StAZH_JB15_00_02
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2015
Titelseite und Illustrationen<br />
Ein grosser Teil der Publikums-Führungen durch das Staatsarchiv orientiert sich am archivischen<br />
Workflow, also derjenigen Wertschöpfungskette, in deren Rahmen wir abgelieferte Unterlagen<br />
sukzessive zum dauernd lagerfähigen und benutzbaren Bestand aufbereiten. Im vorliegenden<br />
Jahresbericht sind Abbildungen versammelt, die solche Unterlagen in ihren unterschiedlichen<br />
Stadien zeigen.
Kanton Zürich<br />
Direktion der Justiz und des Innern<br />
Staatsarchiv<br />
Jahresbericht 2015
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Inhalt<br />
4 Archivleitung<br />
4 Schlaglichter<br />
6 Gremien<br />
7 Kooperationen<br />
10 Separate Projekte<br />
11 Bereich Querschnittaufgaben<br />
11 Finanzielle Entwicklung<br />
12 Personalbestand<br />
15 Qualitätsmanagement und<br />
Controlling<br />
15 Bereich Gemeindearchive
18 Abteilungen<br />
59 Verein der Freunde<br />
des Staatsarchivs<br />
18 Überlieferungsbildung<br />
18 Personelles<br />
19 Regelungen zur Informationsverwaltung<br />
19 Bewertungen, Ablieferungsvereinba<br />
rungen, Verwaltungskataster<br />
21 Übernahme nicht staatlicher<br />
Unterlagen<br />
22 Records Management<br />
23 Übernahme digitaler Unterlagen<br />
23 Führungen und Informationsauftritte<br />
24 Amtsdruckschriftensammlung<br />
24 Ablieferungen<br />
24 Nachbewertungen und Kassationen<br />
von Zwischenarchiv-Beständen<br />
28 Aktenerschliessung<br />
28 Personelles<br />
31 Erschliessungstätigkeit<br />
34 Archivinformationssystem AIS<br />
35 Publikationstätigkeit, Referate<br />
38 Individuelle Kundendienste<br />
38 Personelles<br />
38 Benutzung<br />
41 Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />
42 Tätigkeiten ausserhalb<br />
der Kundendienste<br />
43 Geschenke ans Staatsarchiv<br />
44 Beständeerhaltung<br />
44 Personelles<br />
45 Konservierung, Restaurierung<br />
47 Kompetenzzentrum AV-Medien<br />
50 Editionsprojekte<br />
50 Überblick, Allgemeines<br />
52 Elektronische Rechtsquellen-<br />
Edition Zürich (Projekt eRQZH)<br />
53 Elektronische Edition der Offiziellen<br />
Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />
53 Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />
des Kantons Zürich (Projekt KDI)<br />
54 Elektronische Edition der Zürcher<br />
Ehedaten des 16.–18. Jh.<br />
(Projekt EDB)<br />
54 Elektronische Edition der Zürcher<br />
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />
(Projekt eStPZH)<br />
55 Elektronische Edition der Jahresberichte<br />
der Universität Zürich<br />
(Projekt eJBUZH)<br />
57 Statuten<br />
58 Vereinsmitglieder
Archivleitung<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Schlaglichter<br />
Bau 3<br />
Die Beförderung des «Projekts Bau 3», das für das Staatsarchiv von zentraler Bedeutung<br />
ist, bildete auch im Berichtsjahr wieder einen Schwerpunkt der Tätigkeit<br />
der Amtsleitung. Die interne Verantwortung für die Begleitung des Projekts ging<br />
per 1. September über von Ines Jesche an Jan Kiepe, wiss. Mitarbeiter Aktenerschliessung.<br />
Der Wechsel hing zusammen mit der neuen Funktion von Ines Jesche<br />
als Abteilungsleiterin Beständeerhaltung.<br />
Mit Beschluss 485/2015 erhöhte der Regierungsrat den Projektierungskredit um<br />
rund 6<strong>00</strong> <strong>00</strong>0 auf 1.6 Millionen Franken. Er trug damit dem Umstand Rechnung,<br />
dass im Rahmen der Ausarbeitung des Bauprojekts Gesamtkosten von 25 Mio.<br />
Franken errechnet worden waren.<br />
Am 1. Juli verabschiedete die Regierung mit Beschluss 7<strong>02</strong>/2015 die Vorlage<br />
5211, den «Beschluss des Kantonsrates über die Bewilligung eines Objektkredites<br />
für die Erweiterung Bau 3 des Staatsarchivs des Kantons Zürich», zuhanden des<br />
Kantonsrats. Der Kantonsrat überwies das Geschäft zur Vorberatung an die Kommission<br />
Planung und Bau KPB und zum Mitbericht an die Kommission Staat und<br />
Gemeinden StGK.<br />
Beide Kommissionen nahmen zum Auftakt ihrer Arbeit einen Augenschein vor<br />
und behandelten die Vorlage anschliessend an mehreren Sitzungen. Dabei kamen<br />
auch immer wieder die langfristigen Perspektiven und übergeordnete Fragen zur<br />
Sprache: Wann wird sich der so genannte Digital Turn substanziell auf den Raumbedarf<br />
des Staatsarchivs auswirken? Oder anders gefragt: Welche Raumanteile<br />
einerseits für analoge, anderseits für digitale Akten wird Bau 4 (Planungshorizont<br />
2035) aufweisen? Wie stimmen Universität und Staatsarchiv ihren Platzbedarf aufeinander<br />
ab? Welche indirekten personellen Folgekosten sind verbunden mit dem<br />
kontinuierlichen Wachstum der Bestände im Staatsarchiv?<br />
Die StGK bat die KPB in ihrem Mitbericht vom 9. November einstimmig, dem<br />
Kantonsrat Zustimmung zur Vorlage zu beantragen. Auch die KPB setzte sich keineswegs<br />
nur mit dem Bauprojekt im engeren Sinn auseinander, sondern machte<br />
sich ein genaues Bild vom bestehenden Betrieb, von der Notwendigkeit des Erweiterungsprojekts<br />
und von den langfristigen Perspektiven. Die Abstimmung über<br />
den Antrag der Kommission Planung und Bau an den Kantonsrat ist traktandiert<br />
für Anfang Februar 2016.<br />
Am Projekt selbst wurden im Rahmen der Detailplanung in drei Bereichen Änderungen<br />
vorgenommen: Der Entscheid der Direktion der Justiz und des Innern, die<br />
ursprünglich als Einlieger in Bau 1 geplante IT-Infrastruktur andernorts zu platzieren,<br />
führte zu einer Umplanung. Diese gewährleistet, dass der Betrieb auch künftig einfach,<br />
homogen und effizient gehalten werden kann. Die bestehende Infrastruktur für<br />
die Erschliessung von Beständen kann weiter genutzt werden, und im ersten Untergeschoss<br />
von Bau 3 können zwei zusätzliche Magazine eingebaut werden.<br />
Die Realisierung einer eigenen Kälteversorgung für das ganze Staatsarchiv auf<br />
dem Dach von Bau 3 ist nötig, weil die Universität Irchel die Versorgung des Staatsarchivs<br />
mittel- und langfristig nicht im geforderten Mass garantieren kann – zu<br />
gross ist der eigene Bedarf, der bis auf weiteres mit einer Anlage gewährleistet<br />
4
Archivleitung<br />
werden muss, die ohnehin schon an ihren Grenzen läuft. Natürlich<br />
wird auch ein möglicher Ausfall der eigenen Anlage für<br />
das Staatsarchiv ein gewisses Risiko sein. Dieses ist aber<br />
kalkulierbar, weil es in den wahrscheinlichen Fällen mit der<br />
Trägheit der Bausubstanz abgefangen werden kann und weil<br />
für die wenigen Bestände, die in hohem Mass abhängen von<br />
künstlicher Klimatisierung (audiovisuelle Medien), Evakuierungsszenarien<br />
bestehen.<br />
Ob der im Rahmen der Kommissionsverhandlungen gestellte<br />
Antrag, auf den Dächern von Bau 1 bis 3 Fotovoltaik-<br />
Anlagen zu installieren, umgesetzt wird, ist zurzeit noch offen.<br />
Immerhin konnte zuhanden der Kommission festgestellt werden,<br />
dass genügend Eigenbedarf vorhanden wäre, um den<br />
produzierten Strom selbst zu verbrauchen und eine solche<br />
Anlage damit effizient zu betreiben.<br />
Obwohl sich unser Bauprojekt in der ersten Jahreshälfte<br />
um ein paar Monate verzögerte, haben wir dank der sehr guten<br />
Arbeit der Beteiligten und dank der zügigen und kompetenten<br />
Behandlung des Geschäfts durch die kantonsrätlichen<br />
Kommissionen gegenwärtig Grund zur Zuversicht, dass Bau<br />
3 Anfang 2019 – also dann, wenn alle bestehenden Magazine<br />
voll sein werden – in Betrieb gehen kann.<br />
Gebietsplanung Areal Irchel<br />
Nachdem die Direktion der Justiz und des Innern und das<br />
Staatsarchiv vorübergehend nicht mehr in die Gebietsplanung<br />
Areal Irchel involviert waren, wurden sie auf Einladung des Vorstehers<br />
der Baudirektion im Herbst 2015 wieder einbezogen.<br />
Im Zentrum der Arbeiten steht für das Staatsarchiv die Frage,<br />
wie das Interesse der Universität an einem angemessenen<br />
«Campus-Auftakt» für von der Haltestelle Universität Irchel<br />
her Ankommende in Einklang gebracht werden kann mit den<br />
eigenen langfristigen Raumbedürfnissen, die recht genau beziffert<br />
werden können. Das ist wichtig, denn Regierung und<br />
Parlament haben in ihren Beratungen über Projekt Bau 3 immer<br />
wieder betont, dass der Standort Irchel für das Staatsarchiv<br />
langfristig feststeht.<br />
Bereits in früheren Planungsschritten, aus denen der Masterplan<br />
Campus Irchel hervorging, war generell festgestellt<br />
worden, dass auf dem Campus genügend Platzreserven vorhanden<br />
sind, um die Bedürfnisse aller Stakeholder zu decken.<br />
Nun geht es darum, die Hektare, die für das Staatsarchiv relevant<br />
ist, in der nötigen Feinkörnigkeit zu planen.<br />
Als Instrument dafür dient die Weiterentwicklung der Machbarkeitsstudie<br />
2013 durch das Architekturbüro, das bei der<br />
Gebietsplanung federführend ist. Die Zusammenarbeit zwischen<br />
Architekten, Hochbauamt und Staatsarchiv ist eng und<br />
gut – und es zeichnet sich eine gute Lösung ab.<br />
Gesetzgebung<br />
Die Anpassung der Schutzfristen an die Anfang 2014 in Kraft<br />
getretenen neuen Vorgaben des Zürcher Archivgesetzes<br />
konnten per Ende des Berichtsjahrs abgeschlossen werden.<br />
Weil nun alle Verzeichnungseinheiten mit Schutzfristen nach<br />
definierten Regeln ausgestattet sind, werden künftige Anpassungen<br />
aufgrund allfälliger Gesetzesänderungen wesentlich<br />
weniger Aufwand verursachen.<br />
Der Berichterstatter unterstützte die zuständigen Organe<br />
bei der Ausarbeitung des indirekten Gegenvorschlages des<br />
Bundesrates zur Wiedergutmachungsinitiative (insbesondere<br />
3. Abschnitt: Archivierung und Akteneinsicht).<br />
Die Arbeiten des Staatsarchivs im Hinblick auf die Neuregelung<br />
von Informationsverwaltung und Informatiksicherheit<br />
sind unten im Abschnitt Überlieferungsbildung referiert.<br />
Unabhängige Expertenkommission<br />
zur wissenschaftlichen Aufarbeitung<br />
der administrativen Versorgungen<br />
Nach ihrer Einsetzung durch den Bundesrat am 5. November<br />
2014 war die Unabhängige Expertenkommission zur wissenschaftlichen<br />
Aufarbeitung der administrativen Versorgungen<br />
(vgl. http://uek-administrative-versorgungen.ch/) intensiv damit<br />
beschäftigt, ihren Betrieb hochzufahren. Auf die Konstitution<br />
des Gremiums folgte die Rekrutierung von gegen dreissig<br />
Mitarbeitenden aus über 8<strong>00</strong> Bewerbungsdossiers, zunächst<br />
für das Kommissionssekretariat, dann für die Leitung der verschiedenen<br />
Forschungsfelder und schliesslich, zusammen mit<br />
den Forschungsleitenden, für die Besetzung der Chargen für<br />
wissenschaftliche und studentische Mitarbeitende.<br />
Parallel zu diesen Arbeiten fanden Debatten statt über die<br />
Weiterentwicklung, Konsolidierung und Abstimmung der zu<br />
untersuchenden Forschungsfragen, über die interne und externe<br />
Kommunikation, über die Zusammenarbeit mit dem Generalsekretariat<br />
des EJPD und den Austausch mit anderen<br />
Forschungsprojekten im gleichen Bereich.<br />
Die Zwischenbilanz nach einem guten Jahr Arbeit ist, wie<br />
sich anlässlich der ersten Sitzung nach dem Jahreswechsel<br />
zeigte, aus der Sicht aller Kommissionsmitglieder und des<br />
Sekretariats positiv.<br />
5
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Gremien<br />
Archivkommission<br />
Mit Beschluss 164/2015 modifizierte die Regierung mittels einer<br />
Änderung der Archivverordnung per 1. Juli die Zusammensetzung<br />
der Archivkommission: Statt durch den Vorsteher oder die<br />
Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern wird das<br />
Gremium neu von deren Generalsekretär oder deren Generalsekretärin<br />
präsidiert. Die Doppelvertretungen der Direktion und<br />
des Staatsarchivs wurden wunschgemäss auf eine einfache Vertretung<br />
reduziert. Hingegen können künftig mehrere Vertretungen<br />
von Gemeinden in die Kommission gewählt werden.<br />
Mit Beschluss 649/2015 wählte die Regierung als Vertreterin<br />
der Gemeinden neu Brigit Frick, Gemeindeschreiberin,<br />
Dürnten, und Lucas Nicolussi, wissenschaftlicher Archivar,<br />
Stadtarchiv Uster, in die Kommission.<br />
Die für den 3. September geplante 18. ordentliche Jahressitzung<br />
fiel mangels Traktanden aus.<br />
Verein der Freunde des Staatsarchivs<br />
