Selbsthilfegruppen - Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SeKoRo
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<strong>Rosenheim</strong><br />
Ausgabe 03/2011<br />
Selbsthilfezeitung der Region <strong>Rosenheim</strong><br />
In dieser Ausgabe:<br />
30 Jahre Kreuzbund <strong>Rosenheim</strong><br />
Fortbildung „Kommunikationsstörung“<br />
Tag der offenen Tür im Mehrgenerationenhaus<br />
Kostenfreies Konto für Gruppen<br />
Infos der <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Bewußt
<strong>Rosenheim</strong><br />
Ambulant<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
Ambulant Betreutes Wohnen (AmBeWo)<br />
für psychisch kranke und abhängige Menschen<br />
Unsere Besonderheit ist die individuelle<br />
lebenspraktische Begleitung<br />
Unser Angebot<br />
Wir helfen und unterstützen bei<br />
■ der Fähigkeit zur Selbstversorgung<br />
■ der Haushaltsführung<br />
■ den sozialen Beziehungen<br />
■ Aufrechterhaltung der Gesundheit<br />
■ der Kommunikation<br />
■ beim Wirtschaftsleben<br />
■ beim Umgang mit Geld<br />
■ der Bildung, der Arbeit und Beschäftigung<br />
■ der Freizeitgestaltung und Erholung<br />
■ bei der Teilhabe am kulturellen Leben<br />
■ Hilfeplanung und –reflektion<br />
■ Zusammenarbeit mit anderen Diensten und Institutionen<br />
Unser Ziel ist die Übernahme von<br />
Eigenverantwortung<br />
Wir über uns<br />
Das Ambulant Betreute Wohnen (AmBeWo) besteht bereits seit<br />
1994. Unsere langjährigen Mitarbeiter/ -innen, in der Regel<br />
Sozialpädagogen/ -innen, sind Garant für gute Qualität.<br />
Unser Haupthaus befindet sich zentrumsnah in der Austraße<br />
30, 83022 <strong>Rosenheim</strong> (5 Minuten zur Fußgängerzone). Hier<br />
bieten wir verschiedene Wohnmöglichkeiten an. Es handelt<br />
sich dabei meist um kleine Wohngruppen mit jeweils 3-4<br />
Plätzen. Zudem haben wir mehrere Appartements im<br />
Dachgeschoss des Hauses. Ferner besitzen wir eine<br />
Hausgemeinschaft im Inntal (Brannenburg) mit vier Plätzen und<br />
betreuen 2 weitere Wohngemeinschaften im Zentrum von<br />
<strong>Rosenheim</strong>.<br />
Das Betreute Einzelwohnen in der eigenen Wohnung ergänzt<br />
unser Angebot.<br />
Damit bieten wir Ihnen eine breite Palette verschiedener Wohnund<br />
Betreuungsmöglichkeiten – sei es in der Stadt oder auf<br />
dem Land, in der eigenen Wohnung, in den Appartements<br />
oder in einer der Wohngruppen.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie per mail unter ambewo@diakonie-rosenheim.de oder<br />
unter Tel: 08031 234 15-0. Besuchen Sie auch unsere Hompage: www.diakonie-rosenheim.de.
Inhalt dieser Ausgabe<br />
05<br />
09<br />
18<br />
24<br />
Liebe Leserinnen, Liebe Leser 04<br />
Leitartikel: Jubiläumsfeier 30 Jahre Kreuzbund <strong>Rosenheim</strong> 05<br />
<strong>SeKoRo</strong> <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> <strong>Rosenheim</strong> Berichte und Artikel<br />
Fortbildung: „Kommunikationsstörung in <strong>Selbsthilfegruppen</strong>“ 08<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> bewerten das Modell „Runder Tisch“ 10<br />
Ehrung von Ehrenamtlichen 11<br />
Wenn Alkohol zum Freund wird 12<br />
Internetportal junger <strong>Selbsthilfegruppen</strong> 13<br />
Europäisches Jahr des Ehrenamtes: Frauenselbsthilfe nach Krebs 14<br />
Mehr psychisch bedingte Frührenten 15<br />
Vortrag: Wenn Alltag süchtig macht 16<br />
<strong>SeKoRo</strong> Infos<br />
Bankkonto für <strong>Selbsthilfegruppen</strong> 17<br />
Tag der offenen Tür im Mehrgenerationenhaus 18<br />
Gruppen erhalten kostenfreies Konto 20<br />
Aktuelle Themenliste der <strong>Selbsthilfegruppen</strong> 21<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> Infos<br />
Jubiläum der Gruppe Trauer-Selbsthilfe nach Suizid 22<br />
Jahrestagung der Deutschen Narkolepsie-Gesellschaft e.V. 22<br />
Fördermittel werden erhöht 23<br />
Neuer Treffpunkt der Selbsthilfegruppe Adipositas 24<br />
„PRISMA“ Die offene Männergruppe 24<br />
Hörgeschädigtenverein <strong>Rosenheim</strong> aktiv 25<br />
Gründungstreffen Tinnitus-Selbsthilfegruppe Kiefersfelden 26<br />
Neue Selbsthilfegruppe Tinnitus Kiefersfelden 27<br />
Neue Selbsthilfegruppe „Verlassene Eltern“ 27<br />
Selbsthilfegruppe Trennung/Scheidung 28<br />
Selbsthilfegruppe Fibromyalgie Raubling 29<br />
Termine 29<br />
Vorschau 30<br />
Impressum 30<br />
03
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in der Selbsthilfe ist es wie mit der Musik – erst wenn Menschen die Initiative<br />
ergreifen, tätig werden, wird der Raum gefüllt durch Töne, Musik kann klingen.<br />
Es ist anstrengend, ein Konzert einzuüben, in einer Gruppe Harmonie herzustellen –<br />
das gelingt nicht immer und bedarf Übung, Zeit und Ausdauer – für jeden einzelnen<br />
Akteur und auch für die ganze Gruppe. Mich hat es jüngst sehr bewegt, als im Rahmen<br />
einer Selbsthilfegruppe ein Musikprofessor erzählte, wie er zur Selbsthilfe kam. Er fühlte<br />
sich mit seiner Krankheit allein gelassen, unverstanden von Fachleuten, von Familie<br />
und Freunden. Heilung gab es nicht und seine berufliche Karriere stand auf dem Spiel.<br />
Er hat in und mit einer Selbsthilfegruppe für sich einen Weg gefunden, seine<br />
Lebensmelodie harmonisch weiter zu spielen und konnte so seinen Beruf – mit seiner<br />
Krankheit – bis zum regulären Rentenbeginn ausüben.<br />
Jetzt, während der langen Winterabende lade ich Sie ein, sich selber Gutes zu tun: Ein<br />
Konzert zu genießen – oder auch eine zu ihrem Thema passende Selbsthilfegruppe aufzusuchen.<br />
Wenn es noch keine Gruppe für ihr Thema gibt, nehmen Sie doch „ein<br />
Instrument in die Hand und beginnen zu spielen“. Häufig ist es der Fall, wenn einer<br />
begonnen hat, kommen andere gerne hinzu. Wir unterstützen Sie dabei!<br />
Rufen Sie uns an: 08031-23 511 45<br />
Ihre <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> <strong>SeKoRo</strong> <strong>Rosenheim</strong>,<br />
Melanie Pötz
Jubiläumsfeier im Oktober:<br />
30 Jahre Kreuzbund <strong>Rosenheim</strong><br />
Anlässlich dieses Festtages zum 30-jährigen Bestehen trafen<br />
sich Mitglieder und Gäste des Kreuzbundes <strong>Rosenheim</strong><br />
(KB) im Pfarrsaal in Fürstätt. Gestärkt durch einen kleinen<br />
Begrüßungsimbiss begab sich die Versammlung in die<br />
Pfarrkirche „St. Quirinus“ in Fürstätt.<br />
Helmut Surén, Arbeitskreissprecher des KB <strong>Rosenheim</strong><br />
begrüßte vor der Predigt die Anwesenden. Er betonte die<br />
ehrenamtliche Tätigkeit des KB als Helfergemeinschaft, die<br />
sich seit über hundert Jahren bewährt hat. Seit 1926 wird<br />
diese Gemeinschaft „Kreuzbund“ genannt. Im Schutze der<br />
Katholischen Kirche und später unter dem Dach der Caritas<br />
konnte die Helfergemeinschaft ihr Aufgaben gut erfüllen und<br />
für den Erhalt dieser Arbeit eintreten. Entsprechend seinem<br />
Leitbild, orientiert am Handeln und Leben Jesu heißt der KB<br />
jeden Menschen willkommen, unabhängig von Nationalität,<br />
Hautfarbe, Religion und gesellschaftlichem Stand.<br />
Helmut Surén spricht von einer „Besinnung also auf das<br />
stete Engagement als ehrenamtliche Helfer und auf die<br />
Arbeit, die es noch zu bewältigen gilt, um dabei an uns<br />
selbst zu denken und neue Kraft zu tanken.<br />
2. Bürgermeister Anton Heindl gratuliert Herr Surén<br />
Für unsere Helfergemeinschaft, die als Sieger die noch<br />
Kämpfenden unterstützt, bedeutet dies erneute Hoffnung,<br />
dass auch sie den Kampf gegen die Sucht gewinnen werden<br />
und nicht kapitulieren müssen.“ So besann sich Helmut<br />
Surén bei seiner Ansprache und führte weiter aus, dass die<br />
Kontinuität von Nehmen und Geben sich fortsetze, „denn<br />
auch der Glaube lebt im Nehmen und Geben, nährt sich von<br />
Worten und Zeichen, gewinnt Gestalt im Denken, Reden<br />
und Handeln. Er gibt neuen Mut und neue Kraft, um andere<br />
aufzurichten und für sie einzutreten.“<br />
Pfarrer Sebastian Heindl wählte in seiner anschließenden<br />
Predigt das Gleichnis der „verdorrten Hand“ (NT Lukas 6,8<br />
Markus 3,1-6). Darin heißt es, dass Jesus an einem Sabbat,<br />
einen Menschen heilte, obwohl Arbeiten am Sabbat verboten<br />
war. Für diese Tat wollten ihn die Pharisäer ermorden.<br />
Obwohl Jesus das wusste, hat er gehandelt, um einen<br />
anderen aufzurichten und für ihn einzutreten.<br />
Der offizielle Teil der Feier fand nach dem Gottesdienst im<br />
Pfarrsaal statt. Nach Helmut Suréns Einleitung hob der 2.<br />
Bürgermeister der Stadt <strong>Rosenheim</strong>, Anton Heindl, die<br />
Bürgernähe von Stadt und Landkreis <strong>Rosenheim</strong> – und ganz<br />
05
esonders das Gesundheitsnetzt <strong>Rosenheim</strong> mit dem<br />
hohen Stellenwert der Hilfe zur Selbsthilfe hervor. Als Anerkennung<br />
überreichte er, im Auftrag des Landrats Josef<br />
Neiderhell, dem Kreuzbund <strong>Rosenheim</strong> einen Scheck in<br />
Höhe von 300 Euro. Gleichzeitig kündigte er an, dass auch<br />
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer als Vorstandsvorsitzende<br />
der Sparkassenstiftung Zukunft den gleichen<br />
Betrag spenden werde. Helmut Surén bedankt sich im<br />
Namen des Kreuzbunds an dieser Stelle nochmals sehr<br />
herzlich für diese überraschende Unterstützung. Es sei eine<br />
„Gabe, die nicht selbstverständlich zu erwarten und gerade<br />
auf dem Gebiet der Sucht für soziale Bedürfnisse willkommen<br />
ist“.<br />
Franz E. Kellermann, Vorstand des Kreuzbundes im<br />
Diözesanverband München und Freising e. V. verlas<br />
anschließend Grußworte der Bundesvorsitzenden Andrea<br />
Stollfuß mit persönlichen Worten und viel Lob für die Arbeit<br />
des Kreuzbundes allgemein und natürlich besonders für die<br />
Arbeit all die Jahre in Stadt und im Landkreis <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Herr Kellermann ehrte Brunhilde Haiberger, für ihre 25-jährige,<br />
unverdrossene Tätigkeit im Kreuzbund mit der Goldenen<br />
Nadel. „Ihr ist es zu verdanken, dass der Kreuzbund in<br />
der Stadt <strong>Rosenheim</strong> heute so stark vertreten ist“, so<br />
Kellermann.<br />
Brunhilde Haiberger schilderte anschließend den Werdegang<br />
des Kreuzbundes:<br />
- 1981 begann es im Juni mit der Gründung der ersten<br />
Gruppe in <strong>Rosenheim</strong> durch Hildegard Hildner. Bis<br />
- 1986 wuchs diese Gemeinschaft, sodass durch deren<br />
Teilung eine zweite Gruppe hervorging, geführt von Karin<br />
Ehrenleitner. Eine weitere Halbierung dieser Gruppe führte<br />
- 1987 zur dritten Gruppe, die Brunhilde (Bruni) Haiberger<br />
leitete.<br />
- 1993 kamen weitere drei Gruppen und eine sogenannte<br />
Infogruppe hinzu. Ende dieses Jahres trennte sich Karin<br />
Ehrenleitner vom Kreuzbund <strong>Rosenheim</strong> und rief die<br />
„<strong>Rosenheim</strong>er Suchthilfe“ ins Leben.<br />
- 1994 blieben nur noch zwei Gruppen beim KB geleitet von<br />
Dieter Alexi und Bruni Haiberger.<br />
- 1995 fanden wegen reger Teilnahme wieder Teilungen statt<br />
– schon fast im biologischern Rhythmus einer Zellteilung –<br />
dazu gehörte die Gruppe 4 in Fürstätt mit Elisabeth<br />
Friedrich. Diese Gruppe hatte leider keine Zukunft und verlief<br />
sich im Sande, kein seltenes Phänomen.<br />
- 1998 sind es Gruppe 1 mit Bruni Haiberger und Gruppe 2<br />
mit Karl-Heinz Gibbins (†).<br />
- 1999 bis 2004 entstanden die Gruppen 5 bis 8, wobei sich<br />
