Die Wirtschaft 1-2016
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24 GELD & GESCHÄFT<br />
Was tun mit effektiven Stücken:<br />
Ins Depot oder zum Sammlermarkt?<br />
Aktien, Anleihen oder Fondsanteile, die in Papierform herausgegeben wurden, sind mitunter sehr wertvoll<br />
Sie tauchen im Tresor des Opas auf<br />
oder in Dokumenten der Urgroßtante:<br />
historische Wertpapiere in<br />
Papierform. Banken meiden sie lieber,<br />
bei Sammlern sind sie mitunter<br />
sehr begehrt. Was heißt das für Besitzer?Manchmal<br />
kann ein<br />
Stück Papier eine Menge<br />
Geld wert sein. Das<br />
zeigt folgende Geschichte:<br />
Eine Frau<br />
ging verärgert zur Bank. In der Hand hatte<br />
sie ein Stück Papier, das sie von ihrem<br />
Ex-Mann geschenkt bekam. „Der war<br />
wohl zu faul, sich darum zu kümmern<br />
und hat es verschenkt“, sagt Andreas Görler,<br />
Vermögensverwalter bei der Wellinvest<br />
Pruschke & Kalm GmbH in Berlin.<br />
In dem Fall wäre der Mann wohl lieber<br />
selbst aktiv geworden: Denn das Stück<br />
Papier stellte sich als Aktie des Zoologischen<br />
Gartens in Berlin heraus. Der Zeitwert<br />
damals, im Jahr 2000: 18 000 Deutsche<br />
Mark. „<strong>Die</strong> Kundin lächelte dann<br />
wieder wie gewohnt“, erzählt Görler. Der<br />
Weg zur Bank hatte sich für die Dame auf<br />
jeden Fall gelohnt.<br />
Was die Frau da bei der Bank eingereicht<br />
hat, war ein effektives Wertpapier, auch<br />
effektives Stück genannt. So heißen Aktien,<br />
Anleihen oder Fondsanteile, die in<br />
Papierform vorliegen. „<strong>Die</strong>se werden so<br />
gut wie nicht mehr ausgegeben“, sagt Miye<br />
Kohlhase vom Bundesverband deutscher<br />
Banken (BdB).<br />
Dennoch tauchen alte effektive Stücke<br />
immer wieder beim Aufräumen von<br />
Dachböden, Kellern und Schließfächern<br />
im Erbschaftsfall auf, erzählt Uwe Zimmer,<br />
Vorstand bei der Meridio Vermögensverwaltung<br />
AG in Köln. „Da findet<br />
man hin und wieder Tafelpapiere, die der<br />
Großvater gekauft hatte.“ Tafelpapiere,<br />
so heißen effektive Stücke umgangssprachlich.<br />
Neuere effektive Stücke haben vielleicht<br />
eine Wertpapierkennnummer (WKN).<br />
Mit der WKN kann der Wert des Papiers<br />
online ermittelt werden. Auf vielen Papieren<br />
steht aber keine WKN – oder das<br />
Papier ist nicht mehr aktuell. „Dann sollte<br />
man seine Hausbank konsultieren“, sagt<br />
Kohlhase. <strong>Die</strong> kann feststellen, ob es sich<br />
um ein Wertpapier handelt und den Wert<br />
ermitteln.<br />
Es gibt aber Alternativen zur Hausbank,<br />
sagt Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft<br />
der Kapitalanleger (SdK). Bei älteren<br />
Wertpapieren könne sich eine Recherche<br />
in Eigenregie auf spezialisierten<br />
Webseiten lohnen. Dazu zählen laut<br />
Bauer das Portal sammleraktien-online.de<br />
und hwph.de von der Historisches<br />
Wertpapierhaus AG.<br />
<strong>Die</strong> Einlieferung in ein Depot sollten Tafelpapier-Besitzer<br />
genau bedenken: „Sie<br />
lohnt sich etwa dann, wenn die Anteile<br />
noch an der Börse gehandelt werden und<br />
man die Dividendenausschüttung garantiert<br />
haben will“, sagt Bauer. Ein weiterer<br />
Ein Anteilsschein der „Société de la Tour Eiffel“ – sie finanzierte<br />
den Bau des Eiffelturms. Foto: HWPH Historisches Wertpapierhaus<br />
Grund: Man will die effektiven Stücke<br />
lange behalten und sicher aufbewahrt<br />
wissen.<br />
Wer sie bald verkaufen will, liefert sie lieber<br />
nicht ein. Denn die Einlieferung kostet<br />
Gebühren, ebenso wie die Auslieferung.<br />
„<strong>Die</strong> ist für einen Verkauf nötig,<br />
weil die meisten Tafelpapiere nicht mehr<br />
direkt gehandelt werden“, erklärt Bauer.<br />
Und die Auslieferungskosten sind laut<br />
dem SdK-Experten um einiges höher als<br />
Broker-Gebühren, die beim normalen Aktienhandel<br />
fällig werden.<br />
Bei der Einlieferung ins Depot rät BdB-<br />
Expertin Kohlhase, die Verhältnismäßigkeit<br />
