seele es sogar fertigbringt, dir<br />

das Vertrauen zu nehmen, dass <strong>Gott</strong>,<br />

dass der Herr Jesus die Angelegenheit<br />

wenden kann, dann seufze immer wieder<br />

vor <strong>deine</strong>m Herrn und Retter. Auch dieses<br />

Seufzen versteht er.<br />

Weine vor <strong>Gott</strong>. Es ist auch für Männer<br />

keine Schande, wenn sie kniend vor<br />

<strong>Gott</strong> ihre Seele ausschütten und Tränen<br />

über ihre Wangen rinnen. Oft wäre es gut,<br />

mehr vor <strong>Gott</strong> weinen zu können. Dann<br />

würde er unsere <strong>Probleme</strong> bald lösen.<br />

Bete zu <strong>Gott</strong>, auch wenn das Herz noch<br />

so schwer ist, und du wirst erleben: Er wird<br />

sein Wort bei dir in Erfüllung gehen lassen.<br />

Du darfst es im Glauben für dich in Anspruch<br />

nehmen, wenn der Herr sagt: „Ich<br />

will dich nicht aufgeben und dich niemals<br />

verlassen“; sodass wir kühn sagen: „Der<br />

Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich<br />

mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun<br />

könnte“ (Hebräer 13,5-6).<br />

Vertraue <strong>Gott</strong>, ja, vertraue dem Herrn<br />

Jesus, und du wirst nicht zuschanden werden:<br />

„Besser ist’s, bei dem Herrn Schutz zu<br />

suchen, als sich auf Menschen zu verlassen“<br />

(Psalm 118,8).<br />

Einmal wirst du – von oben gesehen –<br />

die Wege, die <strong>Gott</strong> dich geführt hat, gern<br />

bejahen. Ungeduld raubt dir den Frieden<br />

des Herzens. Ungeduld raubt dir die Freude<br />

am Wort <strong>Gott</strong>es. Ungeduld bringt dich<br />

aus der kostbaren Gemeinschaft mit dem<br />

Herrn Jesus heraus.<br />

Wenn diese Worte nur das eine bewirk-


25<br />

ten, dass du von Stund an dem Herrn Jesus<br />

in allen Dingen dein ganzes Vertrauen<br />

schenken würdest, dann glaube es:<br />

Du würdest Wunder sehen! Wer sich auf<br />

Menschen verlässt und ihnen vertraut,<br />

der wird immer wieder Enttäuschungen<br />

erleben. Vielleicht sagst auch du: Mich haben<br />

Menschen enttäuscht! Aber ich habe<br />

– auch als Kind <strong>Gott</strong>es – schon manche<br />

Mitmenschen, Gläubige und Ungläubige<br />

enttäuscht. Sie hatten mehr Langmut,<br />

Geduld, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft,<br />

Liebe und anderes mehr von mir erwartet.<br />

Das wirst auch du, wenn du einmal dein<br />

Leben überschaust, bekennen müssen.<br />

Aber auch dich haben Menschen enttäuscht,<br />

und das alles kannst du nicht vergessen.<br />

Vielleicht kannst du es nicht einmal<br />

vergeben, obwohl du ein Kind <strong>Gott</strong>es<br />

bist.<br />

Es kann bei dir als <strong>Gott</strong>eskind auch dahinkommen,<br />

dass du viele Enttäuschungen<br />

in der eigenen Familie erfährst. Dein<br />

Bruder, <strong>deine</strong> Schwester, sogar <strong>deine</strong> Eltern,<br />

<strong>deine</strong> Kinder oder auch andere Personen,<br />

die um dich sind, können dir solche<br />

Proben auferlegen. Doch sei gewiss: Alles<br />

wird dir zum Besten dienen, wenn du die<br />

richtige Stellung vor <strong>Gott</strong> einnimmst.<br />

Es kann mit Besitz und Nichtbesitz, mit<br />

Erbschaft und Nichterbschaft zusammenhängen:<br />

Überall geht es menschlich zu.<br />

Und in dieses Menschliche ist das <strong>Gott</strong>eskind<br />

hineingestellt. Alles, was dir hier<br />

unten begegnet, soll den einen Zweck haben:<br />

Näher, mein <strong>Gott</strong>, zu dir, näher zu<br />

dir. Bruder und Schwester, wenn du alles,<br />

was dir hier auf dieser Erde begegnet, von<br />

der erzieherischen Schau <strong>Gott</strong>es aus betrachtest,<br />

dann bekommt manches in <strong>deine</strong>m<br />

Leben eine ganz andere Beleuchtung<br />

und Färbung.<br />

Auch in <strong>deine</strong>r Nachbarschaft, sogar<br />

im eigenen Haus, können Menschen<br />

wohnen, die dich enttäuschen, ja, bitter<br />

enttäuschen. Sei vorsichtig, dass sich in<br />

<strong>deine</strong>m Herzen nicht irgendein Groll ausbreitet,<br />

denn dann weicht der Friede <strong>Gott</strong>es,<br />

der dein Herz und <strong>deine</strong>n Sinn regieren<br />

soll. Vergib und vergiss - und wenn du<br />

auch zehnmal meinst, im Recht zu sein,<br />

und glaubst, jeden Kampf bis zum letzten<br />

durchführen zu müssen. Denke daran:<br />

Wer anfängt zu hassen, hört auf, fröhlich<br />

zu sein!!! Du darfst wissen: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />

<strong>Probleme</strong>!<br />

Mich hat ein Mensch enttäuscht, den<br />

ich sehr geliebt habe. Hier klaffen bei<br />

manchen gläubigen Mädchen tiefe Wunden.<br />

Auch bei einem jungen Mann kann<br />

es so sein. Diese Wunden wollen und wollen<br />

nicht heilen. Oft meint man, sie wäre<br />

jetzt geheilt, doch dann reißt die Wunde<br />

von Neuem auf. Wie viel Weh liegt da in<br />

manchem Herzen verborgen. Wie oft führen<br />

solche Enttäuschungen zu Nervenzusammenbrüchen.<br />

Solchen lieben Menschen<br />

rufe ich durch diese Zeilen zu: Einer<br />

enttäuscht dich nicht! Er enttäuscht dich<br />

niemals! Und dieser eine will mit dir ganz<br />

persönlich durchs Leben gehen. Ihn sollst<br />

du an <strong>deine</strong>r Seite haben. Er will dich trösten<br />

und erquicken. Und dieser eine ist der<br />

Herr Jesus! Er ist dein Heiland, der nie<br />

von dir lässt.<br />

Auch in <strong>deine</strong>m Beruf kannst du Enttäuschungen<br />

erleben. Es kann in <strong>deine</strong>m<br />

Leben dahin kommen, dass du mit dem<br />

Psalmisten sagen darfst: „Du hast Menschen<br />

über unser Haupt fahren lassen; wir<br />

sind in Feuer und Wasser gekommen, aber<br />

du hast uns herausgeführt in die Fülle“<br />

(Psalm 66,12). In den Stunden, wenn die<br />

Seele fast den Tiefpunkt erreicht hat, ist<br />

nichts von überströmender Erquickung zu<br />

verspüren. Danach aber kann man sogar


26<br />

für schwere Stunden danken! Vielleicht<br />

kämpft dein Arbeitskollege um <strong>deine</strong> Stelle.<br />

Der Existenzkampf raubt dir mehr an<br />

Herz- und Nervenkraft, als du glaubst zur<br />

Verfügung zu haben. Wenn du meinst,<br />

eine Sprosse auf der Leiter des Erfolgs erklommen<br />

zu haben, dann bricht sie unter<br />

<strong>deine</strong>n Füßen zusammen. Denke daran:<br />

<strong>Gott</strong> kann über Nacht aus Schwierigkeiten<br />

die größten Herrlichkeiten machen.<br />

Auch Gläubige können dir das Leben<br />

schwer machen. Aber sie können es nicht,<br />

wenn <strong>Gott</strong> es nicht will. Darum lass den<br />

Bruder und die Schwester das tun, was sie<br />

glauben tun zu müssen. Sei du still – und<br />

warte auf den Herrn.<br />

Die Verkündiger des Wortes <strong>Gott</strong>es<br />

sind auch nicht unfehlbar. Du hast vielleicht<br />

erwartet, dass sie fehlerfrei sind.<br />

Vielleicht hast du auch eine ganz falsche<br />

Vorstellung und siehst die Schuld bei ihnen,<br />

obwohl es nicht so ist. Genug! Alles,<br />

was dein Leben kreuzt, hat nur das eine<br />

Ziel: Du sollst es lernen, dich an den<br />

Herrn Jesus zu klammern. Er <strong>löst</strong> auch<br />

dieses Problem.<br />

Eins darf bei dir aber nie eintreten: Dass<br />

Enttäuschungen dich vom Herrn abbringen.<br />

Wie schade, wenn du sagen müsstest:<br />

Ich habe keinen Frieden mehr.<br />

<strong>Gott</strong> hat nicht dieses und jenes in dein<br />

Leben geschickt, um dir den Frieden zu<br />

rauben, sondern dein Herzensfriede soll<br />

sich mehren, wie die Wasser in einem<br />

Strom: „Habe ich dir nicht geboten, dass<br />

du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken<br />

und sei nicht verzagt; denn der<br />

Herr, dein <strong>Gott</strong>, ist mit dir überall, wo du<br />

hingehst“ (Josua 1,9).<br />

Mir ist die Freude verlorengegangen.<br />

So musst du vielleicht bekennen. Du hast<br />

zwar noch die freudige Gewissheit der<br />

Errettung <strong>deine</strong>r Seele, aber die Freude<br />

am Herrn ist nicht mehr <strong>deine</strong> Stärke. Die<br />

Freude darüber, dass er doch recht führt,<br />

hat dich verlassen.<br />

Du bist ungeduldig geworden. Dieses<br />

kostbare Ruhen in <strong>Gott</strong>, in seiner Führung,<br />

in seinem herrlichen, wunderbaren<br />

Erlösungswerk, ist von dir gewichen. Die<br />

Vorfreude auf ewige Ruhe, die du einmal<br />

beim Herrn in der Herrlichkeit genießen<br />

wirst, erfüllt nicht mehr dein betrübtes<br />

Herz. Du musst vielleicht bekennen:<br />

Ich habe keinen Zeugenmut mehr. Es<br />

fällt mir schwer, meinen Herrn zu bekennen.<br />

Es liegt ein Schatten auf meiner Seele.<br />

Ich finde nicht den Schwung, jemandem<br />

ein Traktat in die Hand zu drücken.<br />

Ja, es ist bei mir so weit gekommen:<br />

Ich kann keinem Menschen mehr Vertrauen<br />

schenken. Das brauchst du auch<br />

nicht. Das Wort <strong>Gott</strong>es sagt: „Verflucht ist<br />

der Mann, der auf Menschen vertraut und<br />

Fleisch zu seinem Arm macht, und dessen<br />

Herz vom Herrn weicht!“ (Jeremia 17,5).<br />

Vielleicht musste der Herr dich durch<br />

Enttäuschungen führen, damit du folgendes<br />

Wort mehr verstehen und beherzigen<br />

kannst: „Gesegnet ist der Mann, der auf<br />

den Herrn vertraut und dessen Zuversicht<br />

der Herr geworden ist! Denn er wird sein<br />

wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist<br />

und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der<br />

die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt;<br />

sondern seine Blätter bleiben grün; auch<br />

in einem dürren Jahr braucht er sich nicht<br />

zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu<br />

bringen“ (Jeremia 17,7-8).<br />

Der Herr Jesus will dich ganz haben.<br />

Dann werden – auch wenn dich Menschen<br />

immer wieder enttäuschen – Friede, Freude,<br />

Geduld, Liebe und anderes mehr dein<br />

Herz erfüllen. Herrlich und wunderbar<br />

ist die erquickende Wahrheit, dass Jesus<br />

Christus nie enttäuscht!


27<br />

Wirf dich heute bewusst völlig und bedingungslos<br />

in seine Arme. Nur von ihm<br />

ist gesagt: „Siehe, ich lege in Zion einen<br />

auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer<br />

an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden.<br />

Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar“<br />

(1. Petr. 2,6-7).<br />

Und du wirst ihn erleben. Jesus Christus<br />

will und wird dir so groß werden, dass<br />

du durch seine Kraft mit allem, was du<br />

durchgemacht hast und jetzt noch durchmachst,<br />

fertig wirst. Sein Wille ist, dass<br />

du durch alle Enttäuschungen in <strong>deine</strong>m<br />

Leben innerlich reicher wirst – in ihm, in<br />

ihm allein.<br />

Du wirst erkennen: „Dein Weg führte<br />

durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige<br />

Fluten, und <strong>deine</strong> Fußstapfen waren<br />

nicht zu erkennen“ (Psalm 77,20). Du<br />

kannst in die dir verborgenen Wege <strong>Gott</strong>es<br />

nicht hineinschauen. Du brauchst es<br />

auch nicht. Tue nur eins:<br />

Vertrau ihm ganz,<br />

dein Pfad wird bald sich lichten.<br />

Du weißt nicht wie,<br />

doch bald wirst du es sehn.<br />

Nur er versteht‘s,<br />

den Weg dir einzurichten.<br />

Anbetend wirst am End du stille stehn.<br />

Du sollst froh in die Zukunft schauen!<br />

Jedes Jahr im Vorfrühling, wenn man<br />

meint, jeden Augenblick müsste der<br />

Frühling mit seinem Grünen und Blühen<br />

seinen Einzug halten, öffnet sich für viele<br />

junge Menschen das Tor zu einem neuen<br />

Lebensabschnitt. Jedes Jahr neu stürmen<br />

Schüler und Schülerinnen zum letzten<br />

Mal aus dem Schulgebäude. Jedes Jahr<br />

neu verlassen Neunzehnjährige nach bestandenem<br />

Abitur das Gymnasium. Jedes<br />

Jahr neu bringt diese Zeit für viele den Abschluss<br />

einer Ausbildung.<br />

Wie viele Hoffnungen, Erwartungen und<br />

Wünsche werden da immer wieder an das<br />

Leben gestellt! Manche meinen, fast die<br />

Zeit nicht abwarten zu können, um endlich<br />

in die neue Umgebung zu kommen.<br />

Wie viele Pläne und Ideen schwirren da<br />

in den Köpfen junger Menschen. Sie wollen<br />

Geld verdienen. Sie wollen selbstständig<br />

werden. Sie wollen einen Wirkungskreis<br />

bekommen. Manche – vielleicht<br />

sogar die meisten von ihnen – haben in<br />

jungen Jahren schon ein Ziel: Sie wollen<br />

einmal eine Familie gründen.<br />

Auch <strong>deine</strong> Gedanken, lieber Leser,<br />

werden vielleicht zurückgehen in vergangene<br />

Jahre, wo auch du mit besonderen<br />

Erwartungen den Schritt ins Leben getan<br />

hast. Du hast gemeint, <strong>deine</strong>n weiteren<br />

Weg fest umrissen vor dir liegen zu sehen.<br />

Und doch ist vielleicht alles anders<br />

gekommen. Besondere Umstände sind<br />

eingetreten, die dein Leben in ganz andere<br />

Bahnen gelenkt haben. Schwierigkeiten<br />

sind aufgetreten, mit denen du nicht gerechnet<br />

hast. Enttäuschungen sind nicht<br />

ausgeblieben. Ja, Menschen können andere<br />

Menschen sehr enttäuschen. Das<br />

hast auch du feststellen müssen.<br />

Hast auch du, lieber junger Leser, eine<br />

große Enttäuschung erlebt? Du hast vielleicht<br />

auf einen Menschen gebaut, der<br />

dich dann bitter enttäuscht hat. Du bist


28<br />

mit dieser Sache nicht fertig geworden<br />

und hast dich immer mehr von allem zurückgezogen.<br />

Meinst du, dein Leben hätte<br />

nun den Sinn verloren? Meinst du, du<br />

hättest nun keine sich lohnende Aufgabe<br />

mehr auf dieser Erde? Meinst du, alles,<br />

was du dir erträumt hast, sei nun restlos<br />

zu Bruch gegangen und du könntest nie<br />

wieder glücklich werden? Du hast vielleicht<br />

einen Beruf, der dir nicht liegt. Vielleicht<br />

befriedigt dich <strong>deine</strong> Arbeit nicht.<br />

In <strong>deine</strong>r freien Zeit grübelst du und<br />

wirst nicht damit fertig, dass auf <strong>deine</strong>m<br />

Lebenswege – so meinst du – die Sonne<br />

nicht mehr scheint. Doch lass dir folgende<br />

Ermutigung zurufen: Du sollst froh in<br />

die Zukunft schauen!<br />

Nicht jeder sieht die Zukunft hell und<br />

licht vor sich. Vielleicht ist auch bei dir<br />

manches, was du siehst, tatsächlich dazu<br />

angetan, sich ernste Gedanken über die<br />

Zukunft zu machen.<br />

Du solltest die <strong>Probleme</strong>, die dein Herz<br />

bewegen, in der Stille im Gebet dem<br />

Herrn Jesus nennen. Er ist jeder Schwierigkeit<br />

gewachsen. Er will dein Leben ganz<br />

in seine Hand nehmen. Er will dich führen<br />

und an ein herrliches Ziel bringen.<br />

Ja, du sollst froh in die Zukunft schauen!<br />

Schenke ihm, dem Heiland der Welt, dein<br />

ganzes Vertrauen, und du wirst nicht enttäuscht<br />

werden.<br />

Du sollst wirklich froh in die Zukunft<br />

schauen! Er, der Herr Jesus, will alles, was<br />

dich bedrückt, von dir nehmen. Lass dich<br />

heute daran erinnern, dass der Herr Jesus<br />

dich versteht und dir auch die allerletzten<br />

Fragen <strong>deine</strong>s Herzens beantworten will.<br />

Du wirst dann erkennen, warum gerade<br />

du dieses und jenes durchmachen musstest.<br />

Es wird sogar der Tag kommen, an<br />

dem du dem Herrn Jesus für Schweres,<br />

mit dem du bisher nicht fertig geworden<br />

bist, danken wirst. Du sollst wirklich froh<br />

in die Zukunft schauen. Du kannst das<br />

aber nur, wenn du die Hand des Herrn<br />

Jesus ergreifst und dich willenlos von ihm<br />

führen und <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> von ihm lösen<br />