Am 25. April bot der Verein seinen Mitgliedern aufgrund der<br />
regen Nachfrage im Vorjahr erneut eine Führung an, diesmal<br />
auf die Musikinsel Rheinau. Auch für das kommende Jahr ist<br />
geplant, wieder ein solches Angebot zu machen.<br />
Die 39. Jahresversammlung vom 7. Dezember erfreute sich<br />
guten Besuchs. Marco Jorio, ehemaliger Chefredaktor des<br />
Historischen Lexikons der Schweiz HLS, stellte in seinem Referat<br />
die Frage: Mit wem tanzten die Schweizer am Wiener<br />
Kongress? Er brachte auf diese Weise dem Publikum pointiert<br />
und kenntnisreich die Positionen und den Stellenwert der<br />
Schweizer «Player» am Wiener Kongress nahe.<br />
Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein<br />
finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen:<br />
die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Aktenerschliessung,<br />
die Arbeiten an der Wappennachweisdatei bei<br />
den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den<br />
Editionsprojekten.<br />
Schweizerische Archivdirektorinnen- und<br />
Archivdirektorenkonferenz ADK<br />
Die Schweizerische Archivdirektorinnen- und Archivdirektorenkonferenz<br />
ADK traf sich im Berichtszeitraum zu ihren zwei<br />
regulären Sitzungen am 6. Mai und am 11. November, beide<br />
Male im Haus der Kantone in Bern.<br />
An ihrer Frühlingskonferenz wählte die ADK Barbara Studer<br />
Immenhauser, Staatsarchivarin des Kantons Bern, per<br />
Frühling 2016 in den Vorstand. Sie wird damit zur Nachfolgerin<br />
von Jürg Schmutz, Staatsarchivar des Kantons Luzern,<br />
der seinen Rücktritt auf den gleichen Zeitpunkt bekanntgab.<br />
Der Wechsel entspricht einem weiteren Schritt zur gestaffelten<br />
Ablösung der Vorstandsmitglieder im Rahmen der maximal<br />
möglichen Verweildauer von acht Jahren. So soll die<br />
Kontinuität der Vorstandsarbeit gewährleistet werden.<br />
An ihrer Herbstkonferenz bestätigte die ADK Philippe Künzler<br />
für ein weiteres Jahr als provisorischen Stellvertreter des<br />
Bundesarchivars an der Konferenz. Die Erwartung, dass der<br />
Chef das BAR persönlich an der Konferenz vertritt, besteht<br />
unverändert fort.<br />
Hauptsächliches Thema im Frühling und im Herbst waren<br />
erneut die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Jürg Schmutz<br />
als Vertreter der ADK am Runden Tisch und der Berichterstatter<br />
als Mitglied der UEK orientierten die Konferenz jeweils über<br />
den Stand der Arbeiten in diesen Gremien. An die Herbstkonferenz<br />
wurde eine Delegation der UEK eingeladen. Markus<br />
Notter, Gisela Hauss, Sara Zimmermann und Elie Burgos stellten<br />
die UEK vor. Die folgende, über einstündige Diskussion<br />
verlief für beide Seiten sehr gewinnbringend. Die Voraussetzungen<br />
für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen der<br />
UEK und den von ihren Forschenden frequentierten Archiven<br />
sind aus der Sicht des Berichterstatters gut bis sehr gut.<br />
Die Arbeiten an der Statistik der Schweizer Archive wurden<br />
fortgesetzt. Für die Publikation der Zahlen wurde das Jahr 2016<br />
festgelegt.<br />
KOST und eCH<br />
Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die<br />
dauerhafte Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat<br />
zu zwei Sitzungen (6. Mai und 11. November) zusammen. Detaillierten<br />
Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die<br />
Website www.kost-ceco.ch.<br />
Seit dem Austritt von Bernhard Rieder vertritt Ralph Ruch<br />
das Staatsarchiv Zürich in der eCH-Fachgruppe Digitale Archivierung<br />
(e-Government-Standards Schweiz).<br />
Das Staatsarchiv Zürich beteiligte sich federführend an den<br />
zwei KOST-Projekten TAXAR und ViaCar/CARI (vgl. dazu den<br />
Abschnitt «Übernahme digitaler Unterlagen» unter Überlieferungsbildung).<br />
Die Zusammenarbeit des Leiters unseres Kompetenzzentrums<br />
AV-Medien, Romano Padeste, mit der KOST<br />
im Bereich Videoformate ist unten im entsprechenden Abschnitt<br />
referiert.<br />
6
Archivleitung<br />
ARGE Alp<br />
Die 38. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />
19./20. Oktober in Bregenz statt. Besprochen wurde unter anderem,<br />
dass das Archivportal Archives Online von den ARGE<br />
ALP-Archiven genutzt werden könnte, um der Kundschaft Recherchen<br />
zu grenzüberschreitenden Fragen wesentlich zu erleichtern.<br />
Erfreulicherweise entschied die Konferenz auf Antrag<br />
des Landes Tirol, bei den zuständigen Organen ein Projekt einzugeben,<br />
durch das den Archiven die Freischaltung ihrer Bestände<br />
für Suchabfragen via Archives Online ermöglicht wird.<br />
Zudem wurde entschieden, ein gemeinsames Praktikumsprogramm<br />
auszuarbeiten, das Mitarbeitende der ARGE ALP-<br />
Archive ab 2016 einlädt, in einem befreundeten Haus einen<br />
dreiwöchigen Praktikumsaufenthalt zu absolvieren. Das Staatsarchiv<br />
bietet in diesem Rahmen je ein Programm für Archivare/<br />
innen und eines für Restauratoren/innen an.<br />
VSA<br />
An der 92. Jahresversammlung des Vereins der Schweizerischen<br />
Archivarinnen und Archivare vom 10. September in Porrentruy<br />
was das Staatsarchiv Zürich mit einer Mitarbeiterin<br />
vertreten.<br />
Thomas Neukom wurde im März vom Vorstand des VSA<br />
zum Präsidenten der Arbeitsgruppe Bewertung gewählt.<br />
Kommission zur Prüfung der Schreibweise der<br />
Orts- und Flurnamen<br />
Die Kommission hielt im Berichtsjahr keine Sitzung ab.<br />
Kooperationen<br />
Verein Trägerschaft Archives Online<br />
Die vierte ordentliche Generalversammlung des Vereins fand<br />
am 3. März in Zürich statt; unmittelbar zuvor tagte der Vorstand.<br />
Zwei Archive entschlossen sich im Berichtsjahr, ihre online<br />
verfügbaren Verzeichnisse auch via Archives Online zugänglich<br />
zu machen: die Archives cantonales jurassiennes ArCJ<br />
und die Archives de l›ancien Évêché de Bâle AAEB. Damit<br />
sind nun 23 Häuser über Archives Online abfragbar, darunter<br />
17 Staatsarchive. Mit den ArCJ verstärkt sich die Präsenz der<br />
Romandie auf dem Portal weiter, und mit den AAEB stiess ein<br />
gewichtiges Haus dazu, das Recherchen in der komplexen<br />
Überlieferungslage des Fürstbistums Basel dank Archives Online<br />
viel einfacher macht als bisher.<br />
Inzwischen besteht wieder berechtigte Hoffnung, dass sich<br />
nicht nur weitere schweizerische, sondern auch benachbarte<br />
ausländische Archive entschliessen, sich den unbestrittenen<br />
Mehrwert von Archives Online zunutze zu machen (vgl. oben<br />
Abschnitt ARGE ALP).<br />
Dass Aufwand und Ertrag dieses Tools in einem sehr guten<br />
Verhältnis stehen, zeigt sich auch an den für Archives Online<br />
erhobenen Nutzungsstatistiken, die sich weiterhin sehr<br />
erfreulich entwickeln. Sie sind unten im Abschnitt Individuelle<br />
Kundendienste, Benutzung, Webstatistiken, referiert.<br />
Spannend wird sein, zu sehen, welche Dynamik sich entwickelt,<br />
wenn die «Schwester» von Archives Online, das Portal<br />
«Museums Online», freigeschaltet sein wird. Geplant ist<br />
dieser Schritt im ersten Quartal 2016.<br />
Verein Trägerschaft TOPOterm<br />
Die Vorarbeiten am Webservice TOPOterm konnten im Berichtsjahr<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Ende 2015 gründeten<br />
die Kantone Zürich, Bern, Basel-Stadt und Neuenburg<br />
sowie das Bundesamt für Landestopografie swisstopo einen<br />
Trägerverein für das Tool.<br />
Inzwischen ist der Webservice unter der Adresse www.topoterm.ch<br />
aufgeschaltet. Aktuelle und historische geografische<br />
Bezeichnungen werden darauf sukzessive als Open Data<br />
verfügbar gemacht, einerseits für direkte Abfragen auf der<br />
Website, anderseits als Daten, die zur Anreicherung von Suchabfragen<br />
(gleichzeitige Suche nach aktuellen und historischen<br />
Schreibweisen) in anderen Webtools dienen. Erfasst und gepflegt<br />
werden können die Daten seriell oder einzeln über einen<br />
passwortgeschützten Bereich der Website. Von dort aus besteht<br />
Zugriff auf ein entsprechendes Werkzeug, das vom GIS-<br />
Zentrum des Kantons Zürich entwickelt wurde.<br />
Unmittelbar geplant ist der Bau von Schnittstellen zu Archives<br />
Online und zum Rechtsquellenportal. Zudem wurde mit<br />
den Verantwortlichen von Ortsnamen.ch und der Trägerschaft<br />
des Projekts Zürcher Namenbuch eine Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen, die vorsieht, sich die Daten wechselseitig<br />
schwellenfrei und in aktueller Form zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden verwandten<br />
Kompetenzzentren ist deshalb wichtig, weil sie ein Modell<br />
bietet, nach dem nicht nur die historischen und aktuellen geografischen<br />
Bezeichnungen durch die Kantone über ein zentrales<br />
Tool erfasst, gepflegt und publiziert werden (TOPOterm),<br />
sondern weil diese Daten künftig mit dem reichen Wissensschatz<br />
über Orts- und Flurnamen (Namenbücher) verknüpft<br />
7
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
werden sollen. Schon jetzt steht mit TOPOterm ein Tool zur<br />
Verfügung, das zur Vermeidung von Redundanzen bei der Erfassung<br />
und Pflege historischer Geodaten wesentlich beiträgt<br />
und der Öffentlichkeit gleichzeitig den Zugang zu Archivdaten<br />
substanziell erleichtert.<br />
Besonders erfreulich und bereichernd am Projekt war und<br />
ist die Zusammenarbeit zwischen GIS- und Archivfachleuten.<br />
Beide Seiten haben dazu beigetragen, dass der Funktionsumfang<br />
des realisierten Tools deutlich umfassender ist als<br />
ursprünglich vorgesehen – und zwar ohne Mehrkosten. Am<br />
meisten ins Gewicht fällt sicher, dass TOPOterm zu jeder verfügbaren<br />
geografischen Bezeichnung eine «Geometrie» bietet,<br />
d. h. Koordinaten, wenn möglich in Form einer Fläche. Daraus<br />
ergeben sich höchst interessante Perspektiven für die<br />
gemeinsame Weiterentwicklung des Werkzeugs.<br />
Zunächst ist aber entscheidend, wie viele Kantone sich zu<br />
einer Partizipation an der Trägerschaft entschliessen können:<br />
Die Statuten sehen vor, dass die Verantwortung für die Datenpflege<br />
bei den beteiligten Kantonen liegt, insbesondere in<br />
Bezug auf die historischen Bezeichnungen. Je mehr Kantone<br />
beim Projekt mittun, desto mehr kann die Öffentlichkeit vom<br />
Webservice profitieren.<br />
Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen<br />
Juristenvereins<br />
Wesentlich weniger erfreulich entwickelte sich die Zusammenarbeit<br />
mit der Rechtsquellenstiftung. Gegen Ende des<br />
Berichtsjahrs wurde der Berichterstatter aus dem Stiftungsrat<br />
ausgeschlossen, weil er sich weigerte, eine Ausstandserklärung<br />
zu unterzeichnen für alle Geschäfte der Stiftung, die<br />
Zürich direkt oder indirekt betreffen. Das Unverständnis für<br />
diese Zumutung war und ist gross: Selbstverständlich vertritt<br />
ein Chefbeamter des Kantons Zürich, der ex officio in einen<br />
Stiftungsrat gewählt wird, Zürcher Interessen.<br />
Gegenwärtig nehmen die zuständigen Organe des Kantons<br />
eine Lagebeurteilung vor. Davon wird abhängen, nach welchem<br />
Kooperationsmodell der Kanton Zürich das Projekt Elektronische<br />
Rechtsquellenedition Zürich eRQZH, zu dem er die<br />
Idee, das Konzept, den grössten Teil der Finanzmittel (der<br />
Rest wird bestritten von den Städten Zürich und Winterthur)<br />
und sämtliche Personalressourcen beisteuert, weiterführen<br />
und abschliessen wird.<br />
Klar ist aus unserer Sicht, dass das seit dem 30. Oktober<br />
öffentlich zugängliche Rechtsquellenportal künftig von denjenigen<br />
Institutionen getragen werden soll, die daran ein es<br />
sentielles Interesse haben: von den Archiven, die auf diesem<br />
Weg ihre Quellen zugänglich machen, eventuell aber auch von<br />
Institutionen, die wichtige Nutzergruppen repräsentieren und<br />
wesentlich zur Weiterentwicklung beitragen können (Universitäten)<br />
– und von einem Organ oder einem Gremium, das die<br />
Pflege eines stabilen und modernen Regelwerks zur Edition<br />
vormoderner Quellen sicherstellt. Diese Rolle kann auch eine<br />
private Institution versehen, vorausgesetzt, sie verfügt über<br />
die nötige fachliche Qualifikation und die Bereitschaft zu einem<br />
respektvollen Umgang mit ihren Partnern der öffentlichen<br />
Hand. Letztere sind es nämlich, die ihre Tätigkeit überhaupt<br />