zu prüfen. Denn bei so manchen exotischen<br />
effektiven Stücken können Aufwand<br />
und Nutzen in einem Missverhältnis<br />
stehen: <strong>Die</strong> Spesen, die für Wertermittlung<br />
und Einlieferung ins Depot<br />
anfallen, können den Wert des Papiers<br />
übersteigen. „Gerade bei speziellen Stücken<br />
aus dem Ausland, die nur ins jeweilige<br />
Land eingeliefert werden können, ist<br />
das unter Umständen durch den versicherten<br />
Werttransport der Fall.“<br />
Nur Genossenschaftsbanken, Sparkassen<br />
und größere Kreditinstitute wie Commerzbank<br />
oder Deutsche Bank nehmen<br />
Tafelpapiere meist überhaupt an, sagt<br />
Bauer. Er schätzt, dass bei der Einlieferung<br />
für jede Sorte 50 bis 100 Euro Gebühren<br />
anfallen. „Wer etwa sechs effektive<br />
Stücke vom Zoologischen Garten Berlin<br />
einliefert, zahlt einmal die Gebühr.“<br />
Während die Dame vom Anfang der Geschichte<br />
mit ihren Anteilen am Zoologischen<br />
Garten unerwartet das große Los<br />
gezogen hat, können alte Tafelpapiere<br />
aber auch Enttäuschungen bereithalten:<br />
Gibt es die Firma nicht und keinen<br />
Rechtsnachfolger mehr, sind die Stücke<br />
wertlos. „Sie kann man sich einrahmen<br />
und an die Wand hängen“, sagt Vermögensverwalter<br />
Zimmer. „Sie werden<br />
dann zum Nonvaleur.“<br />
dpa<br />
AirportPark FMO<br />
Logistik und Gewerbe direkt am Flughafen<br />
Udo Schröer, Geschäftsführer<br />
AirportPark FMO GmbH<br />
Moderner Businesspark mit<br />
exzellenter Verkehrsanbindung<br />
Zwischen Münster und Osnabrück, direkt an der<br />
A1 Hamburg–Köln und vor dem Flughafen FMO,<br />
bietet der neue AirportPark FMO expandierenden<br />
Logistik- und Gewerbeunternehmen auf<br />
insgesamt rund 200 Hektar beste Standortbedingungen.<br />
Optimaler Standort für die<br />
Expansion nach Nordwesteuropa<br />
Der fränkische Verpackungshersteller Schumacher<br />
Packaging hat im AirportPark FMO<br />
bereits über 50 Mio. EUR investiert und mehr<br />
als 120 neue Arbeitsplätze geschaffen. Für den<br />
Geschäftsführer von Schumacher Packaging,<br />
Björn Schumacher, bietet der AirportPark FMO<br />
mit seiner Nähe zur A1 Hamburg–Köln und<br />
zum internationalen Flughafen Münster/Osnabrück<br />
eine optimale Infrastruktur und somit<br />
beste Voraussetzungen für den weiteren Ausbau<br />
der europäischen Präsenz in Märkten wie<br />
den Niederlanden, Belgien und den skandinavischen<br />
Ländern. Dazu waren für Schumacher<br />
Packaging die Grundstücksverfügbarkeit von<br />
rund 150.000 m² mit kurzfristigem Baurecht, die<br />
24/7-Betriebsmöglichkeit, der leistungsstarke<br />
Glasfaseranschluss und die optionale und<br />
kostengünstige Fernwärmeversorgung über ein<br />
Biomasse-Heizkraftwerk für die Neuansiedlung<br />
im AirportPark FMO ausschlaggebend.<br />
Regio-Logistik expandiert vom AirportPark FMO<br />
aus deutschlandweit<br />
Direkt vor Schumacher Packaging baut die Regio-Logistik Deutschland<br />
GmbH & Co. KG zurzeit ihren neuen Hauptsitz. Nach der Region Münster/<br />
Osnabrück beabsichtigt der Paketdienstleister mit Partnern neue Regionen<br />
in Deutschland für das Konzept „same day delivery“ zu gewinnen. Für<br />
Regio-Logistik ist der AirportPark FMO hierfür der ideale Expansionsstandort.<br />
Gerne überzeugen wir<br />
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Der AirportPark FMO bietet neben großzügigen<br />
und flexiblen Grundstückszuschnitten einzigartige<br />
Standortvorteile im Münsterland:<br />
✔ Direkter Autobahnanschluss an die A1<br />
Hamburg–Köln<br />
✔ Linienflugverkehr u.a. an die Drehkreuze<br />
Frankfurt, München und Istanbul<br />
✔ 24/7-Betrieb mit langfristiger Expansionsmöglichkeit<br />
✔ Leistungsstarker Breitbandanschluss mit<br />
optionalem Daten-Service<br />
✔ Außer Gas- eine kostengünstige Fernwärmeversorgung<br />
über ein Biomasse-Heizkraftwerk<br />
✔ Straßenbeleuchtung mit LED-Technologie<br />
✔ Ressourcen schonende und kostensparende<br />
Versickerung des Regenwassers