die Gruppe 8 wiederum<br />
- 2004 bei 22 Weggefährten teilen durfte, sodass eine<br />
Gruppe in Kolbermoor entstand und zur Gruppe 8 die<br />
Gruppe 4 hinzukam.<br />
- 2011 sind wir vorerst beim Endstand von acht<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> für Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit<br />
allein in <strong>Rosenheim</strong> angelangt (inklusive Kolbermoor).<br />
Eine spezielle Angehörigengruppe in Kolbermoor, die<br />
schicksalhaft und in trauriger Weise auseinanderging, soll<br />
wieder „reanimiert“ werden.<br />
Nach dem offiziellen Teil der Feier erwartete die Gäste im<br />
Garten des Gasthofes und Hotels „Alt-Fürstätt“ ein leckeres<br />
Mittagessen. Es entstanden dabei ausgiebige und schöne<br />
Gespräche, die bei einem ebenso gemütlichen und angenehmen<br />
Nachmittag mit Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal<br />
fortgeführt wurden.<br />
An alle Helfer, die zum Gelingen des schönen Festes beigetragen<br />
haben, ein herzliches Dankeschön.<br />
Helmut Surén, Arbeitskreissprecher KB <strong>Rosenheim</strong>,<br />
Karin Woltmann, <strong>SeKoRo</strong><br />
Bruni Haiberger wird für 25 Jahre Kreuzbund geehrt Helmut Surén begrüßt die Gäste
Der Kreuzbund ist eine Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft<br />
für Suchtkranke und Angehörige. Die Sorge um Suchtkranke<br />
und ihren Angehörigen ist der Schwerpunkt und der<br />
Inhalt der Kreuzbundarbeit. Der Kreuzbund ist ein Fachverband<br />
des Deutschen Caritasverbandes.<br />
Kreuzbund –Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für<br />
Suchtkranke und Angehörige<br />
Gruppen in <strong>Rosenheim</strong>:<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 1<br />
Kontakt: Christian Wohlmuth, 0151-170 242 19<br />
Treffpunkt: Caritaszentrum<br />
Reichenbachstr. 5, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
10.00 – 11.30 Uhr, Freitag<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 2 St. Quirinus<br />
Kontakt: Renate Grucza, 08034-85 95<br />
renatecrucza@freenet.de<br />
Treffpunkt: Caritas<br />
Herbststr. 14, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.30 Uhr, Mittwoch<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 3 Ingrid<br />
Kontakt: Ernst Binder, 08092-3 21 75<br />
Treffpunkt: Caritaszentrum<br />
Reichenbachstr. 5, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.00 Uhr, Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 4<br />
Kontakt: Helmut Surén, 08031-2 47 98 03<br />
helmut.suren@cablenet.de<br />
Treffpunkt: Diakonie, Fachambulanz f. Suchterkrankungen<br />
Kufsteiner Str. 55, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
10.00 Uhr, Freitag<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 5<br />
Kontakt: Bernd Konkol, 08039-16 14<br />
Treffpunkt: Caritaszentrum<br />
Reichenbachstr. 5, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.00 Uhr, 1. und 3. Montag im Monat<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 6 – Sonnenblume<br />
Kontakt: Andreas Bürstlinger, 00831-38 20 46<br />
Treffpunkt: Diakonie, Fachambulanz f. Suchterkrankungen<br />
Kufsteiner Str. 55, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.30 Uhr, Donnerstag<br />
Gruppe: <strong>Rosenheim</strong> 7<br />
Kontakt: Ludwig Grossmann, 08035-35 69<br />
Treffpunkt: Caritas<br />
Herbststr. 14, 83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.30 Uhr, Dienstag<br />
Gruppe: Kolbermoor<br />
Kontakt: Herbert Knörr, 08036-4349<br />
Treffpunkt: Kath. Pfarrheim Wiederkunft Christi<br />
Heubergstr. 36, 83059 Kolbermoor<br />
19.15 Uhr, Montag<br />
Gäste und Mitglieder des Kreuzbundes <strong>Rosenheim</strong><br />
07
08 <strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Fortbildung: „Falsch verstanden –<br />
Kommunikationsstörungen in <strong>Selbsthilfegruppen</strong>“<br />
Anfang Oktober trafen sich 15 Vertreter von<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> aus der Region <strong>Rosenheim</strong><br />
bei der <strong>SeKoRo</strong> in der Klepperstr. 18 in <strong>Rosenheim</strong>,<br />
um sich gemeinsam mit den möglichen Problemen<br />
beim Kommunizieren mit Menschen auseinander<br />
zu setzen.<br />
Nach einer kurzen theoretischen Einführung der Referentin<br />
Alexandra Nettelnstroth (Dipl.-Pädagogin) vom Selbsthilfezentrum<br />
Mühldorf wurden verschiedene, kommunikative<br />
Missverständnisse bei der Arbeit in <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
gesammelt und anschließend Möglichkeiten erarbeitet,<br />
diese zu klären bzw. schon im Vorfeld zu vermeiden. Für<br />
eine kleine Verpflegung war während der Pausen gesorgt.<br />
Alle Teilnehmer fühlten sich wohl und nahmen viele<br />
Anregungen für Ihre Gruppenarbeit mit nach Hause.<br />
Referentin Frau Nettelnstroth stellt sich vor<br />
Die Teilnehmer der Fortbildung<br />
Gruppenarbeit in Gruppe 1<br />
Gruppe 2 bei der Diskussion
<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit sind wie folgt:<br />
Gruppe 3 im Gespräch<br />
Hilfreiche Gruppenregeln in <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
• Klare Regeln aufstellen und auf Einhaltung achten<br />
• Rituale wie Begrüßung und Verabschiedung<br />
• Gemeinsamkeit der Gruppe fördern (z.B. Ausflüge) und<br />
Vorurteile abbauen<br />
• Tagesordnung abarbeiten, Zeitstruktur beachten<br />
(z.B. Limits setzen)<br />
• Interessante Themen behandeln<br />
• Sitzordnung ändern<br />
• Fragen stellen, persönliche Ansprache<br />
• Kritik/Feedback positiv formulieren<br />
• Glocke läuten, wenn es zu laut wird<br />
• Definition „Hilfe zur Selbsthilfe“, keine Therapie<br />
• Weinen und Lachen zulassen<br />
• auf die Gefühle der anderen achten, höflicher Umgang<br />
untereinander<br />
• Wertfreie Schilderung oder Beschreibung<br />
• Pünktlichkeit<br />
• Gruppengröße beachten, bei Bedarf Gruppe teilen<br />
• Das Positive in allen/allem entdecken<br />
• „Neue“ erstmalig zu Hause beraten, dann der Gruppe<br />
vorstellen<br />
• Meinungsverschiedenheit in der Gruppe ausdiskutieren<br />
• Gegenseitige Achtung<br />
• Besserwisser stoppen<br />
• Mit Störern im Zweiergespräch unter 4 Augen reden,<br />
Ausschluss von Störern als letzte Möglichkeit<br />
Karin Woltmann, <strong>SeKoRo</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong><br />
Diakonische<br />
Dienste<br />
<strong>Rosenheim</strong><br />
GmbH<br />
Ambulanter Pflegedienst<br />
und soziale<br />
Dienstleistungen<br />
Wir bieten:<br />
■ fachlich qualifizierte häusliche Alten- und Krankenpflege<br />
■ Pflegeberatung- und Pflegebesuche<br />
■ Hauswirtschaftliche Dienste, Umzugshilfen,<br />
Wohnungsauflösungen<br />
■ Soziale Beratung, Wohnberatung<br />
Auf Ihren Anruf freuen wir uns<br />
Innstraße 72<br />
83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
Tel.: +49 (0)8031 21 99 85<br />
Fax: +49 (0)8031 21 99 45<br />
E-Mail: info@diakonie-rosenheim.de<br />
www.diakonie-rosenheim.de<br />
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09
10<br />
<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Selbsthilfeförderung: <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
bewerten das Modell „Runder Tisch“ sehr positiv<br />
Die bayerischen <strong>Selbsthilfegruppen</strong> bewerteten in<br />
einer Umfrage das Modell „Regionaler Runder<br />
Tisch“, das die Förderung durch die gesetzlichen<br />
Krankenkassen koordiniert, sehr positiv.<br />
Von 2008 <strong>Selbsthilfegruppen</strong>, die im Jahr 2011 gefördert<br />
wurden, beantworteten 757 (38%) den Fragebogen zum<br />
Modell „Runde Tische“, einem einfachen und regional angesiedelten<br />
Förderverfahren. Hier wurde vor allen Dingen die<br />
Zufriedenheit mit dem „Einansprechpartnermodell“ abgefragt.<br />
So empfanden 95% der antwortenden Gruppen die<br />
Beratung durch die Mitarbeiter/innen der „Runden Tische“<br />
als hilfreich, davon fast 70% als „sehr hilfreich“.<br />
Außerdem wurde die Beratung als kompetent, freundlich<br />
und informativ beschrieben.<br />
Auch die Erreichbarkeit bekam Bestnoten: 94% bescheinigten<br />
eine sehr gute und gute Erreichbarkeit der Mitarbeiter,<br />
nur 2% wünschten sich hier eine Verbesserung.<br />
Das es nach wie vor großen Informations- und Beratungsbedarf<br />
bei der Antragsstellung gibt, zeigen 463 persönliche<br />
Beratungen (61%), so häufig wurde diese zeitintensive<br />
Leistung der beauftragten <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n in Anspruch<br />
genommen.<br />
Von den Personen, die diese persönliche Beratung in Anspruch<br />
nahmen, bewerteten 99% diese als sehr hilfreich.<br />
Das spricht für die hohe Qualität der Beratung und zeigt<br />
deutlich, dass das Bayernmodell ein Erfolgsmodell ist.<br />
Durch die Antragsberatung fanden die <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
aber auch zu anderen Leistungen der <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n<br />
Zugang:<br />
Die Gruppen erhielten Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />
(245), nahmen an Fortbildungen der Kontaktstelle teil<br />
(244), wurden zu anderen Themen ebenfalls beraten (148)<br />
und bei der Raumsuche unterstützt (79).<br />
Die Vermittlung von neuen Mitgliedern durch die <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong><br />
in die Selbsthilfegruppe wurde als weiteres<br />
positives Ergebnis von 125 Antwortenden genannt.<br />
Gewünscht wurde mehr Austausch (24 Nennungen), eine<br />
noch einfachere Antragstellung (10) und mehr Unterstützung<br />
in der Öffentlichkeitsarbeit (7).<br />
Die <strong>Selbsthilfegruppen</strong> nutzten den Fragebogen auch, um<br />
eine ganze Reihe von sehr individuellen und regional bezo-<br />
genen Mitteilungen zu geben:<br />
Mitarbeiter der „Runden Tische: „Hier erwähnten 52<br />
Antragssteller ausdrücklich den guten, persönlichen<br />
Kontakt, die persönliche Hilfestellung und die rasche<br />
Klärung bei Schwierigkeiten und Problemen.“<br />
Weiterhin reichten die individuellen Mitteilungen von der<br />
Kritik, dass die gesetzlichen Krankenkassen kaum mehr<br />
Fahrdienste oder spezielle Gymnastik für brustoperierte<br />
Frauen bezahlen, bis zu dem Wunsch in Bayreuth eine<br />
<strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> einzurichten oder dem Wunsch<br />
nach mehr Öffentlichkeitsarbeit für seltene Erkrankungen.<br />
Insgesamt zeigt sich an der Befragung die hohe Gesamtzufriedenheit<br />
mit dem bayerischen Modell. Die Selbsthilfeförderung<br />
in Bayern ist also auf dem richtigen Weg und<br />
kann beispielhaft für andere Bundesländer sein.<br />
Zur Erklärung:<br />
Das Modell „Selbsthilfeförderung Runder Tisch“ besteht in<br />
Bayern seit 2008 und bietet örtlichen <strong>Selbsthilfegruppen</strong> ein<br />
im Bundesvergleich einfaches und abgestimmtes Förderverfahren,<br />
denn: Jede Gruppe stellt nur einen Antrag, dieser<br />
wird von allen gesetzlichen Krankenkassen in einer regionalen<br />
Vergabesitzung gemeinsam beraten und entschieden.<br />
Vorbereitet werden die Anträge von 12 beauftragten <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n,<br />
zusätzlich nehmen regionale Selbsthilfevertreter/innen<br />
beratend an den Vergabesitzungen teil.<br />
Irena Tezak, SeKo-Bayern<br />
Weitere Informationen erhalten Sie über die Selbsthilfekoordination<br />
Bayern (SeKo-Bayern)<br />
Irena Tezak und Theresa Keidel 0931/2057913 oder über<br />
www.seko-bayern.de.