erst möglich machen, indem sie die dafür nötigen Ressourcen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Am wichtigsten aber ist: Das neu entwickelte Portal funktioniert,<br />
wird allseits gelobt und will ab sofort genutzt werden<br />
– von Archiven, die Quellen publizieren und von möglichst<br />
vielen Fachleuten und Interessierten, die damit arbeiten.<br />
Weitere Informationen zu den Fortschritten im laufenden<br />
Projekt und in benachbarten Vorhaben finden sich unten im<br />
Abschnitt Editionsprojekte.<br />
Universität Zürich, Historisches Seminar<br />
Die im Berichtsjahr durchgeführten Archivseminare sind unten<br />
im Abschnitt Individuelle Kundendienste referiert.<br />
Die Arbeiten am Buchprojekt Felix Hemmerli (Projektverantwortliche:<br />
Colette Halter, Lead: Lehrstuhl Teuscher; Trägerschaft:<br />
Konsortium aus Universität, Zentralbibliothek und<br />
Staatsarchiv) verlaufen weiterhin planmässig. Sie werden voraussichtlich<br />
Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen werden<br />
können.<br />
Die aktualisierte Liste mit möglichen Forschungsthemen<br />
aus Beständen des Staatsarchivs zu verschiedensten Themen<br />
aus allen Epochen mit Kurzbeschreibung, Bezeichnung<br />
des Quellenkorpus und weiteren Angaben, die es Lehrstühlen,<br />
Forschenden oder Studierenden erlauben, online eine<br />
vorläufige Eignungsprüfung eines Themas vorzunehmen (Stufe<br />
Seminararbeit oder höher), ist online verfügbar.<br />
Für die Online-Lernplattform Ad Fontes (http://www.adfontes.uzh.ch)<br />
wurden vom Staatsarchiv im Berichtsjahr keine<br />
Beiträge zu neuen Lerneinheiten erarbeitet.<br />
HTW Chur<br />
Die Unterstützung der archivischen Aus- und Weiterbildung<br />
an der HTW Chur beschränkte sich im Berichtsjahr ausnahmsweise<br />
auf acht Lektionen Praktisches Bewerten im Rahmen<br />
8
Archivleitung<br />
9
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Projekt Zürich im Landesmuseum<br />
Die intensiven Vorarbeiten für das Projekt mit dem Arbeitstitel<br />
«Zürich im Landesmuseum» wurden um die Jahreswende<br />
2014/2015 gestoppt, indem im Gemeinderat der Stadt Zürich<br />
nach positiv verlaufener Abstimmung über den städtischen<br />
Kreditanteil von CHF 1.76 Mio. das Behördenreferendum ergriffen<br />
wurde. Das Projekt-Steuerungsgremium verfügte dader<br />
MAS-Ausbildung. Verantwortlich dafür war die Abteilung<br />
Überlieferungsbildung.<br />
Zürcher Taschenbuch<br />
Das Zürcher Taschenbuch wird seit 1858 (Alte Folge) bzw.<br />
1878 (Neue Folge) von einer kleinen Gesellschaft zürcherischer<br />
Geschichtsfreunde herausgegeben. Redaktor ist seit<br />
2<strong>00</strong>6 Meinrad Suter, wissenschaftlicher Mitarbeiter des<br />
Staatsarchivs. Vom Verein der Freunde des Staatsarchivs wird<br />
das Zürcher Taschenbuch als Jahresgabe an seine Mitglieder<br />
abgegeben. Die meisten Aufsätze beruhen auf archivischen<br />
Quellen und werden von Besucherinnen und Besuchern des<br />
Staatsarchivs verfasst.<br />
Das Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 2016 bringt elf Beiträge<br />
zur Zürcher Geschichte aus der Zeit vom Mittelalter bis<br />
in die Gegenwart. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle<br />
der Aufsatz von Mathias Ulrich, studentischer Mitarbeiter in<br />
der Abteilung Aktenerschliessung des Staatsarchivs. Der Aufsatz<br />
mit dem Titel «Zur Zürcher Verkehrspolitik zwischen Stein<br />
am Rhein und Baden unter Bürgermeister Hans Waldmann nach<br />
den Aussagen von Fuhrleuten im Streit um den Zoll von Kloten<br />
im Jahr 1494» beruht auf einer Seminararbeit, die im Rahmen<br />
eines Archivseminars der Universität Zürich entstanden ist.<br />
Separate Projekte<br />
Projekt Datenaustausch mit dem «Escher-Portal»<br />
Staatsarchiv und Alfred Escher-Stiftung spezifizierten und realisierten<br />
im Berichtsjahr wie vereinbart eine Austausch-Lösung,<br />
mit der die Daten zu Briefen von und an Alfred Escher,<br />
deren Original im Staatsarchiv liegt, auf unserem Online-Verzeichnis<br />
und auf dem Webportal der Alfred Escher-Stiftung<br />
identisch gehalten werden. Das gemeinsame Projekt ist damit<br />
abgeschlossen.<br />
Projekt Schlieren in der Sattelzeit<br />
1750–1850 (Legat Ursula Fortuna)<br />
Bruno Meier und Verena Rothenbühler nahmen im Verlauf des<br />
Berichtsjahrs planmässig ihre Arbeiten auf. Im Frühling wurde<br />
das bestehende Konzept von Autor- und Trägerschaft besprochen;<br />
im Herbst wurden daran, nachdem zwischenzeitlich<br />
Archivbesuche stattgefunden hatten und weitere Abklärungen<br />
vorgenommen worden waren, bestimmte Modifikationen vorgenommen.<br />
Insbesondere wird voraussichtlich die Zeitachse<br />
bis Ende des 19. Jahrhunderts erstreckt, weil die regionale Über<br />
lieferungslage für die erste Hälfte des 19. Jh. doch recht dünn<br />
ist. Budget und Zeitplan des Projekts bleiben unverändert.<br />
Projekt Alltag in der Zürcher Psychiatrie um 1970<br />
Ende 2014 schlossen sich die Beratungsstelle für Landesgeschichte<br />
BLG, der Chronos Verlag und das Staatsarchiv zu<br />
einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit dem Ziel, auf der<br />
Basis eines Fotobestandes, der geschenkweise ans Staatsarchiv<br />
übergegangen war, ein kleines Publikationsprojekt zum<br />
Alltag in der Zürcher Psychiatrie um 1970 zu realisieren.<br />
Der Bestand umfasst eine Anzahl Bilder des Fotografen<br />
und ehemaligen Psychiatriepflegers Willi Keller, die dieser im<br />
Rahmen seiner Arbeit in der Klinik Burghölzli von Patienten in<br />
der geschlossenen Geriatrie gemacht hatte. Besondere und<br />
besonders traurige Bedeutung haben die Bilder heute deshalb,<br />
weil am 6. März 1971 28 Männer dieser Abteilung bei einem<br />
Brandunglück den Tod fanden. Wenige Monate zuvor<br />
hatte Willi Keller die Abteilung in einer Fotoserie dokumentiert;<br />
viele der Porträtierten wurden zu Opfern der Katastrophe.<br />
Zusammen mit dem Fotografen beschloss die Arbeitsgemeinschaft,<br />
ein Buchprojekt zu lancieren, in dessen Zentrum<br />
diese Fotografien stehen sollten, angereichert durch Texte<br />
zum Brandunglück, das seinerzeit natürlich intensiv debattiert<br />
wurde, aber auch zur generellen Situation in der Zürcher Psychiatrie<br />
um 1970, zu Zeiten also, in denen in Europa und den<br />
USA teilweise heftige Reformdebatten geführt wurden.<br />
Am 8. Juli bewilligte der Regierungsrat einen Projektbeitrag<br />
von CHF 1<strong>00</strong> <strong>00</strong>0. Der Fotobestand ist inzwischen erschlossen<br />
und verzeichnet; die Textarbeiten sind im Gang. Die Publikation<br />
des Buchs ist für 2017 vorgesehen.<br />
Projekt Zürcher Waffenbestand goes public<br />
Die Arbeiten im Rahmen des Projekts «Zürcher Waffensammlung<br />
goes public» konnte Ende des Berichtsjahrs abgeschlossen<br />
werden. Der offizielle Projektschluss ist auf Frühling 2016<br />
angesetzt. Ein Projektresumé wird im kommenden Jahresbericht<br />
erscheinen.<br />
10
Archivleitung<br />
raufhin die Einstellung aller laufenden Arbeiten und legte fest,<br />
dass diese ruhen, bis sämtliche Projektmittel gesprochen sind.<br />
Am 25. Februar bewilligte der Regierungsrat einen Beitrag<br />
von CHF 360 <strong>00</strong>0 aus dem Lotteriefonds. Der Betrag entspricht<br />
dem Anteil des Kantons an den Planungsarbeiten.<br />
Die städtische Abstimmung vom 14. Juni verlief sehr erfreulich:<br />
In allen Wahlkreisen stimmte die Bevölkerung der Stadt<br />
Zürich der Vorlage zu, insgesamt mit einem Ja-Stimmen-Anteil<br />
von 63.5 Prozent.<br />
Ebenso erfreulich verlief die Abstimmung im Kantonsrat<br />
über die Mittel, die der Kanton an den Betrieb beisteuern wird:<br />
Am 6. Juli sprach er sich mit einer Zweidrittel-Mehrheit dafür<br />
aus, dass diese künftig im Rahmen der Überträge aus dem<br />
Lotteriefonds bestritten werden sollen (Vorlage 5125 a/2014).<br />
Und schliesslich beantragte der Regierungsrat dem Kantonsrat<br />
am 18. November einen Kredit von CHF 2.1 Mio. Der<br />
Betrag entspricht dem Anteil des Kantons an den Aufwänden<br />
für die eigentliche Realisierung des Projekts. Das Geschäft<br />
(Vorlage 5242/2015) befindet sich zurzeit in der Finanzkommission<br />
in Beratung. Aus Kreisen des Kantonsrats verlautet,<br />
dass mit einem Entscheid um Mitte 2016 zu rechnen ist. Wenn<br />
diese letzte Kreditvorlage ebenfalls gutgeheissen wird, können<br />
die Arbeiten wieder aufgenommen werden.<br />
Bereich Querschnittaufgaben<br />
Personelles<br />
Insgesamt standen 19 Eintritts- bzw. Besetzungsverfahren 11<br />
Austritte gegenüber. Die Differenz ergibt sich daraus, dass<br />
Anfang Jahr die vakanten Stellen von studentischen Mitarbeitenden<br />
in den Editionsprojekten wieder besetzt wurden. Zudem<br />
erfolgten die Besetzungen der zusätzlichen studentischen<br />
Stellen in Überlieferungsbildung, Beständeerhaltung<br />
und Editionsprojekten (vgl. Jahresbericht 2014, S. 11) sowie<br />
der vierten Lehrstelle. Per Ende 2015 waren 79 (2014: 71, 2013:<br />
70, 2012: 74) Personen auf 55.1 (51.9, 51.8, 48.3) Vollzeitstellen<br />
im Staatsarchiv beschäftigt.<br />
Die Zusammenfassung der Querschnittaufgaben in einem<br />
eigenen Bereich unter der Leitung von Christine Werndli hat<br />
sich gut bewährt, ebenso wie die Neustrukturierung der Abteilung<br />
Beständeerhaltung. Und auch die ersten Erfahrungen<br />
mit den zusätzlichen studentischen Mitarbeitenden in den drei<br />
genannten Abteilungen sind sehr positiv.<br />
Die Berichte über den Verlauf der Lehren und der Praktika<br />
sind neu in den Abschnitten Aktenerschliessung bzw. Beständeerhaltung<br />
referiert.<br />
Finanzielle Entwicklung<br />
R 2013 R 2014 R 2015 B 2016 P 2017 P 2018 P 2019<br />
ERFOLGSRECHNUNG<br />
Ertrag 1.2 1.1 1.7 1.2 1.1 0.7 0.7<br />
Aufwand -9.2 -8.6 -9.2 -8.7 -8.6 -8.2 -9.4<br />
Saldo -8.0 -7.5 -7.5 -7.5 -7.5 -7.5 -8.7<br />
INVESTITIONSRECHNUNG<br />
Einnahmen<br />
Ausgaben -0.1 -0.7 -0.8 -0.5 -10.0 -10.0 -3.4<br />
Saldo -0.1 -0.7 -0.8 -0.5 -10.0 -10.0 -3.4<br />
Beträge in Mio. CHF<br />
+ Ertrag/Verbesserung<br />
- Aufwand/Verschlechterung<br />
R Rechnungsjahr<br />
B Genehmigtes Budget<br />
P Planjahr Konsolidierter Entwicklungs- und Finanzplan KEF<br />
11
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Personalbestand Mutationen 2015, Status per 31. Dez. 2015 sowie Strukturen und Besetzungen per 2016 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />
Archivleitung Überlieferungsbildung ÜB Aktenerschliessung AE<br />
Beat Gnädinger, Dr. phil.<br />
Staatsarchivar<br />
Thomas Neukom, lic. phil.<br />
Abteilungsleiter<br />
(80 %, ab 1. Sept. 2016 70 %)<br />
Bettina Tögel, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiterin (90 %, ab 1. Feb. 1<strong>00</strong> %)<br />
Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />
Stv. Staatsarchivar (10 %) (bis 31. Aug. 2016)<br />
Thomas Neukom, lic. phil.<br />
Stv. Staatsarchivar (10 %) (ab 1. Sept. 2016)<br />
Christine Werndli Storni, Betr.Oek. HWV<br />
QM, Personelles, Finanzen, Controlling<br />
(70 %, ab 1. Feb. 60 %)<br />
Ines Jesche, DiplomRestauratorin *<br />
Projektleiterin Bau 3 (10 %) (bis 31. Aug.)<br />
Jan Kiepe, Dr. phil. des. *<br />
Projektleiter Bau 3 (10 %) (ab 1. Sept.)<br />
Romano Padeste, M. Sc. *<br />
ITKoordinator (10 %)<br />
Roland Rüfl i *<br />
Sicherheitsbeauftragter (10 %)<br />
Bereich Querschnittaufgaben<br />
Christine Werndli Storni, Betr.Oek. HWV<br />
Leiterin (10 %, ab 1. Feb. 20 %)<br />
Rahel Wyss<br />
Administration (50%)<br />
Carmen Kuster<br />
Administration (25 %)<br />
Roland Rüfl i<br />
Hausdienst (60%)<br />
Roland Romano<br />
Hausdienst (60%)<br />
Bereich Gemeindearchive *<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Leiter (10 %) (bis 30. Juni)<br />
Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />
Leiterin (10 %) (ab 1. Juli)<br />
Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />
Stv. Leiterin (20%) (bis 30. Juni)<br />
Ralph Ruch. Dr. phil.<br />
Stv. Leiter (20%) (ab 1. Juli)<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter (80%) (bis 31. Juli)<br />
Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin (60%) (ab 1. Aug.)<br />
Agnes Hohl, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />
Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60%) (bis 31. Juli)<br />
Florian Fischer, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (70%)<br />
Ralph Ruch, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (80%, ab 1. Juli 60 %)<br />
