WEGE_01_2016_web
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Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 | Ausgabe 13 | Mai 2<strong>01</strong>6<br />
Zugestellt durch Post.at-Gruppe<br />
lebens<br />
<strong>WEGE</strong><br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN,<br />
EFERDING<br />
iM gesPrÄch<br />
mit der Präsidentin des Hauptverbandes<br />
der Sozialversicherungsträger<br />
Mag. Ulrike Rabmer-Koller<br />
diabetes<br />
Immer mehr Kinder leiden darunter<br />
ÄsKulaP-huMaNitÄtsPreis:<br />
NoMiNiereN sie ihre ÄrztiN<br />
oder ihreN arzt!<br />
NaturWuNder<br />
haut
Kurz notiert<br />
Inhalt<br />
03 Aktuell<br />
08 Hautnah<br />
12 Krampfadern<br />
14 Diabetes<br />
18 Hörimplantate<br />
20 Äskulap-Humanitätspreis<br />
22 Arbeitsassistenz<br />
24 Im Gespräch<br />
26 Tabuthema Demenz<br />
28 Palliative Care<br />
30 Familie & Kind<br />
33 Soziales Forum<br />
Grieskirchen<br />
34 Gemeinsam in Eferding<br />
36 RauchFREI<br />
38 Stimmen aus der Region<br />
40 G´sunde Küche<br />
Psychosoziale<br />
Krisenhilfe OÖ<br />
Seit Anfang dieses Jahres leistet die Krisenhilfe OÖ unter der Nummer<br />
0732 / 2177 rund um die Uhr Hilfe bei psychosozialen und psychiatrischen<br />
Krisen sowie nach traumatischen Ereignissen. Um dies rasch und unkompliziert<br />
anbieten zu können, arbeiten vier Organisationen zusammen: pro mente<br />
OÖ, EXIT-sozial, Rotes Kreuz und Telefonseelsorge & Notfallseelsorge.<br />
Rat und Hilfe bei psychischen Krisen -<br />
die Krisenhilfe OÖ hat sich als Ziel gesetzt,<br />
Menschen in Ausnahmesituationen,<br />
in denen die eigenen Bewältigungsstrategien<br />
nicht mehr funktionieren, rasch<br />
und unkompliziert Hilfe zur Verfügung<br />
zu stellen. Nach einer Sofortentlastung<br />
werden gemeinsam mit den Betroffenen<br />
erste Schritte aus der Krise und Bewältigungsstrategien<br />
entwickelt und umgesetzt.<br />
Die Betroffenen gewinnen ihre<br />
eigene Stabilität, Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit<br />
zurück. Dadurch<br />
werden negative Folgen, die Krisen mit<br />
sich bringen können, wie z.B. posttraumatische<br />
Störungen, Arbeitsunfähigkeit,<br />
oder soziale Isolation vermieden. Durch<br />
ihre Angebote unterstützt die Krisenhilfe<br />
OÖ Betroffene dabei, selbst- und fremdgefährdendes<br />
Verhalten zu vermeiden<br />
und trägt so wesentlich zur Suizidprävention<br />
in OÖ bei.<br />
42 Aktiv<br />
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber:<br />
PKA Private Krankenanstalt Wels Betriebsgmbh,<br />
Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels; Redaktionsteam:<br />
Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD) (Klinikum<br />
Wels-Grieskirchen, Koordinator ARGE und Projekte<br />
WE.G.E. 42), Mag. a Renate Maria Gruber, MLS,<br />
Mag. a Kerstin Pindeus, MSc (Klinikum Wels-Grieskirchen),<br />
Stefan Ganzert (Magistrat Stadt Wels), Celia Ritzberger<br />
(Ärztekammer für Oberösterreich), Mag. Harald Schmadlbauer<br />
(OÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit,<br />
Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation),<br />
Judith Resch (Sozialhilfeverband Eferding), Maria Gabriele<br />
Kerschhuber (Sozialhilfeverband Grieskirchen), Karina<br />
Huber (Sozialhilfeverband Wels-Land), Ulrike Wazek<br />
(wazek & partner Linz); layout: wazek & partner Linz;<br />
Druck: Landesverlag Druckservice GmbH; Bildnachweis:<br />
Nik Fleischmann, Klinikum Wels-Grieskirchen, Stadt Wels,<br />
BH Wels-Land, BH Grieskirchen, BH Eferding,<br />
OÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, Ärztekammer<br />
für Oberösterreich, shutterstock, Offenlegung nach dem<br />
§ 25 Mediengesetz: Informationen über die Gesundheitsund<br />
Sozialregion Wels, Wels-Land, Grieskirchen und<br />
Eferding (WE.G.E. 42); P.b.b. Erscheinungsort Wels,<br />
Verlagspostamt 4600 Wels; Kontakt: redaktion@<br />
lebenswege-online.at<br />
02 | lebens<strong>WEGE</strong><br />
Das Angebot umfasst<br />
• Telefonische Krisenintervention<br />
unter 0732 / 2177 rund um die Uhr<br />
• Persönliche Krisenintervention<br />
und Krisenbegleitung<br />
• Online Krisenintervention<br />
• Hausbesuche und Gespräche<br />
Organisation:<br />
Das Angebot gilt für ganz Oberösterreich<br />
und wird durch eine Zentrale in Linz und<br />
fünf Regionalstellen (Bad Leonfelden, Ried,<br />
Steyr, Vöcklabruck, und Wels) organisiert<br />
und abgedeckt.<br />
• Unterstützung für Menschen nach<br />
traumatischen Ereignissen, wie<br />
z.B. Verlust naher Angehöriger,<br />
Verwicklung in einen schweren<br />
Unfall oder ein Gewaltverbrechen<br />
• Unterstützung für Einsatzkräfte<br />
nach belastenden Situationen<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.krisenhilfeooe.at
Aktuell<br />
Neues<br />
Webdesign<br />
Das Online-Portal von lebens<strong>WEGE</strong> präsentiert sich seit<br />
kurzem in neuem Design. Zeitgemäße Webtechnologien<br />
machen die Seite modern und userfreundlich. Sie steht<br />
auf allen Endgeräten wie Smartphones und Tablets ebenso<br />
wie auf Desktops zur Verfügung. Inhaltlich finden Sie<br />
viele Informationen aus der Gesundheitsregion WE.GE.42<br />
sowie laufend aktuelle News zu Themen aus dem Bereich<br />
Gesundheit, Prävention, Soziales und Pflege.<br />
Neubau Info<br />
Hinter den Kulissen<br />
Die Vorarbeiten für den Neubau des Bezirksalten- und Pflegeheimes<br />
Lambach gehen zügig voran. Wenn alles nach Plan<br />
abgewickelt wird, können die Bauarbeiten Ende des ersten<br />
Halbjahres 2<strong>01</strong>6 beginnen. Ende 2<strong>01</strong>7 findet die Übersiedelung<br />
der Heimbewohner statt.<br />
IT with care.<br />
Intelligente Lösungen für das<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
Infrastruktur<br />
Applikationen<br />
& Services<br />
Integration &<br />
E-Health<br />
Auch dieses Mal wollen wir Ihnen wieder zeigen, wie<br />
unser Titelbild entstanden ist. Das Cover „Naturwunder<br />
Haut” zeigt unsere Haut als Hülle und Schutzschild.<br />
So dünn und gleichzeitig so stark. Unser Model Laura<br />
Julia wurde von Visagistin Diana Mayrhuber und<br />
Meisterfotograf Nik Fleischmann richtig ins Bild gesetzt.<br />
Betriebsführung<br />
Consulting<br />
Abwechslungsreich und informativ<br />
erscheint das „lebens<strong>WEGE</strong>“ Magazin<br />
zweimal jährlich als Beilage in der<br />
Rundschau. Aktuelle Beiträge finden<br />
Sie das ganze Jahr über unter<br />
www.lebenswege-online.at.<br />
Für Fragen oder Anregungen schicken Sie uns bitte ein Mail<br />
unter redaktion@lebenswege.at<br />
x-tention Informations technologie GmbH<br />
Römerstraße 80A, 4600 Wels<br />
tel +43 7242 / 2155<br />
mail office@x-tention.at www.x-tention.at<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 03
Aktuell<br />
www.machtmit.at<br />
STADTwels<br />
APP„MACH MIT“<br />
IN WELS<br />
Gemeinsam im<br />
Einsatz für eine<br />
saubere Stadt<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Gemeinsam im Einsatz für eine saubere Stadt<br />
Wels ist eine schöne Stadt... ein Lied für Wels<br />
HÄND Hausärztlicher Notdienst<br />
Wie hoch die Sensibilität der<br />
Bevölkerung für ein sauberes<br />
Stadtbild ist, beweisen<br />
die zahlreichen Anfragen<br />
und Hinweise, die über das<br />
Online-Portal „www.wels.<br />
at/machmit“ im letzen Jahr<br />
eingetroffen sind.<br />
Die Anliegen reichten von ausgefallenen<br />
Straßenlaternen, defekten<br />
Verkehrszeichen und<br />
Ampeln sowie illegal abgelagertem<br />
Müll auf öffentlichen<br />
Plätzen bis hin zu Anregungen<br />
zum Grünschnitt. Aber auch<br />
Positivmeldungen wie „Vielen<br />
Dank, dass die Unterführung<br />
neu gestrichen wurde und gut<br />
ausgeleuchtet ist!“ oder „Man<br />
sieht die Ordnungswache schon<br />
immer öfter - das ist gut so!“ kamen<br />
immer wieder vor.<br />
Darüber hinaus besteht natürlich die<br />
Möglichkeit, Wünsche, Anliegen und<br />
Beschwerden direkt beim Bürgercenter<br />
der Stadt Wels persönlich<br />
(Rathaus, Stadtplatz 1, Erdgeschoss)<br />
zu melden.<br />
bc@wels.gv.at<br />
Tel.: 07242 / 235-1266<br />
Wels ist eine schöne Stadt ...<br />
Elisabeth Wagner hat im Auftrag der Stadt ein kindgerechtes Wels-Lied erschaffen.<br />
„Ein wirklich schönes und eingängiges Lied über die Stadt Wels, das gerade für<br />
Kinder leicht zu verstehen und zu singen ist. ‚Wels ist eine schöne Stadt...‘ ist daher<br />
bestens geeignet, um in Kinderbetreuungseinrichtungen gesungen und bei diversen<br />
Anlässen aufgeführt zu werden. Wir bedanken uns bei Lisa Wagner für ihre Kreativität<br />
und hoffen, dass sie der Stadt Wels mit ihrem vielfältigen Engagement noch<br />
lange zur Seit steht!<br />
Den Text finden sie unter www.wels.at<br />
hausÄrZtlIcher nOtdIenst<br />
hÄNd In Wels Wurde neu geregelt<br />
Erreichbar ist der hausärztliche Notdienst über die<br />
Telefonnummer 141. Dort meldet sich ein Mitarbeiter<br />
des Roten Kreuzes, der den Patienten an den Arzt<br />
weitervermittelt oder bei Bedarf einen Hausbesuch<br />
organisiert.<br />
Die Welser Bevölkerung wird an Wochenenden und<br />
Feiertagen durch eine Ordination in den Räumlichkeiten<br />
der Volkshochschule Pernau (Ingeborg-Bachmann-Straße<br />
23) sowie durch einen Visitendienst<br />
ärztlich versorgt. Die Ordination ist jeweils von 9 bis<br />
12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet, der Visitendienst<br />
steht von 7 bis 19 Uhr (Tagdienst) und von<br />
19 bis 7 Uhr (Nachtdienst) bereit.<br />
24 STUNDEN<br />
141<br />
Der NOTRUF ist<br />
24 Stunden, 7 Tage die<br />
Woche erreichbar!<br />
04 | lebens<strong>WEGE</strong>
7. Juni 2<strong>01</strong>6<br />
9 – 15 Uhr<br />
Eintritt kostenlos<br />
Gesund und<br />
aktiv bleiben<br />
in der 2. Lebenshälfte<br />
Der Gesundheitsdienst des Magistrats der Stadt<br />
Wels veranstaltet in Kooperation mit der Dienststelle<br />
Seniorenbetreuung in der Welser Stadthalle<br />
einen Tag mit dem Schwerpunkt „Gesund und<br />
Aktiv in der 2. Lebenshälfte“. Im Rahmen dieses<br />
Tages werden sich diverse Gesundheitseinrichtungen<br />
und -institutionen präsentieren.<br />
Aktuell<br />
www.wels.at<br />
Mehr als<br />
65.000<br />
Menschen wohnen<br />
erstmals in Wels!<br />
„Mein Essbuch“<br />
Vom Abnehmen<br />
und Schlank bleiben<br />
Die Informationsveranstaltung der Stadt Wels ist extra für<br />
die Zielgruppe 50+. Informieren sie sich über die Vielfalt<br />
der diversen Dienstleistungen insbesonders der gesundheitsbezogenen.<br />
Ein Ziel - vor allem auch im Sinne der<br />
Umsetzung der Welser Gesundheitsziele - ist es, die Bürgerinnen<br />
und Bürger 50+ am gesellschaftlichen Leben aktiv<br />
zu beteiligen und einzubeziehen.<br />
Es erwartet Sie eine „Gesundheitsstraße“ mit kostenlosen<br />
Gesundheitstests und diverse Vorträge des Klinikums Wels-<br />
Grieskirchen. Ein weiteres besonderes Highlight stellt der<br />
Vortrag von Herrn Prof. Hademar Bankhofer um 14.00 Uhr<br />
über „Rezepte und Tricks für Vitalität und Fitness bis ins<br />
hohe Alter“ dar.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie im Gesundheitsdienst:<br />
Mag. Julia Reiter (235-3980) oder Elke Heyss (235-3960),<br />
gd@wels.gv.at<br />
Im Zuge der Welser Gesundheitsziele sprach die<br />
Stimm- und Sprechtechnikexpertin über Ihre<br />
Erfahrungen „beim Abnehmen und Schlankbleiben“<br />
und lud das Publikum ein, die von ihr präsentierten<br />
Balancefaktoren selbst auszuprobieren. Auch nachzulesen<br />
in Ihrem neuen Buch.<br />
v.l.n.r.: Am anschließenden gemütlichen Beisammensein samt regem Austausch<br />
beteiligten sich natürlich auch Ingo Vogl, Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin<br />
Silvia Huber, Ingrid Amon, Bürgermeister Dr. Andreas Rabl sowie<br />
Gastgeber und Regionalleiter Robert Reif von der Sparkasse Oberösterreich.<br />
Ingrid Amon erzählt amüsant, berührend<br />
und motivierend, wie sie abgenommen<br />
hat und wie sie es schaffte, ihr Wohlfühlgewicht<br />
über zwanzig Jahre zu halten.<br />
Dabei isst sie, was ihr schmeckt, hält sich<br />
an keine Diät, zählt keine Kalorien und<br />
betreibt kaum Sport. Dafür hat sie ihr<br />
Hungergefühl wiederentdeckt und weiß,<br />
wann sie satt ist. Im Anschluss an Amon<br />
berichtete Ingo Vogl über seine „Ernährung<br />
aus der Voglperspektive“: Und zwar<br />
so gekonnt, dass es das Publikum vor Lachen<br />
kaum auf den Sitzen hielt und eine<br />
lautstark geforderte Zugabe die logische<br />
Folge war.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 05
Aktuell<br />
Was gibt es<br />
Neues iN deN sozialhilFeVerbÄNdeN<br />
der regIOn<br />
Hilfe in allen Lebenslagen – die Sozialberatungsstellen<br />
bieten kostenlose,<br />
individuelle, neutrale und vertrauliche<br />
Informations- und Orientierungshilfen<br />
bei sozialen Problemstellungen. Jede<br />
Beratung erfolgt kostenlos und anonym.<br />
Wels land<br />
Neue Koordinatorin für Betreuung und Pflege<br />
im Bezirk Wels-Land<br />
DGKS Helga Jetzinger ist nach langjähriger Tätigkeit in der<br />
Sozialberatungsstelle Lambach nun in der Koordination für<br />
Betreuung und Pflege tätig. Sie beantwortet Anfragen zu<br />
den Themen Pflege und Betreuung und ist zuständig für die<br />
Sozialsprengeln Marchtrenk und Thalheim.<br />
Tel.: 07242 / 618-74474<br />
Mobil: 0664 / 198 110 6<br />
eferdIng<br />
grIesKIrchen<br />
Neue Mitarbeiterinnen in den Sozialberatungsstellen<br />
des Bezirkes Wels-Land<br />
Das Team besteht nun aus den Mitarbeiterinnen<br />
Liselotte Plakolm, Marion Görlach, Auguste Stallinger<br />
und Mag. Ulrike Pjeta (v.l.n.r.).<br />
Angeboten wird auch eine Unterstützung bei Ansuchen<br />
auf eine bedarfsorientierte Mindestsicherung sowie<br />
Hilfestellung bei sämtlichen Anträgen.<br />
Sozialberatungsstelle des Sozialhilfeverbandes Eferding<br />
In der Sozialberatungsstelle begleitet Judith Resch Frauen<br />
und Männer aller Altersstufen und jeder Herkunft. Thema<br />
und Inhalt des Beratungsgespräches richtet sich immer nach<br />
dem Anliegen des ratsuchenden Menschen. Die Sozialberatungsstelle<br />
ist außerdem eine wichtige Drehscheibe im<br />
Gesundheits- und Sozialbereich. Sie arbeitet netzwerkartig<br />
mit öffentlichen Stellen und Vereinen zusammen.<br />
Sozialberatungsstelle<br />
Eberstalzell: 07241 / 27852<br />
Lambach: 07245 / 22259<br />
Marchtrenk: 07243 / 5114350<br />
Thalheim (Gunskirchen):<br />
07242 / 207829<br />
Tel.: 07272 / 59 089<br />
Mobil: 0664 / 883 853 04<br />
Sozialberatungsstelle<br />
Gaspoltshofen: 07735 / 8<strong>01</strong>8<br />
Grieskirchen: 07248 / 61744<br />
Peuerbach: 07276 / 4236<br />
WAGNER2m2PARTNER2ZIVILTECHNIKERBÜRO<br />
TEKHNISKHEaPHYSIKaUNDaELEKTROTEKHNIK<br />
Neue Mitarbeiterin in der Sozialberatungsstelle<br />
Grieskirchen<br />
Maria Holzinger berät Angehörige über das Betreuungs- und<br />
Pflegeangebot im Bezirk, vermittelt Heimplätze nach Dringlichkeit<br />
und Verfügbarkeit, berät und vermittelt in finanziellen<br />
Notlagen, bei drohenden Verwahrlosungen, oder Delogierungen<br />
und ist bei Antragstellungen, z.B. Pflegegeldantrag,<br />
behilflich und leitet diese an die zuständige Stelle weiter.<br />
IHR2STARKER2UND2KOMPETENTER2PARTNER2FÜR<br />
TEKHNISKHEaGEYÄUDEFUSRÜSTUNGaUNDaENERGIEKONSULTING<br />
·aProjektierunga3aYauüberwachunga<br />
·aYauherren3Mithilfe<br />
wb8L2Jahre2Erfahrung2|2.bbb2Referenzanlagen<br />
Lb2Jahre2erfolgreich2am2Markt2tätigz<br />
Wagner2m2Partner2Ziviltechniker2GmbH füraTechnischeaPhysikaMaElektrotechnik<br />
Emil3Rathenau3Straßea0a|aF39202aLinz<br />
·aProjekt3aundaFnlagenrevision<br />