lässt. Der Herr Jesus nimmt tatsächlich an<br />

<strong>deine</strong>m Leben teil. Die Bibel sagt: „Denn<br />

<strong>Gott</strong>es Augen sind auf die Wege des Menschen<br />

gerichtet, und er sieht jeden Schritt,<br />

den einer macht“ (Hiob 34,21). Es gibt<br />

Menschen, die wollen in der Sünde verharren.<br />

Sie wollen ihr Sündenleben nicht<br />

aufgeben. Lieber Leser, lass dir sagen:<br />

Solche Menschen schauen nicht froh<br />

in die Zukunft. Wer Herz und Leben<br />

dem Herrn Jesus weiht, der wird froh<br />

und glücklich. Der bekommt Licht über<br />

seinen Zustand. Der erkennt, dass er ein<br />

Sünder ist. Der sieht ein, dass ein Sünder<br />

nicht in die Gegenwart <strong>Gott</strong>es passt.<br />

Dir darf ich sagen: Nur der Herr Jesus<br />

kann <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> lösen! Vielleicht<br />

bist du an Menschen zuschanden geworden.<br />

Vielleicht hat dich eine Idee, der du<br />

nachgelaufen bist, enttäuscht. Ihm, dem<br />

Herrn Jesus, darfst du aber dein ganzes<br />

Vertrauen schenken, und ich darf dir aus<br />

langjähriger Erfahrung sagen: Er hat mich<br />

nie enttäuscht! Und sei gewiss: Auch du<br />

wirst vom Herrn Jesus nicht enttäuscht<br />

werden.<br />

Entferne aber bitte das aus <strong>deine</strong>m Leben,<br />

was dir den Blick verdunkelt. In der<br />

Bibel ruft ein Mann betend aus: „Ich erkenne<br />

meine Übertretungen, und meine<br />

Sünde ist allezeit vor mir“ (Psalm 51,5). Lieber<br />

Leser, <strong>deine</strong> Sünde muss aus <strong>deine</strong>m<br />

Leben entfernt werden. Diesen großen<br />

Dienst kann dir nur der Herr Jesus tun.<br />

Eins fehlt noch in <strong>deine</strong>m Leben: Eine klare<br />

Kehrtwendung! Du musst alles hintenan<br />

stellen, um Jesus Christus zu besitzen.<br />

Nur so wirst du glücklich, und nur so kann


29<br />

<strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> lösen.<br />

Vergebliches Suchen! Das stelle ich<br />

über den Abschnitt meines Lebens, der<br />

mit meiner Schulentlassung begonnen<br />

und dann aufgehört hat, als ich dem<br />

Herrn Jesus mein Leben übergeben habe:<br />

Einst zog ich irrend in der Welt umher.<br />

Mein Weg lief von den Alpen<br />

bis ans Meer.<br />

Nach Ruh und Frieden<br />

suchte dort mein Herz;<br />

doch blieb beim Kosten<br />

mir nur Weh und Schmerz.<br />

So kniete ich vor Jesus Christus hin.<br />

Da gab er Leben, Freude und Gewinn.<br />

Mein Glück,<br />

so hab ich‘s oft nun schon verkündet,<br />

ist nur im Kreuz,<br />

in seinem Blut gegründet.<br />

Ja, er hat mich in Besitz genommen,<br />

und immer mehr sehne ich mich danach,<br />

dass alle Gebiete von ihm beschlagnahmt<br />

werden.<br />

Wenn du die große Wende <strong>deine</strong>s Lebens<br />

erlebst, dann ändert sich bei dir vieles.<br />

Ich muss bekennen, bei mir hat sich<br />

alles geändert. Der Herr Jesus hat immer<br />

wieder sortiert, und ich habe ihn – still<br />

haltend, ja sagend – das Werk tun lassen.<br />

Ich war zu ihm hin durchgebrochen, und<br />

nun übernahm er die Führung meines Lebens.<br />

Ich legte willenlos meine Hand in<br />

die Seine. Als fröhlicher Christ, den die<br />

Schuld nicht mehr drückt, gehe ich weiter<br />

in seinen Bahnen dem herrlichen Ziel<br />

entgegen. Er ist mein Schutz geworden.<br />

Ja, ich habe erlebt, was in Psalm 32,7 zu lesen<br />

ist: „Du bist mein Schutz, du behütest<br />

mich vor Bedrängnis, du umgibst mich mit<br />

Rettungsjubel.“<br />

Wo ist mein Glück,<br />

wo habe ich‘s gefunden?<br />

So frag’ ich mich<br />

in Nacht- und Tagesstunden.<br />

Bei allem Prüfen<br />

meines früheren Lebens.<br />

Da suche ich umsonst u<br />

nd ganz vergebens.<br />

Die Sünden meines Lebens<br />

drückten sehr.<br />

Ich sann auf Frieden,<br />

doch das Herz blieb schwer.<br />

Nun preis‘ ich <strong>Gott</strong>,<br />

das Alte ging zu Ende.<br />

Es kam bei mir<br />

die große Lebenswende.<br />

Vergeben ist die Schuld,<br />

o welch ein Jubel!<br />

Leb wohl, du Welt,<br />

leb wohl mit <strong>deine</strong>m Trubel!<br />

Ich habe ihn,<br />

ich hab‘ mein Glück gefunden.<br />

So bin ich froh und ruh‘<br />

in seinen Wunden.<br />

Wenn auch du in dem Herrn und in seinem<br />

Erlösungswerk ruhst, dann bekenne<br />

ihn als <strong>deine</strong>n persönlichen Heiland, in<br />

dem du die Gewissheit <strong>deine</strong>s Heils gefunden<br />

hast. Ja, werde ein unerschrockener<br />

Zeuge <strong>deine</strong>s Heilandes! Sage den<br />

Menschen, dass er <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong><br />

hat, sodass du froh in die Zukunft schauen<br />

kannst. Glaube nicht, dass du ein Jammerleben<br />

führen musst, wenn du in einer<br />

besonderen Stunde Licht über dein ganzes<br />

bisheriges Leben erhalten hast. Vielmehr<br />

ist es so, dass <strong>deine</strong> ganze Vergangenheit<br />

jetzt restlos abgewaschen ist und<br />

du dich nie mehr daran erinnern musst.<br />

Ja, krame nicht mehr in den alten Sachen


30<br />

herum. Lass dich auch nicht durch solche<br />

entmutigen, die sagen, dass du dieses<br />

oder jenes nicht mehr tun darfst, was<br />

früher zu <strong>deine</strong>m Leben gehört hat. So ist<br />

es nicht! Vielmehr wirst du bald feststellen,<br />

dass du gar nicht mehr das Bedürfnis<br />

hast, dies oder jenes zu tun, was dir<br />

früher Freude bereitet hat. Du hast etwas<br />

viel Besseres gefunden. Du hast jetzt den<br />

Herrn Jesus in dein Leben aufgenommen.<br />

Die Freude über die Errettung <strong>deine</strong>r Seele<br />

darfst du jetzt genießen. Aber auch hier<br />

rufe ich dir zu: Bleibe nun nicht stehen!<br />

Gehe den schmalen Weg weiter, den du<br />

betreten hast!<br />

Durch ein planmäßiges Gebetsleben<br />

wirst du dem Herrn Jesus immer näher<br />

kommen. Es wird dann so sein, dass du<br />

ihm wirklich jede Kleinigkeit <strong>deine</strong>s Lebens<br />

bringst und nicht meinst, nur große<br />

Sorgen oder Nöte ihm im Gebet nennen<br />

zu dürfen. Nein, er hat für alles Verständnis,<br />

was dein Leben betrifft. Denke daran:<br />

Er <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Trachte du nur danach,<br />

Wege zu gehen, die ihm wohlgefällig<br />

sind. Wenn du gewillt bist, allezeit den<br />

Willen des Herrn zu tun, dann wirst du<br />

spüren, wie er dich Schritt für Schritt auf<br />

diesem Wege leitet. Habe immer offene<br />

Ohren für ihn, und du wirst hören, was er<br />

dir zu sagen hat. Hier hat er einen Dienst<br />

für dich, den du tun sollst. Dort gilt es,<br />

eine besondere Aufgabe zu erfüllen, die er<br />

dir stellt. Neben <strong>deine</strong>m Beruf gibt er dir<br />

Möglichkeiten, ihm zu dienen. Sonst bist<br />

du vielleicht unlustig von <strong>deine</strong>r Arbeit<br />

nach Hause gekommen, und die Leere<br />

<strong>deine</strong>s ganzen Daseins widerte dich an.<br />

Jetzt kannst du <strong>deine</strong> freie Zeit ganz dem<br />

Herrn zur Verfügung stellen.<br />

Forsche viel in seinem Wort. Du wirst<br />

bald feststellen, welch ein kostbarer<br />

Schatz das Wort <strong>Gott</strong>es ist. Ja, lies die Bibel<br />

betend, so wird der Herr Jesus dir sein<br />

Wort mehr und mehr aufschließen.<br />

Gehe nun mit denen durchs Leben, die<br />

ebenfalls ein Eigentum des Herrn Jesus<br />

sind. Du wirst erkennen, wie froh sie ihre<br />

Straße ziehen, und mit wie viel Freudigkeit<br />

sie ein Zeugnis für ihren Herrn sind.<br />

Ja, auf einmal siehst du die vielen Möglichkeiten<br />

und Gelegenheiten, dem Herrn<br />

auch neben <strong>deine</strong>m Beruf zu dienen. Es<br />

kann dies eine Arbeit an Kindern sein. Es<br />

kann dies eine Gruppe Jugendlicher sein,<br />

die unter <strong>deine</strong>r Leitung den Herrn in seinem<br />

Wort immer besser kennenlernt.<br />

Vielleicht warst du bisher sehr einsam.<br />

Das braucht in <strong>deine</strong>m Leben mit dem<br />

Herrn Jesus nicht mehr dein Los zu sein.<br />

Du kannst zwar allein sein, oft und viel allein<br />

sein, aber du weißt um die ständige<br />

Gegenwart <strong>deine</strong>s Heilandes. Es wird dir<br />

im Laufe der Zeit, aus dem innigen Verbundensein<br />

mit dem Herrn heraus, zur<br />

lieben Gewohnheit werden, dass du ihn<br />

an allem teilnehmen lässt. Es muss in <strong>deine</strong>m<br />

Leben soweit kommen, dass du bei<br />

dem geringsten Kummer, bei der kleinsten<br />

Schwierigkeit, die als Hemmschuh<br />

auf <strong>deine</strong>m Lebensweg liegt, dich sofort<br />

an <strong>deine</strong>n Herrn wendest. Sei es bei der<br />

Arbeit, zu Hause, unterwegs oder wo du<br />

sonst bist, wird ein Seufzer: Herr, hilf du!<br />

Herr, wirke du es! dann viel schneller über<br />

<strong>deine</strong> Lippen kommen. Es wird aber auch<br />

genauso schnell ein Dank in <strong>deine</strong>m Herzen<br />

aufsteigen, wenn dir im Tageslauf etwas<br />

Außergewöhnliches gelingt, wenn du<br />

auf dein Seufzen sofort eine Antwort erhältst,<br />

eine Erhörung erlebst. Ja, du wirst<br />

merken, wie der Herr dein Leben immer<br />

reicher macht. Selbst in seiner Schöpfung<br />

wird dir das unscheinbarste Tier, die farbloseste<br />

Pflanze zu einem Wunder, das der<br />

Herr für dich bereitet hat.


