Lebenswege-2011-Ausgabe-3
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Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 / <strong>Ausgabe</strong> 03<br />
Zugestellt durch Post.at-Gruppe<br />
lebens<br />
WEGE<br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN,<br />
EFERDING<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Bewährte Angebote für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
Sucht<br />
Ein erfolgreiches Projekt zur<br />
Suchtprävention<br />
Kardiologie<br />
Fass‘ dir ein Herz<br />
WEGEWeiser<br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN, EFERDING<br />
WE.G.E. 42 Gesundheits- und Sozialratgeber 03 / <strong>2011</strong><br />
Familie, Jugend & Lebensberatung<br />
Sucht und Präventionsinformationen<br />
WEGEweiser<br />
als Beilage zum<br />
Herausnehmen
PGA_Wege_des_Klinikums_162x240mm_162 x 240 mm 07.02.<strong>2011</strong> 17:09 Seite 1<br />
HOCH-, TIEF- UND SPEZIALTIEFBAU<br />
Felbermayr Bau GmbH & Co KG<br />
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WEGE<br />
aktuell<br />
04 Pilotprojekt<br />
e-Medikation<br />
05 OÖ beliebtester<br />
MINI-MED-Referent<br />
06 Kurz notiert<br />
Alles auf einen Blick<br />
08 Selbsthilfegruppen<br />
in Oberösterreich<br />
10 Essstörungen<br />
Essen mit Ziel und Genuss<br />
11 Ausgebrannt<br />
Gefährdung durch<br />
Burn out<br />
12 Depression<br />
Was tun?<br />
14 Caritas<br />
Familienhilfe<br />
16 Gewalt<br />
in der Familie<br />
20 Elternbildung<br />
mit sozialem Auftrag<br />
22 Jugendwohlfahrt<br />
Angebote für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
26 Im Gespräch<br />
Bundesminister Reinhold<br />
Mitterlehner<br />
28 Der Hausarzt<br />
Ein Partner für die ganze<br />
Familie<br />
30 Im Gespräch<br />
Bundesminister<br />
Alois Stöger<br />
32 OÖGKK<br />
Hilft!<br />
34 Fass‘ Dir ein Herz<br />
Cardio Vital Wels<br />
38 Wer untersucht –<br />
sorgt vor<br />
44 Wir setzen Zeichen<br />
Suchtprävention<br />
46 MAMMA MIA<br />
Mütter treffen Mütter<br />
48 Trocken Wohnen mit<br />
Zukunft<br />
Gemeinschaft ohne Alkohol<br />
49 Abstinenz lernen<br />
Die Alkoholberatung hilft<br />
50 Freiwillige vor –<br />
im Freiwilligenzentrum<br />
Wels<br />
52 gesundheitsWEGE<br />
Veranstaltungsreihe im<br />
Frühjahr <strong>2011</strong><br />
55 Rätsel lösen &<br />
gewinnen<br />
Kreuzworträtsel<br />
19 Begleitung und Rat<br />
für Eltern<br />
40 Mehr Luft zum Atmen –<br />
mehr Spaß am Leben<br />
10<br />
16<br />
Gesund.<br />
Sozial.Versorgt.<br />
mit WE.G.E. 42<br />
22<br />
34<br />
40<br />
44<br />
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: PKA Private Krankenanstalt Wels BetriebsgmbH, Salzburgerstraße 65, 4600 Wels; Redaktionsteam: Mag. Manuela<br />
Zeizinger (Klinikum Wels - Grieskirchen, Koordinator in Öffentlichkeitsarbeit WE.G.E. 42), Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD) (Klinikum Wels - Grieskirchen,<br />
Koordinator ARGE und Projekte WE.G.E. 42), Tanja Szakács, Mag. Paul Zehetner (beide Magistrat Stadt Wels), Mag. Harald Schmadlbauer (OÖ Gebietskrankenkasse<br />
Forum Gesundheit, Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), Stefanie Jetschgo (Sozialhilfeverband Eferding), Robert Parzer (Sozialhilfeverband Grieskirchen),<br />
Karina Huber (Sozialhilfeverband Wels-Land), Mag. Susanne Sametinger, Mag. Isabella Ömer (beide Ärztekammer für Oberösterreich), Ulrike Wazek, Mag.<br />
Dietmar Spöcker (beide wazek & partner Linz); Layout: wazek & partner Linz, Druck: NÖ. Pressehaus; Bildnachweis: Nik Fleischmann, Klinikum Wels - Grieskirchen,<br />
Stadt Wels, BH Wels-Land, BH Grieskirchen, BH Eferding, OÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, Ärztekammer für Oberösterreich, Offenlegung nach dem<br />
§ 25 Mediengesetz: Informationen über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); P.b.b. Erscheinungsort Wels,<br />
Verlagspostamt 4600 Wels; Kontakt: redaktion@lebenswege-online.at (Mag. Manuela Zeizinger)<br />
WEGE 03
Pharmazeutische<br />
Gehaltskasse<br />
Pharmazeutische<br />
Gehaltskasse<br />
WEGE<br />
aktuell<br />
Pilotbetrieb e-Medikation<br />
So einfach sind Sie dabei<br />
Wechselwirkungen vermeiden<br />
Alle Medikamente auf einen Blick<br />
Einfach einsteigen – bei Ihrem Arzt<br />
oder Apotheker<br />
medikation<br />
Oberstes Ziel bei e-Medikation ist die Erhöhung<br />
der Patientensicherheit. Sowohl die vom Arzt oder<br />
im Krankenhaus verordneten<br />
Medikamente als auch jene<br />
frei verkäuflichen Wirkstoffe,<br />
die Wechselwirkungen auslösen<br />
könnten, werden in einem<br />
persönlichen Arzneimittelkonto<br />
gespeichert.<br />
Die Vorteile für Patienten<br />
sind, dass alle verordneten<br />
und abgegebenen Wirkstoffe<br />
zusammenpassen, da alle aktuellen<br />
Medikamente in Ihrem<br />
persönlichen Arzneimittelkonto<br />
gespeichert sind.<br />
Jetzt mitmachen!<br />
e-Medikation:<br />
einfach sicher<br />
Wechselwirkungen vermeiden<br />
Alle Medikamente auf einen Blick<br />
Einfach einsteigen – bei Ihrem Arzt<br />
e-Medikation ist ein gemeinsames Projekt, in das alle<br />
bedeutenden Mitwirkenden am Gesundheitssystem<br />
oder Apotheker<br />
ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen einbringen. Mit<br />
April <strong>2011</strong> startet der Pilotbetrieb auch in der Region<br />
WE.G.E. 42 (Wels-Stadt, Wels-Land, Grieskirchen,<br />
Eferding).<br />
WE.G.E. 42<br />
Im Pilotbetrieb ist die Teilnahme<br />
an e-Medikation für Patienten freiwillig und kostenlos.<br />
Aus gesetzlichen Gründen<br />
medikation<br />
müssen Sie zu Beginn Ihre Zustimmung<br />
zur Teilnahme einmalig<br />
schriftlich erklären.<br />
Damit bestätigen Sie, dass Arzt<br />
und Apotheker Ihre Medikamentendaten<br />
nach genauen Regeln<br />
ansehen und laufend ergänzen<br />
dürfen. Die Zustimmungserklärung<br />
erhalten Sie bei teilnehmenden<br />
Ärzten, Apotheken,<br />
Krankenanstalten und bei Ihrem<br />
Krankenversicherungsträger. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weiterführende Informationen erhalten Sie online<br />
medikation<br />
unter der Rubrik WE.G.E. 42 // Projekte und<br />
unter www.gesundheit.gv.at und www.chipkarte.at<br />
Leistungen nach MASS<br />
Seit mehr als einem Jahrzehnt ist CE-MASS verlässlicher<br />
Partner für Industrie und Gewerbe. Das<br />
Spektrum reicht vom Anlagenbau<br />
bis zur Entwicklung und Fertigung<br />
von Sondermaschinen für<br />
die Nahrungsmittel-, Baustoff-,<br />
Pharma- und chemische Industrie.<br />
Seit vielen Jahren gehört<br />
auch das Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
zum Kundenkreis, für<br />
das erst 2009 85 Essenstransportwägen und 2010<br />
15 Wäschewägen geliefert wurden. „Darüber hinaus<br />
zählen namhafte Unternehmen zu unseren<br />
medikation<br />
Stammkunden wie beispielsweise Kotanyi, Fuller<br />
Austria, Garant Aschach, Avenarius Agro, das Aula<br />
Werk, Teufelberger, Dullinger<br />
oder Berglandmilch“, berichtet<br />
Eigentümer und Geschäftsführer<br />
Ewald Cservenka, der am Firmensitz<br />
in Thalheim bei Wels 8<br />
Mitarbeiter beschäftigt. •<br />
CE-MASS<br />
Maschinenhandel | Anlageninstandhaltung<br />
Service und Reparatur | Sonderlösungen<br />
Am Thalbach 31, 4609 Thalheim<br />
Tel.: +43 (0) 7242 66 77 0<br />
04 lebens
WEGE<br />
aktuell<br />
Prof. Knoflach ist Oberösterreichs<br />
beliebtester MINI-MED-Referent<br />
Große Würdigung für Prim.<br />
Univ.-Prof. Dr. Peter Knoflach<br />
vom Klinikum Wels - Grieskirchen:<br />
Als beliebtester MINI-<br />
MED - Referent wurde er von<br />
Gesundheitsminister Alois Stöger<br />
und MINI-MED - Studienleiter<br />
Prim. Univ.-Doz. Dr. Marcus Riccabona<br />
mit dem „Doctor’s Communication<br />
Award“ ausgezeichnet.<br />
Diese Auszeichnung ergeht an jene<br />
ÄrztInnen, die komplexe medizinische<br />
Themen am verständlichsten<br />
und somit erfolgreichsten der<br />
Bevölkerung vermitteln. „Ich freue<br />
mich sehr über die Wertschätzung<br />
meiner MINI-MED - Vorträge.<br />
Für mich ist diese Auszeichnung<br />
ein schönes Zeichen dafür, dass die<br />
Kommunikation von Fachinformationen<br />
auch an Laien sehr gut<br />
gelingen kann – das ist schließlich<br />
v.l.n.r.: Minister Stöger, Prim. Dr. Knoflach<br />
und Prim. Dr. Riccabona<br />
auch das Um und Auf einer erfolgreichen<br />
Arzt-Patient-Kommunikation“,<br />
so der Leiter der Abteilung<br />
für Innere Medizin I am Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weiterführende Infos zum Thema finden Sie online unter<br />
WE.G.E 42 Aktuell.<br />
WEGE 05
WEGE<br />
kurz notiert<br />
VersorgungsMAP<br />
Ein einzigartiges Verzeichnis aller in der Region vertretenen<br />
Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.<br />
Mit themenspezifischen Suchfunktionen können<br />
ganz einfach alle Einrichtungen für individuelle Problem-<br />
oder Fragestellung gefunden werden.<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Das Internetportal von WE.G.E. 42 stellt tagesaktuell<br />
Artikel und Berichte zu den verschiedensten Themen<br />
online und bietet neben der Information viele<br />
interessante Tools.<br />
Veranstaltungskalender<br />
Hier finden Sie alle interessanten Termine und Veranstaltungen<br />
übersichtlich aufbereitet.<br />
Ärztesprechstunde<br />
Regelmäßig gibt es Tipps und Ratschläge zu den wichtigsten<br />
Gesundheitsthemen. Die Ärztesprechstunde<br />
wendet sich an PatientInnen und Angehörige ebenso<br />
wie an Eltern und alle Gesundheitsinteressierten.<br />
Jobbörse<br />
Neu ist auch die Jobbörse! Hier finden sich aktuelle<br />
Stellenangebote aus dem Gesundheits- und Sozialbereich<br />
der Region.<br />
In der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> des Magazins sind Artikel<br />
oftmals speziell gekennzeichnet. Das “ i ” weist darauf<br />
hin, dass es auf www.lebenswege-online.at weiterführende<br />
Informationen zu einem Bericht gibt. •<br />
Update 42: Fortbildung mit Klinikern<br />
Bei diesem WE.G.E.-42-Projekt handelt es sich um<br />
eine Fortbildungsinitiative der niedergelassenen Ärzte<br />
und der Spitalsärzte des Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />
Einmal im Quartal kommen Ärzte mit eigener<br />
Ordination ins Klinikum, um sich mit ihren Kollegen<br />
auszutauschen. Einerseits fachlich, andererseits<br />
geht es auch um das persönliche Kennenlernen – um<br />
z.B. Probleme bei der Nahtstelle Krankenhaus/Praxis<br />
besser lösen zu können. •<br />
Termine:<br />
13./14. Mai <strong>2011</strong>, 30. Sept./01. Okt. <strong>2011</strong>,<br />
25./26. Nov. <strong>2011</strong><br />
Informationen unter www.lebenswege-online.at<br />
06 lebens
WEGE<br />
kurz notiert<br />
OÖGKK<br />
AUS DER<br />
TRAUM.<br />
FERTIG DAS HAUS.<br />
Andrea Wesenauer tritt<br />
Nachfolge von Hans Popper an<br />
Wechsel an der Spitze der OÖGKK: Mag. Dr. Andrea<br />
Wesenauer löst als Direktorin DDr. Hans Popper<br />
ab, der mit Jahresbeginn in den Ruhestand trat.<br />
Die 43-jährige studierte Betriebswirtschaft in Linz<br />
sowie Organisationsentwicklung an der Uni Klagenfurt.<br />
Sie ist seit 1994 bei der OÖGKK beschäftigt.<br />
Wesenauer zeichnet für Strategie & Führung verantwortlich.<br />
In Ihrer Funktion vertritt sie auch die<br />
OÖGKK in der ARGE WE.G.E. 42. •<br />
bauen mit vertrauen<br />
Mit über 130 Jahren Bau-Erfahrung und<br />
Planungskompetenz bauen wir Ihr Haus für<br />
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Tel. 07242/47 111-0<br />
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Netzwerk Hilfe<br />
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HÖCHSTKOMFORT.<br />
hilft schwer Erkrankten<br />
und Unfallopfern<br />
Wie erhalte ich rasch einen Rollstuhl, einen Badewannen-Lifter,<br />
einen Reha-Platz? Werde ich wieder<br />
arbeiten können? Und wenn nicht: Wie geht<br />
es weiter? Für diese Situationen hat die OÖGKK<br />
ein einzigartiges Betreuungskonzept entwickelt, das<br />
nun angeboten wird: Netzwerk Hilfe löst Probleme<br />
– rasch, kompetent und kostenlos.<br />
Beratung & Information: Jeden Donnerstag von 13<br />
- 15 Uhr direkt in der Sozial-Info-Stelle im Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen. •<br />
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WEGE 07
WEGE<br />
mitten im leben<br />
400 Selbsthilfegruppen in OÖ<br />
Prädikat: wertvoll und für die Gesellschaft unverzichtbar. Das sind die<br />
rund 400 Selbsthilfegruppen in Oberösterreich. Sie beschäftigen sich<br />
mit Alkoholsucht, Mobbing oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), aber<br />
auch mit Herz- oder Krebserkrankungen sowie Multipler Sklerose. Besonders<br />
viele Selbsthilfegruppen gibt es für pflegende Angehörige. All<br />
diesen Gruppen ist eines gemein: Es sind Betroffene, die nicht die<br />
Hände in den Schoß legen, sondern ihr Schicksal selbst in die Hand<br />
nehmen und eine bedeutende Ergänzung zum bestehenden<br />
medizinischen, therapeutischen bzw.<br />
pflegenden Angebot darstellen.<br />
WE.G.E. 42<br />
08 lebens
WEGE<br />
mitten im leben<br />
IM GESPRÄCH<br />
Präsident Mag.<br />
DDr. Oskar Meggeneder<br />
Wofür stehen Selbsthilfegruppen?<br />
Sie sind für Betroffene, die ihr Geschick<br />
in die eigenen Hände nehmen.<br />
Sie zählen zur Elite der Patienten,<br />
die oft bestens informiert<br />
sind und eine gute Kooperation<br />
mit Ärzten pflegen. Wir nennen<br />
sie auch „empowered patients“,<br />