·aLeistungs3aundaFunktionsprüfung<br />
wwwvztzvat<br />
phoneza+90afx05pax8a2mad032a|afaxzadwamm<br />
amailzaoffice@ztz(ata<br />
06 | lebens<strong>WEGE</strong>
Aktuell<br />
Karlheinz Reichert kümmert<br />
sich seit einem Jahr um<br />
das Anliegen von Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen und<br />
deren Angehörige sowie für<br />
Menschen im Alter.<br />
Dabei kommen Reichert 25<br />
Jahre Berufserfahrung im<br />
Sozialbereich zu Gute: „Ich<br />
weiß wie wichtig und notwenig<br />
es ist, Betroffene darüber<br />
zu informieren, wie und wo es<br />
welche Hilfen und Unterstützungen<br />
oder Zuschüsse gibt“.<br />
Dass es aber einen derartigen<br />
Ansturm an hilfesuchenden<br />
Menschen gibt, damit hat Reichert<br />
nicht gerechnet. „Ich<br />
möchte mich entschuldigen,<br />
dass es hin und wieder ein wenig<br />
länger gedauert hat, aber<br />
ich verspreche, alle Fragen zu<br />
beantworten, auch wenn es<br />
weit über meine Zeit, die ich<br />
dafür zur Verfügung habe, hinaus<br />
geht.“<br />
• Allgemeine Beratung, Hilfe und<br />
Unterstützung für Betroffene sowie deren<br />
Angehörige, aber auch für Unternehmen<br />
• Behindertengleichstellung im täglichen<br />
Leben, in der Arbeitswelt, Schlichtung,<br />
Barrierefreiheit, Förderungen und<br />
Richtlinien, Beratungs- und Servicestellen<br />
• Wohnungsadaptierung und finanzielle<br />
Unterstützungen für den Bau eines<br />
barrierefreien Eigenheimes<br />
• PKW Umbau/Adaptierung, Parkbefreiung<br />
gem. §29 StVO<br />
• Pflegegeld, Rehabilitationsmöglichkeiten,<br />
Hilfsmittel, Behelfe, Mobile Hilfe<br />
und Pflege<br />
1jahr<br />
Obudsmann In Wels<br />
DER OBUDSMANN hilft u.a. bei folgenden Fragen und Anliegen<br />
rundum das Thema Menschen mit Beeinträchtigung.<br />
• Arbeitsmarktintegration: Umschulungen,<br />
Förderungen, Steuervorteile und<br />
Unterstützungsangebote für Unternehmen,<br />
Arbeitsplatzadaptierung<br />
• Arbeitsassistenz, persönliche Assistenz<br />
• Freizeit- und Sportangebote,<br />
Reisemöglichkeiten für Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen<br />
• Allgemeine Befreiungen (Rezeptgebühren,<br />
Radio und Rundfunk, uvm)<br />
• Beratung für Eltern, die Kinder mit<br />
einer Beeinträchtigung haben<br />
• Hilfe u. Unterstützung für pflegende<br />
Angehörige, Pflegeversicherung,<br />
und vieles mehr...<br />
„Jeder Mensch kann von heute auf morgen durch Unfall oder Krankheit<br />
zum Betroffenen werden. Gerade für diese Menschen, die sich noch<br />
nie Gedanken über diese Thematik gemacht haben, möchte ich da sein.“<br />
Karlheinz Reichert, Welser Ombudsmann<br />
Sprechtage: Jeden Dienstag zwischen 8.30 und 11.30 Uhr in den<br />
Räumlichkeiten der Miteinander GmbH, Oberfeldstraße 105 b<br />
Tel.: 07242 / 692 10 11<br />
kh.reichert@miteinander.com<br />
NEUER WebauFtritt<br />
www.gesund-in-ooe.at<br />
Das Gesundheitsportal<br />
der Ärztekammer für OÖ<br />
wurde einem Relaunch<br />
unterzogen. Ein Blick<br />
auf die Homepage lohnt<br />
sich auf alle Fälle, denn<br />
Ärztinnen und Ärzte aus<br />
Oberösterreich geben<br />
Tipps und informieren<br />
über Neuigkeiten. So<br />
bleiben Sie bei Gesundheitsthemen<br />
auf dem<br />
neuesten Stand.<br />
www.kreuzschwestern.eu<br />
Die Provinz Europa Mitte der Kreuzschwestern und<br />
deren Managementgesellschaft, die Kreuzschwes-<br />
tern Europa Mitte GmbH (KEM), haben als Teil ihres<br />
umfassenden Markenprozesses eine neue gemeinsame<br />
Website gelauncht. Werfen Sie einen Blick auf<br />
den neuen Webauftritt und erleben und erfahren Sie<br />
Identität, Charisma und die Wirkungsbereiche der<br />
Kreuzschwestern.<br />
lebens<strong>WEGE</strong><br />
| 07
Hautnah<br />
NaturWuNder haut<br />
Die Haut ist unsere Hülle, hält uns zusammen, verteidigt uns. Sie ist dünn<br />
und gleichzeitig stark. Ihre einzelnen Schichten und Bestandteile übernehmen<br />
vielerlei Aufgaben. Mit einer Fläche von eineinhalb bis zwei Quadratmetern,<br />
einer Dicke von wenigen Millimetern und einem Gewicht von 3,5 bis 10 Kilogramm<br />
bildet die menschliche Haut ein fantastisches Schutzschild.<br />
08 | lebens<strong>WEGE</strong>
Hautnah<br />
Das größte Organ des Menschen hat viel<br />
zu tun: Es schützt uns vor Kälte, Hitze<br />
und Strahlung, gegenüber Druck, Stößen<br />
und Reibung, bei chemischen Schädigungen,<br />
vor dem Eindringen von Mikroorganismen<br />
und vor dem Verlust von<br />
Wasser und Wärme. Ohne unsere Haut<br />
könnten wir nicht überleben.<br />
Größtes Sinnesorgan des Menschen<br />
Die Haut ist Sinnesorgan und Kommunikator<br />
zugleich: Zahlreiche Empfindungen<br />
werden über die Haut wahrgenommen.<br />
Etwa Druck, Schmerz und<br />
Temperatur. Manche unserer Hautpartien<br />
sind besonders empfindlich, schon ganz<br />
feine Berührungen, wie etwa ein leichtes<br />
Streicheln des Windes, werden wahrgenommen.<br />
Die Haut verrät aber auch so manches<br />
über unser Gefühlsleben: Wir werden<br />
rot, blass, oder wir bekommen eine<br />
Gänsehaut. Duftstoffe werden über unsere<br />
Haut ausgesendet – sie vermitteln<br />
Geruchsbotschaften, welche vor allem<br />
beim Gegenüber gut ankommen sollen.<br />
Das geht unter die Haut<br />
Obwohl die Haut ein guter Isolator ist,<br />
kann sie Substanzen auch aufnehmen.<br />
Etwa Medikamente in Form von Salben,<br />
Cremen, Pflastern oder Sprays. Aber<br />
auch der umgekehrte Weg ist möglich.<br />
Etwa entlang der Haarfollikel oder durch<br />
kleine Verletzungen an der Hautoberfläche<br />
können gelöste Stoffe in tiefere Hautschichten<br />
vordringen und durch das Blut<br />
in den Organismus eindringen.<br />
Oberhaut<br />
Lederhaut<br />
Unsere Haut ist sauer<br />
Die Haut hat einen pH-Wert von 5,7 und<br />
ist deshalb leicht sauer. Der Säureschutzmantel<br />
schützt uns vor dem Eindringen<br />
fremder Keime. Ihre Durchblutung unterstützt<br />
die Regulation von Kreislauf<br />
und Körperwärme. Einer Überhitzung<br />
des Körpers wird durch das Ausscheiden<br />
von Schweiß vorgebeugt. Der Mensch<br />
schwitzt bis zu zehn Liter Schweiß am<br />
Tag. Schweiß schmeckt salzig, weil über<br />
ihn auch Mineralstoffe ausgeschieden<br />
werden.<br />
Achtung: Gänsehaut<br />
Die Haut ist außerdem an der Aufrechterhaltung<br />
der Körpertemperatur beteiligt.<br />
Durch das Absondern von Schweiß gibt<br />
sie Wärme ab. Andererseits schützt die<br />
Hülle des Körpers vor dem Verlust von<br />
Flüssigkeit und kontrolliert somit den<br />
Wasserhaushalt des Körpers.<br />
Das Fettge<strong>web</strong>e der Unterhaut isoliert<br />
und schützt den Körper vor dem Auskühlen.<br />
Bei Kälte ziehen sich Muskeln und<br />
die Gefäße der Lederhaut zusammen,<br />
wodurch sich unsere Körperbehaarung<br />
aufstellt. Anzeichen einer Gänsehaut verraten,<br />
dass weniger Blut an die Körperoberfläche<br />
geleitet wird. So ist garantiert,<br />
dass die Organe im Körperinneren warm<br />
bleiben.<br />
AUFBAU DER HAUT<br />
Unterhaut<br />
Oberhaut (Epidermis):<br />
Oberste Schutzschicht, erneuert sich ständig, begrenzt Körper zur direkten<br />
Umwelt. Schutz vor UV-Licht. Nimmt Reize wahr.<br />
Lederhaut (Cutis, Dermis):<br />
Bindege<strong>web</strong>e und gelartige Grundsubstanz, Haarwurzeln und Hautdrüsen.<br />
Stabil und dehnbar. An Temperatur- und Blutdruckregulation beteiligt.<br />
Meldet Berührungen, Druck, Dehnung und Spannung, Temperatur, Schmerz<br />
und Jucken.<br />
Unterhaut (Subcutis):<br />
Lockeres Binde- und Fettge<strong>web</strong>e, verbindet Haut mit Muskeln, Knochen etc.<br />
Energiespeicherung und Wärmeisolation.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 09
Hautnah<br />
Nicht jedes MutterMal<br />
Ist harmlOs!<br />
Das „Braunwerden“ ist eine der<br />
wichtigsten Schutzfunktionen<br />
der Haut. Würde die Haut nicht mit<br />
einer Verfärbung und Verdickung<br />
auf Sonneneinstrahlung<br />
reagieren, könnten die UV-Strahlen<br />
sehr schnell die Haut schädigen.<br />
Wer sich der Sonne allerdings<br />
ohne die entsprechenden<br />
Vorsichtsmaßnahmen aussetzt,<br />
geht bei mehreren schweren<br />
Sonnenbränden ein dreibis<br />
vierfach verstärktes<br />
Melanomrisiko ein.<br />
Im sonnigen Kontinent Australien macht<br />
heute der Hautkrebs vier von fünf neuen<br />
Tumorerkrankungen aus. Prominentes<br />
Down-Under-Beispiel: Schauspieler Hugh<br />
Jackman, dem bereits dreimal ein Basalzellkarzinom<br />
von der Nase entfernt<br />
wurde. Bei der Entstehung von Schäden<br />
in der DNA von Hautzellen spielt vor<br />
allem die natürliche UV-Strahlung eine<br />
Rolle, aber auch die künstliche. Deshalb<br />
wurden Solarien in bestimmten Ländern<br />
bereits verboten bzw. reglementiert.<br />
„UV-B-Strahlen sind kurzwellige Strahlen<br />
und für die Bräunung der Haut verantwortlich.<br />
Sie können die Erbsubstanz<br />
schädigen!“, erklärt Karin Nittmann,<br />
Spezialistin für Dermatochirurgie am<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen. „Sind die<br />
Veränderungen an der DNA gering, können<br />
sie von bestimmten Reparaturmechanismen<br />
der Haut ausgebessert werden.“<br />
Bei schweren Überdosierungen an UV<br />
aber entstehen dauerhafte Schäden und<br />
der Reparaturmechanismus funktioniert<br />
nicht mehr.<br />
Ein Melanom entsteht<br />
Ein malignes, also bösartiges, Melanom<br />
entwickelt sich aus den Pigmentzellen<br />
der Haut, den Melanozyten in der Basalzellschicht<br />
der Epidermis. In der Initialphase<br />
wird die Erbinformation durch<br />
Einflüsse, wie das UV-Licht, im Zellkern<br />
beschädigt. In Phase 2 vermehren sich<br />
die geschädigten Zellen. Phase 3 wird als<br />
Tumorprogressionsphase bezeichnet − es<br />
entsteht das eigentliche Melanom. Am<br />
Anfang ist es noch auf die Oberschicht<br />
beschränkt (Melanoma in situ), die weder<br />
Blut noch Lymphgefäße enthält. Im nächsten<br />
Schritt durchbrechen die Tumorzellen<br />
die Basalzellschicht der Oberhaut<br />
in die Lederhaut. Hier erhält der Tumor<br />
Anschluss an das Blut- und Lymphgefäßsystem,<br />
sodass es zu einem Ausschwemmen<br />
der Tumorzellen kommen kann.<br />
Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen,<br />
können sich bilden.<br />
Melanome entstehen nicht nur aus schon<br />
vorhandenen Muttermalen (Naevi), sondern<br />
auch auf normaler Haut, in seltenen<br />
Fällen auch auf Schleimhäuten. Angeborene<br />
Muttermale mit einer gewissen Größe<br />
oder Muttermale an Fingern oder Zehen,<br />
haben eine höhere Tendenz, im Laufe<br />
der Zeit zu entarten. Bei Frauen sind eher<br />
die Beine, bei Männern der Rücken be-<br />
10 | lebens<strong>WEGE</strong>
Hautnah<br />
troffen. „Einer der wichtigsten Faktoren<br />
in der Entstehung von Melanomen stellt<br />
die UV-Strahlung dar“, so Nittmann. „Sie<br />
ist sehr energiereich. Wenn man sich ihr<br />
ungeschützt aussetzt, werden die Melanozyten<br />
so stark geschädigt, dass sie sich<br />
in Tumorzellen umwandeln!“ Allerdings<br />
ist es weniger die chronische Sonnenexposition,<br />
welcher zum Beispiel Bauarbeiter<br />
oder Seeleute ausgesetzt sind, sondern<br />
die kürzere, aber zu intensive Sonnenexposition,<br />
die der Haut gefährlich wird.<br />
Je stärker die Hautpigmentierung, desto<br />
geringer die Neigung zu Sonnenbränden<br />
und somit das Melanomrisiko. Nittmann<br />
erklärt: „Dies schließt aber nicht aus,<br />
dass dunkelhäutige Menschen an Melanomen<br />
erkranken. Diese entwickeln sich<br />
dann meistens auf weniger pigmentierten<br />
Handflächen, Fußsohlen oder unter den<br />
Nägeln!“<br />
Das Alphabet der Diagnostik<br />
Der wichtigste Schritt, um Hautkrebs so<br />
früh wie möglich zu erkennen, ist die<br />
Selbstbeobachtung, welche allerdings<br />
nicht den jährlichen Muttermal-Check<br />
beim Spezialisten ersetzt. Die sogenannte<br />
ABCDE-Regel hilft jedem, auffällige<br />
Hautveränderungen zu entdecken:<br />
Erste Anzeichen eines Melanoms sind<br />
oftmals Farbveränderungen auf der Haut,<br />
bei welchen man unverzüglich den Facharzt<br />
aufsuchen sollte. Schmerzen, Blutungen<br />
und Juckreiz sind Symptome, die<br />
sich im fortgeschrittenen Stadium zeigen.<br />
Melanome können sich sehr unterschiedlich<br />
verhalten: Superfiziell spreitende<br />
Melanome zählen zu den häufigsten,<br />
wachsen eher flächig, langsam<br />
und manchmal über Jahre in die Tiefe.<br />
Das noduläre Melanom wächst knotig<br />
und relativ rasch in die Tiefe, wohingegen<br />
sich das Lentigo-Maligna-Melanom<br />
meist bei älteren Personen langsam aus<br />
einem anfangs gutartigen Altersfleck entwickelt.<br />
Das akrolentiginöse Melanom<br />
wächst vorwiegend an den äußersten Enden<br />
des Körpers (Akren), wie Fingern, Zehen,<br />
Handinnenflächen oder Fußsohlen.<br />
Eher seltener kommt es zu Schleimhaut-<br />
Melanomen.<br />
Therapie der Wahl<br />
Ergibt die Diagnose eindeutig ein Melanom,<br />
ist die operative Entfernung mit<br />
einem Sicherheitsabstand von einem<br />
halben bis zu zwei Zentimetern – je nach<br />
Tumordicke − die Therapie der Wahl. Die<br />
entstandenen Hautdefekte werden je nach<br />
Größe und Lokalisation mittels Dehnungsplastik,<br />
Lappenplastiken, Voll- oder<br />
Spalthauttransplantaten verschlossen.d d<br />
„Ein Melanom kann grundsätzlich alle Altersgruppen betreffen, auffallend<br />
häufig auch junge Menschen! In den letzten Jahrzenten ist die Tendenz steigend!<br />
1960 lag das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, bei 1:600. Heute ist es 1: 100!“<br />
Bedeutsame prognostische Aussage<br />
Seit 1992 wird bei einem Melanom ab<br />
einer Eindringtiefe von einem Millimeter<br />
auch der Sentinel-Lymphknoten entnommen,<br />
um feststellen zu können, ob bereits<br />
Tumorzellen über die Lymphbahnen gestreut<br />
haben. Dazu wird vor der OP um<br />
die Region des Melanoms radioaktives<br />
Material gespritzt und mittels Spezialkamera<br />
die Wanderung des radioaktiven<br />
Materials zu den nächstgelegenen Wächterlymphknoten<br />
beobachtet. Unmittelbar<br />
vor der OP injiziert der Operateur um<br />
das Melanom blauen Farbstoff, damit<br />
sich der Lymphknoten im günstigsten<br />
Fall einfärbt und rasch lokalisiert werden<br />
kann. Weist der Sentinel-Lymphknoten<br />
keine Melanomzellen auf, hat das Melanom<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />
über den Lymphweg gestreut. Es ist keine<br />
weitere Operation notwendig. Findet<br />
man aber Tumorzellen im Lymphknoten,<br />
Um Wächterlymphknoten<br />
schnell aufzufi nden,<br />
werden sie vor der OP<br />
blau eingefärbt.<br />
werden alle anderen Lymphknoten in<br />
dieser Region ebenfalls in einer weiteren<br />
Operation entfernt. Bei bereits metastasiertem<br />
Melanom werden alle Tumorabsiedelungen<br />
operativ entfernt. „Wenn<br />
dies nicht mehr möglich ist, gibt es neben<br />
Bestrahlung, Chemotherapie und Immuntherapie<br />
die Option der Elektrochemotherapie,<br />
welche wir vor sechs Jahren<br />
als erste Abteilung Österreichs eingeführt<br />
haben“, erklärt Nittmann.<br />
Vorreiter in Österreich<br />
Elektrochemotherapie ist eine Mischung<br />
aus klassischer Chemotherapie und Elektrotherapie.<br />
In Kurznarkose wird ein<br />
Chemotherapeutikum injiziert, der Tumor<br />
mit speziellen Nadeln punktiert und<br />
Strom durch das Ge<strong>web</strong>e geleitet. Dadurch<br />
öffnen sich die Poren in diesem Bereich<br />
und das Chemotherapeutikum wirkt<br />
lokal im Tumor, was zu einer, im Idealfall,<br />
Verkleinerung bzw. Rückbildung des<br />
Tumors führt. Der Vorteil ist auch, dass<br />