<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Ehrung von Ehrenamtlichen<br />
Im Juli feierte die Caritas-Ambulante Hilfen bei herrlichem<br />
Wetter ihr Sommerfest in der Schießstattstraße.<br />
Nach dem Gottesdienst wurden die in einer Caritas-Gruppe<br />
ehrenamtlich Tätigen für 10 bzw. 25 Jahre Ehrenamt geehrt.<br />
Die Auszeichnungen erhielten sie von Kreisgeschäftsführer<br />
Erwin Lehmann, Caritas-Regionalleitung Margit Rychly und<br />
von Maria-Brigitte Struve, Leiterin der Ambulanten Hilfen.<br />
Alle drei bedankten sich persönlich für das besondere<br />
Engagement.<br />
Melanie Pötz, <strong>SeKoRo</strong><br />
Ehrenamtliche in Caritas-Gruppen und Caritas-Mitarbeiter<br />
11
12<br />
<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Wenn Alkohol zum „Freund“ wird…<br />
dann wird es Zeit, etwas zu tun!<br />
Irgendwann und irgendwie spürt jeder, der oft zu<br />
„tief“ ins Glas schaut, dass es ohne Alkohol nicht<br />
mehr geht. Für jeden Rausch erfindet man neue<br />
Ausreden. Es gibt ja genug davon, sei es der Stress zu<br />
Hause oder in der Arbeit. Meine besten Ausreden waren<br />
immer Sportveranstaltungen: entweder man säuft, weil<br />
man gewonnen hatte oder man säuft, weil man verloren<br />
hatte…<br />
So gerät man in einen Teufelskreis, aus dem es scheinbar<br />
kein Entrinnen mehr gibt. Die Familie steht der ganzen<br />
Situation mit dem alkoholkranken Menschen hilflos gegenüber,<br />
verzweifelt daran und wird oft von dem ganzen Sog<br />
mitgerissen. Man ist ständig bemüht, die Saufeskapaden zu<br />
decken, zu vertuschen, ja sogar zu verniedlichen bis nix<br />
mehr geht. Man wird morgens wach und denkt an den<br />
ersten Schluck und den letzten Schluck am Tag bekommt<br />
man gar nicht mehr mit, weil man im Vollrausch ist.<br />
So ist es auch mir gegangen als ich am Ende war und mein<br />
Körper nicht mehr mitspielte. Ich musste etwas tun oder ich<br />
ginge vor die Hunde, das war mir in lichten Momenten ganz<br />
klar. In der Zeitung entdeckte ich die Anzeige der Anonymen<br />
Alkoholiker. Ich fasste mir allen Mut zusammen und fuhr zu<br />
einem Treffen, nicht ohne mir vorher noch ein Bier reingezogen<br />
zu haben. Schon beim ersten Treffen wurde mir<br />
bewusst, dass ich nicht alleine mit meiner Sucht bin. Jeder<br />
erzählte seine Geschichte und mir kam Vieles bekannt vor.<br />
Ich konnte endlich offen sagen: Ich heiße Marianne und bin<br />
Alkoholikerin.<br />
Es kamen lange Phasen der Trockenheit, in denen ich endlich<br />
wieder atmen und aufatmen konnte. Die Meetings der<br />
Anonymen Alkoholiker besuchte ich fast regelmäßig über 2<br />
Jahre. Sie waren wichtig für mich, aber Rückfälle warfen<br />
mich immer wieder zurück. Ich begann eine ambulante<br />
Sie wollen bei uns werben?<br />
Eine Übersicht unserer Anzeigenpreise<br />
und Größen sowie das Verbreitungsgebiet<br />
finden sie unter<br />
www.sekoro.seko-bayern.org<br />
Bei Fragen zur Anzeigengestaltung, oder<br />
der Datenübertragung helfen wir Ihnen gerne<br />
weiter.<br />
Rufen sie einfach an!<br />
Tel: 08031 - 23 511 45<br />
Therapie in der Suchtberatungsstelle der Diakonie<br />
<strong>Rosenheim</strong>. Dort wurden mir Schuldgefühle genommen, ich<br />
bekam ein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, was<br />
ich vorher nie gekannt habe. Wunderbare und lebenswichtige<br />
Gefühle für einen Menschen wie mich - ich war wieder<br />
ins Leben zurückgekehrt! Der Weg war oft steinig, manchmal<br />
drohte ich zu scheitern. Aber es hat sich gelohnt. Heute<br />
bin ich 19 Jahre trocken und ich bin Gott dankbar, dass er<br />
mich begleitet und nie fallen gelassen hat.<br />
Ich kann nur jedem, der sich in meiner Geschichte wiedererkennt,<br />
Mut machen, es lohnt sich. Kommt es vor, dass<br />
einem eine Selbsthilfegruppe nicht zusagt so kann man<br />
andere ausprobieren. Gott sei Dank gibt es heute eine große<br />
Auswahl.<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> sind heute ein wichtiger Bestandteil<br />
unserer Gesellschaft. Wenn du deinen ganzen Mut zusammen<br />
nimmst und dein Schamgefühl überwindest, hast du<br />
den ersten Schritt schon geschafft!<br />
Marianne<br />
„Tief in der Sucht“ „Aufatmen in der Trockenheit“<br />
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<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Was, du auch?<br />
ADHS, Ängste, Epilepsie, Essstörungen, Multiple<br />
Sklerose, Missbrauch oder Sucht?<br />
In <strong>Selbsthilfegruppen</strong> beschäftigen sich Menschen mit<br />
Problemen und Themen, die jeden treffen können. Und ja –<br />
viele von ihnen sind in Deinem Alter. Und nein – sie sitzen<br />
nicht nur im Kreis rum und labern! Sie helfen und stärken<br />
sich gegenseitig und sie setzen sich gemeinsam für gesellschaftliche<br />
Veränderungen ein.<br />
Auf diesem Portal findest Du Beispiele junger <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
und erfährst wie du eine Gruppe finden oder<br />
selbst gründen kannst.<br />
Junge Selbsthilfe – weil es zusammen besser geht!<br />
http://www.schon-mal-an-selbsthilfegruppengedacht.de/warum-selbsthilfegruppen<br />
Suchst du eine Gruppe oder möchtest du eine Gruppe im<br />
Raum <strong>Rosenheim</strong> gründen? Dann melde dich doch bei der<br />
<strong>SeKoRo</strong> unter Tel.: 08031-235 11-45 oder per E-Mail an<br />
selbsthilfekontaktstelle@diakonie-rosenheim.de.<br />
Diakonieverein<br />
Prien<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
Prien am Chiemsee<br />
Pflege&Hilfe<br />
bei Ihnen zuhause<br />
Die Ökumenische Sozialstation Prien ist eine Einrichtung<br />
des Diakonievereins Prien und der Caritas.<br />
■ Wir versorgen Sie so lange wie möglich zuhause mit<br />
aktivierender, ganzheitlicher und nachhaltiger Pflege.<br />
■ Wir stellen Ihre medizinische Versorgung sicher,<br />
vermeiden den Heimaufenthalt und entlasten Ihre<br />
Angehörigen.<br />
■ Wir kommen zu Ihnen nach Hause mehrmals täglich,<br />
am Wochenende und an Feiertagen.<br />
■ Wir betreuen Ihre pflegebedürftigen Angehörigen,<br />
wenn Familienmitglieder im Urlaub oder verhindert<br />
sind.<br />
Die Kosten für die häusliche Kranken- und Altenpflege<br />
werden in den meisten Fällen von den Kranken- und<br />
Pflegekassen übernommen. Alle unsere Dienste können<br />
Sie natürlich auch privat in Anspruch nehmen.<br />
Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Weitere Auskünfte<br />
erteilt Ihnen gerne unsere Pflegedienstleitung.<br />
Ökumenische Sozialstation Prien<br />
Schulstraße 3<br />
83209 Prien am Chiemsee<br />
Telefon: 08051-688 60<br />
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14 <strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
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Zum europäischen Jahr des Ehrenamts<br />
Engagement in <strong>Selbsthilfegruppen</strong>:<br />
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. <strong>Rosenheim</strong><br />
Seit Februar 2006 leite ich zusammen mit zwei<br />
Stellvertreterinnen eine Selbsthilfegruppe für<br />
Krebspatienten in <strong>Rosenheim</strong>. Diese Gruppe<br />
besteht bereits seit über 30 Jahren unter wechselnder<br />
Trägerschaft und seit 1997 unter dem Dach der<br />
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.<br />
Derzeit besuchen ca. 20 Damen unsere Gruppe. Viele<br />
sind seit Jahren treue Teilnehmer, manche sind seit zwei<br />
bis fünf Jahren dabei und jedes Jahr kommen ein paar<br />
Neuerkrankte dazu.<br />
Im Herbst 2003 bin ich zur Selbsthilfegruppe gestoßen. Ein<br />
paar Monate davor hatte mein Gynäkologe bei einer jährlichen<br />
Vorsorgeuntersuchung einen Knoten in meiner linken<br />
Brust entdeckt. Von der Annahme ausgehend, dass es sich<br />
dabei um einen gutartigen Knoten handeln müsse, hat mich<br />
mein Frauenarzt trotzdem vorsorglich zur Mammographie<br />
geschickt. Ich war davon überzeugt, dass es sich um einen<br />
gutartigen Knoten handeln müsse, denn warum sollte ich<br />
Krebs haben? Ich war 44 Jahre alt, niemand in meiner Familie<br />
hatte Brustkrebs, ich habe Sport gemacht und mich soweit<br />
gesund ernährt. Doch die Mammographie zeigte einen<br />
dringenden Verdacht auf einen malignen Prozess. Die<br />
Gewissheit kam schließlich nach der Operation – ich habe<br />
Brustkrebs. Es traf mich eiskalt. Viele Gedanken gingen mir<br />
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durch den Kopf – ich dachte auch daran, dass ich sterben<br />
könnte. Fragen wie: Was wird aus meinen Kindern (damals<br />
17 und 9 Jahre alt)? Wird mein Mann allein mit ihnen zurecht<br />
kommen? Wem kann oder möchte ich mich mit meiner<br />
Krebserkrankung anvertrauen? Diese Angst mischte<br />
sich aber auch mit einem starken Willen zum Leben – ja, ich<br />
möchte noch lange leben, meine Enkel kennen lernen und<br />
noch viele schöne Dinge erleben. Ich möchte kämpfen und<br />
durch Information die beste Therapie für mich herausfinden.<br />
Mein Wissensdrang hinsichtlich der Gefahren und<br />
Heilungsmöglichkeiten war groß und konnte nicht nur durch<br />
Literatur und Internet befriedigt werden. Ich hatte schon<br />
bald den Wunsch, mich mit anderen Brustkrebspatientinnen<br />
auszutauschen. Bisher kannte ich keine Frau, die an<br />
Brustkrebs erkrankt war und ihre Krankheit schon lange<br />
überwunden hatte, persönlich. Noch im Krankenhaus stieß<br />
ich durch ein Plakat auf die Telefonnummern der damaligen<br />
Gruppenleiterinnen der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“. Zu<br />
Hause angekommen, rief ich dort an. Beide Damen haben<br />
mir durch ihre einfühlende Zuwendung sehr geholfen, meine<br />
Angst in Zuversicht zu verwandeln. Nicht zuletzt natürlich<br />
auch meine behandelnden Ärzte und die doch relativ gute<br />
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<strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
Prognose, die mir schließlich nach Abschluss aller zu diesem<br />
Zeitpunkt möglichen Erkenntnisse bescheinigt wurde.<br />
Ich bin nun seit 8 Jahre rezidivfrei.<br />
Meine schnelle Krankheitsbewältigung mit Hilfe von Familie,<br />
Freunden und der Selbsthilfegruppe machte es mir möglich,<br />
mich im Februar 2006 zur Wahl der Gruppenleiterin der<br />
„Frauenselbsthilfe nach Krebs“ zu stellen. Da ich von Beruf<br />
Sozialpädagogin bin, bin ich es gewohnt, auf Menschen zuzugehen.<br />
Es macht mir Freude, Krebspatienten auf ihrem<br />
Weg der Krankheitsbewältigung ein Stück weit zu begleiten.<br />
Gerne wollte ich meine positiven Erfahrungen an andere<br />
weitergeben und Neuerkrankten Mut machen für ein Leben<br />
mit und nach Krebs. Dies geschieht sowohl in einer Nachmittagsgruppe<br />
(jeden 2ten Dienstag im Monat in der AOK<br />
<strong>Rosenheim</strong>) und beim abendlichen Stammtisch für<br />
Krebspatienten (jeden 4ten Dienstag im Monat im „La<br />
Famiglia“ in <strong>Rosenheim</strong>) als auch in den Gesprächskreisen,<br />
die wir in mehreren Kliniken der Umgebung durchführen.<br />
Darüber hinaus bieten wir in Absprache mit dem Klinikpersonal<br />
Einzelgespräche mit Patienten des Brustzentrums<br />
<strong>Rosenheim</strong> an.<br />
Meine Kolleginnen und ich bekommen für unsere ehrenamtliche<br />
Tätigkeit auch viel Anerkennung durch die Patienten,<br />
die wir bei ihrer Erstdiagnose auffangen und ermutigen, ihr<br />
Leben nach der Krankheit aktiv zu gestalten. Dabei helfen<br />
uns auch Fachvorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen,<br />
die wir regelmäßig bei unseren Treffen anbieten. Die<br />
Gemeinschaft in der Gruppe und gegenseitige Begleitung<br />
wird auch durch Fahrten zu Kongressen in Kliniken und<br />
