Maerz_2016
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Seite 6<br />
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DIE TIERMYTHOLOGIE DER KELTEN<br />
Wer sich mit der keltischen Mythologie beschäftigt, stellt fest, dass vielen Tieren, die im keltischen<br />
Alltag vorkommen, auch eine magische oder kultische Bedeutung zugemessen wurde.<br />
Die heiligen Tiere sind so zahlreich, dass man von einer magischen Durchdringung der Lebens -<br />
welt ausgehen muss. Die Grenze zwischen der irdischen Welt und der Anderswelt ist offenbar<br />
sehr durchlässig, vor allem für bestimmte Tiere. Oft erscheinen Götter oder Wesen aus der<br />
Anders welt als solche.<br />
Für Wild ist das durchaus nachvollziehbar. Bär, Wolf und Wildschwein müssen als ernst zu<br />
nehmende und oft auch ebenbürtige Gegner der Jäger angesehen werden. Nicht immer blieben<br />
die Kelten Sieger. Wenn sich ein Wild den Nachstellungen der Menschen entziehen konnte,<br />
so war für die Kelten klar, dass es sich um eine verwandelte Gottheit handeln muss. Aber<br />
auch nahezu alle Nutztiere wurden als heilig verehrt. Darin spiegelt sich wohl ihre existentielle<br />
Bedeutung als Lebensgrundlage, da sie sowohl Fleisch als auch Rohprodukte wie Leder und<br />
Wolle lieferten.<br />
Zentrale Bedeutung für das religiöse Leben der Kelten hatte der Hund. Ihm wurden magische<br />
Heilkräfte zugeschrieben. Außerdem galt er als Begleiter von Göttern. Mystische Helden<br />
kamen ebenfalls nicht ohne ihn aus. In nahezu allen diesbezüglichen Erzählungen kamen<br />
Hun de vor. Offenbar zeigt sich darin die immense Bedeutung, die diese Tiere im keltischen All -<br />
tag hatten. Dabei muss man davon ausgehen, dass sie nicht nur unentbehrliche Helfer bei der<br />
Jagd waren. Fast noch wichtiger dürfte ihre Funktion als Wächter gewesen sein.<br />
Die Kelten gelten als kriegerisches Volk. Immer wieder brachen blutige Fehden nicht nur<br />
zwischen Stämmen, sondern auch zwischen einzelnen Sippen aus. So hing die Existenz ganzer<br />
Familien von der Wachsamkeit ihrer Hunde ab. Schlugen sie rechtzeitig an, waren Überra -<br />
schungsangriffe nicht mehr durchzuführen. Sie standen außerdem für<br />
Schutz, Freundschaft und Führung.<br />
Ebenfalls große Bedeutung hatte das Pferd. Es wurde als Symbol des Lebens angesehen. Es<br />
stand auch für Aufopferung, Stärke und Herrschaft. Das lag sicherlich daran, dass es als Reitund<br />
Lasttier unentbehrlich war. Interessant ist, dass bereits bei den Kelten der Hase als Symbol<br />
für Fruchtbarkeit galt. Dies hat sich, durch den Einfluss des Christentums in veränderter Form,<br />
bis heute erhalten. Auch der Widder stand für Fruchtbarkeit, darüber hinaus aber auch für<br />
Sexualität und Stoßkraft. Neben den Hunden schrieb man auch dem Hahn Wachsamkeit und<br />
Streitlust zu.<br />
Ein Tier, das für die Verbindung zur Anderswelt stand, war der Adler. Er symbolisierte nicht<br />
nur Weitblick, sondern auch Spiritualität und Wissen über die Zukunft. Dass man mit dem<br />
Bären Fürsorge, Schutz und Mütterlichkeit verband, ist für uns vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar.<br />
Dass der Eber Verwüstung, Kampf und Krieg repräsentierte, schon eher, ebenso,<br />
