Gott löst deine Probleme
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HEUKELBACH KLASSIKER<br />
DIE BIBEL VERSTEHEN – GOTT ERFAHREN – DAS LEBEN MEISTERN<br />
<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />
<strong>Probleme</strong>
Die Stiftung Missionswerk Heukelbach arbeitet überkonfessionell, distanziert sich von<br />
allen Sekten und hat als Grundlage allein <strong>Gott</strong>es Wort, die Bibel. Wir werben keine<br />
Mitglieder. Allein die gute Nachricht von Jesus Christus soll verbreitet werden. Diese<br />
Broschüre ist unverkäuflich und darf nur kostenlos weitergegeben werden!<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Copyright:<br />
Missionswerk Werner Heukelbach,<br />
51700 Bergneustadt, Deutschland<br />
Text: Werner Heukelbach<br />
Druck: Gutenberghaus Druck & Medien GmbH & Co. KG, Dillenburg<br />
Auflage-Nr.: SK07 5 1301 6
1<br />
<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />
<strong>Probleme</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Geleitwort 2<br />
Das Göttliche in einem Menschenherzen 4<br />
Kümmert sich <strong>Gott</strong> um den einzelnen Menschen? 8<br />
Lebst du in Bedrängnis? 14<br />
Vertraue ihm ganz 18<br />
Du sollst froh in die Zukunft schauen! 27<br />
Entlastet – und befreit! 33<br />
Der gefundene Ausweg 41<br />
Bist du schon ein Kind <strong>Gott</strong>es? 53<br />
Bist du noch kein Kind <strong>Gott</strong>es? 54
2<br />
Geleitwort<br />
Immer wieder treten in unserem Leben Schwierigkeiten auf,<br />
die uns in Not versetzen. Wir merken, diese Schwierigkeiten lassen<br />
sich von uns kaum oder gar nicht beseitigen. Wir wälzen<br />
diese schwierigen <strong>Probleme</strong> hin und her, kommen aber immer<br />
wieder zu dem Schluss: Unsere Hand ist nicht fähig, alle <strong>Probleme</strong><br />
unseres Lebens zu lösen. Daher rufe ich jedem Leser dieser<br />
Zeilen zu: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />
Das Göttliche in <strong>deine</strong>m Leben muss stärker werden. Auch<br />
wenn <strong>Gott</strong> in dein Leben außergewöhnliche Fähigkeiten hineingelegt<br />
hat, kommen doch immer wieder Momente, in denen du<br />
<strong>deine</strong> Machtlosigkeit einsiehst. Wenn das von <strong>Gott</strong> Gewirkte bei<br />
dir die Überhand gewinnt, dann wird sich das in <strong>deine</strong>r Umgebung<br />
auswirken.<br />
<strong>Gott</strong> kümmert sich wirklich um dich. Er kümmert sich um jeden<br />
einzelnen Menschen. Die Pläne <strong>Gott</strong>es mit dir sind so, dass<br />
du in starkem Maße zur Ehre <strong>Gott</strong>es beitragen sollst. Durch dein<br />
Leben soll sich die Verherrlichung <strong>Gott</strong>es, ja, die Ehre des Herrn<br />
Jesus mehren. Der Herr Jesus lässt nichts unversucht, um dein<br />
Herz weit zu öffnen, damit er mit seiner Liebe und seiner Macht<br />
zur Auswirkung kommen kann.<br />
In schwierigen Tagen ist der Herr Jesus ganz besonders am<br />
Werk, dein ganzes Leben zu erfassen. Er will Gebiete bei dir erobern,<br />
die ihm noch nicht gehören. Er will in Räume einziehen,<br />
die ihm bis jetzt noch verschlossen sind. Du darfst in Tagen der<br />
Bedrängnis Mut fassen. Du darfst wissen: Du bist nie allein! Du<br />
darfst dich darüber freuen, dass der Herr bei dir ist.
3<br />
Vertraue ganz dem Herrn Jesus. Lass dich auch vor besonderen<br />
Entscheidungen nicht von der Ungeduld überwältigen.<br />
Ungeduld ist Mangel an Vertrauen! Wer ungeduldig ist, vertraut<br />
nicht ganz auf die Führung des Herrn Jesus. Lass das, was dein<br />
Herz bewegt, näher auf dich zukommen. Lass das, was bei dir<br />
zur Entscheidung drängt, reifer werden. Dann wirst du erfahren,<br />
wie der Herr Jesus die Entscheidung, die du zu treffen hast,<br />
so steuert, dass dir die Entscheidung leicht wird. Nur so wirst<br />
du vor falschen Entscheidungen bewahrt. So wirst du auch vor<br />
Enttäuschungen bewahrt. Menschen enttäuschen dich oft, aber<br />
denke daran: Der Herr Jesus enttäuscht dich nie!<br />
Lege <strong>deine</strong> Zukunft betend in die Hände des Herrn Jesus, so<br />
wird sie licht werden. Du wirst froh in die Zukunft schauen. Du<br />
wirst ein glücklicher Mensch werden. Du wirst merken und spüren,<br />
wie <strong>Gott</strong> selbst <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>löst</strong>.<br />
Du solltest mehr vom Herrn Jesus zeugen. Um anderen<br />
fröhlich von <strong>deine</strong>m Heiland und Retter erzählen zu können,<br />
brauchst du eine innige, ungetrübte Verbindung mit dem Herrn<br />
Jesus. Freue dich darüber, dass der Herr Jesus – als du vor ihm<br />
<strong>deine</strong> Sünden bereut hast – dir <strong>deine</strong> Sünden vergeben hat. Er<br />
hat dein Leben entlastet. Er hat dich von der Sündenschuld befreit.<br />
Du wurdest begnadigt. Deine Strafe wurde aufgehoben.<br />
Der Herr Jesus wirkte ein Neues in dir. Durch ihn bist du von<br />
der Strafe, die dich sonst getroffen hätte, befreit. Diese Tatsache<br />
soll dich stets neu mit Freude und herzlicher Dankbarkeit<br />
erfüllen.<br />
Werner Heukelbach
4<br />
Das Göttliche in einem Menschenherzen<br />
Wenn man als Unbekannter eine Familie<br />
besucht, dann merkt man bald, ob in<br />
dieser Familie das Göttliche herrscht und<br />
regiert. Das Göttliche in einer Familie beginnt<br />
dann, wenn ein Glied der Familie<br />
den Herrn Jesus ins Herz aufnimmt und<br />
ihn wirken lässt. Nicht selten tritt dann in<br />
einer solchen Familie ein Gegeneinander<br />
ein. Dann ist einer gegen den anderen.<br />
Es findet ein Kampf statt. Bald kann man<br />
dann sehen, ob das Göttliche sich weiter<br />
entfalten kann.<br />
In Apostelgeschichte 16 lesen wir, dass<br />
der Kerkermeister zu Philippi zum Glauben<br />
an den Herrn Jesus gekommen war.<br />
Durch Gefangene hatte er die Heilsbotschaft<br />
gehört. Paulus und Silas, die dort<br />
gefangen waren, hatten unter Lobgesang<br />
ihren Heiland und Retter auch im Gefängnis<br />
bezeugt. Der Kerkermeister war durch<br />
ihr Zeugnis suchend geworden und wollte,<br />
dass seine Seele gerettet wird. Als er<br />
dann zum Herzensglauben gekommen<br />
war, hatte er nur einen Wunsch: Auch die<br />
Seinen sollten diesen Glauben und dieses<br />
Heil in Jesus Christus annehmen. Er bekam<br />
die Verheißung, die wir in Apostelgeschichte<br />
16,31 lesen: „Glaube an den Herrn<br />
Jesus Christus, so wirst du gerettet werden,<br />
du und dein Haus!“<br />
Im Herzen des Kerkermeisters war ein<br />
Neues geworden. <strong>Gott</strong> hatte die <strong>Probleme</strong><br />
seines Herzens und Lebens ge<strong>löst</strong>.<br />
Auch in seiner Familie war der Herr Jesus<br />
zwar unsichtbar, aber spürbar eingekehrt.<br />
Es herrschte große Freude, als der Kerkermeister<br />
mit seinem ganzen Hause zum<br />
Glauben an den Herrn Jesus gekommen<br />
war. Einer hatte den Anfang gemacht. Andere<br />
waren willig gefolgt. So sollte es in<br />
einer Familie sein.<br />
Es ist nicht göttlich, wenn bei einem<br />
Glied der Familie die Sünde regiert, denn<br />
die Sünde ist eine bindende Macht. Die<br />
Sünde fesselt den Menschen. Die Sünde<br />
lässt den Menschen nicht wieder los. Jeder<br />
Mensch bestimmt selbst, unter welcher<br />
Herrschaft er durchs Leben gehen<br />
will: Ob unter der Herrschaft des Herrn<br />
Jesus oder unter der Herrschaft des Fürsten<br />
dieser Welt. Wer sich für den Herrn Jesus<br />
entscheidet, der wird von der Schuld<br />
der Sünde und auch von der Macht der<br />
Sünde befreit. In einem solchen Herzen<br />
ist es neu geworden.<br />
Es ist nicht göttlich, wenn in der Familie<br />
der eine gegen den anderen und der<br />
andere gegen den einen ist. Reibereien in<br />
der Familie stören nicht nur den Frieden,<br />
sondern die Herzen der Einzelnen werden<br />
unglücklich. Zwistigkeiten gehen mit in<br />
die Nacht und mit in den neuen Tag hinein.<br />
Zwistigkeiten in der Familie, in der<br />
Ehe oder bei den Kindern versperren dem<br />
Segen <strong>Gott</strong>es den Weg.<br />
Es ist nicht göttlich, wenn in einer Familie<br />
jeder seinen eigenen Weg geht. Da<br />
kommt Unruhe in die Familie, und die<br />
Harmonie schwindet. Es gibt nur einen<br />
Weg, damit alle Glieder der Familie ein<br />
Herz und eine Seele werden. Und dieser<br />
eine Weg besteht darin, dass alle an den<br />
Herrn Jesus glauben und ihr Herz und<br />
Leben dem Herrn Jesus weihen. Dieser<br />
Glaube an den Herrn Jesus darf aber nicht<br />
nur ein Für-wahr-Halten sein. Es muss der
5<br />
Herzensglaube sein. Dieser Glaube kann<br />
nur vom Herrn Jesus gewirkt werden. Der<br />
Herr Jesus will, dass der Heilige Geist in<br />
jedes Herz einkehrt. Der Heilige Geist soll<br />
auch bei dir, lieber Leser, die Herrschaft<br />
gewinnen. Es muss jeder persönlich sein<br />
Herz vor dem Herrn Jesus betend ausschütten.<br />
Lieber Leser, nenne das, was<br />
dein Leben belastet, möglichst im lauten<br />
Gebet dem Herrn Jesus. Tue es möglichst<br />
an einem Platz, wo du allein bist. Sage<br />
ihm alles, halte nichts zurück. Du musst<br />
aber bis zu dem Herrn Jesus umkehren. In<br />
Amos 4,9 stehen die Worte geschrieben:<br />
„Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!<br />
spricht der HERR.“ Es muss eine ganze<br />
Wende stattfinden. Es muss eine totale<br />
Erneuerung des Lebens erfolgen. Dann<br />
beginnt das Göttliche in <strong>deine</strong>m Leben.<br />
Dann beginnt das Göttliche in <strong>deine</strong>r Familie.<br />
Dann <strong>löst</strong> <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />
Göttlich ist, wenn jedes Herz in <strong>deine</strong>r<br />
Familie für den Heiland schlägt. Ein Glied<br />
in der Familie soll von dem anderen ermutigt<br />
werden, diesen Schritt zum Herrn<br />
Jesus hin zu tun. Dieses Ermutigt-Werden<br />
soll in Liebe geschehen. Es darf nicht gesetzlich<br />
sein. Es darf nicht mit einem „Du<br />
musst!“ zusammenhängen.<br />
Göttlich ist, wenn jedes Glied <strong>deine</strong>r<br />
Familie sich von dem Herrn Jesus führen<br />
lässt. Darum bitte ich jeden Leser: Strecke<br />
dem Herrn Jesus <strong>deine</strong> Hand entgegen.<br />
Strecke sie ihm betend entgegen. Er<br />
wird <strong>deine</strong> Hand erfassen. Er will die Führung<br />
<strong>deine</strong>s Lebens übernehmen. Er will<br />
jedes Glied <strong>deine</strong>r Familie führen. Sage ja<br />
zu seiner Führung. Glaube an den Herrn<br />
Jesus und schenke ihm dein Vertrauen.<br />
Brich mit <strong>deine</strong>m alten Leben. Löse <strong>deine</strong><br />
alten Verbindungen. So wirst du errettet<br />
werden. Nimm diesen Rat an, den ich dir<br />
aus dem Herzen heraus gebe. Ich kenne<br />
meinen Heiland schon Jahrzehnte und<br />
habe herrliche Erfahrungen mit ihm gemacht.<br />
Du willst gewiss nicht zu den Besserwissern<br />
gehören. Sie erreichen nicht viel<br />
im Leben. Sie steuern immer wieder einen<br />
toten Punkt an. Kaum hat man angesetzt,<br />
ihnen einen Rat zu geben, wird man<br />
schon von ihnen unterbrochen, weil sie<br />
alles besser wissen. Menschen, die sich<br />
nichts sagen lassen, machen anderen keine<br />
Freude und werden selbst nicht froh.<br />
Fragende Menschen sammeln Weisheit.<br />
Fragende Menschen werden klüger. Fragende<br />
Menschen können in den Dingen<br />
des täglichen Lebens mitsprechen. Fragende<br />
Menschen lassen ihre <strong>Probleme</strong><br />
von <strong>Gott</strong> lösen. Du darfst aber vor <strong>Gott</strong><br />
kein Fragender sein, der immer wieder<br />
sagt: „O <strong>Gott</strong>, warum führst du mich so<br />
und nicht anders? O <strong>Gott</strong>, warum muss<br />
ich so tiefe Wege gehen? Warum, o <strong>Gott</strong>,<br />
erreiche ich nicht das von mir gesteckte<br />
Ziel?“ Lass dich, lieber Leser, vom Herrn<br />
einfach willenlos führen. Er hat ja nur das<br />
Beste mit dir vor. Er will dich segnen und<br />
zum Segen setzen. Er will dich sogar für<br />
andere gebrauchen, um ein Segensträger<br />
zu sein. Geh doch mit dem Wissen in den<br />
Tag hinein: <strong>Gott</strong> wird mich recht führen!<br />
Lass dich im praktischen Leben mehr von<br />
ihm lenken. So und nur so wird sich dein<br />
Leben segensreich gestalten, und nur so<br />
wird <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> lösen.<br />
Überlass doch <strong>deine</strong> Angelegenheiten<br />
mehr dem Herrn; denn in Jesaja 45,2 ruft<br />
der Herr auch dir zu: „Ich selbst will vor dir<br />
herziehen und das Hügelige eben machen;<br />
ich will eherne Türen zerbrechen und eiserne<br />
Riegel zerschlagen; und ich will dir verborgene<br />
Schätze geben und versteckte Reichtümer,<br />
damit du erkennst, dass ich, der HERR,<br />
es bin.“ Lieber Leser, wenn der Herr vor
6<br />
dir herzieht, dann macht er auch die Wege<br />
gangbar. Wenn der Herr vor dir herzieht,<br />
dann nimmt er das Hügelige weg. Wenn<br />
der Herr vor dir herzieht, dann öffnet er<br />
jede Türe. Menschen können die Tür verriegeln<br />
und verschließen wollen, doch er,<br />
dein Heiland, ist stärker als jeder Riegel,<br />
den ein Mensch anbringen kann. Ich wünsche<br />
dir, lieber Leser, dass du mehr die<br />
verborgenen Schätze und die versteckten<br />
Reichtümer <strong>Gott</strong>es erlebst. Lass darum<br />
den Herrn tiefer und stärker und restloser<br />
in <strong>deine</strong>m Leben wirken. Lass ihn doch<br />
einfach alles wegnehmen, was ihm in <strong>deine</strong>m<br />
Leben nicht gefällt. Lass ihn doch<br />
einmal in <strong>deine</strong>m Leben hantieren. Nur<br />
so kommst du in den Genuss des ganzen<br />
Erlösungswerkes in Jesus Christus. Du<br />
kommst in den Genuss <strong>deine</strong>r Errettung.<br />
Deine Fragen werden schwinden. Deine<br />
<strong>Probleme</strong> werden ge<strong>löst</strong>. Das Göttliche<br />
nimmt von <strong>deine</strong>m Herzen mehr Besitz.<br />
Das Empfangen der Segnungen <strong>Gott</strong>es<br />
wird bei dir zunehmen. Vielleicht sagst<br />
du: Ich gehe durch tiefes Leid. Dann rufe<br />
ich dir zu: <strong>Gott</strong> kann im tiefen Leid auch<br />
Freude schenken. Denke bitte an Apostelgeschichte<br />
16,25. Dort heißt es: „Um<br />
Mitternacht aber beteten Paulus und Silas<br />
und lobten <strong>Gott</strong> mit Gesang.“ Sie waren ja<br />
im Gefängnis, wie wir schon lasen. Sie waren<br />
eingeengt. Sie gingen durch Leid und<br />
Kummer. Sie überwanden aber das alles<br />
im Glauben. Sie blieben nicht die Fragenden,<br />
die immer wieder sagten: Warum?<br />
Weshalb? Sondern sie fingen an, <strong>Gott</strong> zu<br />
loben und zu preisen. Ja, sie lobsangen im<br />
Gefängnis. Darum rufe ich auch dir zu:<br />
Lass doch den Herrn mehr wirken! Bei<br />
ihm ist Rettung! Bei <strong>deine</strong>m Heiland sind<br />
Freude und Glückseligkeit. Die Bibel sagt<br />
in Richter 3,9: „Und der HERR erweckte<br />
den Kindern Israels einen Retter, der sie<br />
befreite!“ Womit du nicht fertig wirst, mit<br />
dem wird der Herr fertig. Wenn der Herr<br />
auf <strong>deine</strong>r Seite steht, dann hast du nichts<br />
zu fürchten. Er kann Störendes und Trauerbringendes<br />
von dir fernhalten; denn:<br />
Dem Herrn ist nichts unmöglich. In<br />
Psalm 18,4 steht geschrieben: „Den<br />
HERRN, den Hochgelobten, rief ich an -<br />
und wurde von meinen Feinden errettet!“<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, schalte doch<br />
total um und verbringe ab jetzt die Zeit<br />
im Gebet, die du bisher mit nutzlosem<br />
Tun zugebracht hast. Nicht durch dein<br />
Grübeln wirst du errettet. Nicht durch<br />
dein Anklagen wirst du befreit. Nicht<br />
durch dein Fragen kommst du zum Sieg,<br />
sondern nur dadurch, dass du den Herrn<br />
anrufst. Er will dich retten. Höre es: Er will<br />
mit <strong>deine</strong>m Gegner fertig werden. Überlass<br />
ihm doch von dieser Stunde an einfach<br />
die ganze Angelegenheit. Strebe du<br />
ab jetzt ein ganz anderes Ziel an. Stehe<br />
dem Herrn mehr zur Verfügung, und er<br />
wird <strong>deine</strong> Interessen vertreten. Du wirst<br />
es sehen und spüren, ja, sogar andere<br />
werden es sehen. Der Herr Jesus will bei<br />
jedem Menschen eine innere Umkehr wirken.<br />
Er will eine radikale Bekehrung. Er<br />
will das völlige Abwenden von der Sünde<br />
und vom Bösen. Er will, dass der Mensch<br />
sich ganz zu ihm hinwendet. Ja:<br />
Der Herr Jesus will ein ganz Neues bei<br />
dir! Darum sagt er auch in Johannes 3,3:<br />
„Wenn jemand nicht von Neuem geboren<br />
wird, so kann er das Reich <strong>Gott</strong>es nicht sehen!“<br />
Darum sage ich jedem Leser: Bitte<br />
beachte dies! Kinder <strong>Gott</strong>es sind wiedergeborene<br />
Menschen. Sie wurden von<br />
oben geboren. Ihr Leben wurde erneuert.<br />
Ihr Leben wurde durch das Blut Jesu<br />
Christi, des Sohnes <strong>Gott</strong>es, gründlich<br />
gereinigt. Kinder <strong>Gott</strong>es sind Menschen,<br />
die Kontakt mit der oberen Welt haben.
7<br />
Kinder <strong>Gott</strong>es haben ein Heimatrecht im<br />
Himmel. Kinder <strong>Gott</strong>es werden auf dieser<br />
Erde nicht immer verstanden. Sie werden<br />
in dieser Welt nicht immer für voll genommen.<br />
Sie selbst aber sind die Reichsten<br />
hier auf Erden. Dieser innere Reichtum<br />
wiegt sogar alle äußere Armut auf. Sie<br />
sind die Glücklichen. Sie sind die Begnadigten.<br />
Sie haben Frieden am Herzen Jesu<br />
gefunden. Und wenn du als Kind <strong>Gott</strong>es<br />
nicht wirklich glücklich bist, dann sage<br />
ich dir durch diese Zeilen: Dein Innenleben<br />
muss neu gereinigt werden! Der Herr<br />
Jesus will dein Herz neu zum Brennen<br />
bringen. Dein Leben braucht einen neuen<br />
Anfang mit Jesus. Er selbst will dir die Voraussetzung<br />
schenken. Du brauchst dich<br />
nur ihm zu nahen. Und noch einmal sage<br />
ich dir: Bitte beachte dies!<br />
Dein Sinnen sollte mehr auf den Herrn<br />
gerichtet sein. Auch dir ruft er durch sein<br />
Wort zu: Trachtet nach dem Herrn und<br />
seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig!<br />
Gedenket seiner Wunderwerke,<br />
die er getan hat. Du brauchst ein tiefes<br />
Golgatha-Erleben. Du darfst nicht dabei<br />
stehenbleiben, dass du ein armer Sünder<br />
bist. Du musst einen Schritt weiter gehen.<br />
Du darfst den Herrn Jesus – am Kreuz auf<br />
Golgatha für dich geopfert – im Glauben<br />
annehmen. Dort siehst du ihn als <strong>deine</strong>n<br />
Sündentilger. Dort am Kreuz hat er <strong>deine</strong><br />
Sündenlast an seinem Leib getragen.<br />
Deine Sündenschuld hat er gesühnt. Dein<br />
Schuldkonto hat er ausgelöscht. Er hat<br />
dich dem Herzen <strong>Gott</strong>es nähergebracht.<br />
Blicke nicht weiter auf <strong>deine</strong>n schwachen<br />
Glauben. Bleibe nicht in der Betrachtung<br />
<strong>deine</strong>r Unart stecken. Zweifle nicht länger<br />
daran, dass der Herr dir seine Kraft kundtun<br />
will, sondern erfasse seine Hand. Erfasse<br />
diese segnende, rettende Hand aber<br />
ganz. Lass dich aus allem herausreißen,<br />
in das du hineingesunken bist. Ja, lass ein<br />
ganz Neues bei dir werden.<br />
Die Kraft des Herrn ist tatsächlich unbeschränkt.<br />
Wer sich erhaben vorkommt,<br />
dem kann er nicht helfen. Wer am Boden<br />
liegt und nichts mehr von sich hält, den<br />
richtet er auf. Die Bibel sagt: Er hat Mächtige<br />
von Thronen gestoßen und Niedrige<br />
erhöht. Du wirst erleben, dass er dich<br />
segnet. Du wirst erfahren, dass er das<br />
Alte vergessen will. Bringe alles Ungute<br />
<strong>deine</strong>s vergangenen Lebens unter das<br />
Blut Jesu Christi. Bringe es betend dem<br />
Heiland. Bringe es ihm in tiefem Bedauern.<br />
Und wenn du sagst: Menschen sind<br />
schuld daran, dass ich innerlich zurückgegangen<br />
bin, und wenn du sagst: Andere<br />
haben mich verführt, und wenn du sagst:<br />
Ich habe töricht gehandelt, dass ich mich<br />
in diese Sache habe hineinziehen lassen,<br />
dann sage ich dir: Bleibe bitte nicht dabei<br />
stehen, sondern beginne jetzt ein Neues.<br />
Der Herr Jesus wartet darauf, dass du<br />
ganz neu zu ihm kommst und dann für<br />
ihn da bist. Zu seiner Ehre zu leben, das<br />
soll dein Ziel sein. Ja, bitte beachte dies!<br />
Und wenn du sagst: Es sind zu viele Hindernisse<br />
in meinem Leben. Die Schwierigkeiten<br />
türmen sich hoch auf, ich sehe den<br />
Weg nicht mehr. Ich bin nicht mutig genug,<br />
den Weg zu gehen, den der Herr von<br />
mir fordert, dann sage ich dir: Der Herr<br />
wird mit <strong>deine</strong>n Widersachern und mit<br />
denen fertig, die dich auf diesen falschen<br />
Weg gezogen haben oder ziehen wollen.<br />
Er <strong>löst</strong> alle <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />
Wenn der Herr einschreitet, dann gibt<br />
es für ihn kein Hindernis. Damals sangen<br />
Mose und die Kinder Israel dem Herrn<br />
das Lied und sprachen: „Ich will dem<br />
HERRN singen, denn hoch erhaben ist er:<br />
Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt!“<br />
(2. Mose 15, 1). Wenn du willst, dann räumt
8<br />
der Herr <strong>deine</strong> Hindernisse aus dem Weg.<br />
Wenn du willst, dann macht er die Wege<br />
gangbar! Bitte beachte dies! Bleibe aber<br />
bitte nicht auf halbem Weg stehen, sondern<br />
lass jetzt alles vom Herrn aus <strong>deine</strong>m<br />
Leben hinaustun, was ein Hindernis<br />
war oder ist oder sein kann. Du musst<br />
dem Herrn erlauben, dass er bei dir aufräumt.<br />
Du musst dem Herrn aber auch<br />
das Ja geben, dass er ausräumen und ein<br />
Neues bei dir schaffen kann. Habe daher<br />
neuen Mut. Lass in <strong>deine</strong>m Herzen mehr<br />
das Göttliche gefunden werden, damit du<br />
nicht nur in <strong>deine</strong>r Familie, sondern auch<br />
in <strong>deine</strong>r Nachbarschaft und am Arbeitsplatz<br />
ein Vorbild für andere bist!<br />
Kümmert sich <strong>Gott</strong> um den einzelnen<br />
Menschen?<br />
Es gibt Menschen, die sind Meister im<br />
Versteckspielen. Sie verstehen es, sich<br />
immer wieder so zu tarnen, dass man<br />
ihre wahre innere Einstellung kaum oder<br />
gar nicht feststellen kann. Manche denken,<br />
man kann sich doch nicht so geben,<br />
wie man ist, sonst kommt man im Leben<br />
nicht durch. Schon oft bin ich wegen meiner<br />
Aufrichtigkeit in Schwierigkeiten geraten.<br />
Du zählst vielleicht auch zu jenen, die<br />
sagen: Ich bin nun einmal in der Welt und<br />
muss zusehen, wie ich durchkomme. Eins<br />
ist sicher: Vor <strong>Gott</strong> kann man sich nicht<br />
verstecken oder verstellen. Da muss jeder<br />
Mensch so erscheinen, wie er ist. Du<br />
sagst vielleicht: Gibt es denn überhaupt<br />
einen <strong>Gott</strong>? Weißt du, Satan, der Fürst<br />
dieser Welt, versucht immer wieder in<br />
Bezug auf das Dasein <strong>Gott</strong>es Zweifel in<br />
dein Herz zu säen. Er hat das auch schon<br />
bei den ersten Menschen getan. In der<br />
Heiligen Schrift ist das alles klar niedergeschrieben:<br />
„Und <strong>Gott</strong> der Herr gebot dem Menschen<br />
und sprach: Von jedem Baum des Gartens<br />
darfst du nach Belieben essen; aber von<br />
dem Baum der Erkenntnis des Guten und<br />
des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem<br />
Tag, da du davon isst, musst du gewisslich<br />
sterben!“ (1. Mose 2, 16-17).<br />
„Aber die Schlange war listiger als alle<br />
Tiere des Feldes, die <strong>Gott</strong> der HERR gemacht<br />
hatte; und sie sprach zu der Frau:<br />
Sollte <strong>Gott</strong> wirklich gesagt haben, dass ihr<br />
von keinem Baum im Garten essen dürft?<br />
… Und die Frau sah, dass von dem Baum<br />
gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für<br />
die Augen und ein begehrenswerter Baum<br />
wäre, weil er weise macht; und sie nahm<br />
von seiner Frucht und aß, und sie gab davon<br />
auch ihrem Mann, der bei ihr war, und<br />
er aß. Da wurden ihren beiden die Augen<br />
geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt<br />
waren; und sie banden sich Feigenblätter<br />
um und machten sich Schurze.<br />
Und sie hörten die Stimme <strong>Gott</strong>es des<br />
HERRN, der im Garten wandelte, als der<br />
Tag kühl war; und der Mensch und seine<br />
Frau versteckten sich vor dem Angesicht<br />
<strong>Gott</strong>es des HERRN hinter den Bäumen des<br />
Gartens. Da rief <strong>Gott</strong> der HERR den Menschen<br />
und sprach: Wo bist du? Und er ant-
9<br />
wortete: Ich hörte <strong>deine</strong> Stimme im Garten<br />
und fürchtete mich, denn ich bin nackt;<br />
darum habe ich mich verborgen! Da sprach<br />
er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?<br />
Hast du etwa von dem Baum gegessen, von<br />
dem ich dir geboten habe, du solltest nicht<br />
davon essen? Da antwortete der Mensch:<br />
Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast,<br />
die gab mir von dem Baum, und ich aß! Da<br />
sprach <strong>Gott</strong> der HERR zu der Frau: Warum<br />
hast du das getan? Die Frau antwortete:<br />
Die Schlange hat mich verführt; da habe<br />
ich gegessen! … Und <strong>Gott</strong> der HERR machte<br />
Adam und seiner Frau Kleider aus Fell<br />
und bekleidete sie. So schickte ihn <strong>Gott</strong> der<br />
HERR aus dem Garten Eden, damit er den<br />
Erdboden bearbeite, von dem er genommen<br />
war. Und er vertrieb den Menschen und<br />
ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim<br />
lagern und die Flamme des blitzenden<br />
Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens<br />
zu bewachen“ (1. Mose 3).<br />
Nimmt <strong>Gott</strong> es wirklich so genau? Diese<br />
Frage hat schon mancher gestellt. Ist es<br />
nicht <strong>Gott</strong>, der den Trieb zum Vergnügen<br />
in mein Leben hineingelegt hat? Ich habe<br />
mich doch nicht selbst geschaffen – so<br />
hat schon mancher gesagt, wenn er seiner<br />
Leidenschaft gefrönt hat. Viele Menschen<br />
gibt es, die gar nicht der Leidenschaft dienen<br />
wollen, müssen es aber immer wieder<br />
tun. Satan versucht stets aufs Neue, uns<br />
in allerlei Lust und Sünde zu verstricken<br />
und Zweifel ins Herz zu streuen, damit<br />
wir nicht an <strong>Gott</strong> glauben.<br />
Es hat eine lange Zeit in meinem Leben<br />
gegeben, da habe ich gesagt: Die Natur<br />
ist mein <strong>Gott</strong>. An einen persönlichen <strong>Gott</strong><br />
können nur alte Frauen und Kinder glauben!<br />
Aber für Erwachsene ist es unsinnig,<br />
an diesem überlieferten Glauben festzuhalten.<br />
Satan gestattet uns ein Leben, wie wir<br />
es wollen. Drei Dinge bietet er Adam und<br />
Eva besonders an: Lust des Fleisches, Lust<br />
der Augen und Hochmut des Lebens.<br />
Unsere Stammeseltern sahen, dass<br />
das, wozu Satan sie reizte, gut für die<br />
Augen war. Manche Menschen lassen es<br />
sich beim Essen und Trinken gut gehen.<br />
Man kann ruhig auch einmal einen über<br />
den Durst trinken. Warum soll sich der<br />
Mensch nicht dann und wann solch einen<br />
Genuss erlauben! So meinen sie und merken<br />
nicht, dass Satan sie dazu verführt<br />
hat.<br />
Fleischeslust hat schon manchen Menschen<br />
betört. Wenn man nur an die vielen<br />
Tanzveranstaltungen denkt! Du sagst<br />
vielleicht: Ist denn der Besuch einer Tanzveranstaltung<br />
Sünde? Darf ich mir dieses<br />
Vergnügen nicht erlauben? Wie viel hängt<br />
mit dieser oft so starken Leidenschaft<br />
der jungen Leute zusammen. Wie viel<br />
Herzeleid hat hier eine Tochter der Mutter<br />
schon bereitet, wenn sie durch die<br />
Begleiterscheinungen des Besuchs einer<br />
Tanzveranstaltung zu Fall gekommen und<br />
in Schande geraten war.<br />
Auch der Sport kann eine große Gefahr<br />
für dich werden, wenn er dich davon abhält,<br />
zu <strong>Gott</strong> zu kommen. Manche junge<br />
Menschen haben sonntags kaum Zeit<br />
zum Essen; denn es treibt sie hinaus auf<br />
den Rasenplatz oder in die Halle.<br />
Bei anderen ist es das Fernsehen. Aufbegehrend<br />
fragt die Jugend: Worin besteht<br />
denn die Sünde, wenn ich dieses und jenes<br />
mitmache? Es ist schon Sünde genug, wenn<br />
du dich durch allerlei weltliche Zerstreuungen<br />
davon abhalten lässt, dich mit <strong>Gott</strong><br />
und seinem Wort zu beschäftigen. Und bei<br />
all den oben erwähnten Dingen und noch<br />
vielen anderen läuft manches mit, was das<br />
Leben, bestimmt aber die Gedankenwelt<br />
eines Menschen beflecken kann.