weil sie wissen, was sie wollen. Im<br />
Normalfall sind sie sehr kooperationsbereit.<br />
Die Gefahr liegt vielleicht darin,<br />
dass sie manchmal überzogene<br />
Forderungen stellen.<br />
Was bringt eine Selbsthilfegruppe<br />
dem Einzelnen?<br />
Da gibt es einige soziale Implikationen,<br />
etwa der Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Betroffenen,<br />
aber auch die gegenseitige Unterstützung.<br />
Diese Menschen passen<br />
ihren Lebensstil an und unternehmen<br />
viel gemeinsam, beispielsweise<br />
das „Herzwandern“, eine<br />
Wandergruppe von Herzinfarktpatienten.<br />
Wie viele Gruppen gibt es in Oberösterreich<br />
und wie treten sie auf?<br />
Im Dachverband sind rund 400<br />
Selbsthilfegruppen organisiert. Sie<br />
machen die Öffentlichkeit auf ihre<br />
Krankheit aufmerksam, wirken<br />
aufklärerisch sowie Mythen und<br />
Ressentiments entgegen.<br />
Wie werden die Gruppen<br />
medizinisch unterstützt?<br />
Viele Ärzte unterstützen<br />
die Gruppen – als<br />
Referenten oder als Begleiter.<br />
Auch Krankenhäuser und<br />
Apotheken sind Partner, ebenso<br />
die vielen Therapeutinnen und<br />
Therapeuten sowie Pflegekräfte.<br />
Was leistet Ihr Dachverband?<br />
Wir bieten den Gruppenleitern,<br />
den so genannten Kontaktpersonen,<br />
zwei- bis dreitägige Ausbildungen<br />
an, vor allem in den<br />
Bereichen Moderation und Konfliktlösung.<br />
Das wirkt sich bei den<br />
Gruppentreffen sehr positiv aus.<br />
Ziel ist nicht, sich gegenseitig „anzujammern“,<br />
sondern die Krankheit<br />
zusammen zu meistern, so gut<br />
es eben geht.<br />
Außerdem engagiert sich der<br />
Dachverband in diversen Gremien,<br />
etwa bei ÖQmed, wobei<br />
es um die qualitätsgesicherte Gestaltung<br />
von Arztpraxen geht. Ein<br />
weiteres Ziel in Oberösterreich ist<br />
die Einführung eines Gütesiegels<br />
für „selbsthilfefreundliche Krankenhäuser“,<br />
das etwa Salzburg bereits<br />
hat. Daran arbeiten wir trotz<br />
knapper personeller Ressourcen<br />
intensiv.<br />
Wie informiert der Dachverband<br />
die Öffentlichkeit?<br />
Wir geben vier Mal jährlich die<br />
Zeitschrift „lichtblick“ in einer<br />
Auflage von 5000 Stück heraus,<br />
die man über unsere Website abonnieren<br />
kann. Und alle 2 Jahre erscheint<br />
ein aktualisiertes Verzeichnis<br />
aller Selbsthilfegruppen, das<br />
alle Therapeuten bekommen. Die<br />
unterstützen ja maßgeblich die Arbeit<br />
der Selbsthilfegruppen. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
SHG-Dachverband<br />
www.selbsthilfe-ooe.at<br />
Weiterführende Infos und ein Verzeichnis der Selbsthilfegruppen der<br />
Region finden Sie in der VersorgungsMap und im WEGEweiser 03.<br />
WEGE 09
WEGE<br />
mitten im leben<br />
Essen mit Ziel und Genuss<br />
ESSSTÖRUNGEN<br />
Ihre Gedanken kreisen ständig ums Essen – egal ob zu viel (Gewicht) oder<br />
zu wenig, meist fühlen sich die Menschen zu dick. Die Ursachen sind oftmals<br />
psychischer Natur, es gibt aber auch gesellschaftliche Gründe oder<br />
vererbte Anlagen dazu. Ziel ist eine Normalisierung des Essverhaltens.<br />
WE.G.E. 42<br />
Sie sind bekannt als Magersucht<br />
(Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie)<br />
oder Fettleibigkeit (Adipositas)<br />
– allen gemeinsam ist: Es sind<br />
Essstörungen, die durch eine Änderung<br />
des Essverhaltens und unterstützend<br />
durch entsprechende Therapien<br />
in den Griff zu bekommen<br />
sind. Auslöser bei Magersucht, an<br />
der jede hundertste Frau zwischen<br />
zwölf und 25 Jahren leidet, sind<br />
häufig Angst und Unsicherheit sowie<br />
ein geringes Selbstwertgefühl,<br />
pubertäre Probleme, aber auch ein<br />
mehr als zweifelhaftes Schlankheitsideal,<br />
das von vielen Medien seit<br />
den spindeldürren Zeiten Lesley<br />
Hornbys alias „Twiggy“ geschürt<br />
wird. Ähnlich der Magersucht,<br />
sind von der Ess-Brech-Sucht<br />
meist auch junge Frauen betroffen,<br />
nur dass diese hier in kurzer Zeit in<br />
einem Essanfall große Mengen an<br />
Nahrung vertilgen, um anschließend<br />
durch selbst herbeigeführtes<br />
Erbrechen eine Gewichtszunahme<br />
zu verhindern. Ein Mangel an lebenswichtigen<br />
Salzen kann sogar<br />
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen<br />
auslösen. Fettleibigkeit<br />
zeichnet sich häufig durch eine<br />
verzerrte Wahrnehmung von Hunger<br />
und Sättigung aus, doch auch<br />
erbliche Veranlagung oder seelische<br />
Probleme können eine Rolle<br />
spielen. •<br />
Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
Department für Psychosomatik<br />
sowie Abteilung für<br />
Kinder- und Jugendheilkunde II<br />
Prim. Dr. Alois Gruber<br />
Tel. 07248 / 601-2100<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Essstörungen finden Sie<br />
online unter den Rubriken Prävention und Gesundheit.<br />
10 lebens
WEGE<br />
mitten im leben<br />
AUSGEBRANNT<br />
Gefährdung durch Burn out<br />
Ausgebranntsein – so wird Burn Out meist übersetzt. Ist es<br />
schlicht Überforderung, hervorgerufen durch überbordenden<br />
Leistungsdruck, den wir uns häufig selbst auferlegen? Ist es<br />
„bloß“ mangelnde Anerkennung unserer Leistung?<br />
Großer persönlicher Einsatz, Arbeitsdruck,<br />
Stress, Mobbing, es<br />
„allen recht machen bzw. perfekt<br />
sein wollen“ und das alles unter<br />
hohem Tempo und mit viel Power<br />
– häufig kommen einige Faktoren<br />
zusammen, die im Laufe der Zeit,<br />
oft über Jahre, ein Gefühl entstehen<br />
lassen: „Ich kann nicht mehr!“<br />
Das Problem dabei: Sich selbst<br />
einzugestehen, dass es so nicht<br />
weitergehen kann, dass man eine<br />
Pause braucht, etwas ändern muss.<br />
Doch anstatt zurückzuschalten,<br />
einen Ausweg zu suchen, strengen<br />
sich viele noch mehr an, bis es in<br />
diesem „Casino-Kapitalismus“ irgendwann<br />
heißt: Rien ne va plus<br />
– nichts geht mehr!<br />
Erste Anzeichen sind pausenloses<br />
Arbeiten, sich unentbehrlich fühlen,<br />
erschöpft sein und trotzdem<br />
auf Erholungsphasen verzichten,<br />
gestörte Konzentration, Schlafstörungen<br />
usw. bis hin zu Angstzuständen<br />
und Depressionen, ja zur<br />
Verzweiflung. Als emotionale Reaktion<br />
kommt es häufig zu Schuldzuweisungen.<br />
Spätestens in dieser<br />
Phase braucht es professionelle<br />
Hilfe. Sich „ausklinken“, Körper<br />
und Geist Ruhe verschaffen ist die<br />
Voraussetzung zur Erholung, bei<br />
stärkerer Gefährdung sollte man<br />
Supervision, Coaching oder Psychotherapie<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Experten warnen allerdings vor der<br />
Einnahme von Antidepressiva.<br />
Wichtig ist, sich selbst physisch<br />
und psychisch Zeit und Raum<br />
für Regeneration zu geben. Und<br />
ganz bewusst Änderungen herbeizuführen<br />
– im Arbeitsprozess,<br />
im persönlichen Verhalten. Daran<br />
müssen aber alle mitwirken –<br />
der Arbeitgeber und KollegInnen<br />
ebenso, wie Verwandte und FreundInnen.<br />
Nur so kann es gelingen,<br />
dem Burn Out zu entkommen. •<br />
Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
Abteilung für Psychiatrie und<br />
psychotherapeutische Medizin<br />
Prim. Dr. Elmar Windhager<br />
Tel. 07242 / 407-511<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Burn Out finden Sie online<br />
unter der Rubrik Gesundheit.<br />
WEGE 11
WEGE<br />
mitten im leben<br />
Depression<br />
Wenn die Seele sich vom<br />
Leben distanziert!<br />
WE.G.E. 42<br />
Wenn Ihnen jemand sagt: „Ich kann mich seit einiger<br />
Zeit schon nicht mehr konzentrieren, nichts freut<br />
mich, kann mich zu kaum etwas aufraffen, bin dauernd<br />
müde und schlafe trotzdem schlecht, fahre wie<br />
mit angezogener Handbremse!“ – dann denken Sie<br />
an die häufigste seelische Krankheit: Jeder 10. Mann,<br />
jede 5. Frau ist depressiv – Tendenz steigend! Oft sind<br />
körperliche Beschwerden von Kopf bis Fuß begleitend,<br />
zumindest jeder Dritte mit körperlicher Krankheit<br />
leidet unter einer Depression.<br />
Depression kann als Rückzug der Seele aus dem Leben<br />
interpretiert werden.<br />
„Was ist bei Depression zu tun? Den Kontakt<br />
zum Leben wieder neu suchen –<br />
mit geänderten Vorzeichen.“<br />
OA Dr. Walter Neubauer<br />
Was ist also zu tun? Den Kontakt zum Leben wieder<br />
neu suchen – mit geänderten Vorzeichen:<br />
• Wenn mein Energiestand bei 50 % liegt, dann<br />
Leistungsanforderung auf die Hälfte reduzieren –<br />
Tempo rausnehmen und entlasten.<br />
• Wenn die „Farbe im Leben“ im Moment fehlt,<br />
nicht den „Fernseher“ abschalten, sondern eben in<br />
Schwarz-Weiß Schritt für Schritt weiterleben.<br />
In leichteren Fällen fördern regelmäßiges Ausdauertraining<br />
(Jogging, Nordic Walking) und Johanniskraut<br />
eine verbesserte Stimmung. In fortgeschrittenen<br />
Fällen: Medikamentöse Therapie, um kurzfristige<br />
Besserung zu schaffen, Psychotherapie, um die „innere<br />
seelische Landschaft“ neu zu gestalten, damit darin<br />
zu leben wieder lebenswert wird. •<br />
12 lebens<br />
Professionelle Hilfe<br />
Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt.<br />
Soforthilfe bei psychischen Krisen rund um die Uhr:<br />
Psychosozialer Notdienst Tel. 0732 / 65 10 15<br />
Exit Sozial Notruf Tel. 0732 / 71 97 19
WEGE<br />
mitten im leben<br />
WEGE 13
WEGE<br />
mitten im leben<br />
Caritas<br />
Familienhilfe<br />
Vier Kinder unter 10 Jahren, darunter Zwillinge mit 14 Monaten,<br />
und eine Operation an der Hand – Christine Stegh<br />
(29) weiß die Familienhilfe der Caritas wirklich zu schätzen.<br />
Auch nach diesem Akutfall kommt Caritas-Betreuerin Andrea<br />
Kirchberger einmal wöchentlich vorbei, um die junge<br />
sechsköpfige Familie im Haushalt zu unterstützen.<br />
„Andrea ist eine große Erleichterung,<br />
sie nimmt mir viel ab, geht<br />
auch mal mit den Kindern spazieren<br />
und erledigt Besorgungen<br />
oder Amtswege.“<br />
Christine Stegh ist gehandicapt<br />
– nicht nur wegen des Sehnenproblems<br />
an der Hand, sondern<br />
auch durch Mehrfach-Bandscheibenvorfälle.<br />
Während Gatte<br />
Bernhard im Büro ist, „schupft“<br />
Christine den vielstimmigen Laden<br />
zuhause – und ist froh um<br />
jede Unterstützung.<br />
„Schon alleine das Anziehen der<br />
Kinder, wenn ich einkaufen oder<br />
auf ein Amt muss, ist beschwerlich“,<br />
so Christine Stegh. „Die<br />
Familienhilfe der Caritas für Betreuung<br />
und Pflege ist genau für<br />
solche Familien da, die in einer<br />
schwierigen Situation sind und<br />
eine helfende Hand brauchen“,<br />
sagt Andrea Kirchberger, die monatlich<br />
im Schnitt sieben bis neun<br />
Familien betreut.<br />
Die „Diplomierte Sozialbetreue-<br />
Caritas für<br />
Betreuung & Pflege<br />
Mobile Familien- und<br />
Pflegedienste<br />
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Tel. 0732 / 7610 – 2020<br />
www.caritas-linz.at<br />
14 lebens
WEGE<br />
mitten im leben<br />
rin für Familienarbeit“ weiß, was<br />
die Familien brauchen: „Da geht<br />
es meist um praktische Haushaltshilfe<br />
und Kinderbetreuung,<br />
manchmal aber auch nur ums<br />
Zuhören.“<br />
Ziel sei dabei immer, dass „die Familien<br />
lernen, wieder auf eigenen<br />
Beinen zu stehen und zurechtzukommen.“<br />
Dazu leistet die Caritas<br />
mit ihrer Lang- oder Kurzzeithilfe<br />
einen unschätzbaren Beitrag<br />
für die Familien – und das<br />
bereits seit 60 Jahren!<br />
Übrigens ist der Tarif sozial<br />
gestaffelt. •<br />
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unter den Rubriken Soziales und in der VersorgungsMap.<br />
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WEGE 15
WEGE<br />
mitten im leben<br />
WE.G.E. 42<br />
Gewalt<br />
in der Familie<br />
Gewalt in der Familie ist ein weiter verbreitetes<br />
Phänomen, als es viele wahrhaben wollen, und<br />
betrifft alle Gesellschafts- und Altersschichten.<br />
Doch es gibt Hilfe!<br />
Weit verbreitet und doch immer<br />
noch gesellschaftlich zu wenig<br />
geächtet – das ist Gewalt in<br />
der Familie, vornehmlich gegen<br />
Frauen, Kinder und Jugendliche.<br />
Es sind nicht immer gleich grauenhafte<br />
Fälle wie das Drama um<br />
den dreijährigen Cain vor einigen<br />
Wochen in Vorarlberg, oft sind<br />
es auch „nur“ blaue Flecken oder<br />
verbale Gewalt. Täter sind in den<br />
allermeisten Fällen Männer.<br />
Und: Gewalt in der Familie ist<br />
kein einmaliges Ereignis, sondern<br />
tritt meist über Jahre hinweg auf.<br />
Während alle gesellschaftlichen<br />
und Alters-Schichten betroffen<br />
sind, fehlt es diesen Familien<br />
häufig an sozialen Bindungen, an<br />
Freunden.<br />
Männer als Täter<br />
Viele Täter wurden oft selbst als<br />
Kinder oder Jugendliche Opfer<br />
von häuslicher Gewalt oder mussten<br />
miterleben, wie ihre Mutter<br />
von ihrem Vater geschlagen wurde.<br />
Häufig sind die Täter auch<br />
unausgefüllt, arbeitslos, beruflich<br />
wenig erfolgreich oder fühlen sich<br />
einfach als „Versager“. Eines gilt<br />
für alle Täter: Es gibt für ihre Taten<br />
keine Entschuldigung!<br />
Hilfe suchen<br />
Sehr wohl aber gibt es Anlaufstellen,<br />
die bei gewalttätigen Aggressionen<br />
ihre Hilfe anbieten – von<br />
der Jugendwohlfahrt in allen Bezirken<br />
und Frauenhäuser über<br />
Einrichtungen wie die Mütter-/<br />
Elternberatung IGLU und Familienbundzentren<br />