nur eine geringe Dosis des Chemotherapeutikums<br />
benötigt wird und es kaum zu<br />
Nebenwirkungen kommt.<br />
„Der Vorteil an unserer Abteilung ist<br />
das sogenannte ‚Alles aus einer Hand‘-<br />
Prinzip − von der Diagnosestellung über<br />
operative Therapie bis zur Chemotherapie<br />
bzw. Immuntherapie und Nachsorge.“<br />
Pro Jahr werden an der Abteilung<br />
für Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
ca. 140 Melanome operativ entfernt, davon<br />
ca. 70 mit Sentinel-Lymphknoten in<br />
Allgemeinnarkose. Das sind die meisten<br />
dermatochirurgischen Operationen an<br />
Melanomen in ganz Österreich.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 11
leichteN Fusses Ohne Krampfadern<br />
Krampfadern sind eine typische<br />
Zivilisationskrankheit der<br />
westlichen Welt: Jede zweite Frau<br />
und jeder vierte Mann leiden<br />
an chronisch-venöser Insuffizienz –<br />
Tendenz steigend.<br />
So arbeiten die Venen: Sie transportieren<br />
täglich ca. 7.000 Liter sauerstoffarmes<br />
Blut zurück zum Herzen. Beim<br />
Gesunden passiert dies in zwei oberflächlichen<br />
Venen, die Flussrichtung<br />
wird durch Venenklappen kontrolliert.<br />
Die Fuß- und Beinmuskulatur unterstützt<br />
die Venen wie eine Pumpe. Wenn<br />
das Bindege<strong>web</strong>e nachlässt, sind die<br />
Venen dem Druck nicht mehr gewachsen.<br />
Die Folge: Die Venenwände weiten<br />
sich und das Blut versackt. „Varizen, im<br />
Volksmund Krampfadern genannt, sind<br />
erweiterte oberflächliche Venen“, erklärt<br />
Chirurg Günter Peinthor. „Ihre Ursache<br />
liegt primär in einem verminderten<br />
Venenklappenschluss und einer Venenwandschwäche<br />
der unteren Extremität.“<br />
Dass Varizen nicht schön aussehen, ist<br />
das geringere Übel: Im schlimmsten Fall<br />
können sie zu Ödemen, Schmerzen, Entzündungen<br />
und vor allem zu Unterschenkelgeschwüren<br />
(„offenes Bein“) führen.<br />
OA Dr. Günter<br />
Peinthor, MPH<br />
Standortleiter<br />
Grieskirchen<br />
der Abteilung<br />
für Chirurgie II<br />
Zu den Risikofaktoren für Krampfadern<br />
zählt hauptsächlich genetische Veranlagung.<br />
„Der ist man aber nicht zu hundert<br />
Prozent ausgeliefert, man kann sie durch<br />
den Lebensstil positiv beeinflussen“,<br />
macht Peinthor Mut. „Neben Geschlecht<br />
und Alter, Schwangerschaft und hormonellen<br />
Einflüssen sind vor allem Übergewicht,<br />
langes Stehen und Sitzen, enge<br />
Kleidung und Bewegungsmangel für das<br />
Entstehen der Varizen verantwortlich.“<br />
12 | lebens<strong>WEGE</strong>
Hautnah<br />
Frauen sind häufiger betroffen als Männer.<br />
Schwere und geschwollene Beine<br />
oder nächtliche Wadenkrämpfe sind oft<br />
erste Anzeichen einer Venenschwäche.<br />
„Dann sollte bereits der Facharzt aufgesucht<br />
werden, denn durch Früherkennung<br />
können schwerwiegende Folgen vermieden<br />
werden!“, warnt Dermatologin Karin<br />
Nittmann, die im Laufe ihrer Tätigkeit<br />
bereits über 4.000 Varizen-OPs durchgeführt<br />
hat. Menschen mit einer Venenschwäche<br />
haben nicht nur ein erhöhtes<br />
Thromboserisiko, sie kann auch zu Hautverfärbungen,<br />
Venenekzemen oder sogar<br />
offenen Beinen führen.<br />
Standardverfahren in der Abklärung sind<br />
die Anamnese und die klinische Untersuchung,<br />
die Duplex-Sonographie des oberflächlichen<br />
und tiefen Systems mit Farbcodierung<br />
von Flussinformationen, um<br />
morphologische und funktionelle Kriterien<br />
zu interpretieren, sowie die radiologische<br />
Darstellung des Venensystems mit<br />
Kontrastmittel (Phlebographie).<br />
In der Behandlung von Venenschwächen<br />
gibt es zahlreiche chirurgische Verfahren,<br />
wie etwa die komplette oder teilweise<br />
Entfernung der betroffenen Vene durch<br />
Crossektomie und Stripping oder die Anwendung<br />
von endoluminalen Verfahren,<br />
bei welchen über Lichtfaserleiter oder<br />
Radiowellenkatheter mit Hilfe von Laser-<br />
bzw. Radiowellenenergie die Vene<br />
OÄ Dr. Karin Nittmann<br />
Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
„An unserer Hautabteilung werden<br />
jährlich über 4.500 dermatochirurgische<br />
Eingriffe vorgenommen, davon<br />
ca. 400 Varizenoperationen in Allgemeinnarkose<br />
oder Spinalanästhesie.“<br />
gezielt von innen verschlossen wird – um<br />
nur zwei Therapiemethoden zu nennen.<br />
„So können alle Arten von Krampfadern<br />
sicher entfernt werden. Jeder Patient erhält<br />
die für ihn individuell abgestimmte<br />
Therapieform“, sagt Peinthor.<br />
Veneneingriffe werden am Klinikum<br />
Wels-Grieskirchen von Chirurgen und<br />
Dermatologen vorgenommen. Die Operationen<br />
eignen sich hervorragend für<br />
tageschirurgische Eingriffe und werden<br />
sowohl in Wels als auch in Grieskirchen<br />
angeboten.<br />
Schon gewusst …<br />
Besenreiser?<br />
Zwar unschön, aber meist harmlos.<br />
Können gut behandelt werden,<br />
zum Beispiel durch Lasern.<br />
Thrombose?<br />
Bei Venenschwäche erhöhtes<br />
Risiko bei langen Reisen im<br />
Flugzeug oder Bettlägerigkeit.<br />
Kompressionsstrümpfe verwenden!<br />
Bewegung. Schwimmen oder Laufen<br />
bringen die Wadenpumpe so richtig<br />
in Schwung.<br />
Was ist schlecht?<br />
Langes Sitzen und Stehen,<br />
Übergewicht und das Tragen<br />
von Highheels. Schade!<br />
Prophylaxe?<br />
Halten des Normalgewichts,<br />
Wechseldusche, pflanzliche<br />
Venenmittel und regelmäßige<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 13
Diabetes<br />
Immer mehr Kinder<br />
leiden an Diabetes Typ 1<br />
14 | lebens<strong>WEGE</strong>
Diabetes<br />
Prim. Priv.-Doz. Dr. Walter Bonfig<br />
Leiter der Abteilung für<br />
Kinder- und Jugendheilkunde,<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
In Deutschland leben rund 30.000<br />
Kinder und Jugendliche mit der<br />
Diagnose Diabetes mellitus Typ 1,<br />
in Österreich erkranken jedes Jahr<br />
250 bis 300 Kinder unter 15 Jahren<br />
neu daran. Im Interview erklärt<br />
Walter Bonfig, Leiter der Abteilung<br />
für Kinder- und Jugendheilkunde<br />
am Klinikum Wels-Grieskirchen,<br />
welche Diagnosemöglichkeiten und<br />
Therapien für die jungen Patienten<br />
zur Anwendung kommen.<br />
Wie verläuft für Kinder der Weg<br />
der Diagnosefindung bei Diabetes<br />
mellitus?<br />
Bonfig: Meist stellt der Kinderarzt bei<br />
den typischen Symptomen wie vermehrtes<br />
Durstgefühl, vermehrtes Trinken<br />
und Gewichtsverlust über einen Harntest<br />
oder eine Blutuntersuchung einen<br />
erhöhten Blutzuckerspiegel fest. Die<br />
jungen Patienten werden dann ans Klinikum<br />
überwiesen, wo spezielle Untersuchungen<br />
vorgenommen werden, um die<br />
Diagnose zu bestätigen.<br />
Handelt es sich um Diabetes, folgen Aufklärungsgespräche<br />
und intensive Patientenschulungen:<br />
Wir versuchen Eltern und<br />
Kindern klar zu machen, dass es sich um<br />
eine chronische, nicht heilbare, aber gut<br />
behandelbare Krankheit handelt.<br />
Welche Therapie kommt bei Kindern<br />
und Jugendlichen zur Anwendung?<br />
Bonfig: Bei Kleinkindern wird heute oft<br />
eine Insulinpumpentherapie durchgeführt.<br />
Man kann sagen, bei bis zu 90<br />
Prozent der unter Fünfjährigen. Über die<br />
Insulinpumpe wird das schnell wirksame<br />
Insulin kontinuierlich verabreicht: Eine<br />
Basalrate wird einprogrammiert, für das<br />
Essen muss eine Extradosis zusätzlich,<br />
ein „Bolus“, abgerufen werden. Gerade<br />
für Kinder ist die Pumpe ideal. Die<br />
Herausforderung in der Therapie von<br />
Kindern liegt bei der feinen Insulindosierung.<br />
Zum Teil wird mit 0,25 oder 0,5<br />
Insulin-Einheiten gerechnet.<br />
Wie sieht der Alltag eines Kindes mit<br />
Diabetes aus?<br />
Bonfig: Ab einem Alter von rund sechs<br />
Jahren können die Kinder selbst ihren<br />
Blutzucker messen und mit dem Pen<br />
auch selbst Insulin spritzen. Für Achtjährige<br />
gibt es ein zertifiziertes Schulungscurriculum,<br />
die über Zehnjährigen<br />
absolvieren schon mehr oder weniger das<br />
gleiche Schulungsprogramm wie die Eltern.<br />
Je strukturierter das Familienleben<br />
ist − Stichwort regelmäßige, gemeinsame<br />
Mahlzeiten −, desto leichter fällt es, die<br />
Therapie in den Alltag zu integrieren.<br />
Die Pubertät stellt einerseits mit ihren<br />
hormonellen Veränderungen, die zu einer<br />
ausgeprägten Insulinresistenz führen<br />
können, andererseits durch entwicklungsgemäßes<br />
Konfliktpotenzial eine neue,<br />
große Herausforderung im Diabetesmanagement<br />
dar. Jugendliche werden zum<br />
Beispiel speziell im Umgang mit Alkohol,<br />
zum Thema Verhütung oder Führerschein<br />
geschult. Auch Diabetes und Sport<br />
ist für betroffene Kinder und Jugendliche<br />
ein wichtiges Thema: Vor dem Training<br />
muss der Blutzucker gemessen werden,<br />
denn sportliche Übungen wirken auch in<br />
Pausen oder nach dem Ende weiter. Die<br />
Werte sinken in Folge noch weiter ab.<br />
Nach längerer sportlicher Aktivität muss<br />
das Basalinsulin bzw. die Basalrate um<br />
ca. 20 bis 30 Prozent reduziert werden<br />
– die Dosis muss aber immer individuell<br />
eingestellt werden.<br />
Bei Erstdiagnose erfolgen eine stationäre<br />
Ersteinstellung und eine strukturierte<br />
Diabetesschulung für die Kinder und Jugendlichen<br />
und auch ihre Eltern durch<br />
ein interdisziplinäres Team aus Diabetesberaterinnen,<br />
Diätologen, klinischen Psychologen,<br />
Sozialdienst und Kinderärzten.<br />
Im Rahmen der regelmäßigen Nachbetreuung<br />
werden im Drei-Monats-Rhythmus<br />
ambulante Termine vereinbart, bei<br />
welchen zum Beispiel der HbA1c-Wert<br />
(Blutzuckerlangzeitwert) gemessen wird<br />
und Vorsorgeuntersuchungen hinsichtlich<br />
möglicher Folgeerkrankungen durchgeführt<br />
werden. Außerdem werden Alltagsschwierigkeiten<br />
oder Insulindosisanpassungen<br />
besprochen.<br />
Das Team der Kinderdiabetologie (v. l.): Dr. Johannes Mühleder, MR, DKKS Roswitha Jäger,<br />
Prim. Priv.-Doz. Dr. Walter Bonfi g, DKKS Sylvia Stiebler, OÄ Dr. Birgit Haider-Kienesberger,<br />
DKKS Sabrina Gross. Nicht im Bild: Dr. Sonja Pöcherstorfer, DKKS Sabine Brandstetter<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 15
Diabetes<br />
Diabetes mellitus zählt zu jenen Stoffwechselerkrankungen, die stark<br />
im Steigen sind. Im Jahr 2<strong>01</strong>5 waren rund 600.000 Österreicher von der<br />
Krankheit betroffen – ein Viertel davon noch ohne Diagnose. Rund 150.000<br />
Diabetiker wussten also noch gar nichts von ihrem erhöhten Blutzuckerspiegel.<br />
Eine bedenkliche Tatsache, denn Früherkennung ist das Um und<br />
Auf, um Spätschäden zu verhindern.<br />
Diabetes mellitus<br />
OA Dr. Dietmar Hubner<br />
Innere Medizin I (Gastroenterologie),<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
„Das große Problem bei Diabetes ist, dass<br />
durch einen über viele Jahre unbemerkten<br />
und somit unbehandelten erhöhten<br />
Blutzuckerspiegel bei der Erstdiagnose<br />
bereits Schädigungen vorliegen können“,<br />
erklärt Dietmar Hubner, Spezialist für<br />
Stoffwechselerkrankungen. Neben den<br />
Gefahren von akuten Hyper- und Hypoglykämien<br />
führt eine schlechte Einstellung<br />
des Blutzuckers langfristig zu einem<br />
großen Risiko für Folgeerkrankungen.<br />
Die Zeichen sprechen für sich<br />
Eine deutliche Blutzuckererhöhung ist<br />
leicht an ihren Symptomen zu erkennen:<br />
Oft ist eine ausgeprägte Gewichtsabnahme<br />
verbunden mit Austrocknung,<br />
ständigem Durstgefühl und häufigem<br />
Wasserlassen. Gelegentlich treten auch<br />
Erbrechen und Wadenkrämpfe auf, die<br />
Betroffenen sind müde, kraftlos und<br />
leiden an Seh- und Konzentrationsstörungen.<br />
Wunden heilen schlecht ab. Eine<br />
nur leichte Blutzuckererhöhung bleibt<br />
dagegen häufig ohne Symptome und somit<br />
unbehandelt. Bei der Erstdiagnose<br />
ist man meist schon viele Jahre erkrankt,<br />
sodass bereits Schädigungen vorliegen<br />
können. Zu den Folgen zählen vor allem<br />
Gefäßerkrankungen und Nervenschädigungen.<br />
Diabetes bleibt nicht ohne Folgen<br />
Diabetes mellitus kann zu Ablagerungen<br />
und Veränderungen der arteriellen Gefäße<br />
führen. Die Mikroangiopathie ist<br />
eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße<br />
und betrifft beispielsweise Augen und<br />
Nieren, während makroangiopathische<br />
Erkrankungen sich in einem Herzinfarkt<br />
oder Schlaganfall auswirken können.<br />
Nicht zu vergessen die Füße: Auch sie<br />
sind bevorzugte Gebiete mikroangiopathischer<br />
Veränderungen.<br />
Eine der Spätkomplikationen unzureichend<br />
therapierten Diabetes mellitus ist<br />
das diabetische Fußsyndrom, in dessen<br />
Verlauf sich Geschwüre (Ulcera) auf<br />
der Sohle bilden können, die schlimmstenfalls<br />
sogar die Amputation der unteren<br />
Gliedmaßen erforderlich machen.<br />
Am Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
… werden alle Formen von Diabetes<br />
abgeklärt und therapiert. Bei der allgemeinen<br />
Diabetesschulung lernen Patienten<br />
mit Ärzten und speziell geschulten<br />
Diabetesschwestern, wie man den<br />
Blutzucker selbst misst und die korrekte<br />
Insulinmenge einstellt. „Für Typ-1-Diabetiker<br />
und Patienten mit Insulinpumpe<br />
haben wir außerdem eine Spezialambulanz<br />
eingerichtet – jeden Mittwochnachmittag<br />
nach Terminvereinbarung. Bei<br />
unklaren Blutzuckerschwankungen und<br />
für Basalratenüberprüfungen von Pumpenpatienten<br />
bieten wir eine Messung<br />
mit Glukosesensoren über einige Tage<br />
an“, beschreibt Dietmar Hubner das Leistungsspektrum<br />
der Inneren Medizin I.<br />
„In unserer Gestationsdiabetesambulanz<br />
bieten wir Diätberatung, eine Schulung<br />
zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie<br />
engmaschige ambulante Kontrollen zur<br />
Überprüfung der Einstellung an.“ Bei<br />
Bedarf erfolgt auch eine Einschulung zur<br />
Insulinverabreichung.<br />
16 | lebens<strong>WEGE</strong>
Kindergesundheit<br />
Kindergesundheit<br />
Zarte Erfolge,<br />
aber keine Lorbeeren<br />
zum Ausruhen<br />
„Wir verbinden das hohe Gesundheitswissen<br />
der OÖGKK mit der exzellenten<br />
pädagogischen Ausbildung der PH-OÖ.<br />
Gemeinsam erschließen wir neue Wege,<br />
um die Gesundheitskompetenz<br />
im Unterricht zu integrieren. Österreichweit<br />
sind wir damit die ersten, die<br />
diesen innovativen Weg beschreiten.“<br />
OÖGKK-Direktorin Mag. Dr. Andrea Wesenauer<br />
Die OÖGKK freut sich über die aktuelle WHO-Kindergesundheitsstudie.<br />
Der Alkohol- und Tabakkonsum bei Jugendlichen<br />
in Österreich geht stark zurück. Übergewicht bleibt aber<br />
unverändert ein großes Risiko für Teenager.<br />
„Ich danke allen<br />
Pädagoginnen und<br />
Pädagogen für ihren<br />
immensen Einsatz.<br />
Die WHO-Kindergesundheitsstudie<br />
zeigt, dass sich<br />
unsere Mission<br />
lohnt. Das sollte uns<br />
motivieren, nicht<br />
locker zu lassen.“<br />
OÖGKK-Obmann Albert Maringer<br />
Seit Jahren arbeitet die OÖGKK daran, Gesundheitsthemen<br />
kindgerecht zu vermitteln. Zahlreiche<br />
Programme wie „Gesundheit leben – Gesundheit<br />
lernen“, „Der kleine Mugg“ oder „Kim<br />
Kilo“ belegen diesen Einsatz. Über 100 „Gesunde<br />
Schulen“ arbeiten eng mit der OÖGKK zusammen<br />
und integrieren Gesundheitswissen professionell<br />
in den Unterricht.<br />
Schäden durch flüssige Zucker-Bomben<br />
Große Sorge bereitet der OÖGKK das häufige<br />
Übergewicht der Schüler im Land. Während der<br />
Bewegungsmangel als Ursache offen diskutiert<br />
