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NAGELFLUH Frühjahr/Sommer 2013 - Das Naturpark-Magazin

Themen der Frühjahr/Sommer-Ausgabe sind u. a.: Das jüngste Familienmitglied: Ein Ortspotrait über die Naturparkgemeinde Fischen / Der Alpensalamander: Tierischer Steckbrief über einen quirligen Regenliebhaber / Schutz für den Schutzwald: Die Bergwaldoffensive greift Bäumen unter die Äste / Alpsee bei Immenstadt - Wo Piraten sich tummeln: Die neun Naturparkjuwelen stellen sich vor - zweiter Teil / Weitere Informationen auch auf www.nagelfluh-magazin.de

Themen der Frühjahr/Sommer-Ausgabe sind u. a.: Das jüngste Familienmitglied: Ein Ortspotrait über die Naturparkgemeinde Fischen / Der Alpensalamander: Tierischer Steckbrief über einen quirligen Regenliebhaber / Schutz für den Schutzwald: Die Bergwaldoffensive greift Bäumen unter die Äste / Alpsee bei Immenstadt - Wo Piraten sich tummeln: Die neun Naturparkjuwelen stellen sich vor - zweiter Teil / Weitere Informationen auch auf www.nagelfluh-magazin.de

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Um genug Licht für die Schauwerkstatt zu gewinnen, wurde die gesamte<br />

Giebelseite mit einer Front aus Glasschuppen eingekleidet<br />

Die Bregenzerwälder Juppe gehört zu den<br />

ältesten Trachten im Alpenraum. Von ihren<br />

Trägerinnen wird sie oft liebevoll »d’Juppa«<br />

genannt. Lange Zeit war der plissierte Rock mit<br />

bestickten Miedereinsatz und vielfältigen Ärmeln<br />

und Kopfbedeckungen fast ausgestorben.<br />

In der Juppenwerkstatt in Riefensberg wird<br />

die Glanztracht nun wieder hergestellt<br />

Die Juppenwerkstatt Riefensberg nimmt ein Handwerk wieder auf,<br />

das schon so gut wie ausgestorben schien. Als Luise und Manfred<br />

Fitz im Jahr 1993 in Egg aus Altersgründen das Ende ihrer Manufaktur<br />

an kündigen mussten, schienen die letzten Tage der Glanzjuppe ange -<br />

brochen zu sein. Ein bekanntes Stück Bregenzerwälder Identität war akut<br />

bedroht.<br />

Um dies zu verhindern, taten sich die Gemeinde Riefensberg, das<br />

Land Vorarlberg, der Landestrachtenverband, das Vorarlberger Heimatwerk<br />

und der Heimatpflegeverein zusammen und ließen den ehemaligen<br />

Gasthof »Krone« auf seine Verwendbarkeit als Museumswerkstatt hin<br />

prüfen. Die ehemalige Tenne des Gasthofs wurde zum neuen Zentrum<br />

der Bregenzerwälder Juppenherstellung. Mit viel Gespür für Altes und<br />

Neues adaptierte der Bregenzer Architekt Gerhard Gruber den Wirtschaftstrakt<br />

zur Trachtenmanufaktur. Im Untergeschoss des 350 Jahre<br />

alten Gebäudes entstand die Färberei. Der ursprünglichen Raumaufteilung<br />

Rinderstall, Pferdestall und Heustock folgend, sind hier die drei wesentlichen<br />

Arbeitsbereiche Appreturküche (Schwarz färben und stärken mit<br />

Leim), Glästraum (Glänzen) und Fältelraum (Plissieren) untergebracht.<br />

Als Raum im Raum wurde die Nähstube konzipiert. Im einzigen<br />

temperierten Bereich der Werkstatt werden die kunsthandwerklichen<br />

Arbeiten an der Juppe wie Nähen und Sticken vorgeführt. Er fungiert<br />

zudem als Kursraum. Da die Juppenwerkstatt bis auf die Nähstube nicht<br />

»An der Tracht hängt der Wälderin ganzes Herz,<br />

sie ist stolz auf dieselbe,<br />

findet sie schön<br />

und hat darin vollkommen Recht.«<br />

Andreas Oppermann, »Reisebericht aus dem Bregenzerwald, 1859«<br />

Fotos: Friedrich Böhringer, Juppenwerkstatt Riefensberg<br />

Die Raumkonturen der alten Scheune wurden für den Umbau nicht verändert.<br />

Die ehemalige Tenne wurde zum Präsentationsraum gestaltet. Die prachtvollen<br />

Trachtengewänder kommen in Schauvitrinen zur Geltung<br />

Merkmale der Juppe sind die silberne Schnalle, der »Bleatz« (Fürtuch)<br />

mit kunstvollen Stickereinen, der »Keadoro«, ein kunstvoll goldsilberner<br />

bestickter Zierstreifen am Rücken und die verschiedenen Kopfbedeckungen<br />

<strong>NAGELFLUH</strong> 11

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