Fabio Padrun, M. A.<br />
Wiss. Mitarbeiter (ab 1. Sept.)<br />
Louis Bühler, stud. Wirtschaftsinformatik<br />
Verw.Assistent (stud. MA)<br />
(40%) (Feb.–Nov.)<br />
Rebekka Plüss, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA)<br />
(30% ab 1. Feb. 2016, 40 % ab 1. Juli 2016)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />
Wiss. Mitarbeiterin (10 %) (bis 30. Apr.)<br />
Roland Romano *<br />
Tech. Assistent (10 %)<br />
Erschliessungs-Team 1<br />
Monika Rhyner, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90%)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80%) (bis 30. Apr.)<br />
Jan Kiepe, Dr. phil. des.<br />
Wiss. Mitarbeiter (70 %, bis 31. Aug. 80 %)<br />
Pascal Pauli, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (90%) (ab 1. Mai)<br />
Jonilla Keller, I + DSpez. FH<br />
Verw.Assistentin (80%)<br />
Alberto Fasulo<br />
Verw.Assistent (70 %)<br />
Lilian Casanova, I + DSpez. FH *<br />
Verw.Assistentin (30%)<br />
Barbara Dürr *<br />
Verw.Assistentin (50%)<br />
Roland Romano *<br />
Tech. Assistent (10 %)<br />
Barbara Brawand, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
(bis 30. Nov.)<br />
Frederik Furrer, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40%)<br />
Julia Keller, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
Kerstin Ochsner, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
(ab 1. Dez.)<br />
Svenia Zollinger<br />
I + DFachfrau (Lernende)<br />
(ab 1. Aug. 2016)<br />
Erschliessungs-Team 2<br />
Denise Thoma, lic. phil.<br />
Teamleiterin, wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />
Fabienne Studer, M. A.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80%) (bis 30. Apr.)<br />
Angelika Merk, Dr. phil. des.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80%) (ab 1. Apr.)<br />
Matthias Wild, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (70%)<br />
Meinrad Suter, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (40%)<br />
Regula Giger, I + DSpez. FH<br />
Verw.Assistentin (80%)<br />
Armin Gockenbach<br />
Verw.Assistent (80%)<br />
Silja Landolt *<br />
Verw.Assistentin (45 %)<br />
Mathias Ulrich, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40%)<br />
Flurina Camenisch, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40%)<br />
Elias Oswald, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40%)<br />
Dominic Meier<br />
I + DFachmann (Lernender)<br />
Projekt Neuerschliessung<br />
Notariatsbestände<br />
Christian Sieber, lic. phil. *<br />
Wiss. Projektleiter (10 %)<br />
Daniel Demin, stud. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (40 %)<br />
Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />
in den Gemeinden<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Wiss. Projektleiter (10 %) (bis 30. Juni)<br />
Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />
Wiss. Projektleiterin (10 %) (ab 1. Juli)<br />
Ralph Ruch. Dr. phil. *<br />
Stv. wiss. Projektleiter,<br />
Betreuer Gemeindearchive (20 %)<br />
Jan Schneebeli, lic. phil.<br />
Betreuer Gemeindearchive<br />
(1<strong>00</strong> %, ab 1. Jan. 2016 85 %)<br />
Samuel Fischer, B. A.<br />
Betreuer Gemeindearchive<br />
(70 %, ab 1. Jan. 2016 90 %)<br />
12
Archivleitung<br />
Individuelle Kundendienste IKD Beständeerhaltung BE (Struktur ab 1. Feb.; bis 31. Jan. siehe Jahresbericht 2014)<br />
Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiter (70 %) (bis 31. Aug. 2016)<br />
Karin Huser, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiterin (80 %) (ab 1. Sept. 2016)<br />
Ines Jesche, DiplomRestauratorin<br />
Abteilungsleiterin (30 %)<br />
Benutzung<br />
Karin Huser, Dr. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (80%)<br />
(bis 31. Aug. 2016)<br />
Martin Leonhard. lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (80%) (bis 31. Aug. 2016)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />
Wiss. Mitarbeiterin (10 %) (bis 30. Apr.)<br />
Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (30% ab 1. Sept.;<br />
80 % ab 1. Sept. 2016)<br />
Lilian Casanova, I + DSpez. FH<br />
Verw.Assistentin (50%)<br />
Silja Landolt<br />
Verw.Assistentin (35 %)<br />
Barbara Dürr<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Bibliothek, Réception, Aushebung<br />
Martin Leonhard, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter, Teamleiter (80%)<br />
(ab 1. Sept. 2016)<br />
Alexandra Schneider, I + DSpez. FH<br />
Bibliothekarin (80%)<br />
Brigitte Wäspi<br />
Bibliothekarin (60%) (bis 31. Mai)<br />
Nadja Meyer<br />
Bibliothekarin (60%) (ab 18. Mai)<br />
Rahel Wyss *<br />
Verw.Sekretärin (30%)<br />
Carmen Kuster *<br />
Verw.Sekretärin (25 %)<br />
Roland Rüfl i *<br />
Tech. Assistent (30 %)<br />
Roland Romano *<br />
Tech. Assistent (20 %)<br />
Matthias Kuhlenkötter, DiplomRestaurator<br />
Stv. Abteilungsleiter (10 %) (ab 15. Apr.)<br />
Team Buch/AV<br />
Ines Jesche, DiplomRestauratorin<br />
Teamleiterin (60%, bis 31. Aug. 50 %)<br />
Manuela Schnyder<br />
Handbuchbinderin (70%)<br />
Bettina Bollmann<br />
Handbuchbinderin (70%)<br />
Alice Tran, stud. Kons./Rest.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40%)<br />
Amutha Baskaran<br />
Handbuchbinderin (Lernende)<br />
Melissa Rütti<br />
Handbuchbinderin (Lernende) (ab 1. Aug.)<br />
Kompetenzzentrum AV-Medien CC AV<br />
Romano Padeste, MSc<br />
Leiter (90%)<br />
Dominic Michel, stud. F. A.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40%)<br />
(ab 16. Feb.)<br />
Team Loseblatt<br />
Matthias Kuhlenkötter, DiplomRestaurator<br />
Teamleiter (90%) (ab 15. Apr.)<br />
Kurt Bickel<br />
Tech. Assistent<br />
Elvira Dietliker<br />
Tech. Assistentin (70 %)<br />
Peter Gygax<br />
Tech. Assistent (90%)<br />
Beatrix Jöhl<br />
Tech. Assistentin (90%)<br />
13
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Editionsprojekte EP<br />
Christian Sieber, lic. phil.<br />
Abteilungsleiter (10 %)<br />
Rainer Hugener, Dr. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter (10 %)<br />
Transkription/Digitalisierung<br />
Kantonsratsprotokolle/<br />
Regierungsratsbeschlüsse TKR<br />
Sara Zimmermann, M. A.<br />
Wiss. CoProjektleiterin (60%) (bis 30. Juni)<br />
Ursina Klauser, M. A.<br />
Wiss. CoProjektleiterin (60%) (bis 30. Juni)<br />
Wiss. Projektleiterin (60%) (1. Juli bis<br />
31. Jan. 2016)<br />
Luzi Schutz, stud. phil.<br />
Wiss. Projektleiter (60%) (ab 1. Feb. 2016)<br />
Luzi Schutz, stud. phil.<br />
Projektassistent (40%) (1. Juni bis 31. Jan.<br />
2016)<br />
Daniel Hadorn, stud. phil.<br />
Projektassistent (40%)<br />
(1. Juni bis 31. Jan. 2016)<br />
Ilona Himmelberger, stud. phil.<br />
Projektassistentin (40%) (ab 1. März 2016)<br />
Ursula Näf, stud. phil.<br />
Projektassistentin (40%) (ab 1. März 2016)<br />
Marco Dal Molin<br />
Verw.Assistent (40%) (1. Feb. bis 31. Jan.<br />
2016)<br />
Dorothee Elmiger<br />
Verw.Assistentin (40%) (Juni–Dez. 20 %)<br />
Rebecca Geiger<br />
Verw.Assistentin (40%) (bis 31. Aug.)<br />
Daniel Hadorn<br />
Verw.Assistent (40%) (Feb.–Mai)<br />
Ilona Himmelberger<br />
Verw.Assistentin (40%) (bis 29. Feb. 2016)<br />
Lara Horisberger<br />
Verw.Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />
Roman Kherredine<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
Sven Kindlimann<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
Moritz Lais<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
Lotti Lamprecht<br />
Verw.Assistentin (20%)<br />
Andreas Meier<br />
Verw.Assistent (40%)<br />
Daria Moser<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Karen van Rekum<br />
Verw.Assistentin (40%)<br />
Eliane Schenk<br />
Verw.Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />
Luzi Schutz<br />
Verw.Assistent (40%) (bis 31. Mai)<br />
Julia Stieglmeier<br />
Verw.Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />
Sarah Stucki<br />
Verw.Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />
Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />
Zürich eRQZH<br />
Christian Sieber, lic. phil.<br />
Abteilungsleiter, wiss. Projektleiter (80%)<br />
Bettina Fürderer, M. A.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (70%)<br />
Ariane Huber, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60%)<br />
Rainer Hugener, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (60%)<br />
Elektronische Edition der Offiziellen<br />
Gesetzessammlung eOSZH<br />
Rainer Hugener, Dr. phil.<br />
Wiss. Projektleiter (10 %)<br />
Severin Frohofer, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA)<br />
(40%) (ab 1. Feb.)<br />
Jasmin Siemon, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA)<br />
(40%) (ab 1. Feb.)<br />
Elektronische Edition der Jahresberichte<br />
der Universität Zürich eJBUZH<br />
Ursina Klauser, M. A.<br />
Wiss. Projektleiterin (10 %)<br />
(1. Mai bis 31. Jan. 2016)<br />
Salome Schoeck<br />
Verw.Assistentin (40%) (ab 1. Mai)<br />
Recognition and Enrichment<br />
of Archival Documents READ<br />
Tobias Hodel, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (60%) (ab 1. Aug. 2016)<br />
Ehedatenbank EDB<br />
Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil. *<br />
Wiss. Projektleiter (20%)<br />
(bis 30. Nov. 2017)<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI<br />
Karl Grunder, Dr. phil.<br />
Wiss. Projektleiter (bis 31. Aug. 2016)<br />
Regula Crottet, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (50 %)<br />
(bis 31. Aug. und 1. Feb. bis 31. Mai 2016)<br />
Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (50%)<br />
(bis 31. Aug.)<br />
14
Archivleitung<br />
Qualitätsmanagement und Controlling<br />
Die gemeinsame Statistik der Schweizer Archive wird ab 2016<br />
publiziert.<br />
Das Staatsarchiv erhebt seit 2010, wie hoch der Gesamtaufwand<br />
in Stunden ist, bis ein Laufmeter Archivgut bewertet,<br />
erschlossen und magaziniert ist, und wie viele Stunden Arbeit<br />
investiert werden müssen, um einen Laufmeter im Magazin<br />
dauernd verfügbar zu halten.<br />
Der Zeitaufwand, bis ein Laufmeter Archivgut bewertet,<br />
übernommen, erschlossen und konserviert im Endarchiv liegt,<br />
betrug in der Berichtsperiode 25.5 (2014: 23; 2013: 21; 2012:<br />
26; 2011: 24) Stunden pro Akzessions-Laufmeter. Der Aufwand<br />
für Bewertung, Übernahme und Erschliessung pro Endarchiv-<br />
Laufmeter lag bei 25.2 Stunden. Ein Vergleich mit den Vorjahreswerten<br />
ist aufgrund einer Änderung der Messmethode für<br />
Endarchiv-Laufmeter nicht mehr möglich. Die Abteilungen<br />
Überlieferungsbildung und Aktenerschliessung haben 25 7<strong>00</strong><br />
(24 2<strong>00</strong>, 24 8<strong>00</strong>, 26 1<strong>00</strong>, 24 3<strong>00</strong>) Stunden eingesetzt, um 1<strong>00</strong>9<br />
Akzessions-Laufmeter bzw. 1018 Endarchiv-Laufmeter ins Endarchiv<br />
zu überführen.<br />
Für die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv (Nacherschliessungen,<br />
Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen)<br />
wurde von 2011 bis 2014 eine knappe halbe Stunde<br />
pro Laufmeter investiert, 2015 musste etwas über eine halbe<br />
Stunde pro Laufmeter eingesetzt werden. Der Aufwand für<br />
die Bewirtschaftung und Nutzung der Bestände lag von 2011<br />
bis 2015 zwischen 1.25 und 1.48 Stunden pro Laufmeter.<br />
Die Arbeitsgruppe zur koordinierten Erhebung von Kennzahlen<br />
aus allen archivischen Hauptprozessen, bestehend aus<br />
den Staatsarchiven Zürich, Bern, Zug und Thurgau, wird 2016<br />
erste gemeinsame Kennzahlen ermitteln.<br />
Infrastrukturpflege<br />
Bau 1 des Staatsarchivs ist mit einem Dachaufbau ausgestattet,<br />
in dem diverse technische Anlagen untergebracht sind.<br />
Der Aufbau wurde zusammen mit dem Gebäude selbst Anfang<br />
der 1980er Jahre erstellt. Seither wurde er aufgrund von Nutzungsänderungen<br />
mehrere Male modifiziert. Von den Modifikationen<br />
betroffen war mitunter auch die Hülle des Aufbaus;<br />
deshalb wies sie verschiedene Stellen auf, die bei intensivem<br />
Niederschlag einen Wassereintritt zuliessen (Bohrlöcher in der<br />
Aussenhülle, Verzüge, notdürftig geflickte Stellen, spröde Fugen<br />
etc.). Nach dem letzten Wassereintritt im Herbst 2014,<br />
durch den ein Elektrosteuerungskasten notfallmässig vor<br />
schwerem Schaden geschützt werden musste, war klar, dass<br />
die gesamte Hülle nachhaltig saniert werden muss. Die Sanierungsarbeiten<br />
