StAZH_JB15_00_02
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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
und die Behandlung von verschimmelten Unterlagen, die die Anfangsphase<br />
des Projekts dominiert hatten, konnten weitgehend<br />
abgeschlossen werden. Für etliche Gemeinden wurden Notfallkonzepte<br />
erarbeitet, Brand- und Wasserschutz wurden verbessert.<br />
Vielerorts konnten die Mitarbeiter des Pilotprojekts Bewertungs-<br />
und Erschliessungsrückstände abbauen. Gleichzeitig<br />
wurde in allen Gemeinden die Trennung der Laufenden von der<br />
Ruhenden Ablage in Angriff genommen, um den Lebenszyklus<br />
der Unterlagen sauber zu bewirtschaften. Ziel ist es, in den Gemeindeverwaltungen<br />
ein ganzheitliches Life-Cycle-Management<br />
zu etablieren und die Mitarbeitenden der Pilotgemeinden<br />
entsprechend zu schulen, so dass gewisse Prozesse (beispielsweise<br />
die Bereinigung abgeschlossener Dossiers) durch die<br />
Sachbearbeiter/innen selber durchgeführt werden können.<br />
Die wichtigsten nun anstehenden Arbeiten sind bei einer<br />
Mehrheit der Pilotgemeinden die Umstellung auf elektronische<br />
Aktenführung inklusive Beschaffung entsprechender Software<br />
sowie – wo gewünscht – die Einführung des neuen Aktenplans.<br />
Dürnten ist die erste Pilotgemeinde, die per 1. Januar<br />
2016 auf digitale Aktenführung und damit auch auf den<br />
neuen Aktenplan umstellt. Dabei werden auch die Anforderungen<br />
an die digitale Langzeitarchivierung berücksichtigt.<br />
Rebekka Wyler übernahm per Mitte Jahr die Leitung des<br />
Projekts. Sie führte wiederum Ende Jahr mit allen Pilotgemeinden<br />
ein Bilanzgespräch, das der regelmässigen Überprüfung<br />
des Projekterfolgs dient. Die Pilotgemeinden und das Staatsarchiv<br />
sind sehr zufrieden mit der bisher geleisteten Arbeit.<br />
Visitationen<br />
Im Berichtsjahr fanden 16 Visitationen statt. Bernhard Rieder,<br />
Ralph Ruch und Rebekka Wyler besuchten neun Kirchgemeinden,<br />
fünf Politische Gemeinden, eine Schulgemeinde und<br />
einen Zweckverband. Unsere Visitationen bestehen einerseits<br />
aus einer Bestandesaufnahme der Informationsverwaltung<br />
und Archivierung vor Ort, anderseits aus einer auf die Bedürfnisse<br />
der Gemeinden und Zweckverbände zugeschnittenen<br />
Beratung. Dabei geht es um die Ausstattung von Archivräumlichkeiten<br />
ebenso wie um die Umstellung auf elektronische<br />
Aktenführung. Weiter führten die Mitarbeitenden des Bereichs<br />
Gemeindearchive gegen siebzig Kurzberatungen durch, telefonisch<br />
und per E-Mail.<br />
Hilfsmittel und Kurse<br />
Die online verfügbaren Hilfsmittel des Staatsarchivs für Gemeinden<br />
finden sich im entsprechenden Abschnitt der Website.<br />
Neue Musteraktenpläne für Zweckverbände<br />
Nachdem das Staatsarchiv in den letzten Jahren neue Musteraktenpläne<br />
für Schul- und Kirchgemeinden sowie für Politische<br />
Gemeinden erarbeitet hat, wurde im Berichtsjahr an neuen<br />
Musteraktenplänen für verschiedene Zweckverbandstypen sowie<br />
für Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden KESB gearbeitet.<br />
Ein erster Teil der insgesamt fast zwanzig neuen Aktenpläne<br />
für Zweckverbände soll 2016 veröffentlicht werden.<br />
Konzept Informationssicherheit<br />
Datenschutz und Informationssicherheit sind Fragen, die auch<br />
in den Gemeinden immer wieder zu Diskussionen Anlass geben.<br />
Das Staatsarchiv hat deshalb im Berichtsjahr ein Konzept<br />
Informationssicherheit erarbeitet, das auf unserer Website zur<br />
Verfügung steht. Das Konzept wurde von Jan Schneebeli verfasst<br />
und enthält Hinweise, wie der Zugang zu den laufenden<br />
wie auch zu den archivierten Daten der Gemeinde geregelt<br />
werden kann.<br />
Bewertungskonzepte<br />
Jan Schneebeli und Samuel Fischer erarbeiteten im Rahmen<br />
ihrer Tätigkeit für das Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />
Bewertungskonzepte für die Akten der Betreibungsund<br />
Gemeindeammannämter sowie für kommunale Steuerund<br />
Finanzakten. Ausgehend von der Entstehungsgeschichte<br />
der erwähnten Unterlagen und den Verantwortlichkeiten für<br />
einzelne Aktengruppen legen diese Konzepte fest, welche Aktenkategorien<br />
ganz oder teilweise archiviert werden sollen,<br />
und welche nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen vernichtet<br />
werden können. Die Bewertungskonzepte stehen allen interessierten<br />
Gemeinden zur Verfügung.<br />
Schulungen für Mitarbeitende von Gemeinden<br />
und Behördenmitglieder<br />
Rebekka Wyler und Ralph Ruch führten Kurse für Mitarbeitende<br />
von Schulverwaltungen und politischen Gemeinden sowie<br />
für Behördenmitglieder von katholischen und reformierten<br />
Kirchgemeinden durch. Der Kurs für Mitarbeitende von Politischen<br />
Gemeinden wurde erstmals angeboten und stiess, wie<br />
auch die anderen Kurse, auf positives Echo. Die Schulungen<br />
ermöglichen es dem Staatsarchiv, zahlreiche Gemeinden auf<br />
einmal zu erreichen und die Mitarbeitenden und Behördenmitglieder<br />
zu befähigen, den Lebenszyklus ihrer Unterlagen effizient<br />
zu bewirtschaften und ihre Archive selber zu betreuen.<br />
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