durch Ausflüge gestärkt. Unser Angebot gilt sowohl für<br />
Frauen als auch für Männer und für Angehörige. Ich hoffe,<br />
dass noch viele Menschen den Weg zu uns finden, um in der<br />
Gemeinschaft gegenseitige Unterstützung zu erfahren. Für<br />
die Zukunft wünsche ich mir, dass Menschen niemals aufhören,<br />
alle Wege in der Forschung zur Heilung von Krebserkrankungen,<br />
seien es schulmedizinische oder komplementärmedizinische,<br />
weiter zu verfolgen.<br />
Da ich berufstätig bin und Familie habe, ist der zeitliche<br />
Aufwand für mein Ehrenamt zugegebenermaßen teilweise<br />
nur schwer zu bewältigen. Deshalb wünsche ich mir zum<br />
europäischen Jahr des Ehrenamtes neben der persönlichen<br />
Anerkennung, eine öffentliche Anerkennung in Form von<br />
Zusatzurlaub für Arbeitnehmer zur Ausübung eines Ehrenamtes.<br />
Dadurch könnten noch mehr jüngere Menschen ein<br />
Ehrenamt bekleiden.<br />
Gisela Strigl-Wiechmann,<br />
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.,<br />
Gruppe <strong>Rosenheim</strong><br />
40 Prozent mehr psychisch<br />
bedingte Frührenten in<br />
<strong>Rosenheim</strong><br />
Im vergangenen Jahr sind in Stadt und Landkreis<br />
<strong>Rosenheim</strong> 226 Menschen, davon 93 Männer und 133<br />
Frauen, aufgrund psychischer Probleme vorzeitig<br />
aus dem Berufsleben ausgeschieden. Das sind rund 40<br />
Prozent mehr als 2005. Nach Angaben der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) sind mittlerweile 37 Prozent aller<br />
Frührenten psychisch bedingt. Das durchschnittliche<br />
Alter bei Beginn einer Frührente ist etwa 50 Jahre.<br />
"Psychisch Erkrankte frühzeitig zu berenten, ist nicht immer<br />
der richtige Weg", sagt Claudia Fröse, Expertin für betriebliche<br />
Gesundheitsförderung bei der TK in Bayern. "Der Job<br />
gibt Halt und integriert Betroffene in eine Gemeinschaft."<br />
Anstatt Menschen frühzeitig in Rente zu schicken, wäre es<br />
laut Fröse wichtiger, rechtzeitig einem belastenden<br />
Arbeitsumfeld und dessen gesundheitlichen Folgen wie<br />
Burnout oder Sucht entgegenzuwirken. Die TK unterstützt<br />
die Betriebe bei solchen Projekten.<br />
Wie wichtig das ist, zeigt auch der aktuelle TK-Gesundheitsreport<br />
für Bayern. In den letzten fünf Jahren nahmen<br />
die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen um ein<br />
Viertel zu. In einem bayerischen Betrieb mit 100 Beschäftigten<br />
fällt derzeit im Schnitt eine Arbeitskraft für acht<br />
Monate im Jahr wegen Depression, Burnout und Co. aus.<br />
Im Raum <strong>Rosenheim</strong> wird jede achte psychisch bedingte<br />
Frührente an Menschen gezahlt, die wegen ihrer Abhängigkeit<br />
von Alkohol, Medikamenten oder Drogen nicht mehr<br />
arbeiten können. Neun von zehn Betroffenen sind Männer.<br />
Die TK hat Angaben der Deutschen Rentenversicherung zu<br />
den Frührenten ausgewertet. Die Kasse analysiert auch jährlich<br />
die Krankenstandsdaten der bei ihr versicherten<br />
Erwerbspersonen. Vergangenes Jahr waren es mit 432.000<br />
neun Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten<br />
und Arbeitslosengeld-I-Empfänger in Bayern.<br />
www.tk.de/lv-bayern<br />
Männer am Rande des<br />
Nervenzusammenbruchs:<br />
Neben Alkoholproblemen, ist Burnout<br />
die einzige psychische Erkrankung,<br />
die Männer mehr betrifft als Frauen.<br />
Bild: www.tk.de<br />
Jahr Frührenten psych. bedingt psych. bedingt psych. bedingt<br />
insgesamt männlich weiblich Sucht - beide<br />
Geschlechter<br />
2005 495 75 86 24<br />
2010 93 133<br />
15
16 <strong>SeKoRo</strong> Berichte und<br />
„Alles zuviel: Wenn Alltag süchtig macht“<br />
In ihrem Plenar-Vortrag „Was sind Verhaltenssüchte?<br />
Grundlagen zu Krankheitsentstehung, Symptomatik<br />
und Behandlungsmöglichkeiten“ konnte Dipl. Psych.<br />
Chantal Mörsen aus der Berliner Charite den 160 Teilnehmer/innen<br />
einen gut präsentierten Überblick zum<br />
Thema und zum wissenschaftlichen Stand geben.<br />
Arbeiten, Kaufen, Spielen, Beziehungen, Computer- und<br />
Internetgebrauch, ab wann bin ich denn süchtig? Was kann<br />
ich als Mutter, Partnerin oder berufliche Helferin für die<br />
Betroffenen, aber auch für mich selbst tun? In acht Workshops<br />
kamen alle ins Gespräch und in engagierte<br />
Diskussionen. Was hab ich schon alles versucht, das nicht<br />
geholfen hat? Was kann das für mein weiteres Verhalten<br />
bedeuten? Betroffene berichteten von Entzugserscheinungen,<br />
wenn sie an der Ausübung ihres Verhaltens gehindert<br />
werden. Das Verhalten wird immer länger und intensiver<br />
durchgeführt, um den positiven Effekt zu erleben – die<br />
Kontrolle geht langsam verloren. Das führt zu Isolation und<br />
sozialer Verarmung. Mehr Selbsthilfeangebote zu schaffen,<br />
die Zusammenarbeit mit den beruflichen Helfern zu verbessern,<br />
dieses sollte ein Ziel der Tagung sein. Ob dies erreicht<br />
werden konnte wird die Zukunft zeigen. Einige Teilnehmer<br />
haben diesen Fachtag jedenfalls sehr motiviert und mit der<br />
Absicht sich zu vernetzen verlassen.<br />
v.l.: Dagmar Brüggen, Kiss. Nürnberg, Irena Tezak, SeKo Bayern und Ingeborg Ehrlich,<br />
Geschäftsführerin Kiss Nürnberg und Vorstandsfrau Verein <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n e.V.<br />
Eine Dokumentation der Tagung kann auf:<br />
www.seko-bayern.de heruntergeladen werden.<br />
Irena Tezak, Stellvertr. GF, Seko-Bayern<br />
Veranstalter:<br />
Verein <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n Bayern e.V.<br />
Selbsthilfekoordination Bayern (SeKo Bayern)<br />
Kooperationspartner:<br />
Kiss. Kontakt- und Informationsstelle für <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
in Mittelfranken<br />
KBS Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe<br />
Bayerische Akademie für Sucht und Gesundheitsfragen<br />
Stadtmission Nürnberg<br />
Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern<br />
Der Fachtag wurde finanziell unterstützt durch:<br />
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit<br />
Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern
<strong>SeKoRo</strong><br />
Bankkonto für <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
In der Sitzung der "Fachkonferenz Selbsthilfeförderung"<br />
beim GKV-Spitzenverband im Mai 2011<br />
wurde aufgrund andauernder Probleme mit der<br />
Kontoregelung für nicht verbandlich organisierte <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
folgende Ausnahmeregelung getroffen:<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong>, die Selbsthilfeförderung nach § 20c SGB V<br />
müssen weiterhin ein nur für die Zwecke der Selbsthilfegruppe<br />
gesondertes Konto bei der Antragstellung benennen.<br />
Dabei benennen nicht verbandlich organisierte Gruppen<br />
grundsätzlich ein von einem Gruppenmitglied für die<br />
Gruppe eingerichtetes Treuhandkonto oder ein Konto, das<br />
für die Gruppe als Gesellschaft bürgerlichen Rechts eingerichtet<br />
wurde. Ab sofort soll hierfür allerdings folgende<br />
Ausnahmeregelung von den Krankenkassen unbürokratisch<br />
umgesetzt werden:<br />
Wenn rechtlich selbständige, nicht verbandlich organisierte<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> kein eigenständiges Konto bei einer<br />
Bank erhalten, können Krankenkassen alternativ ein Unterkonto<br />
eines Girokontos, ein Sparkonto oder ein von einem<br />
Treuhänder eingerichtetes Konto akzeptieren.<br />
Diese Ausnahme besteht nur für „nicht verbandlich organisierte<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong>!“<br />
Dabei gilt, dass:<br />
a) ein Verfügungsberechtigter für das Konto benannt wird,<br />
der verpflichtet ist sicherzustellen, dass die Fördermittel nur<br />
für die Zwecke der Gruppe verwendet werden (wie bisher) und<br />
b) der Antrag auf Fördermittel von zwei Mitgliedern der<br />
Selbsthilfegruppe unterzeichnet wird und<br />
c) die Selbsthilfegruppe in voller Höhe über die Fördermittel<br />
verfügen kann.<br />
Da Banken keine schriftlichen Bestätigungen herausgeben<br />
werden, dass sie keine eigenständigen Konten für Gruppen<br />
einrichten, ist die Aussage der Gruppe maßgeblich.<br />
Zu a) Auf eine alternative Regelung, dass zwei Verfügungsberechtigte<br />
für das Konto zu verlangen sind, wird verzichtet,<br />
da bei Giro-Unterkonten der zweite Verfügungsberechtigte<br />
auch Zugriff auf das Hauptkonto hätte. Dies ist zumindest<br />
bei einigen Banken der Fall und würde ggf. weitere<br />
Rückfragen und Verwaltungsaufwand produzieren.<br />
Zu b) Eine Regelung, dass zwei Gruppenmitglieder den<br />
Antrag unterzeichnen und damit Kenntnis haben, dass ein<br />
Antrag auf Fördermittelgestellt worden ist, ist sinnvoll. Diese<br />
Regelung stärkt die Transparenz in der Gruppe, wenn die<br />
Auszahlung auf ein privates Girokonto erfolgt.<br />
Zu c) Die Regelung gilt analog derjenigen für die rechtlich<br />
unselbständigen Gruppen von Bundes-, Landes- oder<br />
Regional verbänden der Selbsthilfe. Wichtig ist, dass sichergestellt<br />
ist, dass die Gruppe über die volle Höhe der<br />
Fördermittel verfügen kann.<br />
Quelle: Jutta Hundertmark-Mayser, www.nakos.de<br />
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Bad Aibling – RoMed Klinikum<br />
Dienstag 18.00 Uhr, Harthauser Str. 6<br />
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Donnerstag 18.00, Harrasser Str. 61<br />
Kostenlos und ohne Voranmeldung<br />
17
18<br />
<strong>SeKoRo</strong><br />
Tag der Offenen Tür im<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Mehrgenerationenhaus<br />
Beim Seniorenturnen kamen so manche ins Schwitzen<br />
Im September lud das <strong>Rosenheim</strong>er Mehrgenerationenhaus<br />
der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Ebersberger<br />
Straße 8 zum „Tag der offenen Tür“ ein.<br />
Anlässlich der bundesweiten Aktionswoche des bürgerschaftlichen<br />
Engagements präsentierten sich die im<br />
Mehrgenerationenhaus vertretenen AWO-Gliederungen<br />
zusammen mit vielen haupt- und ehrenamtlichen Kooperationspartnern.<br />
Großes Interesse an alten Steinen beim jungen Publikum<br />
2. Bürgermeister Anton Heindl und<br />
AWO-Kreisvorsitzender Herbert Weißenfels bei der Eröffnung<br />
So waren mit dem Bürgerverein Erlenau, der Freien evangelischen<br />
Gemeinde (FeG), „Wir Alle“ e.V., dem Kinderschutzbund,<br />
dem Stadtjugendring, dem Hauskrankenpflegeverein,<br />
der Schuldnerberatung vom Diakonischen Werk <strong>Rosenheim</strong>,<br />
der Peters Bildungsgruppe, dem Tauchclub Octopus und<br />
der örtlichen Selbsthilfegruppe der Deutschen-Tinnitus-Liga<br />
viele Kooperationspartner des Mehrgenerationenhauses<br />
beteiligt. Alle gemeinsam sorgten für einen erlebnisreichen<br />
und informativen Tag für die Gäste.<br />
Herbert Weißenfels, AWO-Kreisvorsitzender und 2. Bürgermeister<br />
Anton Heindl eröffneten offiziell den bunten Informations-<br />
und Mitmachtag, der für jeden Geschmack und<br />
jedes Alter ein Angebot hatte. Von Elterntipps des<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Kinderschutzbundes über die Gemeindearbeit<br />
der FeG, Stadtteilinformationen des Bürgervereins<br />
Erlenau bis hin zur vielfältigen Angebotspalette der AWO<br />
fand jeder Besucher das Richtige. Speziell für die älteren<br />
Gäste boten die Tinnitus-Liga in Kooperation mit Hörgeräte<br />
Schwägerl Hörberatung, der Hauskrankenpflegeverein die<br />
Möglichkeit zum Reinschnuppern in eine Betreuungsgruppe<br />
für dementiell Erkrankte und die AWO Gedächtnistraining<br />
oder Seniorengymnastik zum Mitmachen kostenfrei an. Die<br />