wird, werden die Gefahren in Lebensmitteln oft<br />
ausgeblendet. Die Gesundheitsrisiken von extrem<br />
zuckerhaltigen Getränken in den Getränkeautomaten<br />
an Schulen ist eines. Gemeinsam<br />
mit dem Landesschulrat für Oberösterreich will<br />
man bei dem Thema nicht locker lassen. Nach<br />
dem Prinzip „aufklären statt verbannen“ soll ein<br />
breites Bewusstsein dafür entstehen, dass flüssige<br />
Zucker-Bomben unseren Kindern dauerhaft<br />
Schäden zufügen. Dann hätte sich jede Verbotsdebatte<br />
ohnehin erledigt.<br />
Neue Kooperation mit Pädagogischer Hochschule<br />
OÖ<br />
Völlig neue Wege zur Kindergesundheit erschließt<br />
die OÖGKK durch eine einzigartige<br />
Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule<br />
OÖ (PH-OÖ). Eine Erweiterung des Ausbildungsangebotes<br />
ist bereits angedacht.<br />
„Die PH-OÖ ist Österreichs größte pädagogische<br />
Hochschule. Unser Fortbildungsprogramm<br />
erreicht 22.000 aktive Lehrer aller<br />
Schulstufen in Oberösterreich. Überdies<br />
bieten wir viele bundesweite Seminare in der<br />
Lehrerbildung an. Durch die Kooperation<br />
mit der OÖGKK integrieren wir Themen wie<br />
allgemeine Gesundheitsförderung, Ernährung<br />
und psychische Gesundheit aktiv in<br />
unser Seminarangebot – und damit letztlich<br />
auch in den Unterricht.“<br />
www.ooegkk.at<br />
PH-OÖ-Vizerektor Josef Oberneder, MAS, MSc., MBA<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 17
Hörimplantat<br />
eiNseitige<br />
hörProbleMe –<br />
ausWIrKungen<br />
und hIlfe<br />
Einseitig hörbeeinträchtigte Menschen<br />
sind in ihrer Kommunikationsfähigkeit<br />
stärker eingeschränkt als bisher<br />
angenommen. In Studien konnte belegt<br />
werden, dass Schüler mit einseitigen<br />
Hörproblemen durchschnittlich<br />
schlechtere Schulerfolge aufweisen<br />
und Patienten mit einseitiger Gehörlosigkeit<br />
das Arbeiten anstrengender<br />
empfinden als ihre Kollegen.<br />
Prim. Dr. Thomas Keintzel<br />
Leiter der Abteilung für Hals-, Nasenund<br />
Ohrenerkrankungen<br />
am Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
Die Therapie zielt darauf ab, das Gehör<br />
der beeinträchtigten Seite bestmöglich<br />
wiederherzustellen. Handelt es sich lediglich<br />
um eine Schwerhörigkeit, so genügt<br />
oftmals die sorgfältige Anpassung<br />
eines konventionellen Hörgeräts.<br />
„Wenn auf der betroffenen Seite aber<br />
keine nutzbaren Hörreste vorhanden<br />
sind, kann den Patienten die Versorgung<br />
mit einem Cochlea-Implantat angeboten<br />
werden“, erläutert Thomas Keintzel,<br />
Leiter der Abteilung für Hals-, Nasenund<br />
Ohrenerkrankungen am Klinikum<br />
Wels-Grieskirchen. „Mit dem CI erfolgt<br />
ein Wiederherstellen des Hörens am ertaubten<br />
Ohr.“ Alternativ dazu kann der<br />
Patient mit einer CROS-Versorgung,<br />
einem knochenverankerten Hörimplantat<br />
therapiert werden. „Damit wird der Schall<br />
auf der ertaubten Seite aufgenommen und<br />
über den Schädelknochen auf die hörende<br />
Seite übergeleitet“, führt Keintzel aus.<br />
Am Klinikum Wels-Grieskirchen wurden<br />
mit Bonebridge, dem einzigen aktiven,<br />
transkutanen System, sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht.<br />
Als Grundlage für die Entscheidungsfindung,<br />
welches Implantat einem Patienten<br />
empfohlen werden kann, ist die Ertaubungsdauer,<br />
das Hörvermögen am Gegenohr,<br />
der unterschiedlich hohe Rehabilitationsaufwand<br />
bei CI und Bonebridge,<br />
sowie das Therapieziel heranzuziehen:<br />
„Geht es nur um eine Verbesserung des<br />
Sprachverstehens im Störschall oder<br />
sollen auch das Richtungshören und die<br />
Raumorientierung verbessert werden?“,<br />
präzisiert der HNO-Primar. Insgesamt<br />
wird bei Patienten mit einseitiger Gehörlosigkeit<br />
mit jedem der beiden Implantate<br />
eine deutliche Verbesserung der subjektiv<br />
empfundenen Lebensqualität erreicht.<br />
18 | lebens<strong>WEGE</strong>
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lebens<strong>WEGE</strong> | 19
Äskulap-Humanitätspreis<br />
Äskulap-Humanitätspreis:<br />
Nominieren Sie Ihre Ärztin<br />
oder Ihren Arzt!<br />
Hervorragender Einsatz wird prämiert<br />
Die Ärztekammer für OÖ möchte besonders<br />
hervorragende Einsätze würdigen<br />
und hat 2007 in Kooperation mit den<br />
OÖN und der Raiffeisenlandesbank OÖ<br />
den Humanitätspreis Äskulap für Ärztinnen<br />
und Ärzte ins Leben gerufen. Ärztinnen<br />
und Ärzte als Einzelpersonen oder<br />
von Ärzten getragene Gruppierungen<br />
aus Oberösterreich (inklusive Bezirk<br />
Amstetten und Ausseer Land) können<br />
als mögliche Preisträger vorgeschlagen<br />
werden. Grundbedingung für eine Nominierung<br />
ist ein über die berufliche Verantwortung<br />
hinausgehendes humanitäres<br />
Engagement im In- oder Ausland (siehe<br />
Ausschreibungskriterien).<br />
Die Ärztekammer für OÖ vergibt<br />
heuer wieder den Äskulap-Humanitätspreis.<br />
Gesucht sind Projekte,<br />
mit denen sich Ärztinnen und Ärzte<br />
über ihre medizinische Tätigkeit<br />
hinaus zusätzlich engagieren.<br />
Beinahe jeder weiß mit dem Begriff Äskulap<br />
und vor allem mit dem Symbol etwas<br />
anzufangen, doch Hand aufs Herz:<br />
Wissen Sie die genaue Bedeutung?<br />
Äskulap ist in der griechischen Mythologie<br />
der Gott der Heilkunst. Er gilt als<br />
Sohn des Apollon und der Koronis. Es<br />
gibt unterschiedliche Versionen über die<br />
Eltern und die Geburt des Gottes. Eine<br />
davon lautet, dass Apollon die Koronis<br />
tötete, weil diese sich, bereits von Apollon<br />
mit Äskulap schwanger, mit einem<br />
Sterblichen eingelassen hatte. Hermes<br />
rettete das Kind aus dem Leib der Toten<br />
und brachte es zum heilkundigen Kentaur<br />
Cheiron, der das Kind aufnahm und<br />
in der Heilkunst unterwies, die er einst<br />
selbst von Apollon gelernt hatte.<br />
Ob nun aus göttlicher Eingebung oder als<br />
meisterlicher Arzt – Äskulap beherrschte<br />
die Heilkunst wie kein anderer. Dargestellt<br />
wird Äskulap meist als bärtiger,<br />
ernster Mann, der sich auf einen Stab<br />
stützt, der von einer Schlange umschlungen<br />
wird. Dieser Äskulapstab wurde<br />
letztendlich zum Symbol für die Ärzte.<br />
„Schlagen Sie uns Ärztinnen und Ärzte<br />
vor, die in und über Österreich hinaus ihr<br />
medizinisches Wissen für die Ärmsten<br />
der Armen selbstlos zur Verfügung stellen<br />
oder gestellt haben“, appelliert Präsident<br />
Dr. Peter Niedermoser. „Sicher<br />
kennen auch Sie einen Mediziner, der<br />
diesen Preis verdient hätte!“ Die ausgezeichneten<br />
Projekte werden im Rahmen<br />
einer Abschlussgala am 5. Juli 2<strong>01</strong>6 prämiert.<br />
Nennen Sie uns Einzelpersonen<br />
oder auch von Ärzten getragene Gruppierungen<br />
aus Oberösterreich, die über ihre<br />
berufliche, medizinische Verantwortung<br />
hinaus im In- oder Ausland Engagement<br />
zeigen für:<br />
• Sozial bedürftige Menschen<br />
• Einhaltung der Menschenrechte<br />
• Soziale Gerechtigkeit oder<br />
den Umweltschutz<br />
Nominiert werden kann:<br />
• Jede Ärztin oder Arzt aus<br />
Oberösterreich (bzw. auch<br />
Amstetten und Ausseer Land)<br />
• Durch die Bevölkerung oder auch<br />
durch Selbsteinreichung<br />
20 | lebens<strong>WEGE</strong>
Äskulap-Humanitätspreis<br />
• Sofern die Ärztin oder der Arzt<br />
eine außergewöhnliche und<br />
unentgeltliche Leistung erbringt<br />
oder erbracht hat<br />
• Kriterien sind dabei Menschlichkeit<br />
und außerordentliches<br />
(wiederkehrendes) Humanes<br />
Engagement für schlechter<br />
gestellte Teile der Gesellschaft<br />
Senden Sie bitte<br />
folgende Informationen:<br />
• Name, Anschrift und Telefonnummer<br />
des Arztes/der Ärztin<br />
• Kurze Projektbeschreibung<br />
• Bildmaterial ist willkommen,<br />
aber nicht Bedingung.<br />
Den Einreichbogen zum Ausfüllen finden<br />
Sie auf www.aekooe.at oder<br />
www.nachrichten.at/aeskulap<br />
Kontaktdaten für Einreichungen per Post:<br />
Ärztekammer für OÖ, Kennwort: Äskulap<br />
Dinghoferstr. 4, 4<strong>01</strong>0 Linz<br />
E-Mail: pr@aekooe.at<br />
Die prämierten<br />
Projekte seit 2007<br />
Von 2007 bis 2009 wurde der<br />
Äskulap-Humanitätspreis im Jahresrhythmus<br />
vergeben; ab dem Jahr 2<strong>01</strong>4<br />
legten die Projektpartner einen<br />
Zwei-Jahres-Rhythmus fest.<br />
2007:<br />
1 Preis „Inland“: OADr. Robert Buder –<br />
Internist, Linz: unbürokratische Soforthilfe<br />
für bedürftige Familien<br />
2. Preis „Inland“: MR Dr. Wolfgang<br />
Wiesmayr, Allgemeinmediziner, Vöcklabruck:<br />
Mobiles Palliativteam Salzkammergut.<br />
Gemeinsam mit Dr. Veronika Praxmarer hat<br />
er in Zusammenarbeit mit mobilen Diensten<br />
aus Pflege-, Sozial- und Physiotherapie eine<br />
Hospiz- und Palliativversorgung für unheilbar<br />
und schwerstkranke Menschen eingerichtet,<br />
die zuhause in ihrer gewohnten<br />
Lebensumgebung bleiben wollen.<br />
3. Preis „Inland“: MR Dr. Ernst Ehrenbrandtner,<br />
Sozialmedizinischer Betreuungsring<br />
Mühlviertler Alm<br />
1. Preis „Ausland“: Prim. Dr. Manfred<br />
Dichtl, Augenheilkunde, Linz: Äthiopien –<br />
Grauer Star-OPs<br />
2. Preis „Ausland“: Prim. Dr. Marcus<br />
Riccabona, Urologe, Linz: Gemeinsam<br />
mit sechs Ärzten und zwei Diplomkrankenschwestern<br />
besucht er zweimal pro Jahr<br />
Eritrea, um unter widrigsten Umständen<br />
lebensgefährlich erkrankte Kinder urologisch<br />
zu versorgen und wenn nötig nach Österreich<br />
zu holen.<br />
3. Preis „Ausland“: Dr. Ernst Bronnenmayer,<br />
Allgemeinmediziner, Kirchdorf:<br />
Miak Wadang, Südsudan. Damit wird ein<br />
bereits bestehendes Projekt zum Aufbau<br />
eines Basisgesundheitsdienstes nach dem<br />
Bürgerkrieg wiederbelebt und ausgebaut.<br />
2008:<br />
1 Preis „Inland“: Dr. Rudolf Schwarz.<br />
Seit 1996 begleitet er muskelkranke Kinder<br />
mit dem Verein „Marathon“ mit Sitz in Linz.<br />
2. Preis „Inland“: MR Dr. Wolfgang<br />
Wiesmayr, mobiles Palliativteam Salzkammergut<br />
3. Preis „Inland“: Dr. Klaus Kritzinger mit<br />
dem Projekt „Helfer für Helfer“. Ziel des Vereins<br />
ist es, pflegende Angehörige zu entlasten,<br />
um diese zu entlasten.<br />
1. Preis „Ausland“: Dr. Herbert Bronnenmayer<br />
für das Projekt „Miak Wadang“ im Sudan.<br />
2. Preis „Ausland“: Dr. Herbert Hinterreiter.<br />
Er ist Projektleiter beim Bau einer Berufsschule<br />
und bei der medizinischen Tätigkeit<br />
in der Missionskrankenstation in Buhara in<br />
Uganda.<br />
3. Preis „Ausland“: Dr. Marcus Riccabona:<br />
Eritrea, urologische OPs<br />
2009:<br />
1 Preis „Inland“: Prim. Dr. Johannes<br />
Fellinger: Projekt Lebenswelt Schenkenfelden;<br />
Hilfe für gehörlose Menschen<br />
2. Preis „Inland“: MR Dr. Wolfgang Wiesmayr,<br />
mobiles Palliativteam Salzkammergut<br />
3. Preis „Inland“: Dr. Manuela Baumgartner,<br />
Intensivwochen für Familien mit behinderten<br />
Kindern<br />
1. Preis „Ausland“: Dr. Herbert Hinterreiter;<br />
er ist Projektleiter beim Bau einer Berufsschule<br />
und bei der medizinischen Tätigkeit<br />
in der Missionskrankenstation in Buhara in<br />
Uganda.<br />
2. Preis „Ausland“: Dr. Marcus Riccabona:<br />
Eritrea, urologische OPs.<br />
3. Preis „Ausland“: Dr. Ulrike Nesser,<br />
Augen-OPs in Burkina Faso<br />
2<strong>01</strong>1:<br />
Dr. Manuela Baumgartner:<br />
Intensivwochen für Familien mit<br />
behinderten Kindern<br />
Dr. Peter Neuner: gynäkologische<br />
Hilfe in Nord-Nigeria; Senkung der<br />
Müttersterblichkeit<br />
Dr. Kurt Payr: NEPALIMED;<br />
gynäkologische Hilfe in Nepal<br />
2<strong>01</strong>4:<br />
Dr. Sonja Horsewood-Jemc:<br />
Verein Helfende Hände, „Kenia-Kinder“<br />
Dr. Wolfgang Schachinger:<br />
„Gemeinsam gegen Landminen“<br />
Dr. Ernst Orthner:<br />
„Kinderfüße brauchen Hilfe“<br />
2<strong>01</strong>6: Vielleicht Ihr persönliches<br />
Projekt oder Ihr Herzensprojekt?<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 21
Erfolgsgeschichte<br />
Arbeitsassistenz<br />
Für Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen<br />
ist es besonders schwer ....<br />
Für alle Menschen ist es von großer Bedeutung, sich selbständig<br />
durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.<br />
Über die Existenzsicherung hinaus, ermöglicht ihnen die<br />
Eingliederung ins Erwerbsleben auch am gesellschaftlichen Leben<br />
teilzuhaben. Besonders Jugendliche mit psychischen<br />
Beeinträchtigungen müssen beim Übergang von der Schule in den<br />
Beruf mit großen Schwierigkeiten rechnen. Oftmals stehen sie vor<br />
beinahe unlösbaren Herausforderungen. Eine fundierte Ausbildung<br />
ist die Eintrittskarte in ein erfolgreiches Berufsleben.<br />
Für pro mente OÖ ist es daher ein besonders wichtiges Anliegen,<br />
junge Menschen zu unterstützen, die wegen psychischen Problemen<br />
oder Probleme im sozialen Umfeld für eine erfolgreiche<br />
Erstintegration Begleitung benötigen.<br />
Margarete Durstberger<br />
Hotelleitung<br />
Frau Durstberger, was ist das Besondere<br />
an Ihrem Unternehmen?<br />
Wesenufer Hotel & Seminarkultur liegt an<br />
einem der schönsten Plätze entlang der<br />
Donau! Bei uns finden Sie Räumlichkeiten<br />
für Tagungen bis zu 200 Personen. Die hellen<br />
und mit modernster Technik ausgestatteten<br />
Seminarräume sind multifunktionell nutzbar,<br />
individuell gestaltet und teilweise mit<br />
direktem Zugang zur Donauterrasse. Auch für<br />
Feste und Hochzeiten bietet das Wesenufer<br />
Hotel & Seminarkultur ein ideales Ambiente.<br />
Ausgezeichnet mit dem AMA Gastrosiegel<br />
werden im romantischen Schlossrestaurant<br />
die Gäste sowohl mit regionalen Köstlichkeiten<br />
wie auch mit internationaler Küche<br />
verwöhnt. Genießen kann man in den<br />
stilvoll-behaglichen Gasträumen oder auf<br />
der einzigartigen Terrasse mit Blick auf die<br />
Donau. Doch das Besondere an unserem Hotel<br />
- das bereits fünf Mal von unseren Gästen<br />
zum beliebtesten Seminarhotel in OÖ gewählt<br />
wurde und mit 5 Flipcharts klassifiziert ist –<br />
ist, dass wir das einzige Hotel in Österreich<br />
sind, welches aktive Sozialarbeit integriert in<br />
einem hohen Dienstleistungsniveau, anbietet.<br />
Darauf sind wir auch sehr stolz.<br />
Was ist ihnen bei Ihren zukünftigen Lehrlingen wichtig?<br />
Ich denke, es ist wichtig, Verständnis für die Probleme der Jugendlichen zu<br />
haben. Aber es ist auch notwendig, nicht nur konsequent, sondern in gewissen<br />
Situationen mit Disziplin zu arbeiten. Das ist immer eine Gratwanderung.<br />
Aus den vergangen Jahren und persönlichen Erfahrungen mit den Lehrlingen<br />
ist mein persönliches Erfolgsrezept die ehrliche Wertschätzung und der<br />
respektvolle Umgang für ein gelungenes Miteinander.<br />
In der Küche des Wesenufer<br />
Hotel & Seminarkultur begrüßt<br />
uns eine junge Köchin. Ihr offenes<br />
und freundliches Wesen fällt<br />
gleich auf und täuscht über ihre<br />
Erkrankungen hinweg. Aufgrund<br />
einer psychischen Beeinträchtigung<br />
mit einem ständigen Auf und Ab<br />
war ihr Leben nicht immer einfach.<br />
Früher war es eher düster. Heute<br />
ist es bunter geworden, denn sie<br />
hat sich von der Krankheit ihre<br />
Träume nicht rauben lassen.<br />
Nach einer erfolgreichen<br />
Ausbildung zur Köchin verwöhnt<br />
Vera M. die Gäste mit Schmankerl<br />
aus der Region ebenso wie mit<br />
internationaler Küche.<br />
Hier hat sie die richtige Würze<br />
fürs Leben gefunden.<br />
Vera, seit wann arbeitest du hier und<br />
welche Ausbildung hast du gemacht?<br />
