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VDV Das Magazin Ausgabe März 2016

Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.

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vierteljahrhundert<br />

Serie zu 25 Jahren <strong>VDV</strong><br />

Güterverkehr auf der Schiene<br />

will produktiver werden<br />

<strong>2016</strong> feiert der <strong>VDV</strong> gleich zwei Geburtstage: Vor 25 Jahren wurde er ins Verbandsregister<br />

eingetragen. Damit war der gesamtdeutsche Branchenverband wenige<br />

Monate nach der deutschen Wiedervereinigung besiegelt. <strong>Das</strong> <strong>VDV</strong>-Jubiläum fällt<br />

zusammen mit dem 170-jährigen Bestehen der deutschen Eisenbahnverbände. Nach<br />

wie vor bildet das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder eine wichtige Stütze der<br />

Verbandsarbeit. Stellvertretend und als oberste Repräsentanten der fünf <strong>VDV</strong>-Sparten<br />

werden deswegen die Vizepräsidenten an dieser Stelle über aktuelle Themen<br />

aus ihren Bereichen berichten. Den Auftakt zur fünfteiligen Serie macht Joachim<br />

Berends, <strong>VDV</strong>-Vizepräsident für die Sparte Schienengüterverkehr (SGV) mit ihren<br />

rund 150 Mitgliedsunternehmen.<br />

AUTOR<br />

Joachim Berends,<br />

<strong>VDV</strong>-Vizepräsident<br />

SGV<br />

Der Güterverkehr auf der Schiene steht vor großen<br />

Herausforderungen: Zwar funktioniert der<br />

Wettbewerb zwischen den Eisenbahnunternehmen;<br />

gegenüber anderen Verkehrsträgern, allen voran gegenüber<br />

dem Lkw, hat sich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Güterbahnen jedoch deutlich verschlechtert.<br />

Verantwortlich dafür sind auch Entscheidungen der<br />

Politik, die mit erheblichen Mehrkosten für die Eisenbahnunternehmen<br />

verbunden sind: Stromsteuer,<br />

EEG-Umlage, Auflagen für den Lärmschutz. Gleichzeitig<br />

wurden die Lkw-Mautsätze gesenkt – keine<br />

fairen Bedingungen. So gelingt es nicht, mehr Güter<br />

von der Straße auf die Schiene zu holen.<br />

<strong>Das</strong> Heft zurück in die Hand nehmen<br />

An vielen Stellen fühlen sich die im <strong>VDV</strong> organisierten<br />

Güterbahnen fremdgesteuert. Deswegen wollen<br />

wir das Heft zurück in die Hand nehmen und die Entwicklung<br />

der Branche wieder stärker selbst beeinflussen.<br />

Und wir brauchen einen großen Wurf: Denn<br />

andernfalls wird der Güterverkehr auf der Schiene in<br />

Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen.<br />

Zusammen mit dem Verband arbeiten die im SGV<br />

aktiven Verbandsmitglieder an einer Produktivitätsoffensive.<br />

Dazu haben wir 33 Maßnahmen definiert,<br />

aus denen wir acht Projekte abgeleitet haben (siehe<br />

Infokasten). Erste Zwischenergebnisse wollen wir im<br />

April präsentieren. Einige Maßnahmen sollen in drei<br />

bis fünf Jahren bereits umgesetzt sein. Im Bereich der<br />

Infrastruktur werden die Projekte allerdings mehr<br />

Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Wir sind überzeugt, dass der Schienengüterverkehr<br />

gegenüber anderen Verkehrsträgern nur dann eine<br />

Chance hat, wenn technologische, betriebliche und<br />

kommerzielle Innovationen, die die Produktivität<br />

spürbar steigern, aus der Branche selbst kommen.<br />

Wir suchen an allen Stellen nach Möglichkeiten, unsere<br />

Abläufe zu optimieren und unsere Effizienz zu<br />

steigern. <strong>Das</strong> ist auch unsere Aufgabe – und nicht die<br />

des Gesetzgebers. Wenn wir Vorschläge machen, wie<br />

die Wettbewerbssituation der Schiene nachhaltig<br />

verbessert werden kann, wird es auch für die Politik<br />

einfacher, die Rahmenbedingungen wieder stärker<br />

zugunsten des klimafreundlichen und ressourcenschonenden<br />

Schienengüterverkehrs zu gestalten. Wir<br />

erwarten jedoch von den politischen Entscheidern<br />

in Bund, Ländern und in der EU, dass wir entsprechend<br />

unterstützt werden, wenn diese Maßnahmen<br />

umgesetzt werden. Nicht nur finanziell, sondern vor<br />

allem strukturell: Denn der Schienengüterverkehr in<br />

Europa benötigt wieder Rahmenbedingungen, unter<br />

denen er wachsen kann.<br />

Vielleicht ist es sogar eine schicksalhafte Fügung<br />

und ein gutes Omen, dass sich die Schienengüterverkehrsunternehmen<br />

zusammen mit dem <strong>VDV</strong> ausgerechnet<br />

im Jubiläumsjahr der Verbände aufmachen,<br />

um das Heft des Handelns wieder mehr in die eigenen<br />

Hände zu nehmen. Denn auch wenn die Branche<br />

momentan turbulente und schwierige Zeiten erlebt,<br />

so zeigt die Beständigkeit von 170 Jahren deutscher<br />

Eisenbahnverbände, dass es die Schienengüterverkehrsunternehmen<br />

in ihrer langen Tradition immer<br />

verstanden haben, sich aus eigenem Antrieb auf veränderte<br />

Rahmenbedingungen erfolgreich einzustellen.<br />

<strong>Das</strong> soll und wird auch in Zukunft so bleiben!<br />

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