31<br />

Vielleicht hast du, liebe Leserin, bisher<br />

noch immer geglaubt, nicht allein durchs<br />

Leben gehen zu müssen. Insgeheim saß<br />

noch ein Fünkchen Hoffnung in <strong>deine</strong>m<br />

Herzen, dass sich doch noch ein Mensch<br />

finden würde, an dessen Seite du durchs<br />

Leben gehen könntest. Es ist sogar möglich,<br />

dass du das, nachdem du den Herrn<br />

als <strong>deine</strong>n Heiland angenommen hast,<br />

noch immer hoffst. Lass dir nicht durch<br />

menschliche Überlegungen und Wünsche<br />

das verdunkeln, was der Herr dir als Weg<br />

vorzeigt. Wäge stets ab, was von oben ist<br />

und was nicht. Gewiss ist dies nicht immer<br />

leicht, aber durch viel Beten wirst du<br />

ganz klar die Weisung erkennen können,<br />

die der Herr dir schenkt. Sei gewiss: Der<br />

Herr <strong>löst</strong> auch dieses Problem!<br />

Eine besondere Gnade kann der Herr<br />

dir, lieber Leser, zuteil werden lassen, indem<br />

er dich aus <strong>deine</strong>m weltlichen Beruf<br />

nimmt und dich ganz in seinen Dienst<br />

stellt. Wenn dieser Ruf von ihm an dich<br />

ergeht, dann zögere keinen Augenblick,<br />

sondern gib ihm dein volles Ja. Ein Leben<br />

für den Herrn Jesus ist wahrlich wert, gelebt<br />

zu werden. Ganz langsam wird sich<br />

bei dir eine Wandlung vollziehen. Alles<br />

aus <strong>deine</strong>m früheren Leben, auch manche<br />

Gewohnheiten und Liebhabereien werden<br />

immer weiter von dir wegrücken, und der<br />

Herr Jesus wird dir täglich größer werden.<br />

Das Ziel, das du dir gesteckt hast, steht<br />

unverrückbar vor dir: Dem Herrn Jesus<br />

zu dienen, bis er erscheint. Ja, es muss in<br />

<strong>deine</strong>m Leben festliegen: „Er muss wachsen,<br />

ich aber muss abnehmen“ (Johannes<br />

3,30).<br />

Welch ein herrliches Ziel! Welch ein Arbeitsgebiet<br />

für dich! Kannst du dir vorstellen,<br />

dass der Herr Jesus die Müßiggänger<br />

liebt? Nein! Er will Streiter, Kämpfer für<br />

seine Sache. Ein Ausruhen nach dem Erhalten<br />

der Heilsgewissheit ist ihm nicht<br />

wohlgefällig. Vergiss nicht, dass der Feind<br />

noch täglich auf dem Plan ist, um dich<br />

in <strong>deine</strong>r Arbeit für den Herrn zu hemmen.<br />

Natürlich ist es ihm nicht recht,<br />

dass du dich nun ganz für den Herrn<br />

Jesus einsetzt, um Menschen für ihn zu<br />

gewinnen. Sei auf der Hut! Werte jeden<br />

Angriff, ganz gleich, woher er kommt, als<br />

käme er vom Feind. Wenn du stets daran<br />

denkst, dass der Feind dich dazu bringen<br />

will, die Waffen vor ihm zu strecken, dann<br />

wirst du auch immer sofort das Nächstliegende<br />

tun: Zum Herrn um Bewahrung<br />

und erneute Ausrüstung für den weiteren<br />

Kampf zu rufen. Über eins sei dir ganz<br />

klar: Wenn der Herr dich in seinen Dienst<br />

ruft, dann will er dich ganz! Wenn du klar<br />

seine Stimme hörst, für ihn in seinem<br />

Weinberg zu arbeiten, dann will er dich<br />

für immer. Glaube nicht, dass der Herr<br />

Jesus so wankelmütig ist, heute diese<br />

und morgen jene Pläne mit dir zu haben.<br />

Auch wird der Feind alles versuchen, dich<br />

bei einer Arbeit für den Herrn keine Wurzeln<br />

schlagen zu lassen. Er wird – es kann<br />

sogar durch Kinder <strong>Gott</strong>es sein – dir hier<br />

etwas Neues anbieten und dort etwas<br />

Besseres vorschlagen. Prüfe, prüfe, prüfe!<br />

Noch einmal möchte ich dir sagen: Der<br />

Herr pflanzt nicht, um nach kurzer Zeit<br />

umzupflanzen. Ein Bäumchen, das immer<br />

wieder umgepflanzt wird, sei es auch in<br />

besseres Erdreich, wird niemals ein Baum<br />

werden, wird niemals Frucht bringen.<br />

Halte dir stets vor Augen: Da, wo der Herr<br />

dich hingestellt hat, da ist dein Platz.<br />

Glaube nicht, du könntest Schwierigkeiten<br />

aus dem Weg gehen. Überall wirst<br />

du, wenn auch nicht den gleichen, dann<br />

doch anderen Schwierigkeiten begegnen.<br />

Darum tue alles, um <strong>deine</strong>n Platz so restlos<br />

auszufüllen, dass du im Blick auf den


32<br />

Herrn stets ein frohes Herz hast. Ja, von<br />

diesem Gradmesser kannst du genau ablesen,<br />

ob du da, wo du stehst, ein dem<br />

Herrn wohlgefälliges Leben führst. Dein<br />

Herz kann nicht froh und glücklich sein,<br />

wenn du dich dem Heiland nicht restlos<br />

auslieferst und dich ihm nicht völlig<br />

weihst, und wenn du nicht gewillt bist, für<br />

ihn Opfer zu bringen. Nur wenn du ihm<br />

dein ganzes Leben bedingungslos zur<br />

Verfügung stellst, wird dich im Dienst für<br />

ihn eine tiefe Befriedigung erfüllen. Du<br />

wirst nur noch ein Sehnen haben: Für ihn,<br />

für <strong>deine</strong>n Heiland, da zu sein. In einem<br />

solchen Leben hört jede Vereinsamung<br />

auf. Ja, es kommen Stunden, in denen du<br />

dich danach sehnst, allein zu sein, um im<br />

Zwiegespräch mit dem Herrn neue Kraft<br />

zu erbitten und zu erhalten, damit du alle<br />

Aufgaben für ihn ausführen kannst.<br />

Wenn du mit ganzer Hingabe dem<br />

Herrn Jesus dienst, dann wirst du auch<br />

herrliche Glaubenserfahrungen machen.<br />

Du wirst immer mehr vom Herrn erwarten<br />

– im Glauben erwarten, und er wird<br />

dir immer mehr aus seiner Fülle darreichen.<br />

Blicke nie auf Menschen. Sie haben<br />

dich in <strong>deine</strong>m Leben ohne den Herrn<br />

Jesus genug enttäuscht. Sie werden dich<br />

auch in <strong>deine</strong>m neuen Leben mit dem<br />

Herrn Jesus immer wieder enttäuschen.<br />

Halte daran fest, dass nur einer dich nie<br />

enttäuscht: Dein Heiland Jesus Christus!<br />

Möchte er doch so sehr der Mittelpunkt<br />

<strong>deine</strong>s Lebens werden, dass dein Leben<br />

restlos von ihm und durch ihn und mit<br />

ihm ausgefüllt wird!<br />

Um <strong>deine</strong>m Heiland besonders dienen<br />

zu können, bedarfst du einer besonderen<br />

Ausrüstung, die er dir auch immer wieder<br />

schenkt. Es ist unwichtig, ob der Aufgabenbereich,<br />

den er dir stellt, umfangreich<br />

oder weniger umfangreich ist. Er gibt dir<br />

das, was du für die Erfüllung <strong>deine</strong>r Aufgaben<br />

benötigst. Er gibt dir aber nicht<br />

nur die besondere Ausrüstung für dein<br />

Dienen, sondern er wird dir auch gesundheitlich<br />

alle Kräfte geben, die du benötigst.<br />

Wenn du ihm eine Stunde dienst,<br />

wird er dir das Rüstzeug für eine Stunde<br />

schenken. Wenn du ihm täglich dienst,<br />

wird er dir täglich die Ausrüstung geben.<br />

Wenn darüber hinaus ein besonderer Einsatz<br />

erforderlich ist und jede menschliche<br />

Überlegung sagt: Das schaffe ich nicht!,<br />

dann sprudeln seine Quellen noch stärker.<br />

Und du darfst immer wieder schöpfen.<br />

Du wirst Herrliches erleben, weil er<br />

dir mehr gibt, als dein Verstand für möglich<br />

hält. Ja, dein Verstand wird dir oft ein<br />

Unmöglich zurufen. Der Glaube aber, der<br />

mehr und mehr von <strong>deine</strong>m Herzen Besitz<br />

ergreifen muss, zeigt dir, wo der Herr<br />

Möglichkeiten und Gelegenheiten für dich<br />

bereithält.<br />

Ein Wort möchte ich dir noch zurufen:<br />

Kapituliere nie, wenn du für den Herrn arbeitest,<br />

weil du meinst, es nicht schaffen<br />

zu können. Immer wieder wird der Feind<br />

versuchen, dir einzuflüstern, dass dieses<br />

Tun für dich nicht das Richtige ist. Dass<br />

du für jene Arbeit nicht geschickt genug<br />

bist. Dass hier nicht dein Platz ist. Vielleicht<br />

wird er dir sagen, wenn du im Werk<br />

des Herrn arbeitest, dass du in einem<br />

weltlichen Unternehmen viel mehr Möglichkeiten<br />

hast, vom Herrn zu zeugen.<br />

Höre dann nicht auf solche Stimmen. Sie<br />

sind niemals vom Herrn. Denke an das<br />

Wort aus Römer 11,29, wo es heißt: „Denn<br />

<strong>Gott</strong>es Gnadengaben und Berufung sind<br />

unwiderruflich.“ Ich kann dich nicht ernst<br />

genug auf dieses Wort hinweisen. Möchte<br />

dir seine volle Bedeutung bewusst werden!<br />

Ein Leben für den Herrn! Auch für dich!<br />

Auch gerade für solche, die meinen, ein


33<br />

inhaltloses Leben zu führen. Ihnen kann<br />

der Herr ein von ihm gefülltes Leben<br />

schenken. Erzähle vielen Menschen von<br />

<strong>deine</strong>m Heiland. Verteile viele Traktate.<br />

Du hältst es nicht für möglich, wie viel<br />

Freude und inneren Reichtum ein solches<br />

Leben für den Herrn in sich birgt. Du<br />

glaubst, es sei ein Leben des Verzichts?<br />

Ja, aber anders als du meinst: Es ist ein<br />

freudiger Verzicht. Du glaubst weiter, der<br />

Herr ließe sich etwas schenken? Er vergilt<br />

tausendfältig. Er beschenkt dich so überströmend<br />

aus dem Reichtum seiner Gnade,<br />

dass du dein Leben ihm immer wieder<br />

von Neuem weihen wirst. Möchte in<br />

voller Bedeutung über <strong>deine</strong>m Leben das<br />

Wort stehen:<br />

Ich habe nur ein Leben,<br />

und das gehört dem Herrn!<br />

Die Antwort wird dann nicht ausbleiben.<br />

Eine Antwort, die bis in die Ewigkeit<br />

hinein Gültigkeit hat: „Wenn jemand mir<br />

dient, so wird ihn mein Vater ehren“ (Johannes<br />

12,26).<br />

Darum, lieber Leser, schaue froh in die<br />

Zukunft und wisse: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />

Entlastet – und befreit!<br />

Es ist schon Jahre her. Ich war noch im<br />

Dienst als Eisenbahner. Da benutzte ich<br />

meine Urlaubsreise dazu, das Evangelium<br />

zu verkündigen. In einer kleinen Stadt<br />

war ein junger Förster unter der Wortverkündigung.<br />

Er saß in seiner schmucken<br />

Uniform unter den Zuhörern, schien aber<br />

ganz gleichgültig und uninteressiert zu<br />

sein. Ich sagte: „Vielleicht ist jemand hier,<br />

der heute Abend verwundet wurde, aber<br />

so tut, als sei dies nicht der Fall. Er wird jedoch<br />

bald davon überzeugt werden, dass<br />

seine Wunde sehr brennt. Ein angeschossenes<br />

Reh wird bald aus dem Versteck<br />

kommen, um an der Quelle den Durst zu<br />

stillen. So mag es auch einer Seele ergehen,<br />

deren Gewissen von einem Pfeil aus<br />

dem göttlichen Köcher getroffen worden<br />

ist.“ Die Evangelisation war beendet, und<br />

ich predigte in einer anderen Stadt, die<br />

etwa 70-80 Kilometer entfernt war. Eines<br />

Abends, ich wollte gerade den Versammlungsraum<br />

betreten, hörte ich ein Motorrad<br />

kommen, und ein Mann rief: „Können<br />

Sie mir nicht sagen, wo hier die Evangelisation<br />

ist?“ „O ja“, sagte ich, „fahren Sie<br />

noch etwas weiter, dann sehen Sie schon<br />

die Leute in den Saal gehen.“<br />

Ich erkannte an der Stimme den Bruder,<br />

bei dem ich während der vorigen Evangelisation<br />

gewohnt hatte. Als das Motorrad<br />

an mir vorbeifuhr, sah ich am Steuer den<br />

Förster. Ich sagte: „Nun, können Sie nicht<br />

mehr?“<br />

„Nein“, antwortete er, „ich bin verwundet,<br />

ich muss zur Quelle.“ Und noch bevor<br />

die Versammlung begonnen hatte,<br />

übergab er sein Leben dem Herrn Jesus.<br />

Es gibt Menschen, die sagen: Nichts ist<br />

unmöglich! Wir sehen ja, dass Dinge, die<br />

unsere Vorfahren noch für unmöglich gehalten<br />

haben, Wirklichkeit geworden sind.<br />

Man braucht nur das rasende Auto, das<br />

dröhnende Flugzeug und anderes mehr<br />

zu betrachten. Das Bibelwort aus Apostelgeschichte<br />

4,20 „Denn es ist uns un-


34<br />

möglich, nicht von dem zu reden, was wir<br />

gesehen und gehört haben“, spricht aber<br />

von einer besonderen Unmöglichkeit. Es<br />

will sagen: Ein Mensch, der den Herrn Jesus<br />

in sein Herz eingelassen hat, kann nie<br />

mehr von ihm, seinem Retter und Herrn,<br />

schweigen. Der Weltmensch redet sehr<br />

viel von Politik, Sport, Fernsehen, Computer,<br />

ja, von Vergnügen hin und her, weil<br />

eben sein Herz voll davon ist. Der begnadigte<br />

Sünder redet von seinem Heiland.<br />

Er nimmt die damit verbundene Schmach<br />

auf sich, wenn er nur das Ziel erreicht:<br />

Andere Menschen für seinen Heiland zu<br />

gewinnen. Natürlich muss man zuerst<br />

einmal selbst den Herrn Jesus als seinen<br />

Heiland besitzen. Man muss das Herz<br />

vor dem Herrn Jesus bis auf den tiefsten<br />

Grund ausgeschüttet haben. Die Sündenschuld<br />

darf nicht mehr drücken. Der Herr<br />

Jesus muss Wohnung in uns genommen<br />

haben. Er will unser Leben völlig besitzen.<br />

Dann fällt es dem, den der Herr Jesus als<br />

sein Eigentum besitzt, nicht schwer, die<br />

große Erfahrung seines Lebens anderen<br />

Menschen kundzutun. Falsch ist es natürlich,<br />

wenn die, die ein Eigentum des<br />

Herrn Jesus sind, deshalb schweigen, weil<br />

sie immer wieder Fehler bei sich sehen.<br />

Diese falsche Einstellung hält manchen<br />

Nachfolger Jesu vom Zeugendienst fern.<br />

Und dies will der Feind der Seele. Bekenne<br />

auch du, lieber Leser, <strong>deine</strong>n Heiland<br />

treu. Auch ich durfte es nach meiner Bekehrung<br />

immer wieder tun, bis der Herr<br />

mich ganz in seinen Dienst holte und ich<br />

ihn öffentlich vor vielen bekennen durfte.<br />

Einmal sprach ich in einem größeren<br />

Dorf. Unter den Zuhörern saß ein Schwerbeschädigter.<br />

Gespannt lauschte er den<br />

Worten der Frohen Botschaft. Nach der<br />

Stunde blieb er zurück und wünschte, sich<br />

aussprechen zu dürfen. Er erzählte: „Ich<br />

habe als Schwerverwundeter lange in einem<br />

Lazarett gelegen, und die Schwester,<br />

die mich pflegte, gehörte dem Herrn Jesus.<br />

Sie hat mich mit viel Liebe bemuttert.<br />

Es hat mich oft gerührt, mit welcher Hingabe<br />

sie mir und meinen Kameraden gedient<br />

hat. Immer war sie für uns da, man<br />

brauchte sie nur zu rufen. Nie habe ich sie<br />

mürrisch oder launisch gesehen, nie wurde<br />

ihr etwas zuviel. Aber einmal habe ich<br />

mich mit ihr in ein Gespräch eingelassen,<br />

und da hat sie wohl das Samenkorn der<br />

göttlichen Wahrheit in mein Herz gelegt.<br />

Die Worte der Schwester sind all die Jahre<br />

mit mir gegangen. Und jetzt ist es wohl<br />

so weit: Ich möchte das haben, was die<br />

Schwester hatte.“ So fand dieser Schwerverletzte<br />

den Heiland. Als ich ihn später<br />

einmal traf, sagte er mir: „Mir ist so leicht<br />

ums Herz. Ich werde mit meinem Leiden<br />

fertig. Der Herr <strong>löst</strong>e meine <strong>Probleme</strong>,<br />

und ich arbeite wie früher.“<br />

Dann predigte ich in einer Kleinstadt.<br />

Viele hörten das Evangelium. Etliche wurden<br />

mit der damaligen Zeit nicht fertig.<br />

Ich redete über die Wege und Ziele <strong>Gott</strong>es<br />

mit den Menschen, über das Ende<br />

und über die ewige Herrlichkeit. Nach<br />

der Stunde wünschte unter anderen eine<br />

ältere, vornehme Dame eine Aussprache.<br />

Sie schüttete ihr Herz vor <strong>Gott</strong> aus<br />

und ergriff im Glauben das Heil in Jesus<br />

Christus. Als ich nachher die Frage an sie<br />

richtete: „Gestatten Sie, dürfte ich etwas<br />

über Ihre Herkunft wissen?“, sagte sie:<br />

„Ich bin die Frau eines Generals und bin<br />

froh und glücklich, jetzt den Herrn Jesus<br />

gefunden zu haben.“ Ja, wie recht hat der<br />

Liederdichter, wenn er sagt:<br />

Siegend schreitet Jesus<br />

über Land und Meer,<br />

und ihm dient im heil‘gen Krieg


35<br />

ein treues Heer.<br />

Hier und dort,<br />

wo <strong>Gott</strong>es Geist ein Neues schuf,<br />

schallt hinaus der wackern<br />

Streiter heil‘ger Ruf:<br />

Brüder, Schwestern,<br />

kommt von nah und fern,<br />

einen nach dem andern<br />

bringet her zum Herrn!<br />

Josaphat, ein Mann im Alten Testament,<br />

soll durch diese Zeilen in dein Blickfeld<br />

treten. Auch er hatte – durch seine Wankelmütigkeit<br />

bedingt – immer wieder <strong>Probleme</strong>,<br />

die der große <strong>Gott</strong> in seiner Gnade<br />

<strong>löst</strong>e.<br />

Josaphat war fromm. <strong>Gott</strong>es Wort sagt<br />

von ihm in 2. Chronik 17,6: „Und da sein<br />

Herz in den Wegen des Herrn mutig wurde,<br />

tat er auch noch die Höhen und die Aschera-<br />

Standbilder aus Juda hinweg.“ Er veranstaltete<br />

eine Art Volksmission und unterwies<br />

das Volk in dem Buch <strong>Gott</strong>es.<br />

Dies alles kann man aus eigener Kraft<br />

und in eigener Frömmigkeit tun. Eigene<br />

Frömmigkeit kann den Sohn oder die<br />

Tochter vor schlimmen Sünden bewahren.<br />

Eigene Frömmigkeit führt aber niemals<br />

zum Himmel! Selbst wenn dir dieses<br />

Wort noch so unangenehm ist, so ist und<br />

bleibt es doch die große Wahrheit!<br />

Josaphat wandelte in den Wegen seines<br />

Vaters David: Er bestellte aus den Leviten,<br />

Priestern und Sippenältesten Richter und<br />

gebot ihnen: „So sollt ihr handeln in der<br />

Furcht des Herrn, in Wahrheit und mit ungeteiltem<br />

Herzen“ (2. Chronik 19,9). Welcher<br />

Vater möchte nicht gern, dass der<br />

Sohn in seinen Fußstapfen wandelt. Es<br />

ehrt den Vater, es freut ihn, es <strong>löst</strong> Liebe<br />

zum Sohn aus. Er erzählt anderen davon.<br />

Aber auch hier, lieber Leser, lass dir in ganzer<br />

Entschiedenheit sagen: In den Himmel<br />

kommst du nicht, und wenn du noch<br />

so treu in den Fußstapfen <strong>deine</strong>s Vaters<br />

wandelst. In den Himmel kommen nur<br />

begnadigte Sünder. In den Himmel kommen<br />

nur Menschen, die eine Erneuerung<br />

ihres Lebens erfahren haben. Menschen,<br />

die von oben geboren worden sind. Menschen,<br />

die den Geist <strong>Gott</strong>es bekennen. Sie<br />

und nur sie allein können Himmelsbürger<br />

werden!<br />

Josaphat kam in den Genuss des Segens<br />

<strong>Gott</strong>es, des Segens seines Vaters:<br />

„Und der Schrecken des Herrn kam über<br />

alle Königreiche der Länder, die rings um<br />

Juda lagen, so dass sie nicht gegen Josaphat<br />

kämpften“ (2. Chronik 17,10). Ja, <strong>Gott</strong><br />

ist treu. Irdische Segnungen können Sohn<br />

und Tochter oft in ganzer Fülle erleben.<br />

Diese Segnungen werden aber niemals<br />

einen Menschen in den Himmel bringen,<br />

es sei denn, dass er ganz persönlich dem<br />

Heiland Jesus Christus das Herz öffnet.<br />

Und Josaphat wurde ein großer Mann.<br />

Man schaute auf ihn. In 2. Chronik 17,12<br />

heißt es: „Und Josaphat wurde immer größer,<br />

bis er sehr groß war.“ Dieses „Immergrößer-Werden“<br />

kann sogar den Sohn<br />

eines gläubigen Vaters, die Tochter einer<br />

gläubigen Mutter abhalten, in ein persönliches,<br />

inniges Verhältnis zu Jesus Christus<br />

zu kommen. <strong>Gott</strong> musste manchem<br />

Ehre und Ansehen, Gut, Geld und Besitz<br />

nehmen, damit er ihn erkennen und sich<br />

ihm ausliefern konnte. Auch Josaphat<br />

kam zu Fall.<br />

Auch Josaphat erlebte schwere Wege.<br />

<strong>Gott</strong> wollte mit ihm zum Ziel kommen.<br />

Solche Wege sind dann sehr schmerzlich.<br />

Sie lösen Weh und schlaflose Nächte aus.<br />

Traurigkeit geht gepaart mit ihnen.<br />

Josaphat kam unter falschen Einfluss<br />

und wandte sich von dem rettenden <strong>Gott</strong><br />

ab. Sein Herz zog ihn nach Ramoth, zur


36<br />

Stätte der Götzen, die Menschen sich gemacht<br />

hatten.<br />

Auch in der Wahl seiner Lebensgefährtin<br />

zeigte sich sein Versagen (2. Chronik<br />

18,1). Er verschwägerte sich mit dem gottlosen<br />

Ahab. So weit brachte es ein Nachkomme<br />

Davids!<br />

<strong>Gott</strong> aber setzte alles daran, um ihn<br />

herumzureißen, um ihn zu dem entscheidenden<br />

Schritt zu bringen. Er befand<br />

sich auf einer gefährlichen Bahn. Seine<br />

Freundschaften waren unklar. Unklar seine<br />

Handlungen, seine Wege, seine Worte,<br />

seine Taten. Josaphat ging durch tiefe, tiefe<br />

Leidenswege.<br />

In dieser Not suchte er den Herrn: 2.<br />

Chronik 20,3 „ Da fürchtete sich Josaphat<br />

und richtete sein Angesicht darauf, den<br />

Herrn zu suchen!“ Hier war der Anfang<br />

seiner Lebenswende.<br />

Er beugte sein Antlitz zur Erde. Das ist<br />

die rechte Art. Niederknien, alles, aber<br />

auch alles dem Herrn Jesus bekennen,<br />

völlig sein Herz ausschütten. Wer diese<br />

Stellung einnimmt, der wird nicht lange<br />

auf Begnadigung und Freispruch warten<br />

müssen. Josaphat hatte die, die um ihn<br />

waren, zum Unguten verführt. Nun aber<br />

war sein Ziel, auch jenen wieder zurechtzuhelfen:<br />

„Ganz Juda und die Einwohner<br />

von Jerusalem fielen vor dem Herrn nieder<br />

und beteten den Herrn an“ (2. Chronik<br />

20,18).<br />

Ja, schwere Wege muss der Herr doch<br />

mit diesem und jenem gehen, um sein<br />

Ziel zu erreichen. Weil <strong>Gott</strong> den Verlorenen<br />

liebt, schreckt er auch vor schweren<br />

Wegen nicht zurück. Wohl dem, der sich<br />

durch schwere Wege, durch Enttäuschungen<br />

zurechtbringen lässt. Als die, die bisher<br />

fern von ihm waren, niederfielen und<br />

den großen <strong>Gott</strong> anbeteten, war das für<br />

<strong>Gott</strong> ein duftender Wohlgeruch. Es erfreute<br />

sein Herz. Es ist und bleibt so, dass der<br />

Vater Anbeter sucht.<br />

Nun fängt Josaphat an zu reden. Er<br />

sagt: „Vertraut auf den Herrn, euren <strong>Gott</strong>,<br />

so könnt ihr getrost sein, und glaubt seinen<br />

Propheten, so werdet ihr Gelingen haben“<br />

(2. Chronik 20,20). Solche Zeugnisse wirken<br />

stärker als die Worte eines hochbegabten<br />

Redners. Sie entzünden mehr<br />

Herzen als die Worte manch eines studierten<br />

Redners. Er ermutigte sie, denen<br />

zu glauben, die der Mund <strong>Gott</strong>es waren,<br />

den Propheten. Er sagte ihnen: Nur so<br />

werdet ihr Glück haben.<br />

Es gibt vieles, was man als Glück bezeichnen<br />

könnte. Manche meinen, es wäre<br />

ein besonderes Glück, große Geschäfte<br />

zu machen und viel Besitz zu haben. Dies<br />

alles mag gut und schön sein, doch das<br />

größte Glück, das einem Menschen hier<br />

auf dieser Erde zuteil werden kann, ist das<br />

Glück, am Herzen Jesu Frieden zu finden.<br />

Bei Josaphat ging es dann ins Lobetal.<br />

Lies bitte einmal 2. Chronik 20,26: „Aber<br />

am vierten Tag kamen sie zusammen im<br />

‚Lobetal’; denn dort lobten sie den Herrn.“<br />

Welch eine große Wende! Der, der den<br />

Herrn verunehrt hat, lobt und preist ihn<br />

jetzt. Der, der andere dazu gebracht hat,<br />

<strong>Gott</strong> zu verunehren, hat diese nun dazu<br />

gebracht, mit ihm den großen <strong>Gott</strong> zu<br />

loben und zu preisen. Und doch hatte<br />

Josaphat einen schwankenden Charakter:<br />

Später vereinigte er sich mit Ahasja, dem<br />

gottlosen König Israels.<br />

Nun merkt Josaphat deutlich den mahnenden<br />

Finger von oben und muss die<br />

Stimme <strong>Gott</strong>es hören: „Weil du dich mit<br />

Ahasja verbunden hast, so hat der Herr dein<br />

Werk zerstört!“ (2. Chronik 20, 37). Sein<br />

Reichtum zerfiel, seine Schiffe wurden<br />

zertrümmert. Er tat den entscheidenden<br />

Schritt nicht ganz.


37<br />

Nur <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Die Aufzeichnungen<br />