wurden zusammen mit dem Hochbauamt im<br />
Frühjahr geplant und konnten im September erfolgreich durchgeführt<br />
und abgeschlossen werden.<br />
Eine weitere Schadensbehebung mussten wir nach einem<br />
Wassereinbruch im 4. Untergeschoss, in der Fuge zwischen<br />
Bau 1 und Bau 2, an die Hand nehmen. Eine vorgenommene<br />
Probekernbohrung bis ins Erdreich unter der Gebäudegrundplatte<br />
bestätigte den Verdacht, dass das Wasser von unten<br />
im Bereich der Fuge ins 4. Untergeschoss drückt. Aufgrund<br />
dieser Erkenntnis entschieden wir uns, einen Schacht mit einer<br />
Tauchpumpe zu erstellen, um das Wasser gezielt zu sammeln<br />
und via Kanalisation wieder aus dem Gebäude zu leiten.<br />
Ob sich die Massnahme, die im Mai und im Juni umgesetzt<br />
wurde, nachhaltig bewährt, werden die nächsten intensiven<br />
Regenperioden zeigen.<br />
Bereich Gemeindearchive<br />
Personelles<br />
Ende Juli trat Bernhard Rieder, Leiter des Bereichs Gemeindearchive,<br />
aus den Diensten des Staatsarchivs aus. Der Bereich<br />
hat sich unter seiner Leitung stark entwickelt und einen sehr<br />
guten Namen erarbeitet. Heute ist er eine kleine, eigenständige<br />
Organisationseinheit innerhalb des Archivs, die den Gemeinden<br />
viele nützliche Standard-Produkte (Leitfaden, Musteraktenpläne,<br />
Checklisten etc.) zur Verfügung stellt. Für die<br />
Arbeit, die Bernhard Rieder für den Bereich Gemeindearchive<br />
geleistet hat, danken wir herzlich und wünschen ihm für die<br />
Zukunft alles Gute.<br />
Die bisherige Stellvertreterin von Bernhard Rieder, Rebekka<br />
Wyler, trat die Nachfolge als Leiterin des Bereichs an. Neuer<br />
stellvertretender Leiter ist Ralph Ruch, der bereits als Mitarbeiter<br />
des Projekts Integrierte Informationsverwaltung Erfahrungen<br />
in der Betreuung von Zürcher Gemeindearchiven<br />
sammeln konnte. Diese Aufgabe wird er auch weiterhin wahrnehmen.<br />
Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />
Das Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung ging 2015<br />
ins zweite Jahr. Die Aufgabe der drei Mitarbeitenden Ralph Ruch,<br />
Jan Schneebeli und Samuel Fischer besteht in der Betreuung<br />
von Informationsverwaltung und Archivierung in zehn Pilotgemeinden,<br />
mit denen das Staatsarchiv für die Jahre 2014–2018<br />
Verträge abgeschlossen hat. Die Sanierung von Magazinräumen<br />
15
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
und die Behandlung von verschimmelten Unterlagen, die die Anfangsphase<br />
des Projekts dominiert hatten, konnten weitgehend<br />
abgeschlossen werden. Für etliche Gemeinden wurden Notfallkonzepte<br />
erarbeitet, Brand- und Wasserschutz wurden verbessert.<br />
Vielerorts konnten die Mitarbeiter des Pilotprojekts Bewertungs-<br />
und Erschliessungsrückstände abbauen. Gleichzeitig<br />
wurde in allen Gemeinden die Trennung der Laufenden von der<br />
Ruhenden Ablage in Angriff genommen, um den Lebenszyklus<br />
der Unterlagen sauber zu bewirtschaften. Ziel ist es, in den Gemeindeverwaltungen<br />
ein ganzheitliches Life-Cycle-Management<br />
zu etablieren und die Mitarbeitenden der Pilotgemeinden<br />
entsprechend zu schulen, so dass gewisse Prozesse (beispielsweise<br />
die Bereinigung abgeschlossener Dossiers) durch die<br />
Sachbearbeiter/innen selber durchgeführt werden können.<br />
Die wichtigsten nun anstehenden Arbeiten sind bei einer<br />
Mehrheit der Pilotgemeinden die Umstellung auf elektronische<br />
Aktenführung inklusive Beschaffung entsprechender Software<br />
sowie – wo gewünscht – die Einführung des neuen Aktenplans.<br />
Dürnten ist die erste Pilotgemeinde, die per 1. Januar<br />
2016 auf digitale Aktenführung und damit auch auf den<br />
neuen Aktenplan umstellt. Dabei werden auch die Anforderungen<br />
an die digitale Langzeitarchivierung berücksichtigt.<br />
Rebekka Wyler übernahm per Mitte Jahr die Leitung des<br />
Projekts. Sie führte wiederum Ende Jahr mit allen Pilotgemeinden<br />
ein Bilanzgespräch, das der regelmässigen Überprüfung<br />
des Projekterfolgs dient. Die Pilotgemeinden und das Staatsarchiv<br />
sind sehr zufrieden mit der bisher geleisteten Arbeit.<br />
Visitationen<br />
Im Berichtsjahr fanden 16 Visitationen statt. Bernhard Rieder,<br />
Ralph Ruch und Rebekka Wyler besuchten neun Kirchgemeinden,<br />
fünf Politische Gemeinden, eine Schulgemeinde und<br />
einen Zweckverband. Unsere Visitationen bestehen einerseits<br />
aus einer Bestandesaufnahme der Informationsverwaltung<br />
und Archivierung vor Ort, anderseits aus einer auf die Bedürfnisse<br />
der Gemeinden und Zweckverbände zugeschnittenen<br />
Beratung. Dabei geht es um die Ausstattung von Archivräumlichkeiten<br />
ebenso wie um die Umstellung auf elektronische<br />
Aktenführung. Weiter führten die Mitarbeitenden des Bereichs<br />
Gemeindearchive gegen siebzig Kurzberatungen durch, telefonisch<br />
und per E-Mail.<br />
Hilfsmittel und Kurse<br />
Die online verfügbaren Hilfsmittel des Staatsarchivs für Gemeinden<br />
finden sich im entsprechenden Abschnitt der Website.<br />
Neue Musteraktenpläne für Zweckverbände<br />
Nachdem das Staatsarchiv in den letzten Jahren neue Musteraktenpläne<br />
für Schul- und Kirchgemeinden sowie für Politische<br />
Gemeinden erarbeitet hat, wurde im Berichtsjahr an neuen<br />
Musteraktenplänen für verschiedene Zweckverbandstypen sowie<br />
für Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden KESB gearbeitet.<br />
Ein erster Teil der insgesamt fast zwanzig neuen Aktenpläne<br />
für Zweckverbände soll 2016 veröffentlicht werden.<br />
Konzept Informationssicherheit<br />
Datenschutz und Informationssicherheit sind Fragen, die auch<br />
in den Gemeinden immer wieder zu Diskussionen Anlass geben.<br />
Das Staatsarchiv hat deshalb im Berichtsjahr ein Konzept<br />
Informationssicherheit erarbeitet, das auf unserer Website zur<br />
Verfügung steht. Das Konzept wurde von Jan Schneebeli verfasst<br />
und enthält Hinweise, wie der Zugang zu den laufenden<br />
wie auch zu den archivierten Daten der Gemeinde geregelt<br />
werden kann.<br />
Bewertungskonzepte<br />
Jan Schneebeli und Samuel Fischer erarbeiteten im Rahmen<br />
ihrer Tätigkeit für das Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />
Bewertungskonzepte für die Akten der Betreibungsund<br />
Gemeindeammannämter sowie für kommunale Steuerund<br />
Finanzakten. Ausgehend von der Entstehungsgeschichte<br />
der erwähnten Unterlagen und den Verantwortlichkeiten für<br />
einzelne Aktengruppen legen diese Konzepte fest, welche Aktenkategorien<br />
ganz oder teilweise archiviert werden sollen,<br />
und welche nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen vernichtet<br />
werden können. Die Bewertungskonzepte stehen allen interessierten<br />
Gemeinden zur Verfügung.<br />
Schulungen für Mitarbeitende von Gemeinden<br />
und Behördenmitglieder<br />
Rebekka Wyler und Ralph Ruch führten Kurse für Mitarbeitende<br />
von Schulverwaltungen und politischen Gemeinden sowie<br />
für Behördenmitglieder von katholischen und reformierten<br />
Kirchgemeinden durch. Der Kurs für Mitarbeitende von Politischen<br />
Gemeinden wurde erstmals angeboten und stiess, wie<br />
auch die anderen Kurse, auf positives Echo. Die Schulungen<br />
ermöglichen es dem Staatsarchiv, zahlreiche Gemeinden auf<br />
einmal zu erreichen und die Mitarbeitenden und Behördenmitglieder<br />
zu befähigen, den Lebenszyklus ihrer Unterlagen effizient<br />
zu bewirtschaften und ihre Archive selber zu betreuen.<br />
16
Archivleitung<br />
Weiterbildungen<br />
Im Herbst fanden zwei Informationsveranstaltungen zum Umgang<br />
mit Anfragen von Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen<br />
statt. Dabei handelt es sich um eine Thematik,<br />
die derzeit breit diskutiert wird, auch auf Bundesebene. Zunehmend<br />
sind Gemeinden mit Anfragen von Betroffenen, von<br />
Angehörigen oder auch von Forschenden konfrontiert, die Akteneinsicht<br />
verlangen. Da viele Gemeindeverwaltungen wenig<br />
Erfahrung im Umgang mit solchen Anliegen haben, führte das<br />
Staatsarchiv die beiden Veranstaltungen auch in seiner Funktion<br />
als offizielle Anlaufstelle im Kanton Zürich durch. Sie wurden<br />
von insgesamt über siebzig Gemeindevertretern/innen<br />
besucht und von diesen sehr positiv aufgenommen.<br />
2016 wird sich das Staatsarchiv am vom Kaufmännischen<br />
Verband und dem Verein Zürcher Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute<br />
VZGV gemeinsam angebotenen Weiterbildungsangebot<br />
für Gemeindefachleute («Gemeindefachschule»)<br />
beteiligen.<br />
Rückgabe deponierter Gemeindearchive<br />
Wie bereits im Jahresbericht 2014 (S. 14) ausgeführt, wurden<br />
in den Jahren nach 1990 verschiedentlich Bestände aus Gemeindearchiven<br />
aus der Zeit vor 1798 im Staatsarchiv hinterlegt.<br />
Das Archivgesetz hält jedoch fest, dass die Gemeinden<br />
ihre eigenen Archive führen müssen. Dieses Gebot bezieht sich<br />
nicht nur auf das moderne Verwaltungsschriftgut seit dem<br />
19. Jahrhundert, sondern auch auf ältere Unterlagen. Die Depots<br />
werden deshalb fortlaufend aufgehoben und die Unterlagen<br />
den Gemeinden zurückgegeben. Im Berichtsjahr wurden<br />
47 Rückgaben abgewickelt. Die Arbeiten sollen 2016 abgeschlossen<br />
werden.<br />
17
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Abteilungen<br />
Überlieferungsbildung<br />
Personelles<br />
Ende Juli verliess Bernhard Rieder das Staatsarchiv und wechselte ins Staatsarchiv<br />
des Kantons Thurgau. Herr Rieder war vom 1. Januar 2<strong>00</strong>8 bis zum 31. Juli 2015 als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Überlieferungsbildung tätig, seit dem<br />
1. Februar 2012 als stellvertretender Abteilungsleiter. Seit November 2010 leitete er zudem<br />
mit einem Pensum von 20 Prozent den Fachbereich Gemeindearchive. In seiner<br />
Funktion als wissenschaftlicher Mitarbeiter war Bernhard Rieder für die umfassende<br />
archivische Betreuung verschiedener Ämter der kantonalen Verwaltung zuständig.<br />
Eine wichtige Rolle spielte er überdies in zahlreichen Projekten, so etwa beim Aufbau<br />
eines elektronischen Archivs, bei der Übernahme elektronischer Geschäftsdaten in<br />
Form von so genannten Submission Information Packages SIP aus dem entsprechenden<br />
System der Kantonspolizei, bei der Evaluation eines Records-Management-Systems<br />
für die Direktion der Justiz und des Innern oder bei der Reorganisation und Neustrukturierung<br />
der internen Informationsverwaltung des Staatsarchivs.<br />
Wir danken Bernhard Rieder für seinen langjährigen, engagierten Einsatz und<br />
wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.<br />
Im August übernahm Rebekka Wyler, bisher wissenschaftliche Mitarbeiterin, die<br />
Funktion der stellvertretenden Abteilungsleiterin sowie die Leitung des Fachbereichs<br />
Gemeindearchive. Die frei gewordene wissenschaftliche Stelle besetzten<br />
wir auf den 1. September mit Fabio Padrun.<br />
Fabio Padrun, Jahrgang 1986, studierte an den Universitäten Zürich und Luzern<br />
Politikwissenschaften und Geschichte der Neuzeit. Er schloss das Studium mit<br />
dem Master of Arts in Weltgesellschaft und Weltpolitik mit einer Arbeit zur Frage<br />
«Welches Konzept ist für die Messung der Demokratiequalität der Europäischen<br />
Union anwendbar?» ab. Während seines Studiums arbeitete er längere Zeit im<br />
Team Archive und Nachlässe der ETH-Bibliothek und absolvierte ein Praktikum in<br />
der Kantonsbibliothek Graubünden, wo er eine Ausstellung über Bündnerfleisch<br />
konzipierte und betreute. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als Personalfachmann<br />
im Umfeld einer Schweizer Grossbank. Fabio Padrun ist im Staatsarchiv<br />
insbesondere für die Betreuung der Direktion der Justiz und des Innern, der Sicherheitsdirektion<br />
sowie der Kirchen und weiterer Religionsgemeinschaften zuständig.<br />
Zudem kümmert er sich um die Beschaffung von Amtsdruckschriften.<br />
Louis Bühler, der im Februar des Berichtsjahrs seine Arbeit als studentischer<br />
Mitarbeiter mit einem Pensum von 40 Prozent aufgenommen hatte, verliess das<br />
Staatsarchiv per Ende November wieder, weil er die Studienrichtung und den Studienort<br />
gewechselt hatte. Trotz des relativ kurzen Einsatzes zeigte sich, dass Unterstützung<br />
der Abteilung durch studentisches Know-how im Bereich Informatik<br />