10<br />
Der Fürst dieser Welt lockt auch in unserer<br />
Zeit, und zwar mit der stärksten<br />
Werbung, Jung und Alt in die verschiedensten<br />
Sündentempel und Brutstätten<br />
des Lasters.<br />
Die Augenlust ist immer wieder das<br />
Eingangstor zur Sünde. Gerade durch sie<br />
stellt der Feind dem Einzelnen die Sünde<br />
stets verlockend vor die Augen. Es kann<br />
nicht ernst genug betont werden, dass<br />
derjenige, der seine Augen lüstern spazieren<br />
gehen lässt, nicht bei dieser Sünde<br />
bleibt, sondern in die nächste fällt.<br />
Manche Ehen wurden schon zerrüttet,<br />
weil man der Augenlust nachgab. Es sind<br />
immer wieder dieselben Mittel, mit denen<br />
Satan versucht, die Menschen für sich zu<br />
gewinnen und an sich zu ketten.<br />
Wenn du von dieser Frucht genießt, so<br />
sagte der Feind zum ersten Menschenpaar,<br />
wirst du eine große Einsicht bekommen.<br />
Der Hochmut hat schon manchen<br />
Menschen zu Fall gebracht. Warum gibt<br />
es verschiedene Sprachen auf der Erde?<br />
Die Wurzel liegt nur im Hochmut. Am<br />
Anfang hatte alles Volk die gleiche Sprache.<br />
Dann aber musste ein Turm gebaut<br />
werden. Und dieser Turm sollte bis in<br />
den Himmel reichen. Ja, man wollte den<br />
Höchsten herunterholen, zum Mindesten<br />
sich ihm gleichstellen. <strong>Gott</strong> gab als Antwort<br />
die Sprachenverwirrung.<br />
Wenn wir so den Lockungen des Teufels<br />
folgen, dann ist immer ein unruhiges Herz<br />
das Ergebnis. Wir sind nicht froh und nicht<br />
glücklich, wenn wir dem Verführer die Augen<br />
oder die Ohren oder die Hände oder<br />
die Füße leihen. Hat der Mensch sich erst<br />
mit der Sünde eingelassen, dann fängt er<br />
an, sich vor <strong>Gott</strong> zu verstecken.<br />
Manche Menschen sind Künstler im<br />
Tarnen ihres eigenen Lebens. Sie kommen<br />
mit den verborgenen Sünden ihres Lebens<br />
nicht ans Licht, sind aber tief unglücklich<br />
dabei. Zum Schluss spielt der Mensch immer<br />
wieder das gleiche Spiel wie die ersten<br />
Menschen: Sie hefteten Feigenblätter<br />
zusammen, um sich zu verhüllen.<br />
Manche Religiosität der Menschen ist<br />
nur ein Zusammenheften von Feigenblättern.<br />
Hier will der Mensch selbst etwas<br />
tun, um vor <strong>Gott</strong> anders zu erscheinen,<br />
als er in Wirklichkeit ist. Man glaubt, durch<br />
religiöse Handlungen, gleich welcher Art,<br />
durch Gutes tun und nicht Sündigen <strong>Gott</strong><br />
näherzukommen. Wie manch einer hat<br />
schon geglaubt, durch äußere Zugehörigkeit<br />
zur Kirche, Freikirche, Gemeinschaft<br />
oder zu irgen<strong>deine</strong>r anderen christlichen<br />
Gruppe oder Benennung in den Himmel<br />
zu kommen. Oft sind es gerade die, die<br />
innerlich nichts oder nur bitter wenig haben,<br />
die sich am fanatischsten zu ihrer<br />
kirchlichen Richtung bekennen.<br />
Eins ist dabei nur gut: Dass <strong>Gott</strong> die<br />
Menschen nicht gehen lässt, wie sie sind.<br />
Das lernen wir aus der Geschichte des<br />
Sündenfalls.<br />
Auch die Gefallenen, die sich versteckten,<br />
hörten die Stimme <strong>Gott</strong>es. Und diese<br />
Stimme <strong>Gott</strong>es erschallt noch heute<br />
durch Zeugen des Evangeliums, wenn<br />
z. B. ein einfacher Mann vor einer Gruppe<br />
Menschen mutig und beherzt bezeugt,<br />
wie er Jesus Christus als seinen Herrn und<br />
Retter gefunden hat.<br />
Auch ich muss sagen, dass ich durch<br />
das Zeugnis eines Mannes, der einen<br />
normalen Beruf ausübte, sehr ergriffen<br />
wurde.<br />
Ein Kollege, der auch gläubig war,<br />
schenkte mir die Schrift „Das harrt Ihrer!“<br />
Sie erläutert den Plan <strong>Gott</strong>es bis hinein<br />
in die Ewigkeit. Von dem Inhalt dieses<br />
Heftes war ich damals sehr erschüttert.
11<br />
Leider hatte ich keine Bibel. Die in der<br />
Schrift angegebenen Bibelstellen konnte<br />
ich nicht nachschlagen. Je mehr ich aber<br />
in diesem Heft las, um so mehr merkte<br />
ich: <strong>Gott</strong> redet zu mir. Der Versuch, mich<br />
zu verstecken, gelang mir nicht ganz.<br />
Doch ans Licht wollte ich nicht. Auch war<br />
ich nicht bereit, mein Leben göttlich reinigen<br />
und ordnen zu lassen. Wo bist du?,<br />
so klang es damals schon in meinem Herzen.<br />
Im Verborgenen wollte ich bleiben<br />
und mein altes Leben weiterführen. Wie<br />
könnte ich meine Kollegen und Kameraden<br />
verlassen! Halbe Nächte hatten wir<br />
im Wartesaal und in anderen Lokalen zugebracht.<br />
Aber durch das mutige Zeugnis<br />
meines Vorgesetzten und durch das Heft,<br />
das ich bekommen hatte, war nun in meinem<br />
Herzen das Wirken <strong>Gott</strong>es spürbar<br />
geworden.<br />
Kümmert sich <strong>Gott</strong> um den einzelnen<br />
Menschen? Diese Frage kam mir immer<br />
wieder. Ja, um ein Volk, dachte ich, aber<br />
um eine einzelne Familie kaum. Doch<br />
dass er sich gar um einen einzelnen Menschen<br />
bemühen sollte, das hielt ich für<br />
unmöglich. Was hätte <strong>Gott</strong> zu tun, wenn<br />
er sich mit jedem Menschlein beschäftigen<br />
müsste!<br />
Wenn er die <strong>Probleme</strong> jedes Einzelnen<br />
lösen müsste! Das war immer meine Ansicht<br />
gewesen. In dieser Stellung aber<br />
wird niemand froh und glücklich.<br />
Das Rufen <strong>Gott</strong>es: „Wo bist du“, dröhnte<br />
durch den Garten, in dem sich Adam<br />
und Eva versteckt hielten. Ruft <strong>Gott</strong> auch<br />
heute noch?, so könntest du fragen. Arbeitet<br />
<strong>Gott</strong> auch heute noch am Herzen des<br />
einzelnen Menschen? Ganz gewiss!<br />
<strong>Gott</strong> hat drei verschiedene Schlüssel,<br />
mit denen er auch bei dir versucht, <strong>deine</strong><br />
Herzenstür aufzuschließen.<br />
<strong>Gott</strong> hat einen goldenen Schlüssel. Und<br />
dieser goldene Schlüssel sind die Segnungen<br />
<strong>Gott</strong>es. Wenn du einmal still wirst<br />
und darüber nachdenkst, dann wirst du<br />
feststellen, dass <strong>Gott</strong> viele Segnungen in<br />
dein Leben hineingelegt hat. Ist es nicht<br />
eine ganz besondere Gnade, dass du<br />
solch ein schönes Elternhaus hast oder<br />
hattest? Wie viele Sorgen sind dir an der<br />
Hand der Mutter erspart geblieben. Solch<br />
ein Vorzug, wie du ihn genossen hast,<br />
wird nicht jedem Menschen zuteil. Wie<br />
hat <strong>deine</strong> Mutter immer wieder ihre Hand<br />
über dich gehalten! Wie hat sie dir in den<br />
Stunden geholfen, als du mit den Schularbeiten<br />
nicht fertig geworden bist! Sie<br />
hat viel Geduld mit dir gehabt. Zu <strong>deine</strong>m<br />
Vater konntest du auch gehen, wenn er<br />
auch nicht so zärtlich zu dir war wie <strong>deine</strong><br />
Mutter. Er hat dir aber viel Liebe erwiesen<br />
und manchen Wunsch erfüllt. Andere<br />
Menschen <strong>deine</strong>s Alters sind schon als<br />
Kinder durch Krankheiten gegangen. Du<br />
bist bewahrt geblieben.<br />
Auch in dieser Stunde ist dein Los erträglich,<br />
wenn du auch Menschen kennst,<br />
denen es besser geht als dir. Aber die Fäden<br />
der Segnungen und der Barmherzigkeit<br />
<strong>Gott</strong>es sind in <strong>deine</strong>m Leben nicht abgerissen.<br />
Du hast täglich dein Brot gehabt,<br />
auch heute reicht er es dir wieder dar. Er<br />
wird es auch weiterhin tun, wenn du dich<br />
an ihn klammerst. Sein Ziel ist aber, mit<br />
diesen Segnungen mehr zu erreichen:<br />
Er, der große <strong>Gott</strong> und Vater im Himmel,<br />
will dich zu Jesus ziehen. „Niemand<br />
kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn<br />
der Vater zieht, der mich gesandt hat“ (Johannes<br />
6,44). Immer wieder ist es <strong>Gott</strong><br />
gelungen, durch seine besonderen Segnungen<br />
den Einzelnen zu Jesus Christus<br />
zu führen.<br />
<strong>Gott</strong> hat aber auch einen silbernen<br />
Schlüssel. Das ist das Evangelium, das er
12<br />
dir anbieten lässt. Es fing bei dir ja auch<br />
schon früh an. Deine Mutter hat mit dir<br />
gebetet. Heute noch hörst du die Worte,<br />
die sie dir vorgesprochen hat, in <strong>deine</strong>m<br />
Herzen erklingen. Du hast als Kind schon<br />
die Botschaft von Jesus Christus gehört,<br />
hast in Kirchen oder in Versammlungshäusern<br />
dem Evangelium vom Kreuz gelauscht.<br />
Kennst du nicht Menschen <strong>deine</strong>s<br />
Alters, die den Herrn Jesus als ihren<br />
Heiland und Herrn gefunden haben? An<br />
Güte und Barmherzigkeit <strong>Gott</strong>es haben<br />
sie nicht mehr erlebt als du. Sie haben<br />
sich aber nicht dagegen gesträubt, sich<br />
mit dem silbernen Schlüssel <strong>Gott</strong>es das<br />
Herz aufschließen zu lassen.<br />
Du hast gewiss auch schon an Evangelisationsversammlungen<br />
teilgenommen,<br />
hast die herrlichen Lieder gehört, aber du<br />
bist kalt und stumm geblieben. Das Echo,<br />
das <strong>Gott</strong> hören wollte, hat er nicht vernommen.<br />
Wie soll es nun weitergehen?<br />
Denke daran:<br />
<strong>Gott</strong> hat auch einen eisernen Schlüssel!<br />
Den gebraucht er in Krankheitstagen. Du<br />
denkst jetzt vielleicht: Kann denn <strong>Gott</strong> so<br />
hart sein? Darauf muss ich dir erwidern:<br />
Es ist die gleiche liebende Hand des Vaters<br />
im Himmel, der dein Herz aufschließen<br />
will, damit Jesus Christus einziehen<br />
kann.<br />
In Krankheitstagen ist die Seele niedergedrückt.<br />
Jeder wird beneidet, der gesund<br />
und munter über die Straße geht. Da hadert<br />
man mit seinem Geschick und fragt:<br />
Warum muss ich so tiefe Wege gehen?<br />
Was habe ich verbrochen, dass ich die<br />
Hand <strong>Gott</strong>es immer wieder so hart spüre?<br />
Glaube nur, es ist die liebende Hand des<br />
Herrn Jesus, die dich nicht so gehen lässt,<br />
wie du bist.<br />
Der Tod eines <strong>deine</strong>r Lieben soll dich<br />
auch bewegen, das Herz für Jesus Christus<br />
zu öffnen. Hat <strong>Gott</strong> durch die Leiden<br />
und Demütigungen, die er in dein<br />
Leben hineingelegt hat, sein Ziel bei dir<br />
erreicht?<br />
Willst du nicht auch <strong>deine</strong> Schwierigkeiten<br />
im Berufsleben einmal in diesem Licht<br />
erkennen? Du wirst dann ganz still werden<br />
und merken: <strong>Gott</strong> hat ein bestimmtes<br />
Ziel. Er kümmert sich um den einzelnen<br />
Menschen, und er kümmert sich auch um<br />
mich, ja, er will auch meine <strong>Probleme</strong> lösen!<br />
Und immer wieder wirst du die Frage<br />
hören: Wo bist du?<br />
Schwierigkeiten in der Familie können<br />
auch dahin führen, dass die eine oder<br />
andere Seele den Herrn Jesus als ihren<br />
Heiland findet. Du musst die Stimme des<br />
Herrn nicht nur hören, sondern du musst<br />
<strong>Gott</strong> Recht geben, wenn du vor ihn gestellt<br />
wirst. Du musst zugeben, wie gottlos du<br />
bisher gelebt hast.<br />
Wie war es doch bei dem ersten Menschenpaar?<br />
Sie hörten die Stimme <strong>Gott</strong>es,<br />
fürchteten sich und versteckten sich. Das<br />
ist das Wirken des Teufels, uns immer<br />
wieder Furcht vor <strong>Gott</strong> einzuflößen.<br />
Es muss zur Selbsterkenntnis kommen.<br />
Man muss seinen Zustand nicht nur erkennen,<br />
sondern ihn auch vor <strong>Gott</strong> bekennen:<br />
Ich bin bloßgestellt, die verhüllenden<br />
Feigenblätter sind heruntergefallen, und<br />
im Licht <strong>Gott</strong>es bin ich offenbar geworden!<br />
Er sieht mich, wie mich keiner sieht!<br />
Von <strong>Gott</strong> erkannt sein heißt, in sein helles<br />
durchdringendes Licht gerückt zu sein!<br />
Christus ist das wahrhaftige Licht, das, in<br />
die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.<br />
Wer hat dir <strong>deine</strong>n Zustand kundgetan?<br />
So lautet die Frage <strong>Gott</strong>es. So wird<br />
das göttliche Wirken immer wieder dahin<br />
gehen, durch dein Gewissen alles aufzudecken.<br />
Hast du schon darüber nachge-
13<br />
dacht, dass dein ganzes Leben vor <strong>Gott</strong><br />
wie ein Tonfilm abläuft?<br />
„Hast du etwa von dem Baum gegessen,<br />
von dem ich dir geboten habe, du solltest<br />
nicht davon essen?“ (1. Mose 3,11) sprach<br />
der Herr zu Adam. Ja, hast du gegessen…?<br />
Du musst offen sein. Der Herr kann dir in<br />
dieser Stunde Gnade geben, wenn er dir<br />
die schuldbeladene Vergangenheit vor<br />
Augen führt. Andere haben es längst vergessen.<br />
Die aber ihr Leben von <strong>Gott</strong> ordnen<br />
lassen, haben ihm alles bekannt.<br />
Lass <strong>deine</strong> Jugendzeit jetzt einmal vorbehaltlos<br />
an dir vorüberziehen, bis in die<br />
späteren Jahre hinein. Du wirst manches<br />
entdecken, womit du vor <strong>Gott</strong> nicht bestehen<br />
kannst. Vielleicht hat dich <strong>Gott</strong> etwas<br />
besser geführt als andere. Und das alles<br />
hat dir nur dazu gedient, in Sünden zu leben,<br />
vor denen andere, die durch schwere<br />
Tage gegangen sind, bewahrt geblieben<br />
sind.<br />
Wenn du <strong>Gott</strong> so reden lässt, spürst<br />
du in dieser Stunde keinen Frieden des<br />
Herzens. Die Nacht wird dich zum Nachdenken<br />
bringen. Du denkst: Niemand<br />
weiß es. Und doch weiß es einer. Auch die<br />
Übertretungen und Sünden, von denen<br />
nur zwei wissen – ihm ist nichts verborgen<br />
geblieben. Auch was manche nur vermutet<br />
haben – <strong>Gott</strong> hat es als Tatsache<br />
notiert.<br />
Tue nicht das, was das erste Menschenpaar<br />
getan tat. Es war kein wirkliches<br />
In-sich-gehen, nein, sie fingen an,<br />
sich zu entschuldigen. Der Mann sagte:<br />
„Die Frau, die du mir gegeben hast ...!“<br />
So schiebst vielleicht auch du dieses und<br />
jenes auf einen anderen Menschen. Die<br />
Veranlagung vom Vater her gefällt dir gar<br />
nicht. Auch die Anlagen, die du in <strong>deine</strong>m<br />
Leben als von der Mutter herkommend<br />
entdeckt hast, sind nicht alle restlos so,<br />
dass du dich darüber freust.<br />
Der Teufel ist schuld. „Die Schlange betrog<br />
mich“, so klagte die Frau. Gewiss ist<br />
der Teufel nicht schuldlos. Du hast dich<br />
ihm aber hingegeben, auch wenn du dies<br />
als eine schwache Stunde bezeichnest.<br />
Ich wollte nicht; aber die Macht der Sünde<br />
war stärker als meine eigene Kraft – so<br />
entschuldigst du dich.<br />
Kurz vor Beginn einer Sonntagnachmittags-Versammlung<br />
kam ein Mann zu<br />
mir. Man sah ihm an, dass er innerlich erschüttert<br />
war. Alles in ihm war aufgewühlt<br />
und von <strong>Gott</strong> gerüttelt und geschüttelt<br />
worden. Seine Frau hatte drei Tage vorher<br />
den Herrn Jesus als Herrn und Retter<br />
ihrer Seele gefunden. Auch sie war eine<br />
Gegnerin des Herrn Jesus gewesen. Nun<br />
hatte sie ihrem Mann von ihrem großen<br />
Glück erzählt. Dann war seine Tochter mit<br />
dem gleichen Herzensfrieden strahlend<br />
zum Vater gekommen.<br />
Jetzt konnte auch er dem Rufen <strong>Gott</strong>es<br />
nicht mehr widerstehen. Früher war<br />
er der Vorsitzende eines Vereins der Humoristen.<br />
Jetzt bekannte er, dass alles in<br />
seinem Leben nur Scheinfreude gewesen<br />
war. Tief beugte er sich vor dem Welterlöser,<br />
und seine Seele wurde gerettet. Noch<br />
jetzt sehe ich, wie er seine Schwester umarmte,<br />
die immer wieder für ihn gebetet<br />
hatte. Es flossen Tränen der Freude.<br />
Schnell war er dann verschwunden,<br />
um seiner Frau noch vor Beginn der Versammlung<br />
von dem großen Geschenk<br />
<strong>Gott</strong>es zu erzählen. Er hatte erlebt: <strong>Gott</strong><br />
<strong>löst</strong> meine <strong>Probleme</strong>.<br />
Auch du darfst heute noch zu ihm, zu<br />
<strong>deine</strong>m Heiland, kommen. Er liebt dich<br />
und nimmt dich sofort an. Röcke aus Fellen<br />
wurden dem ersten Menschenpaar<br />
von <strong>Gott</strong> geschenkt. Erst musste unschuldiges<br />
Blut fließen, dann konnte <strong>Gott</strong> ihre
14<br />
Blöße bedecken. Hier liegt die Verheißung,<br />
die auf das Lamm <strong>Gott</strong>es hinweist.<br />
Auch für dich ist unschuldiges Blut vergossen<br />
worden: Das Blut Jesu Christi, das<br />
dich reinigt von aller Sünde.<br />
Diese Zeilen reden nur schlicht zu dir.<br />
Wenn du aber eine aufrichtige Seele bist,<br />
dann kann <strong>Gott</strong> auch diese Worte dazu benutzen,<br />
dich jetzt auf die Knie zu bringen.<br />
Ohne Gemeinschaft mit <strong>Gott</strong> – das ist<br />
ein Ergebnis der Sünde. Das war auch das<br />
Ergebnis der Sünde in meinem Leben.<br />
Ich hatte keine Freude, weder zum Leben<br />
noch zum Sterben. Ich hatte keinen Frieden<br />
des Gewissens. Man meint, andere<br />
Menschen sind schuld, und in Wirklichkeit<br />
ist man es selbst.<br />
Die ersten Menschen mussten aus dem<br />
Garten Eden hinaus. <strong>Gott</strong> kann nicht mit<br />
einem Sünder Gemeinschaft haben. Der<br />
Cherub bewahrt den Weg zum Baum<br />
des Lebens. Die Flamme des kreisenden<br />
Schwertes verwehrt den Zugang. Aber<br />
es gibt einen Weg zum Paradies, und der<br />
geht über Golgatha!<br />
Der Mensch hat einen freien Willen. Er<br />
kann sich für oder gegen Jesus Christus<br />
entscheiden. Ich bitte dich um eins: Suche<br />
dir ein Plätzchen und frage dich einmal:<br />
Wo bin ich? Bist du fern von <strong>Gott</strong> oder<br />
ruhst du am Herzen Jesu im vollbrachten<br />
Erlösungswerk? Hast du die Gewissheit<br />
der Errettung <strong>deine</strong>r Seele? Wenn nicht,<br />
dann rufe jetzt kniend den Herrn Jesus an<br />
und bitte ihn mit lauter Stimme um die<br />
Vergebung <strong>deine</strong>r Sündenschuld. Denke<br />
daran: <strong>Gott</strong> kümmert sich um <strong>deine</strong> Seele.<br />
Du sollst zur Ruhe kommen. Du sollst<br />
ruhen in <strong>Gott</strong>es Hand, und du sollst erfahren:<br />
<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />
Lebst du in Bedrängnis?<br />
Auch Kinder <strong>Gott</strong>es werden immer<br />
wieder durch Bedrängnis gehen müssen.<br />
Auch dir, lieber Leser, wird dies nicht erspart<br />
bleiben. Und wenn du jetzt in dieser<br />
Stunde eine besondere Bedrängnis<br />
merkst, die dich traurig stimmen oder<br />
gar mutlos machen will, dann rufe ich dir<br />
zu: Rechne mehr mit dem Einschreiten<br />
von höchster Stelle; denn die Bibel ruft<br />
auch dir zu: „Keiner Waffe, die gegen dich<br />
geschmiedet wird, soll es gelingen; und alle<br />
Zungen, die sich gegen dich vor Gericht erheben,<br />
sollst du schuldig sprechen“ (Jesaja<br />
54,17).<br />
Diese Worte des Herrn darfst du für<br />
dich persönlich in Anspruch nehmen. Sie<br />
sind an dich gerichtet; denn alle Verheißungen<br />
<strong>Gott</strong>es gelten auch dir. Flüchte<br />
aber in <strong>deine</strong>r Bedrängnis nicht zu Menschen,<br />
sondern flüchte einzig und allein<br />
zum Herrn. Er <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>. Ja:<br />
Klammere dich betend an den Herrn!<br />
Klammere dich auch dann an den Herrn,<br />
wenn du in <strong>deine</strong>r eigenen Familie, ja, in<br />
<strong>deine</strong>r nächsten Umgebung siehst, wie<br />
der Feind der Seele Menschen für sich<br />
gewinnen will. Auch den Müttern und Vätern,<br />
die sich an den Herrn klammern, rufe<br />
ich durch Jesaja 54,13 zu: „Und alle <strong>deine</strong><br />
Kinder werden vom Herrn gelehrt, und der<br />
Friede <strong>deine</strong>r Kinder wird groß sein.“ Nimm<br />
bitte diese Verheißung für dich persönlich<br />
an, und du wirst Herrlichkeit <strong>Gott</strong>es, ja,<br />
Wunder <strong>Gott</strong>es erleben. Und immer wie-
15<br />
der rate ich meinen Lesern: Bete, ja, bete<br />
mehr! Dies ist die Voraussetzung für die<br />
Erfüllung der Verheißungen <strong>Gott</strong>es.<br />
Bete aber bitte ohne Eigennutz. Das<br />
Wort aus Jakobus 4,2-3 darf dich nicht<br />
verurteilen; denn dort heißt es: „Ihr habt<br />
es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und<br />
bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht<br />
bittet.“ Unser Gebet soll ohne Eigennutz<br />
sein. Unsere Gebete sollen nur das eine<br />
Ziel haben, den Herrn zu verherrlichen.<br />
Es soll nicht in erster Linie so sein, dass<br />
wir beten, um aus unserer Bedrängnis herauszukommen.<br />
Rechne doch bitte jetzt<br />
mit dem Einschreiten <strong>Gott</strong>es. Rechne aber<br />
auch dann mit dem Einschreiten <strong>Gott</strong>es,<br />
wenn Menschen dir in irgen<strong>deine</strong>r Weise<br />
das Leben schwer machen. Denke daran:<br />
Niemand ist stärker als dein <strong>Gott</strong>! Denn<br />
auch dir sagt die Bibel in Jesaja 45,14: „Nur<br />
bei dir ist <strong>Gott</strong>, und sonst gibt es gar keinen<br />
anderen <strong>Gott</strong>!“ Ja, der Herr Jesus wohnt<br />
im Herzen aller Kinder <strong>Gott</strong>es. Dort hat<br />
er seine Wohnung. Dort will er zu Hause<br />
sein. Dort will er alles umkrempeln und<br />
für sich angenehm einrichten. Gib ihm<br />
dazu bitte dein Ja, und dann wirst du seine<br />
Macht erfahren! Er wird alles, was mit <strong>deine</strong>r<br />
Bedrängnis zusammenhängt, in seine<br />
Hand nehmen. Lass dir das jetzt, heute,<br />
durch diese Schrift sagen. Sei gewiss:<br />
Du brauchst den Trost von oben! Der<br />
Herr will sich dir stets neu offenbaren.<br />
Er will sich über dich erbarmen. Selbst<br />
wenn du erkennen musst, dass du in dieser<br />
oder in jener Sache gefehlt hast, dann<br />
beuge dich im Gebet noch tiefer vor dem<br />
Herrn und glaube: Er wird dir alles vergeben<br />
und alles in Ordnung bringen! Er wird<br />
auch das ordnen, was du dir selbst eingebrockt<br />
hast. Die Bibel sagt: „Jubelt, ihr<br />
Himmel, und frohlocke, du Erde! Brecht in<br />
Jubel aus, ihr Berge, denn der Herr hat sein<br />
Volk getröstet und erbarmt sich über seine<br />
Elenden!“ (Jesaja 49,13). Wie kostbar sind<br />
auch die Verse des folgenden Liedes:<br />
Fürchte dich nicht länger,<br />
sieh, ich bin bei dir!<br />
Das ist meine Leuchte<br />
auf dem Wege hier.<br />
Durch die Wolken funkelt<br />
der Verheißung Licht:<br />
„Siehe, ich bin bei dir,<br />
und ich verlasse dich nicht!“<br />