aus dem Leben Josaphats<br />

sollen dich mahnen, noch heute jede<br />

nicht gottgewollte Verbindung zu lösen<br />

und dich mit jenen zu verbinden, die in<br />

<strong>Gott</strong>es Wegen wandeln.<br />

<strong>Gott</strong> nahe sein, das ist das Ziel eines<br />

<strong>Gott</strong>eskindes. Danach sehnt es sich Tag<br />

für Tag. Innig mit <strong>Gott</strong> verbunden zu sein,<br />

das ist sein Wunsch. Nur in der Verbindung<br />

mit <strong>Gott</strong> wird der Hunger eines neuen<br />

Menschen immer wieder gestillt. Der<br />

Durst des inneren Menschen empfängt<br />

Befriedigung und Wohltat in Fülle. Doch<br />

ich muss auch dieses sagen: Es braucht<br />

nur eine Störung zwischen den Glaubenden<br />

und <strong>Gott</strong> zu treten, so spürt er ein<br />

schmerzliches Verlangen, in die innige<br />

Gemeinschaft mit <strong>Gott</strong> zurückzukehren.<br />

Hier muss der Glaube sich mit dem Gebet<br />

paaren. <strong>Gott</strong> wartet stets darauf, die ungetrübte<br />

Verbindung durch das Blut Jesu<br />

Christi wieder herzustellen. Selbst der Abtrünnige<br />

empfängt Gnade, wenn er reuig<br />

zurückkehrt. Ist die Gemeinschaft des<br />

<strong>Gott</strong>eskindes mit <strong>Gott</strong> gestört, so wird<br />

diese Sehnsucht immer zunehmen. Sie<br />

ist auch durch nichts zu unterdrücken. Es<br />

ist ein Leid, das nirgendwo Trost findet.<br />

Dieses Leid findet seinen Trost nicht auf<br />

Abwegen und Umwegen dieser Welt. Es<br />

findet seinen Trost nur am Herzen Jesu,<br />

am Herzen des guten Hirten, am Herzen<br />

des Hohenpriesters – der sich für jeden<br />

Gläubigen verwendet.<br />

Hier ist der Glaube die Brücke. Er ist die<br />

Brücke zwischen <strong>Gott</strong> und Mensch. Das<br />

Trennende wird hinweggeräumt. Der Bußfertige<br />

findet stets zum Vaterherzen <strong>Gott</strong>es<br />

zurück. Hier fühlt er sich wieder wohl.<br />

Hier ruht er aus. Hier überschaut er noch<br />

einmal die Verirrungen seines Lebens.<br />

Schritt für Schritt geht er weiter, bangend<br />

und zagend. Sein Wunsch ist: Sich nie<br />

mehr einen Schritt von Jesus zu entfernen.<br />

Manchem erscheinen die Hindernisse so<br />

groß, dass er meint, sie nicht überwinden<br />

zu können, um wieder in ein reines, enges<br />

Verhältnis zu <strong>Gott</strong> zu kommen. Der<br />

Glaube aber wagt den Durchbruch durch<br />

das dichteste Gestrüpp. Selbst wenn es<br />

Dornen und Disteln sind, er bricht durch<br />

und klopft neu an der Tür der oberen Welt<br />

an. Sie ist für ihn nicht verschlossen. Auch<br />

hier ist Jesus Christus die Tür, an der jeder<br />

anklopfen kann. Ja, so kann man immer<br />

wieder sagen: Das Leben des Glaubens<br />

ist herrlich, wenn es sich mit dem Gebet<br />

paart. So werden von <strong>Gott</strong> die <strong>Probleme</strong><br />

ge<strong>löst</strong>.<br />

Auch der ungläubige Mensch verspürt<br />

in seiner Brust oft ein Heimweh nach<br />

der oberen Welt. Er versucht aber, dieses<br />

Heimweh immer wieder zu unterdrücken.<br />

Vergnügen, Freude, Sünde und<br />

was diese Welt sonst zu bieten hat, stillen<br />

das Heimweh der Seele niemals. Dieses<br />

Heimweh wird immer stärker. Es weicht<br />

auch nicht in der Sterbestunde. Viele, die<br />

den Glauben an Jesus Christus nicht gefunden<br />

haben, stehen vor dem Abschiednehmen<br />

von dieser Erde und wollen nicht<br />

fort. Sie wollen hier bleiben. Sie krampfen<br />

sich fest und gehen dennoch den Weg alles<br />

Fleisches - den Weg ins Grab.<br />

Der Unglaube ist die Quelle großer Unruhe.<br />

Tief in der Brust des Ungläubigen ist<br />

ein qualvolles Leid. Nur die Nähe <strong>Gott</strong>es,<br />

das Nahen zu <strong>Gott</strong>, das Zufluchtnehmen<br />

zu Jesus Christus, das Zurechtkommen<br />

des Menschen durch das Blut Jesu Christi<br />

stillen das Heimweh der Seele. Heimatliche<br />

Luft strömt in das heimwehkranke<br />

Herz. Wer Jesus Christus gefunden hat,<br />

bei dem ist dieser Hunger gestillt. Das<br />

Leid ist nicht mehr da. Das Leid, das Tag


38<br />

und Nacht die Seele gequält hat. Der<br />

Druck des Gewissens ist verschwunden.<br />

Das Weh in der Brust hat aufgehört. Der<br />

Schmerz, der den Menschen fast verzehrt<br />

hat, hat sich in Freude und Glückseligkeit<br />

verwandelt. Der Suchende ist zum Finder<br />

geworden.<br />

Zunächst sucht jeder Mensch seine<br />

Befriedigung in den Dingen dieser Welt.<br />

Nicht jeder sucht diese Befriedigung im<br />

Schlamm und Schmutz der Sünde, um<br />

darin zu waten. Mancher sucht die Befriedigung<br />

in der Natur. Er sucht sie auf<br />

Reisen. Er sucht sie in der Literatur. Er<br />

sucht sie in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten:<br />

Wirkliche Befriedigung aber<br />

findet der Mensch erst am Herzen Jesu.<br />

Da ist Befriedigung. Da ist Ruhe. Da ist<br />

Freude und Glückseligkeit. Hier wird jeder<br />

Schmerz gestillt. Jede Wunde geheilt.<br />

Jedes Geschwür geöffnet. Jede Krankheit<br />

der Seele kommt am Herzen Jesu<br />

zur Gesundung. Wer diese Gesundung<br />

am Herzen Jesu nicht gefunden hat, der<br />

fühlt sich nicht wohl. Er soll noch heute,<br />

am besten sofort, betend an die Gnadentür<br />

klopfen und wird erleben: Der Herr<br />

Jesus öffnet ihm noch heute die Tür. Betend<br />

und glaubend darf man den Türgriff<br />

ergreifen und soll ihn nicht eher loslassen,<br />

bis die Tür sich öffnet. Der ihm bis<br />

dahin verborgene <strong>Gott</strong>, der ihm bisher<br />

verborgene Heiland Jesus Christus, den<br />

der Mensch nur vom Hörensagen kennt,<br />

wird dann sein Retter. Froh und glücklich<br />

zieht nun das junge <strong>Gott</strong>eskind an der<br />

Hand des Herrn Jesus durchs Leben. Es<br />

lässt sich führen und leiten. Es geht mit<br />

dem Herrn Jesus Schritt für Schritt und<br />

Tag für Tag. In seiner Nähe wandert man<br />

sehr gut. Diese Gemeinschaft <strong>löst</strong> oft<br />

alle anderen Gemeinschaften auf. Diese<br />

Gemeinschaft schafft aber auch ganz<br />

neue Gemeinschaften, Gemeinschaft mit<br />

Kindern <strong>Gott</strong>es, Gemeinschaft mit dem<br />

Bruder, mit der Schwester in Christo. Wer<br />

der Weltfreundschaft den Abschied gibt,<br />

bleibt kein vereinsamter Mensch, sondern<br />

findet viel mehr am Herzen Jesu, als er je<br />

am Herzen der Welt gefunden hat. Auch<br />

ich darf es mit Freuden bekennen: Alles,<br />

was ich bis zum dreißigsten Lebensjahr,<br />

als ich meinen Herrn und Heiland gefunden<br />

habe, durchgemacht und besessen<br />

habe, ist heute verblasst. Ich habe kein<br />

Bedürfnis mehr, zurückzukehren. Dieser<br />

Weg ist mir sperrangelweit geöffnet. Meine<br />

alten Freunde würden mich sofort wieder<br />

aufnehmen. Am Skattisch wäre Platz<br />

für mich. Mein Sehnen ist aber: Nie mehr<br />

zurück, sondern näher, noch näher an das<br />

Herz des Herrn Jesus, noch inniger in Gemeinschaft<br />

mit ihm, noch treuer zu seiner<br />

Verfügung stehen. Mein Herz soll noch<br />

mehr brennen und glühen, um Seelen für<br />

ihn zu gewinnen. Das ist mein Wunsch!<br />

Nur durch Jesus Christus kann der<br />

Mensch sich <strong>Gott</strong> nahen. Nur er allein<br />

führt in die Nähe <strong>Gott</strong>es. Als ich den<br />

Herrn Jesus gefunden hatte – oder als er<br />

mich gefunden hatte –, habe ich seinen<br />

Namen, den Namen Jesus, sehr oft laut<br />

ausgerufen. Dieser Name, der mir bis dahin<br />

verschleiert war, mit dem ich kaum<br />

etwas anzufangen wusste, wurde mir so<br />

groß. Er hatte mir den Himmel geöffnet.<br />

Er hatte ein Stück Himmel in mein Herz<br />

gebracht. Ich lebte, obwohl ich noch hier<br />

auf der Erde war, mit meinen Gedanken<br />

im Himmel. Ich habe dem nachgesonnen,<br />

was droben ist. Es ist ja auch wirklich ein<br />

sehr großes Wunder, wenn der Herr Jesus<br />

bei einem Menschen diese unerklärliche<br />

Erneuerung durchführt. Es geht durch einen<br />

tiefen, inneren Bankrott, bei dem der<br />

Mensch nichts, aber auch gar nichts von


39<br />

seinen eigenen Werken, vom Gutes-Tun<br />

und von seinen Vorstellungen retten kann.<br />

Es ist eine Kapitulation, die zu großen Siegen<br />

führt. Für den Verstand unbegreiflich.<br />

Der Verstand sagt: Kapitulieren und Sieg?<br />

Das geht nicht zusammen. Kapitulieren<br />

und weitere Niederlagen, das ist der Weg,<br />

den der Mensch sich vorstellt. Doch bei<br />

Jesus Christus, bei dem Herrn und Retter,<br />

ist der Weg ganz anders: Durch Kapitulation<br />

zum größten und höchsten Sieg!<br />

Durch Gebet im Glauben immer wieder<br />

neu die herrliche Erfahrung: Ein Eigentum<br />

Christi, der alle <strong>Probleme</strong> <strong>löst</strong>.<br />

Der Gläubige darf am Vaterherzen <strong>Gott</strong>es<br />

ruhen. Er darf ihm alle Sorgen sagen.<br />

Aus den Erfahrungen der Vergangenheit<br />

weiß er: <strong>Gott</strong> hört nicht nur mein Gebet,<br />

sondern er ist in der Lage, jede Schwierigkeit<br />

sofort zu beenden und daraus eine<br />

wunderbare Herrlichkeit werden zu lassen.<br />

Alle Schwierigkeiten der Welt sind<br />

dem Herrn Jesus nicht zu groß, um sie<br />

nicht sofort beseitigen zu können. Manches<br />

aber muss er ausreifen lassen, um<br />

dem Menschen zu helfen, zu ihm zurückzukehren,<br />

ihn zu suchen und zu finden.<br />

Einige müssen durch tiefe Enttäuschungen<br />

gehen, um sich von dem Fürsten der<br />

Welt abzuwenden und Zuflucht zu dem<br />

Heiland der Welt zu nehmen, der nie<br />

enttäuscht. In der <strong>Gott</strong>esferne zu leben,<br />

hat noch niemanden glücklich gemacht.<br />

Selbst wenn jemand lacht, scherzt und<br />

anderes mehr tut, dann sagt das nicht,<br />

dass tief in seinem Herzen Freude und<br />

Glückseligkeit liegen. Wenn aber durch<br />

Jesus Christus der Mensch aus der <strong>Gott</strong>esferne<br />

herausgeholt und in die Nähe<br />

<strong>Gott</strong>es gebracht worden ist, dann empfindet<br />

er den großen Unterschied - den<br />

Unterschied zwischen Himmel und Hölle.<br />

Nur Jesus Christus war in der Lage,<br />

durch seinen Tod die Sündenschuld aller<br />

Menschen auf sich zu nehmen und den<br />

Weg zu <strong>Gott</strong> zu bahnen. Und nur wer diesen<br />

Weg geht, findet den Vater. Sagt der<br />

Herr doch selbst: „Ich bin der Weg und die<br />

Wahrheit und das Leben; niemand kommt<br />

zum Vater als nur durch mich“ (Johannes<br />

14,6).<br />

Ganz gleich, was auch im Leben eines<br />

Menschen liegen mag: Der Herr Jesus<br />

ist der Weg zum Vaterherzen <strong>Gott</strong>es.<br />

Der Herr Jesus will den Menschen nicht<br />

bestrafen. Er will dich nicht bestrafen. Er<br />

tritt für dich ein. Er ist für den bußfertigen<br />

Sünder der Retter und Herr! Er ist für das<br />

Kind <strong>Gott</strong>es der Hohepriester, der sich für<br />

die Seinen vor dem Vater verwendet. Ja,<br />

du darfst dich freuen, denn:<br />

Deine Sündenlast wurde hinweggetan.<br />

Der Herr Jesus sagt in Johannes 13,8:<br />

„Wenn ich dich nicht wasche, so hast du<br />

keine Gemeinschaft mit mir.“ Die Reinigung<br />

durch das Blut Jesu Christi erfährt<br />

das Kind <strong>Gott</strong>es immer wieder. Und wenn<br />

bei dir irgendetwas nicht in Ordnung ist,<br />

wenn Schuld vorhanden ist, Schuld, die<br />

dich belastet, dann komme jetzt im Gebet<br />

zum Herrn Jesus. Und du wirst erleben: Er<br />

wird dich reinigen! Denke daran:<br />

Der Herr Jesus hat <strong>deine</strong> Strafe getragen!<br />

Die Bibel sagt: „Er hat unsere Sünden<br />

selbst an seinem Leib getragen auf dem<br />

Holz, damit wir, den Sünden gestorben,<br />

der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine<br />

Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr<br />

wart wie Schafe, die in die Irre gehen; nun<br />

aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten<br />

und Hüter eurer Seelen“ (1. Petrus 2,24-25).<br />

Wie herrlich ist es doch, dass ich jedem<br />

Kind <strong>Gott</strong>es zurufen und auch mir selbst<br />

sagen darf: Die Sündenschuld ist hinweggetan!<br />

Wir brauchen der Sünde nicht<br />

mehr zu dienen. Wir sind geheilt, wir sind


40<br />

durch das Opfer Jesu Christi aus dem Innersten<br />

heraus heil geworden! Wir sind<br />

teuer erkauft.<br />

Nicht irgendetwas kann <strong>deine</strong> und meine<br />

Strafe hinwegtun. Die Bibel sagt: „Denn<br />

ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen<br />

Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft<br />

worden seid aus eurem nichtigen, von den<br />

Vätern überlieferten Wandel, sondern mit<br />

dem kostbaren Blut des Christus, als eines<br />

makellosen und unbefleckten Lammes“ (1.<br />

Petrus 1,18-19).<br />

Das Blut Jesu Christi ist das einzige Reinigungsmittel<br />

für verlorene Sünder. Hier<br />

werden belastete Menschen freigesprochen.<br />

Hier werden Sünder zu <strong>Gott</strong>eskindern.<br />

Hier werden Höllenanwärter zu Miterben<br />

Christi erklärt. Du wirst mir sicher<br />

Recht geben, wenn ich sage:<br />

Der Erlass der Strafe macht froh! Darum<br />

rufe ich meinen Lesern zu: Das Tilgen<br />

<strong>deine</strong>r Sündenschuld ist unbedingt nötig!<br />

Der Schuldbrief muss zerrissen werden.<br />

Und dies hat der Herr Jesus für dich getan.<br />

Dein Schuldbrief existiert nicht mehr<br />

vor <strong>Gott</strong>. Wenn du <strong>deine</strong> Sünden vor dem<br />

Herrn Jesus bereut hast, dann darfst du<br />

dies im Glauben annehmen. Du darfst<br />

froh und glücklich sein. Die Bibel sagt:<br />

„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im<br />

Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander,<br />

und das Blut Jesu Christi, seines<br />

Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“ (1. Johannes<br />

1,7).<br />

Der Erlass unserer Strafe verursachte<br />

dem Herrn schweres Leid. In 1. Petrus 3,18<br />

steht geschrieben: „Denn auch Christus<br />

hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte<br />

für die Ungerechten, damit er uns zu <strong>Gott</strong><br />

führte.“ Was der Herr Jesus an Leiden, an<br />

Weh, an Schmach, an Spott und Hohn<br />

mitgemacht hat: Das hat er für dich und<br />

für mich getan! Deine Strafe ist erlassen!<br />

Fasse neu Mut und lobe und preise den<br />

Herrn. Preise ihn durch <strong>deine</strong>n Wandel.<br />

Preise ihn durch <strong>deine</strong> Tätigkeit. Preise<br />

ihn im Gesang. Preise <strong>deine</strong>n Heiland im<br />

knienden Gebet. Bete den Vater an, weil<br />

er Jesus Christus für dich gesandt hat.<br />

Nur im Blick auf den Herrn Jesus erfasst<br />

der Mensch den Erlass seiner Strafe.<br />

Als Johannes den Herrn Jesus sah, rief er:<br />

„Siehe, das Lamm <strong>Gott</strong>es, das die Sünde<br />

der Welt hinweg nimmt!“ (Johannes 1,29).<br />

Der Herr Jesus hat <strong>deine</strong> Sündenschuld<br />

beseitigt. Er hat den Erlass <strong>deine</strong>r Strafe<br />

bewirkt, und er wird auch <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong><br />

lösen. Dieses Bewusstsein soll dich stets<br />

dankbar stimmen.<br />

Anbetend sollst du mehr das Wort aus<br />

Offenbarung 1,5-6 singen. Du sollst es allein<br />

singen. Du sollst es in Gemeinschaft<br />

mit Kindern <strong>Gott</strong>es singen. Singe den Vers<br />

mit frohem, dankbarem Herzen:<br />

Dem, der uns liebt<br />

und uns von unsern Sünden<br />

gewaschen hat in seinem Blut.<br />

Und uns gemacht hat<br />

zu einem Königtum,<br />

zu Priestern seinem <strong>Gott</strong> und Vater:<br />

Ihm sei die Herrlichkeit<br />

und die Macht<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.<br />

Das Wissen, dass du entlastet und befreit<br />

bist, soll dich immer wieder froh und<br />

dankbar stimmen. Es soll dich auch mehr<br />

zum Einsatz für <strong>deine</strong>n Retter Jesus Christus<br />

bringen, der <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong><br />

hat und auch immer wieder lösen wird.