jüngeren Besucher konnten sich beim Stadtjugendring<br />
schminken lassen, die Spielmöglichkeiten in der AWO-<br />
Krippe „Kleine Bären“ nutzen oder bei den stündlichen<br />
„Vorlese-Inseln“ der ehrenamtlichen Vorleserinnen zuhören.<br />
Geboten waren also, getreu dem Motto des<br />
Mehrgenerationenhauses, viele „Starke Leistungen für jedes<br />
Alter unter einem Dach“.<br />
Wer sich über die Arbeit der Schuldnerberatung, der<br />
Migrationserstberatung oder des Tauchclubs Octopus näher<br />
erkundigen wollte, wurde bei einem der laufend über den
Gute Laune bei den Küchenchefs der Tafelritter und von Wir Alle e.V. Das Design bestimmt das Sein:<br />
Schminken am Stand des Stadtjugendrings<br />
Tag verteilten Fachvorträge und Filmvorführungen fündig.<br />
Auftritte der Khushi Kids und des Trachtenvereins Stamm I,<br />
das Bibel-Quiz der FeG sowie eine Mineralien-Ausstellung<br />
rundeten das Programm ab. Die Ehrenamtlichen der<br />
„Tafelrunde“ und des Vereins „Wir Alle“ sorgten für das leibliche<br />
Wohl zu familienfreundlichen Preisen.<br />
Klaus Schindler, Mehrgenerationenhaus <strong>Rosenheim</strong><br />
Kreisverband<br />
<strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />
Gedächtnistraining im Stuhlkreis<br />
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20 <strong>SeKoRo</strong><br />
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Gruppen erhalten kostenfreies Konto bei<br />
der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling<br />
Die gesetzlichen Krankenkassenverbände haben<br />
2010 angekündigt, dass jede Selbsthilfegruppe,<br />
die Fördermittel bei den Kassen beantragt, ab<br />
2012 aufgrund verschiedener rechtlicher Gründe ein<br />
eigenes Bankkonto auf den Namen der Selbsthilfegruppe<br />
vorweisen muss.<br />
Die Gruppen hatten dabei immer wieder Schwierigkeiten,<br />
ein solches Konto zu eröffnen. Wenn es dann gelang, dann<br />
hatte das für die Gruppen zusätzliche Kosten zur Folge.<br />
Aufgrund dieser Problematik hat die „Fachkonferenz<br />
Selbsthilfeförderung“ eine Ausnahmeregelung getroffen.<br />
Lesen Sie hierzu unseren Beitrag auf S. 17.<br />
Die <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> <strong>Rosenheim</strong> - <strong>SeKoRo</strong> hatte<br />
bereits Ende letzten Jahres über die AOK <strong>Rosenheim</strong>, als<br />
Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen, angeregt, mit den<br />
Vertretern der örtlichen Sparkasse darüber ins Gespräch zu<br />
kommen. Es freut uns außerordentlich, dass diese Gespräche<br />
positiv verlaufen sind: Herr Maierthaler von der<br />
Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling hat zugestimmt, dass<br />
förderfähige <strong>Selbsthilfegruppen</strong> in der Region <strong>Rosenheim</strong><br />
ab sofort ein kostenfreies Konto eröffnen dürfen.<br />
Als Voraussetzung zum kostenlosen Konto sollen die<br />
Kontenbevollmächtigten der Selbsthilfegruppe entweder die<br />
Bescheinigung des letzten Förderbescheids der Krankenkassen<br />
oder eine Bescheinigung der <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong><br />
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<strong>Rosenheim</strong> - <strong>SeKoRo</strong> bei den jeweiligen Geschäftsstellen<br />
der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling vorlegen.<br />
Im Namen der <strong>Selbsthilfegruppen</strong> bedanken wir uns bei<br />
Herrn Rödig von der AOK <strong>Rosenheim</strong> für sein Engagement<br />
und besonders bedanken wir uns bei der Sparkasse<br />
<strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling, die mit dieser Entscheidung wieder<br />
gezeigt hat, wie bewusst sie sich ihrer sozialen Verantwortung,<br />
auch im Bereich der Selbsthilfe, ist.<br />
Karin Woltmann, <strong>SeKoRo</strong><br />
Lesetipp:<br />
Wegwerfeltern – eine<br />
wahre Geschichte von<br />
Lilly Klein, anlässlich der<br />
Gruppengründung<br />
„Verlassene Eltern“<br />
Verderben zu viele materielle<br />
Werte tatsächlich den Charakter?<br />
Gehen warme, zwischenmenschlicheBeziehungen<br />
in unserer Gesellschaft<br />
zugrunde? Kann man<br />
Eltern einfach wegwerfen? Quälende Fragen, die sich der<br />
Mutter in dieser Geschichte stellen und die sie versucht zu<br />
beantworten. Eindrucksvoll schildert die Autorin in einem einseitigen<br />
Zwiegespräch zwischen Mutter und Sohn, wie sehr<br />
sie seine Kälte und Gedankenlosigkeit verletzten, immer mit<br />
der leisen Hoffnung, dass sich doch eines Tages wieder alles<br />
zum Guten wendet. Der Leser nimmt dabei auf besondere Art<br />
und Weise an dem Leben einer Familie teil, deren Geschichte<br />
wohl dem Schicksal vieler ähnelt.<br />
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (19. Mai 2009)<br />
Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3837083209<br />
ISBN-13: 978-3837083200
<strong>SeKoRo</strong><br />
Aktuelle Themenliste der <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
in Stadt und Landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />
Abhängigkeit und Sucht<br />
Anonyme Alkoholiker (AA)<br />
Angehörige und Freunde von Alkoholikern (Al-Anon)<br />
Erwachsene Kinder von Alkoholikern (Al-Anon)<br />
Alkohol-Abstinenz<br />
Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit<br />
Alkoholauffällige KraftfahrerInnen<br />
Anonyme Coabhängige (CoDA)<br />
Eltern von Drogengefährdeten u. –abhängigen Jugendlichen<br />
Suchtkranke und Angehörige (Kreuzbund e.V.)<br />
Suchthilfe (<strong>Rosenheim</strong>er Suchthilfe e.V.)<br />
Behinderung<br />
Autismus<br />
Behinderten- und Versehrtensport<br />
Blinde und Sehbehinderte<br />
Handicap-Aktivgruppen (Caritas)<br />
Down Syndrom<br />
Handicap e.V., Leben mit<br />
Hörgeschädigte<br />
Körperbehinderte<br />
Narkolepsie<br />
Gesundheit<br />
Adipositas<br />
ADHS<br />
Allergie- und umweltkrankes Kind<br />
Allergie<br />
Arthrose<br />
Borreliose<br />
Brustkrebs<br />
Darmkrebs, künstl. Darmausgang und künstl. Harnableitung<br />
Diabetes<br />
Dialysepatienten<br />
Fibromyalgie<br />
Gynäkologische und onkologische Erkrankungen<br />
Kontinenz<br />
Krebs<br />
Marfan, Regionalgruppe Südbayern<br />
Migräne<br />
Morbus Bechterew<br />
Morbus Crohn<br />
Morbus Wilson<br />
Multiple Sklerose - MS<br />
Neurofibromatose<br />
Organspende<br />
Osteoporose<br />
Parkinson<br />
Prostatakrebs<br />
Restless Legs - Unruhige Beine<br />
Rheuma<br />
Sauerstofflangzeittherapie - LOT<br />
Schlafapnoe<br />
Schlaganfallbetroffene<br />
Syringomyelie<br />
Tinnitus<br />
Psychische Gesundheit<br />
Angehörige Demenzerkrankter<br />
Angehörige um Suizid<br />
Angehörige und Freunde psychisch Kranker<br />
Angehörige von Borderlineerkrankten<br />
Angehörige, Pflegende<br />
Depression<br />
Depression, Schwangerschafts-<br />
Essstörungen<br />
Messies, Chaos und Sammelsucht<br />
Mobbing<br />
Psychoseerfahrene<br />
Psychosomatik<br />
Transidentität<br />
Trauer<br />
Verwaiste Eltern<br />
Soziale und sonstige Themen<br />
Adoptierte und Pflegekinder, Pfad für Kinder<br />
Adoptiv- und Pflegefamilien, Pfad für Kinder<br />
Arbeitslosenselbsthilfe<br />
Familiengruppe, Pfad für Kinder<br />
Kindesentfremdung, PAS<br />
Männergruppe<br />
Trennung/Scheidung<br />
Verlassene Eltern<br />
Zusammen sind wir stark, Juntos<br />
Sind Sie von einem der Themen betroffen und haben<br />
Interesse sich mit Anderen auszutauschen, dann melden Sie<br />
sich bitte bei der <strong>SeKoRo</strong> unter Tel. 08031 – 23 511 45 oder<br />
per E-Mail: selbsthilfekontaktstelle@diakonie-rosenheim.de.<br />
Wir vermitteln gerne den Kontakt zur Gruppe.<br />
Es gibt noch keine Selbsthilfegruppe für Ihr Anliegen, Thema,<br />
Ihre Krankheit…?<br />
Die <strong>SeKoRo</strong> hilft Ihnen gerne bei einer Gruppengründung.<br />
Aufgaben der <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>:<br />
• Wir informieren und beraten kostenfrei rund um das<br />
Thema Selbsthilfe.<br />
• Wir vermitteln Interessierte an bestehende <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
oder an entsprechende Beratungsstellen.<br />
• Wir unterstützen bei der Gründung von Selbsthilfe-<br />
gruppen.<br />
• Wir informieren über die Selbsthilfebewegung in Stadt-<br />
und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>, über landes- und bundesweite<br />
Ansprechpartner sowie über Selbsthilfeverbände.<br />
• Wir organisieren Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen<br />
sowie <strong>Selbsthilfegruppen</strong>-Gesamt-<br />
treffen.<br />
• Wir betreiben Öffentlichkeitsarbeit.<br />
• Wir kooperieren mit anderen Organisationen, die ebenfalls<br />
Selbsthilfe unterstützen.<br />
21
22 <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
10-jähriges Jubiläum der<br />
Gruppe Trauer-Selbsthilfe<br />
NACH SUIZID<br />
Mit dem Vortragsabend „ohne Dich“ von Freya von<br />
Stülpnagel feierte im Oktober die Gruppe Trauer-Selbsthilfe<br />
nach Suizid ihr 10-jähriges Jubiläum. Freya von Stülpnagel<br />
ist Juristin, arbeitet heute als Trauerbegleiterin. Sie hat das<br />
gleichnamige Buch geschrieben. Zahlreiche Teilnehmer<br />
waren beeindruckt von den authentischen Worten, der<br />
Beschreibung von Trauerprozessen im besonderen<br />
Zusammenhang mit Suizid. Freya von Stülpnagel betonte<br />
eingangs die große Bedeutung des „Frieden-Findens“ für<br />
Angehörige von Suizid mit dem Musik-Stück "the blessing<br />
Nigun" von Giora Feidmann. Sie ging auf die Stigmatisierung<br />
des Themas Suizids ein und unterstrich die Bedeutung von<br />
Kontakten zu Mitmenschen unmittelbar nach dem Suizid.<br />
Oft braucht es nicht viele Worte, sondern nur das „Da-sein“<br />
oder auch praktische Hilfen wie ein warmes Essen vor der<br />
Türe. Mit weiteren Ausführungen über Trauerbewältigung<br />
endete Stülpnagel mit dem Lied „Walzer für dich“ von Pur.<br />
Sie betonte die heilsame Wirkung von Musik und Tränen und<br />
dem Rückblick über das gesamte Leben mit dem<br />
Menschen, den man verloren hat. Im zweiten Teil der<br />
Veranstaltung konnten die Anwesenden Fragen stellen und<br />
eigene Erfahrungen mitteilen.<br />
Melanie Pötz, <strong>SeKoRo</strong><br />
Vortragsabend „Ohne dich“<br />
Die Brücke<br />
A.v.S.<br />
Die Brücke - Sinnbild der Verbindung<br />
Verbindung von Ost und West<br />
Verbindung von Leben und Tod<br />
Verbindung von Licht und Schatten.<br />
Der Weg über die Brücke<br />
Gesäumt, gehalten von Brückenpfeilern.<br />
Halt auf dem Weg durch die Trauer,<br />
Sie lassen Licht einfallen - das Trauerlicht.<br />
Damit der Gehende mit Hoffnung<br />
Schritte gehen kann.<br />
Dort, wo gegangen wird,<br />
Fällt Licht auf den Weg.<br />
Das Licht weist mir den Weg,<br />
Gibt mir Mut und Hoffnung,<br />
Dass der Weg ins Leben führt.<br />
http://www.trauerlicht.de/<br />
Jahrestagung<br />
der Deutschen Narkolepsie-<br />
Gesellschaft e.V.<br />
Vom 05.-07.10.2011 fand in Finsterbergen (Thüringen) die<br />
Jahrestagung der Deutschen Narkolepsie-Gesellschaft e.V.<br />
statt. Monika Schleburg und Karin Preuß (beide Ansprechpartner<br />
der Selbsthilfegruppe für Narkolepsie in <strong>Rosenheim</strong>)<br />
nahmen auch diesmal an dem Treffen teil. Viele namhafte<br />
Ärzte hielten interessante Vorträge - auch über Neuigkeiten<br />
zum Thema Narkolepsie wurde berichtet. Der gesellige Teil<br />
durfte dabei nicht fehlen. Am Samstagabend fand wieder<br />
der "Bunte Abend" mit einer großen Tombola statt. Für die<br />
Jugendlichen mit Narkolepsie, die auch jedes Jahr zahlreich<br />
vertreten sind, gab es auch ein tolles Programm. Wir beide<br />
hatten viel Spaß und haben uns sehr gefreut, viele bekannte<br />
Gesichter bei dem Jahrestreffen vorzufinden.
<strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Narkolepsie-Selbsthilfegruppe<br />
Kontakt: Monika Schleburg<br />
08031-380 154<br />
moni.schleburg@arcor.de<br />
Kontakt: Karin Preuß<br />
08031-463 009<br />
Treffpunkt: Mehrgenerationenhaus der AWO -<br />
Franz-Pelzl-Haus, 2. Stock<br />
Ebersberger Str. 8<br />
83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
5 mal im Jahr auf Anfrage,<br />
samstags 14-18 Uhr<br />
Narkolepsie - was ist das?<br />
Narkolepsie ist eine seltene, lebenslang andauernde neurologische<br />
Erkrankung, die nicht heilbar, aber mit Medikamenten<br />
behandelbar ist. Bei Menschen mit Narkolepsie ist<br />
der Tag-Nacht-Rhythmus gestört und es treten folgende<br />
Symptome auf:<br />
• Tagesschläfrigkeit und Schlafattacken<br />
• Kataplexien (plötzlicher Verlust der Muskelspannkraft)<br />
• gestörter Nachtschlaf<br />
• hypnagoge Halluzinationen<br />
• Schlaflähmungen bzw. Schlafparalyse<br />
• automatischen Verhalten (Handlungen werden in einer Art<br />
„Halbschlaf“ ausgeführt)<br />
Quelle: DNG Deutsche Narkolepsie-Gesellschaft e.V.<br />
Karin Preuß, SHG Narkolepsie<br />
Positive Nachrichten für die<br />
Selbsthilfeförderung:<br />
Fördermittel werden erhöht!<br />
In 2012 sollen die gesetzlichen Krankenkassen 59 Cent je<br />
Versicherten für die Selbsthilfeförderung nach § 20c SGB V<br />
bereit stellen. Bisher waren 57 Cent pro Versicherten dafür<br />
vorgesehen. Damit steigt die Höhe der Ausgaben pro Versicherten,<br />
die die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2012<br />
an die Selbsthilfe ausschütten sollen um 3,5%.<br />
Diese 59 Cent werden in zwei Teile geteilt. Eine Hälfte ist für<br />
die sogenannte kassenindividuelle Förderung, d.h. die Kasse<br />
darf jeweils eigenständig entscheiden, wie sie den Betrag<br />
veräußert. Die andere Hälfte (29,5 Cent/ Versicherten) ist für<br />
die Gemeinschaftsförderung. Davon gehen 20% (5,9 Cent)<br />
an die Bundesselbsthilfe und 80% (23,6 Cent) bleiben für<br />
örtliche Gruppen, Landesorganisationen, und Kontaktstellen.<br />
Es können also noch mehr Gruppen finanziell unterstützt<br />
werden. Die Entscheidung über die Ausschüttung der<br />
Mittel, treffen in Bayern die Vertreter der gesetzlichen<br />
Krankenkassenverbände bei den sogenannten „Runden<br />
Tischen“*, wenn die <strong>Selbsthilfegruppen</strong> die Fördervoraussetzungen<br />
erfüllen. Weitere Infos hierzu unter<br />
www.sekoro.seko-bayern.org/1201778565.html.<br />
Lesen Sie auch unseren Beitrag auf S. 10 über die Bewertung<br />
der Runden Tische in Bayern.<br />
*Zur Erklärung:<br />
Das Modell „Selbsthilfeförderung Runder Tisch“ besteht in<br />
Bayern seit 2008 und bietet örtlichen <strong>Selbsthilfegruppen</strong> ein<br />
im Bundesvergleich einfaches und abgestimmtes Förderverfahren,<br />
denn: Jede Gruppe stellt nur einen Antrag, dieser<br />
wird von allen gesetzlichen Krankenkassen in einer regionalen<br />
Vergabesitzung gemeinsam beraten und entschieden.<br />
Vorbereitet werden die Anträge von 12 beauftragten <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n,<br />
zusätzlich nehmen regionale Selbsthilfevertreter<br />
beratend an den Vergabesitzungen teil. Für die<br />
Region <strong>Rosenheim</strong> ist der Runde Tisch SüdOstOberbayern<br />
in Traunstein zuständig.<br />
Förderung der Selbsthilfe durch die gesetzlichen Krankenkassen<br />
in Bayern 2010<br />
Die Fördergemeinschaft der gesetzlichen Krankenkassenverbände<br />
in Bayern hat im Jahr 2010 die Selbsthilfe mit über<br />
3,9 Mio. Euro unterstützt. Darüber hinaus haben einzelne<br />
Krankenkassen ihre kassenindividuellen Geld- und Sachleistungen<br />
der Selbsthilfe zur Verfügung gestellt.<br />
Die Verteilung der Fördermittel fiel deutlich zugunsten der<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> vor Ort aus, deren Anteil an der Gesamtförderung<br />
56% erreichte. Die Landesorganisationen bekamen<br />
14% und die <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong>n 30% der Fördermittel.<br />
In Eurobeträgen sieht die Selbsthilfeförderung 2011 folgendermaßen<br />
aus: Rund 2025 bayerische <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
wurden insgesamt mit 2,4 Mio. Euro gefördert. Dies ist eine<br />
Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 200.000,- Euro.<br />
Karin Woltmann, <strong>SeKoRo</strong>, Quelle: Seko-Bayern<br />
23
24 <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Adipositas <strong>Rosenheim</strong>/Bad Aibling<br />
Kontakt: Petra Huber<br />
08031-35 43 79 7<br />
info@shg-rosenheim.de<br />
www.shg-rosenheim.de<br />
Kontakt: Herman Hudl<br />
08033-79 99 70<br />
Treffpunkt: RoMed Klinik Bad Aibling<br />
Harthauser Str. 16<br />
83043 Bad Aibling, 19:00 Uhr,<br />
Jeden vierten Mittwoch im<br />
Monat, Jeden 1. Freitag<br />
im Monat<br />
Neuer Treffpunkt der<br />
Selbsthilfegruppe Adipositas<br />
Aus organisatorischen Gründen musste die <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Selbsthilfegruppe Adipositas vom RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong><br />
in die RoMed Klinik nach Bad Aibling umziehen.<br />
Ab sofort finden die monatlichen Treffen in der RoMed Klinik<br />
Bad Aibling, Harthauser Str. 16, 83043 Bad Aibling statt. Der<br />
Termin bleibt gleich: Jeden vierten Mittwoch im Monat um<br />
19:00 Uhr.<br />
• Sind Sie durch die Fettleibigkeit behindert?<br />
• Leiden Sie an Diabetes Type II bei Übergewicht<br />
• Wie viele Diäten haben Sie schon durchgeführt und mäßigen<br />
Erfolg gehabt?<br />
• Hat der Jo-Jo-Effekt sie auch schon frustriert?<br />
• Denken Sie über einen chirurgischen Eingriff nach?<br />
Dann sind Sie in dieser Gruppe richtig. Denn wo kann man sich<br />
besser informieren und gegenseitig Hilfestellung leisten, als<br />
von und durch Betroffene selber?<br />
Adipositas ist eine Krankheit und ein weltweit verbreitetes<br />
Problem. Die Selbsthilfegruppe gibt Information über chirurgische<br />
Maßnahmen zur Bekämpfung von krankhaftem Übergewicht<br />
(morbide Adipositas), wie z.B. Magenballon, Gastric<br />
Banding (Magenband), Magenbypass, Sleeve Resektion<br />
(Schlauchmagen) etc. Bestandteil der <strong>Selbsthilfegruppen</strong>treffen<br />
ist der Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander<br />
und Vorträge zu spezifischen Themen durch Experten,<br />
wie z. B. Fachärzte oder Rechtsanwälte.<br />
Hermann Hudl, Selbsthilfegruppe Adipositas<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Männergruppe „Prisma“<br />
Kontakt: Christof Furtwängler<br />
08031–3009 42<br />
Christof.furtwaengler@diakonierosenheim.de<br />
Treffpunkt: Männerberatungsstelle Südostbayern<br />
Diakonisches Werk <strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />
Innstr. 72<br />
83024 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.00 – 21.00 Uhr<br />
Alle 4 Wochen (Auf Anfrage)<br />
„PRISMA“ – Die offene<br />
Männergruppe<br />
Wir sind eine angeleitete und strukturierte Männergruppe.<br />
Alle vier Wochen treffen wir uns beim Diakonischen Werk<br />
<strong>Rosenheim</strong>. An unseren Gruppenabenden greifen wir Themen<br />
auf, die Männer in ihrem Alltag beschäftigen. Wir bieten<br />
Männern somit eine Möglichkeit zur Selbsterfahrung und zur<br />
Weiterentwicklung an. Wir bieten Platz für Freude, Lachen,<br />
Ernsthaftigkeit und Tiefgang.<br />
Die nächsten Gruppenabende sind am 23.11. und am<br />
21.12.2011 jeweils um 19.00 Uhr.<br />
Wir freuen uns, wenn Sie neugierig geworden sind!