Lilien mögen welken,<br />
Rosenduft verwehn,<br />
Sonne sich verdunkeln,<br />
dennoch bleibt es stehn:<br />
Jesus, meine Wonne,<br />
er, mein Sonnenschein,<br />
wird mich nie verlassen,<br />
er lässt mich nimmer allein!<br />
Ist der Pfad auch dunkel,<br />
droht manch Übel mir.<br />
Hör ich ihn doch sagen:<br />
„Kind, ich bin bei dir!“<br />
Droben werd’ ich schauen<br />
Jesu Angesicht,<br />
jubelnd wird‘s dann tönen:<br />
Nein, er verließ mich hier nicht!<br />
Nein, niemals allein!<br />
Nein, niemals allein!<br />
So hat der Herr mir verheißen,<br />
niemals lässt er mich allein.<br />
Lieber Leser, lebst du in Bedrängnis?<br />
Dann rate ich dir: Schaue nur glaubend<br />
und betend nach oben. In Micha 7,7-8<br />
ruft ein Mensch aus: „Ich aber will nach<br />
dem Herrn ausschauen, will harren auf den<br />
<strong>Gott</strong> meines Heils; mein <strong>Gott</strong> wird mich er-
16<br />
hören.“ Deine Bedränger sollen sich nicht<br />
über dich freuen, sondern sie sollen sehen,<br />
dass dein <strong>Gott</strong> dir zur Seite steht.<br />
Du wirst wieder aufgerichtet werden. Es<br />
wird in <strong>deine</strong>r Seele wieder Licht werden.<br />
Der Herr wird <strong>deine</strong> Angelegenheit in seine<br />
Hand nehmen. Aber warte im Gebet<br />
auf ihn, auf den <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong>s Heils, und<br />
denke daran: Er ist dein <strong>Gott</strong>! Er <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />
<strong>Probleme</strong>!<br />
Menschen können dir nur das antun,<br />
was der Herr zulässt. Jede Bedrängnis, die<br />
dich trifft, muss erst an dem Herrn, ja, an<br />
<strong>deine</strong>m Herrn vorübergehen, bevor sie bei<br />
dir zur Auswirkung kommt. Er muss zuvor<br />
seine Zustimmung dazu geben. Und<br />
welche Schwierigkeiten und Nöte du, lieber<br />
Leser, jetzt auch haben magst: Sage<br />
sie dem Herrn! Wer dich jetzt auch bedrängen<br />
will, bitte, nenne die Person dem<br />
Herrn, <strong>deine</strong>m Herrn und Retter. Die Bibel<br />
sagt auch dir: „Wer gegen dich redet, den<br />
bringe zu mir, und so soll er dich nicht mehr<br />
antasten!“ (2. Samuel 14,10). Der Herr Jesus<br />
ist für dich da. Du wirst aber auch Geschwister<br />
finden, gläubige Menschen, die<br />
mit dir empfinden, die mit dir beten, die<br />
mit dir weinen, ja, die sich auch dann mit<br />
dir freuen werden, wenn der Herr dich aus<br />
<strong>deine</strong>r Bedrängnis herausgerissen hat. Ich<br />
bitte dich jedoch, nie die Person zu verurteilen,<br />
die dir Böses zugefügt hat. Sieh<br />
hinter allem nur den Teufel, den Fürsten<br />
der Welt, der dein Verhältnis zum Herrn<br />
Jesus trüben will. Natürlich ist es bedauerlich,<br />
wenn Menschen, besonders Kinder<br />
<strong>Gott</strong>es, sich da von einer unguten Macht<br />
gebrauchen lassen, um anderen Kindern<br />
<strong>Gott</strong>es wehzutun. Aber der Teufel versucht<br />
alles, um dir die Freude über die Errettung<br />
<strong>deine</strong>r Seele zu rauben und dich lahmzulegen,<br />
damit du nicht im aktiven Einsatz für<br />
den Herrn gefunden wirst.<br />
Wenn du <strong>deine</strong> Bedrängnis so siehst,<br />
dann wirst du auch die Wege <strong>Gott</strong>es, die<br />
er mit dir geht, und die du vielleicht nicht<br />
verstehst, nun aus einem anderen Blickwinkel<br />
betrachten.<br />
Gut ist es auch, wenn du dann in die<br />
Einsamkeit – in die Stille – flüchtest, um<br />
mit diesem allem fertig zu werden. So<br />
kannst du neu in das ungetrübte Verhältnis<br />
zu <strong>deine</strong>m Herrn kommen. Da kannst<br />
du anfangen, zu den schweren Wegen<br />
<strong>Gott</strong>es in <strong>deine</strong>m Leben Ja zu sagen.<br />
Du kannst sogar – und das sage ich dir<br />
wiederum aus eigener Erfahrung – dafür<br />
danken. Du lernst, für die Bedrängnis zu<br />
danken, damit du dann auch besonders<br />
dafür danken kannst, dass der Herr dich<br />
aus dieser Bedrängnis herausgeführt hat!<br />
Es gibt viele Menschen, die flüchten vor<br />
der Einsamkeit. Sie fühlen sich in der Stille<br />
nicht wohl. Manche <strong>Gott</strong>eskinder, die ein<br />
Auto besitzen, tun alles, um auch möglichst<br />
noch sonntags unterwegs zu sein.<br />
Ja, die Unruhe der heutigen Zeit überträgt<br />
sich sehr leicht auch auf den Sonntag. Wie<br />
gut wäre es, wenn manches <strong>Gott</strong>eskind<br />
Stunden des Sonntags dazu benutzte,<br />
um sich mehr mit dem Herrn, mit seinem<br />
Wort, ja, betend mit dem zu beschäftigen,<br />
was für die Seele gut ist. Denke doch bitte<br />
jeder daran:<br />
Der Herr sieht dich! Sein Auge ruht auf<br />
dir. Er hat stets das Beste mit dir vor. Die<br />
Bibel ruft auch dir zu: „Denn der Herr, euer<br />
<strong>Gott</strong>, ist gnädig und barmherzig, und er<br />
wird das Angesicht nicht von euch wenden,<br />
wenn ihr zu ihm umkehrt!“ (2. Chronika<br />
30,9). Auch hier kann man sagen: Du bist<br />
nie allein! Ja, denke immer daran:<br />
Der Herr ist um dich! In Jeremia 14,9<br />
steht geschrieben: „Du bist doch, o Herr,<br />
in unserer Mitte, und wir tragen <strong>deine</strong>n Namen;<br />
verlass uns nicht!“ Der Herr Jesus ist
17<br />
stets in der Mitte der Seinen. <strong>Gott</strong> selbst<br />
tut sich kund unter der Schar der Kinder<br />
<strong>Gott</strong>es. Sie sind ja nach seinem Namen<br />
genannt. Und er, dein Heiland, wird dich<br />
nie versäumen. Er wird dich nie verlassen.<br />
Er hat ein Interesse an dir. Es soll dir wohlgehen.<br />
Du sollst seine Nähe verspüren.<br />
Du sollst nie den Eindruck haben: lch bin<br />
allein! Pflege aber bitte diesen Umgang<br />
mit dem Herrn Jesus. Lass dich auch<br />
durch diese Zeilen zur neuen, ungetrübten,<br />
ununterbrochenen Gemeinschaft mit<br />
dem Herrn Jesus ermutigen. Und du wirst<br />
dann immer deutlicher verspüren:<br />
Der Herr nimmt teil an <strong>deine</strong>m Ergehen!<br />
Er wird mit <strong>deine</strong>n Feinden fertig, wie sie<br />
sich dir gegenüber auch offenbaren mögen.<br />
Dein Herr ist stärker als sie alle! So<br />
rufe ich jedem das Wort aus 5. Mose 23,15<br />
zu: „Denn der Herr, dein <strong>Gott</strong>, wandelt mitten<br />
in <strong>deine</strong>m Lager, um dich zu erretten<br />
und <strong>deine</strong> Feinde vor dir dahinzugeben.“ Ja,<br />
<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>. Lass dich nicht<br />
von diesem oder jenem Angriff entmutigen,<br />
sondern nimm für dich in Anspruch:<br />
Der Herr ist mit dir! Der Herr steht auf<br />
<strong>deine</strong>r Seite! Klammere dich nur fest an<br />
ihn. Du hast doch gewiss schon so manche<br />
Erfahrung gemacht, und durftest erkennen,<br />
dass der Herr dich aus Schwierigkeiten<br />
herausgerissen hat. Er hat dir<br />
den Weg gebahnt, und wird es auch in Zukunft<br />
tun. Du darfst im Glauben das Wort<br />
aus Jeremia 20,11 nehmen. Dort heißt es:<br />
„Aber der Herr ist mit mir wie ein starker<br />
Held; darum werden meine Verfolger straucheln<br />
und nicht die Oberhand behalten.“<br />
Prüfe aber stets vor dem Herrn, ob dein<br />
Leben wirklich in Ordnung ist. Sonst lass<br />
dein Leben noch heute, in dieser Stunde,<br />
von dem Herrn Jesus in Ordnung bringen.<br />
Decke ihm alles auf, damit er alles durch<br />
die Kraft seines Blutes zudeckt. Dann<br />
wirst du erfahren: „Der Herr, dein <strong>Gott</strong>,<br />
geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben<br />
noch dich verlassen“ (5. Mose 31,6). Ja,<br />
Du bist nie allein! Der Herr ist bei dir, ein<br />
gewaltiger, starker Held. Er vertritt <strong>deine</strong><br />
Interessen, so weit <strong>deine</strong> Interessen sich<br />
mit seinem Wunsch und seinem Willen<br />
decken. Und wenn du zu ihm rufst, dann<br />
denke daran:<br />
Der Herr hört dich! Er kennt den Notschrei<br />
<strong>deine</strong>r Seele. Er kennt das tiefe,<br />
verborgene Weh <strong>deine</strong>s Herzens. Sage es<br />
ihm neu in dieser Stunde. Er kennt den<br />
Abschnitt <strong>deine</strong>s Lebens, den du jetzt<br />
gerade durchlebst. Er kennt <strong>deine</strong> Vergangenheit<br />
und <strong>deine</strong> Gegenwart. In seiner<br />
Hand liegen <strong>deine</strong> Geschicke. Er formt<br />
<strong>deine</strong> Zukunft. Er sagt auch dir: „Ehe sie<br />
rufen, werde ich antworten; während sie<br />
noch reden, will ich sie erhören“ (Jesaja<br />
65,24).<br />
Packe doch alles vor dem Herrn Jesus<br />
aus. Du kannst nicht immer wieder nur<br />
vor Menschen alles auspacken und ausschütten,<br />
was dich bewegt. Nicht jeder<br />
versteht dich. Manche reden dann sogar<br />
bei anderen darüber. Einer aber ist wirklich<br />
verschwiegen: Und das ist dein Herr<br />
und Heiland. Einer ist mächtig, <strong>deine</strong> Geschicke<br />
zu formen, und das ist der, der<br />
dich liebt, der dich versteht, der für dich<br />
da ist, der dir auch jetzt wieder zuruft: Du<br />
bist nie allein! Freue dich aber auch darüber,<br />
wenn ich dir jetzt sage:<br />
Der Herr offenbart sich auch dir! In Johannes<br />
12,21 riefen Menschen aus: „Herr,<br />
wir möchten gerne Jesus sehen.“ Rufe auch<br />
du aus dem Innersten <strong>deine</strong>s Lebens, der<br />
Herr möge sich dir neu und stark kundtun.<br />
Wende dich aber von jeder Sünde<br />
und von allem ab, was dem Herrn bei dir<br />
und an dir nicht gefällt. Dann wirst du<br />
immer stärker spüren: Du bist nie allein!
18<br />
Denke auch an die Worte des Liederdichters,<br />
wenn er sagt:<br />
Stark ist meines Jesu Hand,<br />
und er wird mich ewig fassen,<br />
hat zuviel an mich gewandt,<br />
um mich wieder loszulassen.<br />
Mein Erbarmer lässt mich nicht,<br />
das ist meine Zuversicht.<br />
Sieht mein Kleinmut auch Gefahr,<br />
fürcht ich auch zu unterliegen,<br />
Christus beut die Hand mir dar,<br />
Christus hilft dem Schwachen siegen.<br />
Dass mich <strong>Gott</strong>es Held verficht,<br />
das ist meine Zuversicht.<br />
Seiner Hand entreißt mich nichts!<br />
Wer will diesen Trost mir rauben?<br />
Mein Erbarmer selbst verspricht’s,<br />
sollt ich seinem Wort nicht glauben?<br />
Jesus lässt mich ewig nicht,<br />
das ist meine Zuversicht.<br />
Und vergiss es nicht: Der Herr kommt<br />
bald wieder! Ja, allen Lesern ruft der Herr<br />
durch Offenbarung 22,12 zu: „Und siehe,<br />
ich komme bald und mein Lohn mit mir,<br />
um einem jedem so zu vergelten, wie sein<br />
Werk sein wird!“ Ja, der Bräutigam steht<br />
vor der Tür, um seine Braut bald heimzuholen.<br />
Wir wollen ihm innerlich mehr<br />
entgegengehen. Wir wollen uns von dem<br />
absetzen, was dem Herrn nicht gefällt.<br />
Innige Gemeinschaft mit dem Heiland,<br />
innige Gemeinschaft mit denen, die dem<br />
Heiland gehören: Das sollte mehr dein<br />
und mein Ziel sein. Möchte dies uns der<br />
Herr in stärkerem Maße schenken.<br />
Vertraue ihm ganz<br />
An jeden Menschen – auch an jedes<br />
<strong>Gott</strong>eskind – treten immer wieder neu<br />
Schwierigkeiten und Nöte heran, sei es<br />
die Sorge um das tägliche Brot, um Wohnung<br />
und Kleidung, um den Arbeitsplatz,<br />
um Familienangehörige, um die Gesundheit<br />
eines lieben Menschen oder auch um<br />
zukünftige Dinge.<br />
Der sich mit Sorgen Quälende sucht<br />
nach Wegen, um über die Schwierigkeiten<br />
selbst Herr zu werden. Es betrübt den<br />
Herrn, wenn wir nicht mit allen Nöten zu<br />
ihm kommen, damit er sich als der Meister<br />
in Schwierigkeiten offenbaren kann.<br />
Die Sorgen kleben oft wie Kletten an uns.<br />
Es heißt nicht umsonst: „Alle eure Sorge<br />
werft auf ihn“ (1. Petr. 5,7). Es gehört oft<br />
große Kraftanstrengung dazu, die plagenden<br />
Sorgen loszuwerden, sie abzuwälzen<br />
und fortzuwerfen - ja, auf den Herrn zu<br />
werfen. Wenn wir uns bei allem dann noch<br />
mit Sorgen von morgen und übermorgen,<br />
oder gar mit Sorgen, die vielleicht in zehn<br />
oder zwanzig Jahren kommen könnten,<br />
beladen, dann schwindet bei uns die Freude<br />
am Herrn. Unser Herz wird betrübt.<br />
Denken wir doch immer mehr an das<br />
Wort: „Darum sollt ihr euch nicht sorgen<br />
um den morgigen Tag“ (Matthäus 6,34).<br />
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute<br />
und auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8).<br />
Heute will der Herr in <strong>deine</strong>m Leben<br />
Sieg geben. Bei dir und auch bei mir findet<br />
der ständige Kampf zwischen dem alten
19<br />
und dem neuen Menschen statt. In Epheser<br />
4,22+24 werden wir daran erinnert<br />
und dürfen uns bei allem Kampf darüber<br />
freuen, dass wir nicht durch eigene Kraft<br />
den täglichen Sieg bekommen, sondern<br />
allein durch Jesus Christus – durch sein<br />
vollbrachtes Erlösungswerk, durch seinen<br />
vollgültigen Sieg auf Golgatha.<br />
Heute sollst du den Herrn in <strong>deine</strong>r<br />
Familie erleben. Du darfst beten: „Gib<br />
uns heute unser tägliches Brot“ (Matthäus<br />
6,11). Heute wird dich <strong>Gott</strong> versorgen. Es<br />
ist dem großen Versorger, <strong>deine</strong>m und<br />
meinem <strong>Gott</strong> und Vater, angenehm, wenn<br />
wir in ganzer Abhängigkeit von ihm essen,<br />
trinken, wohnen und uns kleiden. Ja,<br />
er will unsere Bedürfnisse so erfüllen, wie<br />
es für uns gut ist. Auch das alttestamentliche<br />
Bundesvolk, das Volk <strong>Gott</strong>es, musste<br />
erfahren, dass das Manna täglich neu gesammelt<br />
werden musste. Ermutigend und<br />
Freude auslösend ist die Tatsache: <strong>Gott</strong> ist<br />
mein Vater. Ich bin sein Kind, ein unmündiges<br />
Kind, und darf meine Füße getrost<br />
unter den Tisch meines Vaters strecken.<br />
Er hat meine Versorgung übernommen. Er<br />
hat meine <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong> und wird auch<br />
alle weiteren <strong>Probleme</strong>, die in meinem Leben<br />
auftauchen werden, lösen. Dies wird<br />
dich und mich – bei richtiger Einstellung –<br />
nicht dahin bringen, ein Faulenzerleben zu<br />
führen. Wir wollen stets unsere Pflicht tun.<br />
Wir wollen aber das Sorgen einem anderen<br />
überlassen, ihm, dem großen <strong>Gott</strong> und Vater,<br />
der mit unseren Sorgen mühelos fertig<br />
wird. Dich und mich in eine angenehmere<br />
Versorgungslage zu bringen, ist dem<br />
großen <strong>Gott</strong>, unserem Vater, der uns sehr<br />
liebt, ein Kleines. Viel mehr Mühe und Arbeit<br />
machen ihm unsere Sünden, die Sünden,<br />
die wir leider auch als Kinder <strong>Gott</strong>es<br />
immer wieder tun. Darum sollen wir uns<br />
mehr sorgen und uns mehr dem Herrn<br />
ausliefern, damit er uns bewahren kann.<br />
Heute wirst du seine Hilfe erfahren<br />
– auch in <strong>deine</strong>r Arbeit erfahren. Heute<br />
sollen in <strong>deine</strong>m Beruf die Spuren <strong>Gott</strong>es<br />
sichtbar werden. Heute will er dir seine<br />
Hand reichen und dich führen und leiten.<br />
Heute will er dein Los erträglich gestalten.<br />
Er wird nicht zulassen, dass dich irgendjemand<br />
quält. Lass – um im Bild des<br />
Weingärtners zu reden – durch das Winzermesser<br />
alles, aber auch alles abschneiden,<br />
was keine Frucht bringt, keine Frucht<br />
zur Ehre <strong>Gott</strong>es. Doch denke daran: Du<br />
bist nicht der Willkür ruchloser Menschen<br />
ausgeliefert. Du bist in <strong>Gott</strong>es Hand, und<br />
er wacht über allem, dass dein Leben so<br />
verläuft, dass du es ertragen kannst. Dem<br />
einen legt <strong>Gott</strong> mehr, dem andern weniger<br />
auf. Doch wisse wohl, dass er auch<br />
gleichzeitig die nötige Tragkraft schenkt.<br />
Belastungsproben offenbaren unsere<br />
Kraft! Nicht unsere eigene Kraft, sondern<br />
die Kraft <strong>Gott</strong>es, die in uns und durch uns<br />
kundwerden soll. <strong>Gott</strong> lässt nicht zu, dass<br />
wir über unser Vermögen versucht werden<br />
(1. Korinther 10,13).<br />
Heute will er dir Kraft zum Tragen der<br />
Lasten geben, die dich beschweren. Sie<br />
sollen dich nicht zu Boden drücken. Es ist<br />
nicht das Ziel <strong>Gott</strong>es, dich winselnd, jammernd,<br />
stöhnend, seufzend und klagend<br />
durchs Leben gehen zu lassen. Nein, er<br />
will dich sogar tragen, tragen mit allem,<br />
was auf dir lastet. Ja:<br />
<strong>Gott</strong> wird dich tragen,<br />
drum sei nicht verzagt,<br />
treu ist der Hüter,<br />
der über dir wacht,<br />
stark ist der Arm,<br />
der dein Leben gelenkt.<br />
<strong>Gott</strong> ist ein <strong>Gott</strong>,<br />
der der Seinen gedenkt.
20<br />
<strong>Gott</strong> wird dich tragen<br />
mit Händen so lind,<br />
er hat dich lieb,<br />
wie ein Vater sein Kind.<br />
Das steht im Glauben<br />
wie Felsen so fest:<br />
<strong>Gott</strong> ist ein <strong>Gott</strong>,<br />
der uns nimmer verlässt.<br />
<strong>Gott</strong> wird dich tragen<br />
durch Tage der Not,<br />
<strong>Gott</strong> wird dir beistehn<br />
in Alter und Tod.<br />
Fest steht das Wort,<br />
ob auch alles zerstäubt:<br />
<strong>Gott</strong> ist ein <strong>Gott</strong>, der in<br />
Ewigkeit bleibt.<br />
Heute will dein Heiland dich an seiner<br />
Hand führen. Er will mehr sein als dein<br />
Wegweiser. Wie wunderbar ist doch das<br />
Leben eines Nachfolgers Jesu, wenn es<br />
sich so ganz an der Hand des Herrn Jesus<br />
vollzieht. Diese Hand ist von Liebe durchdrungen<br />
und in Führung bewährt. Diese<br />
schlichten Zeilen sollen dich, lieber Leser,<br />
dazu anhalten, dieser Hand und dieser<br />
Führung völlig und ohne Bedingungen zu<br />
vertrauen.<br />
Heute kannst du in der Gemeinschaft<br />
mit Kindern <strong>Gott</strong>es gesegnet werden.<br />
Oft genügt schon die Gemeinschaft mit<br />
einem <strong>Gott</strong>eskind, mit dem du dich über<br />
Jesus unterhalten kannst, der dein Ein<br />
und Alles ist und immer bleiben will. Gemeinschaft<br />
mit Kindern <strong>Gott</strong>es ist, bei<br />
allen menschlichen Schwächen, doch ein<br />
<strong>Gott</strong>esgeschenk und ein Vorgeschmack<br />
des Himmels.<br />
Heute darfst du alle Sorgen auf ihn<br />
werfen; denn er sorgt für dich. Hör auf,<br />
alles bis ins Kleinste, auch für die nächsten<br />
dreißig Jahre regeln zu wollen. Dies<br />
betrübt den Herrn. Es ist sehr oft Mangel<br />
an Vertrauen dem Herrn gegenüber, der<br />
sich in <strong>deine</strong>m Leben schon in vielen Situationen<br />
– schau nur einmal zurück - so<br />
wunderbar geoffenbart hat.<br />
In der Hand des Herrn Jesus, in der das<br />
ganze Weltall ruht, darfst auch du ruhen!<br />
„Wegen der Zukunft befragt mich; meine<br />
Kinder und das Werk meiner Hände lasst<br />
mir anbefohlen sein“ (Jesaja 45,11). Diese<br />
Worte gelten auch dir!<br />
Stehst du vor einer Entscheidung? Unsicherheit<br />
ist ein Schlagwort unserer Zeit.<br />
Was wird aus meinem Geschäft? Was wird<br />
aus meinem Geld? Was wird aus meinem<br />
Arbeitsplatz? So oder ähnlich fragt sich<br />
jeder Mensch mehrmals am Tag. Am<br />
meisten verspürt die Jugend diese Unsicherheit.<br />
Was wird aus meinem Beruf?<br />
Werde ich mein Berufs- und Lebensziel<br />
erreichen? So fragt sich heute manch ein<br />
nachdenklicher junger Mensch.<br />
Mögen diese Zeilen möchten dir ratend<br />
und helfend zur Seite stehen. Ist dein Lebensfundament<br />
fest genug? Das ist die<br />
Frage, die ich dir vorlegen muss.<br />
Nur ein fester eigener Standpunkt bietet<br />
Aussicht auf einen erfolgreichen Lebenskampf.<br />
So ist nach meiner Ansicht<br />
eine Berufsausbildung mit solidem Fachwissen<br />
zu allen Zeiten eine gute Voraussetzung<br />
für Erfolg im Beruf gewesen. Und<br />
du tust gut daran, dich um ein solches<br />
Fundament zu bemühen.<br />
Aber nicht mit diesem Fundament wollen<br />
wir uns hier beschäftigen; denn <strong>deine</strong><br />
Seele braucht mehr! Mancher macht einen<br />
vielversprechenden Anfang, kommt<br />
aber dann auf Abwege.<br />
Suchst du ein Lebensfundament, das<br />
ewig hält und angesichts des Todes nicht<br />
zerbricht? Dann brauchst du den Herrn<br />
Jesus! Er selbst, der Sohn des lebendigen
21<br />
<strong>Gott</strong>es, ist das wahre Lebensfundament<br />
für eine Menschenseele.<br />
Seitdem ich ihm die Führung meines<br />
Lebens anvertraut habe, habe ich gelernt,<br />
ihm alle Fragen und Entscheidungen zu<br />
überlassen. Er <strong>löst</strong> alle <strong>Probleme</strong> meines<br />
Lebens. So manches Mal habe ich dann<br />
erfahren, wie er sein Wort wahr macht:<br />
„Ich will dich unterweisen und dir den Weg<br />
zeigen, auf dem du wandeln sollst; ich will<br />
ich dir raten, mein Auge auf dich richten“<br />
(Psalm 32,8). Er will dir nicht nur den festen<br />
und ewigen Grund geben, sondern dir<br />
auch den Weg weisen.<br />
Manches im Leben wird den Kindern<br />
<strong>Gott</strong>es einfach aufgezwungen. Wir werden<br />
in einen Strom geworfen, der uns<br />
mitreißt. Gewollt oder ungewollt, müssen<br />
auch wir vieles über uns ergehen lassen.<br />
Wir können uns oft weder für das eine<br />
noch für das andere selbst entscheiden.<br />
Manchmal können wir einer Sache nicht<br />
ausweichen und müssen sagen: Wie der<br />
Herr mich führen wird, weiß ich nicht,<br />
aber dass er mich recht führt, darüber<br />
freut sich mein Herz. Und dann dürfen<br />
wir immer wieder erfahren: „Du hast sie<br />
geleitet bei Tag mit einer Wolkensäule und<br />
bei Nacht mit einer Feuersäule, um ihnen<br />
den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen<br />
sollten“ (Nehemia 9,12). Es gibt aber<br />
auch Stunden, in denen wir selbst vor<br />
Entscheidungen gestellt werden. Und wir<br />
müssen handeln. Auch dann dürfen wir,<br />
in der richtigen Stellung zum Herrn Jesus,<br />
die Erfüllung des Wortes aus Psalm 32,8<br />
erfahren. Vielleicht könnte es dir, lieber<br />
Leser, eine kleine Hilfe sein, wenn ich dir<br />
jetzt einige Punkte nenne, die du vor und<br />
bei Entscheidungen beachten solltest:<br />
Lege dem Herrn die Sache immer wieder<br />
im Gebet hin. Lass dein Herz und den<br />
Ausdruck <strong>deine</strong>r Worte so sein, dass du<br />
den Herrn um Weisung fragst. Versuche<br />