bis zur Kinderschutzgruppe<br />
des Klinikum Wels-<br />
Grieskirchen. Dabei ist Gewalt in<br />
der Familie alles andere als neu.<br />
„Kindesmisshandlung ist ein Problem,<br />
das seit Menschengedenken<br />
existiert. Die Ignoranz der Gesellschaft<br />
für dieses Phänomen zeigt<br />
sich darin, dass die Thematik erst<br />
ab den 1970er Jahren ins öffentliche<br />
Bewusstsein<br />
rückte“,<br />
weiß Prim. Dr.<br />
Franz Eitelberger,<br />
Leiter der<br />
Abteilung für<br />
Kinder- und<br />
Jugendheilkunde<br />
I im Klinikum<br />
Wels<br />
- Grieskirchen.<br />
Ärzte haben herausgefunden, dass<br />
es so genannte „Risikogruppen für<br />
Misshandlungsgefährdung“ gibt.<br />
Prim. Dr. Franz Eitelberger<br />
16 lebens
WEGE<br />
mitten im leben<br />
Prim. Dr. Alois<br />
Gruber, Leiter<br />
der Abteilung<br />
für Kinderund<br />
Jugendheilkunde<br />
II:<br />
„Dies sind einerseits<br />
Kinder<br />
Prim. Dr. Alois Gruber<br />
mit einer ausgeprägten<br />
Hyperaktivität, Schrei-<br />
Babys, Frühgeborene, Kinder mit<br />
gestörtem Schlaf-Wach-Rhythmus,<br />
geistig oder sinnesbehinderte<br />
Kinder und Kinder mit transkultureller<br />
Problematik.“<br />
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Frauenhäuser<br />
Oberösterreich<br />
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Frauenhaus Wels<br />
4600 Wels | Rablstraße 14<br />
Tel. 07242/67851<br />
kontakt@frauenhaus-wels.at<br />
www.frauenhaus-wels.at<br />
Jugendwohlfahrt<br />
www.jugendwohlfahrt-ooe.at<br />
Tel. 0732 77 20-15 200<br />
Kinder- und Jugendschutzgruppe<br />
des Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
07242-415-0 bzw. 07248-601-0<br />
WEGE 17
WEGE<br />
mitten im leben<br />
„Kinder wissen oft nicht, wie ihnen<br />
geschieht. Wenn es um Missbrauch<br />
oder Gewalt gegen Kinder<br />
geht, tritt die Jugendwohlfahrt für<br />
die Interessen der Kinder und Jugendlichen<br />
ein.<br />
Akute Gefährdungssituationen<br />
fordern eine geplante, eingeübte<br />
Interventionspraxis seitens der Jugendwohlfahrt.<br />
„Wir versuchen im Einvernehmen<br />
mit den Eltern, in Einzelfällen<br />
aber auch gegen deren Willen, die<br />
Entwicklung und Zukunftschancen<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
zu sichern!“ sagt Maria Pfennich,<br />
Leiterin der Jugendwohlfahrt der<br />
Stadt Wels. Und Primar Dr. Franz<br />
Eitelberger ergänzt:<br />
„Wir sind täglich darum bemüht,<br />
Misshandlungen zu erkennen<br />
und zu behandeln und uns zudem<br />
auch um die Lösung der psychosozialen<br />
Probleme zu kümmern.“<br />
Was es auch braucht: eine Sensibilisierung<br />
für Verdachtsfälle.<br />
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falsche Weg! •<br />
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Weitere Informationen finden Sie online, im WEGEweiser 03<br />
und in der VersorgungsMap.<br />
18 lebens
WEGE<br />
familienberatung<br />
Begleitung und<br />
rat für Eltern<br />
„Im IGLU kann ich mich mit anderen Müttern austauschen und bekomme<br />
Tipps für die richtige Ernährung und Informationen über Gesundheit.“ Sonja<br />
Plank (37) aus Marchtrenk und ihr 13 Monate alter Sohn Maximilian<br />
fühlen sich sichtlich wohl. Die Eltern-/Mutterberatung IGLU existiert seit<br />
mehr als zehn Jahren und bietet kostenlose Unterstützung und Angebote<br />
für die ersten drei Lebensjahre.<br />
wels - land<br />
Eine Spielstube, die durchschnittlich<br />
von 13 Müttern mit Kindern<br />
besucht wird, Elterncafé<br />
und Babytreff und umfassende<br />
Beratung, die vom Stillen über<br />
Entwicklung, Förderung und<br />
Erziehung bis zu Partner- und<br />
Familienkonflikten reicht – das<br />
IGLU unter der Leitung von<br />
Diplomsozialarbeiterin Barbara<br />
Bruckner hat sich bereits im ersten<br />
Jahrzehnt seines Bestehens zu<br />
einer beliebten Einrichtung speziell<br />
für Jungfamilien entwickelt,<br />
auch wenn „Väter eher selten bei<br />
unseren Aktivitäten dabei sind“,<br />
wie die zweifache Mutter meint.<br />
Bruckner und ihr engagiertes<br />
Team mit Diplomsozialarbeiterin<br />
Elisabeth Merz, der Gesundheitspsychologin<br />
Mag. Angelika Falb,<br />
Diplom-Kinderkrankenschwester<br />
Bernadette Mößlinger, der Kinderfachärztin<br />
Dr. Gertraud Eitelberger<br />
und Sekretärin Hildegard<br />
Dambauer haben immer ein offenes<br />
Ohr für die Wünsche und<br />
Anliegen der jungen Eltern aus<br />
und rund um Marchtrenk. „Wir<br />
wollen Probleme bereits im Vorfeld<br />
abfangen“, so Psychologin<br />
Falb und erklärt:<br />
„Beratung ist immer Unterstützung,<br />
dabei geht es nie um eigenes<br />
Versagen. Wir wissen: Eltern wollen<br />
die bestmögliche Entwicklung<br />
ihres Kindes, dabei unterstützen<br />
wir sie.“ •<br />
Eltern-/Mutterberatung IGLU<br />
Linzer Straße 21, 4614 Marchtrenk<br />
Tel. 07243 / 51143 | Mail: iglu.elternberatung.shv.wl@aon.at<br />
WEGE 19
WEGE<br />
familienberatung<br />
Das Familienbundzentrum (FBZ) Eferding ist<br />
DER Begegnungstreff für Familien, beginnend<br />
mit der Schwangerschaft bis zur verantwortlichen<br />
Elternschaft, die bekanntlich nie endet.<br />
Das findet auch Cornelia Wieninger, die mit<br />
ihrer zweieinhalbjährigen Tochter Marie regelmäßig<br />
Spielgruppen besucht.<br />
Elternbildung<br />
mit sozialem Auftrag<br />
eferding<br />
„Meine Tochter Marie und ich<br />
haben schon viele Angebote des<br />
Familienbundzentrums besucht<br />
und wir fühlen uns in der Spielgruppe<br />
sehr wohl.<br />
Neben dem Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Eltern ist es mir<br />
auch wichtig, dass meine Tochter<br />
mit Gleichaltrigen erste Gruppenerfahrungen<br />
machen kann.<br />
Oft fragt sie mich, wann wir wieder<br />
in die Spielgruppe gehen – so<br />
freut sie sich drauf“, sagt Wieninger.<br />
Die Akzeptanz bei Wieninger<br />
und weiteren 32.000 (!) Besuchern<br />
und Besucherinnen pro<br />
Jahr gibt Leiterin Gabriele Hummer<br />
recht: „Unser umfassendes<br />
Angebot mit Expertinnen und<br />
Experten stärkt und begleitet die<br />
Familien auf dem Weg zum guten<br />
Miteinander in den verschiedenen<br />
Lebenssituationen.“<br />
Erreicht werden diese Besucherzahlen<br />
durch ein umfassendes<br />
Angebot: Zweimal jährlich wird<br />
dieses in einer 52-seitigen Broschüre<br />
veröffentlicht, und auch<br />
in zehn Gemeinden des Bezirks<br />
20 lebens
WEGE<br />
familienberatung<br />
angeboten. Die Veranstaltungsund<br />
Kurspalette reicht vom Baby<br />
bis zu Eltern-Kind-Themengruppen,<br />
von Vorträgen über<br />
Kreativität bis zu Gesundheit.<br />
Das FBZ Eferding hat allerdings<br />
noch ein zweites bedeutendes<br />
„Standbein“:<br />
Es bietet auch Familienberatung<br />
an – kostenlos, anonym und vertraulich<br />
–, von Erziehungs- und<br />
Schulschwierigkeiten über Paarkonflikte<br />
bis zu psychischen Problemen.<br />
Auch dieses Angebot wird äußerst<br />
gut angenommen.<br />
„Damit ist das Familienbundzentrum<br />
Eferding das größte aller<br />
21 solcher Zentren Oberösterreichs“,<br />
freut sich Hummer. •<br />
Familienbundzentrum<br />
Eferding<br />
Starhembergstraße 7<br />
4070 Eferding<br />
Tel. 07272 / 5703<br />
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WEGE 21
WEGE<br />
jugendwohlfahrt<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Bewährte Angebote für Kinder<br />
& Jugendliche<br />
WE.G.E. 42<br />
Selbstvertrauen, Beziehungsfähigkeit und eigenständige Identität bei Kindern<br />
und Jugendlichen zu entwickeln – zusätzlich zu guten schulischen<br />
Leistungen: Das ist das Ziel verschiedener Projekte der Jugendwohlfahrt.<br />
Und das alles in einem durch gesellschaftlichen Leistungsdruck,<br />
Medienkonsum, Überforderung und Ausgrenzung generell schwieriger<br />
werdenden Umfeld.<br />
22 lebens
WEGE<br />
jugendwohlfahrt<br />
Das gesellschaftliche Umfeld, in dem Kinder und<br />
Jugendliche in und um Wels aufwachsen, unterliegt<br />
einem raschen Wandel.<br />
Die Veränderung und auch der Verlust von allgemein<br />
gültigen Lebensentwürfen und Werten, besonders<br />
die oft scheinbar große Wahlfreiheit in allen Lebensbereichen<br />
führen zu Unsicherheit und vielfachen<br />
Überforderungen bei Kindern und Jugendlichen<br />
und erhöhen den Unterstützungsbedarf durch Eltern<br />
und Lehrern.<br />
Erziehung und Bildung werden immer<br />
komplexer; das zeigt sich u.a.:<br />
• Vielfach herrscht große Unsicherheit, wie die „richtige“<br />
Erziehung aussehen soll.<br />
• Viele Kinder erleben, wie schwierig es für ihre Eltern<br />
ist, die materielle Existenzgrundlage zu sichern.<br />
• Die Unterhaltungs- und Informationsmedien haben<br />
den Alltag von Kindern und Jugendlichen stark<br />
verändert. Selbst gestaltete und mit anderen erlebte<br />
Freizeitaktivitäten gehen immer mehr zurück.<br />
• Die Erwartungen eines dynamischen und leistungsorientierten<br />
Schulwesens und die Qualifikationsanforderungen<br />
des Arbeitsmarktes überfordern<br />
immer mehr Jugendliche.<br />
• Legale und illegale Drogen sind ein nicht zu leug -<br />
nender Teil der Welt von Kindern und Jugendlichen.<br />
• Die alltägliche Ausgrenzung sozial Schwacher trifft<br />
insbesondere Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.<br />
• Gewalt tritt auch durch ihre Präsenz in den Medien<br />
als gesellschaftlich akzeptierte Form der Konfliktlösung<br />
in den Vordergrund.<br />
• Die Integration von Kindern mit nicht-deutscher<br />
Muttersprache stellt das Schul- und Sozialwesen vor<br />
komplexe Herausforderungen.<br />
Auf all diese Anforderungen und Probleme versucht<br />
die Jugendwohlfahrt in Zusammenarbeit mit Eltern,<br />
Schulen und anderen Einrichtungen die richtigen<br />
Antworten und Lösungen zu finden.<br />
WEGE 23
WEGE<br />
jugendwohlfahrt<br />
02<br />
Fotos: Stadt Wels<br />
01<br />
01 Schulverbindungsdienst,<br />
02 Sozialpädagogisches Tageswohnen,<br />
03 Projekt“ Scout“<br />
03<br />
Am Beispiel der Stadt Wels wird<br />
aufgezeigt, was die Jugendwohlfahrt<br />
hier leistet.<br />
Speziell für SchülerInnen mit erhöhtem<br />
Förderbedarf hat die Stadt<br />
in den vergangenen beiden Jahren<br />
drei Angebote geschaffen, die sich<br />
bewährt haben:<br />
Schulverbindungsdienst<br />
Der Schulverbindungsdienst ist<br />
ein Beratungs- und Betreuungsangebot<br />
für SchülerInnen, Eltern,<br />
Lehrkräfte und Gruppen im<br />
Schulkontext. Dabei unterstützen<br />
Sozialarbeiter an allen städtischen<br />
Hauptschulen sowie bei Bedarf<br />
auch an der privaten Hauptschule<br />
der Franziskanerinnen und der<br />
Polytechnischen Schule die Schüler<br />
und Schülerinnen bei verschiedensten<br />
Problemen. Die PädagogInnen<br />
können sich dadurch auf<br />
das Unterrichten konzentrieren,<br />
weil ihnen „erzieherische“ Schwierigkeiten<br />
abgenommen werden.<br />
Und die SozialarbeiterInnen der<br />
Jugendwohlfahrt werden in ihren<br />
Sprengeln ebenfalls entlastet.<br />
Sozialpädagogisches<br />
Tageswohnen<br />
Dies ist ein Angebot für Kinder<br />
zwischen sechs und zwölf (in Ausnahmefällen<br />
bis 14) Jahren, die auf<br />
Grund schwieriger familiärer Situationen<br />
verhaltensauffällig sind.<br />
Dazu zählen Entwicklungsverzögerungen<br />
ebenso wie Lern- oder<br />
Leistungsbeeinträchtigungen. In<br />
dieser neuen Einrichtung können<br />
maximal acht Kinder bis zu zwei<br />
Jahre lang aufgenommen werden.<br />
Hier erfahren sie familienähnliche<br />
Strukturen und bekommen im geschützten<br />
Rahmen Lernchancen<br />
für die Entwicklung ihres Sozialverhaltens<br />
geboten.<br />
Das Elternhaus und die herkömmlichen<br />
Betreuungseinrichtungen<br />
sind mit diesen Kindern in der<br />
Regel überfordert. Meist fehlt es<br />
ihnen auch an sozial adäquater<br />
und aktiver Freizeitgestaltung. Das<br />
Ziel des Sozialpädagogischen Tageswohnens<br />
ist, bei den betreuten<br />
Kindern und Jugendlichen Ei-<br />
24 lebens
WEGE<br />
jugendwohlfahrt<br />
genschaften wie Selbstvertrauen,<br />
Beziehungsfähigkeit und die Herausbildung<br />
einer eigenständigen<br />
Identität zu fördern.<br />
Projekt „Scout“<br />
Beim Projekt „Scout“ handelt es<br />
sich um eine sozialpädagogische<br />
Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder<br />
mit besonderen Problemen.<br />
Schauplatz ist das Integrative<br />
Schulzentrum Pernau, an dem<br />
die SchülerInnen am Vormittag<br />
auch unterrichtet werden.<br />
Betroffen sind Kinder, die zumindest<br />
vorübergehend nicht in das<br />
Regelschulsystem eingegliedert<br />
werden können.<br />
Ziel ist es, diesen SchülerInnen<br />
Lösungsstrategien für ihr Verhalten<br />
näher zu bringen, so dass sie<br />
möglichst rasch wieder die Regelschule<br />
besuchen können. •<br />
Jugendwohlfahrt<br />
www.jugendwohlfahrt-ooe.at<br />
Wels-Stadt<br />
Traungasse 6, 4600 Wels<br />
Tel. 07242/235-7710<br />
E-Mail: jw@wels.gv.at<br />
Wels-Land<br />
Herrengasse 8, 4600 Wels<br />
Tel. 07242/618-450<br />
E-Mail: bh-wl.post@ooe.gv.at<br />
Eferding<br />
Fadingerstraße 2, 4070 Eferding<br />
Tel. 07272/2407-223<br />
E-Mail: bh-ef.post@ooe.gv.at<br />
Grieskirchen<br />
Manglburg 14-16,<br />
4710 Grieskirchen<br />
Tel. 07248/603-420<br />
E-Mail: bh-gr.post@ooe.gv.at<br />
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Kinder finden Sie online und im beiliegenden WEGEweiser 03.<br />
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WEGE 25
WEGE<br />
