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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
tieren unter anderem die Geschichte des politischen Katholizismus<br />
im Kanton.<br />
Auf Vermittlung des Archivs für Zeitgeschichte AfZ entschieden<br />
sich die Eigentümer der ehemaligen Roth Käse AG<br />
in Uster, dem Staatsarchiv das reichhaltige Firmenarchiv zu<br />
übergeben. Der bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichende<br />
Bestand umfasst Unterlagen aus allen Tätigkeitsbereichen<br />
der Firma, darunter auch umfangreiches Werbematerial sowie<br />
Fotos und Filme, und betrifft sowohl die Firmengeschichte in<br />
der Schweiz als auch in den USA. Eng verwoben mit dem Firmenarchiv<br />
sind Unterlagen aus der Familiengeschichte.<br />
Überdies schenkte die Stiftung Volkshochschule des Kantons<br />
Zürich dem Staatsarchiv ihr Archiv, das insbesondere<br />
die Protokolle und Jahresberichte seit der Gründung 1920, die<br />
Programmhefte und weitere Akten umfasst. Weitere Schenkungen<br />
betrafen Unterlagen des Turnvereins der Kantonspolizei<br />
(unter anderem mit Chroniken, Fotoalben und verschiedenen<br />
Objekten) und des Militär-Sanitäts-Vereins Zürich. Letzterer<br />
wurde 1881 gegründet und ist damit eine der ältesten<br />
Organisationen im Kanton, die sich um die Laien-Nothilfe und<br />
Erste Hilfe kümmern.<br />
Um Doppelspurigkeiten möglichst zu vermeiden, haben<br />
sich die Archive jener Kantone, die an den unterschiedlichen<br />
Ostschweizer Regionalkonferenzen beteiligt sind, bezüglich<br />
Archivierung der jeweiligen Bestände abgesprochen. Gemäss<br />
dieser Übereinkunft unterzeichnete das Staatsarchiv im Berichtsjahr<br />
sowohl mit der Finanzdirektoren-Konferenz Ost als<br />
auch mit der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz<br />
der Ostschweizer Kantone je einen Hinterlegungsvertrag.<br />
Mit dem Konkordat betreffend die gemeinsame Ausbildung<br />
der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre<br />
Zulassung zum Kirchendienst (ehemalige Theologische<br />
Konkordatsprüfungsbehörde) wurde die bereits bisher praktizierte<br />
Übernahme von Unterlagen aus dem Sekretariat des<br />
Zürcher Kirchenrates in einem Schenkungsvertrag festgehalten.<br />
Eine weitere vertragliche Bereinigung gab es mit dem<br />
Protestantisch-kirchlichen Hilfsverein des Kantons Zürich,<br />
dessen Archiv seit 1990 im Staatsarchiv deponiert ist. Auch<br />
diese Hinterlegung wurde im Zusammenhang mit einer Folgeablieferung<br />
in eine Schenkung umgewandelt.<br />
Records Management<br />
Sowohl in der kantonalen Verwaltung wie auch in den Zürcher<br />
Gemeinden zeichnet sich ab, dass der so genannte Digital<br />
Turn an Fahrt gewinnt. Immer mehr Verwaltungseinheiten stellen<br />
ganz oder teilweise auf elektronische Informationsverwaltung<br />
um und nehmen dazu die Beratungsdienstleistungen des<br />
Staatsarchivs in Anspruch.<br />
So wurden beispielsweise die Projekte GEVER SK der<br />
Staatskanzlei (vgl. Jahresbericht 2014, S. 24) und RMS JI, ein<br />
Projekt zur Einführung eines Records-Management-Systems<br />
in der Direktion der Justiz und des Innern (vgl. Jahresbericht<br />
2014, S. 23), weiterhin eng begleitet. GEVER SK hat für das<br />
Staatsarchiv insofern eine besondere Bedeutung, als es dabei<br />
auch um die elektronische Abwicklung von direktionsübergreifenden<br />
Geschäften geht bzw. indem sich dieses auch<br />
auf die Organisation der Geschäftsverwaltungen in den Direktionen<br />
auswirken wird. Bei RMS JI wiederum ist das Staatsarchiv<br />
in zweierlei Funktionen beteiligt: einerseits als Nutzer<br />
und anderseits als beratendes Fachorgan.<br />
Das Generalsekretariat der Sicherheitsdirektion implementierte<br />
im Berichtsjahr die 2014 verabschiedete definitive Version<br />
der Spezifikation zur Ablieferung elektronischer Dossiers<br />
aus dem Geschäftsverwaltungssystem ZH-GeKo (vgl. Jahresbericht<br />
2014, S. 23). Es wurden zwei Testexporte durchgeführt.<br />
Im Februar 2016 wird die Schnittstelle mit einer ersten<br />
Datenlieferung an das Staatsarchiv in Betrieb genommen.<br />
Mit der gleichen Spezifikation ist eine Testablieferung digitaler<br />
Ausländerdossiers durch das Migrationsamt geplant.<br />
Im Gesundheitsbereich steht die Umstellung auf elektronische<br />
Informationsverwaltung unter dem Titel «eHealth» bevor:<br />
Krankengeschichten sollen in Zukunft nur noch elektronisch<br />
geführt werden, wobei einzelne Spitäler bereits vollständig<br />
umgestellt haben. Mittels Ablieferungsschnittstellen<br />
nach anerkannten Standards sollen diese Dossiers zu einem<br />
späteren Zeitpunkt direkt an die zuständigen Archive übergeben<br />
werden können.<br />
Das zusammen mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
MBA getragene Projekt «Informationsverwaltung an den kantonalen<br />
Berufsfach- und Mittelschulen» (vgl. Jahresbericht 2014,<br />
S. 24) kam im Berichtsjahr einen entscheidenden Schritt vorwärts.<br />
Zusammen mit den beteiligten Pilotschulen wurden Musteraktenpläne<br />
sowie ein Reglement zur Informationsverwaltung<br />
ausgearbeitet. Letzteres soll vom MBA Anfang 2016 erlassen<br />
werden und gilt für sämtliche Berufsfach- und Mittelschulen.<br />
Für die Adjunktinnen und Adjunkte sowie Sekretariatsmitarbeitende<br />
von Mittelschulen fanden im November zudem Schulungen<br />
zur Informationsverwaltung und zur Einführung eines Aktenplans<br />
statt. Analoge Anlässe für die Berufsfachschulen sind<br />
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