Ich habe meine Ausbildung zur Köchin<br />
2<strong>01</strong>2 begonnen und am 3. Juni 2<strong>01</strong>5 mit<br />
gutem Erfolg abgeschlossen.<br />
Ab wann wusstest du, dass du<br />
Köchin werden möchtest?<br />
Aufgrund meiner psychischen Krankheit<br />
war ich vorher drei Jahre lang in einer<br />
Wohngruppe in Salzburg. Ich habe in der<br />
Einrichtung immer wieder unseren Koch<br />
Andreas beobachtet und wusste schon<br />
relativ bald, dass ich eine Ausbildung in<br />
diesem Bereich machen möchte.<br />
Wie schwierig war es für dich,<br />
mit deiner Krankheit eine Stelle zu<br />
finden?<br />
Es war ein langer Weg, und ich musste<br />
viel lernen und mir vieles ansehen bevor<br />
ich hier im Hotel zu arbeiten begonnen<br />
habe. Aber es lohnt sich für seine Träume<br />
zu kämpfen. Als erstes durfte ich hier<br />
im Hotel ein halbes Jahr schnuppern. Am<br />
meisten hat mich dann aber der Küchenbetrieb<br />
interessiert.<br />
Vera, wie hast du die Ausbildungszeit<br />
bzw. den Arbeitsalltag im Hotel<br />
erlebt?<br />
Sehr herzlich. Man ist nicht alleine und<br />
ich bekam meine fachlichen und mensch-<br />
22 | lebens<strong>WEGE</strong>
Erfolgsgeschichte Im Gespräch<br />
lichen Fragen immer beantwortet. Man<br />
lernt sehr viel und unser Ausbilder Markus<br />
Pracher ist ein Mensch mit einem<br />
sehr großen Herz. Mal freundlich, mal<br />
fordernd – was mir sehr geholfen hat,<br />
beruflich wie privat. Ohne ihn würde ich<br />
heute nicht mit dem Auto fahren, obwohl<br />
ich schon drei Jahre lang den Führerschein<br />
besessen hatte.<br />
Mit seinem Motto „Geht nicht, gibt es<br />
nicht!“ hatte er mich immer positiv motiviert.<br />
Ich wäre heute ohne ihn nicht da,<br />
wo ich jetzt bin. Vielen Dank nochmals<br />
an Markus, dass er an mich geglaubt hat.<br />
Was gibt dir im Job die meiste Kraft?<br />
Wenn es dem Gast schmeckt und ich für<br />
meine Arbeit gelobt werde. Ich weiß natürlich,<br />
das Geschmäcker verschieden<br />
sind und musste erst lernen auch mal mit<br />
Kritik umzugehen. Den Spaß am Kochen<br />
habe ich deswegen aber nicht verloren.<br />
Und wenn es sehr stressig ist, laufe ich<br />
so richtig auf Hochtouren und ich habe<br />
gelernt, mit dem Druck gut umzugehen.<br />
Ich liebe es zu kochen und will noch viele<br />
Erfahrungen machen und mich weiterbilden.<br />
Meine Zeit hier im Hotel ist in einem<br />
Jahr zu Ende und ich werde mir eine neue<br />
Stelle suchen, Neues lernen und mich<br />
weiterentwickeln.<br />
Möchtest du den zukünftigen Lehrlingen<br />
und Lehrlingssuchenden noch<br />
etwas mit auf den Weg geben?<br />
Man soll kämpfen, es lohnt sich! Und<br />
wenn man Hilfe benötigt, gibt es Organisationen<br />
und Behörden wo man sich<br />
informieren kann und die nötige Unterstützung<br />
bekommt. Ich habe die Chance<br />
genutzt und bin gespannt, was die Zukunft<br />
noch bringt!<br />
www.pmooe.at<br />
Vera hat uNs<br />
eIngeKOcht!<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 23
Im Gespräch<br />
IM GESPRÄCH<br />
mit Mag. Ulrike Rabmer-Koller<br />
Vorstandsvorsitzende des Hauptverbandes<br />
der Sozialversicherungsträger<br />
24 | lebens<strong>WEGE</strong>
Im Gespräch<br />
Seit Ende vorigen Jahres steht mit Mag. Ulrike Rabmer-Koller<br />
erstmals eine Frau an der Spitze des Hauptverbandes der<br />
österreichischen Sozialversicherungsträger. Als Unternehmerin ist<br />
die gebürtige Oberösterreicherin gewohnt, dass Dinge effizient laufen<br />
und rasch umgesetzt werden. So will sie auch ihre Aufgabe in der<br />
Sozialversicherung erfüllen: für mehr Effizienz im Gesundheitswesen<br />
sorgen und anstehende Probleme rasch und möglichst im Konsens aller<br />
Beteiligten zu lösen. Lebenswege führte mit Mag. Ulrike Rabmer-Koller<br />
das folgende Interview.<br />
Was hat Sie bewogen diese –<br />
angesichts der Herausforderungen<br />
an das öffentliche Gesundheitswesen<br />
– sicher nicht einfache Funktion an<br />
der Spitze der Sozialversicherung zu<br />
übernehmen?<br />
Rabmer-Koller: Bei allen Tätigkeiten<br />
und Funktionen die ich ausübe – vom<br />
Unternehmer bis zur Interessenvertretung<br />
für die Wirtschaft – habe ich immer<br />
den Anspruch erhoben, etwas verändern<br />
zu wollen. Das war auch mein Antrieb,<br />
Verantwortung an der Spitze der Sozialversicherung<br />
zu übernehmen. Ich möchte<br />
einen essentiellen Beitrag dazu leisten,<br />
dass sich Österreichs Gesundheitssystem<br />
zum Positiven verändert.<br />
In Umfragen sagt die Bevölkerung<br />
aber heute schon, dass sie mit dem<br />
Gesundheitssystem sehr zufrieden<br />
ist. Was muss sich aus Ihrer Sicht<br />
ändern?<br />
Rabmer-Koller: Die Bevölkerung schätzt<br />
das im internationalen Vergleich sehr gut<br />
ausgebaute Gesundheitssystem, weil es<br />
auf dem Fundament der Solidarität aufbaut.<br />
Jeder leistet einen fairen, seinen finanziellen<br />
Möglichkeiten angemessenen<br />
Beitrag und jeder hat dafür die Gewissheit,<br />
bestmöglich und nach den neuesten<br />
Erkenntnissen der Wissenschaft behandelt<br />
und versorgt zu werden. Niemand<br />
fragt hier nach den Kosten. Veränderung<br />
zum Positiven heißt daher für mich, alle<br />
Maßnahmen umzusetzen, damit diese<br />
Solidargemeinschaft nicht verloren geht.<br />
Dies reicht von der langfristigen finanziellen<br />
Absicherung des Systems über die<br />
Modernisierung von Leistungen bis zur<br />
Kundenfreundlichkeit.<br />
Wenn über Veränderung zum<br />
Besseren oder Reform gesprochen<br />
wird, landet man rasch beim Thema<br />
Geld. Wie wollen Sie das System<br />
finanzierbar halten?<br />
Rabmer-Koller: Ziel muss es sein, dass<br />
wir durch Effiziensteigerung Finanzmittel<br />
frei machen. Das bringt: mehr Geld<br />
für die Vorsorge-Medizin und die Prävention,<br />
rascher Einsatz der modernen,<br />
kostensparenden Informationstechnologie,<br />
bessere Steuerung und Planung, um<br />
nur ein paar Kernpunkte zu nennen.<br />
Zur besseren Steuerung zählt ja<br />
auch die Verschiebung der Leistungserbringung<br />
vom teuren Spitalsbereich<br />
in den wohnortnahen, niedergelassenen<br />
Bereich. Bedeutet dies nicht<br />
Mehrkosten für die Sozialversicherung?<br />
Rabmer-Koller: Eine Verlagerung von<br />
medizinischen Leistungen in den niedergelassenen<br />
Bereich verlagert selbstverständlich<br />
auch deren Kosten von<br />
den länderfinanzierten Spitälern in die<br />
Ordinationen der von den Sozialversicherungen<br />
finanzierten niedergelassenen<br />
Ärzte. Hier braucht es Kostenwahrheit<br />
d.h. das Geld muss der Leistung folgen.<br />
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass<br />
viele kostspielige Operationen verhindert<br />
werden können, weil die Sozialversicherung<br />
in Früherkennung und innovative<br />
Medikamente investiert.<br />
Dieses Prinzip „Geld folgt Leistung“<br />
ist zwischen den Reformpartnern Bund,<br />
Länder und Sozialversicherung auch<br />
vereinbart worden. Dessen Umsetzung<br />
wird ein wichtiges Thema der Finanzausgleichsverhandlungen<br />
sein.<br />
Ein Thema das die Menschen immer<br />
wieder bewegt ist die ausreichende<br />
medizinische Versorgung, insbesondere<br />
mit niedergelassenen Ärzten und<br />
Fachärzten mit Kassenvertrag vor Ort.<br />
Wie schätzen Sie die Lage ein?<br />
Rabmer-Koller: Statistisch betrachtet<br />
haben wir aktuell keinen Mangel an<br />
Ärzten bzw. Ordinationen mit Kassenvertrag.<br />
Es geht bei den Diskussionen<br />
in den Gemeinden aus meiner Sicht daher<br />
mehr um einen von der Bevölkerung<br />
gefühlten Ärztemangel. Dieser entsteht<br />
etwa durch Wartezeiten, überfüllte Ordinationen<br />
oder fehlende ärztliche Betreuung<br />
zu Hause. Das bewältigen wir<br />
mit einem neuen Versorgungsmodell für<br />
den niedergelassenen Bereich. Mit Blick<br />
auf die Zukunft beschäftigt uns aber sehr<br />
wohl das Problem, dass immer weniger<br />
Jungärzte gewillt sind, sich als Landarzt<br />
niederzulassen.<br />
Wie sieht das neue Versorgungsmodell<br />
aus, mit denen Sie den gefühlten<br />
Ärztemangel bekämpfen wollen?<br />
Rabmer-Koller: Es gibt drei wesentliche<br />
Anforderungen der Bevölkerung: Mehr<br />
Zeit für das ärztliche Gespräch, längere<br />
Öffnungszeiten und eine durchgehende<br />
medizinische Behandlung und Betreuung<br />
durch einen niedergelassenen Arzt in<br />
der Gemeinde. Unser Modell der neuen<br />
Primärversorgung bietet die organisierte<br />
Vernetzung von medizinischen Berufen<br />
unter einem Dach oder ortsübergreifend<br />
in Form eines virtuellen Netzwerkes.<br />
Damit schaffen wir keinesfalls den Hausarzt<br />
ab, sondern es entsteht ein zusätzliches,<br />
wohnortnahes, medizinisches<br />
Angebot von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr<br />
abends. Ein attraktives Angebot, dass<br />
sich nicht nur an die Bevölkerung, sondern<br />
auch an die medizinischen Berufe<br />
richtet. Denn ein vernetzt arbeitender<br />
Arzt ist dann eben kein Einzelkämpfer<br />
mehr. Er wird Teil eines Netzwerkes, das<br />
auch den „Work-Life-Balance“-Anforderungen<br />
junger Ärzte Rechnung trägt. Ich<br />
bin überzeugt, dass die neue Primärversorgung<br />
dem Beruf des Landarztes einen<br />
massiven Attraktivitätsschub geben wird.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 25
Tabuthema Demenz<br />
tabutheMa<br />
deMeNz:<br />
schWeIgen<br />
schadet<br />
Die Angst vor der Diagnose Demenz lässt viele das<br />
Thema einfach stillschweigen – mit Konsequenzen:<br />
Betroffene gehen zu spät zum Arzt, wodurch<br />
sinnvolle Therapien erschwert werden. Denn je früher<br />
die Behandlung ansetzt, desto geringer fällt die<br />
Belastung für einen selbst aus. Es liegt daher schon<br />
im Eigeninteresse, aufmerksam zu sein.<br />
„Mit unserer Arbeit in der Demenzberatungsstelle<br />
bieten wir Unterstützung, Hilfe und Training für<br />
Betroffene und deren Angehörige an, aber auch<br />
Prophylaxetraining für Personen, die vorbeugend<br />
etwas für ihr Gedächtnis tun wollen.“<br />
DSBA Doris Astecker, Leiterin der Demenzbratungsstelle<br />
Mag. Isabel Flamme & DSBA Doris Astecker<br />
Was ist Demenz eigentlich?<br />
Demenz ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe von altersbedingten<br />
Hirnleistungsstörungen. Die Spanne reicht dabei von<br />
Parkinson bis Alzheimer, von der rein motorischen Störung<br />
bei voller mentaler Leistungsfähigkeit bis hin zum nichts mehr<br />
mitbekommenden Pflegefall. Zumeist tritt Demenz bei Personen<br />
über dem 65. Lebensjahr auf, doch ist ebenso – je nach<br />
Demenzform – auch ein wesentlich früheres oder späteres Auftreten<br />
möglich.<br />
Es beginnt schleichend. Die erkrankte Person fällt manchmal<br />
durch Wortverwechslungen, zusammenhanglose Worte<br />
oder Verwirrung auf. Im Gespräch vollzieht sie unerklärliche,<br />
unlogische Sprünge, kommt vom Hundertsten ins Tausendste<br />
ohne jemals den Punkt zu treffen. Das muss noch keine Demenz<br />
sein, denn es kann sich auch um ganz normale Altersvergesslichkeit<br />
handeln.<br />
26 | lebens<strong>WEGE</strong>
Tabuthema Demenz<br />
„Hinsichtlich der Behandlung sollte man sich<br />
allerdings keinen Illusionen hingeben; Wunder gibt<br />
es nicht! Demenz kann weder durch Medikamente<br />
geheilt noch aufgehalten werden. Was weg ist bzw.<br />
krankheitsbedingt ausradiert worden ist, das bleibt<br />
auch unwiederbringlich verloren! Was man aber<br />
tun kann, ist das Fortschreiten der Krankheit durch<br />
Medikamente und Therapien zu verzögern. Das ist<br />
bereits für beide Seiten ein nicht zu unterschätzender<br />
Gewinn, denn es bringt sowohl Kranken wie auch<br />
Angehörigen ein deutliches Plus an Lebensqualität.“<br />
Mag. isabel Flamme, Psychologin<br />
Demenzberatungsstellen in ihrer region<br />
Demenzberatungsstelle Stadt Wels, Flurgasse 40 (Haus Neustadt, EG),<br />
4600 Wels, Tel.: 07242 / 417-4821<br />
Sprechtag der Demenzberatungsstelle Wels in der<br />
Sozialberatungsstelle Lambach, Karl-Köttl-Straße 1,<br />
4650 Lambach, Tel. Voranmeldung 07242 / 417-4821<br />
M.A.S.-Demenzberatung und -training BAPH Grieskirchen,<br />
Wagnleithnerstr. 36, 4710 Grieskirchen,<br />
Mag. Nicole Moser, Tel. Voranmeldung: 0664 / 8546692<br />
Demenzberatungsstelle Ottensheim / Bezirk Eferding:<br />
1x pro Woche Gruppentraining in Aschach und in Eferding.<br />
Telefonische Terminvereinbarung für Anmeldung bzw. Abklärungsgespräch:<br />
0664 / 8546 699 (Demenzberatungsstelle Ottensheim)<br />
Doch diese Phasen häufen sich irgendwann.<br />
Den gewohnten Alltag zu meistern<br />
wird zur Herausforderung und ist<br />
für Betroffene nicht mehr zu bewältigen.<br />
Gegenstände werden ständig an den unmöglichsten<br />
Orten verlegt. Spätestens zu<br />
diesem Zeitpunkt – Demenzkranke sind<br />
dann streng genommen schon nicht mehr<br />
fähig, für sich selbst zu sorgen – sollten<br />
bei den Angehörigen sämtliche Alarmglocken<br />
läuten und schnellstens etwas<br />
unternommen werden, denn alles, was<br />
danach folgt, geht massiv zulasten beider<br />
Parteien.<br />
PERSONEN, DIE SICH UM IHR<br />
GEDÄCHTNIS SORGEN MACHEN<br />
Es muss nicht immer Alzheimer<br />
sein, wenn man etwas vergisst.<br />
Die Demenzberatungsstelle bietet<br />
Unterstützung, Hilfe und Training<br />
für betroffene Familien an.<br />
• Früherkennung für Personen,<br />
die sich Sorgen um ihr Gedächtnis<br />
machen<br />
• Psychologische Diagnostik<br />
für Personen mit Demenz<br />
• Training und Förderung<br />
für Personen mit Demenz<br />
• Beratung für Betroffene und<br />
Angehörige<br />
• Unterstützung für Angehörige<br />
– Angehörigentreffen und<br />
Wissensvermittlung<br />
• Prophylaxetraining für Personen,<br />
die vorbeugend etwas für ihr<br />
Gedächtnis tun wollen<br />
Morbus alzheiMer<br />
syNdroM traiNiNg<br />
durch ausgebildete trainerinnen<br />
in den mobilen diensten<br />
M.A.S.-Training steht für motivieren, aktivieren und stärken der Fähigkeiten<br />
von Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Jede Form der körperlichen<br />
und geistigen Aktivität bringt Verbesserungen. Trainerinnen unterstützen<br />
mit persönlich abgestimmten Übungen. Diese helfen den Krankheitsverlauf<br />
positiv zu beeinflussen.<br />
Ziele des M.A.S.-Trainings: Stadiengerechte retrogenetische Förderung<br />
• Vorhandene Fähigkeiten sollen möglichst lange aufrecht<br />
erhalten werden<br />
• Einer beginnenden Vergesslichkeit kann entgegengewirkt bzw.<br />
das Fortschreiten der Erkrankung verzögert werden<br />
• Entlastung der Angehörigen<br />
• Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen<br />
Inhalte des MAS Trainings sind Bewegungsübungen, Gedächtnisübungen,<br />
Übungen für Alltagsfähigkeiten, Wahrnehmungsübungen und Kreatives.<br />
Voraussetzungen für diese Betreuungsform:<br />
Besuch der Demenzberatungsstelle Wels, Flurgasse 40: Beratung, Tipps<br />
für eine bessere Alttagsbewältigung etc., weiters wird eine Abklärung<br />
durchgeführt, um das Stadium der Erkrankung zu bestimmen und das Training<br />
angepasst durchführen zu können.<br />
Terminvereinbarung unter Tel.: 07242 / 417-4821<br />
Koordinatorin für Betreuung und Pflege: DGKS Christine Gruber unter<br />
Tel.: 07242 / 618-74473 oder 0664 / 2486519; DGKS Helga Jetzinger unter<br />
Tel.: 07242 / 618-74474 oder 0664 / 1981106<br />
Aufnahme durch die mobilen Dienste in der Projektphase in ausgewählten<br />
Gemeinden: Trainingszeit wird wie Betreuungszeit durch mobile<br />
Dienste abgerechnet<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 27