von grossem Wert ist. Entsprechend wurde die Stelle wieder mit dem gleichen<br />
Profil ausgeschrieben.<br />
Am 1. Februar 2016 wird Rebekka Plüss ihre Arbeit als studentische Mitarbeiterin<br />
aufnehmen. Frau Plüss, Jahrgang 1981, hat nach längerer Berufstätigkeit als<br />
Primar- und Sekundarlehrerin in den Kantonen Schaffhausen und Zürich 2012 mit<br />
dem Studium der Geschichte, Informatik und Computerlinguistik an der Universität<br />
Zürich begonnen. Sie wird die Abteilung vor allem bei der Archivierung elektronischer<br />
Unterlagen unterstützen.<br />
18
Abteilungen<br />
Am 1. April des Berichtsjahrs konnte Agnes Hohl ein seltenes<br />
Dienstjubiläum feiern: 30 Jahre im Staatsarchiv Zürich.<br />
Dazu gratulieren wir ganz herzlich.<br />
Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der HTW Chur<br />
(MAS Information Science, Wahlpflichtmodul Archiv) führten<br />
Thomas Neukom und Rebekka Wyler wiederum die Kurseinheit<br />
«Praktisches Bewerten» durch.<br />
Verschiedene Mitarbeitende bildeten sich im Rahmen des<br />
kantonalen Weiterbildungsprogramms, an Kursen des VSA<br />
und weiterer Anbieter sowie an unterschiedlichen Tagungen<br />
weiter.<br />
Die Mitarbeitenden der Abteilung hatten im Februar Gelegenheit,<br />
die Bibliothek und insbesondere das Archiv der Zürcher<br />
Hochschule der Künste ZHdK in den neuen Räumlichkeiten<br />
auf dem Toni-Areal zu besichtigen. Das Staatsarchiv<br />
ist zwar das Archiv für die Verwaltungsakten der ZHdK. Unterlagen<br />
aus Lehre und Forschung, nicht zuletzt Abschlussarbeiten<br />
und zahlreiche künstlerische Erzeugnisse, verbleiben<br />
jedoch dauerhaft im Archiv der Hochschule.<br />
Der traditionelle Teamtag fand im Berichtsjahr – gemeinsam<br />
mit der Abteilung Beständeerhaltung und allen drei Lernenden<br />
– im Kanton Thurgau statt. Am Morgen führte der Geschäftsführer<br />
der Stiftung Seebachtal rund um den Nussbaumersee<br />
und erläuterte Ziele und Massnahmen im Bereich Naturschutz.<br />
Am Nachmittag stellte die Gruppe am Waldrand bei der Kartause<br />
Ittingen unter kundiger Anleitung einen Käse her.<br />
Regelungen zur Informationsverwaltung<br />
Nachdem der Regierungsrat das Staatsarchiv 2014 beauftragt<br />
hatte, zusammen mit der Staatskanzlei einen Entwurf für Regelungen<br />
im Bereich Informationsverwaltung zu erarbeiten und<br />
eine dafür geeignete Form vorzuschlagen (vgl. Jahresbericht<br />
2014, S. 20–21), konnte im April des Berichtsjahrs eine erste<br />
Fassung bei den Direktionen, bei der Staatskanzlei und beim<br />
Datenschutzbeauftragten in Vernehmlassung gegeben werden.<br />
Die Rückmeldungen auf die vorgeschlagenen Regelungen<br />
fielen grossmehrheitlich positiv aus. Gleichzeitig wurde<br />
jedoch mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Abstimmung<br />
mit der neuen Informationssicherheitsverordnung notwendig<br />
sei, die sich praktisch zur gleichen Zeit in der Vernehmlassung<br />
befand. Weiter wurde auf Bezüge zum Projekt KP04, Direktionsübergreifende<br />
Prozesse der Staatskanzlei, hingewiesen.<br />
Nach ersten Gesprächen mit dem Generalsekretariat der Direktion<br />
der Justiz und des Innern, mit der Staatskanzlei und<br />
der Geschäftsstelle des Kantonalen IT-Teams KITT wird nun<br />
zuhanden des Regierungsrats ein gemeinsamer Vorschlag zum<br />
weiteren Vorgehen betreffend Regelungen zu den Themen Informationsverwaltung<br />
und Informationssicherheit (bzw. Informatiksicherheit)<br />
in der kantonalen Verwaltung erarbeitet.<br />
Das Staatsarchiv traf sich wiederum mit verschiedenen<br />
Generalsekretariaten. Diese Jahrestreffen ermöglichen jeweils<br />
einen wertvollen Austausch betreffend Stand der Informationsverwaltung<br />
in den verschiedenen Ämtern und Direktionen.<br />
Gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten des Kantons<br />
Zürich und dem Rechtsdienst des Personalamtes organisierte<br />
das Staatsarchiv im Frühjahr eine Veranstaltung zum<br />
Thema «Bewirtschaftung von Personaldossiers». Ziel des Anlasses<br />
war es, Fragen, Probleme und insbesondere mögliche<br />
Lösungsansätze bei der Bewirtschaftung von Personaldossiers<br />
zur Sprache zu bringen. Praktische Fragen wurden genauso<br />
diskutiert wie die rechtskonforme Informationsverwaltung<br />
– also die Aktenführung, -ablieferung und -vernichtung<br />
– aus Sicht des Personalrechts, des Datenschutzes und der<br />
Archivierung. Ziel ist es, die Resultate des Workshops in die<br />
Überarbeitung des Handbuchs Personalrecht einfliessen zu<br />
lassen.<br />
Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />
Verwaltungskataster<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 55 Ablieferungsvereinbarungen<br />
(2014: 45; 2013: 49) abgeschlossen.<br />
Mit zwei wichtigen Institutionen des Zürcher Gesundheitswesens<br />
konnten Zusammenarbeitsverträge unterzeichnet<br />
werden, nämlich mit dem Universitätsspital sowie dem Kinderspital.<br />
Damit wird das Staatsarchiv auch de iure und in<br />
umfassendem Sinn zum historischen Archiv beider Spitäler.<br />
Neben Patientendossiers werden auch konzeptuelle und strategische<br />
Unterlagen, Personal- und Finanzakten sowie weitere<br />
Dokumente übernommen, die für die Forschung von grossem<br />
Interesse sind. Die Krankengeschichten des Kinderspitals,<br />
die bislang als Depot im Staatsarchiv aufbewahrt wurden,<br />
sind nun in dessen Besitz übergegangen.<br />
Im Bereich Aktenübernahme und Bewertung sind folgende<br />
Schwerpunkte zu nennen:<br />
Der Ende 2014 unterzeichnete Zusammenarbeitsvertrag mit<br />
der Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW führte<br />
dazu, dass die Zusammenarbeit mit dem Records Manager<br />
der ZHAW intensiviert werden konnte. So kam es zu zwei Ab<br />
19
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
lieferungen, und es wurden grundlegende Projekte betreffend<br />
Informationsverwaltung an der ZHAW initiiert.<br />
Als direkte Folge des Projekts «Informationsverwaltung an<br />
den kantonalen Berufsfach- und Mittelschulen» (vgl. unter Records<br />
Management) konnten im Berichtsjahr mit zahlreichen<br />
Schulen Ablieferungsvereinbarungen abgeschlossen werden:<br />
mit dem Liceo Artistico, den Kantonsschulen Zürich Nord,<br />
Zürcher Unterland und Limmattal, mit dem Literargymnasium<br />
Rämibühl und dem Mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Gymnasium Rämibühl, mit der Kantonalen Maturitätsschule<br />
für Erwachsene sowie mit der Baugewerblichen Berufsschule<br />
Zürich und der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon. Von<br />
einzelnen Schulen erhält das Staatsarchiv zum ersten Mal<br />
überhaupt Akten.<br />
Die Stiftung Pestalozzianum startete im Oktober das durch<br />
den Lotteriefonds finanzierte Grossprojekt «Sammlungen: Erschliessung,<br />
Erhaltung und Nutzung des Sammlungsgutes».<br />
Voraussetzung für die Projektbewilligung war der Abschluss<br />
einer Ablieferungsvereinbarung, wonach die staatlichen Unterlagen<br />
aus der Sammlung (Schulkapitelprotokolle 1832–<br />
1970, Synodalakten) dem Staatsarchiv abgeliefert werden<br />
müssen. Damit kann im Bestand der Schulkapitelprotokolle<br />
eine markante Überlieferungslücke geschlossen werden. Ab<br />
2016 wird Ralph Ruch für das Staatsarchiv Einsitz im Fachbeirat<br />
des Projekts nehmen.<br />
Neben zahlreichen weiteren Unterlagen aus der Gesundheitsdirektion<br />
und den anbietepflichtigen Kliniken konnte das<br />
Staatsarchiv im Berichtsjahr folgende Bestände übernehmen:<br />
Ältere Akten der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung;<br />
darin enthalten sind konzeptuelle Unterlagen ebenso wie<br />
Flugblätter, Plakate und Filme. Die Klinik für Infektionskrankheiten<br />
des Universitätsspitals bot eine komplette Serie von<br />
AIDS-Krankengeschichten (1984–2<strong>00</strong>4) an. Aufgrund der grossen<br />
medizin- und sozialhistorischen Bedeutung dieses Bestandes<br />
entschied das Staatsarchiv, diese Krankengeschichten<br />
ausnahmsweise als komplette Serie zu übernehmen. Gegen<br />
Ende Jahr konnte zudem eine umfangreiche Ablieferung<br />
von Akten des Kantonalen Labors entgegengenommen werden,<br />
unter anderem mit Unterlagen zur Kontrolle von Restaurants<br />
und Lebensmittelbetrieben. Auch damit konnte eine grössere<br />
Überlieferungslücke geschlossen werden, reichen doch<br />
die ältesten Verzeichnisse bis in die 1870er Jahre zurück.<br />
Eine weitere Überlieferungslücke konnte in Zusammenarbeit<br />
mit der Kantonalen Drucksachen- und Materialzentrale<br />
KDMZ verhindert werden. Die Ablieferungen der KDMZ aus<br />
den letzten Jahrzehnten umfassten jeweils nur kleine Aktengruppen<br />
zu bestimmten Themen. Ein 2<strong>00</strong>8 geplantes umfassendes<br />
Aktenangebot kam nicht zustande. Stattdessen wurden<br />
die damals vorhandenen Akten ohne Wissen des Staatsarchivs<br />
vollständig und unsortiert eingescannt und die<br />
physischen Originale vernichtet. Die Scans wurden in einem<br />
proprietären Datenbankformat verwaltet und seit der Scanaktion<br />
nicht mehr benötigt. Da die KDMZ nun auf die Abschaltung<br />
der Datenbank hinarbeiten wollte, willigte das Staatsarchiv<br />
in eine aufwändige Bewertung der Daten vor Ort ein.<br />
Dieser Schritt mündete in die Ablieferung einer Auswahl der<br />
Akten, die nun digital aufbereitet und erschlossen werden.<br />
Im Rahmen der Beratung des neuen Gemeindegesetzes<br />
beschloss der Kantonsrat Anfang 2015, dass der Kanton künftig<br />
keine Revisionsdienstleistungen für Gemeinden mehr anbietet.<br />
In der Folge wurde die Abteilung Revisionsdienste des<br />
Gemeindeamts auf Ende des Berichtsjahrs geschlossen, und<br />
das Gemeindeamt bot dem Staatsarchiv zum ersten Mal entsprechende<br />
Akten an. Die Bewertung dieser Unterlagen ist<br />
erfolgt und in einer Ablieferungsvereinbarung festgehalten.<br />
Neben den Dossiers zur Führung der Abteilung wird nur eine<br />
kleine Stichprobe von Revisionsberichten und Arbeitspapieren<br />
übernommen, weil davon auszugehen ist, dass die kompletten<br />
Revisionsunterlagen in den jeweiligen Gemeindearchiven<br />
zu finden sind.<br />
Beim Sportamt konnten im Berichtsjahr interessante Akten<br />
und audiovisuelle Medien aus einem Zeitraum bis in die 1920er<br />
Jahre zurück bewertet werden, unter anderem zu verschiedenen<br />
Sportlagern, zu Sportzentren, zu den Zürcher Orientierungsläufen<br />
oder zum turnerischen Vorunterricht.<br />
Die Kantag Liegenschaften AG bot dem Staatsarchiv ihre<br />
gesamten Akten zur Übernahme an. Die Kantag wurde 1999<br />
als Aktiengesellschaft im Besitz des Kantons gegründet und<br />
war für die Verwaltung der Liegenschaften des Finanzvermögens<br />
sowie der Liegenschaften der kantonalen Pensionskasse<br />
BVK zuständig. Mit ihrer Verselbständigung hat die BVK<br />
per 1. Oktober 2014 die Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften<br />
wieder selber übernommen, und die Liegenschaften der Verwaltung<br />
werden seit Anfang 2015 vom kantonalen Immobilienamt<br />
verwaltet. Daraufhin wurde die Kantag 2015 liquidiert.<br />
Die übernommenen Unterlagen betreffen sowohl die strategischen<br />
Entscheide als auch die Liegenschaftenverwaltung<br />
auf operativer Ebene.<br />
Wie bereits im Vorjahr wurden im Berichtsjahr die Bemühungen<br />
zur Schliessung von Überlieferungslücken auch auf<br />
20
Abteilungen<br />
Bezirksebene fortgesetzt. Zum ersten Mal seit 1987 bot der<br />
Bezirksrat Dielsdorf Unterlagen zur Übernahme an. Die abgelieferten<br />
Akten reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Auch aus<br />
dem Statthalteramt Zürich hatte es seit 1987 keine ordentliche<br />
Ablieferung mehr gegeben. Im Staatsarchiv befinden sich bisher<br />
kaum Akten, und die Protokollserie reicht nur bis 1909. Leider<br />
konnte die grosse Lücke nicht geschlossen werden. Scheinbar<br />
hatte das Staatsarchiv die beim Umzug von der Uraniastrasse<br />
in die alte Börse Ende der 1980er Jahre angebotenen<br />
Unterlagen nicht für archivwürdig gehalten. Man muss davon<br />
ausgehen, dass dieser Bewertungsentscheid in den letzten beiden<br />
Jahrzehnten jeweils fortgeschrieben wurde, obwohl das<br />
Staatsarchiv spätestens 2<strong>00</strong>8 klar gemacht hatte, dass zukünftig<br />
wieder alles angeboten werden müsse. Wenigstens hatte<br />
