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Guru Yoga - Manjughosha Edition

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Rinpoche: Ja. Deswegen rufen wir <strong>Guru</strong> Rinpoche herbei, um den Bereich zu verändern. Das<br />

ist eine gute Frage. Obwohl ich das sage, habe ich ein kleines Problem mit dem Begriff<br />

„Aura“.<br />

Schüler: Ist ja nur ein Wort. Ich weiß nicht, was es genau bedeutet.<br />

Rinpoche: Okay. Solange Sie dieser Aura vertrauen ist das okay.<br />

Nicht Opfer des eigenen Mitgefühls werden<br />

Schüler: Warum brauchen wir ein Verständnis von Leerheit, um Bodhicitta zu entwickeln?<br />

Rinpoche: Ich möchte diese Frage an die Gruppe weitergeben. Ich würde gerne das<br />

allgemeine Verständnis hier darüber kennen lernen. Warum ist Leerheit wichtig, um<br />

Bodhicitta zu verstehen und zu vervollständigen?<br />

Schüler: Weil wir sonst ziel-orientiert wären.<br />

Rinpoche: Okay, das ist gut. Noch jemand?<br />

Schüler: Dzigar Kongtrul Rinpoche hat gesagt, dass Bodhicitta zwei Gesichter hat, das eine ist<br />

Mitgefühl, das andere Leerheit. Man erkennt das Leiden eines Anderen und sieht es, aber man<br />

hat zugleich die Gewissheit, dass auch der Schmerz leer ist. Deswegen gibt es Hoffnung.<br />

Rinpoche: Wir haben eine Gewissheit, dass Schmerz nicht unvergänglich ist. Schmerz ist<br />

nicht wirklich existent. Ja, das ist ausreichend. Wenn man den Schmerz für wirklich existent<br />

hielte, dann würde Mitgefühl nach hinten losgehen. Dann würde man ein Opfer des eigenen<br />

Mitgefühls werden.<br />

Vajrasattva<br />

Jetzt beginnen wir mit der Erklärung zu Vajrasattva. Aber zuvor, so verlangt es die Tradition,<br />

muss ich Euch daran erinnern, dass die Essenz der Praxis das Geistestraining ist. Das ist die<br />

Essenz aller Ngöndros, nicht nur die des Longchen Nyingthik Ngöndro. Im Allgemeinen<br />

bezieht sich der Begriff „Geistestraining“ darauf, diesen starren, rigiden Geist in etwas<br />

Flexibleres zu verwandeln.<br />

Wenn wir jetzt gefragt würden „Wie kommt es, dass unser Geist so starr ist?“, dann würden<br />

die Buddhisten natürlich viele verschiedene Antworten geben, gemäß den drei Fahrzeugen.<br />

Unser Geist ist starr und unbeweglich, denn wir geben uns zu sehr unseren Emotionen hin,<br />

und nicht nur den Emotionen, sondern auch dem, auf was sich Emotionen richten, nämlich<br />

Hoffnung und Furcht. Fast alles was wir denken und fühlen bzw. was durch diesen Geist<br />

interpretiert wird, basiert auf Hoffnung oder Furcht. Deswegen wird unser Geist immer durch<br />

die eine oder andere Emotion bestimmt, wie Eifersucht, Stolz, Leidenschaft, Aggression oder<br />

Unwissenheit. Dauernd und schon sehr lange, funktionieren wir auf diese Weise. Deswegen<br />

haben wir keine Kontrolle über unseren Geist, sondern die Emotionen und die Objekte der<br />

Emotionen kontrollieren unseren Geist. Das meinen wir mit „starrem Geist“. Es ist dieser<br />

starre Geist, den wir versuchen zu trainieren - oder zu zähmen.<br />

Es gibt eine Auswahl ähnlicher Begriffe: „trainieren“, „zähmen“ oder „erkennen“. Diese<br />

werden entweder auf verschiedenen Stufen oder getrennt innerhalb verschiedener Fahrzeuge<br />

angewendet. Die Pratimoksha-Methoden beziehen sich zum Beispiel auf solche Worte wie<br />

„zähmen“. Dieser wilde, starre Geist muss gezähmt werden. Das Mahayana würde eher den<br />

Begriff „trainieren“ verwenden. Anstatt den Geist einfach nur zu zähmen, trainieren wir<br />

diesen wilden, starren Geist, so dass er nützlich sein kann. Im Vajrayana, auf Grund einer<br />

höheren Sicht und größerer Entschlossenheit gehen wir über „Zähmen“ und „Trainieren“<br />

hinaus und sprechen daher davon, den Geist zu „erkennen“. Du kannst sehen, dass jedes der<br />

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