nicht, im Gebet dem Herrn Jesus, <strong>deine</strong>m<br />
Heiland, dem großen Wegbereiter,<br />
<strong>deine</strong> Pläne aufzwingen zu wollen. Wenn<br />
wir uns wirklich demütig und ratlos an<br />
den Herrn klammern, dann wird er uns<br />
vor Fehltritten bewahren. Schnelle und<br />
unüberlegte Entscheidungen der Kinder<br />
<strong>Gott</strong>es bringen oft sowohl in ihr eigenes<br />
Herz als auch in die Herzen ihrer Umgebung<br />
Unruhe, Neid und Enttäuschung. Da<br />
muss oft mancher falsche, übereilte Weg<br />
wieder zurückgegangen werden. Auf dem<br />
falschen Weg kann <strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> und meine<br />
<strong>Probleme</strong> nicht lösen. Wir sträuben uns<br />
oft, zu dem falschen Abzweig zurückzukehren.<br />
Aber allein dies ist der Weg, Verirrungen<br />
und eigene Wege auf <strong>Gott</strong>es Wege<br />
und Bahnen zu bringen.<br />
Werde in <strong>deine</strong>m Entschluss ganz still<br />
und versuche, den Willen des Herrn zu<br />
erforschen. Nimm dir dazu viel Zeit. Manches<br />
eilt wirklich nicht so, wie du denkst.<br />
Wir müssen uns leider oft davon überzeugen,<br />
dass wir voreilig gehandelt haben,<br />
ja, dass wir nicht abwarten konnten. Der<br />
Herr hatte vor, uns in der Wartezeit zu einer<br />
gewissen Reife zu bringen. Wir sollten<br />
etwas Besonderes lernen. Aber wir stürmten<br />
vorwärts. Mancher bittere Weg, manche<br />
Enttäuschung wäre auch dir erspart<br />
geblieben, wenn du vor <strong>deine</strong>r Entscheidung<br />
stiller geworden wärest. Dieses Stillwerden<br />
bedarf einer besonderen Übung,<br />
besonders bei jenen, die von Natur aus<br />
Draufgänger sind. Ganz in der Stille reift<br />
die Frucht auf dem Feld am besten. Ganz<br />
in der Stille bleibt der Obstbaum am<br />
schönsten und setzt seine Früchte an.<br />
Dieses Stillewerden und Stillesein fällt<br />
uns als Kinder <strong>Gott</strong>es sehr schwer. Wir<br />
müssen aber dahin kommen, dass wir erkennen,<br />
welch einen Segen das Stillesein
22<br />
in sich birgt. Wie die Quelle am schönsten<br />
ganz in der Stille sprudelt, so kommt<br />
auch aus <strong>deine</strong>m Herzen nur in der Stille<br />
das heraus, was den Herrn verherrlicht.<br />
Es ist doch gewiss der Wunsch <strong>deine</strong>s<br />
Herzens, <strong>deine</strong>n natürlichen Charakterzügen<br />
keinen Raum zu geben, sondern den<br />
Herrn in allem wirken zu lassen. Liefere<br />
dich ihm so aus, dass du ihm die Lösung<br />
all <strong>deine</strong>r <strong>Probleme</strong> überlässt. Du gehst<br />
doch jetzt an seiner Hand.<br />
Darum lass die folgenden Verse dazu<br />
dienen, auf diese Weise den Herrn zu bitten,<br />
dich das Stillewerden zu lehren.<br />
Mache mich stille:<br />
Das, Herr, ist mein Flehn,<br />
stille, die Wunder im Worte zu sehn,<br />
stille zu lauschen der Stimme dein,<br />
still, um mit dir gern alleine zu sein.<br />
Mache mich stille,<br />
wenn Schweres mir droht,<br />
still in dem Wissen:<br />
DU, Herr, kennst die Not!<br />
Still im Vertrauen auf <strong>deine</strong> Macht,<br />
still in der Liebe, die über mir wacht!<br />
Mache mich stille<br />
im Warten und Ruh‘n,<br />
stille im Schaffen,<br />
im Kämpfen und Tun,<br />
stille vor anderer Glück oder Leid,<br />
stille und betend zum Helfen bereit!<br />
Mache mich stille, ganz innerlich still,<br />
bis ich, was du willst,<br />
von Herzen nur will.<br />
Bis du so groß mir und ich so klein,<br />
dass du mir alles in allem kannst sein!<br />
O lass mich ganz, ganz stille sein,<br />
geliebter Herr und Heiland mein.<br />
Bereit mich für die Ewigkeit<br />
in <strong>deine</strong>r heiligen Einsamkeit.<br />
Ja, werde noch stiller und frage dich:<br />
Wodurch wird der Herr am meisten verherrlicht?<br />
Dir selbst diese Frage zu stellen,<br />
ist sehr wichtig. Es bewahrt dich nicht<br />
nur, sondern es verherrlicht den großen<br />
Meister, <strong>deine</strong>n Retter. Du darfst nicht<br />
nur in seinem Erlösungswerk ruhen, sondern<br />
auch in seiner Führung: Vertraue<br />
ihm ganz! Das Leben der Kinder <strong>Gott</strong>es<br />
hat nur einen Zweck: Jesus Christus zu<br />
verherrlichen! Menschen für ihn zu gewinnen!<br />
Prüf, ob dein Entschluss nicht im Widerspruch<br />
zum Wort <strong>Gott</strong>es steht. Es gibt<br />
keine Offenbarung <strong>Gott</strong>es, keine Mitteilung<br />
von oben, die dem Wort <strong>Gott</strong>es widerspricht.<br />
Wenn du glaubst, dass <strong>Gott</strong><br />
etwas zu dir gesagt hat, was nicht mit<br />
seinem Wort übereinstimmt, so täuschst<br />
du dich sehr. Manches kann Gefühl sein.<br />
Manchmal wollen wir nur unseren Willen<br />
durchsetzen. Sehr gern suchen wir auch<br />
einen bequemen Weg. Wir wollen uns<br />
dann durch vermeintliche Offenbarungen<br />
<strong>Gott</strong>es beruhigen. Sie sollen unser falsches<br />
Handeln bestätigen.<br />
Prüfe weiter und frage dich, ob das<br />
Fleisch oder der Geist <strong>Gott</strong>es bei dir zur<br />
Entscheidung drängt. Es gibt auch religiöses<br />
Fleisch. Und dieses Fleisch kann, durch<br />
irgendetwas genährt, noch religiöser werden,<br />
und dennoch bleibt es Fleisch. „Der<br />
Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch<br />
nützt gar nichts“ (Johannes 6,63). Wer sich<br />
völlig dem Herrn und seiner Führung ausliefert,<br />
der wird nicht irregehen.<br />
Brich nicht selbst Türen auf! Dies gibt<br />
für dich und <strong>deine</strong> Umgebung nicht nur<br />
viele unangenehme Nebengeräusche,<br />
sondern es wird dabei sehr leicht – für
23<br />
dich in oft betrübender Weise – dein altes<br />
Wesen offenbar und der Herr nicht verherrlicht.<br />
„Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür<br />
gegeben“ (Offenbarung 3,8). Warte darum<br />
bei <strong>deine</strong>n Entscheidungen auf eine offene<br />
Tür, auf einen gebahnten Weg. Wenn<br />
du dann rückschauend siehst, wie der<br />
Herr dich sicher und wunderbar geführt<br />
hat, auch wenn es <strong>deine</strong>m Willen zuwider<br />
war, dann wirst du still werden und enger<br />
am Herzen Jesu ruhen. Du wirst in <strong>Gott</strong>es<br />
Hand ruhen, in der Hand, die <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong><br />
<strong>löst</strong>.<br />
Ungeduld ist Mangel an Vertrauen. Die<br />
Ungeduld findet in jedem Menschenherzen<br />
den Boden, in dem sie wachsen und<br />
gedeihen kann. Wenn manches anders<br />
geht als es dein Wunsch war, dann wirst<br />
du schnell ungeduldig. Das sollte nicht<br />
sein. Jedes Kind <strong>Gott</strong>es hat das Recht,<br />
dem Herrn und seinem Wirken sorglos<br />
zu vertrauen. Die Erfahrungen aus der<br />
Vergangenheit sind doch gewiss auch bei<br />
dir, lieber Leser, so, dass du dich im Blick<br />
auf das, was jetzt dein Herz beunruhigt,<br />
einfach in die Hände des Herrn Jesus fallen<br />
lassen solltest. Nur wer das tut, behält<br />
die innere Ruhe. Er bewahrt das Gleichgewicht<br />
seiner Seele. Er darf in dem Werk der<br />
Erlösung ruhen. Erinnere dich täglich daran:<br />
Der Herr Jesus hat alles, was an Schuld<br />
und Sünde in <strong>deine</strong>m Leben gewesen ist,<br />
auf Golgatha ausgelöscht! Freue dich auch<br />
darüber, dass der Herr Jesus jetzt für dich<br />
vor dem Vater eintritt. Welche Übertretungen<br />
dich auch belasten: Du darfst jetzt das<br />
Blut Jesu Christi für dich in Anspruch nehmen.<br />
So kannst du wirklich in ihm ruhen.<br />
Es gibt keine Person auf der ganzen Welt<br />
und hat auch nie eine gegeben, die dich<br />
sicher durch das Gestrüpp <strong>deine</strong>s Lebens<br />
führen kann als nur der Herr Jesus.<br />
Der Herr Jesus kann! Ungeduld ist Unglaube,<br />
ist Mangel an wirklichem Vertrauen<br />
in die Macht <strong>Gott</strong>es. Und Unglaube ist<br />
das, was <strong>Gott</strong> in <strong>deine</strong>m Leben nicht gefällt.<br />
Er will, dass du, sein Kind, ihm, dem<br />
großen <strong>Gott</strong> und Vater, auch in dem völlig<br />
vertraust, was dich ungeduldig machen<br />
will. Ja, <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Denke<br />
daran: Du sollst der Person dein Vertrauen<br />
schenken, die Macht über Leben und Tod<br />
hat, die die Macht besitzt, alle Schwierigkeiten<br />
bei dir so umzugestalten, dass du<br />
nur staunen kannst! Die Geduld hat ihre<br />
Wurzel im Glauben. Der Glaube wirkt Geduld!<br />
(Jakobus 1,3). Der Herr Jesus kann!<br />
Denn ihm ist ja gegeben alle Gewalt im<br />
Himmel und auf Erden (Matthäus 28,18).<br />
Der Herr Jesus weiß Rat! „Sein Rat ist<br />
wunderbar, und er führt es herrlich hinaus“<br />
(Jesaja 28,29). Welch eine Ruhe kommt<br />
doch in das Menschenherz, wenn es sich<br />
darauf besinnt, dass einer da ist, der in jeder<br />
Sache Rat weiß. Der Herr Jesus kann<br />
nicht nur beraten, sondern kann dich<br />
über Nacht aus all <strong>deine</strong>r Schwierigkeit<br />
herrlich hinausführen. Rückblickend wirst<br />
du dich schämen, weil du dich so lange<br />
mit dieser Schwierigkeit herumgequält<br />
hast. Der Feind der Seele kann uns die<br />
kleinste Kleinigkeit so dunkel vor Augen<br />
malen, dass wir darin einen unüberbrückbaren<br />
Abgrund sehen, einen Berg, den<br />
wir nie überwinden können. Der Fürst<br />
der Welt will <strong>deine</strong> Seele immer wieder<br />
mit irgen<strong>deine</strong>m Druck belasten. Er will,<br />
dass du jammerst, stöhnst, seufzt und<br />
betrübt durchs Leben gehst. Er will nicht,<br />
dass du dich freust, dass du den Herrn<br />
rühmst und preist. Dankeslieder hört er<br />
nicht gern. Lieber Leser, an <strong>deine</strong>m alten<br />
Jammerlied kann er sich ergötzen, weil er<br />
meint, aus diesen Klängen herauszuhören,<br />
dass du in <strong>deine</strong>m neuen Herrn, in
24<br />
Jesus Christus, nicht glücklich bist.<br />
Der Herr Jesus ist jeder Schwierigkeit<br />
gewachsen! Er lässt Schwierigkeiten in<br />
dein Leben kommen, um dich zur inneren<br />
Reife zu bringen. Auch die Frucht, die auf<br />
dem Feld reift, braucht Wind und Regen.<br />
Und sie braucht heiße Sonnenglut. Aber<br />
denke daran: Ihr wird auch immer wieder<br />
der Tau des Himmels zuteil. Nimm <strong>Gott</strong>es<br />
Wort für dich in Anspruch. Er lässt<br />
dir sagen: „Fürchte dich nicht, denn ich<br />
bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich<br />
bin dein <strong>Gott</strong>; ich stärke dich, ich helfe dir<br />
auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte<br />
Hand meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41,10).<br />
Nimm dir jetzt einen Farbstift, streiche<br />
in diesem <strong>Gott</strong>eswort das Wort ICH fett<br />
an und lies dann diesen Schriftabschnitt<br />
noch einmal. Du wirst wirklich erquickt<br />
werden, weil du erkennst: Nicht du sollst<br />
es schaffen, sondern er will es tun. Nicht<br />
du kannst dich aus der Ungeduld herausbringen,<br />
sondern er will es tun. Du sollst<br />
nicht auf dich vertrauen, nicht auf dein<br />
Können und nicht auf <strong>deine</strong> Begabung,<br />
sondern du sollst auf den Herrn vertrauen,<br />
auf ihn allein.<br />
Ungeduld ist Mangel an Vertrauen! Wartezeiten<br />
sind oft Segenszeiten. Wenn du<br />
durch Wartezeiten dem Herrn Jesus näher<br />
kommst, dann wirst du sie nicht wieder<br />
aus <strong>deine</strong>m Leben streichen wollen.<br />
Es kommen Krankheiten, und du<br />
denkst: Warum muss ich das durchmachen?<br />
Krankheitsstunden, wenn sie im<br />
Licht <strong>Gott</strong>es gesehen werden, sind oft<br />
große Segensstunden. Wenn man nicht<br />
aus noch ein weiß, wenn keine Medizin<br />
mehr anschlägt und kein Arzt mehr etwas<br />
erreichen kann, wenn man abwägt,<br />
ob man durch eine Operation gehen soll<br />
oder nicht, wenn man dahin kommt zu<br />
meinen, jetzt öffnen sich bald die Tore<br />
der Ewigkeit, dann benutzt der Herr Jesus<br />
oft solch tiefe Not, um die Seele näher zu<br />
sich zu ziehen.<br />
Wenn alles drunter und drüber geht<br />
und <strong>deine</strong> Seele sich ins Trauergewand<br />
hüllt, dann seufze vor <strong>Gott</strong>. Wenn dir die<br />
Worte in der Kehle steckenbleiben, wenn<br />
du so betrübt und traurig bist, dass der<br />
Feind der Seele es sogar fertigbringt, dir<br />
das Vertrauen zu nehmen, dass <strong>Gott</strong>,<br />
dass der Herr Jesus die Angelegenheit<br />
wenden kann, dann seufze immer wieder<br />
vor <strong>deine</strong>m Herrn und Retter. Auch dieses<br />
Seufzen versteht er.<br />
Weine vor <strong>Gott</strong>. Es ist auch für Männer<br />
keine Schande, wenn sie kniend vor<br />
<strong>Gott</strong> ihre Seele ausschütten und Tränen<br />
über ihre Wangen rinnen. Oft wäre es gut,<br />
mehr vor <strong>Gott</strong> weinen zu können. Dann<br />
würde er unsere <strong>Probleme</strong> bald lösen.<br />
Bete zu <strong>Gott</strong>, auch wenn das Herz noch<br />
so schwer ist, und du wirst erleben: Er wird<br />
sein Wort bei dir in Erfüllung gehen lassen.<br />
Du darfst es im Glauben für dich in Anspruch<br />
nehmen, wenn der Herr sagt: „Ich<br />
will dich nicht aufgeben und dich niemals<br />
verlassen“; sodass wir kühn sagen: „Der<br />
Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich<br />
mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun<br />
könnte“ (Hebräer 13,5-6).<br />
Vertraue <strong>Gott</strong>, ja, vertraue dem Herrn<br />
Jesus, und du wirst nicht zuschanden werden:<br />
„Besser ist’s, bei dem Herrn Schutz zu<br />
suchen, als sich auf Menschen zu verlassen“<br />
(Psalm 118,8).<br />
Einmal wirst du – von oben gesehen –<br />
die Wege, die <strong>Gott</strong> dich geführt hat, gern<br />
bejahen. Ungeduld raubt dir den Frieden<br />
des Herzens. Ungeduld raubt dir die Freude<br />
am Wort <strong>Gott</strong>es. Ungeduld bringt dich<br />
aus der kostbaren Gemeinschaft mit dem<br />
Herrn Jesus heraus.<br />
Wenn diese Worte nur das eine bewirk-
25<br />
ten, dass du von Stund an dem Herrn Jesus<br />
in allen Dingen dein ganzes Vertrauen<br />
schenken würdest, dann glaube es:<br />
Du würdest Wunder sehen! Wer sich auf<br />
Menschen verlässt und ihnen vertraut,<br />
der wird immer wieder Enttäuschungen<br />
erleben. Vielleicht sagst auch du: Mich haben<br />
Menschen enttäuscht! Aber ich habe<br />
– auch als Kind <strong>Gott</strong>es – schon manche<br />
Mitmenschen, Gläubige und Ungläubige<br />
enttäuscht. Sie hatten mehr Langmut,<br />
Geduld, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft,<br />
Liebe und anderes mehr von mir erwartet.<br />
Das wirst auch du, wenn du einmal dein<br />
Leben überschaust, bekennen müssen.<br />
Aber auch dich haben Menschen enttäuscht,<br />
und das alles kannst du nicht vergessen.<br />
Vielleicht kannst du es nicht einmal<br />
vergeben, obwohl du ein Kind <strong>Gott</strong>es<br />
bist.<br />
Es kann bei dir als <strong>Gott</strong>eskind auch dahinkommen,<br />
dass du viele Enttäuschungen<br />
in der eigenen Familie erfährst. Dein<br />
Bruder, <strong>deine</strong> Schwester, sogar <strong>deine</strong> Eltern,<br />
<strong>deine</strong> Kinder oder auch andere Personen,<br />
die um dich sind, können dir solche<br />
Proben auferlegen. Doch sei gewiss: Alles<br />
wird dir zum Besten dienen, wenn du die<br />
richtige Stellung vor <strong>Gott</strong> einnimmst.<br />
Es kann mit Besitz und Nichtbesitz, mit<br />
Erbschaft und Nichterbschaft zusammenhängen:<br />
Überall geht es menschlich zu.<br />
Und in dieses Menschliche ist das <strong>Gott</strong>eskind<br />
hineingestellt. Alles, was dir hier<br />
unten begegnet, soll den einen Zweck haben:<br />
Näher, mein <strong>Gott</strong>, zu dir, näher zu<br />
dir. Bruder und Schwester, wenn du alles,<br />
was dir hier auf dieser Erde begegnet, von<br />
der erzieherischen Schau <strong>Gott</strong>es aus betrachtest,<br />
dann bekommt manches in <strong>deine</strong>m<br />
Leben eine ganz andere Beleuchtung<br />
und Färbung.<br />
Auch in <strong>deine</strong>r Nachbarschaft, sogar<br />
im eigenen Haus, können Menschen<br />
wohnen, die dich enttäuschen, ja, bitter<br />
enttäuschen. Sei vorsichtig, dass sich in<br />
<strong>deine</strong>m Herzen nicht irgendein Groll ausbreitet,<br />
denn dann weicht der Friede <strong>Gott</strong>es,<br />
der dein Herz und <strong>deine</strong>n Sinn regieren<br />
soll. Vergib und vergiss - und wenn du<br />
auch zehnmal meinst, im Recht zu sein,<br />
und glaubst, jeden Kampf bis zum letzten<br />
durchführen zu müssen. Denke daran:<br />
Wer anfängt zu hassen, hört auf, fröhlich<br />
zu sein!!! Du darfst wissen: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong><br />
<strong>Probleme</strong>!<br />
Mich hat ein Mensch enttäuscht, den<br />
ich sehr geliebt habe. Hier klaffen bei<br />
manchen gläubigen Mädchen tiefe Wunden.<br />
Auch bei einem jungen Mann kann<br />
es so sein. Diese Wunden wollen und wollen<br />
nicht heilen. Oft meint man, sie wäre<br />
jetzt geheilt, doch dann reißt die Wunde<br />
von Neuem auf. Wie viel Weh liegt da in<br />
manchem Herzen verborgen. Wie oft führen<br />
solche Enttäuschungen zu Nervenzusammenbrüchen.<br />
Solchen lieben Menschen<br />
rufe ich durch diese Zeilen zu: Einer<br />
enttäuscht dich nicht! Er enttäuscht dich<br />
niemals! Und dieser eine will mit dir ganz<br />
persönlich durchs Leben gehen. Ihn sollst<br />
du an <strong>deine</strong>r Seite haben. Er will dich trösten<br />
und erquicken. Und dieser eine ist der<br />
Herr Jesus! Er ist dein Heiland, der nie<br />
von dir lässt.<br />
Auch in <strong>deine</strong>m Beruf kannst du Enttäuschungen<br />
erleben. Es kann in <strong>deine</strong>m<br />
Leben dahin kommen, dass du mit dem<br />
Psalmisten sagen darfst: „Du hast Menschen<br />
über unser Haupt fahren lassen; wir<br />
sind in Feuer und Wasser gekommen, aber<br />
du hast uns herausgeführt in die Fülle“<br />
(Psalm 66,12). In den Stunden, wenn die<br />
Seele fast den Tiefpunkt erreicht hat, ist<br />
nichts von überströmender Erquickung zu<br />
verspüren. Danach aber kann man sogar
26<br />
für schwere Stunden danken! Vielleicht<br />
kämpft dein Arbeitskollege um <strong>deine</strong> Stelle.<br />
Der Existenzkampf raubt dir mehr an<br />
Herz- und Nervenkraft, als du glaubst zur<br />
Verfügung zu haben. Wenn du meinst,<br />
eine Sprosse auf der Leiter des Erfolgs erklommen<br />
zu haben, dann bricht sie unter<br />
<strong>deine</strong>n Füßen zusammen. Denke daran:<br />
<strong>Gott</strong> kann über Nacht aus Schwierigkeiten<br />
die größten Herrlichkeiten machen.<br />
Auch Gläubige können dir das Leben<br />
schwer machen. Aber sie können es nicht,<br />
wenn <strong>Gott</strong> es nicht will. Darum lass den<br />
Bruder und die Schwester das tun, was sie<br />
glauben tun zu müssen. Sei du still – und<br />
warte auf den Herrn.<br />
Die Verkündiger des Wortes <strong>Gott</strong>es<br />
sind auch nicht unfehlbar. Du hast vielleicht<br />
erwartet, dass sie fehlerfrei sind.<br />
Vielleicht hast du auch eine ganz falsche<br />
Vorstellung und siehst die Schuld bei ihnen,<br />
obwohl es nicht so ist. Genug! Alles,<br />
was dein Leben kreuzt, hat nur das eine<br />
Ziel: Du sollst es lernen, dich an den<br />
Herrn Jesus zu klammern. Er <strong>löst</strong> auch<br />
dieses Problem.<br />
Eins darf bei dir aber nie eintreten: Dass<br />
Enttäuschungen dich vom Herrn abbringen.<br />
Wie schade, wenn du sagen müsstest:<br />
Ich habe keinen Frieden mehr.<br />
<strong>Gott</strong> hat nicht dieses und jenes in dein<br />
Leben geschickt, um dir den Frieden zu<br />
rauben, sondern dein Herzensfriede soll<br />
sich mehren, wie die Wasser in einem<br />
Strom: „Habe ich dir nicht geboten, dass<br />
du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken<br />
und sei nicht verzagt; denn der<br />
Herr, dein <strong>Gott</strong>, ist mit dir überall, wo du<br />
hingehst“ (Josua 1,9).<br />
Mir ist die Freude verlorengegangen.<br />
So musst du vielleicht bekennen. Du hast<br />
zwar noch die freudige Gewissheit der<br />
Errettung <strong>deine</strong>r Seele, aber die Freude<br />
am Herrn ist nicht mehr <strong>deine</strong> Stärke. Die<br />
Freude darüber, dass er doch recht führt,<br />
hat dich verlassen.<br />
Du bist ungeduldig geworden. Dieses<br />
kostbare Ruhen in <strong>Gott</strong>, in seiner Führung,<br />
in seinem herrlichen, wunderbaren<br />
Erlösungswerk, ist von dir gewichen. Die<br />
Vorfreude auf ewige Ruhe, die du einmal<br />
beim Herrn in der Herrlichkeit genießen<br />
wirst, erfüllt nicht mehr dein betrübtes<br />
Herz. Du musst vielleicht bekennen:<br />
Ich habe keinen Zeugenmut mehr. Es<br />
fällt mir schwer, meinen Herrn zu bekennen.<br />
Es liegt ein Schatten auf meiner Seele.<br />
Ich finde nicht den Schwung, jemandem<br />
ein Traktat in die Hand zu drücken.<br />
Ja, es ist bei mir so weit gekommen:<br />
Ich kann keinem Menschen mehr Vertrauen<br />
schenken. Das brauchst du auch<br />
nicht. Das Wort <strong>Gott</strong>es sagt: „Verflucht ist<br />
der Mann, der auf Menschen vertraut und<br />
Fleisch zu seinem Arm macht, und dessen<br />
Herz vom Herrn weicht!“ (Jeremia 17,5).<br />
Vielleicht musste der Herr dich durch<br />
Enttäuschungen führen, damit du folgendes<br />
Wort mehr verstehen und beherzigen<br />
kannst: „Gesegnet ist der Mann, der auf<br />
den Herrn vertraut und dessen Zuversicht<br />
der Herr geworden ist! Denn er wird sein<br />
wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist<br />
und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der<br />
die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt;<br />
sondern seine Blätter bleiben grün; auch<br />
in einem dürren Jahr braucht er sich nicht<br />
zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu<br />
bringen“ (Jeremia 17,7-8).<br />
Der Herr Jesus will dich ganz haben.<br />
Dann werden – auch wenn dich Menschen<br />
immer wieder enttäuschen – Friede, Freude,<br />
Geduld, Liebe und anderes mehr dein<br />
Herz erfüllen. Herrlich und wunderbar<br />
ist die erquickende Wahrheit, dass Jesus<br />
Christus nie enttäuscht!