das Statthalteramt jeweils eine inhaltliche Auswahl an Strafakten<br />
getroffen, die nun zusammen mit weiteren Unterlagen aus<br />
der neueren Zeit übernommen werden konnten.<br />
Im Rahmen des Projekts Neuerschliessung der Notariatsbestände<br />
(Projekt NOT) wurde auch im Berichtsjahr ein Schwerpunkt<br />
auf die Ablieferungen von Notariaten, Grundbuch- und<br />
Konkursämtern gelegt. Inzwischen wurde ein grosser Teil der<br />
Notariate, die noch Bestände aus der Zeit vor 1840 in ihren Ablagen<br />
führen, kontaktiert, woraus in den meisten Fällen eine<br />
Ablieferung resultierte. In einigen Fällen sind die zuständigen<br />
Ämter noch auf die Originalakten angewiesen, insbesondere<br />
bei der Einführung und Bereinigung des eidgenössischen<br />
Grundbuchs. Erfreulicherweise führen die Kontakte mit den<br />
Notariaten in der Regel auch zur Ablieferung jüngerer Akten.<br />
Übernahme nicht staatlicher Unterlagen<br />
Das Staatsarchiv kann gemäss Archivgesetz Bestände privater<br />
Herkunft übernehmen, um so komplementäre Überlieferungen<br />
zu sichern, die zu staatlichen Beständen durchaus<br />
auch einmal im Widerspruch stehen können.<br />
Im Berichtsjahr wurde das bereits 2014 erarbeitete Bewertungsraster<br />
für Archive der privaten Wirtschaft (vgl. Jahresbericht<br />
2014, S. 23) für verschiedene Branchen konzeptuell vertieft.<br />
Im Rahmen von Gesprächen mit Fachleuten wurde erörtert,<br />
wie etwa die Landwirtschaft, die Industrie, der Detailhandel oder<br />
auch Firmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
am besten dokumentiert werden können. Diese Vorarbeiten<br />
sollen im Lauf des Jahrs 2016 konkretisiert werden.<br />
Das Projekt zur Sicherung der Bestände der Zürcher Seidenindustrie<br />
(vgl. Jahresberichte 2012, S. 21, 2013, S. 18, und<br />
2014, S. 23) konnte von Seiten der Abteilung Überlieferungsbildung<br />
im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Die letzten<br />
Ablieferungen betrafen Unterlagen der Zürcherischen Seidenindustrie-Gesellschaft<br />
ZSIG, der Firmen Zwicky (Wallisellen)<br />
und Stehli (Obfelden) sowie der ehemaligen Seidenwebschule<br />
am Zürcher Letten. Diese Bestände ergänzen die bisher<br />
vorliegenden Firmenarchive und komplettieren das Bild einer<br />
Branche, die für die Zürcher Wirtschaft bis zum Ersten Weltkrieg<br />
zentrale Bedeutung hatte. Im November fand ein Informationsanlass<br />
für die Projektpartner statt. Vertreterinnen und<br />
Vertreter der ZSIG und der abliefernden Firmen, des Schweizerischen<br />
Nationalmuseums, der Hochschule Luzern sowie<br />
der Forschung wurden von den Mitarbeitenden des Staatsarchivs<br />
über den Projektverlauf informiert.<br />
Im Rahmen der Umsetzung des Archivierungskonzepts für<br />
Schul-, Kinder- und Jugendheime (vgl. auch Jahresbericht<br />
2014, S. 22) wurde mit zwei weiteren Institutionen die Ablieferung<br />
von Unterlagen vereinbart. Die Kommission des Pädagogischen<br />
Zentrums Pestalozzihaus in Räterschen schenkte<br />
dem Staatsarchiv die alten Archivbestände. Darunter befinden<br />
sich die Kommissionsprotokolle ab 1922, die insbesondere<br />
für die Frühzeit detaillierte Einträge zu Kindern und zum<br />
Heimalltag enthalten. Zudem konnte mit der Institution Barbara<br />
Keller in Küsnacht ein Schenkungsvertrag abgeschlossen<br />
werden. Die 1849 von Barbara Keller in Hottingen gegründete<br />
und 1906 nach Küsnacht umgezogene Institution betreut<br />
Erwachsene mit Behinderung und ermöglicht jungen Erwachsenen<br />
das Absolvieren einer Berufslehre.<br />
Im Berichtsjahr erhielt das Staatsarchiv weitere bedeutende<br />
Schenkungen. Dazu gehört beispielsweise das Archiv der<br />
Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz<br />
KKPKS. Der im Jahresbericht 2014 erwähnte Beschluss (vgl.<br />
S. 23) konnte nun in einem Schenkungsvertrag festgehalten<br />
und mit einer Ablieferung in die Tat umgesetzt werden. Der<br />
Bestand enthält unter anderem Akten zu den Jahreskonferenzen<br />
und zu Spezialgebieten wie Menschenhandel, Internet-Fahndung<br />
und Veranstaltungen (World Economic Forum,<br />
Fussball-Europameisterschaft 2<strong>00</strong>8).<br />
Mit dem Archiv der Christlichdemokratischen Volkspartei<br />
des Kantons Zürich CVP kam ein weiterer Bestand einer im<br />
Kantonsrat vertretenen Partei ins Staatsarchiv. Die Unterlagen<br />
stammen von der CVP Kanton Zürich sowie von ihren<br />
Vorgängerorganisationen (Katholische Volkspartei, Christlichsoziale<br />
Partei). Sie bilden eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden<br />
staatlichen und privaten Beständen und dokumen<br />
21
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
tieren unter anderem die Geschichte des politischen Katholizismus<br />
im Kanton.<br />
Auf Vermittlung des Archivs für Zeitgeschichte AfZ entschieden<br />
sich die Eigentümer der ehemaligen Roth Käse AG<br />
in Uster, dem Staatsarchiv das reichhaltige Firmenarchiv zu<br />
übergeben. Der bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichende<br />
Bestand umfasst Unterlagen aus allen Tätigkeitsbereichen<br />
der Firma, darunter auch umfangreiches Werbematerial sowie<br />
Fotos und Filme, und betrifft sowohl die Firmengeschichte in<br />
der Schweiz als auch in den USA. Eng verwoben mit dem Firmenarchiv<br />
sind Unterlagen aus der Familiengeschichte.<br />
Überdies schenkte die Stiftung Volkshochschule des Kantons<br />
Zürich dem Staatsarchiv ihr Archiv, das insbesondere<br />
die Protokolle und Jahresberichte seit der Gründung 1920, die<br />
Programmhefte und weitere Akten umfasst. Weitere Schenkungen<br />
betrafen Unterlagen des Turnvereins der Kantonspolizei<br />
(unter anderem mit Chroniken, Fotoalben und verschiedenen<br />
Objekten) und des Militär-Sanitäts-Vereins Zürich. Letzterer<br />
wurde 1881 gegründet und ist damit eine der ältesten<br />
Organisationen im Kanton, die sich um die Laien-Nothilfe und<br />
Erste Hilfe kümmern.<br />
Um Doppelspurigkeiten möglichst zu vermeiden, haben<br />
sich die Archive jener Kantone, die an den unterschiedlichen<br />
Ostschweizer Regionalkonferenzen beteiligt sind, bezüglich<br />
Archivierung der jeweiligen Bestände abgesprochen. Gemäss<br />
dieser Übereinkunft unterzeichnete das Staatsarchiv im Berichtsjahr<br />
sowohl mit der Finanzdirektoren-Konferenz Ost als<br />
auch mit der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz<br />
der Ostschweizer Kantone je einen Hinterlegungsvertrag.<br />
Mit dem Konkordat betreffend die gemeinsame Ausbildung<br />
der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre<br />
Zulassung zum Kirchendienst (ehemalige Theologische<br />
Konkordatsprüfungsbehörde) wurde die bereits bisher praktizierte<br />
Übernahme von Unterlagen aus dem Sekretariat des<br />
Zürcher Kirchenrates in einem Schenkungsvertrag festgehalten.<br />
Eine weitere vertragliche Bereinigung gab es mit dem<br />
Protestantisch-kirchlichen Hilfsverein des Kantons Zürich,<br />
dessen Archiv seit 1990 im Staatsarchiv deponiert ist. Auch<br />
diese Hinterlegung wurde im Zusammenhang mit einer Folgeablieferung<br />
in eine Schenkung umgewandelt.<br />
Records Management<br />
Sowohl in der kantonalen Verwaltung wie auch in den Zürcher<br />
Gemeinden zeichnet sich ab, dass der so genannte Digital<br />
Turn an Fahrt gewinnt. Immer mehr Verwaltungseinheiten stellen<br />
ganz oder teilweise auf elektronische Informationsverwaltung<br />
um und nehmen dazu die Beratungsdienstleistungen des<br />
Staatsarchivs in Anspruch.<br />
So wurden beispielsweise die Projekte GEVER SK der<br />
Staatskanzlei (vgl. Jahresbericht 2014, S. 24) und RMS JI, ein<br />
Projekt zur Einführung eines Records-Management-Systems<br />
in der Direktion der Justiz und des Innern (vgl. Jahresbericht<br />
2014, S. 23), weiterhin eng begleitet. GEVER SK hat für das<br />
Staatsarchiv insofern eine besondere Bedeutung, als es dabei<br />
auch um die elektronische Abwicklung von direktionsübergreifenden<br />
Geschäften geht bzw. indem sich dieses auch<br />
auf die Organisation der Geschäftsverwaltungen in den Direktionen<br />
auswirken wird. Bei RMS JI wiederum ist das Staatsarchiv<br />
in zweierlei Funktionen beteiligt: einerseits als Nutzer<br />
und anderseits als beratendes Fachorgan.<br />
Das Generalsekretariat der Sicherheitsdirektion implementierte<br />
im Berichtsjahr die 2014 verabschiedete definitive Version<br />
der Spezifikation zur Ablieferung elektronischer Dossiers<br />
aus dem Geschäftsverwaltungssystem ZH-GeKo (vgl. Jahresbericht<br />
2014, S. 23). Es wurden zwei Testexporte durchgeführt.<br />
Im Februar 2016 wird die Schnittstelle mit einer ersten<br />
Datenlieferung an das Staatsarchiv in Betrieb genommen.<br />
Mit der gleichen Spezifikation ist eine Testablieferung digitaler<br />
Ausländerdossiers durch das Migrationsamt geplant.<br />
Im Gesundheitsbereich steht die Umstellung auf elektronische<br />
Informationsverwaltung unter dem Titel «eHealth» bevor:<br />
Krankengeschichten sollen in Zukunft nur noch elektronisch<br />
geführt werden, wobei einzelne Spitäler bereits vollständig<br />
umgestellt haben. Mittels Ablieferungsschnittstellen<br />
nach anerkannten Standards sollen diese Dossiers zu einem<br />
späteren Zeitpunkt direkt an die zuständigen Archive übergeben<br />
werden können.<br />
Das zusammen mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
MBA getragene Projekt «Informationsverwaltung an den kantonalen<br />
Berufsfach- und Mittelschulen» (vgl. Jahresbericht 2014,<br />
S. 24) kam im Berichtsjahr einen entscheidenden Schritt vorwärts.<br />
Zusammen mit den beteiligten Pilotschulen wurden Musteraktenpläne<br />
sowie ein Reglement zur Informationsverwaltung<br />
ausgearbeitet. Letzteres soll vom MBA Anfang 2016 erlassen<br />
werden und gilt für sämtliche Berufsfach- und Mittelschulen.<br />
Für die Adjunktinnen und Adjunkte sowie Sekretariatsmitarbeitende<br />
von Mittelschulen fanden im November zudem Schulungen<br />
zur Informationsverwaltung und zur Einführung eines Aktenplans<br />
statt. Analoge Anlässe für die Berufsfachschulen sind<br />
22
Abteilungen<br />
für März 2016 geplant. Ziel des Projekts ist, dass die einzelnen<br />
Schulen 2016/2017 das Reglement zur Informationsverwaltung<br />
umsetzen und einen Aktenplan einführen.<br />
Im Juli führte Ralph Ruch im Rahmen des kantonalen Weiterbildungsprogramms<br />
den Kurs «Informationsverwaltung und<br />
Ablageorganisation für Sachbearbeitungen» durch. Die Rückmeldungen<br />
zum Kurs haben gezeigt, dass es zukünftig notwendig<br />
ist, das Zielpublikum genauer zu definieren. Entsprechend<br />
wurde die Kursausschreibung so angepasst, dass sie<br />
gezielt Personen anspricht, die auf Stufe Amt oder Abteilung<br />
für die Informationsverwaltung verantwortlich sind.<br />
Übernahme digitaler Unterlagen<br />
Das Staatsarchiv Zürich übernahm im Berichtsjahr in zwei<br />
KOST-Projekten die Leitung. Das Projekt TAXAR hat zum Ziel,<br />
landesweit einsetzbare, produktunabhängige Empfehlungen<br />
für die Bewertung und Übernahme von kantonalen Steuerakten<br />
und -daten zu formulieren. Gemeinsam mit der KOST und<br />
den Staatsarchiven Schwyz und Uri wurden Bewertungsgrundlagen<br />
für verschiedene Aktenkategorien in Steuerdossiers besprochen.<br />
Im Zusammenhang mit Registerdaten wurden die<br />
Empfehlungen für Daten natürlicher Personen auf dem Standard<br />
eCH-0119 (E-Tax-Filing) aufgebaut. Konkrete Beispiele<br />
aus den beteiligten Archiven ergänzen die Bewertungsvorschläge,<br />
so dass aufgrund der unterschiedlichen Grösse und<br />
Archivtradition der entsprechenden Kantone ein breites Spektrum<br />
von Bewertungsmöglichkeiten zusammenkommt. Der<br />
vom Steuerungsausschuss und von der Aufsichtskommission<br />
der KOST besprochene und genehmigte Best-Practice-Entwurf<br />
soll letztlich bei eCH zur Veröffentlichung eingereicht werden.<br />
Dafür ist jedoch für 2016 vorerst eine Implementierung<br />
im Steueramt des Kantons Zürich und die Durchführung von<br />
entsprechenden Tests geplant. Die Erfahrungen daraus und<br />
mögliche weitere Kontakte mit der Schweizerischen Steuerkonferenz<br />
sollen in die Bereinigung des Best-Practice-Entwurfs<br />
einfliessen. Voraussichtlich 2017 wird dieser bei eCH in<br />
die Vernehmlassung gehen können.<br />
Das KOST-Projekt ViaCar/CARI mit dem Ziel, eine softwareunabhängige<br />
Spezifikation zur einfachen und strukturierten<br />
