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Ein Beruf gilt als mit einer positiven Reputation belegt, wenn die obersten beiden Stufen der jeweiligen<br />

Antwortskala zusammen einen hohen Prozentwert erreichen. Da den Studien eine vierstufige<br />

Antwortskala zugrunde liegt, unsere Surveyfrage jedoch fünf Antwortmöglichkeiten enthielt, wurde<br />

zur Vergleichbarkeit die mittlere Stufe (Stufe 2) zur Hälfte mit auf die beiden oberen angerechnet. 25<br />

Der so ermittelte Reputations‐ bzw. Vertrauensindex lässt sich dann mit dem der repräsentativen<br />

Studien vergleichen.<br />

Abbildung 1 stellt das Vertrauen in die sechs Berufsgruppen im Vergleich dar. Unsere Ergebnisse lassen<br />

sich weitgehend als repräsentativ ansehen, wenn die Einschätzung der zivilen Probanden (in der<br />

Graphik durch den weißen Balken dargestellt) gut mit den Einschätzungen der repräsentativen Vergleichsstudien<br />

(durch die grauen, rechten Balken dargestellt) übereinstimmt.<br />

100,0%<br />

80,0%<br />

60,0%<br />

40,0%<br />

20,0%<br />

0,0%<br />

Soldaten Zivilisten GfK‐Studie ETB‐Studie<br />

Abbildung 1: Vertrauen in Berufsvertreter – Vergleich empirischer Erhebungen<br />

Wie man sieht, stimmt nicht nur das Ranking der sechs Berufsgruppen sondern auch der Wert des<br />

Vertrauensindex gut mit den Vergleichsstudien überein. Nur für Politiker finden wir deutlich größeres<br />

Vertrauen als in der GfK und der EBT‐Studie gemessen wurde. Die Einschätzung der Soldaten (in der<br />

Graphik durch den linken schwarzen Balken dargestellt) stimmt mit zwei Ausnahmen mit der der<br />

zivilen Probanden überein: Sowohl Polizisten als auch Soldaten erhalten von Soldaten einen höheren<br />

Vertrauensindex als von Zivilisten (Experiment) bzw. von einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung<br />

(Vergleichsstudien). Dies könnte man als Indiz für einen berufsbezogenen Identifikationseffekt<br />

der Soldaten deuten: Sie nehmen Vertreter ihrer eigenen Berufsgruppe sowie die Vertreter ähnlicher<br />

Berufsgruppen (hier die Polizei) mit einer positiveren Einstellung wahr und schreiben ihnen<br />

mehr Vertrauen zu. 26 Dass man sich nicht nur mit Mitgliedern der eigenen Gruppe identifiziert, sondern<br />

auch mit Mitgliedern einer als ähnlich wahrgenommenen Gruppe, kennt man aus der psychologischen<br />

Einstellungsforschung unter dem Stichwort Similarity‐Attraction. 27 Zusammenfassend lässt<br />

sich schlussfolgern, dass sich die Befunde zum Vertrauen in Berufsgruppen hinsichtlich der einfachen<br />

Vertrauensfrage recht gut mit den Ergebnissen repräsentativer Erhebungen decken. Gleichzeitig ist<br />

25 In der ETB‐Studie wurde nicht das Vertrauen in Soldaten sondern in Offiziere (‚army officers‘) abgefragt;<br />

dieser Unterschied scheint aber nicht wesentlich zu sein.<br />

26 Der Unterschied zwischen zivilen und soldatischen Teilnehmern ist für die Berufsgruppe der Soldaten signifikant<br />

auf dem 5%‐Niveau und für die Berufsgruppe der Polizisten signifikant auf dem 10%‐Niveau (t‐Test).<br />

27 Vgl. ROSENBAUM (1986). Für eine ökonomische Untersuchung zum interpersonalen Vertrauen auf Basis von<br />

Ähnlichkeit vergleiche beispielhaft die Studie von JOHANSSON‐STENMAN (2008).<br />

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