im gespräch<br />
„Wir haben unsere Familienpolitik<br />
deutlich weiter entwickelt, indem<br />
wir jungen Menschen die Entscheidung<br />
für ein Kind erleichtert haben,<br />
ohne dass sie dabei ihre beruflichen<br />
Perspektiven verlieren.“<br />
IM GESPRÄCH<br />
Reinhold Mitterlehner<br />
Bundesminister für Wirtschaft,<br />
Familie und Jugend<br />
„Ich möchte, dass der Kinderwunsch in<br />
Österreich wieder steigt, weil die Wahlmöglichkeit<br />
der Frauen mit ausreichend<br />
verfügbaren Betreuungsplätzen und<br />
einem maßgeschneiderten Kinderbetreuungsgeld<br />
abgesichert ist.“<br />
Dr. Reinhold Mitterlehner (55) wurde am<br />
2. Dezember 2008 als Bundesminister für<br />
Wirtschaft, Familie und Jugend angelobt.<br />
Zuvor war der Jurist aus Ahorn, Bezirk<br />
Rohrbach, Generalsekretär des Österreichischen<br />
Wirtschaftsbundes, Generalsekretär-Stellvertreter<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Österreich und Nationalratsabgeordneter.<br />
Der Oberösterreicher ist verheiratet und<br />
Vater dreier Töchter.<br />
26 lebens
WEGE<br />
im gespräch<br />
Herr Bundesminister, Sie haben<br />
eine neue Ausrichtung der Familienpolitik<br />
angekündigt. Welche<br />
Ziele wollen Sie damit mittelund<br />
langfristig erreichen?<br />
Ich möchte, dass der Kinderwunsch<br />
in Österreich wieder<br />
steigt, weil die Wahlmöglichkeit<br />
der Frauen mit ausreichend verfügbaren<br />
Betreuungsplätzen und<br />
einem maßgeschneiderten Kinderbetreuungsgeld<br />
abgesichert ist.<br />
Derzeit hat Österreich im europäischen<br />
Vergleich sehr hohe Transferleistungen,<br />
aber gleichzeitig<br />
eine der niedrigsten Geburtenraten.<br />
Daher prüfen wir derzeit, wie<br />
die Wirkung unserer Familienleistungen<br />
- rund 8,5 Milliarden<br />
Euro pro Jahr - weiter erhöht werden<br />
kann.<br />
Wo sehen Sie in diesem Bereich<br />
einen Handlungsbedarf?<br />
Mir geht es in erster Linie um<br />
mehr Treffsicherheit und Transparenz<br />
bei den vielen unterschiedlichen<br />
Unterstützungen von Bund<br />
und Ländern. Zusätzlich zu den<br />
Bundestransfers gibt es in jedem<br />
Bundesland andere Vergünstigungen<br />
und Zuschüsse für Eltern.<br />
Das ist oft verwirrend und widerspricht<br />
teilweise auch dem Grundsatz,<br />
dass jedes Kind gleich viel<br />
wert ist.<br />
Wie steht es aus Ihrer Sicht um<br />
die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf in Österreich?<br />
Österreich ist hier auf einem guten<br />
Weg. Wir haben unsere Familienpolitik<br />
in den vergangenen Jahren<br />
deutlich weiter entwickelt, indem<br />
wir jungen Menschen die Entscheidung<br />
für ein Kind erleichtert<br />
haben, ohne dass sie dabei ihre beruflichen<br />
Perspektiven verlieren.<br />
So haben wir zum Beispiel das<br />
Kinderbetreuungsgeld auf fünf<br />
Varianten erweitert, die Betreuungsangebote<br />
deutlich ausgebaut,<br />
die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten<br />
ermöglicht und<br />
mehr in ganztägige Schulen investiert.<br />
Ein wichtiger Schritt war<br />
auch die Schaffung eines österreichweiten<br />
Gratis-Kindergartens<br />
für alle Fünfjährigen. Denn das<br />
Knüpfen von sozialen Kontakten<br />
mit Gleichaltrigen ist ein zentraler<br />
Aspekt für eine optimale Entwicklung.<br />
Die Erweiterung des räumlichen<br />
und sozialen Umfeldes ist<br />
mitentscheidend für den erfolgreichen<br />
Schuleintritt.<br />
Welche Strategie verfolgen Sie in<br />
diesem Bereich und wie steht es<br />
um den weiteren Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen?<br />
Wir wollen mittel- und langfristig<br />
noch mehr Wahlfreiheit schaffen,<br />
konkret durch einen guten Mix<br />
aus Geldleistungen wie des Kinderbetreuungsgeldes<br />
und Sachleistungen<br />
wie Betreuungsangeboten.<br />
Mir ist die Mutter, die zu<br />
Hause bleibt und die Kinderbetreuung<br />
übernimmt, genauso viel<br />
wert wie eine, die sagt, sie möchte<br />
möglichst rasch wieder in ihren<br />
Beruf einsteigen. Daher prüfen<br />
wir auf Regierungsebene, wie der<br />
Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
gemeinsam mit den<br />
Ländern weiter voran getrieben<br />
werden kann. Bei den Drei- bis<br />
Sechsjährigen haben wir das so<br />
genannte Barcelona-Ziel bereits<br />
erreicht, während wir bei den<br />
Unter-Dreijährigen noch Nachholbedarf<br />
haben, auch wenn hier<br />
die Betreuungsquote seit 2008 um<br />
25 Prozent gestiegen ist. Die Richtung<br />
stimmt also.<br />
Wird eine gute Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf auch von der<br />
Wirtschaft ausreichend unterstützt<br />
oder gibt es hier Defizite?<br />
Das Bewusstsein dafür steigt auch<br />
in der Wirtschaft stark an. Immer<br />
mehr Studien zeigen, dass Unternehmen,<br />
die eine gute Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf anbieten,<br />
deutliche Wettbewerbsvorteile<br />
haben. Die Krankenstandstage<br />
sinken, die Mitarbeiterfluktuation<br />
verringert sich, die Rückkehrquote<br />
nach der Karenz steigt. Ein familienfreundliches<br />
Unternehmen,<br />
das zum Beispiel einen eigenen<br />
Betriebskindergarten einrichtet,<br />
ist attraktiver für gut qualifizierte<br />
Fachkräfte.<br />
Wie wollen Sie noch mehr Unternehmen<br />
von einer familienfreundlichen<br />
Ausrichtung überzeugen?<br />
Wir setzen vor allem auf die Weiterentwicklung<br />
des Audits berufundfamilie.<br />
Dabei handelt es sich<br />
um ein Beratungsinstrument, mit<br />
dem wir Betriebe bei der Umsetzung<br />
einer familienbewussten Personalpolitik<br />
gezielt unterstützen.<br />
Die Zertifizierung mit unserem<br />
Gütezeichen ist für jeden Betrieb<br />
ein wertvolles Signal - nach innen<br />
und nach außen. •<br />
WEGE 27
WEGE<br />
ärztekammer<br />
Der Hausarzt:<br />
Ein Partner für die ganze<br />
Familie<br />
WE.G.E. 42<br />
Gut zu wissen, dass<br />
der Hausarzt die<br />
ganze Familie kennt.<br />
Hausärztinnen und<br />
Hausärzte betreuen oft<br />
ganze Familien von der<br />
Oma bis zum Enkerl.<br />
Dadurch kennen sie<br />
die Lebensumstände<br />
und privaten Probleme<br />
ihrer Patienten sehr<br />
gut – und lassen dieses<br />
wertvolle Wissen in<br />
ihre Arbeit einfließen.<br />
Die Gesundheit eines Menschen<br />
hat nicht nur mit dem Körper zu<br />
tun, sondern auch mit den Lebensumständen<br />
und dem sozialen<br />
Umfeld.<br />
Hilfe, bevor der<br />
Hut brennt<br />
Wer in seiner Familie liebevollen<br />
Rückhalt findet, ist zwar nicht<br />
vor Krankheit gefeit, aber seelisch<br />
ausgeglichener – und das wirkt<br />
sich positiv auf den gesundheitlichen<br />
Gesamtzustand aus. Diese<br />
Erfahrung bestätigen vor allem<br />
Hausärztinnen und Hausärzte.<br />
Medizinalrat Dr. Josef Wakolbinger,<br />
seit mehr als drei Jahrzehnten<br />
Allgemeinmediziner mit Praxis in<br />
Weißkirchen, betreut zahlreiche<br />
Familien seit vielen Jahren, teils<br />
über Generationen: „Das Hintergrundwissen,<br />
das ich im Laufe der<br />
Zeit erworben habe, hilft mir sehr.<br />
Ich kenne die sozialen Verhältnisse<br />
und den Lebensstil der Familie.<br />
Ich weiß, welche Krankheiten es<br />
bei Angehörigen gibt und gegeben<br />
hat. Diese wertvollen Informationen<br />
lasse ich einfließen, wenn ich<br />
eine Diagnose stelle“, schildert Dr.<br />
Wakolbinger.<br />
Dr. Silvia Schrangl, Hausärztin aus<br />
Schleißheim, kann das nur bestätigen:<br />
„Dadurch, dass ich über vieles<br />
auf dem Laufenden bin, was sich<br />
in den Familien meiner Patienten<br />
tut, kann ich schon im Vorfeld<br />
Unterstützung anbieten. Wenn<br />
mir z.B. jemand beiläufig erzählt,<br />
28 lebens
WEGE<br />
ärztekammer<br />
„Das soziale Umfeld und die Lebenssituation wirken sich auf die Gesundheit<br />
jedes Menschen aus. Darum ist das Wissen, das ein Hausarzt über die Familien<br />
erwirbt, die zu ihm kommen, von unschätzbarem Wert. Es unterstützt<br />
und fördert eine individuelle und ganzheitliche<br />
Behandlung.“<br />
MR Dr. Oskar Schweninger, Vertreter der niedergelassenen Ärzte bei der Ärztekammer für OÖ<br />
„Hausärztin zu sein ist ein<br />
schöner Beruf. Dass ich am<br />
Leben von Familien Anteil<br />
nehmen kann, ist für mich<br />
ein Vertrauensbeweis und<br />
eine Bereicherung.“<br />
Dr. Silvia Schrangl, Allgemeinmedizinerin<br />
mit Ordination in Schleißheim<br />
„Ich habe viele Mütter als<br />
Patientinnen, die ich bereits<br />
behandelt habe, als sie selbst<br />
noch kleine Kinder waren.“<br />
MR Dr. Josef Wakolbinger,<br />
Allgemeinmediziner mit Praxis in<br />
Weißkirchen<br />
dass die Oma immer vergesslicher<br />
wird und sich manchmal seltsam<br />
verhält, werde ich hellhörig. Ich<br />
schlage dann vor, abklären zu lassen,<br />
ob eine Demenz im Entstehen<br />
ist. Wenn ja, kann ich die Betroffenen<br />
und ihre Angehörigen schon<br />
in einem frühen Stadium darüber<br />
informieren, was auf sie zukommt<br />
und wo sie Hilfe finden.“<br />
Hausarzt als<br />
Netzwerker<br />
Egal, ob Demenz, Krebs, Depressionen<br />
oder Allergien: Die Krankheit<br />
eines Familienmitglieds betrifft fast<br />
immer auch die Angehörigen. Wer<br />
krank ist, braucht Mitgefühl und<br />
Rücksicht, oft auch Pflege oder eine<br />
spezielle Versorgung, z.B. beim Essen.<br />
Das kann andere Familienmitglieder<br />
überfordern. Oft meinen<br />
sie es auch gut, handeln damit aber<br />
nicht im Sinne des Kranken. In solchen<br />
Fällen wird der Hausarzt / die<br />
Hausärztin zum Ansprechpartner<br />
für die ganze Familie. Dabei geht<br />
es keineswegs nur um rein medizinische<br />
Themen. Die Begleitung<br />
durch den Hausarzt ist umfassend,<br />
wie Dr. Schrangl an einem Beispiel<br />
schildert: „Ich bin regelmäßig mit<br />
Todesfällen konfrontiert.<br />
Oft zeichnet sich schon länger ab,<br />
dass ein geliebtes Familienmitglied<br />
sterben wird. Die Angehörigen<br />
wollen das nicht immer wahrhaben.<br />
Ich spreche dann das Unvermeidliche<br />
behutsam an, damit die<br />
Familie mit dem Sterbenden noch<br />
rechtzeitig wichtige Dinge besprechen<br />
und Rechtliches klären kann.<br />
Im Rückblick ist sie dann froh darüber.“<br />
Dieses Beispiel zeigt, dass<br />
Hausärztinnen und Hausärzte<br />
Netzwerker für die ganze Familie<br />
sind. Auch für Dr. Wakolbinger<br />
ist das ein wichtiger Teil seines<br />
Jobs: „Man ist in meinem Beruf<br />
auch ein bisschen Sozialarbeiter,<br />
Rechtsberater und Familientherapeut.<br />
Ich höre zu und finde die<br />
passenden Ansprechpartner, z.B.<br />
Beratungsstellen, mobile Dienste,<br />
Psychotherapeuten oder Jugendwohlfahrt.<br />
Diese Arbeit an mehreren<br />
Fronten finde ich sehr erfüllend,<br />
vor allem, weil ich in einer<br />
kleinen Struktur arbeite und eine<br />
persönliche Beziehung zu meinen<br />
Patienten habe.“ •<br />
Fotos: Ärztekammer<br />
WEGE 29
WEGE<br />
im gespräch<br />
„Gerade die falsche<br />
Ernährung ist ein Killer.<br />
Gesundes Essen ist die<br />
erste Medizin, leider<br />
wurde von der Politik<br />
in diesem Bereich viele<br />
Jahre nichts gemacht.“<br />
IM GESPRÄCH<br />
Alois Stöger<br />
Bundesminister für Gesundheit<br />
„Bei der Ärzteausbildung soll<br />
es in Zukunft ein praktisches<br />
Jahr gemeinsam für alle Medizin-Absolventen<br />
geben, in<br />
dem auch eine Ausbildung zur<br />
Notfallmedizin integriert ist.“<br />
Der 50-jährige Gewerkschafter und gelernte Maschinenschlosser<br />
ist seit Dezember 2008 Minister für Gesundheit.<br />
Seit 1997 ist er Gemeinderat in Gallneukirchen. Außerdem<br />
schloss er das Fernstudium der „Sozialen Praxis“ an der<br />
Marc-Bloch-Universität in Straßburg ab. Der ehemalige Obmann<br />
der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse ist<br />
zum zweiten Mal verheiratet und hat eine erwachsene Tochter<br />
aus erster Ehe.<br />
30 lebens
WEGE<br />
im gespräch<br />
Welche Ziele sind Ihnen in der<br />
Gesundheitspolitik besonders<br />
wichtig?<br />
Einerseits sind strukturelle Fragen<br />
von sehr großer Bedeutung. Wie<br />
entwickeln wir unser Gesundheitssystem<br />
weiter? Wie können wir,<br />
auch in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten, unser Gesundheitssystem<br />
ausbauen und aus Spardiskussionen<br />
hintanhalten? Um diesen<br />
Fragen zu begegnen, habe ich das<br />
Kassensanierungspaket umgesetzt<br />
und die neuen Gruppenpraxen<br />
für medizinische Versorgung außerhalb<br />
von den Krankenhäusern<br />
geschaffen. Meine Vorschläge für<br />
den Spitalsbereich werden derzeit<br />
diskutiert, auch hier sind Strukturreformen<br />
nötig. Der zweite große<br />
Schwerpunkt meiner Politik liegt<br />
beim Thema Ernährung. Gesundes<br />
Essen ist die erste Medizin,<br />
leider wurde von der Politik in<br />
diesem Bereich viele Jahre nichts<br />
gemacht.<br />
Warum wurde im Bereich Ernährung<br />
nichts gemacht?<br />
Die Gesundheitspolitik, nicht nur<br />
in Österreich, setzt den Schwerpunkt<br />
oft auf Reparaturmedizin.<br />
Wenn ein Mensch krank ist, wird<br />
er geheilt. Das ist auch sinnvoll<br />
und sehr wichtig, nur wird durch<br />
einen zu starken Fokus auf die Reparaturmedizin<br />
eine Frage oft nicht<br />
gestellt: Warum werden Menschen<br />
krank? Genau hier gilt es anzusetzen.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO geht davon aus, dass in<br />
20 Jahren drei Viertel aller Todesfälle<br />
in den Industriestaaten mit<br />