41<br />

Der gefundene Ausweg<br />

Es gibt Vorkommnisse, mit denen man<br />

nicht so leicht fertig wird. Man wälzt das<br />

Problem hin und her und kommt doch<br />

keinen Schritt weiter. Man sucht einen<br />

Ausweg - und findet ihn nicht.<br />

Mancher Mensch hat Schweres erlebt.<br />

Ihm wurde Leid zugefügt. Man klagt sogar<br />

Menschen an und redet bei anderen<br />

über sie. Hier und da klagt man sein Leid.<br />

Wir wollen einmal das, was wir an Schwerem<br />

erlebt haben und erleben, vom Wort<br />

<strong>Gott</strong>es beleuchten lassen. <strong>Gott</strong> sagt in<br />

seinem Wort: „Denn von mir aus ist diese<br />

Sache geschehen“ (1. Könige 12,24). Es<br />

muss alles auch an <strong>Gott</strong> vorbei, was uns<br />

an Schwerem trifft. Ja, <strong>Gott</strong> selbst schickt<br />

uns also dieses Schwere. Zu dieser Erkenntnis<br />

sollen wir kommen. Es ändert<br />

sich nichts an <strong>Gott</strong>es Wort: „Von mir aus<br />

ist diese Sache geschehen.“ <strong>Gott</strong> hat stets<br />

besondere Absichten, wenn er solche<br />

Wege mit uns geht. Er hat Segnungen in<br />

seinen Händen, die er in unsere Hände<br />

und unser Leben legen will. Er kann es<br />

aber nicht, solange wir nicht mit leeren<br />

Händen und mit einem Herzen, das vor<br />

ihm geleert wurde, zu ihm kommen.<br />

Man muss mit seiner Not und mit seinen<br />

<strong>Probleme</strong>n zur richtigen Stelle gehen.<br />

Es gibt Wege, von denen man sich,<br />

obwohl man sie lange beschritten hat,<br />

doch abwenden muss, wenn es sich zeigt,<br />

dass es falsche Wege sind. Es gibt Nöte,<br />

die uns fast das Herz zerreißen. Es gibt<br />

Schläge, bei denen wir zusammenzucken.<br />

Wie herrlich ist es da, lesen zu dürfen:<br />

„Kommt, wir wollen wieder umkehren zum<br />

Herrn! Er hat uns zerrissen, er wird uns<br />

auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird<br />

uns auch verbinden“ (Hosea 6,1). Zerreißen<br />

ist schmerzlich. Schlagen tut weh. Heilen<br />

ist Wohltat. Wenn eine Wunde verbunden<br />

wird, hört sehr oft der starke Schmerz auf.<br />

Wir müssen etwas tun. <strong>Gott</strong> kann nicht<br />

umkehren. <strong>Gott</strong> ist auf dem rechten Weg.<br />

Wir müssen umkehren und zu ihm gehen.<br />

Er wird uns dann erkennen lassen, wie er<br />

jede Situation meistert, wie er jedes Problem<br />

<strong>löst</strong>.<br />

So wird man Großes erleben. Von dem<br />

Herrn Jesus geht man nie wieder so fort,<br />

wie man zu ihm gekommen ist. Er will<br />

uns leiten. Wir dürfen seine Hand erfassen.<br />

Schwere Stunden verwandeln sich in<br />

Segensstunden. Er führt zu besonderen<br />

Stärkungen. Schwierige Wege macht er<br />

gangbar.<br />

O glaube im Dunkeln,<br />

ob pfadlos die Seel.<br />

Die Flut wird sich teilen,<br />

hindurch darfst du eilen,<br />

um ewig zu weilen<br />

bei ihm, der‘s versieht.<br />

Er stillt jeden Durst und reinigt jeden<br />

Flecken. Er bewahrt auch. Ihm darf man<br />

sich willenlos anvertrauen. Er führt nie<br />

schlecht. Er irrt sich nie. Er sieht weit,<br />

weit voraus. Der Mensch ist kurzsichtig.<br />

<strong>Gott</strong> sieht am Anfang schon das Ende. So<br />

wird man erleben: „Weinend kommen sie,<br />

und unter Flehen führe ich sie; ich will sie<br />

zu Wasserflüssen führen auf einem ebenen<br />

Weg, auf dem sie nicht straucheln werden“<br />

(Jeremia 31,9). Wer möchte nicht solche


42<br />

Pfade betreten. Wer möchte sich nicht<br />

einem solchen Führer anvertrauen. Hier<br />

wird Weinen in Freude verwandelt. Hier<br />

wird der letzte Seufzer eines Kindes <strong>Gott</strong>es<br />

erhört. Und immer wieder sage ich es:<br />

Hier wird jedes Problem ge<strong>löst</strong>!<br />

Herrliche Erfahrungen werden das Leben<br />

zieren. Gütigkeiten und Erbarmungen<br />

<strong>Gott</strong>es in ganzer Fülle wird man erleben.<br />

Das, was <strong>Gott</strong> schenkt, kann man nicht<br />

für sich behalten. Man hat das Bedürfnis,<br />

diese Erfahrungen an andere wegweisend<br />

weiterzugeben. So darf man ein Werkzeug<br />

in <strong>Gott</strong>es Hand werden. Nachdem <strong>Gott</strong><br />

einem geholfen hat, darf man anderen<br />

helfen. Die gemachten Erfahrungen werden<br />

für andere zum Segen werden. Von<br />

den Schätzen des Himmels wird man täglich<br />

so viel in Empfang nehmen, dass man<br />

immer reicher wird. Man wird anderen<br />

austeilen. Die Liebe und die Treue <strong>Gott</strong>es<br />

werden ein sprudelnder Quell sein. <strong>Probleme</strong><br />

werden ge<strong>löst</strong>, wenn unser Leben<br />

ganz dem Herrn gehört. Man sieht dann<br />

nicht mehr auf Menschen, man sieht auf<br />

<strong>Gott</strong>. Von ihm erwartet man alles. Aus seiner<br />

Hand nimmt man alles an. Die Seele<br />

stärkt sich an Himmelsbächen. Man wird<br />

ein froher Mensch werden – ein Mensch,<br />

von oben geführt. Täglich wird im Leben<br />

eines solchen Menschen die Hand <strong>Gott</strong>es<br />

sichtbar werden. Er gestaltet solch ein<br />

Leben nach seinen Plänen. Und immer<br />

wieder wird man durch seine Segnungen<br />

für andere zum Segen. Ja, man wird ein<br />

Segensträger. Man wird das Wort <strong>Gott</strong>es<br />

immer besser verstehen lernen: „Gnadenbeweise<br />

des Herrn sind’s, dass wir nicht<br />

gänzlich aufgerieben wurden, denn seine<br />

Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; sie ist jeden<br />

Morgen neu, und <strong>deine</strong> Treue ist groß!<br />

Der Herr ist mein Teil! spricht meine Seele;<br />

darum will ich auf ihn hoffen“ (Klagelieder<br />

3, 22-24). Mit dem Herrn darf man rechnen.<br />

Er wird niemals enttäuschen. Er wird<br />

immer wieder seine Liebe offenbaren. Es<br />

wird von Stufe zu Stufe gehen. Der Herr<br />

Jesus wird uns immer größer werden. Er<br />

wird uns unentbehrlich.<br />

Unruhe ist hier nicht am Platz. Selbst<br />

wenn es einmal nicht so geht, wie man<br />

es sich vorgestellt hat, darf man nicht<br />

gleich verzagen. <strong>Gott</strong> wird einschreiten!<br />

Nur den Zeitpunkt dafür wollen wir ihm<br />

überlassen. Es ist <strong>Gott</strong>es Art, anders zu<br />

antworten und manches anders zu gestalten,<br />

als wir es uns vorstellen. Er kommt<br />

aber nie zu spät! Er handelt nie falsch.<br />

Wenn man später zurückblickt, dann<br />

wird man bekennen müssen: „Gut ist’s,<br />

schweigend zu warten auf die Rettung des<br />

Herrn“ (Klagelieder 3,26). Nichts fällt uns<br />

in dieser unruhigen Zeit schwerer als das<br />

Stillewerden, ruhig abzuwarten. Oft ist es<br />

so: Je länger <strong>Gott</strong> auf sich und sein Einschreiten<br />

warten lässt, desto größer wird<br />

er seinen Sieg kundtun. Wie oft habe ich<br />

mich demütig vor dem Herrn Jesus beugen<br />

müssen, weil ich in einer schwierigen<br />

Angelegenheit ihm nicht restlos vertraut<br />

habe. Ich habe immer wieder eine Sache<br />

selbst meistern wollen. Wenn wir ihn wirken<br />

lassen, dann werden wir erleben: Er<br />

<strong>löst</strong> unsere <strong>Probleme</strong>!<br />

Das Leben ist nicht sinnlos. Man kann<br />

große Enttäuschungen erleben. <strong>Gott</strong> lässt<br />

sie zu. Er will uns dadurch von Irrwegen<br />

und Umwegen herunterholen. Hier kurz<br />

eine Begebenheit: Der Lebensinhalt eines<br />

jungen Mädchen war: Von einem Vergnügen<br />

zum anderen zu eilen. Doch sie wurde<br />

enttäuscht, und der Gedanke kam immer<br />

wieder: Bringt dieses Leben wirklich keine<br />

Befriedigung? In den Stunden, in denen<br />

sie umworben wurde, schien sie glücklich<br />

zu sein. Es dauerte aber gar nicht lange


43<br />

und die Enttäuschungen kamen wieder<br />

und der Gedanke: Wozu lebe ich? Wieder<br />

ging sie hinaus in die Welt, in Schmutz und<br />

Sünde, wieder von einem Vergnügen zum<br />

anderen. Die Enttäuschungen mehrten<br />

sich, das Leben war für sie sinnlos. Eines<br />

Tages hielt sie ein kleines Fläschchen mit<br />

Gift in der Hand. Völlig verzweifelt dachte<br />

sie: „Nur einige Tropfen, dann ist alles<br />

aus. Ich will nicht mehr leben! Das Leben<br />

ist sinnlos!“ Und sie nahm das Gift. Als<br />

sie aus der Betäubung erwachte, merkte<br />

sie, dass sie sich im Krankenhaus befand,<br />

und rief: „Lasst mich sterben, lasst mich<br />

doch sterben!“ Aber dann stöhnte sie: „Ich<br />

habe Angst vor dem Tod!“ Sie schwankte<br />

hilflos zwischen Todessehnsucht und Todesfurcht.<br />

Im Krankenhaus brachte man<br />

ihr unendlich viel Liebe entgegen. Eine<br />

Diakonisse erwies ihr besonders viel Liebe.<br />

„Was bewegt sie wohl dazu?“, fragte<br />

sich das Mädchen. Sie war ihr doch ganz<br />

fremd. „Soll ich sie einmal fragen? Soll ich<br />

ihr einmal mein Herz ausschütten?“ Und<br />

die Stunde kam, in der sie ihren sündigen<br />

Zustand erkannte. Sie erkannte aber auch<br />

den Heiland der Welt: Den Herrn Jesus!<br />

Ihr Ruf war: Ich will alle Enttäuschungen<br />

meines Lebens über Bord werfen. Ich will<br />

einen anderen Lebensinhalt haben. Ich<br />

will den Herrn Jesus in mein Leben aufnehmen<br />

– ja, Jesus und nur Jesus allein!<br />

Dies war ihr ernster Entschluss. Betend<br />

schüttete sie dem Herrn Jesus ihr Herz<br />

aus. Ihm bekannte sie ihr ganzes, sündiges<br />

Leben. Aber dann konnte sie auch das<br />

Heil in Jesus Christus ergreifen. Der Herr<br />

Jesus wurde ihr persönlicher Heiland. Sie<br />

durfte im Glauben annehmen, dass das<br />

Blut Jesu Christi auch sie von jeder Sünde<br />

rein gemacht hatte und auch immer wieder<br />

reinigen wird. Alles, was sie durchgemacht<br />

hatte, hatte ihr zum Heil gedient.<br />

<strong>Probleme</strong>, mit denen sie vorher nicht fertig<br />

geworden war, waren jetzt ge<strong>löst</strong>. Sie<br />

durfte nun als Werkzeug <strong>Gott</strong>es auch anderen<br />

helfen, den Heiland zu finden.<br />

Dieses junge Mädchen hatte den Ruf<br />

des Herrn Jesus vernommen. Nun gab<br />

sie dieses als Zeugnis weiter, damit noch<br />

viele zum Heiland kommen konnten. Ja,<br />

lieber Leser, auch du darfst wissen:<br />

Am Kreuz ist noch Raum für dich,<br />

am Kreuz ist noch Raum für dich,<br />

der Heiland ruft heut,<br />

versäum nicht die Zeit,<br />

ja, am Kreuz ist noch Raum für dich.<br />

Es gibt eine herrliche Freiheit. Wer in<br />

Gefangenschaft lebt, sehnt sich immer<br />

danach, frei zu werden. Es gibt bei einem<br />

Menschen Bindungen, die sein Herz traurig<br />

stimmen. Ein Sklave des eigenen Ichs<br />

zu sein, lässt das Herz nicht zur Freude<br />

gelangen. Der Mensch ist beleidigt, wenn<br />

man seine Ehre antastet, wenn man ihm<br />

sagt, dass dies und jenes bei ihm anders<br />

sein müsste. Er ist launisch und oft tagelang<br />

mürrisch, wenn ihm etwas quer geht,<br />

wenn sich ihm etwas in den Weg stellt. Er<br />

ist mit seinem unglücklichen Herzen für<br />

seine Umgebung kein Freudenbringer. Ein<br />

Sklave der Sünde und Leidenschaft sein<br />

zu müssen, quält die gefangene Seele immer<br />

wieder, wenn sie gesündigt hat. Man<br />

will seine Lieblingssünde lassen – und<br />

doch sieht man: Ich bin ein Sklave derselben.<br />

Man sagt: Jetzt ist endgültig Schluss<br />

damit und doch: Man rutscht immer wieder<br />

in die Sünde hinein. Ein Sklave der<br />

Menschen zu sein, Furcht vor ihrem Spott<br />

zu haben, das führt zu Unbehagen. Jeder<br />

sehnt sich nach Freiheit. Jesus Christus,<br />

der Heiland der Welt, kann diese Freiheit<br />

durch die Kraft seines Blutes geben. Man


44<br />

weiß es – und doch wagt man den befreienden<br />

Schritt nicht. Man wird von dem<br />

Gedanken gequält: Was wird dieser oder<br />

jener sagen, wenn ich die Entscheidung<br />

für Jesus treffe? Wisse aber: Ein Befreiter<br />

des Herrn Jesus sein zu dürfen, bringt<br />

große Freude ins Herz! Die Freude steigert<br />

sich, je mehr man das Glück des Geborgenseins<br />

am Herzen Jesu genießt, das<br />

Glück, Vergebung der Sünden im Blut Jesu<br />

Christi gefunden zu haben. Diese Freiheit<br />

braucht jeder Mensch: Sie ist für jeden da.<br />

Kein Mensch braucht als Sklave durchs<br />

Leben zu gehen. Der Herr Jesus sprengt<br />

die stärkste Kette. Er beseitigt aber auch<br />

den dünnsten Faden, der bindet. Glaube<br />

mir: Nur der Herr Jesus <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />

Darüber darfst du dich freuen.<br />

Ist auch eine Freude,<br />

Mensch geboren sein?<br />

Darf ich mich auch heute<br />

meines Lebens freun?<br />

Wo so viele Tränen,<br />

so viel Angst und Not,<br />

so viel banges Sehnen,<br />

Schmerz und endlich Tod!<br />

Ja, es wär zum Weinen,<br />

wenn kein Heiland wär,<br />

aber sein Erscheinen,<br />

bracht den Himmel her.<br />

Wer zu ihm kann sagen:<br />

Mein <strong>Gott</strong> und mein Herr!<br />

Darf ja nimmer klagen,<br />

stets wird’s herrlicher!<br />

Die Wege der einzelnen Menschen<br />

sind ganz verschieden. Und doch haben<br />

sie in mancher Beziehung vieles gemeinsam.<br />

Der eine hat tiefe Wege zu gehen,<br />

der andere hat große Schwierigkeiten zu<br />

überwinden. Wieder anderen hingegen<br />

bleiben Hartes und Leidvolles erspart.<br />

Immerhin werden die meisten Menschen<br />

dem Liederdichter der vorgestellten Verse<br />

Recht geben. Viele haben schon Enttäuschungen<br />

und Trauriges erlebt. Man muss<br />