Hörgeschädigtenverein<br />
<strong>Rosenheim</strong> aktiv<br />
Im Juni fuhren 25 Mitglieder des Hörgeschädigtenvereins<br />
<strong>Rosenheim</strong> mit einem Busunternehmen aus Schechen für<br />
drei Tage nach Dresden. Nach der Ankunft im Hotel wurde<br />
zuerst die Altstadt zu Fuß erkundetet.<br />
Der Tag darauf startete mit einer Stadtführung geleitet von<br />
einer professionellen Gebärdendolmetscherin. Die Höhepunkte<br />
waren neben der Frauenkirche auch der sogenannte<br />
Zwinger, ein Gebäudekomplex mit Gartenanlagen im Zentrum<br />
der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Seine Besonderheit<br />
ist die Uhr am Seiteneingang mit einem Glockenspiel<br />
(40 Glocken am Fenster in verschiedenen Größen) aus<br />
Meißener Porzellan.<br />
Dann ging es weiter mit Semperoper, Residenzschloss,<br />
Kathedrale (Kirche mit stufigem Turm) und dem Fürstenzug.<br />
Nach dieser anstrengenden Tour wurde nach einem Mittagessen<br />
die Frauenkirche mit einer einstündigen Führung<br />
erforscht, bei der die Teilnehmer viel über die Geschichte der<br />
Kirche erfuhren.<br />
Am nächsten Tag ging es in die Sächsische Schweiz zur<br />
Festung Königstein, diese ist ca. 30 km von Dresden entfernt.<br />
Auch hier erwartete die Gruppe die Stadtführerin. Weltbekannt<br />
ist der Blick über das Elbtal auf die Tafelberge der Sächsischen<br />
Schweiz bis weit in die benachbarte Landschaft des Lausitzer<br />
Berglandes und des Osterzgebirges, den die Teilnehmer genießen<br />
konnten.<br />
Am späten Nachmittag besuchten die Gäste aus <strong>Rosenheim</strong><br />
das Gehörlosenzentrum in Dresden.<br />
Nach einer letzten Nacht in Dresden ging es am nächsten<br />
Morgen zurück nach <strong>Rosenheim</strong>. Für alle Beteiligten war es ein<br />
sehr gelungener Ausflug. Ein herzliches Dankeschön an den<br />
Vorstand des Hörgeschädigtenvereins für die Organisation.<br />
Christian Toma, Hörgeschädigten Verein <strong>Rosenheim</strong><br />
Einen gelungenen Tag erlebten Mitte Juli über 90 Mitglieder<br />
und Gäste beim Sommerfest des Hörgeschädigtenverein<br />
<strong>Rosenheim</strong> e.V. Im Pfarrhof Christkönig wurden bei herrlichem<br />
Sonnenschein Tische und Bänke aufgestellt. Für das leibliche<br />
Wohl war bestens gesorgt und die Gäste unterhielten bzw.<br />
gebärdeten sich sehr gut.<br />
Andre Brandmüller,<br />
1.Vorsitzender Hörgeschädigten Verein <strong>Rosenheim</strong><br />
Vor der Frauenkirche in Dresden<br />
Sozial-, Wohnungs-.<br />
Versicherungs-<br />
und Grundsicherungsamt<br />
Ihr Ansprechpartner und Dienstleister bei einer<br />
Vielzahl von sozialen Fragen und Hilfen für die<br />
Bürgerinnen und Bürger der Stadt <strong>Rosenheim</strong><br />
■ Sozialhilfe und Grundsicherung<br />
■ Wohngeld und Wohnungswesen<br />
■ Rentenangelegenheiten<br />
■ Besondere soz. Angelegenheiten<br />
■ Senioren- und Behindertenarbeit<br />
Unsere Öffnungszeiten<br />
Montag bis Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Donnerstag 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Wir bitten um Terminvereinbarungen!<br />
Sozial-, Wohnungs-. Versicherungs-<br />
und Grundsicherungsamt<br />
Reichenbachstraße 8<br />
83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
Tel.-Nr. 08031/ 365- 1461<br />
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Gründungstreffen<br />
Tinnitus-Selbsthilfegruppe<br />
Kiefersfelden<br />
Im Oktober trafen sich vierundzwanzig Interessierte zur<br />
Gründung einer neuen länderübergreifenden Selbsthilfegruppe<br />
in Kiefersfelden. Die Anwesenden lauschten gespannt den<br />
humorvollen und persönlichen Worten von Mag.Dr. Manfred<br />
Koller (Präsident Österreichische Tinnitusliga) und von Volker<br />
Albert (Präsident Deutsche Tinnitusliga). Die Zuhörer erfuhren<br />
schon bei diesem Treffen einiges über Tinnitus – die Ursachen<br />
bzw. die persönlichen Geschichten sind genau so vielseitig<br />
wie Lösungsstrategien und Therapien. Sehr ermutigend war,<br />
dass Dr. Koller als Musikprofessor trotz und mit Tinnitus seinen<br />
Beruf noch viele Jahre ausüben konnte, er hat sich mit Gleichgesinnten<br />
auf den Weg gemacht und einen Weg mit Tinnitus in<br />
seinem Alltag gefunden. Bemerkenswert waren der dargestellte<br />
Zusammenhang von Tinnitus und Schwerhörigkeit sowie<br />
die Erfahrungen der Gastredner mit Hörgeräten. Da ein gutes<br />
Gehör wesentlich zur Lebensqualität und psychischen<br />
Gesundheit beiträgt ist es sehr wichtig, schon bei den ersten<br />
Anzeichen von Schwerhörigkeit zu reagieren. Denn je länger<br />
die Schwerhörigkeit dauert, desto länger und schwieriger wird<br />
die Gewöhnungsphase verlaufen. Eine Erste Anlaufstelle kann<br />
die Selbsthilfegruppe sein. Denn die Scham spielt auch eine<br />
wesentliche Rolle. Schwerhörige Menschen bekommen von<br />
Mitmenschen Hinweise auf ihre Schwerhörigkeit und lehnen<br />
diese aber immer wieder ab „ich bin doch nicht schwerhörig –<br />
ich bin doch noch nicht alt!“. In der Tinnitus-Selbsthilfegruppe<br />
können sich Betroffene vertrauensvoll öffnen. Die Gesprächspartner<br />
sind selber betroffen und haben volles Verständnis.<br />
Mit ihren Erfahrungen und dem was die Gruppenmitglieder<br />
(auch Angehörige!) einbringen, können individuelle Wege zu<br />
einer besseren Lebensqualität gefunden und Verständnis im<br />
Umfeld erreicht werden. Im Gegensatz zur Schwerhörigkeit ist<br />
Tinnitus für die Außenwelt nicht erkennbar. Kaum jemand<br />
Nicht-betroffener kann sich vorstellen, wie es einem<br />
Menschen mit Tinnitus geht. Ein Angehöriger berichtet: „Seit<br />
ich mit meiner Frau – welche den Tinnitus hat – in die<br />
Selbsthilfegruppe gehe, kommen wir wieder besser klar miteinander“.<br />
Die Anwesenden wurden mit ausreichend<br />
Informationsmaterial verabschiedet und herzlich zu weiteren<br />
Treffen eingeladen: 10.11.2011 mit Referentin Frau Krenn<br />
„Ferien für die Ohren“ und am 08.12.2011: allgemeine<br />
Gesprächsrunde / adventlicher Abend mit Teeverkostung. Die<br />
Treffen finden immer um 18 Uhr statt, in Ev. Gemeindehaus,<br />
Thierseestr. 18, 83088 Kiefersfelden.<br />
Melanie Pötz, <strong>SeKoRo</strong><br />
Mag. Dr. Manfred Koller und Teilnehmer
<strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Neue Gruppe:<br />
„Verlassene Eltern“<br />
„Ich bin fast daran zerbrochen“, diese Aussage habe ich<br />
von einer betroffenen Mutter gelesen. Dieser Satz trifft<br />
auch auf mich zu.<br />
Kinder, die den Kontakt zu ihren Eltern, manchmal nur zu<br />
einem Elternteil oder auch zu ihren Großeltern einseitig beenden,<br />
stürzen diese oft in eine Lebenskrise. Die seelischen<br />
Belastungen sind hoch, manchmal fast unerträglich, und wirken<br />
sich nicht selten in schweren körperlichen Erkrankungen<br />
aus. So ist es auch mir ergangen. Die Welt bricht zusammen.<br />
Fragen nach Schuld und dem „WARUM???“ tauchen auf. Die<br />
Fragen bleiben und ebenso unendlicher Schmerz, Trauer,<br />
Ohnmacht und Verzweiflung, aber auch Wut. Diese Gefühle<br />
bestimmen unseren Alltag, unser Leben. Freudige Ereignisse<br />
wie Geburtstage, Weihnachten usw. werden zu Horrortagen.<br />
Partnerschaften, die Familie, der Freundeskreis, alle sind von<br />
diesen Belastungen stark betroffen und belastet. Nicht selten<br />
müssen wir als Konsequenz auch hier Verluste hinnehmen, da<br />
die Last für „Außenstehende“ oft einfach zu viel ist.<br />
Verkraften, wegstecken, ignorieren und ein „normales Leben“<br />
führen kann wohl kaum einer von uns Betroffenen. Das erfahrene<br />
Leid in Worte auszudrücken ist entlastend, aber es ist für<br />
unbeteiligte Zuhörer auch nicht immer zumutbar.<br />
Deshalb möchte ich diese Selbsthilfegruppe - sie soll ab<br />
November starten - gründen, um allen Betroffenen die Möglichkeit<br />
zu geben, sich auszutauschen, zuzuhören, sich den<br />
Kummer von der Seele zu reden. Meine Hoffnung ist groß,<br />
dass wir gemeinsam spüren: Wir sind nicht alleine und in unserem<br />
Leben hat trotz allem noch die Sonne ihren Platz. Vielleicht<br />
können wir ja auch mal miteinander lachen. Ich möchte aber<br />
darauf hinweisen, dass es in der Gruppe zwar sicher Hilfe<br />
geben wird, aber keine professioneller Art.<br />
Die <strong>Selbsthilfegruppen</strong> zum Thema „Verlassene Eltern“ gibt es<br />
bereits bundesweit und sie ist für unzählige Betroffene zum<br />
„Krückstock“ auf diesem schweren Weg geworden. Die<br />
Teilnehmer sind Eltern(teile), deren meist erwachsene Kinder<br />
den Kontakt zu ihnen einseitig beendet haben, sowohl mit als<br />
auch ohne nachvollziehbaren Grund. Dennoch müssen wir lernen,<br />
uns nicht selbst die Schuld zu geben!<br />
S. Hermann, Selbsthilfegruppe Verlassene Eltern<br />
Neue Gruppe:<br />
Tinnitus Kiefersfelden<br />
(länderübergreifend)<br />
Neben Tinnitus sind wir auch Ansprechpartner bei Morbus<br />
Meniere, Hyperakusis und Schwerhörigkeit.<br />
Unsere Aufgabe ist die persönliche und fachliche Betreuung<br />
und Beratung. Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln – von<br />
Betroffenen zu Betroffenen. Der Erfahrungsaustausch der<br />
Betroffenen untereinander wird gefördert.<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Verlassene Eltern Start: 10.11.2011<br />
Kontakt: Frau Hermann<br />
rosenheim@verlassene-eltern.de<br />
Kontakt: <strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> <strong>Rosenheim</strong> –<br />
<strong>SeKoRo</strong>, 08031-23 511 45<br />
Treffpunkt: Bürgerhaus Mangfalltreff –<br />
Kolbermoor<br />
Von-Bippen-Str. 21<br />
83059 Kolbermoor<br />
19.00 Uhr, Jeden<br />
2. Donnerstag im Monat<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Tinnitus Kiefersfelden<br />
Kontakt: Ingelore Schulze<br />
0049 (0)8033-30 25 35<br />
tinnitus-shg-kiefersfelden@web.de<br />
Treffpunkt: Ev. Gemeindehaus<br />
Thierseestr. 18<br />
83088 Kiefersfelden<br />
18.00 Uhr<br />
2. Donnerstag im Monat<br />
Fachliche Vorträge mit HNO-Ärzten, Hörakustiker, Heilpraktiker<br />
und für Tinnitusbetroffene fachlich ausgebildete Therapeuten<br />
werden im monatlichen Wechsel regelmäßig angeboten<br />
und vorgestellt.<br />
Wir arbeiten mit den Kollegen aus Österreich zusammen.<br />
Die Gruppe ist offen für Betroffene, Angehörige und Interessierte.<br />
27
28<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Wie läuft es in der<br />
Selbsthilfegruppe<br />
Trennung/Scheidung?<br />
Fast zwei Jahre ist es her, dass mein Kollege und ich die<br />
Gruppe „Trennung und Scheidung“ ins Leben gerufen<br />
haben.<br />
Die Nachfrage nach unserer Gruppe war immer gut, allerdings<br />
sind wir – besonders Anfang dieses Jahres – immer weniger<br />
geworden. Ich denke ein Grund dafür war, dass die Betroffenen<br />
glaubten, sie bräuchten die Gruppe nicht mehr, weil es<br />
ihnen wieder besser ging. Meiner Erfahrung nach haben sie<br />
noch nicht so ganz verstanden, dass eine Scheidung oder die<br />
Entscheidung sich zu trennen ein länger wirkender Prozess ist.<br />
Jeder der zu uns gekommen ist, hat eine andere Geschichte,<br />
ist mit der Bewältigung evtl. schon weiter als andere und kann<br />
so den Anderen zeigen, wie es sein kann, wenn man schon<br />
einiges verarbeitet hat, sich wieder auf den Weg zu sich selber<br />