27<br />
Wirf dich heute bewusst völlig und bedingungslos<br />
in seine Arme. Nur von ihm<br />
ist gesagt: „Siehe, ich lege in Zion einen<br />
auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer<br />
an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden.<br />
Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar“<br />
(1. Petr. 2,6-7).<br />
Und du wirst ihn erleben. Jesus Christus<br />
will und wird dir so groß werden, dass<br />
du durch seine Kraft mit allem, was du<br />
durchgemacht hast und jetzt noch durchmachst,<br />
fertig wirst. Sein Wille ist, dass<br />
du durch alle Enttäuschungen in <strong>deine</strong>m<br />
Leben innerlich reicher wirst – in ihm, in<br />
ihm allein.<br />
Du wirst erkennen: „Dein Weg führte<br />
durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige<br />
Fluten, und <strong>deine</strong> Fußstapfen waren<br />
nicht zu erkennen“ (Psalm 77,20). Du<br />
kannst in die dir verborgenen Wege <strong>Gott</strong>es<br />
nicht hineinschauen. Du brauchst es<br />
auch nicht. Tue nur eins:<br />
Vertrau ihm ganz,<br />
dein Pfad wird bald sich lichten.<br />
Du weißt nicht wie,<br />
doch bald wirst du es sehn.<br />
Nur er versteht‘s,<br />
den Weg dir einzurichten.<br />
Anbetend wirst am End du stille stehn.<br />
Du sollst froh in die Zukunft schauen!<br />
Jedes Jahr im Vorfrühling, wenn man<br />
meint, jeden Augenblick müsste der<br />
Frühling mit seinem Grünen und Blühen<br />
seinen Einzug halten, öffnet sich für viele<br />
junge Menschen das Tor zu einem neuen<br />
Lebensabschnitt. Jedes Jahr neu stürmen<br />
Schüler und Schülerinnen zum letzten<br />
Mal aus dem Schulgebäude. Jedes Jahr<br />
neu verlassen Neunzehnjährige nach bestandenem<br />
Abitur das Gymnasium. Jedes<br />
Jahr neu bringt diese Zeit für viele den Abschluss<br />
einer Ausbildung.<br />
Wie viele Hoffnungen, Erwartungen und<br />
Wünsche werden da immer wieder an das<br />
Leben gestellt! Manche meinen, fast die<br />
Zeit nicht abwarten zu können, um endlich<br />
in die neue Umgebung zu kommen.<br />
Wie viele Pläne und Ideen schwirren da<br />
in den Köpfen junger Menschen. Sie wollen<br />
Geld verdienen. Sie wollen selbstständig<br />
werden. Sie wollen einen Wirkungskreis<br />
bekommen. Manche – vielleicht<br />
sogar die meisten von ihnen – haben in<br />
jungen Jahren schon ein Ziel: Sie wollen<br />
einmal eine Familie gründen.<br />
Auch <strong>deine</strong> Gedanken, lieber Leser,<br />
werden vielleicht zurückgehen in vergangene<br />
Jahre, wo auch du mit besonderen<br />
Erwartungen den Schritt ins Leben getan<br />
hast. Du hast gemeint, <strong>deine</strong>n weiteren<br />
Weg fest umrissen vor dir liegen zu sehen.<br />
Und doch ist vielleicht alles anders<br />
gekommen. Besondere Umstände sind<br />
eingetreten, die dein Leben in ganz andere<br />
Bahnen gelenkt haben. Schwierigkeiten<br />
sind aufgetreten, mit denen du nicht gerechnet<br />
hast. Enttäuschungen sind nicht<br />
ausgeblieben. Ja, Menschen können andere<br />
Menschen sehr enttäuschen. Das<br />
hast auch du feststellen müssen.<br />
Hast auch du, lieber junger Leser, eine<br />
große Enttäuschung erlebt? Du hast vielleicht<br />
auf einen Menschen gebaut, der<br />
dich dann bitter enttäuscht hat. Du bist
28<br />
mit dieser Sache nicht fertig geworden<br />
und hast dich immer mehr von allem zurückgezogen.<br />
Meinst du, dein Leben hätte<br />
nun den Sinn verloren? Meinst du, du<br />
hättest nun keine sich lohnende Aufgabe<br />
mehr auf dieser Erde? Meinst du, alles,<br />
was du dir erträumt hast, sei nun restlos<br />
zu Bruch gegangen und du könntest nie<br />
wieder glücklich werden? Du hast vielleicht<br />
einen Beruf, der dir nicht liegt. Vielleicht<br />
befriedigt dich <strong>deine</strong> Arbeit nicht.<br />
In <strong>deine</strong>r freien Zeit grübelst du und<br />
wirst nicht damit fertig, dass auf <strong>deine</strong>m<br />
Lebenswege – so meinst du – die Sonne<br />
nicht mehr scheint. Doch lass dir folgende<br />
Ermutigung zurufen: Du sollst froh in<br />
die Zukunft schauen!<br />
Nicht jeder sieht die Zukunft hell und<br />
licht vor sich. Vielleicht ist auch bei dir<br />
manches, was du siehst, tatsächlich dazu<br />
angetan, sich ernste Gedanken über die<br />
Zukunft zu machen.<br />
Du solltest die <strong>Probleme</strong>, die dein Herz<br />
bewegen, in der Stille im Gebet dem<br />
Herrn Jesus nennen. Er ist jeder Schwierigkeit<br />
gewachsen. Er will dein Leben ganz<br />
in seine Hand nehmen. Er will dich führen<br />
und an ein herrliches Ziel bringen.<br />
Ja, du sollst froh in die Zukunft schauen!<br />
Schenke ihm, dem Heiland der Welt, dein<br />
ganzes Vertrauen, und du wirst nicht enttäuscht<br />
werden.<br />
Du sollst wirklich froh in die Zukunft<br />
schauen! Er, der Herr Jesus, will alles, was<br />
dich bedrückt, von dir nehmen. Lass dich<br />
heute daran erinnern, dass der Herr Jesus<br />
dich versteht und dir auch die allerletzten<br />
Fragen <strong>deine</strong>s Herzens beantworten will.<br />
Du wirst dann erkennen, warum gerade<br />
du dieses und jenes durchmachen musstest.<br />
Es wird sogar der Tag kommen, an<br />
dem du dem Herrn Jesus für Schweres,<br />
mit dem du bisher nicht fertig geworden<br />
bist, danken wirst. Du sollst wirklich froh<br />
in die Zukunft schauen. Du kannst das<br />
aber nur, wenn du die Hand des Herrn<br />
Jesus ergreifst und dich willenlos von ihm<br />
führen und <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> von ihm lösen<br />
lässt. Der Herr Jesus nimmt tatsächlich an<br />
<strong>deine</strong>m Leben teil. Die Bibel sagt: „Denn<br />
<strong>Gott</strong>es Augen sind auf die Wege des Menschen<br />
gerichtet, und er sieht jeden Schritt,<br />
den einer macht“ (Hiob 34,21). Es gibt<br />
Menschen, die wollen in der Sünde verharren.<br />
Sie wollen ihr Sündenleben nicht<br />
aufgeben. Lieber Leser, lass dir sagen:<br />
Solche Menschen schauen nicht froh<br />
in die Zukunft. Wer Herz und Leben<br />
dem Herrn Jesus weiht, der wird froh<br />
und glücklich. Der bekommt Licht über<br />
seinen Zustand. Der erkennt, dass er ein<br />
Sünder ist. Der sieht ein, dass ein Sünder<br />
nicht in die Gegenwart <strong>Gott</strong>es passt.<br />
Dir darf ich sagen: Nur der Herr Jesus<br />
kann <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> lösen! Vielleicht<br />
bist du an Menschen zuschanden geworden.<br />
Vielleicht hat dich eine Idee, der du<br />
nachgelaufen bist, enttäuscht. Ihm, dem<br />
Herrn Jesus, darfst du aber dein ganzes<br />
Vertrauen schenken, und ich darf dir aus<br />
langjähriger Erfahrung sagen: Er hat mich<br />
nie enttäuscht! Und sei gewiss: Auch du<br />
wirst vom Herrn Jesus nicht enttäuscht<br />
werden.<br />
Entferne aber bitte das aus <strong>deine</strong>m Leben,<br />
was dir den Blick verdunkelt. In der<br />
Bibel ruft ein Mann betend aus: „Ich erkenne<br />
meine Übertretungen, und meine<br />
Sünde ist allezeit vor mir“ (Psalm 51,5). Lieber<br />
Leser, <strong>deine</strong> Sünde muss aus <strong>deine</strong>m<br />
Leben entfernt werden. Diesen großen<br />
Dienst kann dir nur der Herr Jesus tun.<br />
Eins fehlt noch in <strong>deine</strong>m Leben: Eine klare<br />
Kehrtwendung! Du musst alles hintenan<br />
stellen, um Jesus Christus zu besitzen.<br />
Nur so wirst du glücklich, und nur so kann
29<br />
<strong>Gott</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> lösen.<br />
Vergebliches Suchen! Das stelle ich<br />
über den Abschnitt meines Lebens, der<br />
mit meiner Schulentlassung begonnen<br />
und dann aufgehört hat, als ich dem<br />
Herrn Jesus mein Leben übergeben habe:<br />
Einst zog ich irrend in der Welt umher.<br />
Mein Weg lief von den Alpen<br />
bis ans Meer.<br />
Nach Ruh und Frieden<br />
suchte dort mein Herz;<br />
doch blieb beim Kosten<br />
mir nur Weh und Schmerz.<br />
So kniete ich vor Jesus Christus hin.<br />
Da gab er Leben, Freude und Gewinn.<br />
Mein Glück,<br />
so hab ich‘s oft nun schon verkündet,<br />
ist nur im Kreuz,<br />
in seinem Blut gegründet.<br />
Ja, er hat mich in Besitz genommen,<br />
und immer mehr sehne ich mich danach,<br />
dass alle Gebiete von ihm beschlagnahmt<br />
werden.<br />
Wenn du die große Wende <strong>deine</strong>s Lebens<br />
erlebst, dann ändert sich bei dir vieles.<br />
Ich muss bekennen, bei mir hat sich<br />
alles geändert. Der Herr Jesus hat immer<br />
wieder sortiert, und ich habe ihn – still<br />
haltend, ja sagend – das Werk tun lassen.<br />
Ich war zu ihm hin durchgebrochen, und<br />
nun übernahm er die Führung meines Lebens.<br />
Ich legte willenlos meine Hand in<br />
die Seine. Als fröhlicher Christ, den die<br />
Schuld nicht mehr drückt, gehe ich weiter<br />
in seinen Bahnen dem herrlichen Ziel<br />
entgegen. Er ist mein Schutz geworden.<br />
Ja, ich habe erlebt, was in Psalm 32,7 zu lesen<br />
ist: „Du bist mein Schutz, du behütest<br />
mich vor Bedrängnis, du umgibst mich mit<br />
Rettungsjubel.“<br />
Wo ist mein Glück,<br />
wo habe ich‘s gefunden?<br />
So frag’ ich mich<br />
in Nacht- und Tagesstunden.<br />
Bei allem Prüfen<br />
meines früheren Lebens.<br />
Da suche ich umsonst u<br />
nd ganz vergebens.<br />
Die Sünden meines Lebens<br />
drückten sehr.<br />
Ich sann auf Frieden,<br />
doch das Herz blieb schwer.<br />
Nun preis‘ ich <strong>Gott</strong>,<br />
das Alte ging zu Ende.<br />
Es kam bei mir<br />
die große Lebenswende.<br />
Vergeben ist die Schuld,<br />
o welch ein Jubel!<br />
Leb wohl, du Welt,<br />
leb wohl mit <strong>deine</strong>m Trubel!<br />
Ich habe ihn,<br />
ich hab‘ mein Glück gefunden.<br />
So bin ich froh und ruh‘<br />
in seinen Wunden.<br />
Wenn auch du in dem Herrn und in seinem<br />
Erlösungswerk ruhst, dann bekenne<br />
ihn als <strong>deine</strong>n persönlichen Heiland, in<br />
dem du die Gewissheit <strong>deine</strong>s Heils gefunden<br />
hast. Ja, werde ein unerschrockener<br />
Zeuge <strong>deine</strong>s Heilandes! Sage den<br />
Menschen, dass er <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong><br />
hat, sodass du froh in die Zukunft schauen<br />
kannst. Glaube nicht, dass du ein Jammerleben<br />
führen musst, wenn du in einer<br />
besonderen Stunde Licht über dein ganzes<br />
bisheriges Leben erhalten hast. Vielmehr<br />
ist es so, dass <strong>deine</strong> ganze Vergangenheit<br />
jetzt restlos abgewaschen ist und<br />
du dich nie mehr daran erinnern musst.<br />
Ja, krame nicht mehr in den alten Sachen
30<br />
herum. Lass dich auch nicht durch solche<br />
entmutigen, die sagen, dass du dieses<br />
oder jenes nicht mehr tun darfst, was<br />
früher zu <strong>deine</strong>m Leben gehört hat. So ist<br />
es nicht! Vielmehr wirst du bald feststellen,<br />
dass du gar nicht mehr das Bedürfnis<br />
hast, dies oder jenes zu tun, was dir<br />
früher Freude bereitet hat. Du hast etwas<br />
viel Besseres gefunden. Du hast jetzt den<br />
Herrn Jesus in dein Leben aufgenommen.<br />
Die Freude über die Errettung <strong>deine</strong>r Seele<br />
darfst du jetzt genießen. Aber auch hier<br />
rufe ich dir zu: Bleibe nun nicht stehen!<br />
Gehe den schmalen Weg weiter, den du<br />
betreten hast!<br />
Durch ein planmäßiges Gebetsleben<br />
wirst du dem Herrn Jesus immer näher<br />
kommen. Es wird dann so sein, dass du<br />
ihm wirklich jede Kleinigkeit <strong>deine</strong>s Lebens<br />
bringst und nicht meinst, nur große<br />
Sorgen oder Nöte ihm im Gebet nennen<br />
zu dürfen. Nein, er hat für alles Verständnis,<br />
was dein Leben betrifft. Denke daran:<br />
Er <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Trachte du nur danach,<br />
Wege zu gehen, die ihm wohlgefällig<br />
sind. Wenn du gewillt bist, allezeit den<br />
Willen des Herrn zu tun, dann wirst du<br />
spüren, wie er dich Schritt für Schritt auf<br />
diesem Wege leitet. Habe immer offene<br />
Ohren für ihn, und du wirst hören, was er<br />
dir zu sagen hat. Hier hat er einen Dienst<br />
für dich, den du tun sollst. Dort gilt es,<br />
eine besondere Aufgabe zu erfüllen, die er<br />
dir stellt. Neben <strong>deine</strong>m Beruf gibt er dir<br />
Möglichkeiten, ihm zu dienen. Sonst bist<br />
du vielleicht unlustig von <strong>deine</strong>r Arbeit<br />
nach Hause gekommen, und die Leere<br />
<strong>deine</strong>s ganzen Daseins widerte dich an.<br />
Jetzt kannst du <strong>deine</strong> freie Zeit ganz dem<br />
Herrn zur Verfügung stellen.<br />
Forsche viel in seinem Wort. Du wirst<br />
bald feststellen, welch ein kostbarer<br />
Schatz das Wort <strong>Gott</strong>es ist. Ja, lies die Bibel<br />
betend, so wird der Herr Jesus dir sein<br />
Wort mehr und mehr aufschließen.<br />
Gehe nun mit denen durchs Leben, die<br />
ebenfalls ein Eigentum des Herrn Jesus<br />
sind. Du wirst erkennen, wie froh sie ihre<br />
Straße ziehen, und mit wie viel Freudigkeit<br />
sie ein Zeugnis für ihren Herrn sind.<br />
Ja, auf einmal siehst du die vielen Möglichkeiten<br />
und Gelegenheiten, dem Herrn<br />
auch neben <strong>deine</strong>m Beruf zu dienen. Es<br />
kann dies eine Arbeit an Kindern sein. Es<br />
kann dies eine Gruppe Jugendlicher sein,<br />
die unter <strong>deine</strong>r Leitung den Herrn in seinem<br />
Wort immer besser kennenlernt.<br />
Vielleicht warst du bisher sehr einsam.<br />
Das braucht in <strong>deine</strong>m Leben mit dem<br />
Herrn Jesus nicht mehr dein Los zu sein.<br />
Du kannst zwar allein sein, oft und viel allein<br />
sein, aber du weißt um die ständige<br />
Gegenwart <strong>deine</strong>s Heilandes. Es wird dir<br />
im Laufe der Zeit, aus dem innigen Verbundensein<br />
mit dem Herrn heraus, zur<br />
lieben Gewohnheit werden, dass du ihn<br />
an allem teilnehmen lässt. Es muss in <strong>deine</strong>m<br />
Leben soweit kommen, dass du bei<br />
dem geringsten Kummer, bei der kleinsten<br />
Schwierigkeit, die als Hemmschuh<br />
auf <strong>deine</strong>m Lebensweg liegt, dich sofort<br />
an <strong>deine</strong>n Herrn wendest. Sei es bei der<br />
Arbeit, zu Hause, unterwegs oder wo du<br />
sonst bist, wird ein Seufzer: Herr, hilf du!<br />
Herr, wirke du es! dann viel schneller über<br />
<strong>deine</strong> Lippen kommen. Es wird aber auch<br />
genauso schnell ein Dank in <strong>deine</strong>m Herzen<br />
aufsteigen, wenn dir im Tageslauf etwas<br />
Außergewöhnliches gelingt, wenn du<br />
auf dein Seufzen sofort eine Antwort erhältst,<br />
eine Erhörung erlebst. Ja, du wirst<br />
merken, wie der Herr dein Leben immer<br />
reicher macht. Selbst in seiner Schöpfung<br />
wird dir das unscheinbarste Tier, die farbloseste<br />
Pflanze zu einem Wunder, das der<br />
Herr für dich bereitet hat.
31<br />
Vielleicht hast du, liebe Leserin, bisher<br />
noch immer geglaubt, nicht allein durchs<br />
Leben gehen zu müssen. Insgeheim saß<br />
noch ein Fünkchen Hoffnung in <strong>deine</strong>m<br />
Herzen, dass sich doch noch ein Mensch<br />
finden würde, an dessen Seite du durchs<br />
Leben gehen könntest. Es ist sogar möglich,<br />
dass du das, nachdem du den Herrn<br />
als <strong>deine</strong>n Heiland angenommen hast,<br />
noch immer hoffst. Lass dir nicht durch<br />
menschliche Überlegungen und Wünsche<br />
das verdunkeln, was der Herr dir als Weg<br />
vorzeigt. Wäge stets ab, was von oben ist<br />
und was nicht. Gewiss ist dies nicht immer<br />
leicht, aber durch viel Beten wirst du<br />
ganz klar die Weisung erkennen können,<br />
die der Herr dir schenkt. Sei gewiss: Der<br />
Herr <strong>löst</strong> auch dieses Problem!<br />
Eine besondere Gnade kann der Herr<br />
dir, lieber Leser, zuteil werden lassen, indem<br />
er dich aus <strong>deine</strong>m weltlichen Beruf<br />
nimmt und dich ganz in seinen Dienst<br />
stellt. Wenn dieser Ruf von ihm an dich<br />
ergeht, dann zögere keinen Augenblick,<br />
sondern gib ihm dein volles Ja. Ein Leben<br />
für den Herrn Jesus ist wahrlich wert, gelebt<br />
zu werden. Ganz langsam wird sich<br />
bei dir eine Wandlung vollziehen. Alles<br />
aus <strong>deine</strong>m früheren Leben, auch manche<br />
Gewohnheiten und Liebhabereien werden<br />
immer weiter von dir wegrücken, und der<br />
Herr Jesus wird dir täglich größer werden.<br />
Das Ziel, das du dir gesteckt hast, steht<br />
unverrückbar vor dir: Dem Herrn Jesus<br />
zu dienen, bis er erscheint. Ja, es muss in<br />
<strong>deine</strong>m Leben festliegen: „Er muss wachsen,<br />
ich aber muss abnehmen“ (Johannes<br />
3,30).<br />
Welch ein herrliches Ziel! Welch ein Arbeitsgebiet<br />
für dich! Kannst du dir vorstellen,<br />
dass der Herr Jesus die Müßiggänger<br />
liebt? Nein! Er will Streiter, Kämpfer für<br />
seine Sache. Ein Ausruhen nach dem Erhalten<br />
der Heilsgewissheit ist ihm nicht<br />
wohlgefällig. Vergiss nicht, dass der Feind<br />
noch täglich auf dem Plan ist, um dich<br />
in <strong>deine</strong>r Arbeit für den Herrn zu hemmen.<br />
Natürlich ist es ihm nicht recht,<br />
dass du dich nun ganz für den Herrn<br />
Jesus einsetzt, um Menschen für ihn zu<br />
gewinnen. Sei auf der Hut! Werte jeden<br />
Angriff, ganz gleich, woher er kommt, als<br />
käme er vom Feind. Wenn du stets daran<br />
denkst, dass der Feind dich dazu bringen<br />
will, die Waffen vor ihm zu strecken, dann<br />
wirst du auch immer sofort das Nächstliegende<br />
tun: Zum Herrn um Bewahrung<br />
und erneute Ausrüstung für den weiteren<br />
Kampf zu rufen. Über eins sei dir ganz<br />
klar: Wenn der Herr dich in seinen Dienst<br />
ruft, dann will er dich ganz! Wenn du klar<br />
seine Stimme hörst, für ihn in seinem<br />
Weinberg zu arbeiten, dann will er dich<br />
für immer. Glaube nicht, dass der Herr<br />
Jesus so wankelmütig ist, heute diese<br />
und morgen jene Pläne mit dir zu haben.<br />
Auch wird der Feind alles versuchen, dich<br />
bei einer Arbeit für den Herrn keine Wurzeln<br />
schlagen zu lassen. Er wird – es kann<br />
sogar durch Kinder <strong>Gott</strong>es sein – dir hier<br />
etwas Neues anbieten und dort etwas<br />
Besseres vorschlagen. Prüfe, prüfe, prüfe!<br />
Noch einmal möchte ich dir sagen: Der<br />
Herr pflanzt nicht, um nach kurzer Zeit<br />
umzupflanzen. Ein Bäumchen, das immer<br />
wieder umgepflanzt wird, sei es auch in<br />
besseres Erdreich, wird niemals ein Baum<br />
werden, wird niemals Frucht bringen.<br />
Halte dir stets vor Augen: Da, wo der Herr<br />
dich hingestellt hat, da ist dein Platz.<br />
Glaube nicht, du könntest Schwierigkeiten<br />
aus dem Weg gehen. Überall wirst<br />
du, wenn auch nicht den gleichen, dann<br />
doch anderen Schwierigkeiten begegnen.<br />
Darum tue alles, um <strong>deine</strong>n Platz so restlos<br />
auszufüllen, dass du im Blick auf den
32<br />
Herrn stets ein frohes Herz hast. Ja, von<br />
diesem Gradmesser kannst du genau ablesen,<br />
ob du da, wo du stehst, ein dem<br />
Herrn wohlgefälliges Leben führst. Dein<br />
Herz kann nicht froh und glücklich sein,<br />
wenn du dich dem Heiland nicht restlos<br />
auslieferst und dich ihm nicht völlig<br />
weihst, und wenn du nicht gewillt bist, für<br />
ihn Opfer zu bringen. Nur wenn du ihm<br />
dein ganzes Leben bedingungslos zur<br />
Verfügung stellst, wird dich im Dienst für<br />
ihn eine tiefe Befriedigung erfüllen. Du<br />
wirst nur noch ein Sehnen haben: Für ihn,<br />
für <strong>deine</strong>n Heiland, da zu sein. In einem<br />
solchen Leben hört jede Vereinsamung<br />
auf. Ja, es kommen Stunden, in denen du<br />
dich danach sehnst, allein zu sein, um im<br />
Zwiegespräch mit dem Herrn neue Kraft<br />
zu erbitten und zu erhalten, damit du alle<br />
Aufgaben für ihn ausführen kannst.<br />
Wenn du mit ganzer Hingabe dem<br />
Herrn Jesus dienst, dann wirst du auch<br />
herrliche Glaubenserfahrungen machen.<br />
Du wirst immer mehr vom Herrn erwarten<br />
– im Glauben erwarten, und er wird<br />
dir immer mehr aus seiner Fülle darreichen.<br />
Blicke nie auf Menschen. Sie haben<br />
dich in <strong>deine</strong>m Leben ohne den Herrn<br />
Jesus genug enttäuscht. Sie werden dich<br />
auch in <strong>deine</strong>m neuen Leben mit dem<br />
Herrn Jesus immer wieder enttäuschen.<br />
Halte daran fest, dass nur einer dich nie<br />
enttäuscht: Dein Heiland Jesus Christus!<br />
Möchte er doch so sehr der Mittelpunkt<br />
<strong>deine</strong>s Lebens werden, dass dein Leben<br />
restlos von ihm und durch ihn und mit<br />
ihm ausgefüllt wird!<br />
Um <strong>deine</strong>m Heiland besonders dienen<br />
zu können, bedarfst du einer besonderen<br />
Ausrüstung, die er dir auch immer wieder<br />
schenkt. Es ist unwichtig, ob der Aufgabenbereich,<br />
den er dir stellt, umfangreich<br />
oder weniger umfangreich ist. Er gibt dir<br />
das, was du für die Erfüllung <strong>deine</strong>r Aufgaben<br />
benötigst. Er gibt dir aber nicht<br />
nur die besondere Ausrüstung für dein<br />
Dienen, sondern er wird dir auch gesundheitlich<br />
alle Kräfte geben, die du benötigst.<br />
Wenn du ihm eine Stunde dienst,<br />
wird er dir das Rüstzeug für eine Stunde<br />
schenken. Wenn du ihm täglich dienst,<br />
wird er dir täglich die Ausrüstung geben.<br />
Wenn darüber hinaus ein besonderer Einsatz<br />
erforderlich ist und jede menschliche<br />
Überlegung sagt: Das schaffe ich nicht!,<br />
dann sprudeln seine Quellen noch stärker.<br />
Und du darfst immer wieder schöpfen.<br />
Du wirst Herrliches erleben, weil er<br />
dir mehr gibt, als dein Verstand für möglich<br />
hält. Ja, dein Verstand wird dir oft ein<br />
Unmöglich zurufen. Der Glaube aber, der<br />
mehr und mehr von <strong>deine</strong>m Herzen Besitz<br />
ergreifen muss, zeigt dir, wo der Herr<br />
Möglichkeiten und Gelegenheiten für dich<br />
bereithält.<br />
Ein Wort möchte ich dir noch zurufen:<br />
Kapituliere nie, wenn du für den Herrn arbeitest,<br />
weil du meinst, es nicht schaffen<br />
zu können. Immer wieder wird der Feind<br />
versuchen, dir einzuflüstern, dass dieses<br />
Tun für dich nicht das Richtige ist. Dass<br />
du für jene Arbeit nicht geschickt genug<br />
bist. Dass hier nicht dein Platz ist. Vielleicht<br />
wird er dir sagen, wenn du im Werk<br />
des Herrn arbeitest, dass du in einem<br />
weltlichen Unternehmen viel mehr Möglichkeiten<br />
hast, vom Herrn zu zeugen.<br />
Höre dann nicht auf solche Stimmen. Sie<br />
sind niemals vom Herrn. Denke an das<br />
Wort aus Römer 11,29, wo es heißt: „Denn<br />
<strong>Gott</strong>es Gnadengaben und Berufung sind<br />
unwiderruflich.“ Ich kann dich nicht ernst<br />
genug auf dieses Wort hinweisen. Möchte<br />
dir seine volle Bedeutung bewusst werden!<br />
Ein Leben für den Herrn! Auch für dich!<br />
Auch gerade für solche, die meinen, ein
33<br />
inhaltloses Leben zu führen. Ihnen kann<br />
der Herr ein von ihm gefülltes Leben<br />
schenken. Erzähle vielen Menschen von<br />
<strong>deine</strong>m Heiland. Verteile viele Traktate.<br />
Du hältst es nicht für möglich, wie viel<br />
Freude und inneren Reichtum ein solches<br />
Leben für den Herrn in sich birgt. Du<br />
glaubst, es sei ein Leben des Verzichts?<br />
Ja, aber anders als du meinst: Es ist ein<br />
freudiger Verzicht. Du glaubst weiter, der<br />
Herr ließe sich etwas schenken? Er vergilt<br />
tausendfältig. Er beschenkt dich so überströmend<br />
aus dem Reichtum seiner Gnade,<br />
dass du dein Leben ihm immer wieder<br />
von Neuem weihen wirst. Möchte in<br />
voller Bedeutung über <strong>deine</strong>m Leben das<br />
Wort stehen:<br />
Ich habe nur ein Leben,<br />
und das gehört dem Herrn!<br />
Die Antwort wird dann nicht ausbleiben.<br />
Eine Antwort, die bis in die Ewigkeit<br />
hinein Gültigkeit hat: „Wenn jemand mir<br />
dient, so wird ihn mein Vater ehren“ (Johannes<br />
12,26).<br />
Darum, lieber Leser, schaue froh in die<br />
Zukunft und wisse: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />
Entlastet – und befreit!<br />
Es ist schon Jahre her. Ich war noch im<br />
Dienst als Eisenbahner. Da benutzte ich<br />
meine Urlaubsreise dazu, das Evangelium<br />
zu verkündigen. In einer kleinen Stadt<br />
war ein junger Förster unter der Wortverkündigung.<br />
Er saß in seiner schmucken<br />
Uniform unter den Zuhörern, schien aber<br />
ganz gleichgültig und uninteressiert zu<br />
sein. Ich sagte: „Vielleicht ist jemand hier,<br />
der heute Abend verwundet wurde, aber<br />
so tut, als sei dies nicht der Fall. Er wird jedoch<br />
bald davon überzeugt werden, dass<br />
seine Wunde sehr brennt. Ein angeschossenes<br />
Reh wird bald aus dem Versteck<br />
kommen, um an der Quelle den Durst zu<br />
stillen. So mag es auch einer Seele ergehen,<br />
deren Gewissen von einem Pfeil aus<br />
dem göttlichen Köcher getroffen worden<br />
ist.“ Die Evangelisation war beendet, und<br />
ich predigte in einer anderen Stadt, die<br />
etwa 70-80 Kilometer entfernt war. Eines<br />
Abends, ich wollte gerade den Versammlungsraum<br />
betreten, hörte ich ein Motorrad<br />
kommen, und ein Mann rief: „Können<br />
Sie mir nicht sagen, wo hier die Evangelisation<br />
ist?“ „O ja“, sagte ich, „fahren Sie<br />
noch etwas weiter, dann sehen Sie schon<br />
die Leute in den Saal gehen.“<br />
Ich erkannte an der Stimme den Bruder,<br />
bei dem ich während der vorigen Evangelisation<br />
gewohnt hatte. Als das Motorrad<br />
an mir vorbeifuhr, sah ich am Steuer den<br />
Förster. Ich sagte: „Nun, können Sie nicht<br />
mehr?“<br />
„Nein“, antwortete er, „ich bin verwundet,<br />
ich muss zur Quelle.“ Und noch bevor<br />
die Versammlung begonnen hatte,<br />
übergab er sein Leben dem Herrn Jesus.<br />
Es gibt Menschen, die sagen: Nichts ist<br />
unmöglich! Wir sehen ja, dass Dinge, die<br />
unsere Vorfahren noch für unmöglich gehalten<br />
haben, Wirklichkeit geworden sind.<br />
Man braucht nur das rasende Auto, das<br />
dröhnende Flugzeug und anderes mehr<br />
zu betrachten. Das Bibelwort aus Apostelgeschichte<br />
4,20 „Denn es ist uns un-
34<br />
möglich, nicht von dem zu reden, was wir<br />
gesehen und gehört haben“, spricht aber<br />
von einer besonderen Unmöglichkeit. Es<br />
will sagen: Ein Mensch, der den Herrn Jesus<br />
in sein Herz eingelassen hat, kann nie<br />
mehr von ihm, seinem Retter und Herrn,<br />
schweigen. Der Weltmensch redet sehr<br />
viel von Politik, Sport, Fernsehen, Computer,<br />
ja, von Vergnügen hin und her, weil<br />
eben sein Herz voll davon ist. Der begnadigte<br />
Sünder redet von seinem Heiland.<br />
Er nimmt die damit verbundene Schmach<br />
auf sich, wenn er nur das Ziel erreicht:<br />
Andere Menschen für seinen Heiland zu<br />
gewinnen. Natürlich muss man zuerst<br />
einmal selbst den Herrn Jesus als seinen<br />
Heiland besitzen. Man muss das Herz<br />
vor dem Herrn Jesus bis auf den tiefsten<br />
Grund ausgeschüttet haben. Die Sündenschuld<br />
darf nicht mehr drücken. Der Herr<br />
Jesus muss Wohnung in uns genommen<br />
haben. Er will unser Leben völlig besitzen.<br />
Dann fällt es dem, den der Herr Jesus als<br />
sein Eigentum besitzt, nicht schwer, die<br />
große Erfahrung seines Lebens anderen<br />
Menschen kundzutun. Falsch ist es natürlich,<br />
wenn die, die ein Eigentum des<br />
Herrn Jesus sind, deshalb schweigen, weil<br />
sie immer wieder Fehler bei sich sehen.<br />
Diese falsche Einstellung hält manchen<br />
Nachfolger Jesu vom Zeugendienst fern.<br />
Und dies will der Feind der Seele. Bekenne<br />
auch du, lieber Leser, <strong>deine</strong>n Heiland<br />
treu. Auch ich durfte es nach meiner Bekehrung<br />
immer wieder tun, bis der Herr<br />
mich ganz in seinen Dienst holte und ich<br />
ihn öffentlich vor vielen bekennen durfte.<br />
Einmal sprach ich in einem größeren<br />
Dorf. Unter den Zuhörern saß ein Schwerbeschädigter.<br />
Gespannt lauschte er den<br />
Worten der Frohen Botschaft. Nach der<br />
Stunde blieb er zurück und wünschte, sich<br />
aussprechen zu dürfen. Er erzählte: „Ich<br />
habe als Schwerverwundeter lange in einem<br />
Lazarett gelegen, und die Schwester,<br />
die mich pflegte, gehörte dem Herrn Jesus.<br />
Sie hat mich mit viel Liebe bemuttert.<br />
Es hat mich oft gerührt, mit welcher Hingabe<br />
sie mir und meinen Kameraden gedient<br />
hat. Immer war sie für uns da, man<br />
brauchte sie nur zu rufen. Nie habe ich sie<br />
mürrisch oder launisch gesehen, nie wurde<br />
ihr etwas zuviel. Aber einmal habe ich<br />
mich mit ihr in ein Gespräch eingelassen,<br />
und da hat sie wohl das Samenkorn der<br />
göttlichen Wahrheit in mein Herz gelegt.<br />
Die Worte der Schwester sind all die Jahre<br />
mit mir gegangen. Und jetzt ist es wohl<br />
so weit: Ich möchte das haben, was die<br />
Schwester hatte.“ So fand dieser Schwerverletzte<br />
den Heiland. Als ich ihn später<br />
einmal traf, sagte er mir: „Mir ist so leicht<br />
ums Herz. Ich werde mit meinem Leiden<br />
fertig. Der Herr <strong>löst</strong>e meine <strong>Probleme</strong>,<br />
und ich arbeite wie früher.“<br />
Dann predigte ich in einer Kleinstadt.<br />
Viele hörten das Evangelium. Etliche wurden<br />
mit der damaligen Zeit nicht fertig.<br />
Ich redete über die Wege und Ziele <strong>Gott</strong>es<br />
mit den Menschen, über das Ende<br />
und über die ewige Herrlichkeit. Nach<br />
der Stunde wünschte unter anderen eine<br />
ältere, vornehme Dame eine Aussprache.<br />
Sie schüttete ihr Herz vor <strong>Gott</strong> aus<br />
und ergriff im Glauben das Heil in Jesus<br />
Christus. Als ich nachher die Frage an sie<br />
richtete: „Gestatten Sie, dürfte ich etwas<br />
über Ihre Herkunft wissen?“, sagte sie:<br />
„Ich bin die Frau eines Generals und bin<br />
froh und glücklich, jetzt den Herrn Jesus<br />
gefunden zu haben.“ Ja, wie recht hat der<br />
Liederdichter, wenn er sagt:<br />
Siegend schreitet Jesus<br />
über Land und Meer,<br />
und ihm dient im heil‘gen Krieg
35<br />
ein treues Heer.<br />
Hier und dort,<br />
wo <strong>Gott</strong>es Geist ein Neues schuf,<br />
schallt hinaus der wackern<br />
Streiter heil‘ger Ruf:<br />
Brüder, Schwestern,<br />
kommt von nah und fern,<br />
einen nach dem andern<br />
bringet her zum Herrn!<br />
Josaphat, ein Mann im Alten Testament,<br />
soll durch diese Zeilen in dein Blickfeld<br />
treten. Auch er hatte – durch seine Wankelmütigkeit<br />
bedingt – immer wieder <strong>Probleme</strong>,<br />
die der große <strong>Gott</strong> in seiner Gnade<br />
<strong>löst</strong>e.<br />
Josaphat war fromm. <strong>Gott</strong>es Wort sagt<br />
von ihm in 2. Chronik 17,6: „Und da sein<br />
Herz in den Wegen des Herrn mutig wurde,<br />
tat er auch noch die Höhen und die Aschera-<br />
Standbilder aus Juda hinweg.“ Er veranstaltete<br />
eine Art Volksmission und unterwies<br />
das Volk in dem Buch <strong>Gott</strong>es.<br />
Dies alles kann man aus eigener Kraft<br />
und in eigener Frömmigkeit tun. Eigene<br />
Frömmigkeit kann den Sohn oder die<br />
Tochter vor schlimmen Sünden bewahren.<br />
Eigene Frömmigkeit führt aber niemals<br />
zum Himmel! Selbst wenn dir dieses<br />
Wort noch so unangenehm ist, so ist und<br />
bleibt es doch die große Wahrheit!<br />
Josaphat wandelte in den Wegen seines<br />
Vaters David: Er bestellte aus den Leviten,<br />
Priestern und Sippenältesten Richter und<br />
gebot ihnen: „So sollt ihr handeln in der<br />
Furcht des Herrn, in Wahrheit und mit ungeteiltem<br />
Herzen“ (2. Chronik 19,9). Welcher<br />
Vater möchte nicht gern, dass der<br />
Sohn in seinen Fußstapfen wandelt. Es<br />
ehrt den Vater, es freut ihn, es <strong>löst</strong> Liebe<br />
zum Sohn aus. Er erzählt anderen davon.<br />
Aber auch hier, lieber Leser, lass dir in ganzer<br />
Entschiedenheit sagen: In den Himmel<br />
kommst du nicht, und wenn du noch<br />
so treu in den Fußstapfen <strong>deine</strong>s Vaters<br />
wandelst. In den Himmel kommen nur<br />
begnadigte Sünder. In den Himmel kommen<br />
nur Menschen, die eine Erneuerung<br />
ihres Lebens erfahren haben. Menschen,<br />
die von oben geboren worden sind. Menschen,<br />
die den Geist <strong>Gott</strong>es bekennen. Sie<br />
und nur sie allein können Himmelsbürger<br />
werden!<br />
Josaphat kam in den Genuss des Segens<br />
<strong>Gott</strong>es, des Segens seines Vaters:<br />
„Und der Schrecken des Herrn kam über<br />
alle Königreiche der Länder, die rings um<br />
Juda lagen, so dass sie nicht gegen Josaphat<br />
kämpften“ (2. Chronik 17,10). Ja, <strong>Gott</strong><br />
ist treu. Irdische Segnungen können Sohn<br />
und Tochter oft in ganzer Fülle erleben.<br />
Diese Segnungen werden aber niemals<br />
einen Menschen in den Himmel bringen,<br />
es sei denn, dass er ganz persönlich dem<br />
Heiland Jesus Christus das Herz öffnet.<br />
Und Josaphat wurde ein großer Mann.<br />
Man schaute auf ihn. In 2. Chronik 17,12<br />
heißt es: „Und Josaphat wurde immer größer,<br />
bis er sehr groß war.“ Dieses „Immergrößer-Werden“<br />
kann sogar den Sohn<br />
eines gläubigen Vaters, die Tochter einer<br />
gläubigen Mutter abhalten, in ein persönliches,<br />
inniges Verhältnis zu Jesus Christus<br />
zu kommen. <strong>Gott</strong> musste manchem<br />
Ehre und Ansehen, Gut, Geld und Besitz<br />
nehmen, damit er ihn erkennen und sich<br />
ihm ausliefern konnte. Auch Josaphat<br />
kam zu Fall.<br />
Auch Josaphat erlebte schwere Wege.<br />
<strong>Gott</strong> wollte mit ihm zum Ziel kommen.<br />
Solche Wege sind dann sehr schmerzlich.<br />
Sie lösen Weh und schlaflose Nächte aus.<br />
Traurigkeit geht gepaart mit ihnen.<br />
Josaphat kam unter falschen Einfluss<br />
und wandte sich von dem rettenden <strong>Gott</strong><br />
ab. Sein Herz zog ihn nach Ramoth, zur
36<br />
Stätte der Götzen, die Menschen sich gemacht<br />
hatten.<br />
Auch in der Wahl seiner Lebensgefährtin<br />
zeigte sich sein Versagen (2. Chronik<br />
18,1). Er verschwägerte sich mit dem gottlosen<br />
Ahab. So weit brachte es ein Nachkomme<br />
Davids!<br />
<strong>Gott</strong> aber setzte alles daran, um ihn<br />
herumzureißen, um ihn zu dem entscheidenden<br />
Schritt zu bringen. Er befand<br />
sich auf einer gefährlichen Bahn. Seine<br />
Freundschaften waren unklar. Unklar seine<br />
Handlungen, seine Wege, seine Worte,<br />
seine Taten. Josaphat ging durch tiefe, tiefe<br />
Leidenswege.<br />
In dieser Not suchte er den Herrn: 2.<br />
Chronik 20,3 „ Da fürchtete sich Josaphat<br />
und richtete sein Angesicht darauf, den<br />
Herrn zu suchen!“ Hier war der Anfang<br />
seiner Lebenswende.<br />
Er beugte sein Antlitz zur Erde. Das ist<br />
die rechte Art. Niederknien, alles, aber<br />
auch alles dem Herrn Jesus bekennen,<br />
völlig sein Herz ausschütten. Wer diese<br />
Stellung einnimmt, der wird nicht lange<br />
auf Begnadigung und Freispruch warten<br />
müssen. Josaphat hatte die, die um ihn<br />
waren, zum Unguten verführt. Nun aber<br />
war sein Ziel, auch jenen wieder zurechtzuhelfen:<br />
„Ganz Juda und die Einwohner<br />
von Jerusalem fielen vor dem Herrn nieder<br />
und beteten den Herrn an“ (2. Chronik<br />
20,18).<br />
Ja, schwere Wege muss der Herr doch<br />
mit diesem und jenem gehen, um sein<br />
Ziel zu erreichen. Weil <strong>Gott</strong> den Verlorenen<br />
liebt, schreckt er auch vor schweren<br />
Wegen nicht zurück. Wohl dem, der sich<br />
durch schwere Wege, durch Enttäuschungen<br />
zurechtbringen lässt. Als die, die bisher<br />
fern von ihm waren, niederfielen und<br />
den großen <strong>Gott</strong> anbeteten, war das für<br />
<strong>Gott</strong> ein duftender Wohlgeruch. Es erfreute<br />
sein Herz. Es ist und bleibt so, dass der<br />
Vater Anbeter sucht.<br />
Nun fängt Josaphat an zu reden. Er<br />
sagt: „Vertraut auf den Herrn, euren <strong>Gott</strong>,<br />
so könnt ihr getrost sein, und glaubt seinen<br />
Propheten, so werdet ihr Gelingen haben“<br />
(2. Chronik 20,20). Solche Zeugnisse wirken<br />
stärker als die Worte eines hochbegabten<br />
Redners. Sie entzünden mehr<br />
Herzen als die Worte manch eines studierten<br />
Redners. Er ermutigte sie, denen<br />
zu glauben, die der Mund <strong>Gott</strong>es waren,<br />
den Propheten. Er sagte ihnen: Nur so<br />
werdet ihr Glück haben.<br />
Es gibt vieles, was man als Glück bezeichnen<br />
könnte. Manche meinen, es wäre<br />
ein besonderes Glück, große Geschäfte<br />
zu machen und viel Besitz zu haben. Dies<br />
alles mag gut und schön sein, doch das<br />
größte Glück, das einem Menschen hier<br />
auf dieser Erde zuteil werden kann, ist das<br />
Glück, am Herzen Jesu Frieden zu finden.<br />
Bei Josaphat ging es dann ins Lobetal.<br />
Lies bitte einmal 2. Chronik 20,26: „Aber<br />
am vierten Tag kamen sie zusammen im<br />
‚Lobetal’; denn dort lobten sie den Herrn.“<br />
Welch eine große Wende! Der, der den<br />
Herrn verunehrt hat, lobt und preist ihn<br />
jetzt. Der, der andere dazu gebracht hat,<br />
<strong>Gott</strong> zu verunehren, hat diese nun dazu<br />
gebracht, mit ihm den großen <strong>Gott</strong> zu<br />
loben und zu preisen. Und doch hatte<br />
Josaphat einen schwankenden Charakter:<br />
Später vereinigte er sich mit Ahasja, dem<br />
gottlosen König Israels.<br />
Nun merkt Josaphat deutlich den mahnenden<br />
Finger von oben und muss die<br />
Stimme <strong>Gott</strong>es hören: „Weil du dich mit<br />
Ahasja verbunden hast, so hat der Herr dein<br />
Werk zerstört!“ (2. Chronik 20, 37). Sein<br />
Reichtum zerfiel, seine Schiffe wurden<br />
zertrümmert. Er tat den entscheidenden<br />
Schritt nicht ganz.
