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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Projekt Zürich im Landesmuseum<br />
Die intensiven Vorarbeiten für das Projekt mit dem Arbeitstitel<br />
«Zürich im Landesmuseum» wurden um die Jahreswende<br />
2014/2015 gestoppt, indem im Gemeinderat der Stadt Zürich<br />
nach positiv verlaufener Abstimmung über den städtischen<br />
Kreditanteil von CHF 1.76 Mio. das Behördenreferendum ergriffen<br />
wurde. Das Projekt-Steuerungsgremium verfügte dader<br />
MAS-Ausbildung. Verantwortlich dafür war die Abteilung<br />
Überlieferungsbildung.<br />
Zürcher Taschenbuch<br />
Das Zürcher Taschenbuch wird seit 1858 (Alte Folge) bzw.<br />
1878 (Neue Folge) von einer kleinen Gesellschaft zürcherischer<br />
Geschichtsfreunde herausgegeben. Redaktor ist seit<br />
2<strong>00</strong>6 Meinrad Suter, wissenschaftlicher Mitarbeiter des<br />
Staatsarchivs. Vom Verein der Freunde des Staatsarchivs wird<br />
das Zürcher Taschenbuch als Jahresgabe an seine Mitglieder<br />
abgegeben. Die meisten Aufsätze beruhen auf archivischen<br />
Quellen und werden von Besucherinnen und Besuchern des<br />
Staatsarchivs verfasst.<br />
Das Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 2016 bringt elf Beiträge<br />
zur Zürcher Geschichte aus der Zeit vom Mittelalter bis<br />
in die Gegenwart. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle<br />
der Aufsatz von Mathias Ulrich, studentischer Mitarbeiter in<br />
der Abteilung Aktenerschliessung des Staatsarchivs. Der Aufsatz<br />
mit dem Titel «Zur Zürcher Verkehrspolitik zwischen Stein<br />
am Rhein und Baden unter Bürgermeister Hans Waldmann nach<br />
den Aussagen von Fuhrleuten im Streit um den Zoll von Kloten<br />
im Jahr 1494» beruht auf einer Seminararbeit, die im Rahmen<br />
eines Archivseminars der Universität Zürich entstanden ist.<br />
Separate Projekte<br />
Projekt Datenaustausch mit dem «Escher-Portal»<br />
Staatsarchiv und Alfred Escher-Stiftung spezifizierten und realisierten<br />
im Berichtsjahr wie vereinbart eine Austausch-Lösung,<br />
mit der die Daten zu Briefen von und an Alfred Escher,<br />
deren Original im Staatsarchiv liegt, auf unserem Online-Verzeichnis<br />
und auf dem Webportal der Alfred Escher-Stiftung<br />
identisch gehalten werden. Das gemeinsame Projekt ist damit<br />
abgeschlossen.<br />
Projekt Schlieren in der Sattelzeit<br />
1750–1850 (Legat Ursula Fortuna)<br />
Bruno Meier und Verena Rothenbühler nahmen im Verlauf des<br />
Berichtsjahrs planmässig ihre Arbeiten auf. Im Frühling wurde<br />
das bestehende Konzept von Autor- und Trägerschaft besprochen;<br />
im Herbst wurden daran, nachdem zwischenzeitlich<br />
Archivbesuche stattgefunden hatten und weitere Abklärungen<br />
vorgenommen worden waren, bestimmte Modifikationen vorgenommen.<br />
Insbesondere wird voraussichtlich die Zeitachse<br />
bis Ende des 19. Jahrhunderts erstreckt, weil die regionale Über<br />
lieferungslage für die erste Hälfte des 19. Jh. doch recht dünn<br />
ist. Budget und Zeitplan des Projekts bleiben unverändert.<br />
Projekt Alltag in der Zürcher Psychiatrie um 1970<br />
Ende 2014 schlossen sich die Beratungsstelle für Landesgeschichte<br />
BLG, der Chronos Verlag und das Staatsarchiv zu<br />
einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit dem Ziel, auf der<br />
Basis eines Fotobestandes, der geschenkweise ans Staatsarchiv<br />
übergegangen war, ein kleines Publikationsprojekt zum<br />
Alltag in der Zürcher Psychiatrie um 1970 zu realisieren.<br />
Der Bestand umfasst eine Anzahl Bilder des Fotografen<br />
und ehemaligen Psychiatriepflegers Willi Keller, die dieser im<br />
Rahmen seiner Arbeit in der Klinik Burghölzli von Patienten in<br />
der geschlossenen Geriatrie gemacht hatte. Besondere und<br />
besonders traurige Bedeutung haben die Bilder heute deshalb,<br />
weil am 6. März 1971 28 Männer dieser Abteilung bei einem<br />
Brandunglück den Tod fanden. Wenige Monate zuvor<br />
hatte Willi Keller die Abteilung in einer Fotoserie dokumentiert;<br />
viele der Porträtierten wurden zu Opfern der Katastrophe.<br />
Zusammen mit dem Fotografen beschloss die Arbeitsgemeinschaft,<br />
ein Buchprojekt zu lancieren, in dessen Zentrum<br />
diese Fotografien stehen sollten, angereichert durch Texte<br />
zum Brandunglück, das seinerzeit natürlich intensiv debattiert<br />
wurde, aber auch zur generellen Situation in der Zürcher Psychiatrie<br />
um 1970, zu Zeiten also, in denen in Europa und den<br />
USA teilweise heftige Reformdebatten geführt wurden.<br />
Am 8. Juli bewilligte der Regierungsrat einen Projektbeitrag<br />
von CHF 1<strong>00</strong> <strong>00</strong>0. Der Fotobestand ist inzwischen erschlossen<br />
und verzeichnet; die Textarbeiten sind im Gang. Die Publikation<br />
des Buchs ist für 2017 vorgesehen.<br />
Projekt Zürcher Waffenbestand goes public<br />
Die Arbeiten im Rahmen des Projekts «Zürcher Waffensammlung<br />
goes public» konnte Ende des Berichtsjahrs abgeschlossen<br />
werden. Der offizielle Projektschluss ist auf Frühling 2016<br />
angesetzt. Ein Projektresumé wird im kommenden Jahresbericht<br />
erscheinen.<br />
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