dass man dem Hirschen Majestät zuschrieb. Er galt auch als Führer in die Anderswelt.<br />
Wieso die Ente für Heilung und Magie stand, man dem Lachs Wissen, Hellsichtigkeit und<br />
Weisheit nachsagte und der Kranich Entmutigung, Geiz und Ungastlichkeit symbolisierte, ist<br />
eher rätselhaft. Dass Eule und Weisheit zusammengehören, wussten schon die alten Griechen.<br />
Bei den Kelten war es nicht anders. Darüber hinaus galt sie ihnen auch als Zeichen für Schutz<br />
und Einsamkeit. Es war sicherlich die tägliche Erfahrung, warum das Hausschwein für Genuss<br />
und damit auch Nahrung sowie Verwüstung stand. Ebenfalls Nahrung symbolisierte das Rind,<br />
sowie Mütterlichkeit und Reichtum.<br />
Vielleicht war es ihre Farbe und ihre Eigenart, sich von Aas zu ernähren, die Raben und<br />
Krähen zu Todesvögeln machte. Sie sollen in der Lage gewesen sein, die Grenze zur Anders -<br />
welt zu überschreiten. Sie hatten außerdem als Orakeltiere eine wichtige Funktion.<br />
Sowohl in Schweinen als auch in<br />
Schwänen sahen die Kelten vielfach verwandelte<br />
Menschen. In der Sage vom Schwa -<br />
nensee wurde dieses aufgegriffen, die Tschai -<br />
kowski zu seinem berühmten Ballett inspirierte.<br />
Raben und Krähen konnten Kriegsgöt -<br />
tinnen sein, die sich diese Gestalt gegeben<br />
hatten.<br />
Die völlige Durchdringung des Alltags mit<br />
Mystischem und Magischem brachte den<br />
Druiden und Druidinnen natürlich als Mittler<br />
zwischen den Göttern der Anderswelt und<br />
den Menschen ganz erhebliche Macht. Auch<br />
wenn in der Eisenzeit weltliche und geistliche<br />
Herrschaft offiziell getrennt waren, dürften<br />
daher die Magier die eigentlichen Herren und<br />
Herrinnen gewesen sein.<br />
WOG<br />
OSTEREI UND OSTERHASE<br />
Immer wieder werden Stimmen von strenggläubigen<br />
christlichen Gemeinschaften laut, die Osterei und<br />
Osterrhase als heidnische Bräuche ablehnen. Dies<br />
scheint auf den ersten Blick zu stimmen. Es gab und<br />
gibt Religionen, in denen Hase oder Ei als Symbol des<br />
Lebens galten und gelten. Dennoch existiert für beide<br />
eine eigene christliche Tradition. In der Christlichen Theo -<br />
logie wurde schon immer das Ei als Symbol der Auferste -<br />
hung gesehen. Daher färbte man die Eier rot, als Symbol<br />
für das Blut Christi. Der Brauch hat sich in Maze donien bis<br />
heute erhalten. Gefärbte Eier werden in Deutsch land erstmals<br />
im frühen 13. Jahrundert erwähnt.<br />
Der Hase als Ostersymbol lässt sich auf einen Übersetzungsfehler<br />
zurückführen. Im Alten Testament wird der<br />
Klippschliefer erwähnt, ein kleines Pelztier, das in felsigen<br />
Regionen wohnt. In einer Bibelübersetzung wurde<br />
daraus ein Häschen. Es gilt als österliches Symbol,<br />
weil es den schwachen Menschen darstelle, der bei<br />
dem Felsen Christus Zuflucht suche.<br />
Eier und Hase fügten sich dann in der Vorstellung<br />
zusammen, dass der Osterhase die Ostereier<br />
bringe und diese verstecke, sodass die Kin -<br />
der sie suchen müssten. Gregor Franck<br />
beschreibt diesen Brauch erstmals<br />
1682 und seiner Schrift<br />
„Satyrae“. WOG<br />
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