Palliativ Care<br />
PalliatiVe care<br />
mehr als nur sterbebegleItung<br />
Sterben und Tod. Mit diesen unausweichlichen Themen des Lebens wird<br />
Palliative Care häufig als Erstes assoziiert. Konfrontiert mit dieser<br />
existenziellen Lebenskrise sind Betroffene meist mit der Situation überfordert.<br />
Professionelle Hilfe von außen bietet Unterstützung. „Palliative Care ist ein<br />
Versorgungskonzept. Im Vordergrund steht die Lebensqualität, die jeder<br />
einzelne Mensch in seiner individuellen Situation für sich definieren sollte“,<br />
erläutert Roswitha Porinski, akademische Expertin für Palliative Care.<br />
Palliative Care ist „…ein Ansatz zur<br />
Verbesserung der Lebensqualität von<br />
Patienten und deren Familien, die mit<br />
Problemen konfrontiert sind, die mit<br />
einer lebensbedrohlichen Erkrankung<br />
einhergehen: durch Vorbeugen und<br />
Lindern von Leiden, durch frühzeitiges<br />
Erkennen, untadelige Einschätzung<br />
und Behandlung von Schmerzen sowie<br />
anderen belastenden Beschwerden<br />
körperlicher, psychosozialer und<br />
spiritueller Art.“<br />
(Defi nition WHO, 2002)<br />
28 | lebens<strong>WEGE</strong>
Pallitativ Care<br />
„Palliative Care, frühzeitig in den Betreuungsprozess<br />
involviert, kann den<br />
Verlauf bei unheilbarer Erkrankung<br />
durch eine ganzheitliche Patientenorientierung<br />
positiv beeinflussen. Deshalb<br />
möchten wir den angstbesetzten Begriff<br />
etwas entschärfen – wir bieten Unterstützung<br />
im Leben“, sagt Porinski. Am<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen gibt es die<br />
Palliative Care seit über zehn Jahren.<br />
Die zugewiesenen Patienten sind meist<br />
schon in einem weit fortgeschrittenen<br />
Krankheitsstadium. Zuweisungsgründe<br />
sind Schmerzlinderung, Gewichtsverlust<br />
und Ernährung, Verschlechterung<br />
des Allgemeinzustandes oder existenzielle,<br />
psychosoziale Bedürfnisse. .<br />
Gleicher Wissensstand für alle<br />
„Manchmal kommen Angehörige,<br />
Freunde und Bekannte auf unser Angebot<br />
zu, selten sind es die Patienten selbst. In<br />
der Regel weisen Ärzte und Pflegende<br />
die Patienten zu“, erzählt Porinskis Kollegin<br />
Sabine Leithner. Gleicher Wissensstand<br />
über die Erkrankung ist für alle Seiten<br />
von großer Bedeutung. „Wir erleben<br />
oft, dass Patienten und Angehörige sich<br />
gegenseitig schützen möchten. Auch das<br />
ärztliche Aufklärungsgespräch ist für Betroffene<br />
oft schwer auszuhalten. Vieles<br />
vom Gesagten wird nicht oder anders<br />
gehört. Deshalb sind interprofessionelle<br />
Familienkonferenzen wichtig: Sie bergen<br />
eine wichtige Ressource in der Begleitung<br />
und Unterstützung.“<br />
Wertvolles Netzwerk<br />
Viele Palliative-Care-Patienten sind an<br />
Krebs erkrankt, jedoch weisen auch Interne<br />
und Chirurgische Abteilungen sowie<br />
die Neurologie und die Demenzstation<br />
zu. Das fachgruppenübergreifende<br />
Arbeiten am Klinikum ist ein zentrales<br />
Element von Palliative Care. „Wir arbeiten<br />
mit Seelsorge, Klinischer Psychologie,<br />
Klinischer Sozialarbeit, aber auch<br />
mit der Physiotherapie.“ Palliative Care<br />
spannt ein wertvolles Netz der Sicherheit<br />
für die Patienten – vom Klinikum<br />
bis zum vertrauten Zuhause. Die aktive<br />
Zusammenarbeit mit den Mobilen Palliativteams,<br />
den Sozialen Diensten und den<br />
Hausärzten ist von enormer Bedeutung.<br />
Über das Sterben sprechen<br />
Großen Leidensdruck erfahren Patienten,<br />
wenn ihre Kräfte nachlassen. Die Autonomie<br />
zu verlieren, ist für viele Menschen<br />
schmerzvoll. „Manche reagieren<br />
mit Rückzug oder Aggressionen gegenüber<br />
dem betreuenden Umfeld. Solche<br />
Situationen sind für uns eine große Herausforderung.“<br />
Symptomlinderung steht<br />
genauso im Vordergrund wie die Gesamtversorgung.<br />
Oft ist die Aufnahme<br />
auf der Palliativstation notwendig. Bei<br />
Stabilisierung kann eine Entlassung nach<br />
Hause oder in eine adäquate Einrichtung<br />
möglich sein. „Viele Betroffene möchten<br />
zuhause in ihrem vertrauten Umfeld<br />
sterben“, erzählt Sabine Leithner. Unterschiedlichste<br />
Versorgungs- und Betreuungsmöglichkeiten<br />
machen dies möglich.<br />
„Wichtig ist dabei die vorausschauende<br />
Planung: Vieles muss angesprochen werden,<br />
achtsam und ehrlich, auch das Sterben<br />
selbst.“<br />
Mit meiner ganzen Präsenz<br />
Am Klinikum Wels-Grieskirchen führen<br />
viele Stationen ein Hospizzimmer. So<br />
haben Palliativpatienten die Möglichkeit,<br />
bei Bedarf auf der ihnen vertrauten Station<br />
sterben zu dürfen, wenn eine Entlassung<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
Die Palliativstation selbst verfügt über<br />
zehn Betten für Patienten mit schwerer<br />
Symptomatik, die zuhause oder auf der<br />
Abteilung nicht zu bewältigen ist. Auf<br />
die Frage, was man für Sterbende und<br />
ihre Angehörigen tun kann, antwortet<br />
Roswitha Porinski ganz einfach: „Mit<br />
meiner ganzen Präsenz zu hören – was<br />
sagt mir der Patient, was ist jetzt wichtig,<br />
wie kann ich ihm durch mein Wissen und<br />
meine Erfahrung unterstützen.“<br />
Grundwissen der Palliative-<br />
Care-Säulen<br />
Die Kompetenz dazu wird im Interprofessionellen<br />
Basis-Lehrgang Palliative<br />
Care durch die Akademie Wels angeboten.<br />
Die Inhalte decken alle Aspekte der<br />
Palliativmedizin und -pflege genauso wie<br />
psychosoziale Dimensionen, Spiritualität<br />
und auch Rechtliches ab.<br />
„Dieser Lehrgang vermittelt mit 160 Theoriestunden,<br />
40 verpflichtenden Praxisstunden<br />
und einer Facharbeit in Projektgruppen<br />
das Grundwissen der Palliative-<br />
Care-Säulen. Er ist Voraussetzung für die<br />
Mitarbeit in Palliativeinrichtungen.“ Für<br />
interessierte Laien und Mitarbeiter aus Gesundheits-<br />
und Sozialeinrichtungen wird<br />
der Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und<br />
Trauerbegleitung angeboten, welcher<br />
nicht nur befähigt, ehrenamtlich in der<br />
Hospizbewegung mitzuwirken, sondern<br />
von Absolventen auch als „Herzensbildung<br />
und Lebensschule“ bezeichnet wird.<br />
Wie können Familien das schaffen?<br />
„Familien können unheimlich über sich<br />
hinauswachsen, wenn es um den bevorstehenden<br />
Verlust eines geliebten Menschen<br />
geht. Wir zeigen ihnen, was sie tun können<br />
und dürfen. Die vielen positiven<br />
Rückmeldungen sind eine Bestätigung für<br />
das Wirken unserer palliativen Arbeit.“<br />
DGKS Roswitha Porinski, MSc,<br />
„Wir sind für unsere Kollegen<br />
immer erreichbar und kommen<br />
zu Teambesprechungen<br />
auf die Stationen.“<br />
DGKS Sabine Leithner, MSc.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 29
Famillie & Kind<br />
NEU!<br />
baby<br />
pacKage<br />
Melden Sie sich bei den kostenlosen<br />
Workshops „Gesund essen von Anfang<br />
an!“, „Babys erstes Löffelchen!“<br />
und „Starke Eltern von Anfang an!“<br />
an und erhalten einen Gratis-Gutschein<br />
für einen „Kindernotfall-<br />
Kurs“ im Wert von E 35.<br />
Sie möchten sich über gesunde Ernährung in<br />
der Schwangerschaft und Stillzeit informieren?<br />
Sie würden gerne gemeinsam mit Ihrem Partner<br />
einen Kurs besuchen, der Sie dabei unterstützt<br />
die spannende, neue Aufgabe als Eltern gut<br />
zu meistern?<br />
Sie möchten gerne wissen wann und wie man<br />
Baby’s ersten Brei zubereitet und wertvolle<br />
praktische Tipps rund um das erste Lebensjahr<br />
Ihres Babys erhalten?<br />
Sie würden gerne erfahren, wie man Babys vor<br />
Krankheiten und Unfällen schützt und was zu<br />
tun ist, wenn doch einmal etwas passiert?<br />
www.ooegkk.at<br />
KIndernOtfallKurs<br />
www.roteskreuz.at<br />
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen –<br />
das gilt gerade in der Medizin und auch in<br />
der Ersten Hilfe. Erlernen Sie Erste Hilfe für<br />
Kinder aller Altersstufen bei Unfällen und<br />
Erkrankungen. Zielgruppe sind Eltern,<br />
Großeltern und alle Personen, die Kinder betreuen.<br />
Erlernen Sie lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
für Säuglinge, Klein- und Schulkinder und die<br />
Beurteilung auftretender Erkrankungen, usw.<br />
30 | lebens<strong>WEGE</strong>
Famillie & Kind<br />
die oögKK - auf eInen blIcK<br />
Neu erschienen ist der Mini-Folder „Die OÖGKK - Auf einen Blick“.<br />
Hier finden Sie Informationen über Abteilungen, Telefonnummern,<br />
Ansprechpartner, Beitragssätze und vieles mehr.<br />
www.ooegkk.at<br />
gesuNdheits- uNd uNterstÜtzuNgsaNgebote<br />
fÜr famIlIen mIt KIndern<br />
Mutterberatungen<br />
Die erweiterte Mutterberatungsstelle „IGLU“<br />
verbindet die herkömmliche Mutterberatung mit<br />
einem neuen Angebot für Eltern und Kindern bis<br />
zu drei Jahren. Das Beratungsteam - ein Kinderfacharzt,<br />
eine Diplomsozialarbeiterin, ein Psychologe,<br />
eine Ernährungsberaterin - unterstützt<br />
in allen Fragen der Entwicklung, Erziehung und<br />
Förderung von Kleinkindern.<br />
Zusätzlich zur Mutterberatung gibt es noch Spielstuben-<br />
und Elterntrefftermine. Im Rahmen dieser<br />
Beratung können unterschiedliche Angebote in<br />
Anspruch genommen werden. Es gibt Informationen<br />
und Beratungen zu den Themen:<br />
Gesundheit/Zahngesundheit<br />
Ernährung/Stillen/Beikost<br />
Pflege<br />
Babymassage<br />
Entwicklung-Förderung-Erziehung<br />
Entwicklungs-/Verhaltensauffälligkeiten<br />
Partner- und Familienkonflikte<br />
persönliche Belastungen<br />
Kinderbetreuung (Tagesmutter, etc.)<br />
• finanzielle Ansprüche/Beihilfen (Kinderbetreuungsgeld,<br />
Mutter-Kind-Zuschuss, etc.)<br />
Bei Bedarf ist auch eine Kontaktvermittlung zu<br />
Ämtern, Gesundheits-/Sozialeinrichtungen möglich.<br />
Alle Beratungen erfolgen kostenlos und vertraulich.<br />
www.wels.at<br />
Familienberatungsstelle mit neuen<br />
Öffnungszeiten<br />
Die Familienberatungsstelle der Stadt Wels (Am<br />
Rosenhag 2) hat geänderten Öffnungszeiten:<br />
Montag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr (telefonische<br />
Terminvereinbarung erbeten). Zentrale<br />
Bereiche sind unter anderem die Paarberatung<br />
sowie die Elternberatung im Zusammenhang mit<br />
Erziehungsschwierigkeiten oder Auffälligkeiten<br />
von Kindern und Jugendlichen. Das Angebot ist<br />
nicht auf bestimmte Alters- oder Symptomgruppen<br />
beschränkt, sondern bietet eine sehr umfassende<br />
Möglichkeit, professionelle, kostenlose<br />
und anonyme Unterstützung in Anspruch zu nehmen.<br />
Bei Bedarf könne darüber hinaus auch juristische<br />
Hilfe beigezogen werden. Ein weiteres<br />
Angebot der Familienberatungsstelle stellt die<br />
Scheidungsberatung beim Bezirksgericht Wels<br />
dar. Diese wird - parallel zum Amtstag des Bezirksgerichtes<br />
- jeden Dienstag von 8.30 bis 12.30<br />
Uhr in Form einer Co-Beratung (Psychosozialer<br />
Berater und Jurist) abgehalten. Dieses Angebot<br />
kann ohne Terminvereinbarung von Einzelpersonen,<br />
Paaren und Familien am Bezirksgericht<br />
Wels kostenlos in Anspruch genommen werden.<br />
v.l.n.r.:<br />
Dienststellenleiterin<br />
Adelheid Kraxberger,<br />
Sozialreferentin<br />
Vizebürgermeisterin<br />
Christa Raggl-<br />
Mühlberger und<br />
Koordinatorin<br />
Andrea Diosi<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 31
Studie<br />
WirtschaFtsFaKtor<br />
alten- und pflegeheIme<br />
Auswirkungen auf Einkommen, Beschäftigung<br />
und Entwicklung der regionalen<br />
Wirtschaft am Beispiel 22 konfessioneller<br />
Alten- und Pflegeheime<br />
In Anbetracht der demografischen Entwicklung<br />
stellen Alten- und Pflegeheime<br />
eine immer mehr zunehmende Notwendigkeit<br />
dar. Sie sorgen nicht nur für<br />
einen herausfordernden Kostenfaktor, sie<br />
bewirken auch immer mehr regionalwirtschaftliche<br />
Effekte.<br />
v.l.n.r.: Dr. Günter Jakobi, GF der TAU-Gruppe,<br />
Sr. Angelika Garstenauer, Generalobern der<br />
Franziskanerinnen, Prof. Dr. Friedrich Schneider<br />
Genau diese Effekte haben Dr. Florian<br />
Wakolbinger und Mag. Stefan Jenewein<br />
von der Gesellschaft für Angewandte<br />
Wirtschaftsforschung (GAW) unter der<br />
wissenschaftlichen Leitung von Univ.<br />
Prof. DDr. Friedrich Schneider anhand<br />
von 22 konfessionellen Alten- und Pflegeheimen<br />
im Zeitraum von 2<strong>01</strong>1 bis 2<strong>01</strong>5<br />
untersucht.<br />
Finanzierung der Alten- und<br />
Pflegeheime<br />
Finanziert werden die Pflege- und Altenheime<br />
durch die Beiträge der Heimbewohnerinnen<br />
und Heimbewohner, zum<br />
größten Teil aber von der öffentlichen<br />
Hand. In den vergangenen Jahren betrugen<br />
die jährlichen öffentlichen Ausgaben<br />
der 22 Heime durchschnittlich 40,9 Millionen<br />
Euro. Verwendet wurden diese für<br />
Personal, Vorleistungen und für Investitionen.<br />
Die Ausgaben für Vorleistungen betreffen<br />
die Nachfrage nach verschiedenen<br />
Gütern und Dienstleistungen wie Ausgaben<br />
für Lebensmittel und Getränke, Energie<br />
und Abfallentsorgung oder sonstiges.<br />
Positive Auswirkung auf Einkommen,<br />
Beschäftigung & Co<br />
All diese Nachfrageimpulse (Konsum,<br />
Vorleistungen und Investitionen) wirken<br />
sich positiv auf das Bruttoregionalprodukt,<br />
auf das regional verfügbare Einkommen<br />
sowie die regionale Beschäftigung<br />
aus.<br />
„Abseits des stetig steigenden Bedarfs an Pflege- und Betreuungsplätzen in<br />
Oberösterreich nimmt die Bedeutung dieser Alten- und Pflegeheime<br />
in Bezug auf die regionalwirtschaftlichen Effekte immer mehr zu. Die Studie<br />
zeigt die erstaunlich positiven Auswirkungen der 22 Heime im Bereich<br />
Einkommen und Beschäftigung in verschiedenen Wirtschaftssektoren<br />
im Bundesland Oberösterreich.“<br />
In Zahlen gemessen stieg das Bruttoregionalprodukt<br />
im Untersuchungszeitraum<br />
zusätzlich um 47,4 Millionen Euro und<br />
das verfügbare Einkommen um 30,7 Millionen<br />
Euro jährlich. Diese fielen zum<br />
größten Teil auf die Bereiche Dienstleistungen<br />
und Vermietung, aber auch Sachgütererzeugung,<br />
Handel, Bau, Verkehr<br />
und Telekommunikation sowie Gesundheit<br />
und Soziales.<br />
Außerdem konnten in Oberösterreich<br />
zusätzlich durchschnittlich 640 Vollzeitjahresarbeitsplätze<br />
geschaffen werden.<br />
Diese teilen sich auf den Handel, Sachgütererzeugung,<br />
Vermietung, Bau, Gesundheit<br />
& Soziales sowie Beherbergung und<br />
Gastronomie auf.<br />
Auswirkungen auf Steuern und<br />
Sozialversicherungsbeiträge<br />
Die durchschnittlichen Lohnsteuerabgaben<br />
der 22 konfessionellen Alten- und<br />
Pflegeheime betrugen 3,4 Millionen<br />
Euro, die Sozialversicherungsbeiträge<br />
beliefen sich auf 14,6 Millionen Euro.<br />
Sie lösten somit einen positiven regionalwirtschaftlichen<br />
Effekt aus, indem sie zuerst<br />
zwar in öffentliche Budgets flossen,<br />
letzten Endes aber zumindest teilweise<br />
wieder zurück an die Konsumenten sowie<br />
Unternehmen gelangten, die die Mittel<br />
wieder für Konsum und Investitionen<br />
verwendeten.<br />
32 | lebens<strong>WEGE</strong>
Sozial<br />
jahre<br />
sOZIales fOrum<br />
grIesKIrchen<br />
„Die gute und regelmäßige<br />
Kontaktpflege von Mitarbeitern unterschiedlicher<br />
Sozialeinrichtungen erweist sich auch<br />
immer wieder förderlich für die Qualität der<br />
Dienstleistungen: Zielgenaue Übermittlungen<br />
und bei Bedarf auch gemeinsame Betreuungen<br />
über Einrichtungsgrenzen hinweg kommen<br />
den Kunden zu gute. Versorgungslücken können<br />