nur die gottgewirkte Frucht der Trübsale<br />

erkennen und genießen.<br />

In Lukas 10,30-35 ist folgende Rede<br />

aufgezeichnet: „Da erwiderte Jesus und<br />

sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem<br />

nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber;<br />

die zogen ihn aus und schlugen ihn und<br />

liefen davon und ließen ihn halbtot liegen,<br />

so wie er war. Es traf sich aber, dass ein<br />

Priester dieselbe Straße hinabzog; und als<br />

er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber.<br />

Ebenso kam auch ein Levit, der in der<br />

Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen<br />

Seite vorüber. Ein Samariter aber kam<br />

auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn<br />

sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm<br />

hin, verband ihm die Wunden und goss Öl<br />

und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes<br />

Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte<br />

ihn. Und am anderen Tag, als er fortzog,<br />

gab er dem Wirt zwei Denare und sprach<br />

zu ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr<br />

aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich<br />

wiederkomme.“<br />

In diesem Gleichnis sehe ich meine Geschichte.<br />

Eigentlich ist es ja die Geschichte<br />

vieler:<br />

Ein gewisser Mensch, damit ist wohl<br />

jeder gemeint, der die Landstraße des Lebens<br />

betreten hat. Du und ich, wir beide<br />

fallen unter diese Bezeichnung.<br />

Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem<br />

nach Jericho hinab. Er verließ eine Segensstätte<br />

<strong>Gott</strong>es. Das Ziel seiner Reise<br />

war die Welt, eine Stadt, in der die Sünde<br />

zu Hause war, eine Stadt, die unter dem


45<br />

Fluch <strong>Gott</strong>es stand. Eine echte Segensstätte<br />

kann das Elternhaus sein. Mancher<br />

Mensch hat in seinen Kinderjahren von<br />

der Mutter oder den Eltern eine christliche<br />

Erziehung erhalten. Es wurde zu Hause<br />

nicht nur für das Kind gebetet, sondern<br />

es wurde auch immer wieder ermahnt<br />

und ermutigt, auf den Wegen <strong>Gott</strong>es zu<br />

gehen.<br />

Dann ging es aber ins Leben hinaus. Es<br />

blieb nicht bei dem, was ihm in den Kinderjahren<br />

mit auf den Weg gegeben worden<br />

war. Jetzt war die Welt das Ziel, und<br />

die hat eine große Macht. Sie lockt auf<br />

allerlei Weise und bietet dem Menschen<br />

gerade das an, wofür er empfänglich ist.<br />

Wer die Welt mit ihren Verlockungen und<br />

mit ihrer Sünde sucht und sich ihrem sündigen<br />

Treiben öffnet, der fällt unter die<br />

Räuber. Er fällt dem Erzräuber der Menschenseele<br />

in die Hände.<br />

Der Erzräuber der Menschenseele ist<br />

der gefallene Engelfürst Luzifer. Die Bibel<br />

nennt ihn auch Satan. Er wollte sich dem<br />

Höchsten gleichstellen, ja, sogar bis zum<br />

Thron <strong>Gott</strong>es emporsteigen. Und als er<br />

von <strong>Gott</strong> gestürzt wurde, riss er einen Teil<br />

der Engelwelt mit hinein in seinen Fall.<br />

Diese Engel waren jedoch ursprünglich,<br />

genau wie er, zur Ehre <strong>Gott</strong>es berufen.<br />

Sehr viele Menschen kamen auf dem<br />

Weg, den sie gingen, zu Fall. Eine kurze<br />

Wegstrecke ging zunächst alles gut. Dann<br />

aber geschahen Dinge, die das Herz des<br />

Menschen befleckten. Traurig muss heute<br />

mancher bekennen, dass der Feind Wunden<br />

geschlagen hat. Er hat das Leben verunreinigt.<br />

Vieles wäre besser ungeschehen<br />

geblieben.<br />

Die Welt verspricht viel und hält wenig!<br />

Diese bittere Erfahrung hat schon der eine<br />

oder andere durch schwere Lektionen lernen<br />

müssen. Auch mancher, der diese<br />

Zeilen liest, wird zugeben, dass er sich<br />

einmal von der Welt und ihren Reizen viel<br />

versprochen hat. So gab es Enttäuschungen<br />

– bittere Enttäuschungen. Es erging<br />

ihm so, wie diesem gewissen Menschen,<br />

der unter die Räuber gefallen war. Blutend<br />

und wund lag er auf der Landstraße des<br />

Lebens. Das, was er an Moral und guter<br />

Sitte vom Elternhaus mitbekommen hatte,<br />

war ihm geraubt worden.<br />

Ich will dies einmal auf das innere Leben<br />

des Menschen anwenden: Viele haben im<br />

Elternhaus ein Gebet gelernt. Lange Zeit<br />

wurde es in kindlicher Einfalt gebetet. Es<br />

hat Stunden gegeben, da kam es aus dem<br />

Herzen und wurde mit Inbrunst zu <strong>Gott</strong><br />

emporgesandt. Viele haben sogar Erhörung<br />

ihrer Gebete erfahren. Und nun – hat<br />

der Feind alles geraubt?<br />

Der Seelenräuber geht planmäßig vor.<br />

Wer ihm folgt, der wird sich einsam, verlassen<br />

und hilflos fühlen. Wenn dann<br />

Schicksalsschläge kommen, merkt jeder,<br />

dass Freunde in der Not sehr rar sind,<br />

auch wenn sie einmal gelobt haben, in<br />

jeder Notlage zu helfen. Sie werden ihr<br />

Wort brechen. Sie helfen nicht bei der Lösung<br />

irgen<strong>deine</strong>s Problems. Oft sind sie<br />

auch viel zu schwach dazu.<br />

Halbtot lag der Überfallene am Weg.<br />

Ohne Hilfe hätte er verbluten müssen.<br />

Wenn ich aus meiner eigenen Erfahrung<br />

sprechen darf, muss ich sagen: So<br />

weit war es auch bei mir einmal gekommen!<br />

Alles, was ich anfing, lief eine gewisse<br />

Zeit ganz gut, dann aber merkte ich,<br />

dass es nicht mehr ging. Die Segenshand<br />

<strong>Gott</strong>es fehlte! Ich kam nicht vorwärts. Die<br />

Schwierigkeiten türmten sich wie Berge<br />

vor mir auf. Ich kam nicht darüber hinweg.<br />

Menschen, die mir helfen wollten, versagten<br />

oder enttäuschten mich. Ich kam dann<br />

soweit, dass ich mein Leben fortwerfen


46<br />

wollte. Aber die Lust zum Sterben war<br />

doch nicht so groß, dass ich zum Letzten<br />

gegriffen hätte. Der Herr bewahrte mich<br />

vor diesem Schritt, obwohl ich ihn damals<br />

noch nicht als meinen Heiland und Herrn<br />

kannte.<br />

Im Leben eines jeden Menschen muss<br />

es einmal eine Stunde geben, in der er<br />

sagt: „So kann es nicht weitergehen! Wie<br />

kommt man aus dieser Lage heraus? Wer<br />

<strong>löst</strong> das große Problem? Wo ist die starke<br />

Hand, die mich fasst und aus meiner<br />

inneren Not, aus meiner Halt- und Hilflosigkeit<br />

herausreißt, damit ich nicht am<br />

Weg liegen bleibe?“<br />

Auch ich musste eine Enttäuschung<br />

erleben, genau wie jener Mann, der unter<br />

die Räuber gefallen war: Ein gewisser<br />

Mann, der hätte helfen können, ging aber<br />

an der entgegengesetzten Seite vorüber.<br />

Es war ein Priester, ein Vertreter des göttlichen<br />

Gesetzes und der Gebote.<br />

Kommt man in innere Not, dann sind<br />

kaum Menschen da, die wirklich helfen<br />

wollen. Dann findet man selten Freunde,<br />

die von ganzem Herzen willig sind, sich<br />

für den anderen einzusetzen und eine<br />

befreiende Lösung zu finden. Wenn das<br />

Herz blutet, wenn die Seele aufgewühlt<br />

und wund ist, wenn alles durch die Sünde<br />

wie zerrissen und zerfetzt ist, wenn<br />

falsche Wege anklagen, wenn einem das<br />

genommen wird, was man innerlich zu<br />

haben glaubt, wenn man sich einsam,<br />

verlassen und hilflos auf dunklen Pfaden<br />

bewegt, wenn niemand mitempfindet,<br />

niemand Erbarmen und Mitleid hat, wenn<br />

man keine Lust zum Leben und keine zum<br />

Sterben hat: Dann kann auch die religiöse<br />

Welt – dann können auch ihre Diener<br />

nicht helfen. Die Gebote halten, Gutes<br />

tun, das „Sich-selbst-bessern-Wollen“<br />

und das Teilnehmen an religiösen Handlungen<br />

– das alles bringt nicht aus der<br />

hilflosen Lage heraus. Man wird nur noch<br />

mehr enttäuscht werden. Nur ein <strong>Gott</strong>eskind<br />

kann Menschen zu <strong>Gott</strong> führen. Nur<br />

ein begnadigter Sünder kann anderen helfen,<br />

das Heil in Jesus Christus zu finden.<br />

Der Levit, der auch einen Bogen um<br />

diesen armen, verlassenen Mann machte<br />

und vorüberging, konnte ihm ebenfalls<br />

nicht helfen.<br />

Es gibt nur einen Einzigen, der jedem in<br />

seiner inneren Not, in seinem Versagen,<br />

seinem Enttäuschtsein, seiner Hilflosigkeit<br />

und Ratlosigkeit helfen kann, und dieser<br />

eine ist Jesus Christus! Er ist in Wahrheit<br />

der barmherzige Samariter. Ich habe<br />

ihn erprobt: Er kann Werkzeuge dazu<br />

gebrauchen, dass verwundete Menschen<br />

nicht am Weg liegen bleiben, sondern zu<br />

dem barmherzigen Samariter kommen.<br />

Ja, mit Nachdruck kann man sagen: Der,<br />

der am Wege liegt, braucht Jesus!<br />

Alle anderen, die vorübergehen, sehen<br />

wohl den Mitmenschen in seinem Elend,<br />

können ihm aber nicht helfen.<br />

Jesus Christus jedoch, der Heiland der<br />

Welt, kommt so zu jedem, wie der barmherzige<br />

Samariter zu dem beraubten und<br />

verwundeten Wanderer getreten ist, sich<br />

zu ihm herabgebeugt und ihn verbunden<br />

hat. Man muss den Herrn Jesus nur wirken<br />

lassen. Man muss sich ihm öffnen.<br />

Man muss ihm gestatten, die Wurzeln des<br />

Bösen, ja, alle schädlichen Triebe zu packen<br />

und mit Stumpf und Stiel aus Herz<br />

und Leben herauszureißen, auch wenn<br />

es Schmerzen bereitet! Man muss ihm<br />

gestatten, von der Wurzel her zu heilen.<br />

Wer ihm die Hände entgegenstreckt, ihn<br />

anschaut, zu dem kommt der Herr Jesus<br />

und hilft ihm!<br />

Er kennt jeden Kummer. Er sieht uns<br />

nicht nur, sondern er hat Wege und Mit-


47<br />

tel, uns aus jeder verzweifelten Lage herauszuhelfen.<br />

Über eins können wir uns freuen: Der<br />

Herr Jesus macht nie einen Vorwurf! Hier<br />

steht der rechte Samariter vor uns. Er hilft<br />

jedem, auf den richtigen Weg zu kommen.<br />

Wenn ein Mensch ganz zuschanden<br />

geworden ist, dann sagt die Umgebung<br />

oft: Er hat es nicht besser verdient. Jesus<br />

Christus aber, das dürfen wir glauben, ist<br />

innerlich bewegt, wenn er ein unruhiges,<br />

geängstigtes und unglückliches Herz<br />

sieht.<br />

Er allein <strong>löst</strong> die <strong>Probleme</strong> des Lebens.<br />

Lieber Leser, er <strong>löst</strong> auch dein Problem! Er<br />

fühlt mit jedem. Ihm darf man das Herz<br />

ausschütten. Ihm darf man alles sagen,<br />

was die Seele bewegt. Er deckt die wunden<br />

Stellen des Lebens nicht zu, sondern öffnet<br />

die eiternden Geschwüre. Er öffnet sie<br />

aber nur, um zu heilen. Er reinigt und verbindet<br />

alle Wunden. Er kennt die schmerzenden<br />

Stellen. Er weiß, worauf der große,<br />

heilige <strong>Gott</strong> immer wieder seinen Finger<br />

legt. Er nimmt die Keime und Wurzeln der<br />

Sünde aus dem Herzen heraus. So können<br />

sie uns nicht immer wieder zur Sünde<br />

reizen. Er allein hat das Heilmittel für alle<br />

Wunden. Dieses Heilmittel ist sein Blut!<br />

Dieses Blut reinigt von jedem Sündenschaden.<br />

Das Blut des Herrn Jesus stellt<br />

jeden Menschen, der dieses Blut für sich<br />

in Anspruch nimmt, so vor <strong>Gott</strong> hin, als<br />

habe er nie gesündigt. Es gibt keine Befleckung,<br />

die sein Blut nicht hinwegnimmt.<br />

Kein Schmutz der Sünde ist so stark, dass<br />

das Blut Jesu Christi nicht ausreicht! Hier<br />

wird das Problem jeder Sünde ge<strong>löst</strong>! So<br />

steht man ohne Sünde vor <strong>Gott</strong>. Jeder, der<br />

sich in Reue und Buße vor dem Herrn Jesus<br />

demütig beugt, bekommt noch in derselben<br />

Stunde die Gewissheit, dass alle<br />

seine Sünden durch das Blut des Herrn<br />

Jesus gesühnt sind.<br />

Der Sohn <strong>Gott</strong>es hat für uns Menschen<br />

den allertiefsten und allerschwersten Weg<br />

gehen müssen. Er musste auf diese Erde<br />

kommen und bei seiner Geburt Fleisch<br />

und Blut annehmen. Viel Spott, Hohn<br />

und Verachtung hat er in seinem Erdenleben<br />

über sich ergehen lassen müssen.<br />

Die einen lobten ihn und hoben ihn bis in<br />

den Himmel. Die anderen lästerten und<br />

verspotteten ihn in teuflischer Weise. Er<br />

hatte nur ein Ziel im Auge: Jeden zu erlösen<br />

und zu befreien. Wir lagen am Weg<br />

des Lebens. Wir befanden uns in dem<br />

denkbar unglücklichsten Zustand. Er ging<br />

nicht an mir vorüber. Er geht an keinem<br />

vorüber. Er geht auch an dir, lieber Leser,<br />

nicht vorüber. Ich durfte seine Hilfe erleben.<br />

Gleich, wie nahe man beim Herrn<br />

Jesus lebt, gleich, wie weit man von ihm<br />

entfernt ist: Der Herr Jesus hilft in dieser<br />

Stunde. Er <strong>löst</strong> jedes Problem.<br />

In einem entscheidenden Augenblick<br />

meines Lebens habe ich ihn angerufen.<br />

Mein Gebet war, dass er mich befreit, indem<br />

er das große Heilmittel von Golgatha<br />

an mir wirksam werden lässt. Er hat mein<br />

Gebet erhört. Mir wurde das große Glück<br />

zuteil: Die Errettung meiner Seele!<br />

Auch du kannst dieses Glück des Geborgenseins<br />

am Herzen Jesu genießen.<br />

Nimm dieses herrliche Erlösungswerk<br />

ganz persönlich für dich in Besitz. Zögere<br />

bitte nicht, sondern tu noch heute den<br />

Schritt zum Herrn Jesus! Kein Mensch<br />

weiß, wie lange die Gnadenzeit währt.<br />

Es könnte vielleicht heute der letzte Tag,<br />

die letzte Stunde für dich sein. Darum:<br />

Komm, eh der letzte Tag versinkt! So ruft<br />

dir auch der Liederdichter in den folgenden<br />

Versen zu:


48<br />

Es eilt die Zeit,<br />

die Stunden fliehn,<br />

und niemand hält sie auf.<br />

Auch <strong>deine</strong> Jahre gehn dahin,<br />

wie schneller Wogen Lauf.<br />

Wie trügt die Welt mit falscher Pracht<br />

doch den verlornen Sohn.<br />

Sie hat ihn arm und krank gemacht,<br />

und Undank ist ihr Lohn.<br />

Komm, eh der letzte Tag versinkt,<br />

schon ist der Abend nah.<br />

Als helles Licht im Dunkel blinkt<br />

das Kreuz von Golgatha.<br />

Der Heiland wartet mit Geduld,<br />

der dich unendlich liebt.<br />

Er ist‘s, der alle <strong>deine</strong> Schuld<br />

durch seinen Tod vergibt.<br />

Dein Sündenleid kennt Jesus schon,<br />

er gab dafür sein Blut.<br />

O glaub an ihn, den <strong>Gott</strong>essohn,<br />

und es wird alles gut.<br />

Komm, eh der letzte Tag versinkt,<br />

die Rettung ist dir nah.<br />

Der ganzen Welt Erlösung bringt<br />

das Kreuz von Golgatha.<br />

Wer sich so mit der Person Jesu Christi<br />

beschäftigt, bei dem tauchen gewiss manche<br />

Fragen auf: Wie stehe ich zu Golgatha?<br />

Wie stehe ich persönlich zu dem Herrn<br />

Jesus? Ich sollte doch mit meiner ganzen<br />

Sündenschuld zu ihm kommen, damit er<br />

mir alle Sünden vergeben kann, damit ich<br />

die Gewissheit des Heils erlange. Ich kann<br />

von mir sagen: Ja, der Heiland der Welt<br />

ist mein persönlicher Heiland geworden.<br />

Ich ruhte nicht eher, bis ich all diese Fragen<br />

mit einem freudigen Ja beantworten<br />

konnte. So darf ich froh bezeugen: Jesus<br />

Christus starb für mich. Jesus Christus<br />

sühnte meine Sündenschuld. Jesus Christus<br />

ist in einer besonderen Stunde meines<br />

Lebens mein Heiland geworden. Ihm weihe<br />

ich mich als Werkzeug.<br />

Der Herr Jesus hat in den schwersten<br />

Stunden seines Erdenlebens, dort im Garten<br />

Gethsemane, um jede Seele gerungen.<br />

Mich bewegt diese Liebe tief. Bevor<br />

ich ihn als meinen Heiland und Herrn<br />

angenommen hatte, ging ich kalt und<br />

gefühllos an dieser Liebe vorüber. Heute<br />

weiß ich, dass er am Kreuz von Golgatha,<br />

in der <strong>Gott</strong>esferne, für mich gerungen<br />

hat. Nun weiß ich, dass er meinetwegen<br />

ausrufen musste: Mein <strong>Gott</strong>, mein <strong>Gott</strong>,<br />

warum hast du mich verlassen! Mit meiner<br />

Schuld und mit der Schuld der ganzen<br />

Menschheit wurde er beladen. Meine<br />

und <strong>deine</strong> Schuld trug er vor den heiligen,<br />

gerechten <strong>Gott</strong> und empfing von ihm die<br />

gerechte Strafe. Er musste für <strong>deine</strong> und<br />

meine Sünden büßen. Darum kann mein<br />

Herz jetzt froh und glücklich sein. Die<br />

Frage des Errettetsein oder Verlorengehen<br />

hängt nur davon ab, ob ein Mensch<br />

sich persönlich mit seiner ganzen Vergangenheit<br />

und Gegenwart demütig im Gebet<br />

vor dem Herrn Jesus beugt. Wer so<br />

zu ihm kommt, der empfängt Vergebung<br />

und den tiefen Frieden <strong>Gott</strong>es. Dieser<br />

Friede <strong>Gott</strong>es ist in dem Kreuz von Golgatha<br />

verwurzelt. Er ist verwurzelt in dem<br />

Blut Jesu Christi, verwurzelt in dem Ausruf:<br />

Es ist vollbracht! Ja, er ist verwurzelt<br />

in der Liebe <strong>Gott</strong>es, der seinen Sohn auf<br />

Golgatha hingegeben hat.<br />

Noch einmal sage ich: Was hat mancher<br />

Mensch schon alles in seinem Leben versucht!<br />

Doch jeder sollte es auch mit dem<br />

Heiland versuchen. Er wird ihn herrlicher<br />

und größer erfahren, als ich ihn schildern


49<br />

kann. Wenn er die Wunden reinigt, muss<br />

man still halten. In dem Augenblick, wenn<br />

man sich diesem Reinigungsprozess unterzieht,<br />

glaubt man kaum, je zur vollen<br />

Heilung zu gelangen. Man fragt sich: Wie<br />

soll ich es denn machen? Wie soll das<br />

denn geschehen? Man hält es für ganz<br />

unmöglich, dieses Ziel schon hier unten<br />

auf der Erde zu erreichen.<br />

Sein Liebesdienst ist jedoch damit nicht<br />

beendet. Er führt den, den er am Weg<br />

liegend gefunden hat, in eine Herberge.<br />

Dort sind schon viele, die vom barmherzigen<br />

Samariter gefunden worden sind. Sie<br />

alle lagen einst verwundet und beraubt<br />

an der Landstraße des Lebens. Dort in<br />

der Gemeinschaft der Kinder <strong>Gott</strong>es wird<br />

der Gläubige von dem Heiligen Geist gefördert<br />

und gepflegt, bis er vom Glauben<br />

zum Schauen kommt. Sei es nun, dass<br />

der Herr Jesus wiederkommt, um die Seinen<br />

in die Herrlichkeiten heimzuholen,<br />

oder dass er ihn durch den Tod in sein<br />

Reich abruft. Jeder hat die Möglichkeit,<br />

die Ewigkeit bei ihm zu verbringen. Dort<br />

in der Herberge betrachtet man den, der<br />

für Sünder gestorben ist. Dort wird er besungen.<br />

Er wird angebetet. Er wird gelobt<br />

und gepriesen. Sein Name wird immer<br />

neu hoch erhoben und verherrlicht. Gibt<br />

es auf der ganzen Welt wohl eine schönere<br />

Stätte als die Herberge? Die Stätte,<br />

wo Kinder <strong>Gott</strong>es, gemeinsam um ihren<br />

Herrn geschart, zu seiner Ehre zusammenkommen?<br />

Lies, was <strong>Gott</strong> von jedem will! <strong>Gott</strong> will,<br />

dass es uns gut geht. <strong>Gott</strong> will, dass unser<br />

Herz froh und glücklich in seiner Liebe<br />

ruht. Je weiter wir unser Herz für den<br />

Herrn Jesus öffnen, umso Größeres wird<br />

er in unserem Leben wirken. Ja, er <strong>löst</strong> das<br />

letzte Problem unseres Lebens: „Es scheine<br />

uns gut oder böse, so wollen wir der Stimme<br />

des Herrn, unseres <strong>Gott</strong>es, zu dem wir dich<br />

senden, gehorchen, damit es uns wohl ergehe,<br />

wenn wir der Stimme des Herrn, unseres<br />

<strong>Gott</strong>es, gehorchen“ (Jeremia 42,6). Die Nebengeräusche<br />

dieser Welt, die Nebengeräusche<br />

unseres Alltagslebens bringen oft<br />

Störungen beim Empfang der Botschaft<br />

<strong>Gott</strong>es an uns. Wir wollen immer wieder<br />

eine Stunde finden, in der unser Ohr am<br />

Mund <strong>Gott</strong>es ruht, in der wir die Stimme<br />

des guten Hirten hören und sein Wort uns<br />

Stärkung und Erquickung bringt.<br />

Keiner braucht zu verzagen. Mutlosigkeit<br />

wird immer dann geboren, wenn der<br />

Mensch nicht nahe am Herzen des Herrn<br />

Jesus ruht. Je weiter wir vom Herrn entfernt<br />

leben, desto mehr werden wir erschreckt,<br />

desto mehr Angst erfüllt unser<br />

Herz. Bleiben wir aber unter den segnenden<br />

Händen <strong>Gott</strong>es, dann wird es uns<br />

gelingen. Eigenes Plagen, Schaffen und<br />

Hantieren bringt uns in Unruhe, aber<br />

kaum zum Ziel. Richten wir uns jedoch<br />

nach dem Wort <strong>Gott</strong>es, dann werden wir<br />

selbst in den kleinsten Dingen Wunder<br />

<strong>Gott</strong>es schauen: „Dann wird es dir gelingen,<br />

wenn du darauf achtest, die Satzungen und<br />

Rechte zu befolgen ... Sei stark und mutig!<br />

Fürchte dich nicht und verzage nicht!“ (1.<br />

Chronik 22,13). Verheißungen <strong>Gott</strong>es sind<br />

bare Münzen. Verheißungen <strong>Gott</strong>es geben<br />

dem Menschen Halt. <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> stets<br />

seine Verheißungen ein. Nur müssen wir<br />

wollen, dass <strong>Gott</strong> unsere <strong>Probleme</strong> nach<br />

seinem Plan mit uns <strong>löst</strong>. So werden wir<br />

<strong>Gott</strong> erleben und froh und glücklich unseren<br />

Weg gehen.<br />

Die ganze Wende gibt den ganzen Frieden.<br />

Es muss jedoch eine Kehrtwendung<br />

sein. Es darf kein Links- oder Rechtsum<br />

sein. Es muss ein anderes Ziel ins Auge<br />

gefasst werden. Gemeinschaft mit Jesus<br />

Christus gibt es nur auf seinen Wegen.