macht und spürt, was einem eigentlich über viele Jahre hinweg<br />
fehlte.<br />
Nach den Sommerferien kam in der örtlichen Presse ein Artikel<br />
darüber und daraufhin kamen gleich elf neue Betroffene, die<br />
zwar anfangs etwas skeptisch waren, dennoch fast alle auch<br />
zum nächsten Treffen wieder kamen. Gemeinsam haben wir<br />
dann am darauffolgenden Sonntag bei schönstem Wetter<br />
einen Wanderausflug in die Berge veranstaltet. Davon waren<br />
natürlich alle begeistert und wir lernten uns viel schneller näher<br />
kennen. Mit einer angelegten Telefonliste ist jeder gut zu erreichen<br />
und wir können so die Zeit während unserer Gruppentreffen<br />
mit spontanen Unternehmungen verkürzen, da die<br />
Wochenenden mitunter durch das Alleinsein sehr belastend<br />
sind. Natürlich muss sich nicht jeder mit jedem anfreunden,<br />
dennoch haben wir so die Möglichkeit, uns mit dem einen oder<br />
anderen zu treffen.<br />
Mir gefällt an unserer Gruppe auch sehr, dass sie Betroffene<br />
beider Geschlechter hat. So sehen wir Frauen, dass es auch<br />
Männer gibt, die sensibel sind und von ihren Frauen von einer<br />
Minute auf die andere verlassen werden können. Auch andersherum<br />
erleben Männer, wie die Situation einer Frau bei einer<br />
Trennung aussehen kann.<br />
Manche Betroffene möchten oft nichts mehr mit dem „anderen<br />
Geschlecht“ zu tun haben (je nach Bewältigungsstadium).<br />
Andere stürzen sich gleich auf den nächstbesten Partner, weil<br />
sie die Einsamkeit nicht aushalten können und merken dann,<br />
dass sie eigentlich erst mal alleine alles in den Griff bekommen<br />
müssen, sonst erschwert es die nächste Beziehung zu sehr.<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Trennung/ Scheidung<br />
Kontakt: Frau Prein, 0152-28975131<br />
trennscheidro@googlemail.com<br />
Kontakt: Herr Abert, 08073-9146816 (abends)<br />
Treffpunkt: Mehrgenerationenhaus der AWO -<br />
Franz-Pelzl-Haus, im zweiten Stock<br />
Ebersberger Str. 8,<br />
83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
19.30 bis ca. 21.00 Uhr<br />
Jeden 3. Freitag im Monat,<br />
weitere Treffen nach<br />
Vereinbarung<br />
Da ich selber eine Trennung und Scheidung durchgemacht<br />
habe und immer noch durchstehe, versuche ich den Teilnehmern<br />
immer wieder Mut zu machen. Obwohl ich die Leitung<br />
der Gruppe schon beenden wollte, weil es auch mir manchmal<br />
so schlecht ging, denke ich dann doch an das Positive, wenn<br />
jemand Neues bei mir anruft und ich dann wieder einem anderen<br />
Menschen geholfen habe. Aus diesem Grund habe ich<br />
immer doch weitergemacht. Ich bin damit auch ein Beispiel,<br />
dass die Betroffenen eine solche Erfahrung bewältigen können.<br />
Wir müssen uns eben alle „durchbeißen“, auch wenn es<br />
von ganz unten ist. Es wird keiner an der Tür klopfen und<br />
einem irgendwas abnehmen. Je schneller man das begreift,<br />
umso schneller geht es wieder bergauf. Letztendlich entscheidet<br />
jeder selber wie lange er leidet und was er dagegen tun<br />
kann. Das klingt zwar einfach, ist es aber ganz und gar nicht,<br />
weil wir in der Trauer, Verzweiflung und Einsamkeit oft wie<br />
erstarrt sind.<br />
Mit Kindern ist dann das Ganze noch schwerer, da man zwar<br />
geschieden ist, es aber immer weiter Kontakte und oft auch<br />
Probleme mit dem Ex-Partner gibt.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass eine so aktive Gruppe für jeden<br />
eine große Hilfe sein kann. Jeder weiß von was der Andere<br />
spricht und es sind nicht viele Erklärungen nötig. Wir werden<br />
dieses Jahr ein Weihnachtsessen veranstalten, natürlich den<br />
Christkindlmarkt besuchen, noch einige Wanderungen planen<br />
und auch mal zum Tanzen gehen oder zum Bowling. So wollen<br />
wir gemeinsam wieder Freude und Geborgenheit zu spüren.<br />
Die Gruppe freut sich über jeden, der sich traut, mit uns<br />
gemeinsam neue Ziele anzugehen.<br />
S. Prein, Selbsthilfegruppe Trennung/ Scheidung
<strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Reise der Selbsthilfegruppe<br />
Fibromyalgie – Raubling<br />
Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung<br />
der Muskeln, Sehnen und Sehnenansätze.<br />
Mit unserer Gruppenarbeit versuchen wir, die Kranken aufzuklären,<br />
sie auch aus ihrer Einsamkeit herauszuholen und<br />
manchmal auch von den Suizidgedanken abzubringen. Wir<br />
wollen den Betroffenen zeigen, dass es möglich ist, mit<br />
Schmerzen zu leben. Es gibt viele Wege der Besserung. Einen<br />
durften wir bei unserem Gruppenausflug im Herbst wieder<br />
zusammen erleben. Wir fuhren mit dem Bus für drei Tage nach<br />
Abano-Montegrotto in Italien, in der Nähe von Padua. Unser<br />
Busfahrer erklärte uns während der Fahrt sehr viel auf sehr<br />
lustige Weise. Im Hotel „Millipini“ mit seinen drei warmen<br />
Thermen, die wir natürlich täglich mehrmals aufsuchten, wurde<br />
uns förmlich jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Das<br />
ganze Personal war sehr freundlich. Bei dieser Atmosphäre<br />
konnten wir uns so sehr gut entspannen und das tat unseren<br />
Muskeln und Sehnen richtig gut.<br />
Wir erkundeten auch den<br />
nahegelegen Naturpark „Euganeische<br />
Hügel“, eine<br />
Hügelkette vulkanischen Ursprungs,<br />
und natürlich die<br />
schöne Stadt Padua. Dort<br />
besichtigten wir die Kirche<br />
des Heiligen Antonius, den<br />
Dom und die Einkaufsmeile<br />
mit den kleinen Gassen und<br />
alten Häusern.<br />
Für alle aus unserer Gruppe<br />
war es wieder wunderschön.<br />
Wir haben viel gelacht und es<br />
war für Körper und Seele eine<br />
Wohltat.<br />
Mit Tanzen zu neuer Energie: Griechische Tanzabende<br />
Termine 2011:<br />
23. Nov. und 30. Nov. Sowie 7. Dez., 14. Dez. und 28. Dez. 2011 jeweils von 18.15 - 19.45 Uhr.<br />
Getanzt wird unter Leitung von Trudi Goebel im Saal vom Pfarramt Christkönig am Kardinal - Faulhaber-Platz 10<br />
in <strong>Rosenheim</strong>. Unkostenbeitrag: 2,50 € Getränke frei.<br />
Tanzen ist eine wunderbare Quelle positiver Energie und kann helfen uns zu zentrieren, Seele, Geist und Körper zu trainieren<br />
und in „Schwung zu halten“, Ängste zu verlieren, Freude, Rhythmus, Meditation und Entspannung zu finden, sensibler<br />
zu werden, Gemeinschaft zu erleben, fremde Kulturen mittels Musik und Tanz kennenzulernen, die in uns allen ruhenden<br />
Kräfte und Energien zu entdecken, spüren und im täglichen Leben einzusetzen, uns einfach „wiederauftanken“.und weiteren<br />
Infos zum Tag.<br />
Infoabend: Selbsthilfeförderung 2012<br />
Selbsthilfeförderung 2012 nach § 20c SGB V,<br />
am Dienstag, den 11. Januar 2012, von 18:30 bis 20:30 Uhr,<br />
bei der <strong>SeKoRo</strong>, Klepperstr. 18, 1. OG, Raum 12, 83026 <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Fibromyalgie – Raubling<br />
Kontakt: Elfriede Popp<br />
08035 - 5971<br />
Kontakt: Paula Lesiuk<br />
08031 - 68 88 3<br />
Treffpunkt: Kirchenwirt Pang<br />
Panger Str. 25<br />
83026 <strong>Rosenheim</strong><br />
14.00 Uhr,<br />
jeden 1. Dienstag im Monat<br />
Wir möchten mit unserem Reisebericht auch allen anderen<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> einen Anreiz geben, den Zusammenhalt in<br />
der Gruppe mit solchen kleinen Reisen zu stärken.<br />
Elfriede Popp,<br />
Selbsthilfegruppe Fibromyalgie – Raubling<br />
Referentin Frau Huffert vom Runden Tisch SüdOstOberbayern aus Traunstein informiert wieder über Fördervoraussetzungen<br />
und Förderverfahren.<br />
29
30<br />
Impressum<br />
Erscheinungsweise:<br />
Ausgabe 3/2011<br />
dreimal jährlich<br />
Redaktionsschluss: 15.02./ 15.06./ 15.10.2011<br />
Erscheinung: März/Juli/November<br />
Herausgeber: <strong>SeKoRo</strong><br />
<strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
Klepperstraße 18<br />
83026 <strong>Rosenheim</strong><br />
Telefon: 08031 23 511-45<br />
Fax: 08031 23 511-41<br />
E-Mail: selbsthilfekontaktstelle@diakonie-rosenheim.de<br />
Internet: www.sekoro.seko-bayern.org<br />
Redaktionsverantwortung: Peter Selensky, Vorstand Diakonisches Werk <strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Karin Woltmann, Melanie Pötz<br />
Anzeigen: Eva Kannengießer, eva.kannengiesser@diakonie-rosenheim.de<br />
Redaktionelle Genehmigung: V.i.S.d.P.: Peter Selensky,<br />
Vorstand Diakonisches Werk <strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />
Karikaturen: „Hennes“ Biedermann, Dipl. Psychologe,<br />
Das Redaktionsteam:<br />
Träger:<br />
Karikaturist, Texter und Vers-Schmied<br />
Diakonisches Werk des<br />
Evangelisch-Lutherischen<br />
Dekanatsbezirks <strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle und Verwaltung<br />
Innstr. 72<br />
83022 <strong>Rosenheim</strong><br />
Telefon: 08031 3009 – 1030<br />
Fax: 80831 3009 – 1049<br />
E-Mail: info@diakonie-rosenheim.de<br />
Internet: www.diakonie-rosenheim.de<br />
Anne Born, Karin Woltmann, Melanie Pötz<br />
und ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
Gestaltung: freistil grafik&design, münchen<br />
Titelfoto: Melanie Pötz<br />
Druck: Auflage 03/2011: 2.000 Stück, Din A4, teilfarbig, Druckerei Vetterling<br />
Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste 2011<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von Autoren bzw. Gruppen selbst verantwortet und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Die Redaktion behält sich grundsätzlich die Veröffentlichung und/oder Kürzung eingereichter Artikel vor. Für unverlangt eingereichte Manuskripte und Fotos<br />
wird keine Gewähr übernommen. Ein Nachdruck kann nur mit Genehmigung der Redaktion erfolgen. Für die Inhalte der Internetseiten, auf die hingewiesen<br />
wird, übernehmen wir keine Haftung. Für den Inhalt der Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.<br />
Informationen zum Thema Selbsthilfe im Internet:<br />
Regional: Bayern: Bund:<br />
www.sekoro.seko-bayern.org www.seko-bayern.de www.dag-shg.de<br />
<strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong> <strong>Rosenheim</strong> - <strong>SeKoRo</strong> Selbsthilfekoordination Bayern Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> e.V.<br />
www.nakos.de<br />
<strong>Rosenheim</strong><br />
<strong>SeKoRo</strong><br />
<strong>Selbsthilfekontaktstelle</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong><br />
Lesen sie in der nächsten Ausgabe:<br />
Ergebnisse des <strong>Selbsthilfegruppen</strong>-Gesamttreffen zur Planung eines Selbsthilfetages.<br />
Lesen Sie den ausführlichen Bericht darüber..<br />
Selbsthilfekongreß in Ingolstadt<br />
Zukunft aus Tradition „ALLES WIRD ANDERS“.<br />
<strong>SeKoRo</strong> stellt sich in der Berufsschule Wasserburg vor.<br />
Wir berichten darüber.<br />
Nationale Kontakt- und<br />
Informationsstelle zur Anregung und<br />
Unterstützung von <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
(Einrichtung der DAG SHG e.V.)
IHR NETZWERK FÜR<br />
BEDARFSGERECHTE<br />
UNTERSTÜTZUNG.<br />
UNSERE STANDORTE:<br />
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Einrichtung St. Bartholomä<br />
Wohngruppe St. Bartholomä<br />
Chiemsee<br />
Traunstein<br />
Senioren-<br />
& Pfl egeheim<br />
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