37<br />
Nur <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Die Aufzeichnungen<br />
aus dem Leben Josaphats<br />
sollen dich mahnen, noch heute jede<br />
nicht gottgewollte Verbindung zu lösen<br />
und dich mit jenen zu verbinden, die in<br />
<strong>Gott</strong>es Wegen wandeln.<br />
<strong>Gott</strong> nahe sein, das ist das Ziel eines<br />
<strong>Gott</strong>eskindes. Danach sehnt es sich Tag<br />
für Tag. Innig mit <strong>Gott</strong> verbunden zu sein,<br />
das ist sein Wunsch. Nur in der Verbindung<br />
mit <strong>Gott</strong> wird der Hunger eines neuen<br />
Menschen immer wieder gestillt. Der<br />
Durst des inneren Menschen empfängt<br />
Befriedigung und Wohltat in Fülle. Doch<br />
ich muss auch dieses sagen: Es braucht<br />
nur eine Störung zwischen den Glaubenden<br />
und <strong>Gott</strong> zu treten, so spürt er ein<br />
schmerzliches Verlangen, in die innige<br />
Gemeinschaft mit <strong>Gott</strong> zurückzukehren.<br />
Hier muss der Glaube sich mit dem Gebet<br />
paaren. <strong>Gott</strong> wartet stets darauf, die ungetrübte<br />
Verbindung durch das Blut Jesu<br />
Christi wieder herzustellen. Selbst der Abtrünnige<br />
empfängt Gnade, wenn er reuig<br />
zurückkehrt. Ist die Gemeinschaft des<br />
<strong>Gott</strong>eskindes mit <strong>Gott</strong> gestört, so wird<br />
diese Sehnsucht immer zunehmen. Sie<br />
ist auch durch nichts zu unterdrücken. Es<br />
ist ein Leid, das nirgendwo Trost findet.<br />
Dieses Leid findet seinen Trost nicht auf<br />
Abwegen und Umwegen dieser Welt. Es<br />
findet seinen Trost nur am Herzen Jesu,<br />
am Herzen des guten Hirten, am Herzen<br />
des Hohenpriesters – der sich für jeden<br />
Gläubigen verwendet.<br />
Hier ist der Glaube die Brücke. Er ist die<br />
Brücke zwischen <strong>Gott</strong> und Mensch. Das<br />
Trennende wird hinweggeräumt. Der Bußfertige<br />
findet stets zum Vaterherzen <strong>Gott</strong>es<br />
zurück. Hier fühlt er sich wieder wohl.<br />
Hier ruht er aus. Hier überschaut er noch<br />
einmal die Verirrungen seines Lebens.<br />
Schritt für Schritt geht er weiter, bangend<br />
und zagend. Sein Wunsch ist: Sich nie<br />
mehr einen Schritt von Jesus zu entfernen.<br />
Manchem erscheinen die Hindernisse so<br />
groß, dass er meint, sie nicht überwinden<br />
zu können, um wieder in ein reines, enges<br />
Verhältnis zu <strong>Gott</strong> zu kommen. Der<br />
Glaube aber wagt den Durchbruch durch<br />
das dichteste Gestrüpp. Selbst wenn es<br />
Dornen und Disteln sind, er bricht durch<br />
und klopft neu an der Tür der oberen Welt<br />
an. Sie ist für ihn nicht verschlossen. Auch<br />
hier ist Jesus Christus die Tür, an der jeder<br />
anklopfen kann. Ja, so kann man immer<br />
wieder sagen: Das Leben des Glaubens<br />
ist herrlich, wenn es sich mit dem Gebet<br />
paart. So werden von <strong>Gott</strong> die <strong>Probleme</strong><br />
ge<strong>löst</strong>.<br />
Auch der ungläubige Mensch verspürt<br />
in seiner Brust oft ein Heimweh nach<br />
der oberen Welt. Er versucht aber, dieses<br />
Heimweh immer wieder zu unterdrücken.<br />
Vergnügen, Freude, Sünde und<br />
was diese Welt sonst zu bieten hat, stillen<br />
das Heimweh der Seele niemals. Dieses<br />
Heimweh wird immer stärker. Es weicht<br />
auch nicht in der Sterbestunde. Viele, die<br />
den Glauben an Jesus Christus nicht gefunden<br />
haben, stehen vor dem Abschiednehmen<br />
von dieser Erde und wollen nicht<br />
fort. Sie wollen hier bleiben. Sie krampfen<br />
sich fest und gehen dennoch den Weg alles<br />
Fleisches - den Weg ins Grab.<br />
Der Unglaube ist die Quelle großer Unruhe.<br />
Tief in der Brust des Ungläubigen ist<br />
ein qualvolles Leid. Nur die Nähe <strong>Gott</strong>es,<br />
das Nahen zu <strong>Gott</strong>, das Zufluchtnehmen<br />
zu Jesus Christus, das Zurechtkommen<br />
des Menschen durch das Blut Jesu Christi<br />
stillen das Heimweh der Seele. Heimatliche<br />
Luft strömt in das heimwehkranke<br />
Herz. Wer Jesus Christus gefunden hat,<br />
bei dem ist dieser Hunger gestillt. Das<br />
Leid ist nicht mehr da. Das Leid, das Tag
38<br />
und Nacht die Seele gequält hat. Der<br />
Druck des Gewissens ist verschwunden.<br />
Das Weh in der Brust hat aufgehört. Der<br />
Schmerz, der den Menschen fast verzehrt<br />
hat, hat sich in Freude und Glückseligkeit<br />
verwandelt. Der Suchende ist zum Finder<br />
geworden.<br />
Zunächst sucht jeder Mensch seine<br />
Befriedigung in den Dingen dieser Welt.<br />
Nicht jeder sucht diese Befriedigung im<br />
Schlamm und Schmutz der Sünde, um<br />
darin zu waten. Mancher sucht die Befriedigung<br />
in der Natur. Er sucht sie auf<br />
Reisen. Er sucht sie in der Literatur. Er<br />
sucht sie in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten:<br />
Wirkliche Befriedigung aber<br />
findet der Mensch erst am Herzen Jesu.<br />
Da ist Befriedigung. Da ist Ruhe. Da ist<br />
Freude und Glückseligkeit. Hier wird jeder<br />
Schmerz gestillt. Jede Wunde geheilt.<br />
Jedes Geschwür geöffnet. Jede Krankheit<br />
der Seele kommt am Herzen Jesu<br />
zur Gesundung. Wer diese Gesundung<br />
am Herzen Jesu nicht gefunden hat, der<br />
fühlt sich nicht wohl. Er soll noch heute,<br />
am besten sofort, betend an die Gnadentür<br />
klopfen und wird erleben: Der Herr<br />
Jesus öffnet ihm noch heute die Tür. Betend<br />
und glaubend darf man den Türgriff<br />
ergreifen und soll ihn nicht eher loslassen,<br />
bis die Tür sich öffnet. Der ihm bis<br />
dahin verborgene <strong>Gott</strong>, der ihm bisher<br />
verborgene Heiland Jesus Christus, den<br />
der Mensch nur vom Hörensagen kennt,<br />
wird dann sein Retter. Froh und glücklich<br />
zieht nun das junge <strong>Gott</strong>eskind an der<br />
Hand des Herrn Jesus durchs Leben. Es<br />
lässt sich führen und leiten. Es geht mit<br />
dem Herrn Jesus Schritt für Schritt und<br />
Tag für Tag. In seiner Nähe wandert man<br />
sehr gut. Diese Gemeinschaft <strong>löst</strong> oft<br />
alle anderen Gemeinschaften auf. Diese<br />
Gemeinschaft schafft aber auch ganz<br />
neue Gemeinschaften, Gemeinschaft mit<br />
Kindern <strong>Gott</strong>es, Gemeinschaft mit dem<br />
Bruder, mit der Schwester in Christo. Wer<br />
der Weltfreundschaft den Abschied gibt,<br />
bleibt kein vereinsamter Mensch, sondern<br />
findet viel mehr am Herzen Jesu, als er je<br />
am Herzen der Welt gefunden hat. Auch<br />
ich darf es mit Freuden bekennen: Alles,<br />
was ich bis zum dreißigsten Lebensjahr,<br />
als ich meinen Herrn und Heiland gefunden<br />
habe, durchgemacht und besessen<br />
habe, ist heute verblasst. Ich habe kein<br />
Bedürfnis mehr, zurückzukehren. Dieser<br />
Weg ist mir sperrangelweit geöffnet. Meine<br />
alten Freunde würden mich sofort wieder<br />
aufnehmen. Am Skattisch wäre Platz<br />
für mich. Mein Sehnen ist aber: Nie mehr<br />
zurück, sondern näher, noch näher an das<br />
Herz des Herrn Jesus, noch inniger in Gemeinschaft<br />
mit ihm, noch treuer zu seiner<br />
Verfügung stehen. Mein Herz soll noch<br />
mehr brennen und glühen, um Seelen für<br />
ihn zu gewinnen. Das ist mein Wunsch!<br />
Nur durch Jesus Christus kann der<br />
Mensch sich <strong>Gott</strong> nahen. Nur er allein<br />
führt in die Nähe <strong>Gott</strong>es. Als ich den<br />
Herrn Jesus gefunden hatte – oder als er<br />
mich gefunden hatte –, habe ich seinen<br />
Namen, den Namen Jesus, sehr oft laut<br />
ausgerufen. Dieser Name, der mir bis dahin<br />
verschleiert war, mit dem ich kaum<br />
etwas anzufangen wusste, wurde mir so<br />
groß. Er hatte mir den Himmel geöffnet.<br />
Er hatte ein Stück Himmel in mein Herz<br />
gebracht. Ich lebte, obwohl ich noch hier<br />
auf der Erde war, mit meinen Gedanken<br />
im Himmel. Ich habe dem nachgesonnen,<br />
was droben ist. Es ist ja auch wirklich ein<br />
sehr großes Wunder, wenn der Herr Jesus<br />
bei einem Menschen diese unerklärliche<br />
Erneuerung durchführt. Es geht durch einen<br />
tiefen, inneren Bankrott, bei dem der<br />
Mensch nichts, aber auch gar nichts von
39<br />
seinen eigenen Werken, vom Gutes-Tun<br />
und von seinen Vorstellungen retten kann.<br />
Es ist eine Kapitulation, die zu großen Siegen<br />
führt. Für den Verstand unbegreiflich.<br />
Der Verstand sagt: Kapitulieren und Sieg?<br />
Das geht nicht zusammen. Kapitulieren<br />
und weitere Niederlagen, das ist der Weg,<br />
den der Mensch sich vorstellt. Doch bei<br />
Jesus Christus, bei dem Herrn und Retter,<br />
ist der Weg ganz anders: Durch Kapitulation<br />
zum größten und höchsten Sieg!<br />
Durch Gebet im Glauben immer wieder<br />
neu die herrliche Erfahrung: Ein Eigentum<br />
Christi, der alle <strong>Probleme</strong> <strong>löst</strong>.<br />
Der Gläubige darf am Vaterherzen <strong>Gott</strong>es<br />
ruhen. Er darf ihm alle Sorgen sagen.<br />
Aus den Erfahrungen der Vergangenheit<br />
weiß er: <strong>Gott</strong> hört nicht nur mein Gebet,<br />
sondern er ist in der Lage, jede Schwierigkeit<br />
sofort zu beenden und daraus eine<br />
wunderbare Herrlichkeit werden zu lassen.<br />
Alle Schwierigkeiten der Welt sind<br />
dem Herrn Jesus nicht zu groß, um sie<br />
nicht sofort beseitigen zu können. Manches<br />
aber muss er ausreifen lassen, um<br />
dem Menschen zu helfen, zu ihm zurückzukehren,<br />
ihn zu suchen und zu finden.<br />
Einige müssen durch tiefe Enttäuschungen<br />
gehen, um sich von dem Fürsten der<br />
Welt abzuwenden und Zuflucht zu dem<br />
Heiland der Welt zu nehmen, der nie<br />
enttäuscht. In der <strong>Gott</strong>esferne zu leben,<br />
hat noch niemanden glücklich gemacht.<br />
Selbst wenn jemand lacht, scherzt und<br />
anderes mehr tut, dann sagt das nicht,<br />
dass tief in seinem Herzen Freude und<br />
Glückseligkeit liegen. Wenn aber durch<br />
Jesus Christus der Mensch aus der <strong>Gott</strong>esferne<br />
herausgeholt und in die Nähe<br />
<strong>Gott</strong>es gebracht worden ist, dann empfindet<br />
er den großen Unterschied - den<br />
Unterschied zwischen Himmel und Hölle.<br />
Nur Jesus Christus war in der Lage,<br />
durch seinen Tod die Sündenschuld aller<br />
Menschen auf sich zu nehmen und den<br />
Weg zu <strong>Gott</strong> zu bahnen. Und nur wer diesen<br />
Weg geht, findet den Vater. Sagt der<br />
Herr doch selbst: „Ich bin der Weg und die<br />
Wahrheit und das Leben; niemand kommt<br />
zum Vater als nur durch mich“ (Johannes<br />
14,6).<br />
Ganz gleich, was auch im Leben eines<br />
Menschen liegen mag: Der Herr Jesus<br />
ist der Weg zum Vaterherzen <strong>Gott</strong>es.<br />
Der Herr Jesus will den Menschen nicht<br />
bestrafen. Er will dich nicht bestrafen. Er<br />
tritt für dich ein. Er ist für den bußfertigen<br />
Sünder der Retter und Herr! Er ist für das<br />
Kind <strong>Gott</strong>es der Hohepriester, der sich für<br />
die Seinen vor dem Vater verwendet. Ja,<br />
du darfst dich freuen, denn:<br />
Deine Sündenlast wurde hinweggetan.<br />
Der Herr Jesus sagt in Johannes 13,8:<br />
„Wenn ich dich nicht wasche, so hast du<br />
keine Gemeinschaft mit mir.“ Die Reinigung<br />
durch das Blut Jesu Christi erfährt<br />
das Kind <strong>Gott</strong>es immer wieder. Und wenn<br />
bei dir irgendetwas nicht in Ordnung ist,<br />
wenn Schuld vorhanden ist, Schuld, die<br />
dich belastet, dann komme jetzt im Gebet<br />
zum Herrn Jesus. Und du wirst erleben: Er<br />
wird dich reinigen! Denke daran:<br />
Der Herr Jesus hat <strong>deine</strong> Strafe getragen!<br />
Die Bibel sagt: „Er hat unsere Sünden<br />
selbst an seinem Leib getragen auf dem<br />
Holz, damit wir, den Sünden gestorben,<br />
der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine<br />
Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr<br />
wart wie Schafe, die in die Irre gehen; nun<br />
aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten<br />
und Hüter eurer Seelen“ (1. Petrus 2,24-25).<br />
Wie herrlich ist es doch, dass ich jedem<br />
Kind <strong>Gott</strong>es zurufen und auch mir selbst<br />
sagen darf: Die Sündenschuld ist hinweggetan!<br />
Wir brauchen der Sünde nicht<br />
mehr zu dienen. Wir sind geheilt, wir sind
40<br />
durch das Opfer Jesu Christi aus dem Innersten<br />
heraus heil geworden! Wir sind<br />
teuer erkauft.<br />
Nicht irgendetwas kann <strong>deine</strong> und meine<br />
Strafe hinwegtun. Die Bibel sagt: „Denn<br />
ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen<br />
Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft<br />
worden seid aus eurem nichtigen, von den<br />
Vätern überlieferten Wandel, sondern mit<br />
dem kostbaren Blut des Christus, als eines<br />
makellosen und unbefleckten Lammes“ (1.<br />
Petrus 1,18-19).<br />
Das Blut Jesu Christi ist das einzige Reinigungsmittel<br />
für verlorene Sünder. Hier<br />
werden belastete Menschen freigesprochen.<br />
Hier werden Sünder zu <strong>Gott</strong>eskindern.<br />
Hier werden Höllenanwärter zu Miterben<br />
Christi erklärt. Du wirst mir sicher<br />
Recht geben, wenn ich sage:<br />
Der Erlass der Strafe macht froh! Darum<br />
rufe ich meinen Lesern zu: Das Tilgen<br />
<strong>deine</strong>r Sündenschuld ist unbedingt nötig!<br />
Der Schuldbrief muss zerrissen werden.<br />
Und dies hat der Herr Jesus für dich getan.<br />
Dein Schuldbrief existiert nicht mehr<br />
vor <strong>Gott</strong>. Wenn du <strong>deine</strong> Sünden vor dem<br />
Herrn Jesus bereut hast, dann darfst du<br />
dies im Glauben annehmen. Du darfst<br />
froh und glücklich sein. Die Bibel sagt:<br />
„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im<br />
Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander,<br />
und das Blut Jesu Christi, seines<br />
Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“ (1. Johannes<br />
1,7).<br />
Der Erlass unserer Strafe verursachte<br />
dem Herrn schweres Leid. In 1. Petrus 3,18<br />
steht geschrieben: „Denn auch Christus<br />
hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte<br />
für die Ungerechten, damit er uns zu <strong>Gott</strong><br />
führte.“ Was der Herr Jesus an Leiden, an<br />
Weh, an Schmach, an Spott und Hohn<br />
mitgemacht hat: Das hat er für dich und<br />
für mich getan! Deine Strafe ist erlassen!<br />
Fasse neu Mut und lobe und preise den<br />
Herrn. Preise ihn durch <strong>deine</strong>n Wandel.<br />
Preise ihn durch <strong>deine</strong> Tätigkeit. Preise<br />
ihn im Gesang. Preise <strong>deine</strong>n Heiland im<br />
knienden Gebet. Bete den Vater an, weil<br />
er Jesus Christus für dich gesandt hat.<br />
Nur im Blick auf den Herrn Jesus erfasst<br />
der Mensch den Erlass seiner Strafe.<br />
Als Johannes den Herrn Jesus sah, rief er:<br />
„Siehe, das Lamm <strong>Gott</strong>es, das die Sünde<br />
der Welt hinweg nimmt!“ (Johannes 1,29).<br />
Der Herr Jesus hat <strong>deine</strong> Sündenschuld<br />
beseitigt. Er hat den Erlass <strong>deine</strong>r Strafe<br />
bewirkt, und er wird auch <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong><br />
lösen. Dieses Bewusstsein soll dich stets<br />
dankbar stimmen.<br />
Anbetend sollst du mehr das Wort aus<br />
Offenbarung 1,5-6 singen. Du sollst es allein<br />
singen. Du sollst es in Gemeinschaft<br />
mit Kindern <strong>Gott</strong>es singen. Singe den Vers<br />
mit frohem, dankbarem Herzen:<br />
Dem, der uns liebt<br />
und uns von unsern Sünden<br />
gewaschen hat in seinem Blut.<br />
Und uns gemacht hat<br />
zu einem Königtum,<br />
zu Priestern seinem <strong>Gott</strong> und Vater:<br />
Ihm sei die Herrlichkeit<br />
und die Macht<br />
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.<br />
Das Wissen, dass du entlastet und befreit<br />
bist, soll dich immer wieder froh und<br />
dankbar stimmen. Es soll dich auch mehr<br />
zum Einsatz für <strong>deine</strong>n Retter Jesus Christus<br />
bringen, der <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong><br />
hat und auch immer wieder lösen wird.
