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Dez. 2015 / Jan. 2016

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REPORTAGE<br />

Oltner Hilfe für Jugendliche in Palästina<br />

Horyzon ist eine Schweizer Entwicklungsorganisation für Jugendliche – mit Sitz in Olten.<br />

Eines der Einsatzgebiete ist Palästina, wo pro Jahr rund 280 000 Franken in konkrete Projekte<br />

investiert werden.<br />

Jerusalem:<br />

Zentrum und<br />

Zankapfel der<br />

Religionen.<br />

Es beginnt schon am Flughafen. Zumindest,<br />

wenn Bruno Essig mit El Al fliegt. Anstatt eines<br />

kurzen Blickes in den Pass, wie man sich das<br />

von Ferienreisen gewohnt ist, besteht die Ausoder<br />

Einreisekontrolle bei Bruno Essig aus einer<br />

Befragung, die schon mal Dreiviertelstunden<br />

dauern kann. Die israelischen Behörden wollen<br />

sehr genau wissen, was der junge Schweizer im<br />

Westjordanland macht. Er hat gelernt, nur das<br />

zu sagen, was gefragt wird, immer wahrheitsgetreu.<br />

Einmal, bei seiner Ausreise aus Jerusalem,<br />

wurde ihm ohne Begründung der Pass abgenommen.<br />

Nach fast einer Stunde erhielt er ihn zurück und<br />

konnte schliesslich den Heimweg antreten. Er<br />

hat auch schon erlebt, dass die Kontaktdaten<br />

in seinem Handy durchforstet wurden, und sein<br />

Laptop. Diese zum Teil willkürlichen Reiseerschwernisse<br />

gilt es geduldig zu ertragen, wenn<br />

man zwar in guter Absicht, aber in den Augen<br />

der Israelis halt doch mit dem Feind zu tun hat.<br />

Bruno Essig ist Projektverantwortlicher Palästina/<br />

Israel bei der Oltner Stiftung Horyzon. Als er vor<br />

fünf Jahren seinen Zivildienst hier leistete, dachte<br />

er nicht, dass das einmal sein Beruf sein würde.<br />

Er konnte von Anfang an sein Gespür für Zahlen<br />

einbringen, das er sich als Bankkaufmann<br />

mit abgeschlossenem Betriebswirtschaftsstudium<br />

angeeignet hatte. Um die Finanzen kümmert<br />

er sich nach wie vor, neben seiner projektbezogenen<br />

Arbeit im Nahen Osten. Zurzeit absolviert<br />

er eine Weiterbildung zum Master in Internationaler<br />

Entwicklung.<br />

Kein Projekt ohne lokale Partner<br />

Essigs letzter Besuch vor Ort – sein vierter – war<br />

im September/Oktober 2014. Weil er mindestens<br />

einmal pro Jahr den persönlichen Kontakt<br />

mit der Partnerorganisation pflegen und den<br />

Projektfortschritt mit eigenen Augen sehen will,<br />

war bei Redaktionsschluss zu dieser Ausgabe<br />

eine weitere zweiwöchige Reise nach Palästina<br />

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