NAGELFLUH Frühjahr/Sommer 2013 - Das Naturpark-Magazin
Themen der Frühjahr/Sommer-Ausgabe sind u. a.: Das jüngste Familienmitglied: Ein Ortspotrait über die Naturparkgemeinde Fischen / Der Alpensalamander: Tierischer Steckbrief über einen quirligen Regenliebhaber / Schutz für den Schutzwald: Die Bergwaldoffensive greift Bäumen unter die Äste / Alpsee bei Immenstadt - Wo Piraten sich tummeln: Die neun Naturparkjuwelen stellen sich vor - zweiter Teil / Weitere Informationen auch auf www.nagelfluh-magazin.de
Themen der Frühjahr/Sommer-Ausgabe sind u. a.: Das jüngste Familienmitglied: Ein Ortspotrait über die Naturparkgemeinde Fischen / Der Alpensalamander: Tierischer Steckbrief über einen quirligen Regenliebhaber / Schutz für den Schutzwald: Die Bergwaldoffensive greift Bäumen unter die Äste / Alpsee bei Immenstadt - Wo Piraten sich tummeln: Die neun Naturparkjuwelen stellen sich vor - zweiter Teil / Weitere Informationen auch auf www.nagelfluh-magazin.de
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Seit Ende letzten Jahres sind wir offiziell<br />
»Qualitätsnaturpark«. Die nächsten fünf<br />
Jahre dürfen wir uns mit der begehrten Auszeichnung<br />
des Verbands Deutscher <strong>Naturpark</strong>e<br />
schmücken. Dann werden wir erneut geprüft<br />
und müssen offenlegen, was wir zur Entwicklung<br />
unserer Region alles getan haben. Gibt’s<br />
weniger Punkte als zuvor, müssen wir das<br />
Siegel wieder abgeben.<br />
<strong>Das</strong> hört sich nach einem strengen Verfahren<br />
an und das ist es auch. Dennoch bin ich<br />
zuversichtlich, dass es uns in fünf Jahren erneut<br />
gelingen wird, das Siegel zu erhalten. Denn es<br />
wird nicht nur bewertet, was die <strong>Naturpark</strong>-<br />
Geschäftsstelle selbst tut, sondern auch das, was<br />
alle im <strong>Naturpark</strong> tätigen Partner auf den Weg<br />
bringen, um Zukunftsvorsorge zu betreiben<br />
und ein gutes Miteinander von Mensch und<br />
Natur zu fördern.<br />
Mit großem persönlichem Engagement sind<br />
viele Menschen dabei, ihren Beitrag zu leisten.<br />
Beispiele gibt es viele. So wird bei den Mitgliedern<br />
des Allgäuer Alpgenuss, der Bregenzerwälder<br />
Käsestraße, der MundArt-Wirte oder<br />
der LandZunge streng darauf geachtet, dass<br />
regionale Lebensmittel auf den Tisch kommen.<br />
Einheimische und Gäste können deshalb<br />
bei der Einkehr sicher sein, dass sie Qualität<br />
bekommen, bei der die Warenströme nach -<br />
verfolgbar sind und bei der garantiert kein<br />
rumänisches Pferdefleisch von profitgierigen<br />
Großbetrieben eingeschmuggelt wurde.<br />
Noch ein Beispiel ist die Bergwaldoffensive.<br />
In den Projektgebieten wird der Umbau hin zu<br />
einem zukunftsfähigen Bergmischwald vorangetrieben,<br />
der seine Funktion als Schutzwald<br />
für den Menschen auch zu Zeiten des Klimawandels<br />
erfüllen kann. Wie viel Arbeit jeweils<br />
dahinter steckt, bis das erste Bäumchen<br />
gepflanzt werden kann und wie viele Beteiligte<br />
sich in Arbeitsgruppentreffen zusammen<br />
gefunden haben, damit die Maßnahmen auch<br />
dauerhaft Erfolg haben, das kann man nur<br />
schwer erahnen.<br />
Für mich mit am eindrucksvollsten kann<br />
man erfahren, was nachhaltige Entwicklung<br />
bedeutet, wenn man in einer der Vorderwälder<br />
<strong>Naturpark</strong>gemeinden halt macht. Die Orts -<br />
kerne werden immer mehr von traditionellen<br />
bis modernen Holzhäusern geprägt. Sie wurden<br />
mit heimischem Holz gebaut und sind<br />
extrem energieeffizient. Vor der Gemeinde -<br />
vertretung steht ein Elektroauto. Die Wälder<br />
werden schon lange nach den Regeln eines<br />
naturnahen Waldbaues genutzt, was zu aus -<br />
gedehnten und artenreichen Plenterwäldern<br />
geführt hat. Die Moore werden geachtet, angepasst<br />
genutzt wo es machbar ist, wo nicht, mit<br />
Leidenschaft geschützt. Dies alles ist nur möglich,<br />
weil sich viele Bürger aktiv beteiligen und<br />
alle an einem Strang ziehen, wenn es darum<br />
geht, die Zukunft selbst zu gestalten.<br />
Vor dem Hintergrund freue ich mich schon<br />
auf die kommenden fünf Jahre und auf die<br />
vielen Projekte, die den <strong>Naturpark</strong> Nagelfluhkette<br />
immer mehr zu einer Modelllandschaft<br />
für nachhaltige Entwicklung machen werden.<br />
Ihr<br />
Rolf Eberhardt<br />
Geschäftsführer <strong>Naturpark</strong> Nagelfluhkette e.V.<br />
DER NATURPARK<br />
<strong>NAGELFLUH</strong>KETTE<br />
Mit einer Größe von<br />
405 km² ist die Nagelfluhkette<br />
im alpen weiten<br />
Vergleich ein Schutz -<br />
gebiet mittlerer Größe.<br />
Während im Bregenzerwald<br />
jeweils die gesamten<br />
Flächen der beteiligten<br />
acht Gemeinden im<br />
<strong>Naturpark</strong> liegen, gehören<br />
von den sieben Allgäuer<br />
Gemeinden in der<br />
Regel die dünn besiedelten<br />
Berggebiete dazu.<br />
Innerhalb der <strong>Naturpark</strong>grenzen<br />
leben etwa<br />
13.000 Menschen, was zu<br />
einer, im dicht besiedelten<br />
Europa, sehr geringen<br />
Siedlungsdichte von<br />
33 Einwohnern je km²<br />
führt. Ein besonderes<br />
Merkmal ist der sorgsame<br />
Umgang der Bewohner<br />
mit ihrer Heimat.<br />
<strong>NAGELFLUH</strong> 3