der persönlichen Lebensführung<br />
zu tun haben. Gerade die falsche<br />
Ernährung ist ein Killer.<br />
Wie wollen Sie das ändern?<br />
Gesellschaftliche Trends kann<br />
man nicht über Nacht umkehren.<br />
Aber es ist Aufgabe der Politik den<br />
Menschen zu kommunizieren,<br />
dass eine gesunde Lebensweise<br />
mehr Jahre in Gesundheit bedeutet.<br />
Ich habe den Nationalen Aktionsplan<br />
Ernährung (NAP.e) ins<br />
Leben gerufen, der erstmals eine<br />
Gesamtstrategie für das Thema<br />
Ernährung vorgibt. Im Jahr 2010<br />
wurden der Ist-Stand erhoben und<br />
wissenschaftliche Grundlagen erarbeitet.<br />
Ab dem Jahr <strong>2011</strong> geht es<br />
um die Umsetzung.<br />
Es gibt doch schon eine Menge<br />
Ernährungsempfehlungen.<br />
Das schon, nur sind sehr viele davon<br />
industriegesteuert. Die Konzerne<br />
haben ja ein großes Interesse<br />
daran, ihre Produkte zu verkaufen.<br />
Wir haben uns darauf konzentriert,<br />
wissenschaftliche und unabhängige<br />
Empfehlungen zu erarbeiten,<br />
die leicht umgesetzt werden<br />
können. Die offiziellen Guidelines<br />
bieten der Bevölkerung Sicherheit<br />
und werden die „privaten“ verdrängen.<br />
Wie wollen Sie die Schulmensen<br />
gesünder machen?<br />
Mit zwei verschiedenen strategischen<br />
Ansätzen. Auf der einen<br />
Seite gibt es viele Mensenbetreiber,<br />
die gerne gesundes Essen anbieten<br />
würden und nicht wissen wie. Wir<br />
werden mit Broschüren und speziellen<br />
Ansprechpartnern Hilfestellung<br />
leisten. Auf der anderen<br />
Seite arbeiten wir mit Hochdruck<br />
an einem staatlich anerkannten<br />
Gütesiegel für die Schulverpflegung.<br />
Sobald wir das Gütesiegel<br />
haben, kann es zum verpflichtenden<br />
Ausschreibungsinhalt gemacht<br />
werden. Dadurch können Mensenbetreiber<br />
dazu gezwungen werden,<br />
gesundes Essen für die Kinder<br />
und Jugendlichen anzubieten. Das<br />
Landwirtschaftsministerium muss<br />
dem noch zustimmen, ich hoffe,<br />
dass es da zu keinen weiteren Verzögerungen<br />
kommt.<br />
Was steht sonst noch so in der Gesundheitspolitik<br />
an?<br />
Neben den oben schon erwähnten<br />
Punkten wird auch intensiv an<br />
einer Änderung der Ärzteausbildung<br />
gearbeitet. Wir müssen den<br />
Turnus modernisieren und besser<br />
machen. Ich habe gerade eine<br />
Expertenkommission eingesetzt,<br />
die alle Details ausarbeiten wird.<br />
Grundsätzlich soll es in Zukunft<br />
ein praktisches Jahr gemeinsam für<br />
alle Medizin-Absolventen geben,<br />
in dem auch eine Ausbildung zur<br />
Notfallmedizin integriert ist. Erst<br />
danach fällt die Entscheidung für<br />
die Ausbildung zum Allgemeinmediziner<br />
oder Facharzt. In der Allgemeinmedizinerausbildung<br />
soll ein<br />
Jahr in einer Praxis absolviert werden,<br />
damit man sich schon richtig<br />
auf den Berufsalltag einstimmen<br />
kann. Die Anforderungen im<br />
Krankenhaus und in einer Praxis<br />
sind ja sehr unterschiedliche. Damit<br />
können wir unseren jungen<br />
Ärztinnen und Ärzten noch bessere<br />
Qualität liefern. •<br />
WEGE 31
ooegkk WEGE<br />
WE.G.E. 42<br />
OÖGKK hilft<br />
Psychotherapie auf e-card, ein spezielles Kurangebot, Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
und Prävention – mit ihren Angeboten steht die OÖGKK betroffenen<br />
Menschen zur Seite.<br />
Depressionen, Burn out oder Traumatisierung:<br />
Es gibt zahlreiche<br />
Gründe, warum Menschen psychologische<br />
Hilfe benötigen.<br />
Unterstützung erhalten sie aber<br />
nicht nur von Spezialisten, sondern<br />
auch von der OÖGKK. Psychotherapie<br />
kann in allen Bundesländern<br />
bei Vertragsärzten in Anspruch genommen<br />
werden, wenn diese eine<br />
entsprechende Zusatzqualifikation<br />
haben. Eigene Einrichtungen<br />
der Gebietskrankenkassen ergänzen<br />
dieses Angebot.<br />
Die OÖGKK bietet zudem Therapien<br />
„auf e-card“ an. Dabei führen<br />
Therapeuten, die für den Verein für<br />
Prophylaktische Gesundheitsarbeit<br />
(PGA) oder die oö. Gesellschaft für<br />
Psychotherapie (OÖGP) arbeiten,<br />
die Therapie durch. Ergänzt wird<br />
diese Versorgungslösung durch<br />
kleinere Kooperationen mit Vereinen,<br />
etwa wenn es um die Betreuung<br />
traumatisierter Personen geht.<br />
Weiters soll eine 2010 eingerichtete<br />
Clearingstelle die psychotherapeutische<br />
Behandlung für psychisch<br />
kranke Menschen zielsicher und<br />
ohne unnötige Wartezeit ermöglichen.<br />
In der Clearingstelle arbeiten<br />
zwei erfahrene Psychotherapeuten<br />
oder -therapeutinnen. Aufgabe der<br />
neuen Clearingstelle ist es, Indikationen<br />
zur Psychotherapie festzustellen<br />
und die Behandlung am<br />
kürzesten Weg zu vermitteln.<br />
Neben diesen Modellen steht den<br />
Patienten auch die Psychotherapie-<br />
Behandlung bei Wahltherapeuten<br />
zur Verfügung. Dabei leistet die<br />
OÖGKK einen fixen Kostenzuschuss<br />
von 21,80 Euro je Sitzungsstunde.<br />
Zudem bietet die<br />
OÖGKK auch eine spezielle Kur,<br />
wenn Existenzkrisen, Trennungen,<br />
schwere Krankheiten in der Familie<br />
und die Rolle als Alleinerzieherin<br />
Eltern krank machen. Schlafstörungen<br />
oder Depressionen können<br />
die Folge sein.<br />
Deshalb hat die OÖGKK gemeinsam<br />
mit dem Land Oberösterreich<br />
und pro mente ein neues Service-<br />
Paket entwickelt: Das Pilotprojekt<br />
„MIA-Miteinander Auszeit“ bietet<br />
Kuraufenthalte für belastete Eltern<br />
gemeinsam mit ihren Kindern<br />
an. Im Vordergrund stehen neben<br />
einem individuellen Therapieplan<br />
für den Elternteil gemeinsame Aktivitäten<br />
mit dem Kind, Familiengespräche,<br />
aber auch eine Therapie<br />
für das Kind. „In schwierigen Situ-<br />
32 lebens<br />
Fotos: OÖGKK
ooegkk WEGE<br />
ationen etwa nach Unfällen oder<br />
bei schweren Krankheiten hilft<br />
die OÖGKK mit ihrem Rundum-<br />
Service Netzwerk Hilfe. Die Beraterinnen<br />
und Berater unterstützen<br />
Betroffene bei allen auftauchenden<br />
Problemen“, so OÖGKK-Direktorin<br />
Andrea Wesenauer.<br />
Der Bedarf an Psychotherapie<br />
steigt. Daher setzt die OÖGKK<br />
auch auf die Prävention von psychischen<br />
Erkrankungen und leistet<br />
in diesem Bereich Pionierarbeit.<br />
Die OÖGKK vertritt Österreich<br />
im EU-weiten Netzwerk Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung (BGF)<br />
und übernimmt die zentrale Koordination<br />
im österreichweiten Netzwerk.<br />
„Gerade in der BGF liegt noch<br />
sehr viel Potenzial, wenn es um die<br />
mentale Gesundheit der Arbeitnehmer<br />
geht“, betont Obmann<br />
Felix Hinterwirth. Daher hat die<br />
OÖGKK auch die europaweite<br />
Kampagne „work. In tune with<br />
life“ in Österreich stark vorangetrieben.<br />
Durch offensive Kommunikation<br />
ist es gelungen, die öffentliche<br />
Aufmerksamkeit auf die<br />
Bedeutung des Arbeitsplatzes für<br />
die Erhaltung der psychischen Gesundheit<br />
hinzulenken – Stichwort<br />
„Burn Out“. Psychische Erkrankungen<br />
sind inzwischen die häufigste<br />
Ursache für Berufsunfähigkeitspensionen<br />
bei Angestellten,<br />
sie liegen nach Erkrankungen von<br />
Skelett/Bewegungsapparat und<br />
nach Erkältungen bereits auf dem<br />
dritten Rang aller Krankenstandsursachen.<br />
Begleitend zu dieser Bewusstseinsarbeit<br />
und zum Ausbau der Versorgungsangebote<br />
werden derzeit<br />
Angebote für Unternehmen entwickelt,<br />
die nachhaltig ihre Mitarbeiter<br />
vor Burn Out und anderen<br />
psychischen Erkrankungen schützen<br />
wollen. •<br />
WEGE 33
WEGE<br />
kardiologie<br />
WE.G.E. 42<br />
Unser Herz<br />
Länge: 15 cm<br />
Gewicht: 300 g<br />
Schlagvolumen: 70 cm 3<br />
Herzminutenvolumen (HMV) in Ruhe: 4,9 Liter<br />
HMV bei großer Anstrengung: 20 - 25 Liter<br />
Es passierte am helllichten Tag:<br />
Rudolf Mayr (47), pumperlg’sund<br />
und akribisch vorbereitet, läuft<br />
seinen ersten Marathon. Plötzlich,<br />
nach 5 Kilometern: ein beklemmendes<br />
Gefühl in der Brust. Er geht<br />
kurz, beginnt wieder zu laufen. Nach 10<br />
Kilometern: wieder ein verstärktes Druckgefühl<br />
in der Brust. Doch Mayr quält sich weitere 32 Kilometer<br />
bis ins Ziel. Wenig später die niederschmetternde Diagnose:<br />
akuter Vorderwand-Infarkt. Nach der Operation, Lebensumstellung<br />
und intensivem Aufbautraining im Cardio Vital Wels<br />
läuft sein Herz heute zum Glück wieder.<br />
34 lebens
WEGE<br />
kardiologie<br />
FASS‘ DIR EIN HERZ<br />
Dank Cardio Vital zurück im Leben<br />
„Ein akutes Herzereignis, aber auch<br />
ein Kathetereingriff am Herzen und<br />
eine Herzoperation stellen für einen<br />
Patienten meist einen deutlichen<br />
Einschnitt in seinem Leben dar.<br />
Plötzlich ist alles anders oder soll<br />
anders werden.<br />
Es entsteht zu diesem Zeitpunkt<br />
vielfach das Gefühl, dass die immer<br />
weiter verfeinerte medizinische<br />
Technik einem einerseits sehr hilft,<br />
andererseits aber auch überfordert“,<br />
sagt Prim. Univ. Prof. Dr. Bernd<br />
Eber, Leiter der Abteilung für Innere<br />
Medizin II mit Kardiologie und<br />
Intensivmedizin am Klinikum Wels<br />
- Grieskirchen: „Plötzlich wird man<br />
unter anderem mit Herzmedikamenten<br />
konfrontiert, wobei der Betroffene<br />
vielleicht nicht einmal den<br />
Namen aussprechen kann. Anderes,<br />
wie die Verbesserung des individuellen<br />
Lebensstils, ist allgemein zwar<br />
aus den Medien und auch der Familie<br />
bekannt, wurde aber bislang<br />
nicht eingehalten.“<br />
Lebensstil ändern<br />
Eber empfiehlt, was auch Rudolf<br />
Mayr seit eineinhalb Jahren konsequent<br />
verfolgt: Nach dem stationären<br />
Aufenthalt im Akutkrankenhaus<br />
unterzieht er sich einer<br />
ambulanten Herz-Rehabilitation,<br />
für die die Versicherungen nach<br />
entsprechender Antragsstellung die<br />
Kosten übernehmen.<br />
Im Cardio Vital Wels, einem an das<br />
Klinikum angeschlossenen eigenständigen<br />
Institut unter der medizinischer<br />
Leitung von Univ. Prof. Dr.<br />
Eber werden den Herzpatienten<br />
alle notwendigen Informationen<br />
für den individuellen Lebensstil in<br />
der Zukunft gegeben, begleitet von<br />
einem umfassenden Bewegungsund<br />
Entspannungsprogramm.<br />
Ein großes Team an Therapeuten<br />
steht den Herzpatienten zur Verfügung,<br />
alle ziehen dabei gemeinsam<br />
an einem Strang, nämlich die Voraussetzungen<br />
für die anvertrauten<br />
Personen zu verbessern und einen<br />
„mündigen“ Patienten zu schaffen.<br />
Das Team besteht aus Fachärzten<br />
und Ärzten für Allgemeinmedizin<br />
mit Spezialisierung auf die ambulante<br />
Rehabilitation, aus Physiotherapeuten,<br />
Sportwissenschaftern,<br />
Diätologen, Psychologen und Sozialarbeitern.<br />
Anfangs-, Zwischenund<br />
Enduntersuchungen durch<br />
die Ärzte einschließlich Belastungs-<br />
EKG und Herzultraschall runden<br />
das Programm ab.<br />
WEGE 35
WEGE<br />
kardiologie<br />
Rudolf Mayr (li.) kann nachvollziehen, wenn Univ. Prof. Dr.<br />
Bernd Eber übers Cardio Vital Wels meint: „Nach unseren<br />
mehrjährigen Erfahrungen verbessern sich die Leistungsdaten<br />
der Patienten ganz wesentlich, die Laborwerte der<br />
Risikofaktoren beginnen sich zu normalisieren und die Lebensqualität<br />
steigt meist wieder an. Bei allfälligen Krankheitsrückfällen<br />
wird sofortige Hilfe gewährt. Insgesamt besteht<br />
eine hohe Akzeptanz der teilnehmenden Personen mit<br />
allgemein großer Zufriedenheit.“<br />
Ambulante<br />
Rehabilitation<br />
Univ. Prof. Dr. Bernd Eber: „Nach<br />
unseren mehrjährigen Erfahrungen<br />
verbessern sich die Leistungsdaten<br />
der Patienten ganz wesentlich, die<br />
Laborwerte der Risikofaktoren beginnen<br />
sich zu normalisieren und<br />
die Lebensqualität steigt meist wieder<br />
an. Bei allfälligen Krankheitsrückfällen<br />
wird sofortige Hilfe gewährt.<br />
Insgesamt besteht eine hohe<br />
Akzeptanz der teilnehmenden<br />
Personen mit allgemein großer Zufriedenheit.“<br />
Eine Zufriedenheit,<br />
die Rudolf Mayr, der wieder voll<br />
im Arbeitsprozess und mitten im<br />
Leben steht, heute erneut spürt.<br />
Dank des Cardio Vitals Wels. •<br />
36 lebens<br />
Prim. Dr. Peter Hartl<br />
Leitung Abteilung für Herz- und<br />
Thoraxchirurgie (Chirurgie I),<br />
Gefäßchirurgie<br />
Akut auftretende Schmerzen<br />
im Brustbereich<br />
sollten immer zu einem<br />
Arztbesuch führen. Dieser<br />
muss entscheiden, ob es<br />
sich um einen mehr oder<br />
weniger bedrohlichen Zustand<br />
handelt, und er wird<br />
den Patienten gegebenenfalls<br />
an ein Herzzentrum<br />
Leistungen in höchster Perfektion<br />
weiterleiten, das das gesamte Spektrum diagnostischer<br />
und vor allem auch therapeutischer Maßnahmen anbieten<br />
kann. Zu den diagnostischen Maßnahmen zählen<br />
Laborbefunde, Belastungs-EKG, Herz-CT, Herz-<br />
Ultraschall und Herzkatheter. Zu den therapeutischen<br />
Maßnahmen die Lysetherapie (medikamentöse Auflösung<br />
von Blutgerinnseln), die Rekanalisation (Wiedereröffnung)<br />
verschlossener Herzkranzgefäße mittels<br />
Herzkatheter, das Setzen von Coronarstents (Gefäßstützen)<br />
und die Bypass-Operation inklusive intensivmedizinischer<br />
Versorgung. Wichtig, ja lebenswichtig<br />
ist, dass alle diese Leistungen rund um die Uhr und<br />
immer in höchster Perfektion angeboten und durchgeführt<br />
werden können.