41<br />
Der gefundene Ausweg<br />
Es gibt Vorkommnisse, mit denen man<br />
nicht so leicht fertig wird. Man wälzt das<br />
Problem hin und her und kommt doch<br />
keinen Schritt weiter. Man sucht einen<br />
Ausweg - und findet ihn nicht.<br />
Mancher Mensch hat Schweres erlebt.<br />
Ihm wurde Leid zugefügt. Man klagt sogar<br />
Menschen an und redet bei anderen<br />
über sie. Hier und da klagt man sein Leid.<br />
Wir wollen einmal das, was wir an Schwerem<br />
erlebt haben und erleben, vom Wort<br />
<strong>Gott</strong>es beleuchten lassen. <strong>Gott</strong> sagt in<br />
seinem Wort: „Denn von mir aus ist diese<br />
Sache geschehen“ (1. Könige 12,24). Es<br />
muss alles auch an <strong>Gott</strong> vorbei, was uns<br />
an Schwerem trifft. Ja, <strong>Gott</strong> selbst schickt<br />
uns also dieses Schwere. Zu dieser Erkenntnis<br />
sollen wir kommen. Es ändert<br />
sich nichts an <strong>Gott</strong>es Wort: „Von mir aus<br />
ist diese Sache geschehen.“ <strong>Gott</strong> hat stets<br />
besondere Absichten, wenn er solche<br />
Wege mit uns geht. Er hat Segnungen in<br />
seinen Händen, die er in unsere Hände<br />
und unser Leben legen will. Er kann es<br />
aber nicht, solange wir nicht mit leeren<br />
Händen und mit einem Herzen, das vor<br />
ihm geleert wurde, zu ihm kommen.<br />
Man muss mit seiner Not und mit seinen<br />
<strong>Probleme</strong>n zur richtigen Stelle gehen.<br />
Es gibt Wege, von denen man sich,<br />
obwohl man sie lange beschritten hat,<br />
doch abwenden muss, wenn es sich zeigt,<br />
dass es falsche Wege sind. Es gibt Nöte,<br />
die uns fast das Herz zerreißen. Es gibt<br />
Schläge, bei denen wir zusammenzucken.<br />
Wie herrlich ist es da, lesen zu dürfen:<br />
„Kommt, wir wollen wieder umkehren zum<br />
Herrn! Er hat uns zerrissen, er wird uns<br />
auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird<br />
uns auch verbinden“ (Hosea 6,1). Zerreißen<br />
ist schmerzlich. Schlagen tut weh. Heilen<br />
ist Wohltat. Wenn eine Wunde verbunden<br />
wird, hört sehr oft der starke Schmerz auf.<br />
Wir müssen etwas tun. <strong>Gott</strong> kann nicht<br />
umkehren. <strong>Gott</strong> ist auf dem rechten Weg.<br />
Wir müssen umkehren und zu ihm gehen.<br />
Er wird uns dann erkennen lassen, wie er<br />
jede Situation meistert, wie er jedes Problem<br />
<strong>löst</strong>.<br />
So wird man Großes erleben. Von dem<br />
Herrn Jesus geht man nie wieder so fort,<br />
wie man zu ihm gekommen ist. Er will<br />
uns leiten. Wir dürfen seine Hand erfassen.<br />
Schwere Stunden verwandeln sich in<br />
Segensstunden. Er führt zu besonderen<br />
Stärkungen. Schwierige Wege macht er<br />
gangbar.<br />
O glaube im Dunkeln,<br />
ob pfadlos die Seel.<br />
Die Flut wird sich teilen,<br />
hindurch darfst du eilen,<br />
um ewig zu weilen<br />
bei ihm, der‘s versieht.<br />
Er stillt jeden Durst und reinigt jeden<br />
Flecken. Er bewahrt auch. Ihm darf man<br />
sich willenlos anvertrauen. Er führt nie<br />
schlecht. Er irrt sich nie. Er sieht weit,<br />
weit voraus. Der Mensch ist kurzsichtig.<br />
<strong>Gott</strong> sieht am Anfang schon das Ende. So<br />
wird man erleben: „Weinend kommen sie,<br />
und unter Flehen führe ich sie; ich will sie<br />
zu Wasserflüssen führen auf einem ebenen<br />
Weg, auf dem sie nicht straucheln werden“<br />
(Jeremia 31,9). Wer möchte nicht solche
42<br />
Pfade betreten. Wer möchte sich nicht<br />
einem solchen Führer anvertrauen. Hier<br />
wird Weinen in Freude verwandelt. Hier<br />
wird der letzte Seufzer eines Kindes <strong>Gott</strong>es<br />
erhört. Und immer wieder sage ich es:<br />
Hier wird jedes Problem ge<strong>löst</strong>!<br />
Herrliche Erfahrungen werden das Leben<br />
zieren. Gütigkeiten und Erbarmungen<br />
<strong>Gott</strong>es in ganzer Fülle wird man erleben.<br />
Das, was <strong>Gott</strong> schenkt, kann man nicht<br />
für sich behalten. Man hat das Bedürfnis,<br />
diese Erfahrungen an andere wegweisend<br />
weiterzugeben. So darf man ein Werkzeug<br />
in <strong>Gott</strong>es Hand werden. Nachdem <strong>Gott</strong><br />
einem geholfen hat, darf man anderen<br />
helfen. Die gemachten Erfahrungen werden<br />
für andere zum Segen werden. Von<br />
den Schätzen des Himmels wird man täglich<br />
so viel in Empfang nehmen, dass man<br />
immer reicher wird. Man wird anderen<br />
austeilen. Die Liebe und die Treue <strong>Gott</strong>es<br />
werden ein sprudelnder Quell sein. <strong>Probleme</strong><br />
werden ge<strong>löst</strong>, wenn unser Leben<br />
ganz dem Herrn gehört. Man sieht dann<br />
nicht mehr auf Menschen, man sieht auf<br />
<strong>Gott</strong>. Von ihm erwartet man alles. Aus seiner<br />
Hand nimmt man alles an. Die Seele<br />
stärkt sich an Himmelsbächen. Man wird<br />
ein froher Mensch werden – ein Mensch,<br />
von oben geführt. Täglich wird im Leben<br />
eines solchen Menschen die Hand <strong>Gott</strong>es<br />
sichtbar werden. Er gestaltet solch ein<br />
Leben nach seinen Plänen. Und immer<br />
wieder wird man durch seine Segnungen<br />
für andere zum Segen. Ja, man wird ein<br />
Segensträger. Man wird das Wort <strong>Gott</strong>es<br />
immer besser verstehen lernen: „Gnadenbeweise<br />
des Herrn sind’s, dass wir nicht<br />
gänzlich aufgerieben wurden, denn seine<br />
Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; sie ist jeden<br />
Morgen neu, und <strong>deine</strong> Treue ist groß!<br />
Der Herr ist mein Teil! spricht meine Seele;<br />
darum will ich auf ihn hoffen“ (Klagelieder<br />
3, 22-24). Mit dem Herrn darf man rechnen.<br />
Er wird niemals enttäuschen. Er wird<br />
immer wieder seine Liebe offenbaren. Es<br />
wird von Stufe zu Stufe gehen. Der Herr<br />
Jesus wird uns immer größer werden. Er<br />
wird uns unentbehrlich.<br />
Unruhe ist hier nicht am Platz. Selbst<br />
wenn es einmal nicht so geht, wie man<br />
es sich vorgestellt hat, darf man nicht<br />
gleich verzagen. <strong>Gott</strong> wird einschreiten!<br />
Nur den Zeitpunkt dafür wollen wir ihm<br />
überlassen. Es ist <strong>Gott</strong>es Art, anders zu<br />
antworten und manches anders zu gestalten,<br />
als wir es uns vorstellen. Er kommt<br />
aber nie zu spät! Er handelt nie falsch.<br />
Wenn man später zurückblickt, dann<br />
wird man bekennen müssen: „Gut ist’s,<br />
schweigend zu warten auf die Rettung des<br />
Herrn“ (Klagelieder 3,26). Nichts fällt uns<br />
in dieser unruhigen Zeit schwerer als das<br />
Stillewerden, ruhig abzuwarten. Oft ist es<br />
so: Je länger <strong>Gott</strong> auf sich und sein Einschreiten<br />
warten lässt, desto größer wird<br />
er seinen Sieg kundtun. Wie oft habe ich<br />
mich demütig vor dem Herrn Jesus beugen<br />
müssen, weil ich in einer schwierigen<br />
Angelegenheit ihm nicht restlos vertraut<br />
habe. Ich habe immer wieder eine Sache<br />
selbst meistern wollen. Wenn wir ihn wirken<br />
lassen, dann werden wir erleben: Er<br />
<strong>löst</strong> unsere <strong>Probleme</strong>!<br />
Das Leben ist nicht sinnlos. Man kann<br />
große Enttäuschungen erleben. <strong>Gott</strong> lässt<br />
sie zu. Er will uns dadurch von Irrwegen<br />
und Umwegen herunterholen. Hier kurz<br />
eine Begebenheit: Der Lebensinhalt eines<br />
jungen Mädchen war: Von einem Vergnügen<br />
zum anderen zu eilen. Doch sie wurde<br />
enttäuscht, und der Gedanke kam immer<br />
wieder: Bringt dieses Leben wirklich keine<br />
Befriedigung? In den Stunden, in denen<br />
sie umworben wurde, schien sie glücklich<br />
zu sein. Es dauerte aber gar nicht lange
43<br />
und die Enttäuschungen kamen wieder<br />
und der Gedanke: Wozu lebe ich? Wieder<br />
ging sie hinaus in die Welt, in Schmutz und<br />
Sünde, wieder von einem Vergnügen zum<br />
anderen. Die Enttäuschungen mehrten<br />
sich, das Leben war für sie sinnlos. Eines<br />
Tages hielt sie ein kleines Fläschchen mit<br />
Gift in der Hand. Völlig verzweifelt dachte<br />
sie: „Nur einige Tropfen, dann ist alles<br />
aus. Ich will nicht mehr leben! Das Leben<br />
ist sinnlos!“ Und sie nahm das Gift. Als<br />
sie aus der Betäubung erwachte, merkte<br />
sie, dass sie sich im Krankenhaus befand,<br />
und rief: „Lasst mich sterben, lasst mich<br />
doch sterben!“ Aber dann stöhnte sie: „Ich<br />
habe Angst vor dem Tod!“ Sie schwankte<br />
hilflos zwischen Todessehnsucht und Todesfurcht.<br />
Im Krankenhaus brachte man<br />
ihr unendlich viel Liebe entgegen. Eine<br />
Diakonisse erwies ihr besonders viel Liebe.<br />
„Was bewegt sie wohl dazu?“, fragte<br />
sich das Mädchen. Sie war ihr doch ganz<br />
fremd. „Soll ich sie einmal fragen? Soll ich<br />
ihr einmal mein Herz ausschütten?“ Und<br />
die Stunde kam, in der sie ihren sündigen<br />
Zustand erkannte. Sie erkannte aber auch<br />
den Heiland der Welt: Den Herrn Jesus!<br />
Ihr Ruf war: Ich will alle Enttäuschungen<br />
meines Lebens über Bord werfen. Ich will<br />
einen anderen Lebensinhalt haben. Ich<br />
will den Herrn Jesus in mein Leben aufnehmen<br />
– ja, Jesus und nur Jesus allein!<br />
Dies war ihr ernster Entschluss. Betend<br />
schüttete sie dem Herrn Jesus ihr Herz<br />
aus. Ihm bekannte sie ihr ganzes, sündiges<br />
Leben. Aber dann konnte sie auch das<br />
Heil in Jesus Christus ergreifen. Der Herr<br />
Jesus wurde ihr persönlicher Heiland. Sie<br />
durfte im Glauben annehmen, dass das<br />
Blut Jesu Christi auch sie von jeder Sünde<br />
rein gemacht hatte und auch immer wieder<br />
reinigen wird. Alles, was sie durchgemacht<br />
hatte, hatte ihr zum Heil gedient.<br />
<strong>Probleme</strong>, mit denen sie vorher nicht fertig<br />
geworden war, waren jetzt ge<strong>löst</strong>. Sie<br />
durfte nun als Werkzeug <strong>Gott</strong>es auch anderen<br />
helfen, den Heiland zu finden.<br />
Dieses junge Mädchen hatte den Ruf<br />
des Herrn Jesus vernommen. Nun gab<br />
sie dieses als Zeugnis weiter, damit noch<br />
viele zum Heiland kommen konnten. Ja,<br />
lieber Leser, auch du darfst wissen:<br />
Am Kreuz ist noch Raum für dich,<br />
am Kreuz ist noch Raum für dich,<br />
der Heiland ruft heut,<br />
versäum nicht die Zeit,<br />
ja, am Kreuz ist noch Raum für dich.<br />
Es gibt eine herrliche Freiheit. Wer in<br />
Gefangenschaft lebt, sehnt sich immer<br />
danach, frei zu werden. Es gibt bei einem<br />
Menschen Bindungen, die sein Herz traurig<br />
stimmen. Ein Sklave des eigenen Ichs<br />
zu sein, lässt das Herz nicht zur Freude<br />
gelangen. Der Mensch ist beleidigt, wenn<br />
man seine Ehre antastet, wenn man ihm<br />
sagt, dass dies und jenes bei ihm anders<br />
sein müsste. Er ist launisch und oft tagelang<br />
mürrisch, wenn ihm etwas quer geht,<br />
wenn sich ihm etwas in den Weg stellt. Er<br />
ist mit seinem unglücklichen Herzen für<br />
seine Umgebung kein Freudenbringer. Ein<br />
Sklave der Sünde und Leidenschaft sein<br />
zu müssen, quält die gefangene Seele immer<br />
wieder, wenn sie gesündigt hat. Man<br />
will seine Lieblingssünde lassen – und<br />
doch sieht man: Ich bin ein Sklave derselben.<br />
Man sagt: Jetzt ist endgültig Schluss<br />
damit und doch: Man rutscht immer wieder<br />
in die Sünde hinein. Ein Sklave der<br />
Menschen zu sein, Furcht vor ihrem Spott<br />
zu haben, das führt zu Unbehagen. Jeder<br />
sehnt sich nach Freiheit. Jesus Christus,<br />
der Heiland der Welt, kann diese Freiheit<br />
durch die Kraft seines Blutes geben. Man
44<br />
weiß es – und doch wagt man den befreienden<br />
Schritt nicht. Man wird von dem<br />
Gedanken gequält: Was wird dieser oder<br />
jener sagen, wenn ich die Entscheidung<br />
für Jesus treffe? Wisse aber: Ein Befreiter<br />
des Herrn Jesus sein zu dürfen, bringt<br />
große Freude ins Herz! Die Freude steigert<br />
sich, je mehr man das Glück des Geborgenseins<br />
am Herzen Jesu genießt, das<br />
Glück, Vergebung der Sünden im Blut Jesu<br />
Christi gefunden zu haben. Diese Freiheit<br />
braucht jeder Mensch: Sie ist für jeden da.<br />
Kein Mensch braucht als Sklave durchs<br />
Leben zu gehen. Der Herr Jesus sprengt<br />
die stärkste Kette. Er beseitigt aber auch<br />
den dünnsten Faden, der bindet. Glaube<br />
mir: Nur der Herr Jesus <strong>löst</strong> <strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>!<br />
Darüber darfst du dich freuen.<br />
Ist auch eine Freude,<br />
Mensch geboren sein?<br />
Darf ich mich auch heute<br />
meines Lebens freun?<br />
Wo so viele Tränen,<br />
so viel Angst und Not,<br />
so viel banges Sehnen,<br />
Schmerz und endlich Tod!<br />
Ja, es wär zum Weinen,<br />
wenn kein Heiland wär,<br />
aber sein Erscheinen,<br />
bracht den Himmel her.<br />
Wer zu ihm kann sagen:<br />
Mein <strong>Gott</strong> und mein Herr!<br />
Darf ja nimmer klagen,<br />
stets wird’s herrlicher!<br />
Die Wege der einzelnen Menschen<br />
sind ganz verschieden. Und doch haben<br />
sie in mancher Beziehung vieles gemeinsam.<br />
Der eine hat tiefe Wege zu gehen,<br />
der andere hat große Schwierigkeiten zu<br />
überwinden. Wieder anderen hingegen<br />
bleiben Hartes und Leidvolles erspart.<br />
Immerhin werden die meisten Menschen<br />
dem Liederdichter der vorgestellten Verse<br />
Recht geben. Viele haben schon Enttäuschungen<br />
und Trauriges erlebt. Man muss<br />
nur die gottgewirkte Frucht der Trübsale<br />
erkennen und genießen.<br />
In Lukas 10,30-35 ist folgende Rede<br />
aufgezeichnet: „Da erwiderte Jesus und<br />
sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem<br />
nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber;<br />
die zogen ihn aus und schlugen ihn und<br />
liefen davon und ließen ihn halbtot liegen,<br />
so wie er war. Es traf sich aber, dass ein<br />
Priester dieselbe Straße hinabzog; und als<br />
er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber.<br />
Ebenso kam auch ein Levit, der in der<br />
Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen<br />
Seite vorüber. Ein Samariter aber kam<br />
auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn<br />
sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm<br />
hin, verband ihm die Wunden und goss Öl<br />
und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes<br />
Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte<br />
ihn. Und am anderen Tag, als er fortzog,<br />
gab er dem Wirt zwei Denare und sprach<br />
zu ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr<br />
aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich<br />
wiederkomme.“<br />
In diesem Gleichnis sehe ich meine Geschichte.<br />
Eigentlich ist es ja die Geschichte<br />
vieler:<br />
Ein gewisser Mensch, damit ist wohl<br />
jeder gemeint, der die Landstraße des Lebens<br />
betreten hat. Du und ich, wir beide<br />
fallen unter diese Bezeichnung.<br />
Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem<br />
nach Jericho hinab. Er verließ eine Segensstätte<br />
<strong>Gott</strong>es. Das Ziel seiner Reise<br />
war die Welt, eine Stadt, in der die Sünde<br />
zu Hause war, eine Stadt, die unter dem
45<br />
Fluch <strong>Gott</strong>es stand. Eine echte Segensstätte<br />
kann das Elternhaus sein. Mancher<br />
Mensch hat in seinen Kinderjahren von<br />
der Mutter oder den Eltern eine christliche<br />
Erziehung erhalten. Es wurde zu Hause<br />
nicht nur für das Kind gebetet, sondern<br />
es wurde auch immer wieder ermahnt<br />
und ermutigt, auf den Wegen <strong>Gott</strong>es zu<br />
gehen.<br />
Dann ging es aber ins Leben hinaus. Es<br />
blieb nicht bei dem, was ihm in den Kinderjahren<br />
mit auf den Weg gegeben worden<br />
war. Jetzt war die Welt das Ziel, und<br />
die hat eine große Macht. Sie lockt auf<br />
allerlei Weise und bietet dem Menschen<br />
gerade das an, wofür er empfänglich ist.<br />
Wer die Welt mit ihren Verlockungen und<br />
mit ihrer Sünde sucht und sich ihrem sündigen<br />
Treiben öffnet, der fällt unter die<br />
Räuber. Er fällt dem Erzräuber der Menschenseele<br />
in die Hände.<br />
Der Erzräuber der Menschenseele ist<br />
der gefallene Engelfürst Luzifer. Die Bibel<br />
nennt ihn auch Satan. Er wollte sich dem<br />
Höchsten gleichstellen, ja, sogar bis zum<br />
Thron <strong>Gott</strong>es emporsteigen. Und als er<br />
von <strong>Gott</strong> gestürzt wurde, riss er einen Teil<br />
der Engelwelt mit hinein in seinen Fall.<br />
Diese Engel waren jedoch ursprünglich,<br />
genau wie er, zur Ehre <strong>Gott</strong>es berufen.<br />
Sehr viele Menschen kamen auf dem<br />
Weg, den sie gingen, zu Fall. Eine kurze<br />
Wegstrecke ging zunächst alles gut. Dann<br />
aber geschahen Dinge, die das Herz des<br />
Menschen befleckten. Traurig muss heute<br />
mancher bekennen, dass der Feind Wunden<br />
geschlagen hat. Er hat das Leben verunreinigt.<br />
Vieles wäre besser ungeschehen<br />
geblieben.<br />
Die Welt verspricht viel und hält wenig!<br />
Diese bittere Erfahrung hat schon der eine<br />
oder andere durch schwere Lektionen lernen<br />
müssen. Auch mancher, der diese<br />
Zeilen liest, wird zugeben, dass er sich<br />
einmal von der Welt und ihren Reizen viel<br />
versprochen hat. So gab es Enttäuschungen<br />
– bittere Enttäuschungen. Es erging<br />
ihm so, wie diesem gewissen Menschen,<br />
der unter die Räuber gefallen war. Blutend<br />
und wund lag er auf der Landstraße des<br />
Lebens. Das, was er an Moral und guter<br />
Sitte vom Elternhaus mitbekommen hatte,<br />
war ihm geraubt worden.<br />
Ich will dies einmal auf das innere Leben<br />
des Menschen anwenden: Viele haben im<br />
Elternhaus ein Gebet gelernt. Lange Zeit<br />
wurde es in kindlicher Einfalt gebetet. Es<br />
hat Stunden gegeben, da kam es aus dem<br />
Herzen und wurde mit Inbrunst zu <strong>Gott</strong><br />
emporgesandt. Viele haben sogar Erhörung<br />
ihrer Gebete erfahren. Und nun – hat<br />
der Feind alles geraubt?<br />
Der Seelenräuber geht planmäßig vor.<br />
Wer ihm folgt, der wird sich einsam, verlassen<br />
und hilflos fühlen. Wenn dann<br />
Schicksalsschläge kommen, merkt jeder,<br />
dass Freunde in der Not sehr rar sind,<br />
auch wenn sie einmal gelobt haben, in<br />
jeder Notlage zu helfen. Sie werden ihr<br />
Wort brechen. Sie helfen nicht bei der Lösung<br />
irgen<strong>deine</strong>s Problems. Oft sind sie<br />
auch viel zu schwach dazu.<br />
Halbtot lag der Überfallene am Weg.<br />
Ohne Hilfe hätte er verbluten müssen.<br />
Wenn ich aus meiner eigenen Erfahrung<br />
sprechen darf, muss ich sagen: So<br />
weit war es auch bei mir einmal gekommen!<br />
Alles, was ich anfing, lief eine gewisse<br />
Zeit ganz gut, dann aber merkte ich,<br />
dass es nicht mehr ging. Die Segenshand<br />
<strong>Gott</strong>es fehlte! Ich kam nicht vorwärts. Die<br />
Schwierigkeiten türmten sich wie Berge<br />
vor mir auf. Ich kam nicht darüber hinweg.<br />
Menschen, die mir helfen wollten, versagten<br />
oder enttäuschten mich. Ich kam dann<br />
soweit, dass ich mein Leben fortwerfen
46<br />
wollte. Aber die Lust zum Sterben war<br />
doch nicht so groß, dass ich zum Letzten<br />
gegriffen hätte. Der Herr bewahrte mich<br />
vor diesem Schritt, obwohl ich ihn damals<br />
noch nicht als meinen Heiland und Herrn<br />
kannte.<br />
Im Leben eines jeden Menschen muss<br />
es einmal eine Stunde geben, in der er<br />
sagt: „So kann es nicht weitergehen! Wie<br />
kommt man aus dieser Lage heraus? Wer<br />
<strong>löst</strong> das große Problem? Wo ist die starke<br />
Hand, die mich fasst und aus meiner<br />
inneren Not, aus meiner Halt- und Hilflosigkeit<br />
herausreißt, damit ich nicht am<br />
Weg liegen bleibe?“<br />
Auch ich musste eine Enttäuschung<br />
erleben, genau wie jener Mann, der unter<br />
die Räuber gefallen war: Ein gewisser<br />
Mann, der hätte helfen können, ging aber<br />
an der entgegengesetzten Seite vorüber.<br />
Es war ein Priester, ein Vertreter des göttlichen<br />
Gesetzes und der Gebote.<br />
Kommt man in innere Not, dann sind<br />
kaum Menschen da, die wirklich helfen<br />
wollen. Dann findet man selten Freunde,<br />
die von ganzem Herzen willig sind, sich<br />
für den anderen einzusetzen und eine<br />
befreiende Lösung zu finden. Wenn das<br />
Herz blutet, wenn die Seele aufgewühlt<br />
und wund ist, wenn alles durch die Sünde<br />
wie zerrissen und zerfetzt ist, wenn<br />
falsche Wege anklagen, wenn einem das<br />
genommen wird, was man innerlich zu<br />
haben glaubt, wenn man sich einsam,<br />
verlassen und hilflos auf dunklen Pfaden<br />
bewegt, wenn niemand mitempfindet,<br />
niemand Erbarmen und Mitleid hat, wenn<br />
man keine Lust zum Leben und keine zum<br />
Sterben hat: Dann kann auch die religiöse<br />
Welt – dann können auch ihre Diener<br />
nicht helfen. Die Gebote halten, Gutes<br />
tun, das „Sich-selbst-bessern-Wollen“<br />
und das Teilnehmen an religiösen Handlungen<br />
– das alles bringt nicht aus der<br />
hilflosen Lage heraus. Man wird nur noch<br />
mehr enttäuscht werden. Nur ein <strong>Gott</strong>eskind<br />
kann Menschen zu <strong>Gott</strong> führen. Nur<br />
ein begnadigter Sünder kann anderen helfen,<br />
das Heil in Jesus Christus zu finden.<br />
Der Levit, der auch einen Bogen um<br />
diesen armen, verlassenen Mann machte<br />
und vorüberging, konnte ihm ebenfalls<br />
nicht helfen.<br />
Es gibt nur einen Einzigen, der jedem in<br />
seiner inneren Not, in seinem Versagen,<br />
seinem Enttäuschtsein, seiner Hilflosigkeit<br />
und Ratlosigkeit helfen kann, und dieser<br />
eine ist Jesus Christus! Er ist in Wahrheit<br />
der barmherzige Samariter. Ich habe<br />
ihn erprobt: Er kann Werkzeuge dazu<br />
gebrauchen, dass verwundete Menschen<br />
nicht am Weg liegen bleiben, sondern zu<br />
dem barmherzigen Samariter kommen.<br />
Ja, mit Nachdruck kann man sagen: Der,<br />
der am Wege liegt, braucht Jesus!<br />
Alle anderen, die vorübergehen, sehen<br />
wohl den Mitmenschen in seinem Elend,<br />
können ihm aber nicht helfen.<br />
Jesus Christus jedoch, der Heiland der<br />
Welt, kommt so zu jedem, wie der barmherzige<br />
Samariter zu dem beraubten und<br />
verwundeten Wanderer getreten ist, sich<br />
zu ihm herabgebeugt und ihn verbunden<br />
hat. Man muss den Herrn Jesus nur wirken<br />
lassen. Man muss sich ihm öffnen.<br />
Man muss ihm gestatten, die Wurzeln des<br />
Bösen, ja, alle schädlichen Triebe zu packen<br />
und mit Stumpf und Stiel aus Herz<br />
und Leben herauszureißen, auch wenn<br />
es Schmerzen bereitet! Man muss ihm<br />
gestatten, von der Wurzel her zu heilen.<br />
Wer ihm die Hände entgegenstreckt, ihn<br />
anschaut, zu dem kommt der Herr Jesus<br />
und hilft ihm!<br />
Er kennt jeden Kummer. Er sieht uns<br />
nicht nur, sondern er hat Wege und Mit-
47<br />
tel, uns aus jeder verzweifelten Lage herauszuhelfen.<br />
Über eins können wir uns freuen: Der<br />
Herr Jesus macht nie einen Vorwurf! Hier<br />
steht der rechte Samariter vor uns. Er hilft<br />
jedem, auf den richtigen Weg zu kommen.<br />
Wenn ein Mensch ganz zuschanden<br />
geworden ist, dann sagt die Umgebung<br />
oft: Er hat es nicht besser verdient. Jesus<br />
Christus aber, das dürfen wir glauben, ist<br />
innerlich bewegt, wenn er ein unruhiges,<br />
geängstigtes und unglückliches Herz<br />
sieht.<br />
Er allein <strong>löst</strong> die <strong>Probleme</strong> des Lebens.<br />
Lieber Leser, er <strong>löst</strong> auch dein Problem! Er<br />
fühlt mit jedem. Ihm darf man das Herz<br />
ausschütten. Ihm darf man alles sagen,<br />
was die Seele bewegt. Er deckt die wunden<br />
Stellen des Lebens nicht zu, sondern öffnet<br />
die eiternden Geschwüre. Er öffnet sie<br />
aber nur, um zu heilen. Er reinigt und verbindet<br />
alle Wunden. Er kennt die schmerzenden<br />
Stellen. Er weiß, worauf der große,<br />
heilige <strong>Gott</strong> immer wieder seinen Finger<br />
legt. Er nimmt die Keime und Wurzeln der<br />
Sünde aus dem Herzen heraus. So können<br />
sie uns nicht immer wieder zur Sünde<br />
reizen. Er allein hat das Heilmittel für alle<br />
Wunden. Dieses Heilmittel ist sein Blut!<br />
Dieses Blut reinigt von jedem Sündenschaden.<br />
Das Blut des Herrn Jesus stellt<br />
jeden Menschen, der dieses Blut für sich<br />
in Anspruch nimmt, so vor <strong>Gott</strong> hin, als<br />
habe er nie gesündigt. Es gibt keine Befleckung,<br />
die sein Blut nicht hinwegnimmt.<br />
Kein Schmutz der Sünde ist so stark, dass<br />
das Blut Jesu Christi nicht ausreicht! Hier<br />
wird das Problem jeder Sünde ge<strong>löst</strong>! So<br />
steht man ohne Sünde vor <strong>Gott</strong>. Jeder, der<br />
sich in Reue und Buße vor dem Herrn Jesus<br />
demütig beugt, bekommt noch in derselben<br />
Stunde die Gewissheit, dass alle<br />
seine Sünden durch das Blut des Herrn<br />
Jesus gesühnt sind.<br />
Der Sohn <strong>Gott</strong>es hat für uns Menschen<br />
den allertiefsten und allerschwersten Weg<br />
gehen müssen. Er musste auf diese Erde<br />
kommen und bei seiner Geburt Fleisch<br />
und Blut annehmen. Viel Spott, Hohn<br />
und Verachtung hat er in seinem Erdenleben<br />
über sich ergehen lassen müssen.<br />
Die einen lobten ihn und hoben ihn bis in<br />
den Himmel. Die anderen lästerten und<br />
verspotteten ihn in teuflischer Weise. Er<br />
hatte nur ein Ziel im Auge: Jeden zu erlösen<br />
und zu befreien. Wir lagen am Weg<br />
des Lebens. Wir befanden uns in dem<br />
denkbar unglücklichsten Zustand. Er ging<br />
nicht an mir vorüber. Er geht an keinem<br />
vorüber. Er geht auch an dir, lieber Leser,<br />
nicht vorüber. Ich durfte seine Hilfe erleben.<br />
Gleich, wie nahe man beim Herrn<br />
Jesus lebt, gleich, wie weit man von ihm<br />
entfernt ist: Der Herr Jesus hilft in dieser<br />
Stunde. Er <strong>löst</strong> jedes Problem.<br />
In einem entscheidenden Augenblick<br />
meines Lebens habe ich ihn angerufen.<br />
Mein Gebet war, dass er mich befreit, indem<br />
er das große Heilmittel von Golgatha<br />
an mir wirksam werden lässt. Er hat mein<br />
Gebet erhört. Mir wurde das große Glück<br />
zuteil: Die Errettung meiner Seele!<br />
Auch du kannst dieses Glück des Geborgenseins<br />
am Herzen Jesu genießen.<br />
Nimm dieses herrliche Erlösungswerk<br />
ganz persönlich für dich in Besitz. Zögere<br />
bitte nicht, sondern tu noch heute den<br />
Schritt zum Herrn Jesus! Kein Mensch<br />
weiß, wie lange die Gnadenzeit währt.<br />
Es könnte vielleicht heute der letzte Tag,<br />
die letzte Stunde für dich sein. Darum:<br />
Komm, eh der letzte Tag versinkt! So ruft<br />
dir auch der Liederdichter in den folgenden<br />
Versen zu:
48<br />
Es eilt die Zeit,<br />
die Stunden fliehn,<br />
und niemand hält sie auf.<br />
Auch <strong>deine</strong> Jahre gehn dahin,<br />
wie schneller Wogen Lauf.<br />
Wie trügt die Welt mit falscher Pracht<br />
doch den verlornen Sohn.<br />
Sie hat ihn arm und krank gemacht,<br />
und Undank ist ihr Lohn.<br />
Komm, eh der letzte Tag versinkt,<br />
schon ist der Abend nah.<br />
Als helles Licht im Dunkel blinkt<br />
das Kreuz von Golgatha.<br />
Der Heiland wartet mit Geduld,<br />
der dich unendlich liebt.<br />
Er ist‘s, der alle <strong>deine</strong> Schuld<br />
durch seinen Tod vergibt.<br />
Dein Sündenleid kennt Jesus schon,<br />
er gab dafür sein Blut.<br />
O glaub an ihn, den <strong>Gott</strong>essohn,<br />
und es wird alles gut.<br />
Komm, eh der letzte Tag versinkt,<br />
die Rettung ist dir nah.<br />
Der ganzen Welt Erlösung bringt<br />
das Kreuz von Golgatha.<br />
Wer sich so mit der Person Jesu Christi<br />
beschäftigt, bei dem tauchen gewiss manche<br />
Fragen auf: Wie stehe ich zu Golgatha?<br />
Wie stehe ich persönlich zu dem Herrn<br />
Jesus? Ich sollte doch mit meiner ganzen<br />
Sündenschuld zu ihm kommen, damit er<br />
mir alle Sünden vergeben kann, damit ich<br />
die Gewissheit des Heils erlange. Ich kann<br />
von mir sagen: Ja, der Heiland der Welt<br />
ist mein persönlicher Heiland geworden.<br />
Ich ruhte nicht eher, bis ich all diese Fragen<br />
mit einem freudigen Ja beantworten<br />
konnte. So darf ich froh bezeugen: Jesus<br />
Christus starb für mich. Jesus Christus<br />
sühnte meine Sündenschuld. Jesus Christus<br />
ist in einer besonderen Stunde meines<br />
Lebens mein Heiland geworden. Ihm weihe<br />
ich mich als Werkzeug.<br />
Der Herr Jesus hat in den schwersten<br />
Stunden seines Erdenlebens, dort im Garten<br />
Gethsemane, um jede Seele gerungen.<br />
Mich bewegt diese Liebe tief. Bevor<br />
ich ihn als meinen Heiland und Herrn<br />
angenommen hatte, ging ich kalt und<br />
gefühllos an dieser Liebe vorüber. Heute<br />
weiß ich, dass er am Kreuz von Golgatha,<br />
in der <strong>Gott</strong>esferne, für mich gerungen<br />
hat. Nun weiß ich, dass er meinetwegen<br />
ausrufen musste: Mein <strong>Gott</strong>, mein <strong>Gott</strong>,<br />
warum hast du mich verlassen! Mit meiner<br />
Schuld und mit der Schuld der ganzen<br />
Menschheit wurde er beladen. Meine<br />
und <strong>deine</strong> Schuld trug er vor den heiligen,<br />
gerechten <strong>Gott</strong> und empfing von ihm die<br />
gerechte Strafe. Er musste für <strong>deine</strong> und<br />
meine Sünden büßen. Darum kann mein<br />
Herz jetzt froh und glücklich sein. Die<br />
Frage des Errettetsein oder Verlorengehen<br />
hängt nur davon ab, ob ein Mensch<br />
sich persönlich mit seiner ganzen Vergangenheit<br />
und Gegenwart demütig im Gebet<br />
vor dem Herrn Jesus beugt. Wer so<br />
zu ihm kommt, der empfängt Vergebung<br />
und den tiefen Frieden <strong>Gott</strong>es. Dieser<br />
Friede <strong>Gott</strong>es ist in dem Kreuz von Golgatha<br />
verwurzelt. Er ist verwurzelt in dem<br />
Blut Jesu Christi, verwurzelt in dem Ausruf:<br />
Es ist vollbracht! Ja, er ist verwurzelt<br />
in der Liebe <strong>Gott</strong>es, der seinen Sohn auf<br />
Golgatha hingegeben hat.<br />
Noch einmal sage ich: Was hat mancher<br />
Mensch schon alles in seinem Leben versucht!<br />
Doch jeder sollte es auch mit dem<br />
Heiland versuchen. Er wird ihn herrlicher<br />
und größer erfahren, als ich ihn schildern
49<br />
kann. Wenn er die Wunden reinigt, muss<br />
man still halten. In dem Augenblick, wenn<br />
man sich diesem Reinigungsprozess unterzieht,<br />
glaubt man kaum, je zur vollen<br />
Heilung zu gelangen. Man fragt sich: Wie<br />
soll ich es denn machen? Wie soll das<br />
denn geschehen? Man hält es für ganz<br />
unmöglich, dieses Ziel schon hier unten<br />
auf der Erde zu erreichen.<br />
Sein Liebesdienst ist jedoch damit nicht<br />
beendet. Er führt den, den er am Weg<br />
liegend gefunden hat, in eine Herberge.<br />
Dort sind schon viele, die vom barmherzigen<br />
Samariter gefunden worden sind. Sie<br />
alle lagen einst verwundet und beraubt<br />
an der Landstraße des Lebens. Dort in<br />
der Gemeinschaft der Kinder <strong>Gott</strong>es wird<br />
der Gläubige von dem Heiligen Geist gefördert<br />
und gepflegt, bis er vom Glauben<br />
zum Schauen kommt. Sei es nun, dass<br />
der Herr Jesus wiederkommt, um die Seinen<br />
in die Herrlichkeiten heimzuholen,<br />
oder dass er ihn durch den Tod in sein<br />
Reich abruft. Jeder hat die Möglichkeit,<br />
die Ewigkeit bei ihm zu verbringen. Dort<br />
in der Herberge betrachtet man den, der<br />
für Sünder gestorben ist. Dort wird er besungen.<br />
Er wird angebetet. Er wird gelobt<br />
und gepriesen. Sein Name wird immer<br />
neu hoch erhoben und verherrlicht. Gibt<br />
es auf der ganzen Welt wohl eine schönere<br />
Stätte als die Herberge? Die Stätte,<br />
wo Kinder <strong>Gott</strong>es, gemeinsam um ihren<br />
Herrn geschart, zu seiner Ehre zusammenkommen?<br />
Lies, was <strong>Gott</strong> von jedem will! <strong>Gott</strong> will,<br />
dass es uns gut geht. <strong>Gott</strong> will, dass unser<br />
Herz froh und glücklich in seiner Liebe<br />
ruht. Je weiter wir unser Herz für den<br />
Herrn Jesus öffnen, umso Größeres wird<br />
er in unserem Leben wirken. Ja, er <strong>löst</strong> das<br />
letzte Problem unseres Lebens: „Es scheine<br />
uns gut oder böse, so wollen wir der Stimme<br />
des Herrn, unseres <strong>Gott</strong>es, zu dem wir dich<br />
senden, gehorchen, damit es uns wohl ergehe,<br />
wenn wir der Stimme des Herrn, unseres<br />
<strong>Gott</strong>es, gehorchen“ (Jeremia 42,6). Die Nebengeräusche<br />
dieser Welt, die Nebengeräusche<br />
unseres Alltagslebens bringen oft<br />
Störungen beim Empfang der Botschaft<br />
<strong>Gott</strong>es an uns. Wir wollen immer wieder<br />
eine Stunde finden, in der unser Ohr am<br />
Mund <strong>Gott</strong>es ruht, in der wir die Stimme<br />
des guten Hirten hören und sein Wort uns<br />
Stärkung und Erquickung bringt.<br />
Keiner braucht zu verzagen. Mutlosigkeit<br />
wird immer dann geboren, wenn der<br />
Mensch nicht nahe am Herzen des Herrn<br />
Jesus ruht. Je weiter wir vom Herrn entfernt<br />
leben, desto mehr werden wir erschreckt,<br />
desto mehr Angst erfüllt unser<br />
Herz. Bleiben wir aber unter den segnenden<br />
Händen <strong>Gott</strong>es, dann wird es uns<br />
gelingen. Eigenes Plagen, Schaffen und<br />
Hantieren bringt uns in Unruhe, aber<br />
kaum zum Ziel. Richten wir uns jedoch<br />
nach dem Wort <strong>Gott</strong>es, dann werden wir<br />
selbst in den kleinsten Dingen Wunder<br />
<strong>Gott</strong>es schauen: „Dann wird es dir gelingen,<br />
wenn du darauf achtest, die Satzungen und<br />
Rechte zu befolgen ... Sei stark und mutig!<br />
Fürchte dich nicht und verzage nicht!“ (1.<br />
Chronik 22,13). Verheißungen <strong>Gott</strong>es sind<br />
bare Münzen. Verheißungen <strong>Gott</strong>es geben<br />
dem Menschen Halt. <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> stets<br />
seine Verheißungen ein. Nur müssen wir<br />
wollen, dass <strong>Gott</strong> unsere <strong>Probleme</strong> nach<br />
seinem Plan mit uns <strong>löst</strong>. So werden wir<br />
<strong>Gott</strong> erleben und froh und glücklich unseren<br />
Weg gehen.<br />
Die ganze Wende gibt den ganzen Frieden.<br />
Es muss jedoch eine Kehrtwendung<br />
sein. Es darf kein Links- oder Rechtsum<br />
sein. Es muss ein anderes Ziel ins Auge<br />
gefasst werden. Gemeinschaft mit Jesus<br />
Christus gibt es nur auf seinen Wegen.