50<br />

Wir müssen auf <strong>Gott</strong>es Wege treten. Wir<br />

können nie erwarten, dass der Herr Jesus<br />

auf unsere Wege eingeht. „So spricht der<br />

Herr der Heerscharen: Kehrt um zu mir,<br />

spricht der Herr der Heerscharen, so will ich<br />

mich zu euch kehren! spricht der Herr der<br />

Heerscharen“ (Sacharja 1,3). Der rettende<br />

<strong>Gott</strong> ist kein schwacher <strong>Gott</strong>. Ihm stehen<br />

die Heerscharen des Lichtes zur Verfügung.<br />

Er ist nie hilflos. Er ist nie machtlos.<br />

Er kann wirklich jedes Problem lösen.<br />

Es kommt auf den Glauben an. Kopfglauben<br />

kann man durch Erlernen bekommen.<br />

Herzensglauben bekommt<br />

man nur durch ein Erlebnis, und zwar<br />

durch das allergrößte Erlebnis: Durch die<br />

Wiedergeburt. Der Glaube des Herzens<br />

beginnt immer mit dem Erkennen der eigenen<br />

Sünden. Dieses Erkennen: Ich bin<br />

ein Sünder! bringt den Menschen in das<br />

kniende Gebet. Beim Ausschütten des<br />

Herzens und beim Bekennen der Schuld<br />

wird der Glaube eingeleitet. Der Glaube<br />

nimmt das Kreuz von Golgatha, die Hingabe<br />

des Herrn Jesus, für sich persönlich<br />

in Besitz. Der zum Glauben Gekommene<br />

hat Gemeinschaft mit denen, die ebenfalls<br />

den Herrn Jesus im Glauben angenommen<br />

haben. In der Schar der Er<strong>löst</strong>en<br />

darf es keinen Unterschied zwischen Arm<br />

und Reich geben. Innere Werte zieren<br />

das <strong>Gott</strong>eskind. Nur was der Herr Jesus<br />

in ein Menschenleben hineinlegen kann,<br />

hat Wert für den Himmel: „Und etliche von<br />

ihnen wurden überzeugt und schlossen sich<br />

Paulus und Silas an, auch eine große Menge<br />

der gottesfürchtigen Griechen sowie nicht<br />

wenige der vornehmsten Frauen“ (Apostelgeschichte<br />

17,4).<br />

Betrachten wir einmal das Wunder in<br />

der Weltgeschichte. <strong>Gott</strong> sammelt sein irdisches<br />

Volk, das Volk Israel, und bringt es<br />

dorthin, wo er es haben will. Es gibt kein<br />

Hindernis in der Welt, das <strong>Gott</strong> bei der<br />

Durchführung seines Planes im Weg stehen<br />

könnte: „Siehe, ich rette mein Volk aus<br />

dem Land des Aufgangs und aus dem Land<br />

des Untergangs der Sonne; und ich will sie<br />

hereinführen, dass sie mitten in Jerusalem<br />

wohnen sollen“ (Sacharja 8,7-8). Ein noch<br />

größeres Wunder wird die Entrückung der<br />

Gläubigen sein. Es kann nicht laut genug,<br />

nicht oft genug und nicht betont genug<br />

gesagt werden: Der Herr Jesus kommt<br />

bald wieder und holt die Seinen heim in<br />

die Herrlichkeit. Dann wird nie mehr ein<br />

Glied des Leibes Jesu Christi von ihm,<br />

dem Haupt, getrennt werden.<br />

Man soll sich nicht von anderen beirren<br />

lassen. Das beste Studium der Welt nützt<br />

für den Himmel gar nichts. Es kann sogar<br />

ein Hindernis sein. Menschenverstand<br />

verdunkelt oft das göttliche Licht und<br />

steht den Wirkungen <strong>Gott</strong>es im Weg. Studierte<br />

Leute erfassen oft das Heil in Christo<br />

sehr schwer. Der Verstand steht ihnen<br />

im Weg. So ist es heute, und so ist es zu<br />

Lebzeiten des Herrn Jesus gewesen: „Die<br />

keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt<br />

hat – denn wenn sie sie erkannt hätten, so<br />

hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht<br />

gekreuzigt“ (1. Korinther 2,8). Den Herrn<br />

Jesus als seinen Heiland erkennen kann<br />

nur der, der sich als Sünder erkannt hat.<br />

Auf dem Weg des Glaubens braucht<br />

man viel Mut! Doch an der Hand des<br />

Herrn Jesus wandert es sich gut. Hier bekommt<br />

man einen ganz neuen Blick. Jeder,<br />

der ihm folgt, wird erfahren: „Wenn du<br />

gehst, so wird dein Schritt nicht gehemmt,<br />

und wenn du läufst, so wirst du nicht straucheln“<br />

(Sprüche 4,12). Nur die Sünde bringt<br />

den Menschen zum Straucheln. Sie bringt<br />

zu Fall. Auf dem Weg des Glaubens gibt<br />

es zwar auch manches Hindernis, doch<br />

das Kind <strong>Gott</strong>es – das im Blut Jesu und in


51<br />

dem vollbrachten Werk der Erlösung ruht,<br />

kann glücklich und fröhlich sein; denn<br />

<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> jedes Problem!<br />

Welch eine Ermutigung! Der Bund, den<br />

ein Mensch mit dem Herrn Jesus schließt,<br />

wird nie wieder ge<strong>löst</strong>, weder auf dieser<br />

Erde noch in der Ewigkeit: „Sei stark und<br />

mutig und führe es aus! Fürchte dich nicht<br />

und erschrick nicht! Denn, dein <strong>Gott</strong>, der<br />

Herr, mein <strong>Gott</strong>, ist mit dir und wird dich<br />

nicht loslassen und noch dich verlassen“ (1.<br />

Chronik 28,20). Das Wälzen der <strong>Probleme</strong><br />

muss aufhören. Wenn wir mit diesem<br />

und jenem nicht fertig werden, dann wollen<br />

wir uns ermutigen lassen, alles in die<br />

Hände des Herrn Jesus zu legen. Er wird<br />

damit fertig.<br />

Der Schlussstrich muss gezogen werden.<br />

Wer aus der Vergangenheit gelernt<br />

hat, der ist ein weiser Mann. Wer aber<br />

immer wieder in der Vergangenheit herumkramt,<br />

um sich selbst und andere zu<br />

belasten, der ist töricht. Er verbringt seine<br />

Zeit mit nutzlosem Tun.<br />

Wir sollen nicht in der Vergangenheit<br />

leben, sondern wirklich mit dem Apostel<br />

Paulus sagen: „Eines aber tue ich: Ich vergesse,<br />

was dahinten ist, und strecke mich<br />

aus nach dem, was vor mir liegt, und jage<br />

auf das Ziel zu ...“ (Philipper 3,13-14). Unseren<br />

Zustand beweinen und beklagen,<br />

das ist vom Herrn — aber dabei stehen<br />

bleiben, das ist vom Teufel. Wenn man<br />

auf sich schaut, kommen immer wieder<br />

quälende Gedanken:<br />

Wie schlecht war ich! Dies trifft, wenn<br />

wir ehrlich sind, bei jedem von uns zu. Wir<br />

können unseren Zustand nicht tief genug<br />

erkennen und unsere Sünden nicht gründlich<br />

genug bereuen. Aber wir sollen nicht<br />

dabei stehenbleiben! Wenn wir nicht so<br />

schlecht gewesen wären, dann hätten wir<br />

gar keinen Heiland und Retter gebraucht.<br />

Auch heute noch wird hin und wieder voll<br />

Reue gesagt werden: Hätte ich doch das<br />

nicht getan! Damit kommt man aber nicht<br />

weiter, man kommt nicht zur Freude über<br />

das vollbrachte Erlösungswerk. Man kann<br />

doch gar nichts ungeschehen machen.<br />

Alles aus der ganzen Vergangenheit wollen<br />

wir dem Herrn Jesus überlassen! Er<br />

hat unsere Sünden dorthin geworfen, wo<br />

das Meer am tiefsten ist. Ich weiß, meine<br />

Sünden sind so schwer gewesen, sie<br />

werden nie wieder emporsteigen. Ich will<br />

meine Zeit lieber dazu verwenden, den<br />

Herrn zu rühmen und zu preisen. Ihn zu<br />

loben und ihn dafür anzubeten, dass er<br />

ein so vollkommenes Erlösungswerk für<br />

mich vollbracht hat. Lobe und preise auch<br />

du den Herrn immer wieder, das ist <strong>Gott</strong><br />

wohlgefällig.<br />

Warum konnte ich nur so handeln! Mit<br />

diesen Gedanken will der Feind der Seele<br />

uns, nachdem wir in Reue und Buße zum<br />

Glauben gekommen sind, immer wieder<br />

quälen. Wer richtig unglücklich werden<br />

will, der krame nur tüchtig Tag für Tag,<br />

und möglichst auch noch in vielen Nachtstunden,<br />

in der nicht guten Vergangenheit<br />

herum.<br />

Wenn es möglich gewesen wäre, Geschehenes<br />

ungeschehen zu machen, dann<br />

hätte ja der Herr Jesus dieses furchtbare<br />

Leiden nicht durchzumachen brauchen,<br />

bei dem er seine Seele in den Tod ausgeschüttet<br />

hat. Nur deshalb, weil wir unsere<br />

Vergangenheit nicht wieder gutmachen<br />

konnten, ist der Herr Jesus am Kreuz auf<br />

Golgatha gestorben. Nur deshalb hat der<br />

Vater seinen Sohn gegeben und ihn leiden<br />

lassen. Wir sollen ihn als Begnadigte, als<br />

Freigesprochene in Wort und Lied rühmen<br />

und preisen. Wir wollen alles Vergangene<br />

ruhen lassen und uns über unsere<br />

Erlösung freuen! Ja, täglich wollen wir uns


52<br />

darüber freuen, dass geschrieben steht:<br />

Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten<br />

gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer<br />

Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr<br />

gedenken. Jeder, der in Reue zum Herrn<br />

Jesus kommt und seine Sündenlast betend<br />

– möglichst mit lauter Stimme – vor<br />

ihn hinlegt, der wird ein Kind <strong>Gott</strong>es. Der<br />

darf im Glauben das Blut Jesu Christi für<br />

sich in Anspruch nehmen. Der kann zu<br />

dem Werk der Erlösung nichts, aber auch<br />

gar nichts mehr hinzutun. Wir wollen das<br />

Heute ganz für den Heiland leben, damit<br />

uns das Morgen nicht wieder neu anklagt,<br />

weil wir in Halbheit den Weg gegangen<br />

sind.<br />

Das Gestern ist vorbei. Wir wollen vergeben<br />

und vergessen, auch da, wo Menschen<br />

uns Übles getan haben. Wir wollen<br />

die Vergangenheit ruhen lassen, in der wir<br />

manches Schwere, fast Untragbare durchgemacht<br />

haben.<br />

Die Gegenwart genießen, das ist das<br />

Allerbeste, was man tun kann. Der Herr<br />

Jesus hat uns alles vergeben und so viel<br />

geschenkt, dass wir uns heute – und täglich<br />

neu – herzlich freuen sollten.<br />

Die Freude der Vergebung will wirklich<br />

unser Herz erfüllen. Unsere Errettung ist<br />

nicht unser Werk. Sie wird auch nie unser<br />

Werk werden. Unsere Errettung ist <strong>Gott</strong>es<br />

Werk. Unsere Errettung ist das Werk des<br />

Herrn Jesus.<br />

Vor der Entscheidung für den Herrn<br />

Jesus war ein schreckliches Rumoren im<br />

Herzen. Die Unruhe wollte fast das Herz<br />

sprengen! Doch nachdem alles ausgeschüttet<br />

war, zogen Freude und Friede ins<br />

Herz. Den Frieden des Gewissens, den<br />

Frieden mit <strong>Gott</strong> zu genießen, das ist jetzt<br />

unser Teil.<br />

Wir wollen den Heiland bekennen. Wir<br />

sind vom Herrn Jesus deshalb begnadigt<br />

worden, weil wir ein Gnadengesuch eingereicht<br />

haben, weil wir ihm unsere Sündenschuld<br />

bekannt haben. Darum hat er<br />

uns begnadigt. Jeder, der zu ihm kommt,<br />

bekommt diese Begnadigung. Das Urteil<br />

über uns war schon gesprochen: Ewige<br />

Verdammnis! Das wäre unser Teil gewesen!<br />

Doch unsere Schulden hat er übernommen<br />

und unseren Schuldbrief zerrissen.<br />

Er hat die Zahlung für uns vollbracht.<br />

Nun wollen wir beide – du und ich – helfen,<br />

dass noch viele begnadigt werden.<br />

Wir wollen ein Werkzeug in <strong>Gott</strong>es Hand<br />

werden: <strong>Gott</strong> sucht Werkzeuge! Er sucht<br />

uns. Er will uns gebrauchen. Begnadigte<br />

Sünder sollen in seiner Hand für viele ein<br />

Wegweiser zu Jesus Christus werden. Sie<br />

sollen dem Schuldigen sagen, wie er freigesprochen<br />

werden kann. Sie sollen dem<br />

Sünder sagen, wie er sein Gnadengesuch<br />

einreichen kann. Hier liegt die große Aufgabe<br />

für die Gegenwart!<br />

Nun eine Ermutigung für jedes <strong>Gott</strong>eskind:<br />

Führe ein wirkliches Gebetsleben,<br />

und lass die Vergangenheit in <strong>Gott</strong>es<br />

Hand ruhen.<br />

Nütze die Gegenwart aus mit Danken,<br />

Loben, Preisen und Anbeten. Verbringe<br />

dein Gebetsleben nicht mit Jammern,<br />

Winseln, Seufzen und Stöhnen, sondern<br />

freue dich und lobpreise den, der dich begnadigt<br />

hat.<br />

Versäume nicht das Wort <strong>Gott</strong>es. Lies<br />

es täglich. Hier kannst du dich täglich<br />

innerlich baden, reinigen, stärken und erquicken.<br />

Hier kannst du immer neu den<br />

Durst <strong>deine</strong>r Seele stillen. Da wird dein<br />

neuer Mensch gesättigt, und du erstarkst<br />

zum Einsatz für den, der dich liebt. Hier<br />

bekommst du Wegweisung und Planung.<br />

Hier wird jedes <strong>deine</strong>r <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong>.<br />

Freue dich auf die Zukunft! Das Herrlichste<br />

steht dir noch bevor. Droben gibt


53<br />

es eine ungetrübte Freude. Du wirst den<br />

großen Siegeszug der Er<strong>löst</strong>en mitmachen.<br />

Du wirst allezeit beim Herrn sein. Wo<br />

er ist, wirst du sein. Wo du bist, wird er<br />

sein. Es gibt kein Getrenntsein mehr. Nun<br />

freue dich, freue dich von Herzen, und sei<br />

dankbar darüber, dass du den Ausweg finden<br />

durftest.<br />

Du wirst ihn sehen, wie er ist. Endlich<br />

den schauen zu dürfen, der für dich ausgerufen<br />

hat: Mein <strong>Gott</strong>, mein <strong>Gott</strong>, warum<br />

hast du mich verlassen. Den schauen<br />

zu dürfen, der für uns am Kreuz geblieben<br />

ist, auch als man ihn gereizt hat, seine<br />

Macht unter Beweis zu stellen. Ja, das<br />

wird Herrlichkeit sein!<br />

Der Opfertod des Herrn Jesus ist die<br />

Gabe <strong>Gott</strong>es an die Menschheit. Es ist<br />

die Gabe <strong>Gott</strong>es an dich. Lass die Vergangenheit<br />

ruhen und freue dich! Freue dich<br />

darüber, dass du wissen darfst: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong><br />

<strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Freue dich von Herzen<br />

über das Werk der Erlösung. Freue dich<br />

über <strong>deine</strong> persönliche Errettung – und<br />

sei herzlich dankbar!<br />

Wenn du nicht alles verstehst, was <strong>Gott</strong><br />

in dein Leben eingebaut hat, und wenn<br />

du den Weg, den der Herr dich geführt<br />

hat, nicht immer für richtig gehalten hast,<br />

dann sage und singe mit dem Liederdichter:<br />

Jetzt noch verhüllt<br />

und doch, wie schön,<br />

im Glauben wartend aufwärts sehn,<br />

bis sich der Wolkenschleier teilt,<br />

und unsre Seele zu ihm eilt!<br />

Und dann wird alles offenbar,<br />

was mir verhüllt und dunkel war,<br />

und jubelnd sing ich dort am Thron<br />

das Lied des Lammes, <strong>Gott</strong>es Sohn!<br />

Bist du schon ein Kind <strong>Gott</strong>es?<br />

Dann trage doch bitte dazu bei, dass<br />

noch viele den Heiland suchen und finden.<br />

Manche Menschen sind sehr christlich,<br />

aber sie sind keine Christen. Manche<br />

sind sehr religiös, sie haben aber keinen<br />

persönlichen Heiland. Der Herr Jesus ist<br />

noch nicht in ihr Herz und Leben eingekehrt.<br />

Sie haben noch keinen Frieden mit<br />

<strong>Gott</strong>. Sie haben noch nicht erkannt, dass<br />

sie verlorene Sünder sind. Ihnen allen erzähle<br />

bitte, wie du einmal den Heiland gesucht<br />

und gefunden hast.<br />

Vielleicht ist gerade diese Broschüre<br />

dazu angetan, dass du sie <strong>deine</strong>n unbekehrten<br />

Verwandten und Bekannten in<br />

die Hand drückst. Ich bete dafür, dass<br />

der Herr dir zu diesem Zeugnis viel Mut<br />

schenkt. Ich bete, dass er dir zu jedem<br />

Gespräch die rechten Worte gibt, und ich<br />

weiß: Er wird jeden besonders segnen,<br />

der für ihn, für den Heiland der Welt, Seelen<br />

gewinnt.<br />

<strong>Gott</strong> segne dich und die Deinen spürbar!


54<br />

Bist du noch kein Kind <strong>Gott</strong>es?<br />

Dann darfst du uns gern einmal schreiben.<br />

Betend werden wir versuchen, dir zu<br />

helfen, den Herrn Jesus als <strong>deine</strong>n Heiland<br />

zu finden. Aber bitte, tue doch zunächst<br />

einmal Folgendes:<br />

Suche dir jetzt einen Platz, wo du allein<br />

bist. Schreibe auf einen Bogen Papier<br />

alle <strong>deine</strong> Sünden auf, die du in <strong>deine</strong>m<br />

ganzen Leben, von der frühesten Jugend<br />

bis heute, getan hast, soweit du sie noch<br />

weißt. Du wirst dabei auch auf <strong>deine</strong> Lieblingssünden<br />

und auf etwaige Gebundenheiten<br />

stoßen. Du brauchst alles nur in<br />

Stichworten aufzuschreiben, aber nimm<br />

dir viel Zeit dazu; und wenn dir morgen<br />

oder übermorgen oder in der Nacht noch<br />

etwas einfällt, dann schreibe es dazu.<br />

Gehe dann nach zwei oder drei Tagen mit<br />

diesem Zettel an einen Ort, wo du allein<br />

bist. Knie nieder und bitte den Herrn Jesus:<br />

„Herr Jesus, hier ist ein kurzer Auszug<br />

meines Lebens. Vergib mir doch bitte<br />

alle meine Sünden und meine Schuld und<br />

nimm mich jetzt als dein Eigentum an.“<br />

Erfülle jetzt die zweite Bitte und lies das<br />

Folgende erst dann, wenn du das vorhin<br />

Erwähnte genau befolgt hast.<br />

Im Worte <strong>Gott</strong>es (1.Johannes 1,9) steht<br />

geschrieben: „Wenn wir aber unsere Sünden<br />

bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er<br />

uns die Sünden vergibt und uns reinigt von<br />

aller Ungerechtigkeit.“ Von wie viel? Von aller!<br />

Glaubst du, das Wort <strong>Gott</strong>es verspricht<br />

dir etwas, was der Herr Jesus nicht hält?<br />

Du darfst im Glauben annehmen, dass<br />

der Herr Jesus auf Golgatha auch <strong>deine</strong><br />

Schuld und Sünde gesühnt hat. Wenn du<br />

ihm alles gesagt und wirklich bereut hast,<br />

dann darfst du dies fest glauben: „Fürchte<br />

dich nicht, denn ich habe dich er<strong>löst</strong>! Ich<br />

habe dich bei <strong>deine</strong>m Namen gerufen; du<br />

bist mein“ (Jesaja 43,1).<br />

Nun hilf doch bitte mit, dass diese<br />

Schrift in die Hände sehr vieler Kinder<br />

<strong>Gott</strong>es kommt. Hilf mit, dass in den dir<br />

bekannten Gläubigen das Vertrauen zum<br />

Herrn geweckt wird, damit er, der große<br />

<strong>Gott</strong>, bei jedem die <strong>Probleme</strong>, die sein<br />

Herz bewegen, lösen kann. Hilf aber auch<br />

bitte mit, dass diese Schrift in die Hände<br />

vieler Menschen kommt, die ihr Herz und<br />

Leben noch nicht dem Heiland geschenkt<br />

haben.


Weitere Hefte aus unserem Sortiment<br />

Auch schwere Wege sind Segenswege<br />

Wenn man den großen Segen, den oft schwere Wege in sich<br />

bergen, erfassen will, muss man innerlich still werden. Man<br />

muss erkennen, was <strong>Gott</strong> dem Menschen durch schwere<br />

Wege zu sagen hat. Nur so werden aus schweren Wegen<br />

Segenswege geboren. Jeder, der diese Schrift liest, darf sich<br />

darüber freuen, dass er im Gebet stets Zutritt zu dem Herrn<br />

Jesus hat.<br />

56 Seiten, Bestellnummer SK06<br />

Hoffnung für die Zukunft<br />

In diesem Heft behandeln wir ein Thema, das die meisten<br />

Menschen interessiert. So viele Veränderungen in unserer<br />

großen und kleinen Welt verursachen Orientierungslosigkeit.<br />

Wer macht sich keine Gedanken über das, was die Zukunft<br />

bringen wird. Das gilt sowohl für den persönlichen Bereich,<br />

als auch für unsere Gesellschaft und die ganze Welt.<br />

56 Seiten, Bestellnummer IH12


Weitere Hefte aus unserem Sortiment<br />

Ihre Fragen – <strong>Gott</strong>es Antwort<br />

Die in diesem Heft beantworteten Fragen sollen zum<br />

Nach- und Weiterdenken anregen. Es ist unser Anliegen,<br />

mit den Antworten zu helfen, sodass die Weichen im Leben<br />

neu gestellt werden können.<br />

60 Seiten, Bestellnummer IH13<br />

Jesus Christus: Tot oder lebendig?<br />

Dass Jesus Christus auferstanden ist, ist eine der bestbezeugten<br />

Tatsachen der Menschheitsgeschichte. Trotzdem<br />

versuchte man immer wieder, die Auferstehung wegzuerklären.<br />

John Blanchard gibt Antwort auf alle gängigen Einwände.<br />

80 Seiten, Taschenbuch, Bestellnummer TB02


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Deutschland 0180 / 5 64 77 46 *<br />

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* Die Rufnummer ist deutschlandweit zum normalen Festnetzttarif zu erreichen. Bei Flatrate ohne zusätzliche<br />

Kosten. Andernfalls bitte Telefonanbieter anfragen.


<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong><br />

Schwierigkeiten, die in unserem Leben<br />

auftreten, lassen sich von uns oft kaum<br />

oder gar nicht beseitigen. Doch es gibt<br />

jemanden, der sich um all die Dinge, die<br />

uns in Not versetzen, kümmern will. Besonders<br />

in schwierigen Tagen dürfen wir<br />

Mut fassen und wissen: Wir sind nicht<br />

allein! Wir können Jesus Christus unsere<br />

Gegenwart und unsere Zukunft anvertrauen,<br />

denn bei ihm gibt es keine hoffnungslosen<br />

Fälle.<br />

Dieses Heft ist ein biblischer Wegweiser,<br />

der helfen soll, alle Sorgen im Gebet an<br />

<strong>Gott</strong> abzugeben und auf seine Führung zu<br />

vertrauen.<br />

Gerade du brauchst Jesus.

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