WEGE<br />
kardiologie<br />
Prävention im<br />
„sündigen“ Alltag<br />
Die 16 häufigsten bewussten oder<br />
unbewussten Fehler im individuellen<br />
Lebensstil<br />
Prim. Univ. Prof. Bernd Eber<br />
Leiter Abteilung für Innere Medizin II,<br />
Ärztlicher Leiter Cardio Vital Wels<br />
01. Gartenarbeit wird bezüglich Bewegung üblicherweise<br />
überschätzt!<br />
02. Die stärksten Auslöser für einen Herzinfarkt sind Schneeschaufeln<br />
und Rasenmähen jeweils am Beginn der Saison.<br />
03. Schnelles Gehen (circa 5 km/h) über eine Stunde ist<br />
kardiologischerseits ebenso gesund wie 30 Minuten<br />
Laufen; Nordic Walking steigert den Erfolg nicht!<br />
04. Beim Schwimmen ist Rücken- und Kraulschwimmen dem<br />
Brustschwimmen gegenüber eindeutig zu bevorzugen!<br />
05. Die trockene finnische Sauna ist empfehlenswert, das<br />
türkische Dampfbad (mit hoher Luftfeuchtigkeit) nicht!<br />
06. Bei Thermalbädern beachten Sie die hohe Luftfeuchtigkeit<br />
in den Räumen – Kollapsgefahr!<br />
07. Sexuelle Aktivität erfordert eine Belastbarkeit am Ergometer<br />
von mindestens 75 Watt (bei außerehelichem<br />
Geschlechtsverkehr 125 Watt)!<br />
08. Zigarettenrauchen macht manche verordnete Herzmedikamente<br />
unwirksam und kann dann diesbezüglich sogar<br />
gefährlich werden!<br />
09. Je länger das Ablaufdatum bei Fertigspeisen ist, desto<br />
mehr Salz und Konservierungsstoffe sind darin enthalten!<br />
10. Die Probleme bei der Nahrungszufuhr liegen teils im neuen<br />
Essverhalten: Essen im Stehen und Gehen, beim Arbeitsplatz,<br />
abends und nachts bei der Tankstelle etc.!<br />
11. Auch Obst enthält Zucker – der Apfel ist im Zweifel anderen<br />
Obstsorten vorzuziehen!<br />
12. Bei Nudel-, Kartoffel- oder Reisgerichten sind üblicherweise<br />
die Saucen die Dickmacher!<br />
13. Geringe Mengen guten Alkohols verbessern die Prognose,<br />
Wein ist dabei gesundheitlich besser als Bier!<br />
14. Kaffee und Alkohol sind Genussmittel und verlangen eine<br />
niedrige Dosis (z.B. kleiner Espresso in Italien)<br />
15. Schwarztee bzw. die britische „Tea time“ erhöht das<br />
Herzrisiko!<br />
16. Denken Sie an versteckte Kalorien, aber auch unnötig<br />
viel Jod (Schilddrüse!) in Eistees!<br />
Die 3 Säulen<br />
des Lebensstils<br />
Richtige Ernährung, ausreichend<br />
Bewegung und eine stabile Psyche<br />
sind die drei Säulen des Lebensstils<br />
– auch bei Herzerkrankungen. An<br />
die körperliche Aktivität in Form<br />
eines Ausdauertrainings sollte man<br />
einmal am Tag denken und sich<br />
dafür 45 Minuten Zeit nehmen.<br />
Punkto Ernährung geht es um die<br />
Quantität, vor allem von Fett, Salz<br />
und Kalorien, und die Qualität,<br />
das heißt mehr Gemüse, Salat und<br />
Obst. Drei Mahlzeiten pro Tag<br />
sind ausreichend.<br />
Am schwierigsten ist es, die psychischen<br />
Probleme, wenn vorhanden,<br />
in den Griff zu bekommen. Hier<br />
sollte man auch die angebotene<br />
professionelle Hilfe nicht ablehnen.<br />
Weitere Ziele: Normalisierung des<br />
Körpergewichts, Verbesserung der<br />
Blutfettwerte, Senkung des erhöhten<br />
Blutdrucks und Normalisierung<br />
des Blutzuckers.<br />
WEGE 37
WEGE<br />
kardiologie<br />
Wer untersucht, sorgt vor<br />
Mit einer Herz-Untersuchung mit dem<br />
modernen Dual Source CT kann das Vorliegen<br />
einer koronaren Herzerkrankung,<br />
die zum Herzinfarkt oder zum plötzlichen<br />
Herztod führen kann, auf schonende Art<br />
und Weise nachgewiesen oder sicher<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Wels<br />
Wer soll so eine Untersuchung<br />
durchführen lassen?<br />
Die Untersuchung ist insbesondere<br />
für Personen mit atypischen<br />
Beschwerden geeignet, wenn also<br />
von der Beschwerdesymptomatik<br />
unklar ist, ob eine koronare Herzerkrankung<br />
vorliegt oder nicht.<br />
Auch für Personen mit entsprechenden<br />
Risikofaktoren, wie erhöhten<br />
Blutfetten, Bluthochdruck,<br />
Rauchen, Diabetes oder Vorliegen<br />
einer familiären Disposition, also<br />
wenn z.B. bei Eltern oder Geschwistern<br />
bereits Herzinfarkte,<br />
Angina pectoris oder ein plötzlicher<br />
Herztod vorgekommen ist,<br />
eignet sich – ab einem Alter von<br />
40 Jahren – die Untersuchung,<br />
um eine koronare Herzerkrankung<br />
frühzeitig zu erkennen.<br />
und ist abgesehen von einem Nadelstich<br />
wie bei einer Blutabnahme<br />
völlig schmerzfrei. Das Herz wird<br />
in Sekundenschnelle von außen gescannt.<br />
Die notwendige Strahlendosis<br />
beträgt bei den modernsten<br />
Herz CT Geräten nur mehr einen<br />
Bruchteil derer früherer Geräte, sie<br />
ist zumeist auch deutlich geringer<br />
als bei einer Herzkatheteruntersuchung.<br />
DDr. Andreas Artmann<br />
Leiter des Instituts für Digitale<br />
Schnittbildtechnik im<br />
Gesundheitszentrum Wels<br />
Was passiert, wenn etwas gefunden<br />
wird?<br />
Das häufigste Ergebnis bei unseren<br />
Untersuchungen ist das Vorliegen<br />
einer koronaren Herzerkrankung,<br />
die noch keine relevante Einengung<br />
der Herzkranzgefäße bewirkt.<br />
Dann kann mit einer entsprechenden<br />
Lebensstilumstellung und<br />
Einnahme von Medikamenten das<br />
Fortschreiten der Erkrankung bekämpft<br />
werden, teilweise bilden<br />
sich Ablagerungen, sog. Plaques, in<br />
den Herzkranzgefäßen unter Therapie<br />
sogar zurück. Wird hingegen<br />
eine bereits relevante Einengung<br />
gefunden, so kann diese entweder<br />
im Herzkatheterlabor aufgedehnt<br />
bzw. mit einem Stent versorgt oder<br />
chirurgisch durch eine Bypass-<br />
Operation überbrückt werden. •<br />
www.radiologie-ghz.at<br />
Wie läuft die Herz CT Untersuchung<br />
ab?<br />
Die Herz CT Untersuchung dauert<br />
inklusive Vorbereitung und Lagerung<br />
ca. 20 Minuten, sie kann<br />
ambulant durchgeführt werden<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Kardiologie finden Sie online<br />
unter der Rubrik Gesundheit und Prävention.<br />
38 lebens
WEGE<br />
kardiologie<br />
BECAUSE WE CARE FOR YOU.<br />
Wussten Sie, dass …<br />
… Cordis mit innovativen Produkten wie Stents (Gefäßstützen) und Kathetern einen<br />
wichtigen Beitrag zur Gesundheit des Herzens liefert?<br />
… DePuy mit künstlichen Knie-, Hüft- und Schultergelenken dafür sorgt, dass Menschen<br />
in Bewegung bleiben?<br />
… Ethicon mit Nahtmaterialien und Produkten zur Blutstillung dafür sorgt, dass Operationen<br />
komplikationslos verlaufen und auch für gynäkologische Probleme Lösungen bietet?<br />
… Ethicon Endo-Surgery Instrumente für die offene und die minimalinvasive Chirurgie<br />
entwickelt sowie Lösungen im Bereich Übergewichtschirurgie zur Verfügung stellt?<br />
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WEGE 23
lunge WEGE<br />
WE.G.E. 42<br />
MEHR LUFT ZUM ATMEN<br />
Mehr Spaß am Leben<br />
Anton F. (65) ist gesundheitlich sichtlich angeschlagen. Ganz langsam hat sie begonnen,<br />
die Atemnot. Bald musste der passionierte Raucher seinen geliebten Kegelsport aufgeben,<br />
weil er nicht mehr in der Lage war, mehrere Schübe hintereinander zu absolvieren.<br />
Eisstockschießen und Billardspielen sind noch möglich. Doch die Krankheit, chronischobstruktive<br />
Lungenerkrankung, kurz COPD, genannt, schreitet voran.<br />
Die Atemnot wird immer schlimmer. Zuerst nur bei<br />
körperlicher Belastung, später auch im Ruhezustand.<br />
„Ein Gefühl, als ob sich die Lunge zusammenziehen,<br />
richtig verkrampfen würde“, meint Anton F., der die<br />
ersten leichten Anzeichen nicht beachtet hat und daher<br />
viel zu spät zum Arzt gegangen ist.<br />
Bald darauf begann – vor allem am Morgen – der<br />
Auswurf, Schleim, der beim Husten hervorgebracht<br />
wird. „Bereits jeder neunte Über-40-Jährige leidet in<br />
Österreich an COPD, vor allem Raucher bzw. ehemalige<br />
Raucher sind davon betroffen. COPD ist die<br />
vierthäufigste Todesursache“, wissen Lungenfachärzte<br />
wie Prim. Dr. Josef Eckmayr, Leiter der Abteilung<br />
für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />
Weil sich gerade bei der Lunge viele Krankheiten<br />
schleichend entwickeln, ist eine regelmäßige<br />
ärztliche Überprüfung der Lungenfunktion dringend<br />
angeraten – vor allem ab der Lebensmitte. Das Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen bietet nicht nur pneumonale<br />
Vorsorgeuntersuchungen und Raucherberatung<br />
an, das „Lunge Vital Wels“ ist erste Anlaufstelle für<br />
all jene, die einen Verdacht haben oder ihrer Lunge<br />
etwas Gutes tun wollen. Auch Anton F. hat sich<br />
schließlich entschlossen, das Klinikum aufzusuchen<br />
und ist dort in den besten Händen.<br />
Ambulante Rehabilitation<br />
Prim. Eckmayr: „Für Patienten mit Atemwegserkrankungen<br />
wie Asthma und COPD sind medizinisch<br />
überwachte Trainingsprogramme von großer Bedeutung.<br />
Eine ambulante pneumologische Rehabilitation<br />
40 lebens
lunge WEGE<br />
„Mehr Luft zum Atmen<br />
bedeutet mehr Spaß am Leben.<br />
Die pulmonale Rehabilitation<br />
macht’s möglich!“<br />
Prim. Dr. Josef Eckmayr<br />
bewirkt eine Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit,<br />
eine Abnahme der Atemnot und damit eine<br />
deutliche Verbesserung der Lebensqualität.“<br />
Mit der ambulanten pneumologischen Rehabilitation,<br />
einem Zusatzangebot am Institut für Präventivund<br />
Rehabilitationsmedizin, wird im Klinikum landesweit<br />
eine einzigartige Leistung angeboten, die von<br />
der medizinischen Trainingstherapie und Atemmuskeltraining<br />
über Atem- sowie Entspannungstherapie<br />
bis hin zur Raucherentwöhnung eine breite Palette<br />
an Gesundheitsmaßnahmen umfasst. Prim. Eckmayr<br />
sieht darin viel Positives:<br />
„Die Vorteile der ambulanten Rehabilitation im Vergleich<br />
zur klassischen stationären Betreuung liegen<br />
darin, dass die medizinische Betreuung – beispielsweise<br />
nach einem Klinikaufenthalt – wohnortnah<br />
erfolgen kann und der Patient nicht erneut vom familiären<br />
Umfeld getrennt wird.“<br />
Er weiß: „Mehr Luft zum Atmen bedeutet mehr Spaß<br />
am Leben. Die pulmonale Rehabilitation macht’s<br />
möglich!“ •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Beiträge zum Thema Lunge finden Sie<br />
online unter der Rubrik Gesundheit.<br />
Von der IT-Planung bis zur IT-Betriebsführung.<br />
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WEGE 41
lunge WEGE<br />
ATEM FÜR‘S LEBEN<br />
Lunge Vital Wels hilft<br />
Die Lungenabteilung am Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
unter der Leitung von Prim. Dr. Josef Eckmayr<br />
hat sich aufgrund der Spezialisierung und der exzellenten<br />
medizinischen Leistungen einen Namen weit<br />
über die Grenzen Oberösterreichs gemacht.<br />
Mit 65 Betten und einem breit gefächerten Leistungsspektrum<br />
setzt die zum Institut für Präventiv-<br />
und Rehabilitationsmedizin ressortierende Abteilung<br />
die Schwerpunkte vor allem im Bereich COPD<br />
(chronisch-obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem),<br />
Lungenkrebs, Sonderformen von Asthma<br />
und Pneumonie. Das Labor für schlafassoziierte Störungen<br />
erweitert das Angebot, das unter dem griffigen<br />
Titel „Lunge Vital Wels“ zusammengefasst wird,<br />
zusätzlich.<br />
Gezieltes Aufbautraining<br />
Das Angebot des Zentrums „Lunge Vital Wels“ umfasst<br />
unter anderem Kraft- und Ausdauertraining bei<br />
Atemwegs- und Lungenerkrankungen, Atemmuskeltraining<br />
mit dem RespiFIT sowie physiotherapeutische<br />
und Koordinationsübungen.<br />
Ziele: Das Ausdauertraining verbessert die allgemeine<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit und ermöglicht Belastungen<br />
länger durchzuhalten. Sowohl sportlich als<br />
auch im Alltag.<br />
Atemmuskeltraining mit dem RespiFIT<br />
Inhalte: Mit Hilfe des RespiFIT Atemtrainingscomputers<br />
wird ein gezieltes Kraft- und Ausdauertraining<br />
für die Atemmuskulatur durchgeführt.<br />
Ziele: Durch das Atemmuskeltraining wird die Atemmuskelfunktion<br />
wesentlich verbessert und die körperliche<br />
Leistungsfähigkeit steigt insgesamt an.<br />
Physiotherapeutische und<br />
Koordinationsübungen<br />
Inhalte: Koordinationsübungen und Dehnübungen<br />
sind in jedem Training ein wichtiger Bestandteil.<br />
Ziele: Durch eine gut koordinierte Muskulatur ist der<br />
Körper in der Lage, Bewegungsabläufe wesentlich<br />
ökonomischer durchzuführen. Eine gute Koordination<br />
ist die beste Unfallprophylaxe. •<br />
Krafttraining<br />
Inhalte: Zu den Hauptinhalten zählen Muskelkraftausdauertraining<br />
sowie ein gezieltes Muskelaufbautraining.<br />
Ziele: Das Ziel des Krafttrainings besteht primär in<br />
einer Erhöhung der Muskelmasse und in der Verbesserung<br />
der Koordination, wodurch sich auch die Leistungsfähigkeit<br />
verbessert.<br />
Ausdauertraining<br />
Inhalte: Unter ständiger Kontrolle der Sauerstoffsättigung,<br />
der Pulsfrequenz und des Blutdruckes wird ein<br />
Ausdauertraining absolviert.<br />
42 lebens
lunge WEGE<br />
Lunge Vital Wels<br />
Institut für Präventiv- und Rehabilitationsmedizin<br />
Information und Anmeldung:<br />
Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels<br />
Tel. 07242 / 415 - 6644<br />
Webtipps: www.gesundheit-wels.at<br />
www.klinikum-wels.at<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Lunge<br />
finden Sie online unter der Rubrik Prävention<br />
und Gesundheit, ebenso wie aktuelle<br />
Informationen zur Atemschule.<br />
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Hotline: 01/979 85 65<br />
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Die Atemschule – ein Service der österreichischen Lungenfachärzte - unterstützt von<br />
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WEGE 43
WEGE<br />
suchtprävention<br />
Wir setzen<br />
Zeichen<br />
Ein erfolgreiches Projekt<br />
zur Suchtprävention<br />
Zur Definition von Sucht: Der Begriff „Sucht“ kommt vom<br />
Wort „siechen“ und bezeichnet das Leiden an einer Krankheit.<br />
„Sucht“ kann nicht nur auf substanzgebundene Abhängigkeiten<br />
(Alkohol, Nikotin, Drogen, ...) zurückgeführt<br />
werden, sondern auch auf substanzungebundene (Essstörungen,<br />
Spielsucht, Kaufsucht, ...).<br />
Das Projekt „Wir setzen Zeichen. Suchtprävention in<br />
Wels“ begann im September 2009 und läuft 3 Jahre lang.<br />
Die Ziele des Suchtpräventionsprojektes in Wels sind Wissensvermittlung<br />
über Sucht, Substanzen und Vorbeugung,<br />
sowie Einbeziehung bestimmter Lebensbereiche wie zB.<br />
Kindergarten, Schule, Eltern etc., da hier die Kinder und<br />
Jugendlichen die wichtigen Schutzfaktoren gegen Sucht<br />
entwickeln.<br />
Zumeist spielt sich der Aufbau dieser Faktoren auf drei<br />
Ebenen ab: die personale (persönliche Kompetenzen), familiäre<br />
(erster Ort der Entwicklung von schützenden Faktoren)<br />