50<br />
Wir müssen auf <strong>Gott</strong>es Wege treten. Wir<br />
können nie erwarten, dass der Herr Jesus<br />
auf unsere Wege eingeht. „So spricht der<br />
Herr der Heerscharen: Kehrt um zu mir,<br />
spricht der Herr der Heerscharen, so will ich<br />
mich zu euch kehren! spricht der Herr der<br />
Heerscharen“ (Sacharja 1,3). Der rettende<br />
<strong>Gott</strong> ist kein schwacher <strong>Gott</strong>. Ihm stehen<br />
die Heerscharen des Lichtes zur Verfügung.<br />
Er ist nie hilflos. Er ist nie machtlos.<br />
Er kann wirklich jedes Problem lösen.<br />
Es kommt auf den Glauben an. Kopfglauben<br />
kann man durch Erlernen bekommen.<br />
Herzensglauben bekommt<br />
man nur durch ein Erlebnis, und zwar<br />
durch das allergrößte Erlebnis: Durch die<br />
Wiedergeburt. Der Glaube des Herzens<br />
beginnt immer mit dem Erkennen der eigenen<br />
Sünden. Dieses Erkennen: Ich bin<br />
ein Sünder! bringt den Menschen in das<br />
kniende Gebet. Beim Ausschütten des<br />
Herzens und beim Bekennen der Schuld<br />
wird der Glaube eingeleitet. Der Glaube<br />
nimmt das Kreuz von Golgatha, die Hingabe<br />
des Herrn Jesus, für sich persönlich<br />
in Besitz. Der zum Glauben Gekommene<br />
hat Gemeinschaft mit denen, die ebenfalls<br />
den Herrn Jesus im Glauben angenommen<br />
haben. In der Schar der Er<strong>löst</strong>en<br />
darf es keinen Unterschied zwischen Arm<br />
und Reich geben. Innere Werte zieren<br />
das <strong>Gott</strong>eskind. Nur was der Herr Jesus<br />
in ein Menschenleben hineinlegen kann,<br />
hat Wert für den Himmel: „Und etliche von<br />
ihnen wurden überzeugt und schlossen sich<br />
Paulus und Silas an, auch eine große Menge<br />
der gottesfürchtigen Griechen sowie nicht<br />
wenige der vornehmsten Frauen“ (Apostelgeschichte<br />
17,4).<br />
Betrachten wir einmal das Wunder in<br />
der Weltgeschichte. <strong>Gott</strong> sammelt sein irdisches<br />
Volk, das Volk Israel, und bringt es<br />
dorthin, wo er es haben will. Es gibt kein<br />
Hindernis in der Welt, das <strong>Gott</strong> bei der<br />
Durchführung seines Planes im Weg stehen<br />
könnte: „Siehe, ich rette mein Volk aus<br />
dem Land des Aufgangs und aus dem Land<br />
des Untergangs der Sonne; und ich will sie<br />
hereinführen, dass sie mitten in Jerusalem<br />
wohnen sollen“ (Sacharja 8,7-8). Ein noch<br />
größeres Wunder wird die Entrückung der<br />
Gläubigen sein. Es kann nicht laut genug,<br />
nicht oft genug und nicht betont genug<br />
gesagt werden: Der Herr Jesus kommt<br />
bald wieder und holt die Seinen heim in<br />
die Herrlichkeit. Dann wird nie mehr ein<br />
Glied des Leibes Jesu Christi von ihm,<br />
dem Haupt, getrennt werden.<br />
Man soll sich nicht von anderen beirren<br />
lassen. Das beste Studium der Welt nützt<br />
für den Himmel gar nichts. Es kann sogar<br />
ein Hindernis sein. Menschenverstand<br />
verdunkelt oft das göttliche Licht und<br />
steht den Wirkungen <strong>Gott</strong>es im Weg. Studierte<br />
Leute erfassen oft das Heil in Christo<br />
sehr schwer. Der Verstand steht ihnen<br />
im Weg. So ist es heute, und so ist es zu<br />
Lebzeiten des Herrn Jesus gewesen: „Die<br />
keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt<br />
hat – denn wenn sie sie erkannt hätten, so<br />
hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht<br />
gekreuzigt“ (1. Korinther 2,8). Den Herrn<br />
Jesus als seinen Heiland erkennen kann<br />
nur der, der sich als Sünder erkannt hat.<br />
Auf dem Weg des Glaubens braucht<br />
man viel Mut! Doch an der Hand des<br />
Herrn Jesus wandert es sich gut. Hier bekommt<br />
man einen ganz neuen Blick. Jeder,<br />
der ihm folgt, wird erfahren: „Wenn du<br />
gehst, so wird dein Schritt nicht gehemmt,<br />
und wenn du läufst, so wirst du nicht straucheln“<br />
(Sprüche 4,12). Nur die Sünde bringt<br />
den Menschen zum Straucheln. Sie bringt<br />
zu Fall. Auf dem Weg des Glaubens gibt<br />
es zwar auch manches Hindernis, doch<br />
das Kind <strong>Gott</strong>es – das im Blut Jesu und in
51<br />
dem vollbrachten Werk der Erlösung ruht,<br />
kann glücklich und fröhlich sein; denn<br />
<strong>Gott</strong> <strong>löst</strong> jedes Problem!<br />
Welch eine Ermutigung! Der Bund, den<br />
ein Mensch mit dem Herrn Jesus schließt,<br />
wird nie wieder ge<strong>löst</strong>, weder auf dieser<br />
Erde noch in der Ewigkeit: „Sei stark und<br />
mutig und führe es aus! Fürchte dich nicht<br />
und erschrick nicht! Denn, dein <strong>Gott</strong>, der<br />
Herr, mein <strong>Gott</strong>, ist mit dir und wird dich<br />
nicht loslassen und noch dich verlassen“ (1.<br />
Chronik 28,20). Das Wälzen der <strong>Probleme</strong><br />
muss aufhören. Wenn wir mit diesem<br />
und jenem nicht fertig werden, dann wollen<br />
wir uns ermutigen lassen, alles in die<br />
Hände des Herrn Jesus zu legen. Er wird<br />
damit fertig.<br />
Der Schlussstrich muss gezogen werden.<br />
Wer aus der Vergangenheit gelernt<br />
hat, der ist ein weiser Mann. Wer aber<br />
immer wieder in der Vergangenheit herumkramt,<br />
um sich selbst und andere zu<br />
belasten, der ist töricht. Er verbringt seine<br />
Zeit mit nutzlosem Tun.<br />
Wir sollen nicht in der Vergangenheit<br />
leben, sondern wirklich mit dem Apostel<br />
Paulus sagen: „Eines aber tue ich: Ich vergesse,<br />
was dahinten ist, und strecke mich<br />
aus nach dem, was vor mir liegt, und jage<br />
auf das Ziel zu ...“ (Philipper 3,13-14). Unseren<br />
Zustand beweinen und beklagen,<br />
das ist vom Herrn — aber dabei stehen<br />
bleiben, das ist vom Teufel. Wenn man<br />
auf sich schaut, kommen immer wieder<br />
quälende Gedanken:<br />
Wie schlecht war ich! Dies trifft, wenn<br />
wir ehrlich sind, bei jedem von uns zu. Wir<br />
können unseren Zustand nicht tief genug<br />
erkennen und unsere Sünden nicht gründlich<br />
genug bereuen. Aber wir sollen nicht<br />
dabei stehenbleiben! Wenn wir nicht so<br />
schlecht gewesen wären, dann hätten wir<br />
gar keinen Heiland und Retter gebraucht.<br />
Auch heute noch wird hin und wieder voll<br />
Reue gesagt werden: Hätte ich doch das<br />
nicht getan! Damit kommt man aber nicht<br />
weiter, man kommt nicht zur Freude über<br />
das vollbrachte Erlösungswerk. Man kann<br />
doch gar nichts ungeschehen machen.<br />
Alles aus der ganzen Vergangenheit wollen<br />
wir dem Herrn Jesus überlassen! Er<br />
hat unsere Sünden dorthin geworfen, wo<br />
das Meer am tiefsten ist. Ich weiß, meine<br />
Sünden sind so schwer gewesen, sie<br />
werden nie wieder emporsteigen. Ich will<br />
meine Zeit lieber dazu verwenden, den<br />
Herrn zu rühmen und zu preisen. Ihn zu<br />
loben und ihn dafür anzubeten, dass er<br />
ein so vollkommenes Erlösungswerk für<br />
mich vollbracht hat. Lobe und preise auch<br />
du den Herrn immer wieder, das ist <strong>Gott</strong><br />
wohlgefällig.<br />
Warum konnte ich nur so handeln! Mit<br />
diesen Gedanken will der Feind der Seele<br />
uns, nachdem wir in Reue und Buße zum<br />
Glauben gekommen sind, immer wieder<br />
quälen. Wer richtig unglücklich werden<br />
will, der krame nur tüchtig Tag für Tag,<br />
und möglichst auch noch in vielen Nachtstunden,<br />
in der nicht guten Vergangenheit<br />
herum.<br />
Wenn es möglich gewesen wäre, Geschehenes<br />
ungeschehen zu machen, dann<br />
hätte ja der Herr Jesus dieses furchtbare<br />
Leiden nicht durchzumachen brauchen,<br />
bei dem er seine Seele in den Tod ausgeschüttet<br />
hat. Nur deshalb, weil wir unsere<br />
Vergangenheit nicht wieder gutmachen<br />
konnten, ist der Herr Jesus am Kreuz auf<br />
Golgatha gestorben. Nur deshalb hat der<br />
Vater seinen Sohn gegeben und ihn leiden<br />
lassen. Wir sollen ihn als Begnadigte, als<br />
Freigesprochene in Wort und Lied rühmen<br />
und preisen. Wir wollen alles Vergangene<br />
ruhen lassen und uns über unsere<br />
Erlösung freuen! Ja, täglich wollen wir uns
52<br />
darüber freuen, dass geschrieben steht:<br />
Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten<br />
gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer<br />
Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr<br />
gedenken. Jeder, der in Reue zum Herrn<br />
Jesus kommt und seine Sündenlast betend<br />
– möglichst mit lauter Stimme – vor<br />
ihn hinlegt, der wird ein Kind <strong>Gott</strong>es. Der<br />
darf im Glauben das Blut Jesu Christi für<br />
sich in Anspruch nehmen. Der kann zu<br />
dem Werk der Erlösung nichts, aber auch<br />
gar nichts mehr hinzutun. Wir wollen das<br />
Heute ganz für den Heiland leben, damit<br />
uns das Morgen nicht wieder neu anklagt,<br />
weil wir in Halbheit den Weg gegangen<br />
sind.<br />
Das Gestern ist vorbei. Wir wollen vergeben<br />
und vergessen, auch da, wo Menschen<br />
uns Übles getan haben. Wir wollen<br />
die Vergangenheit ruhen lassen, in der wir<br />
manches Schwere, fast Untragbare durchgemacht<br />
haben.<br />
Die Gegenwart genießen, das ist das<br />
Allerbeste, was man tun kann. Der Herr<br />
Jesus hat uns alles vergeben und so viel<br />
geschenkt, dass wir uns heute – und täglich<br />
neu – herzlich freuen sollten.<br />
Die Freude der Vergebung will wirklich<br />
unser Herz erfüllen. Unsere Errettung ist<br />
nicht unser Werk. Sie wird auch nie unser<br />
Werk werden. Unsere Errettung ist <strong>Gott</strong>es<br />
Werk. Unsere Errettung ist das Werk des<br />
Herrn Jesus.<br />
Vor der Entscheidung für den Herrn<br />
Jesus war ein schreckliches Rumoren im<br />
Herzen. Die Unruhe wollte fast das Herz<br />
sprengen! Doch nachdem alles ausgeschüttet<br />
war, zogen Freude und Friede ins<br />
Herz. Den Frieden des Gewissens, den<br />
Frieden mit <strong>Gott</strong> zu genießen, das ist jetzt<br />
unser Teil.<br />
Wir wollen den Heiland bekennen. Wir<br />
sind vom Herrn Jesus deshalb begnadigt<br />
worden, weil wir ein Gnadengesuch eingereicht<br />
haben, weil wir ihm unsere Sündenschuld<br />
bekannt haben. Darum hat er<br />
uns begnadigt. Jeder, der zu ihm kommt,<br />
bekommt diese Begnadigung. Das Urteil<br />
über uns war schon gesprochen: Ewige<br />
Verdammnis! Das wäre unser Teil gewesen!<br />
Doch unsere Schulden hat er übernommen<br />
und unseren Schuldbrief zerrissen.<br />
Er hat die Zahlung für uns vollbracht.<br />
Nun wollen wir beide – du und ich – helfen,<br />
dass noch viele begnadigt werden.<br />
Wir wollen ein Werkzeug in <strong>Gott</strong>es Hand<br />
werden: <strong>Gott</strong> sucht Werkzeuge! Er sucht<br />
uns. Er will uns gebrauchen. Begnadigte<br />
Sünder sollen in seiner Hand für viele ein<br />
Wegweiser zu Jesus Christus werden. Sie<br />
sollen dem Schuldigen sagen, wie er freigesprochen<br />
werden kann. Sie sollen dem<br />
Sünder sagen, wie er sein Gnadengesuch<br />
einreichen kann. Hier liegt die große Aufgabe<br />
für die Gegenwart!<br />
Nun eine Ermutigung für jedes <strong>Gott</strong>eskind:<br />
Führe ein wirkliches Gebetsleben,<br />
und lass die Vergangenheit in <strong>Gott</strong>es<br />
Hand ruhen.<br />
Nütze die Gegenwart aus mit Danken,<br />
Loben, Preisen und Anbeten. Verbringe<br />
dein Gebetsleben nicht mit Jammern,<br />
Winseln, Seufzen und Stöhnen, sondern<br />
freue dich und lobpreise den, der dich begnadigt<br />
hat.<br />
Versäume nicht das Wort <strong>Gott</strong>es. Lies<br />
es täglich. Hier kannst du dich täglich<br />
innerlich baden, reinigen, stärken und erquicken.<br />
Hier kannst du immer neu den<br />
Durst <strong>deine</strong>r Seele stillen. Da wird dein<br />
neuer Mensch gesättigt, und du erstarkst<br />
zum Einsatz für den, der dich liebt. Hier<br />
bekommst du Wegweisung und Planung.<br />
Hier wird jedes <strong>deine</strong>r <strong>Probleme</strong> ge<strong>löst</strong>.<br />
Freue dich auf die Zukunft! Das Herrlichste<br />
steht dir noch bevor. Droben gibt
53<br />
es eine ungetrübte Freude. Du wirst den<br />
großen Siegeszug der Er<strong>löst</strong>en mitmachen.<br />
Du wirst allezeit beim Herrn sein. Wo<br />
er ist, wirst du sein. Wo du bist, wird er<br />
sein. Es gibt kein Getrenntsein mehr. Nun<br />
freue dich, freue dich von Herzen, und sei<br />
dankbar darüber, dass du den Ausweg finden<br />
durftest.<br />
Du wirst ihn sehen, wie er ist. Endlich<br />
den schauen zu dürfen, der für dich ausgerufen<br />
hat: Mein <strong>Gott</strong>, mein <strong>Gott</strong>, warum<br />
hast du mich verlassen. Den schauen<br />
zu dürfen, der für uns am Kreuz geblieben<br />
ist, auch als man ihn gereizt hat, seine<br />
Macht unter Beweis zu stellen. Ja, das<br />
wird Herrlichkeit sein!<br />
Der Opfertod des Herrn Jesus ist die<br />
Gabe <strong>Gott</strong>es an die Menschheit. Es ist<br />
die Gabe <strong>Gott</strong>es an dich. Lass die Vergangenheit<br />
ruhen und freue dich! Freue dich<br />
darüber, dass du wissen darfst: <strong>Gott</strong> <strong>löst</strong><br />
<strong>deine</strong> <strong>Probleme</strong>! Freue dich von Herzen<br />
über das Werk der Erlösung. Freue dich<br />
über <strong>deine</strong> persönliche Errettung – und<br />
sei herzlich dankbar!<br />
Wenn du nicht alles verstehst, was <strong>Gott</strong><br />
in dein Leben eingebaut hat, und wenn<br />
du den Weg, den der Herr dich geführt<br />
hat, nicht immer für richtig gehalten hast,<br />
dann sage und singe mit dem Liederdichter:<br />
Jetzt noch verhüllt<br />
und doch, wie schön,<br />
im Glauben wartend aufwärts sehn,<br />
bis sich der Wolkenschleier teilt,<br />
und unsre Seele zu ihm eilt!<br />
Und dann wird alles offenbar,<br />
was mir verhüllt und dunkel war,<br />
und jubelnd sing ich dort am Thron<br />
das Lied des Lammes, <strong>Gott</strong>es Sohn!<br />
Bist du schon ein Kind <strong>Gott</strong>es?<br />
Dann trage doch bitte dazu bei, dass<br />
noch viele den Heiland suchen und finden.<br />
Manche Menschen sind sehr christlich,<br />
aber sie sind keine Christen. Manche<br />
sind sehr religiös, sie haben aber keinen<br />
persönlichen Heiland. Der Herr Jesus ist<br />
noch nicht in ihr Herz und Leben eingekehrt.<br />
Sie haben noch keinen Frieden mit<br />
<strong>Gott</strong>. Sie haben noch nicht erkannt, dass<br />
sie verlorene Sünder sind. Ihnen allen erzähle<br />
bitte, wie du einmal den Heiland gesucht<br />
und gefunden hast.<br />
Vielleicht ist gerade diese Broschüre<br />
dazu angetan, dass du sie <strong>deine</strong>n unbekehrten<br />
Verwandten und Bekannten in<br />
die Hand drückst. Ich bete dafür, dass<br />
der Herr dir zu diesem Zeugnis viel Mut<br />
schenkt. Ich bete, dass er dir zu jedem<br />
Gespräch die rechten Worte gibt, und ich<br />
weiß: Er wird jeden besonders segnen,<br />
der für ihn, für den Heiland der Welt, Seelen<br />
gewinnt.<br />
<strong>Gott</strong> segne dich und die Deinen spürbar!
54<br />
Bist du noch kein Kind <strong>Gott</strong>es?<br />
Dann darfst du uns gern einmal schreiben.<br />
Betend werden wir versuchen, dir zu<br />
helfen, den Herrn Jesus als <strong>deine</strong>n Heiland<br />
zu finden. Aber bitte, tue doch zunächst<br />
einmal Folgendes:<br />
Suche dir jetzt einen Platz, wo du allein<br />
bist. Schreibe auf einen Bogen Papier<br />
alle <strong>deine</strong> Sünden auf, die du in <strong>deine</strong>m<br />
ganzen Leben, von der frühesten Jugend<br />
bis heute, getan hast, soweit du sie noch<br />
weißt. Du wirst dabei auch auf <strong>deine</strong> Lieblingssünden<br />
und auf etwaige Gebundenheiten<br />
stoßen. Du brauchst alles nur in<br />
Stichworten aufzuschreiben, aber nimm<br />
dir viel Zeit dazu; und wenn dir morgen<br />
oder übermorgen oder in der Nacht noch<br />
etwas einfällt, dann schreibe es dazu.<br />
Gehe dann nach zwei oder drei Tagen mit<br />
diesem Zettel an einen Ort, wo du allein<br />
bist. Knie nieder und bitte den Herrn Jesus:<br />
„Herr Jesus, hier ist ein kurzer Auszug<br />
meines Lebens. Vergib mir doch bitte<br />
alle meine Sünden und meine Schuld und<br />
nimm mich jetzt als dein Eigentum an.“<br />
Erfülle jetzt die zweite Bitte und lies das<br />
Folgende erst dann, wenn du das vorhin<br />
Erwähnte genau befolgt hast.<br />
Im Worte <strong>Gott</strong>es (1.Johannes 1,9) steht<br />
geschrieben: „Wenn wir aber unsere Sünden<br />
bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er<br />
uns die Sünden vergibt und uns reinigt von<br />
aller Ungerechtigkeit.“ Von wie viel? Von aller!<br />
Glaubst du, das Wort <strong>Gott</strong>es verspricht<br />
dir etwas, was der Herr Jesus nicht hält?<br />
Du darfst im Glauben annehmen, dass<br />
der Herr Jesus auf Golgatha auch <strong>deine</strong><br />
Schuld und Sünde gesühnt hat. Wenn du<br />
ihm alles gesagt und wirklich bereut hast,<br />
dann darfst du dies fest glauben: „Fürchte<br />
dich nicht, denn ich habe dich er<strong>löst</strong>! Ich<br />
habe dich bei <strong>deine</strong>m Namen gerufen; du<br />
bist mein“ (Jesaja 43,1).<br />
Nun hilf doch bitte mit, dass diese<br />
Schrift in die Hände sehr vieler Kinder<br />
<strong>Gott</strong>es kommt. Hilf mit, dass in den dir<br />
bekannten Gläubigen das Vertrauen zum<br />
Herrn geweckt wird, damit er, der große<br />
<strong>Gott</strong>, bei jedem die <strong>Probleme</strong>, die sein<br />
Herz bewegen, lösen kann. Hilf aber auch<br />
bitte mit, dass diese Schrift in die Hände<br />
vieler Menschen kommt, die ihr Herz und<br />
Leben noch nicht dem Heiland geschenkt<br />
haben.
Weitere Hefte aus unserem Sortiment<br />
Auch schwere Wege sind Segenswege<br />
Wenn man den großen Segen, den oft schwere Wege in sich<br />
bergen, erfassen will, muss man innerlich still werden. Man<br />
muss erkennen, was <strong>Gott</strong> dem Menschen durch schwere<br />
Wege zu sagen hat. Nur so werden aus schweren Wegen<br />
Segenswege geboren. Jeder, der diese Schrift liest, darf sich<br />
darüber freuen, dass er im Gebet stets Zutritt zu dem Herrn<br />
Jesus hat.<br />
56 Seiten, Bestellnummer SK06<br />
Hoffnung für die Zukunft<br />
In diesem Heft behandeln wir ein Thema, das die meisten<br />
Menschen interessiert. So viele Veränderungen in unserer<br />
großen und kleinen Welt verursachen Orientierungslosigkeit.<br />
Wer macht sich keine Gedanken über das, was die Zukunft<br />
bringen wird. Das gilt sowohl für den persönlichen Bereich,<br />
als auch für unsere Gesellschaft und die ganze Welt.<br />
56 Seiten, Bestellnummer IH12
Weitere Hefte aus unserem Sortiment<br />
Ihre Fragen – <strong>Gott</strong>es Antwort<br />
Die in diesem Heft beantworteten Fragen sollen zum<br />
Nach- und Weiterdenken anregen. Es ist unser Anliegen,<br />
mit den Antworten zu helfen, sodass die Weichen im Leben<br />
neu gestellt werden können.<br />
60 Seiten, Bestellnummer IH13<br />
Jesus Christus: Tot oder lebendig?<br />
Dass Jesus Christus auferstanden ist, ist eine der bestbezeugten<br />
Tatsachen der Menschheitsgeschichte. Trotzdem<br />
versuchte man immer wieder, die Auferstehung wegzuerklären.<br />
John Blanchard gibt Antwort auf alle gängigen Einwände.<br />
80 Seiten, Taschenbuch, Bestellnummer TB02
So erreichen Sie uns:<br />
Schreiben Sie uns. Wir sind gern für Sie da.<br />
Deutschland<br />
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3-Minuten-Andacht:<br />
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Deutschland 0180 / 5 64 77 46 *<br />
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Schwierigkeiten, die in unserem Leben<br />
auftreten, lassen sich von uns oft kaum<br />
oder gar nicht beseitigen. Doch es gibt<br />
jemanden, der sich um all die Dinge, die<br />
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in schwierigen Tagen dürfen wir<br />
Mut fassen und wissen: Wir sind nicht<br />
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Gegenwart und unsere Zukunft anvertrauen,<br />
denn bei ihm gibt es keine hoffnungslosen<br />
Fälle.<br />
Dieses Heft ist ein biblischer Wegweiser,<br />
der helfen soll, alle Sorgen im Gebet an<br />
<strong>Gott</strong> abzugeben und auf seine Führung zu<br />
vertrauen.<br />
Gerade du brauchst Jesus.