rascher erkannt und Maßnahmen dagegen<br />
unternommen werden.“<br />
Erwin Kreutzer, Koordinator des<br />
SOZIALEN FORUMS GRIESKIRCHEN<br />
Das Soziale Forum Grieskirchen ist eine informative und<br />
sehr lebendige Plattform von und für Institutionen, Behörden,<br />
Vereine und Selbsthilfegruppen im Bezirk Grieskirchen.<br />
Ziel ist die gute Vernetzung sozialer Initiativen zum Wohle<br />
der Bevölkerung.<br />
Was vor 20 Jahren als Familienstammtisch<br />
klein angefangen hat,<br />
ist heute eine lebendige persönliche<br />
Vernetzung auf operativer<br />
Ebene. Im Vordergrund stehen<br />
Information und Unterstützung.<br />
Durch die regelmäßige Pflege<br />
guter Kontakte und den Austausch<br />
aktueller Informationen<br />
zwischen den Akteuren sozialer<br />
Hilfen kann den Hilfesuchenden<br />
rascher und unbürokratischer geholfen<br />
werden.<br />
Treffpunkt persönlicher Austausch<br />
Die regelmäßige Treffen jeden<br />
ersten Mittwoch im Monat (ausgenommen<br />
Juli und August)<br />
zwischen 17 Uhr und 19 Uhr im<br />
Gasthof „Zweimüller“ in Grieskirchen<br />
richten sich an die operativen<br />
Mitarbeiter, bzw. auch engagierte<br />
Privatpersonen, die im<br />
unmittelbaren Kontakt mit hilfsbedürftigen<br />
Menschen stehen. In<br />
ungezwungener Weise wird hier<br />
über die verschiedensten sozialen<br />
Themen diskutiert. Aktuelle<br />
Angebote werden vorgestellt und<br />
wertvolle Erfahrungen mitgeteilt.<br />
Neue Personen, Einrichtungen<br />
und Initiativen finden hier den<br />
schnellsten Weg, sich bekannt zu<br />
machen.<br />
Von A (wie Assista) bis Z (wie<br />
Zivilinvalidenverband)<br />
Rund 30 Institutionen, Einrichtungen,<br />
Behörden wirken mit, das<br />
soziale Netz bedarfsgerecht und<br />
wirkungsorientiert zu gestalten.<br />
In übersichtlicher Form finden<br />
Sie unter www.sozialesforum.at<br />
unter Angebote einfach und rasch<br />
die Adressen, Telefonnummern,<br />
Öffnungszeiten, Angebotsbeschreibungen<br />
und Namen der<br />
Ansprechpersonen der angefragten<br />
Einrichtungen. Auch der<br />
Sozialhilfeverband Grieskirchen<br />
ist mit seinen Sozialberatungsangeboten<br />
in dieser Initiative<br />
vertreten.<br />
www.sozialesforum.at<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 33
Gemeinsam in Eferding<br />
Nicht eiNsaM –<br />
sOndern gemeInsam<br />
Der Bezirk Eferding reagiert<br />
aufgrund von demographischen<br />
Veränderungen und dem Wegfall<br />
von Unterstützungsleistungen<br />
innerhalb von Großfamilien indem<br />
er das Miteinander von Jung<br />
und Alt neu zu denken versucht<br />
und im gemeinsamen Hinschauen<br />
unsere Gewohnheiten und<br />
Überzeugungen erkennt, in Frage<br />
stellt, und Antworten sucht.<br />
Herr P.<br />
Zu oft verspricht man sich Heilung mittels<br />
Wellness-Angeboten, Bachblüten,<br />
Tai Chi, Rebirthing, und manchem mehr.<br />
Andere setzen, mehr wissenschaftsgläubig<br />
auf die Karten von Schulmedizin,<br />
Hirnforschung oder klassische Psychotherapie.<br />
Nur einem ist man sich nicht<br />
mehr bewusst: Dem Angewiesen-Sein<br />
der Menschen untereinander.<br />
„Ohne gemeinsame wöchentliche<br />
Turnstunde wäre mein Alltags-Leben<br />
um einiges ärmer“<br />
Herr P. (40), war aktives Mitglied in<br />
einem Turnverein. 2<strong>01</strong>1 wurde ein Prostata-CA<br />
diagnostiziert und sofort operiert.<br />
Nach erfolgter OP begann er mit<br />
Beckenbodentraining und gezielter Gymnastik.<br />
„Trotz vieler Zweifel und Ängste nahm ich allen Mut zusammen und fragte<br />
die Turner-Leitung ob ich trotz fallweiser körperlicher Beschwerden<br />
(Harninkontinenz, Blähungen) wieder dabei sein kann. Ich bekam nicht nur<br />
die Zusage, sondern die Aufforderung unbedingt wieder zu kommen. Nicht nur<br />
die herzliche unvoreingenommene Aufnahme in die Gruppe geben mir bis<br />
heute Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.“<br />
Turner-Leitung: „Ich habe mich bemüht<br />
für Herrn P. individuell nach seinen<br />
Erfordernissen und Möglichkeiten erforderliche<br />
Trainings (Muskeltherapie,<br />
Bewegungstherapie) in das Programm<br />
einzubauen. Ich hatte Herrn P. auch ein<br />
Einzeltraining angeboten, basierend auf<br />
der Erkenntnis, dass der Heilungsverlauf<br />
nicht kontinuierlich, sondern vielleicht<br />
stufenförmig abläuft, wobei der<br />
Zeitpunkt des Trainings so zu wählen<br />
war, dass dieses in einen Zeitraum fällt,<br />
indem eine neuerliche Besserung der<br />
Symptomatik eintritt und die Motivation<br />
zur Therapie gut ist. Ich möchte Menschen<br />
mit der Problematik dieses Themas Mut<br />
machen und sie auffordern aktiv ihr Leben<br />
mitzugestalten.“<br />
„Das gemeinsame Singen hat mich<br />
aus einer Lebenskrise geholt“<br />
Eine Lehrerin, die mit 18 Jahren aus dem<br />
Iran floh und heute an einem Gymnasium<br />
Musik unterrichtet, erzählt: „Ich<br />
bin wegen der politischen Verhältnisse<br />
weggegangen, aber jedes Mal wenn ich<br />
in Österreich auf der Straße ging, fühlte<br />
ich mich wie vor Gericht. Die Menschen<br />
34 | lebens<strong>WEGE</strong>
Gemeinsam in Eferding<br />
schauten mich an wie ein Staatsanwalt –<br />
alles was ich sage und tue, kann gegen<br />
mich verwendet werden. Im Orient hat<br />
jeder ein Lächeln und wenn du irgendwo<br />
hinkommst, bieten sie dir zuerst einmal<br />
Tee an. Durch einen glücklichen Umstand<br />
fand ich Zugang zu einem Chor,<br />
der mir eine große Erleichterung in Bezug<br />
auf soziale Integration war und ist.<br />
Ich gehe von einer Probe beschwingt und<br />
munter nach Hause, obwohl ich gestresst,<br />
überarbeitet und müde gekommen bin.“<br />
Überzeugt ist Chorleiterin Rahela Duric,<br />
dass Singen ein Wesen ist, das viele verschiedene<br />
Menschen aufgrund der und<br />
durch die Musik verbindet. Gemeinsames<br />
Interesse an einer Sache überwindet nationale,<br />
finanzielle oder Persönlichkeitsverschiedenheiten.<br />
Das gemeinsame Lied<br />
fördert sprichwörtlich die soziale Harmonie.<br />
Ein anderer Aspekt ist der des<br />
persönlichen Wachstums. Man ist durch<br />
zahlreiche Situationen (Konzerte, Proben<br />
nach einem langen Arbeitstag u. ä.) gefordert,<br />
ständig an sich selber zu arbeiten.<br />
So bieten viele Bereiche (kognitiver,<br />
sozialer, emotionaler, musikalischer,<br />
ästhetischer und psychomotorischer)<br />
eine Möglichkeit durch die Herausforderungen<br />
die Persönlichkeit zu entwickeln.<br />
Das Singen schult allein durch eine Konzertsituation<br />
die Aufmerksamkeit, die<br />
Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisleistung<br />
und das Selbstbewusstsein.<br />
„Mittagstisch: Gemeinsam schmeckt<br />
es wirklich besser“<br />
Essen und Trinken in einer Tischgemeinschaft<br />
ist ein wichtiger Aspekt im<br />
menschlichen Leben. In Eferding wird<br />
über die Sommerferienmonate für die<br />
Hortkinder ein Mittagessen im Heim angeboten.<br />
Der gemeinsame Mittagstisch<br />
war für Julia (10) der Beginn einer neuen<br />
Freundschaft. Da die Großeltern beider<br />
Elternteile von Julia im Ausland leben,<br />
also nicht verfügbar sind, hat Julia keinen<br />
Kontakt zu alten Menschen. Sie lernte<br />
eine Bewohnerin vom Seniorenheim<br />
im Rahmen des gemeinsamen Mittagstisches<br />
kennen und lieben.<br />
„Ich besuche meine Leihoma fast täglich.<br />
Sie tut mir vorlesen und am liebsten höre<br />
ich von ihr Märchen. Wenn wir über Märchen<br />
diskutieren sagt mir Oma immer,<br />
wie man schwierige Situationen meistern<br />
kann. Meine Oma sagt ich sei eine<br />
Künstlerin. Ich kann mit Wörtern spielen,<br />
wilde Sätze und Wortspiele zusammenstellen<br />
und es ist ganz lustig, weil ich fast<br />
immer gewinne. Leider gibt mir meine<br />
Oma nicht viel Schokolade, sondern sie<br />
sagt nach einer Umarmung immer, ich<br />
bin sehr stolz auf dich, und das ist dann<br />
auch süß.“<br />
Die Frage an die „Leihoma“, wie sie die<br />
Beziehung zu Julia als Oma sieht, fasst<br />
sie in der Sprache des Wissenschaftlers<br />
Mihaly Csikszentmihalyi zusammen:<br />
1. Freude existiert unabhängig von<br />
allen materiellen Maßstäben, das<br />
beste Beispiel dafür ist die Liebe.<br />
2. Glück kommt immer aus der<br />
Tätigkeit selbst und nicht von<br />
dem, was wir dafür bekommen.<br />
3. Jede Tätigkeit, scheinbar auch<br />
unproduktiv, gibt Gelegenheit für<br />
das Gefühl der Freude.<br />
4. Glück kann man nur im<br />
Augenblick erleben.<br />
5. Tu das, was du tust,<br />
mit ganzem Herzen.<br />
Mit dem Alter und dem Einzug ins Seniorenheim<br />
nahm das Gefühl von sozialer<br />
Isolation und Einsamkeit zu. Das Bedürfnis<br />
nach Beziehung und Gesellschaft<br />
bleibt trotzdem aufrecht. Ich bin unendlich<br />
dankbar, für die Möglichkeit der für<br />
mich glückseligen Beziehung zu Julia.<br />
„Hochbetagt und noch gefragt“<br />
In der Seniorengemeinschaft werden<br />
hauptsächlich hochbetagte alleinstehende<br />
Menschen betreut. Die Mitglieder werden<br />
zweimal pro Woche entweder von<br />
ihren Angehörigen gebracht oder lassen<br />
sich mit dem Taxi bringen. Die Gruppe<br />
ist ein wichtiger Fixpunkt der Woche für<br />
die Teilnehmer. Hier haben sie die Möglichkeit<br />
soziale Kontakte noch zu leben.<br />
Laut Betreuerin Frau Sch. stehen nicht<br />
mehr die Aktivitäten (gemeinsame Ausflüge,<br />
Bewegungsübungen, Basteln,…)<br />
im Vordergrund – viele wären aus körperlichen<br />
oder geistigen Gründen dazu<br />
gar nicht mehr in der Lage. Die Gruppe<br />
hat auch klar zu Frau Sch. gesagt, dass<br />
sie das nicht mehr möchten! Ihnen geht<br />
es viel ums miteinander reden und vor<br />
allem ums Zuhören. Frau Sch. hört oft<br />
den ganzen Nachmittag nur zu. Wenn es<br />
möglich ist und die Gruppe will, dann<br />
gehen sie bei Schönwetter ab und zu ins<br />
Kaffeehaus. Viele der Teilnehmer kennen<br />
Menschen im Bezirksseniorenwohnheim<br />
Eferding. Von Zeit zu Zeit gehen sie gemeinsam<br />
dorthin und besuchen Bekannte<br />
die im Altersheim in Eferding leben.<br />
Herr Albert: „Manchmal fühle ich mich<br />
so leer und mein Leben sinnlos. Früher<br />
war ich geachtet, hatte eine wichtige<br />
Funktion, man baute auf meine Ideen,<br />
schätzte meine Arbeit, ich wurde gemocht,<br />
ich wurde viel eingeladen. Immer<br />
gab es etwas zu tun. Und jetzt: Die Falten<br />
des Alters fühlen sich wie Risse an. Unbeachtet<br />
und ungeachtet fühle ich mich,<br />
als wäre nichts mehr übrig geblieben. Zu<br />
diesem Schmerz gesellt sich tiefe Freude<br />
und Dankbarkeit nach einem Beisammen-Sein<br />
im Senioren-Treff, sodass der<br />
Schmerz nicht Oberhand gewinnt. Im<br />
Zusammensein mit anderen, im Erzählen,<br />
im Angehört-werden, beim Besuchen von<br />
Freunden erlebe ich eine Erfüllung, die<br />
mir Lebensmut und Lebenskraft gibt.“<br />
Es geht nicht nur darum, die Grundversorgung<br />
im Alltag wie Gesundheit und<br />
Pflege in den Mittelpunkt zu rücken.<br />
Beziehungen sind genauso und zentral<br />
wichtig für die seelische und körperliche<br />
Gesundheit, um sich ausdrücken<br />
zu können, sowie sinnstiftend für die<br />
eigene Entwicklung. Um mit Gefühlen<br />
und Bedürfnissen – seien es die eigenen<br />
oder die anderer – überhaupt in Kontakt<br />
zu kommen, brauchen wir eine besondere<br />
Verbindung zum Leben, zu uns selbst<br />
und zu anderen Menschen. Wir brauchen<br />
Mitgefühl-„Empathie“ oder Einfühlung.<br />
Martin Buber sagt, dass Empathie das<br />
wertvollste Geschenk ist, das ein Mensch<br />
einem anderen geben kann.<br />
Dieser Artikel möchte Mut machen,<br />
dem eigenen Potenzial nach zu spüren,<br />
sich auf zu machen und entsprechend<br />
seinen Fähigkeiten die Gesellschaft mit<br />
zu gestalten.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 35
Stadt Wels<br />
rauchFrei-InfO<br />
Atemnot, Bluthochdruck, Schlaganfall: Obwohl<br />
sie bereits krank sind, fällt es vielen Rauchern<br />
schwer aufzuhören. Versuche, sich von der Sucht<br />
zu befreien, bleiben oft erfolglos, weil professionelle<br />
Hilfe fehlt.<br />
www.klinikum-wegr.at<br />
Ambulante Raucherentwöhnung /<br />
Kundenservicestelle OÖGKK Wels<br />
Programm - Rauchfrei durchs Leben<br />
in 5 Wochen:<br />
• Wöchentliche Treffen<br />
(1,5 Stunden) in einer Gruppe<br />
• Rauchstopp-Tag zwischen dem<br />
2. und 3. Kurstermin<br />
• Wissenschaftlich fundierte<br />
Methode<br />
• Professionelle Betreuung<br />
durch Psychologinnen<br />
und Psychologen<br />
• Informationen zum Gebrauch<br />
von Nikotinersatzpräparaten<br />
• Selbstbehalt<br />
Anmeldung & Auskünfte:<br />
Tel.: 05 78 07 10 35 30<br />
oder 10 35 12<br />
ambulante.raucherentwoehnung@ooegkk.at<br />
Stationäre Therapie der OÖGKK<br />
Die OÖ Gebietskrankenkasse bietet<br />
für starke Raucher eine stationäre<br />
Entwöhnung an. Das Kurangebot<br />
der OÖGKK wendet sich an<br />
Personen, die stark tabakabhängig<br />
sind und bereits an diagnostizierten<br />
Erkrankungen leiden, die durch<br />
das Rauchen entstanden sind oder<br />
verschlechtert werden. Die stationäre<br />
Raucherentwöhnung wird<br />
im Gesundheitszentrum Linzerheim<br />
in Bad Schallerbach angeboten.<br />
Um eine Kur in Anspruch<br />
nehmen zu können, muss der Arzt<br />
einen Kurantrag mit dem Vermerk<br />
„Stationäre Raucherentwöhnung“<br />
ausstellen und diesen an die<br />
OÖGKK weiterleiten. Dort werden<br />
alle erforderlichen Unterlagen geprüft<br />
und ein Untersuchungstermin<br />
wird vereinbart.<br />
Raucherberatung im Klinikum<br />
Sie möchten schon lange mit dem<br />
Rauchen aufhören? Sie haben es<br />
schon mehrmals versucht? Sie haben<br />
es geschafft, aber dann wieder<br />
angefangen? Im Klinikum Wels-<br />
Grieskirchen haben Sie jede Woche<br />
die Chance, zum Nicht-Raucher zu<br />
werden – es beraten Sie Klinische<br />
Psychologinnen.<br />
Wo? Lungenambulanz,<br />
B 2, 1. Stock<br />
Wann? Jeden Donnerstag,<br />
15 Uhr, Dauer ca. 1 Stunde<br />
Teilnehmen können sowohl<br />
stationäre und ambulante<br />
Patienten als auch alle externen<br />
Interessierten! Anmeldung und<br />
nähere Informationen erhalten<br />
Sie telefonisch im Sekretariat<br />
der Lungenabteilung unter<br />
+ 43 7242 415 2382.<br />
rauchFreies KlInIKum<br />
5 Gründe, um mit dem<br />
Rauchen aufzuhören<br />
1. Bereits am 1. Tag nach dem Aufhören<br />
sinkt das Risiko einer Herzattacke<br />
2. Innerhalb von 2 Wochen verbessert sich<br />
der Geruchs- und Geschmackssinn<br />
3. Nach 2 Wochen bis 3 Monaten haben<br />
sich die Blutzirkulation verbessert<br />
und die Lungenkapazität gesteigert<br />
4. Nach 5 Jahren sinkt das Herzinfarktrisiko<br />
beinahe auf das eines Nichtrauchers<br />
5. Nach 5 bis 10 Jahren ist das<br />
Lungenkrebsrisiko nur mehr halb so hoch<br />
Das Rauchfrei-Telefon<br />
Tel.: 0800 810 <strong>01</strong>3<br />
www.rauchfrei.at<br />
Das Klinikum Wels-Grieskirchen wird seit Februar 2<strong>01</strong>6 als „Rauchfreies Klinikum“ geführt.<br />
Das Projekt verpflichtet sich im Wesentlichen den Zielsetzungen der Gesundheitsförderung sowie<br />
der Schaffung eines gesunden Arbeitsumfeldes und verbessert außerdem das Erscheinungsbild<br />
des Klinikums. Das Rauchen auf dem Gelände in Wels ist in den zehn gekennzeichneten Raucherbereichen<br />
(siehe Abbildung) im Freien erlaubt. Dies gilt für alle Mitarbeiter, Patienten und Besucher.<br />
Geplant sind Informationskampagnen, Schulungen und Raucher-Entwöhnungsprogramme.<br />
Mit diesen Maßnahmen wird die Zertifizierung „Rauchfreies Krankenhaus“ des Europäischen<br />