und die soziale Ebene (das Umfeld).<br />
Ebenso wird im Rahmen des Suchtpräventionsprojektes<br />
ein Präventionspreis der Stadt Wels installiert, der ab<br />
jetzt jedes Jahr vergeben werden soll. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
geht es beim Präventionspreis um das Thema „Plakate<br />
gestalten zum Thema Suchtprävention“.<br />
Alkohol<br />
Der erste Schwerpunkt des Präventionsprojektes bezog<br />
sich auf Alkohol. Alkohol ist ein beliebtes Genussmittel<br />
und in der Gesellschaft weit verbreitet.<br />
Ein Schlückchen Sekt auf das neue Jahr, ein Schluck<br />
Wein auf eine Eröffnung, ein Schluck Bier weil es so<br />
gemütlich ist etc. Kein Problem, solange mit Alkohol<br />
verantwortungsvoll umgegangen wird - und das in jeder<br />
Altersschicht.<br />
Der verantwortungsbewusste Umgang ist eine wichtige<br />
Entwicklungsaufgabe von Jugendlichen. Sie<br />
sollten über Risiken informiert werden: Alkohol beeinträchtigt<br />
die Wahrnehmung und motorischen Fähigkeiten<br />
und wirkt sich auf das Verhalten aus.<br />
44 lebens
WEGE<br />
suchtprävention<br />
Wels<br />
Häufiger Alkoholkonsum kann zur Abhängigkeit<br />
führen – mit gefährlichen Folgen für die Gesundheit<br />
und das soziale Umfeld.<br />
Einen ungewöhnlichen und sehr amüsanten Weg der<br />
suchtpräventiven Information beschreitet der Kabarettist<br />
Ingo Vogl mit seinem Präventionskabarett.<br />
Essstörungen<br />
Der zweite Schwerpunkt des Projektes betraf das Thema<br />
„Essstörungen“. Die Ursachen dieses Suchtverhaltens<br />
liegen oft in der Familie oder im Selbstwertgefühl<br />
einer Person. Nach wie vor sind Frauen am meisten<br />
von Magersucht und Bulimie betroffen.<br />
Sie erleben häufig, dass sie auf ihr Aussehen und ihren<br />
Körper reduziert werden. Primär findet die Vorbeugung<br />
bei diesem Störungsbild im Bereich der Familie<br />
statt, aber auch Schulen und andere Institutionen<br />
können ihren Beitrag leisten.<br />
Nikotin<br />
Nikotin (der dritte Schwerpunkt des Projektes „Wir<br />
setzen Zeichen“) gehört in den Bereich der legalen<br />
Drogen und ist eine psychisch wirksame und (körperlich<br />
und psychisch) suchterzeugende Substanz. Die<br />
Wirkung des Tabaks hält nur wenige Minuten an.<br />
Trotz aller Warnungen sind aber die Langzeitfolgen<br />
vielen Personen nicht bewusst.<br />
Das Krebsrisiko steigt, mit schweren Schädigungen<br />
der Atemwege, Lunge und Herzgefäße ist zu rechnen.<br />
Die Prävention kann auf struktureller (öffentliche<br />
Rauchverbote usw.) und individueller Ebene (Eltern<br />
müssen Kinder in ihrer Abneigung gegen Nikotin<br />
stärken) passieren.<br />
Illegale Drogen<br />
Zum vierten Schwerpunkt: Neben den in unserer Gesellschaft<br />
weit verbreiteten psychoaktiven Substanzen<br />
Nikotin, Alkohol oder z. B. Koffein gibt es auch illegale<br />
Stoffe (z.B. Haschisch, Ecstasy, Heroin), die<br />
meist mit dem Begriff Drogen assoziiert werden.<br />
Diese sind im österreichischen Suchtmittelgesetz<br />
(SMG) festgeschrieben. Sowohl Erzeugung, Erwerb,<br />
Besitz, Weitergabe als auch Handel sind gesetzlich<br />
verboten. •<br />
www.wels.at/wirsetzenzeichen<br />
www.medienkulturhaus.at<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Sucht<br />
finden Sie online unter den Rubriken Prävention,<br />
Gesundheit und Soziales.<br />
Wichtige Kontaktadressen finden Sie im beigelegten<br />
WEGEweiser 03 und in der<br />
VersorgungsMap.<br />
WEGE 45
WEGE<br />
suchtprävention<br />
Mamma Mia<br />
„Mütter treffen Mütter“<br />
Im Rahmen des Suchtpräventionsprojektes „Wir setzen Zeichen“<br />
wird ein Pilotprojekt in enger Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
Suchtprävention Linz (das auch das Konzept und die Idee dafür<br />
entwickelt hat) gestartet.<br />
Wels<br />
Ziel dieser „Mütterrunden“ ist,<br />
dass sich Mütter mit Migrationshintergrund<br />
bei einer Gastgeberin<br />
zu Hause treffen und sich dort<br />
über Themen rund um Kinder<br />
und Erziehung austauschen. Die<br />
Vernetzung der Teilnehmerinnen<br />
untereinander soll gefördert<br />
werden, eine persönliche und informelle<br />
Auseinandersetzung mit<br />
erzieherischen und zugleich suchtpräventiven<br />
Themen soll angeregt<br />
werden. Die Gesprächsrunden sollen<br />
ganz ungezwungen zu einem<br />
Erfahrungsaustausch führen.<br />
Frauen sollen ihre sozialen Kompetenzen<br />
stärken, mehr Vertrauen<br />
in ihre erzieherischen Fähigkeiten<br />
gewinnen und sich untereinander<br />
vernetzen. Geleitet werden die<br />
Treffen von ausgebildeten Moderatorinnen.<br />
Die Ausbildung dazu<br />
findete Anfang Februar <strong>2011</strong> statt<br />
– die Schulung wurde von Fr.<br />
Mag. a Sandra Brandstetter (Projektleiterin<br />
Institut Suchtprävention<br />
Linz) und seitens der Stadt Wels<br />
von Fr. Mag. a Julia Reiter (Projektassistentin<br />
„Wir setzen Zeichen“)<br />
übernommen. Die Anforderungen<br />
an die Moderatorin sind, dass sie<br />
gut deutsch spricht, regional gut<br />
verankert, kommunikativ und<br />
motiviert ist. Die Moderatorin<br />
muss auf keinen Fall eine Expertin<br />
für dieses Pilotprojekt sein, sie<br />
soll lediglich die Gesprächsrunden<br />
leiten, die Gespräche mitprotokollieren<br />
und die wesentlichen Ergebnisse<br />
der Projektleitung zutragen.<br />
Der Projektzyklus beträgt ein Jahr.<br />
Damit auch ein Austausch unter<br />
den ausgebildeten Moderatorinnen<br />
stattfinden kann, wird es 4<br />
mal im Jahr ein Moderatorinnentreffen<br />
geben. Dort gibt es auch<br />
die Möglichkeit die methodischen<br />
Kompetenzen zu erweitern und<br />
die in den Gesprächsrunden diskutierten<br />
Themen inhaltlich zu<br />
reflektieren. Finanziert wird dieses<br />
Projekt durch das Institut Suchtprävention<br />
Linz (Honorare der<br />
Moderatorinnen) sowie durch die<br />
Stadt Wels (Unterstützung für die<br />
Gastgeberinnen). Zwei Themen<br />
werden voraussichtlich das erste<br />
Jahr des Pilotprojektes begleiten –<br />
das erste Thema wird sich der Erziehung<br />
(„Kinder stark machen“)<br />
widmen, das zweite beschäftigt<br />
sich mit dem Schwerpunkt Fernsehen/Medienkonsum.<br />
•<br />
46 lebens
WEGE<br />
suchtprävention<br />
Substitutionstherapie<br />
Der Weg aus der Sucht<br />
Jeder fünfte Österreicher hat schon<br />
einmal verbotene Substanzen ausprobiert,<br />
rund 30.000 sind abhängig<br />
von Opiaten. An die 200<br />
Menschen sterben jährlich an<br />
Suchtgiften. Doch es gibt einen<br />
Ausweg: die Substitutionstherapie,<br />
bei der die ApothekerInnen eine<br />
wichtige Rolle spielen. Dabei werden<br />
illegale Drogen durch legale<br />
Drogenersatzstoffe, die in Apotheken<br />
erhältlich sind, ersetzt. Ziel ist<br />
die Reduktion bzw. der Verzicht<br />
auf intravenösen Drogenkonsum,<br />
um den Ausstieg aus der Drogenszene<br />
zu erleichtern. •<br />
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Weitere Informationen zum Thema Substitutionstherapie und wie<br />
Apotheker Suchtkranken helfen finden Sie online unter Prävention.<br />
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klinische Prozesse und ermöglichen eine kosteneffiziente und effektive Therapie entlang der<br />
Patientenprozesskette – von der Notfallmedizin, dem OP, der Anästhesie über die Intensivund<br />
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WEGE 47
WEGE<br />
suchtprävention<br />
Trocken wohnen<br />
mit Zukunft<br />
„Gemeinschaft ohne Alkohol“<br />
WE.G.E. 42<br />
Kurt A. hat eine langjährige „Karriere“ als Alkoholabhängiger hinter<br />
sich. Seit einiger Zeit wohnt er „trocken“ in einer „Gemeinschaft<br />
ohne Alkohol“, kurz GOA, in Gallspach.<br />
Der Verein zur „Förderung von<br />
Arbeit und Beschäftigung“ (FAB)<br />
betreibt an vier Standorten in<br />
Oberösterreich Wohnhäuser für<br />
entwöhnte AlkoholikerInnen. Das<br />
Hilfs- und Betreuungsangebot von<br />
FAB GOA setzt an der Schnittstelle<br />
zwischen medizinischer Entwöhnung<br />
und Rückführung in einen<br />
geregelten Alltag ohne Alkohol an.<br />
Die Auseinandersetzung mit der<br />
Krankheit in einem kontrollierten<br />
Rahmen bildet dabei einen wichtigen<br />
Faktor für die soziale und berufliche<br />
Wiedereingliederung.<br />
Beratung in unterschiedlicher<br />
Form, Unterstützung bei konkreten<br />
Integrationsschritten bzw.<br />
Ämterangelegenheiten oder bei<br />
Behördengängen, die Möglichkeit<br />
zur kreativen oder manuellen Betätigung<br />
und ein adäquates Sportund<br />
Freizeitprogramm sind bestimmende<br />
Teile des Angebots. Die<br />
Förderung von Selbstvertrauen,<br />
Beziehungs- und Konfliktfähigkeit<br />
gewähren in der Kombination<br />
mit einem geregelten „trockenen“<br />
Alltag die besten Voraussetzungen<br />
zur Rückkehr in die gesellschaftliche<br />
Normalität. Das Wohnhaus<br />
in Gallspach wird von FAB GOA<br />
als Übergangswohnheim betrieben,<br />
d.h. es bietet den Bewohnern<br />
ein Jahr lang ein Heim. Im<br />
Partner-Wohnheim Tollet können<br />
die Bewohner maximal drei Jahre<br />
lang das Angebot von FAB GOA<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Ziel: Rückkehr in<br />
die Gesellschaft<br />
Das Haus in Gallspach diente bis<br />
1996 als Obdachlosenasyl, mit<br />
Jahresbeginn 1996 übernahm<br />
GOA das Wohnhaus. 2010 hat<br />
FAB das vorher angemietete Objekt<br />
gekauft und in nächster Zeit<br />
wird das Gebäude grundlegend saniert<br />
und renoviert. Die Bewohner<br />
der Wohnheime in Gallspach und<br />
Tollet werden von einem vierköpfigen<br />
Team betreut. In Gallspach<br />
haben derzeit acht, in Tollet vier<br />
Bewohner eine Unterkunft gefunden.<br />
Da sich gezeigt hat, dass sich<br />
die Trennung der Wohnbereiche<br />
positiv auf den Betreuungserfolg<br />
auswirkt, betreibt GOA seit rund<br />
fünf Jahren ein Wohnhaus speziell<br />
für alkoholkranke Frauen und<br />
Mütter.<br />
Deshalb haben in Gallspach und<br />
Tollet ausschließlich Männer Unterkunft<br />
und Betreuung gefunden.<br />
Weitere Wohnhäuser betreibt FAB<br />
GOA in Gmunden und Attnang. •<br />
48 lebens
WEGE<br />
suchtprävention<br />
Abstinenz lernen<br />
Die Alkoholberatung hilft<br />
Sich aus der Suchtspirale befreien. Das wollen die allermeisten<br />
Alkoholkranken, weil sie – und vor allem auch ihre Angehörigen<br />
und Freunde – unter der Krankheit leiden. Mit Hilfe der<br />
Alkoholberatung haben viele gelernt ihre Sucht zu erkennen<br />
und zu bewältigen.<br />
WE.G.E. 42<br />
Leidende Angehörige stehen oft<br />
machtlos und verzweifelt der Alkoholsucht<br />
ihrer Mitmenschen<br />
gegenüber. Sie unterstützen den<br />
alkoholkranken Angehörigen häufig<br />
über viele Jahre, geben eigene<br />
Bedürfnisse auf und übergehen die<br />
Grenzen ihrer Belastbarkeit. Aus<br />
Liebe oder Scham versuchen sie,<br />
die Sucht zu verheimlichen, auch<br />
in der Hoffnung, der Betroffene<br />
würde mit dem Trinken aufhören.<br />
Oftmals verspürt auch der Alkoholkranke<br />
enormen Leidensdruck,<br />
schafft es jedoch nicht, sich alleine<br />
aus der Suchtspirale zu befreien.<br />
Anders Herr Z. Er hat gelernt, sich<br />
seinem Alkoholproblem zu stellen.<br />
Herr Z. kommt nach seinem<br />
dritten Führerscheinentzug in die<br />
Alkoholberatungsstelle. Er sagt er<br />
trinke weniger als seine Bekannten<br />
und nur, weil er Stress in der Firma<br />
und mit seiner Frau habe. Seine<br />
Kinder würden sich von ihm<br />
zurückziehen, das mache ihn sehr<br />
traurig und er werde zunehmend<br />
depressiv.<br />
Im Verlauf des Beratungsgespräches<br />
wird ein massiver Alkohol-<br />
missbrauch ersichtlich. Herr Z.<br />
läuft Gefahr, alkoholkrank zu werden<br />
- oder schon alkoholkrank zu<br />
sein. Nach einigen Gesprächen gelingt<br />
es Herrn Z., seinen Alkoholkonsum<br />
stark zu reduzieren.<br />
Es gelingt ihm immer besser bei<br />
Stress und Problemen, andere Bewältigungsstrategien<br />
anzuwenden.<br />
Er setzt sich zum Ziel, abstinent zu<br />
leben und ist bereit für eine stationäre<br />
Entzugsbehandlung im Krankenhaus<br />
und einer anschließenden<br />
Entwöhnungsbehandlung in einer<br />
stationären Therapieeinrichtung.<br />
Danach übt und lernt Herr Z., abstinent<br />
zu bleiben und spürt eine<br />
neue Lebensqualität. Er fühlt sich<br />
körperlich und psychisch viel belastbarer,<br />
seine Ehe ist glücklich,<br />
mit den Kindern verbringt er nun<br />
mehr Zeit.<br />
Er entdeckt sein altes Hobby, das<br />
Fischen und hat viel Freude damit.<br />
Dabei frischt er alte Bekanntschaften<br />
auf und knüpft neue soziale<br />
Kontakte. Es fällt ihm leichter, sich<br />
zu öffnen und über Probleme zu<br />
sprechen. Wenn er an die Grenzen<br />
seiner Belastbarkeit kommt, kann<br />
er jetzt „Nein“ sagen und damit<br />
einem Rückfall durch Überlastung<br />
vorbeugen. Zur Stabilisierung<br />
nützt Herr Z. weiterhin die Angebote<br />
der Alkoholberatung, kommt<br />
zu Einzelgesprächen und besucht<br />
eine moderierte Gruppe für Alkoholbetroffene.<br />
•<br />
Alkoholberatung<br />
Land OÖ<br />
Beratungsstelle Grieskirchen<br />
Pauline Stürzenbaum<br />
Tel. 0664 / 60072 - 89 560<br />
Beratungsstelle Wels Land<br />
Josef Eilmsteiner<br />
Tel. 0664 / 60072 - 89 559<br />
Karin Schmid<br />
Tel. 0664 / 60072 - 89 561<br />
Beratungsstelle Eferding<br />
Josef Eilmsteiner<br />
0664 / 60072 - 89 559<br />
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WEGE 49
WEGE<br />
teamwork<br />
„Freiwillige vor“ heißt es im<br />
FREIWILLIGENZENTRUM<br />
Wels<br />
„Zeit schenken und sinnvoll einsetzen“, ist einer der Hauptgründe jener<br />
Frauen und Männer, die im Freiwilligenzentrum Wels mitarbeiten.<br />
Es feiert gerade seinen zweiten Geburtstag.<br />
Seit dem Frühjahr 2009 dient das Freiwilligenzentrum<br />
Wels (FZW) auf Vereinsbasis als zentrale<br />
Anlauf-, Informations- und Beratungsstelle für all<br />
jene Menschen in Wels-Stadt und Wels-Land, die<br />
bereits freiwillig im Sozialbereich arbeiten oder sich<br />
engagieren wollen. Gleichzeitig fungiert es als Vermittlungsdrehscheibe<br />
für Sozialeinrichtungen mit<br />
Bedarf an freiwilligen Helferinnen und Helfern.<br />
Das FZ Wels versteht sich dabei als Ergänzung<br />
zu den „Blaulicht“-Organisationen. Dass die Zusammenarbeit<br />
gut funktioniert, zeigt sich u.a. im<br />
gemeinsamen Projekt „Freiwillige vor“, das vom<br />
Welser Berufsförderungsinstitut (Bfi) initiiert wurde<br />
und seit März 2010 umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes<br />
ist, Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
beim Einstieg in Welser Einsatzorganisationen zu<br />
begleiten und zu unterstützen.<br />
Anerkennung für Jugendliche<br />
„Mir ist es einfach ein persönliches Anliegen, dass<br />
diese Jugendlichen erfahren sollen, dass sie erwünscht<br />
sind und gebraucht werden und dadurch<br />
Wertschätzung und Anerkennung erfahren“, betont<br />
Johann Reindl-Schwaighofer, Leiter des Bfi-Wels<br />
und Vorsitzender des Freiwilligenzentrums.<br />
„Zeit schenken und sinnvoll einsetzen“, ist einer der<br />
Hauptgründe jener Frauen und Männer, die bereits<br />
in den eigenen FZW-Projekten in Welser Seniorenheimen<br />
mitarbeiten. Ob dies nun die Betreuung der<br />
wöchentlich stattfindenden Seniorencafés, die Veranstaltung<br />
von Spiele- oder Filmabenden oder der<br />
Therapiehunde-Besuchsdienst sind, bei all diesen<br />
Einsätzen steht die Freude im Vordergrund. Sowohl<br />
für die Freiwilligen als auch für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner.<br />
„Wir lösen dort aber keine Profis ab, sondern möchten<br />
einfach den Alltag ein wenig bereichern“, erklärt<br />
Britta Dorner, Geschäftsführerin des FZ Wels.<br />
„Schön wäre es, wenn wir noch Therapiehundeteams<br />
dazu bekämen“, startet Dorner einen Aufruf<br />
und ergänzt, dass die FZW-Freiwilligen versichert<br />
sind und Fahrtkosten erstattet bekommen. Qualifizierung,<br />
Aus- und Weiterbildung von Freiwilligen<br />
ist ein wesentlicher Aspekt für das FZ Wels, ebenso<br />
50 lebens
WEGE<br />
teamwork<br />
die Vermittlung von Freiwilligen an Sozialeinrichtungen.<br />
Zum Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
wird einmal pro Monat ein Freiwilligentreff<br />
veranstaltet. •<br />
Nähere Informationen im Internet<br />
unter www.fzwels.at<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Jahr der<br />
Freiwilligen <strong>2011</strong> finden Sie online unter der<br />
Rubrik Bildungsimpulse.<br />
„Geht hinaus in die ganze Welt ….“<br />
Sozialeinsatz der Kreuzschwestern in Perm, Russland<br />
Am 05. März 2002 trafen die ersten drei Schwestern bei einer Temperatur von minus 40 Grad<br />
und Massen von Schnee in Perm ein: Sr. Filipa (27) aus Tschechien. Sie ist Sozialarbeiterin<br />
und Theologin, die auch ihr Praktikum in Perm absolviert hat. Sr. Petra (37) aus der Slowakei.<br />
Sie ist Köchin und Sr. Katarina (38) ebenfalls aus der Slowakei, sie ist Religionslehrerin.<br />
Neben dem Religionsunterricht<br />
für Kinder und<br />
Erwachsene setzen sich<br />
die Schwestern in der<br />
Sozialarbeit ein, besuchen<br />
und betreuen alte<br />
und einsame Menschen<br />
– besonders Frauen – verbringen<br />
Zeit mit Straßenkindern<br />
und den Kindern<br />
eines Kinderheimes, nehmen<br />
Handarbeitsstunden in einer<br />
Zigeunerschule wahr, geben Universitätsstudentinnen<br />
Fremdspracheunterricht<br />
in Tschechisch und<br />
Slowakisch, usw. Die Mission in<br />
der 1,2 Millionen-Stadt Perm<br />
bleibt eine große Herausforde-<br />
rung für die Verantwortlichen der<br />
Pfarrei und für die Schwestern.<br />
Die Folgen des Atheismus und<br />
des langen Totalitärregimes sind<br />
noch sehr spürbar. Es braucht<br />
viel Vertrauen, Glaubensgeist und<br />
Geduld, um die Menschen mit<br />
ihren Stärken und<br />
Grenzen zu begleiten.<br />
Die Aussage<br />
von Pater Theodosius<br />
schenkt den<br />
Schwestern immer<br />
wieder Kraft, Mut<br />
und Beharrlichkeit:<br />
„Wir müssen nicht<br />
auf Erfolg rechnen,<br />
wir müssen unsere<br />
Pflicht tun.“ Und die Pflicht unserer<br />
Mitschwestern in Russland<br />
ist vor allem jene des Aussäens!<br />
Begleiten wir sie in ihrem Einsatz,<br />
der viel Vertrauen und Hoffnung<br />
verlangt. •<br />
WEGE 51
WEGE<br />
bildungsimpulse<br />
gesundheitsWEGE<br />
Vortragsreihe Frühjahr <strong>2011</strong><br />
WE.G.E. 42<br />
Ein wichtiger Teil des integrierten Nahstellenmanagements in der Region sind<br />
Bildungsimpulse für die interessierte Bevölkerung sowie PatientInnen und<br />
Angehörige. Namhafte Referenten aus der Region geben wertvolle Tipps<br />
und Ratschläge zu den unterschiedlichen Gesundheits- und Sozialthemen.<br />
Gesund.Sozial.Versorgt.<br />
gesundheits<br />
WEGE<br />
Die WE.G.E. 42<br />
Gesundheits- und Sozialakademie<br />
Die Träger der Arbeitsgemeinschaft WE.G.E. 42 haben<br />
es sich zum Ziel gesetzt die Bevölkerung unserer<br />
Versorgungsregion bestmöglich zum Themenbereich<br />
Gesundheit und Soziales zu informieren. Die Stadt<br />
Wels, die Bezirke Wels-Land, Grieskirchen, Eferding,<br />
die OÖ GKK, das Klinikum Wels - Grieskirchen sowie<br />
die Ärztekammer OÖ werden zu diesem Zweck<br />
auch heuer wieder zweimal jährlich (Frühjahr und<br />
Herbst) eine Veranstaltungsreihe unter dem Namen<br />
gesundheitsWEGE gemeinsam mit Partner organisieren.<br />
An 6 Terminen in Wels, 3 Terminen in Grieskirchen<br />
und 1 Termin in Eferding wird der Bevölkerung<br />
zwischen 18.30 bis 20.00 Uhr die Möglichkeit<br />
geboten sich umfassend und kostenlos im Bereich<br />
medizinischer und sozialer Themen zu informieren.<br />
Die Veranstatlungsreihe gesundheitsWEGE begann<br />
im Herbst 2010 mit sechs Vorträgen in der Welser<br />
Stadthalle. Insgesamt konnten 300 Teilnehmer begrüßt<br />
werden, denen von hochkarätigen Experten<br />
unterhaltsam und informativ die Themen aufbereitet<br />
wurden.<br />
Im Frühjahr <strong>2011</strong> startet gesundheitsWEGE mit der<br />
neuen Vortragsreihe:<br />
52 lebens
WEGE<br />
bildungsimpulse<br />
gesundheitsWEGE -<br />
erstes Halbjahr <strong>2011</strong><br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Informationen zum Thema Bildungsimpulse<br />
finden Sie online.<br />
30.03.11 18:30 Uhr Stadthalle Wels Wenn die Natur unverträglich ist: Allergien gegen<br />
Pflanzen und Tiere<br />
05.04.11 18:30 Uhr Saal der Raiffeisen- Wenn die Natur unverträglich ist: Allergien gegen<br />
bank Grieskirchen Pflanzen und Tiere<br />
08.04.11 19:00 Uhr Stadtsaal Eferding Es geht um Dein Herz: Wenn Herz und Kreislauf mehr<br />
Augenmerk brauchen<br />
anlässlich der Gesundheits- und Fitnessmesse Fit & Vital in Eferding<br />
13.04.11 18:30 Uhr Stadthalle Wels Übergewicht: wirksame Wege statt Kampfansage<br />
19.04.11 18:30 Uhr Saal der Raiffeisen- Übergewicht: wirksame Wege statt Kampfansage<br />
bank Grieskirchen<br />
27.04.11 18:30 Uhr Stadthalle Wels Komm, beweg‘ Dich! - aber richtig<br />
11.05.11 18:30 Uhr Stadthalle Wels Es geht um Dein Herz: Wenn Herz und Kreislauf mehr<br />
Augenmerk brauchen<br />
25.05.11 18:30 Uhr Stadthalle Wels Impfungen - die Vorteile überwiegen<br />
08.06.11 18:30 Uhr Stadthalle Wels Damit der Urlaub ein ungetrübter Genuss wird:<br />
Tipps für die Reisezeit<br />
14.06.11 18:30 Uhr Saal der Raiffeisen- Damit der Urlaub ein ungetrübter Genuss wird:<br />
bank Grieskirchen Tipps für die Reisezeit<br />
WEGE 53
aktiv WEGE<br />
Rätselfüchse gewinnen<br />
„Nahtstellenmanagement“ lautete des Rätsels Lösung<br />
vom letzten lebensWEGE-Magazin.<br />
Zu gewinnen gab es als 1. Preis ein Emporia Elegance<br />
Handy, als weitere Preise wurden 9 Reisegutscheine<br />
von mitReisen verlost. Unter Hunderten von Zusendungen<br />
wurden<br />
von Mag. Raimund<br />
Kaplinger 10 Gewinner<br />
gezogen.<br />
Wir bedanken uns<br />
bei allen fürs Mitmachen<br />
und gratulieren<br />
den Gewinnerinnen<br />
und Gewinnern<br />
ganz herzlich. •<br />
„So schmeckt<br />
meine Heimat“<br />
So Schmeckt<br />
meine heimat<br />
Rezepte von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
Das Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter.<br />
Neben Österreichern finden<br />
sich Mitarbeiter aus 32 weiteren<br />
Nationen in der Belegschaft.<br />
Dieses Beispiel für eine gut<br />
funktionierende Integration findet<br />
nun auch in einem neuen Projekt, abseits<br />
des Berufsalltages, statt: „So schmeckt meine<br />
Heimat!“ lautet der Titel eines Kochbuches, das im<br />
Frühjahr <strong>2011</strong> erscheinen wird. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Das Kochbuch können Sie online bestellen!<br />
Eine Initiative von<br />
WIR BAUEN HEUTE FÜR MORGEN.<br />
BAUEN SIE AUF UNS.<br />
Die Baubranche unterliegt einem stetigen Wandel und bringt<br />
viele neue Voraussetzungen mit sich. Die Schmid Baugruppe<br />
stellt sich diesen Herausforderungen gerne.<br />
Die Synergie aus althergebrachter, handwerklicher Qualität<br />
und dem Umgang mit modernster Technologie macht die<br />
Schmid Baugruppe in folgenden Bereichen zu einem verlässlichen<br />
Partner:<br />
– Ingenieurbau<br />
– Hochbau<br />
– Holzbau<br />
– Dachbau<br />
– Facility Management<br />
Die Schmid Baugruppe ist so Ihr perfekter Partner für Industriebau,<br />
Gewerbe, FMZ/Handel, öffentliche Gebäude und<br />
Wohnbau.<br />
Beim Holzbau wie Dachbau gehen Naturstoffe mit neuen<br />
Technologien ideale Verbindungen ein. Neben dem herkömmlichem<br />
Dachbau vertraut man in der Schmid Baugruppe auf<br />
das Know-How und die Produktvorteile von Leichtdächern.<br />
Schmid Facility Management bietet Ihnen dazu umfangreiche<br />
Erfahrungswerte im Bereich des Lifecycle Consulting.<br />
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SCHMID BAUGRUPPE HOLDING GMBH<br />
Frein 9 l A-4873 Frankenburg l Tel. +43 (0) 76 83 / 50 00-0 l Fax +43 (0) 76 83 / 50 00-13<br />
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01.02.<strong>2011</strong> 17:11:13 Uhr<br />
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Gutscheine von Leiner<br />
1. Preis: € 150,- 2. Preis: € 100,-<br />
3. Preis: € 50,-<br />
4.- 14. PREIS je ein Kochbuch<br />
„So schmeckt<br />
meine Heimat“<br />
Rätsel lösen & gewinnen<br />
aktiv WEGE<br />
Beförderung<br />
eines nicht<br />
akut<br />
Verletzten<br />
chronisch<br />
verlaufende<br />
tuberkulöse<br />
Hautflechte<br />
Abk. für<br />
"Santo"<br />
von den<br />
Venen<br />
ausgehend<br />
Leiden bei<br />
längeren<br />
Aufenthalten<br />
Fragewort<br />
"Klassiker"<br />
unter den<br />
Sportverletzungen<br />
US-Rake-<br />
Krankheit<br />
tenab-<br />
wehr unter<br />
mit Muskelkrämpfen<br />
Reagan<br />
Virtuose,<br />
Meister,<br />
Koryphäe<br />
2<br />
Abk. für<br />
bakterielle<br />
"Weismann-<br />
Infektionskrankheit<br />
Netter-<br />
Syndrom”<br />
Trägerinnen<br />
des Klinikums<br />
Wels-<br />
Grieskirchen<br />
latein.<br />
für<br />
"Fuß"<br />
"down"<br />
Vorrichtung<br />
für Krankentransporte<br />
medizin.<br />
für "Niere"<br />
Teil schott.<br />
Namen<br />
Kindeskind<br />
Impfstoffe<br />
künstlicher<br />
Ersatz eines<br />
fehlenden<br />
Körperteils<br />
bizarr,<br />
eigenwillig,<br />
grotesk<br />
Baustein<br />
der<br />
Materie<br />
Aorta<br />
7<br />
8<br />
bildgebendes<br />
Verfahren<br />
der Nuklearmedizin<br />
Abk. für<br />
"Soror"<br />
Triceps brachii<br />
& Co.<br />
eine Augenkrankheit<br />
brutal,<br />
derb<br />
14<br />
abgestorbene<br />
Leibesfrucht<br />
Strichcode<br />
auf<br />
Waren<br />
Abk. für<br />
"Medikamentenanamnese"<br />
Abk. für<br />
"Oberschenkelprothese"<br />
straußenähnlicher<br />
Laufvogel<br />
Organ im<br />
Rachen<br />
anhängliche<br />
Heilpflanze<br />
Heilbehandlung<br />
Lebenstrieb<br />
bei Freud<br />
Erbfaktor<br />
Abk. für<br />
"Netzhautablösung"<br />
16<br />
5<br />
18<br />
20<br />
Zensur in<br />
der Schule<br />
Operationssaal<br />
Krankheit<br />
Medizinnobelpreisträger<br />
1943<br />
erfolgreich<br />
behandelt,<br />
wiederhergestellt<br />
Abk. für<br />
"Einsatznummer"<br />
übel<br />
altes<br />
Maß des<br />
Luftdrucks<br />
besorgniserregend<br />
6<br />
Hülsenfrucht<br />
philos. für<br />
"Seiendes"<br />
Atemstillstand<br />
latein. für<br />
"Hilfe, Kraft"<br />
9<br />
Lumbi<br />
1<br />
Abfluss des<br />
Attersees<br />
engl. für<br />
"essen"<br />
latein. für<br />
"Hund"<br />
3<br />
Halbaffen<br />
auf Madagaskar<br />
ein Fürwort<br />
Kurzschrift<br />
Ohrenschmerz<br />
französ.<br />
für "in"<br />
unglückliche<br />
Fügung<br />
entzündliche<br />
Hauterkrankung<br />
abgetrennt<br />
Narkosemittel<br />
Knochenfortsatz<br />
der Elle<br />
4<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für Aluminium<br />
japanischer<br />
Reiswein<br />
englisch<br />
für "Ohr"<br />
Abk. für<br />
"Therapietage"<br />
21<br />
KFZ-Kz.<br />
für Kenia<br />
Weltraumorganisation<br />
Laborergebnisse<br />
"Wird´s<br />
bald?"<br />
17<br />
italien.<br />
Automarke<br />
Abk. für "Lebensmonat"<br />
förmliche<br />
Anrede<br />
Zustand,<br />
Befinden<br />
oberhalb<br />
für alle<br />
Zeiten<br />
10<br />
12<br />
weibl.<br />
Kosename<br />
Zeichen für<br />
Neptunium<br />
Abk. für<br />
"heilig"<br />
Broschüre<br />
mit hilfreichen<br />
Informationen<br />
Abk. für<br />
"Unfallhäufigkeit"<br />
unwirksam<br />
15<br />
13<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Neon<br />
innere<br />
Sammlung<br />
11<br />
19<br />
Lösung:<br />
Senden Sie bitte bis spätestens 29. Juli <strong>2011</strong> das Lösungswort an:<br />
wazek & partner, Kennwort lebensWEGE aktiv, Bethlehemstraße 10/DG, 4020 Linz<br />
oder per E-Mail an aktiv@lebenswege-online.at | Absender nicht vergessen!<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
· ·<br />
-<br />
Die Auflösung gibt es in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von lebensWEGE!<br />
WEGE 55
HÜFT- UND KNIE-ENDOPROTHESEN<br />
IN HÖCHSTER QUALITÄT<br />
… denn der menschliche Körper hat<br />
keine schlechte Kopie verdient!<br />
BPK-S Integration<br />
Primäre Knie-Endoprothese<br />
MRS-TITAN Integration<br />
Revisions-Hüftpfanne<br />
MRP-TITAN®<br />
Modulare Revisions-Hüft-Endoprothese<br />
MIT LEIDENSCHAFT, ERFAHRUNG UND PRÄZISION ENTWICKELT UND FERTIGT<br />
DAS UNTERNEHMEN PETER BREHM ENDOPROTHESEN AUS TITAN.<br />
Ein menschliches Gelenk zu ersetzen und die<br />
Mobilität wieder herzustellen erfordert all<br />
unser medizinisches Know-how und Engagement.<br />
Dabei steht die Firma PETER BREHM<br />
für technische Präzision und medizinische Verantwortung<br />
sowie für Sicherheit und Verlässlichkeit.<br />
Wir arbeiten für Patienten und Operateure<br />
gleichermaßen.<br />
„Zusammenkommen ist der<br />
Anfang, Zusammenarbeiten ist<br />
der Erfolg“ Henry Ford<br />
Das Klinikum Wels-Grieskirchen mit jährlich<br />
weit mehr als 600 Hüft- und Kniegelenk-<br />
Totalendoprothesen ist seit vielen Jahren<br />
ein wichtiger Entwicklungspartner der Firma<br />
PETER BREHM. Gemeinsam mit den beteiligten<br />
klinischen Experten – unter der Leitung<br />
von Prim. Univ. Prof. Dr. med. Klemens Trieb –<br />
entwickeln wir innovative und hochwertige Implantate<br />
bzw. Instrumente, welche mit großem<br />
und nachhaltigem Erfolg eingesetzt werden.<br />
Die klinischen Partner sind für uns wertvolle<br />
Ideengeber, die Gesundheit und Mobilität der<br />
Menschen sind unser Ansporn.<br />
Prim. Univ. Prof. Dr. med.<br />
Klemens Trieb<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
PETER BREHM GmbH Chirurgie-Mechanik Am Mühlberg 30 D-91085 Weisendorf Tel. + 49 (0) 9135 - 7103 - 0 Fax + 49 (0) 9135 - 7103 - 16