Netzwerkes Rauchfreier Gesundheitseinrichtungen angesteuert.<br />
36 | lebens<strong>WEGE</strong>
lebens<strong>WEGE</strong> | 37<br />
Stadt Wels
Stimmen aus der Region<br />
stiMMeN aus<br />
der regIOn<br />
38 | lebens<strong>WEGE</strong>
Stimmen aus der Region<br />
stress KaNN<br />
iM alltag<br />
schnell entstehen ...<br />
Hier ein paar Tipps wie Menschen in der Region<br />
Stress vermeiden oder ihn abbauen.<br />
TIEF DURCHATMEN<br />
„Die tiefe Atmung stimuliert einen<br />
Nerv, der diejenigen Hirnregionen<br />
verbindet, die einen beruhigen.<br />
Das hat mir mein Hausarzt<br />
verraten und es hilft mir sehr gut.<br />
Einfach 10-mal tief ein und<br />
ausatmen. Klingt einfach?<br />
Ist es auch. Und wirkt Wunder.“<br />
Herr Karl G., Wels<br />
GRÜNER TEE<br />
„Ich trinke morgens Grünen Tee<br />
statt Kaffee. Grüner Tee und Kaffee<br />
enthalten beide Koffein und sorgen<br />
dafür, dass der Körper das Stresshormon<br />
Cortisol ausschüttet. Du<br />
bekommst den schnellen „Kick“,<br />
den Du von Kaffee kennst, aber<br />
Grüner Tee beruhigt, anstelle Dich<br />
zusätzlich nervös zu machen.“<br />
Sonja T., Wels<br />
GESUNDE ERNÄHRUNG<br />
„Ich habe immer gesunde Lebensmittel<br />
in Griffweite. Erlernt habe ich<br />
dies bei einem Seminar für Ernährung.<br />
Insbesondere dann, wenn ich<br />
gestresst bin, gibt es eine ganz einfache<br />
Möglichkeit, mit der ich meinen<br />
Blutzucker stabil halte. Auf diese<br />
Weise kann ich den Teufelskreis der<br />
Stimmungsschwankungen durchbrechen<br />
und gleichzeitig die Zellen<br />
in meinem Gehirn auf Trab halten.“<br />
Tanja L., Eferding<br />
FITNESSTRAINING<br />
„Regelmäßiges Training ist für mich<br />
ein echtes Ventil zum Stressabbbau.<br />
Keine Zeit? Keine Ausreden!<br />
Wenn ich wenig Zeit habe lasse<br />
ich das Auto stehen und nehme das<br />
Fahrrad. Oft reicht schon ein<br />
Spaziergang von 10 Minuten.<br />
Jede Art von Bewegung hilft, den<br />
Kreislauf in Gang zu bringen und<br />
klare Gedanken zu fassen.“<br />
Simon Z., Eferding<br />
EINFACH NUR LACHEN<br />
„Humor und Lachen ist mir sehr wichtig.<br />
Wenn wir lachen, schüttet unser Körper<br />
Glückshormone und Endorphine aus.<br />
Dabei ist es übrigens egal, ob wir<br />
„künstlich“ lachen oder etwas wirklich<br />
lustig finden.“<br />
Anmerkung der Redaktion: Funktioniert!<br />
Gudrun B., Grieskirchen<br />
MUSIK<br />
„Ich bin ja schon etwas älter, aber<br />
für mich ist Musik immer wichtig<br />
zum Entspannen. So senkt insbesondere<br />
klassische Musik, wie z. B.<br />
Mozart und Bach, die Herzfrequenz<br />
und den Blutdruck, beruhigt die<br />
Atmung und reduziert so die<br />
Ausschüttung von Stresshormonen.<br />
Das habe ich bei einer Kur vor<br />
vielen vielen Jahren erfahren.“<br />
Theo H., Wels<br />
Stress ist eine wirklich<br />
ernste Angelegenheit.<br />
Nehmen Sie sich Zeit für sich!<br />
Zeit und Gesundheit ist<br />
das kostbarste was wir haben!<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 39
G´sunde Küche<br />
Voller elaN iN<br />
dIe Warme JahresZeIt<br />
… mit Spargel, Meeresfrüchten, Keimlingen und Kräutern.<br />
Zum Abgang wartet ein feines Rosenblüteneis. Und das Ganze<br />
kann mit gutem Gewissen genossen werden – denn was<br />
auf den Fotos gut aussieht und lecker schmeckt, entpuppt<br />
sich als wahre Vitaminbombe.<br />
LAUWARMER SALAT von verschiedenem<br />
Spargel mit Granatapfelkernen und<br />
gebratenen Garnelen<br />
Als Menü zum Frühlingsbeginn<br />
2<strong>01</strong>6 empfiehlt unser Grieskirchner<br />
Küchenchef Hannes Zeininger:<br />
Zubereitung:<br />
600 g verschiedene Spargelsorten (grüner, weißer oder wilder<br />
Spargel) schälen und in Salzwasser mit etwas Zitronensaft<br />
bissfest kochen. In kaltem Wasser abschrecken und einen<br />
Teil des Kochfonds für die spätere Marinade aufheben. Einen<br />
Granatapfel halbieren und mit einem Löffel die Kerne herauslösen.<br />
Zu den in Stücken geschnittenen Spargel geben<br />
und aus Spargelfond, Himbeeressig und Rapsöl die Marinade<br />
zubereiten. Diese mit Salz, etwas Chili und einer Prise Zucker<br />
abschmecken.<br />
Nun werden die im Kühlschrank aufgetauten Garnelen (12<br />
Stück mittlerer Größe) geschält und gesäubert. Mit Salz und<br />
Zitrone würzen und in einer heißen Pfanne auf beiden Seiten<br />
ca. eine Minute braten. Am Ende der Garzeit die Garnelen mit<br />
etwas Marinade vom Spargelsalat noch in der Pfanne ablöschen.<br />
Zum Anrichten den Spargel aus der Marinade heben und<br />
mittig auf einem Teller anrichten. Die Garnelen daraufsetzen<br />
und noch warm mit getoastetem Baguette servieren!*<br />
40 | lebens<strong>WEGE</strong>
G´sunde Küche<br />
Rezepte für „Klare Gemüseessenz mit<br />
Kräuter-Grießnockerl“ und „Rosenblüteneis<br />
mit Erdbeerragout und Schokoladekuchen“<br />
finden Sie online auf www.klinikum-wegr.at<br />
unter Aktuelles.<br />
VItamIne und mehr<br />
Bei Vitaminen denkt jeder zuerst an das C – welches<br />
allerdings nur eines von vielen ist. Die Ascorbinsäure<br />
ist vor allem in Obst und Gemüse enthalten.<br />
Brokkoli, Kraut, Paprika, Kartoffeln, Bärlauch, Beeren<br />
und Zitrusfrüchte weisen einen besonders hohen<br />
Gehalt auf. Ein Mangel würde sich durch<br />
Skorbut − auch bekannt als „Seemannskrankheit“ −<br />
mit Zahnfleischbluten, Hautentzündungen und<br />
schlechter Wundheilung äußern. Gesunde Erwachsene<br />
sollten täglich 100 mg am Tag zu sich nehmen.<br />
Während einer Antibiotikatherapie, bei Rauchern,<br />
Hämodialyse-Patienten und schwangeren bzw.<br />
stillenden Frauen ist der Bedarf erhöht (bis zu 200 mg<br />
pro Tag). Durch eine abwechslungsreiche Ernährung<br />
mit drei Portionen Gemüse sowie zwei Portionen Obst<br />
täglich kann man den Bedarf an Vitamin C gut decken.<br />
HAUSGEMACHTE PASTA<br />
mit frischen Keimlingen und leichter<br />
Kräuter-Limettensoße<br />
Zubereitung:<br />
Für den Nudelteig geben Sie 250 g Hartweizengrieß (am besten<br />
vom „Durumweizen“), 2 Eier, 2 EL Olivenöl, 5 g Salz<br />
und etwas Wasser in die Rührschüssel einer starken Küchenmaschine<br />
und kneten Sie auf langsamer Stufe einen geschmeidigen,<br />
aber dennoch festen Teig. Den Teig einige Stunden rasten<br />
lassen und in einer Nudelmaschine zu Nudeln beliebigen<br />
Formats schneiden.<br />
Für die Limetten-Keimlingssoße 2 Schalotten in feine Würfel<br />
schneiden, in Rapsöl anbraten und mit 100 g Weißwein ablöschen.<br />
Mit 500 g Gemüsebrühe aufgießen und mit 100 g Crème<br />
fraîche verfeinern. Verschiedene Kräuter, den Saft von 2 Limetten<br />
und Schale von 1 Limette beigeben und pürieren. Je<br />
nach Belieben kann man die Soße durch ein Sieb streichen und<br />
mit etwas Stärke binden. Frische Keimlinge kurz durchspülen<br />
und beigeben. Pasta mit Soße kurz durchmischen und auf<br />
einem tiefen Teller anrichten. Eventuell mit frisch geriebenem<br />
Parmesan bestreuen.*<br />
*Mengenangaben für vier Personen<br />
Kritische Vitamine sind Vitamin D und Folsäure.<br />
Vitamin D ist in Lebensmitteln wie Fisch, Pilzen und<br />
Milchprodukten enthalten, wird jedoch hauptsächlich<br />
durch Sonnenstrahlen aktiviert. Im Winter ist der<br />
Spiegel bei einem Großteil der Bevölkerung zu<br />
niedrig. Besonders bei älteren Menschen wird eine<br />
Supplementierung (meist in Form von Tropfen) als<br />
notwendig erachtet. Durch die Aufnahme von<br />
Vitamin D kann Calcium in die Knochen eingebaut<br />
werden, das Risiko an Osteoporose zu erkranken sinkt.<br />
Folsäure ist vor allem für schwangere Frauen bzw.<br />
Frauen mit Kinderwunsch wichtig. Während der<br />
Schwangerschaft ist der Bedarf an Folsäure um ein<br />
Drittel erhöht. Für viele Frauen ist es schwierig,<br />
den Bedarf allein über die Ernährung zu decken,<br />
daher wird Folsäure in der Schwangerschaft<br />
standardmäßig supplementiert. Folsäure ist vor allem<br />
in grünem Blattgemüse enthalten.<br />
Mit einem Apfel,<br />
einer Handvoll<br />
Erdbeeren, einer kleinen<br />
Schüssel Kopfsalat,<br />
einer Tomate,<br />
150 g gekochtem<br />
Spargel und 2 bis 3<br />
gekochten Kartoffeln<br />
nimmt man ca. 200 mg<br />
Vitamin C zu sich.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 41
Aktiv<br />
Rätsel lösen & gewinnen<br />
Welser Einkaufsgulden<br />
gewinnen!<br />
Mit Welser Einkaufsgulden können Sie in über<br />
300 Geschäften und Lokalen einkaufen bzw. sich in<br />
Gastronomiebetrieben kulinarisch verwöhnen lassen!<br />
1. Preis<br />
E 100,-<br />
2.–3. Preis<br />
E 50,-<br />
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E 10,-<br />
11.–15. Preis<br />
Je 1 Linzer Torte aus der<br />
Bäckerei des Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
Lösung:<br />
Senden Sie bitte bis spätestens 31. August 2<strong>01</strong>6 das Lösungswort an:<br />
wazek & partner, Kennwort „lebens<strong>WEGE</strong> aktiv“, Bürgerstraße 6, 4020 Linz<br />
oder per E-Mail an aktiv@lebenswege-online.at | Absender nicht vergessen!<br />
Die Auflösung gibt es in der nächsten Ausgabe von lebens<strong>WEGE</strong>!<br />
Lösungswort Ausgabe 12 „Aerztlicher Notdienst“.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
42 | lebens<strong>WEGE</strong>
Aktiv<br />
reIsedurchfall Oder<br />
„mOnteZumas rache“<br />
reiseMediziNische<br />
Vorsorge:<br />
WIr WOllen, dass sIe<br />
gesund ZurÜcK KOmmen<br />
Reisen in fremde Länder, klimatische Bedingungen sowie<br />
Speisen und Getränke stellen für den menschlichen<br />
Körper eine Belastung dar. Besonders der Organismus<br />
von Kindern, Schwangeren, älteren Menschen und chronisch<br />
Kranken wird dabei in hohem Maße beansprucht.<br />
Durch eine sorgfältige Reisevorbereitung und unter Berücksichtigung<br />
einiger Verhaltensregeln im Urlaubsland<br />
können Gesundheitsrisiken vermieden werden.<br />
Was Sie vor Ihrer Reise tun können<br />
Ist Ihr Pass noch gültig?<br />
•<br />
Lesen und beachten Sie die Reise und Sicherheitshinweise.<br />
Diese werden fortlaufend aktualisiert, wenn nötig auch<br />
mehrmals am Tag.<br />
•<br />
•<br />
Informieren sie sich über die Einreisebestimmungen und<br />
zollrechtlichen Vorschriften.<br />
Für alle (Not )Fälle: Schließen Sie eine Auslandskrankenversicherung<br />
ab, die auch die Kostenübernahme für einen<br />
aus medizinischen Gründen erforderlichen Rücktransport<br />
beinhaltet.<br />
• Machen Sie Kopien Ihrer wichtigsten Reisedokumente<br />
(Pass, Flugtickets, Kreditkarten, Impfausweis) und bewahren<br />
Sie diese an separater Stelle in Ihrem Reisegepäck auf.<br />
• Informieren Sie Angehörige oder Freunde über Ihre Reisepläne<br />
und -daten.<br />
• Lassen Sie wertvollen Schmuck und andere entbehrliche<br />
Wertsachen zu Hause.<br />
Halten sie sich an die Weisheit: „Schäl es, koche es, grill es<br />
oder vergiss es“.<br />
TIPP<br />
• •<br />
kein Wasser aus der Wasserleitung, immer aus versiegelten<br />
Flaschen, keine Eiswürfel<br />
Obst vor dem Verzehr großzügig schälen<br />
kein rohes Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder Gemüse<br />
keine Milch- und Tiefkühlprodukte, Sahneeis, Mayonnaise<br />
Vorsicht vor dem kalten Buffet im Hotel<br />
reIseÜbelKeIt<br />
Bei kurvigen Auto- und Busfahren, bei Wellengang auf See<br />
und bei Luftturbulenzen im Flugzeug kann das menschliche<br />
Gehirn die Signale nicht richtig koordinieren und der Körper<br />
reagiert mit Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen und<br />
Kreislaufkollaps.<br />
TIPP<br />
• •<br />
Blick stets nach vorne in Fahrtrichtung: Punkt fixieren<br />
oder Augen schließen<br />
nicht Lesen während der Fahrt<br />
während der Fahrt nur leichte Mahlzeiten<br />
Kaugummi kann die Übelkeit hemmen<br />
Jetlag<br />
Bei Langstreckenflügen über die Längengrade kommt es<br />
zu einer Zeitverschiebung, die vom biologischen Rhythmus<br />
des Körpers abweicht. Durch den veränderten Schlaf- und<br />
Wachrhythmus entstehen Beschwerden wie eine verminderte<br />
Reaktionsfähigkeit, Erschöpfungsgefühl und eine eingeschränkte<br />
Gedächtnis- bzw. Konzentrationsfähigkeit.<br />
TIPP<br />
•<br />
viel Schlaf in der ersten Nacht<br />
leicht verdauliche, kohlehydratreiche Speisen fördern<br />
den Schlaf. Eiweißreiche Nahrung fördert hingegen den<br />
Wachzustand<br />
reIseImpfungen<br />
Welche Impfungen sind ratsam? Sprechen Sie mit dem Arzt<br />
Ihres Vertrauens über Ihr exotisches Reiseziel.<br />
lebens<strong>WEGE</strong> | 43
sOmmer, sOnne,<br />
... hautschutz<br />
Bei längeren Aufenthalten im Freien ist einiges zu beachten,<br />
ansonsten können Sie sich schnell einen Sonnenbrand holen.<br />
Wichtig ist vor allem, dass Sie genügend Sonnencreme<br />
verwenden und sich nicht zu lange in der Sonne aufhalten.<br />
1. Langsam an die Sonne gewöhnen<br />
Der Eigenschutz der Haut baut sich nur langsam auf, deswegen<br />
sollten Sie sich bei den ersten Sonnenbädern durch leichte<br />
Kleidung und eine Sonnencreme mit einem ausreichend hohen<br />
Lichtschutzfaktor schützen.<br />
2. Genügend Sonnencreme verwenden<br />
Besonders sorgfältig sollten Sie empfindliche Bereiche<br />
wie Ohren, Lippen, Nase, Dekolleté, Nacken, Schultern<br />
sowie die Fußoberseite eincremen.<br />
3. Rechtzeitig eincremen<br />
Cremen Sie sich nicht erst ein, wenn Sie schon<br />
in der Sonne liegen, sondern am besten bereits<br />
bevor Sie sich vor die Tür begeben. So sind Sie<br />
direkt geschützt, wenn Sie ins Freie gehen.<br />
6. Auf UV-A- und<br />
UV-B-Schutz<br />
achten<br />
Ihre Sonnencreme<br />
sollte sowohl einen<br />
Schutz vor UV-A-<br />
Strahlen als auch vor<br />
UV-B-Strahlen bieten.<br />
Achten Sie darauf,<br />
dass beides explizit<br />
auf der Verpackung<br />
angegeben wird.<br />
7. Mittagssonne meiden<br />
Während der Mittagszeit, das heißt<br />
zwischen 11 und 16 Uhr, sollten Sie im<br />
Sommer die Sonne meiden. In dieser<br />
Zeit ist die Strahlung nämlich besonders<br />
intensiv – mitunter scheint die Sonne<br />
150-mal intensiver als am Morgen und<br />
am Abend. Dadurch kann es schnell<br />
zu einem Sonnenbrand kommen.<br />
ausschneiden und aufbewahren!!!<br />
4. Nicht zu lange in<br />
der Sonne bleiben<br />
Die Eigenschutzzeit der<br />
Haut ist in erster Linie vom<br />
Hauttyp abhängig: Hellere<br />
Typen haben beispielsweise<br />
eine Eigenschutzzeit von nur<br />
zehn Minuten. Bei dunkleren<br />
Hauttypen kann sie dagegen<br />
mehr als eine halbe Stunde<br />
betragen.<br />
5. Auch im Schatten<br />
eincremen<br />
Im Schatten ist die Sonnenstrahlung<br />
zwar geringer als<br />
in der Sonne, Sie sind aber<br />
keineswegs sicher geschützt:<br />
Deswegen ist auch hier die<br />
Verwendung einer Sonnencreme<br />
mit einem ausreichend<br />
hohen Lichtschutzfaktor von<br />
Bedeutung.<br />
8. Am Wasser extra schützen<br />
Wenn Sie am Wasser liegen, sollten Sie<br />
Ihre Haut besonders sorgfältig mit Sonnenmilch<br />
eincremen. Dadurch wird das UV-<br />
Licht reflektiert und die Strahlung deutlich<br />
verstärkt.<br />
9. Kopf und Augen schützen<br />
Wenn Sie sich länger in der Sonne aufhalten, sollten Sie auf<br />
jeden Fall eine Kopfbedeckung tragen. Dadurch können Sie<br />
nicht nur einem Sonnenbrand auf der Kopfhaut vorbeugen,<br />
sondern auch weitere Hitzeschäden wie beispielsweise einen<br />
Sonnenstich verhindern.<br />
10. Nachcremen beim Sport<br />
Während des Sonnenbadens sollten Sie<br />
den Sonnenschutz etwa alle 60 Minuten<br />
auffrischen. Denn durch Schwimmen im<br />
Wasser, Abtrocknen mit dem Handtuch<br />
oder Schwitzen beim Sport lässt die<br />
Schutzwirkung der Sonnencreme nach.<br />
ausschneiden und aufbewahren!!!