Archivierung von Daten der Strassenverkehrsämter zu definieren,<br />
konnte Ende 2015 operativ abgeschlossen werden.<br />
Unter unserer Federführung beteiligten sich neben einer Vertretung<br />
der KOST auch die Staatsarchive Aargau, Graubünden<br />
und Wallis sowie das Bundesarchiv. Die Empfehlungen<br />
der Projektgruppe für die Staatsarchive bezüglich Exporte<br />
von archivrelevanten Daten aus den Fachapplikationen Via<br />
Car und CARI werden dem Steuerungsausschuss der KOST<br />
im Mai 2016 präsentiert.<br />
An elektronischen Ablieferungen gingen wie bereits in den<br />
Vorjahren zwei bereits von der abliefernden Stelle fertiggestellte<br />
Submission Information Packages SIP gemäss Standard<br />
eCH-0160 ein: die Jahresakten aus dem Polizeiinformationssystem<br />
POLIS sowie die Meldungen des elektronischen<br />
Amtsblatts 2014. Des weiteren kam es zu diversen Ablieferungen<br />
elektronischer Unterlagen, die jedoch bei uns erst noch<br />
in die Struktur eines SIP gebracht werden müssen, so etwa<br />
der jährliche Auszug aus dem kantonalen Immobilienregister,<br />
das Verzeichnis der Lehrabschlüsse aus dem Mittelschul- und<br />
Berufsbildungsamt oder die Akten aus der abgelösten Softwarelösung<br />
der KDMZ.<br />
Führungen und Informationsauftritte<br />
2015 wurden 14 (2014: 17; 2013: 18) Führungen für Verwaltungsstellen<br />
und andere anbietepflichtige Organe (total 148<br />
Teilnehmende) durchgeführt. Dabei waren immer auch Fragen<br />
der Informationsverwaltung und der Archivierung sowie der<br />
Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Staatsarchiv ein<br />
Thema. Zum letzten Mal fanden im Berichtsjahr die traditionellen<br />
Führungen für den kantonalen Kurs Verwaltungsrecht<br />
statt. Aufgrund einer Straffung und Reorganisation des Kurses<br />
werden diese Führungen ab 2016 nicht mehr durchgeführt.<br />
Mit Mitarbeitenden des Kinderspitals, die für die Ruhende<br />
Ablage mit Krankengeschichten zuständig sind, konnte im<br />
September eine Führung veranstaltet werden, die neben den<br />
üblichen Teilen zu den Abläufen und Beständen des Staatsarchivs<br />
auch eine Begehung im Aussenlager umfasste, wo<br />
sich zurzeit noch die vollständigen Serien älterer Krankengeschichten<br />
des Kinderspitals befinden, die 2016 definitiv bewertet<br />
werden.<br />
Zusätzlich zu den Führungen für Verwaltungsstellen organisierte<br />
das Staatsarchiv im Rahmen des Projekts zur Übernahme<br />
von Archiven der Seidenindustrie den jährlichen Informationsanlass<br />
(vgl. oben den Abschnitt zur Übernahme nicht<br />
staatlicher Unterlagen). Weiter fand eine Führung mit knapp<br />
dreissig Lernenden im Fach Information und Dokumentation<br />
statt, die im Rahmen eines Überbetrieblichen Kurses ÜK das<br />
Staatsarchiv besuchten.<br />
23
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Amtsdruckschriftensammlung<br />
Neben der Bewirtschaftung der periodisch abgelieferten<br />
Druckschriften wurden 2015 insgesamt 34 Amtsdruckschriften<br />
(2014: 65; 2013: 119) aktiv eingefordert.<br />
Bei der aktiven Beschaffung von Amtsdruckschriften kamen<br />
im Berichtsjahr deutlich weniger Ressourcen zum Einsatz. Dies<br />
hat unter anderem damit zu tun, dass mit der Staatskanzlei,<br />
die für das Content Management System cmS und somit die<br />
Pflege der kantonalen Website zuständig ist, ein Projekt zur<br />
effizienteren Beschaffung von Amtsdruckschriften konkretisiert<br />
wurde. Praktisch alle digital vorhandenen Amtsdruckschriften<br />
werden mittels cmS auf die kantonale Website hochgeladen.<br />
Das Projekt hat zum Ziel, halbjährlich eine Liste mit den neu<br />
publizierten digitalen Amtsdruckschriften zu bewerten und somit<br />
ressourcensparend jene Amtsdruckschriften zu bestimmen,<br />
die im Staatsarchiv Zürich noch nicht überliefert sind.<br />
Im Dezember des Berichtsjahrs übergab Ralph Ruch die<br />
Verantwortung für die Beschaffung von Amtsdruckschriften<br />
an Fabio Padrun.<br />
Ablieferungen<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 132 (2014:139; 2013: 124)<br />
Ablieferungen mit rund 955 (2014: 1577; 2013: 838) Laufmetern<br />
Gesamtumfang entgegengenommen. Davon stammen 1<strong>02</strong><br />
(2014: 110; 2013: 88) Ablieferungen von anbietepflichtigen Stellen,<br />
30 (2014: 29; 2013: 36) von Aktenbildnern, die nicht der<br />
Anbietepflicht unterstehen. Trotz unserer steten Bemühungen,<br />
Bewertungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung vorzunehmen,<br />
wird der Umfang einiger Ablieferungen durch Nachbewertungen<br />
im Staatsarchiv noch abnehmen.<br />
Der Ablieferungsumfang hat sich im Berichtsjahr zum Glück<br />
wieder dem Durchschnitt früherer Jahre angenähert. 2014 war<br />
im Zusammenhang mit der Aufhebung des Ablieferungsstopps<br />
für Patientendokumentationen ein absoluter «Spitzenjahrgang»<br />
(vgl. Jahresbericht 2014, S. 25). Immerhin hatte die<br />
Ablieferungswelle aus dem Gesundheitswesen praktisch keine<br />
Ausläufer ins Berichtsjahr.<br />
Die mit gut 99 Laufmetern umfangreichste Ablieferung<br />
stammte von der Kantonspolizei, mit Akten aus allen Hauptabteilungen<br />
seit ca. 1949. Weitere Ablieferungen mit einem<br />
Umfang von über 30 Laufmetern kamen vom Bezirksgericht<br />
Zürich (79 Laufmeter in zwei Ablieferungen), vom Institut für<br />
Klinische Pathologie des Universitätsspitals (41 Laufmeter),<br />
von der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des<br />
Universitätsspitals (40 Laufmeter), von der Firma Zwicky & Co.<br />
AG in Wallisellen (39 Laufmeter) und der ehemaligen Firma<br />
Roth Käse AG in Uster (38 Laufmeter).<br />
Im Berichtsjahr trafen elf Ablieferungen (2014: 10; 2013: 5)<br />
mit digitalen Daten ein; insgesamt umfassen sie rund 6.73 Gigabyte<br />
(2014: 69.5 Gigabyte; 2013: 0.018 Gigabyte). Weiterhin<br />
zeigen sich im Bereich der elektronischen Ablieferungen<br />
starke Schwankungen.<br />
Insgesamt 18 Eingänge im Berichtsjahr (2014: 22; 2013:17)<br />
enthielten unter anderem verschiedene AV-Medien (Fotos, Filme,<br />
Tonbänder und Ähnliches) im Umfang von knapp 30 Laufmetern.<br />
Die mengenmässig grössten audiovisuellen Teilbestände<br />
sind die Fotos und Filme im Firmenarchiv der Roth<br />
Käse AG sowie eine Sammlung mit Lehrfilmen des Kinderspitals<br />
aus den 1930er bis 1980er Jahren.<br />
Einige spezielle Eingänge waren etwa eine Pergamenturkunde<br />
von 1765 betreffend einen Teil des Weinzehnten von<br />
Uhwiesen, eine Sammlung alter Stempel des Passbüros oder<br />
verschiedene Objekte (Trophäen, Fahne, Vereinskasse usw.)<br />
des 2<strong>00</strong>3 aufgelösten Turnvereins der Kantonspolizei.<br />
Von den 1<strong>02</strong> Ablieferungen aus Anbietepflicht konnten 35<br />
Prozent (2014: 23; 2013: 21) zusammen mit elektronischen<br />
Metadaten übernommen werden. Dieser Anteil ist bereits<br />
deutlich höher als in den Vorjahren, wird sich aber noch signifikant<br />
weiter steigern müssen, damit die übernommenen<br />
Unterlagen möglichst effizient erschlossen werden können.<br />
Nachbewertungen und Kassationen<br />
von Zwischenarchiv-Beständen<br />
Im Rahmen des Projekts «Abbau Zwischenarchiv» wurden im<br />
Berichtsjahr wiederum verschiedene ältere Ablieferungen<br />
nachbewertet.<br />
Die im Vorjahr begonnene Nachbewertung der Akten des<br />
Generalsekretariats der Bildungsdirektion aus den Jahren<br />
1977 bis 2<strong>00</strong>2 konnte Anfang 2015 abgeschlossen werden.<br />
Von den ursprünglich 190 Laufmetern wurden 110 Laufmeter<br />
kassiert. Im Anschluss daran wurde die Nachbewertung der<br />
Jahrgänge 1926–1976 in Angriff genommen. Diese waren in<br />
früheren Jahren jeweils vollständig übernommen worden und<br />
befanden sich bereits im Endarchiv. Da diese Bestände aus<br />
konservatorischen Gründen und aufgrund mangelhafter Erschliessung<br />
sowieso zur Überarbeitung anstanden, werden<br />
sie nun zuerst nach den gleichen Prinzipien nachbewertet wie<br />
die neueren Jahrgänge.<br />
24
Abteilungen<br />
Ablieferungen aus Anbietepflicht, Auswahl<br />
Kantonspolizei<br />
Akten aus allen Hauptabteilungen, 1949–2014, 99 Lfm<br />
Universitätsspital<br />
Sektionsprotokolle der Pathologie sowie AIDS-Krankengeschichten der Klinik für Infektionskrankheiten,<br />
1985–2<strong>00</strong>4 bzw. 1984–2<strong>00</strong>4, zwei Ablieferungen, 41 + 40 Lfm<br />
Bezirksgericht Zürich<br />
Spruchbücher und Akten, 1964–1999, zwei Ablieferungen, 46 + 33 Lfm<br />
Bezirksrat Dielsdorf<br />
Protokolle, Register und Akten aus sämtlichen Bereichen, 1924–2<strong>00</strong>4, 30 Lfm<br />
Statthalteramt Zürich<br />
Geschäftsbücher und Akten, 1954–2<strong>00</strong>4, 26 Lfm<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />
Krankengeschichten und weitere Unterlagen der Kinderstation Brüschhalde, 1921–1998,<br />
20 Lfm<br />
Kantonales Laboratorium<br />
Unterlagen zur Kontrolltätigkeit, Korrespondenzen, Inventare und Personalunterlagen,<br />
1879–2<strong>00</strong>5, 14 Lfm<br />
Kantag Liegenschaften AG<br />
Akten von der Gründung bis zur Liquidation, 1999–2015, 12 Lfm<br />
Kinderspital<br />
Lehrfilme, 1935–1981, 10 Lfm<br />
Gesundheitsdirektion, Generalsekretariat<br />
Projektunterlagen, Konzeptuelles, Kampagnenmaterial (inkl. Filme) aus dem Bereich Prävention<br />
und Gesundheitsförderung, 1980–2<strong>00</strong>5, 6 Lfm<br />
Direktion der Justiz und des Innern, Generalsekretariat<br />
Geschäftsleitungsunterlagen sowie Handakten der Regierungsräte Notter und Graf,<br />
1995–2<strong>00</strong>4, 6 Lfm<br />
Kantonale Heilmittelkontrolle<br />
Unterlagen zum Zürcher Gesundheitswesen, 1980–1995, 6 Lfm<br />
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW<br />
Unterlagen des ehemaligen Technikums Winterthur, 19<strong>00</strong>–2<strong>00</strong>3, 6 Lfm<br />
Kantonale Drucksachen- und Materialzentrale KDMZ<br />
Altbestände und Akten aus DocuWare, 1930–2<strong>00</strong>5, 4 Lfm + 3 GB<br />
Pädagogisches Zentrum Pestalozzihaus (Räterschen)<br />
Akten der Heimkommission und der Heimleitung, 1922–2<strong>00</strong>5, 2 Lfm<br />
Passbüro<br />
Alte Stempel, ca. 1970–2<strong>00</strong>0, 0.5 Lfm<br />
Geschenke von anderen Institutionen und Privatpersonen<br />
Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem Staatsarchiv im Berichtsjahr geschenkt.<br />
Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />
herzlich gedankt.<br />
Bettina Bollmann, Zürich<br />
Lehenbrief des Bischofs von Konstanz um einen Teil des Weinzehnten von Uhwiesen, 1765<br />
Hansjürg Büchi, Zürich<br />
Fotoalben der Veteranenvereinigung der Füs Kp III/68 im Ersten Weltkrieg, 1913–1977<br />
Bernhard Fuchs, Langnau am Albis<br />
Pläne von Langnau am Albis, 1787–1884<br />
Brockenhaus der Heilsarmee, Le Lignon<br />
Beschreibung eines Erblehenhofs in Obermedikon (Wetzikon), 1790<br />
Erbengemeinschaft Helene Hoerni-Jung, Binningen<br />
Porträts von Paul Usteri (1768–1831), geschnitztes Usteri-Wappen, ca. 1824–1831<br />
Alexander Klemke, Winterthur<br />
Abschrift des Kyburger Grafschaftsrechts, 1792<br />
Politische Gemeinde Mettmenstetten<br />
Urbar der Kirche Mettmenstetten, 1650 (bereits seit 1937 im Staatsarchiv deponiert)<br />
Hans-Jürg Meyer, Winterthur<br />
Gedicht auf die Helden von Richterswil im Zweiten Villmergerkrieg, 1815<br />
Myrtha Schmid-Greutert, Uster<br />
Thematische Briefmarkensammlung zum Kanton Zürich, o. J.<br />
Magdalena Suter-Funk, Mettmenstetten<br />
Notizbuch von Karl Funk (1887–), Bezirksgerichtspräsident Affoltern a. A., 1929–1939<br />
Erna Walpen-Müller, Thun<br />
Carte vom Canton Zürich mit seinen nähern Angränzungen, von Heinrich Keller, Nachführung<br />
von 1869<br />
Robert Widmer, Wetzikon<br />
Rechenbuch der Spinnerei Girenbad, ca. 1820–1850<br />
25
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Im Bereich des Gesundheitswesens wurden mehrere Ablieferungen<br />
der Pathologie des Universitätsspitals nachbewertet.<br />
Dabei handelt es sich um einen medizinhistorisch bedeutsamen<br />
Bestand, dessen älteste Teile bis in die 1840er Jahre<br />
zurückreichen. Das Staatsarchiv entschied sich dafür, die Unterlagen<br />
bis 1922 (Ende der Aufbauphase) vollständig zu behalten,<br />
und ab dann die Überlieferung auf die Autopsieprotokolle<br />
jedes zehnten Jahrgangs sowie die Bände der Kriegsjahre<br />
1939–1945 zu beschränken, ergänzt durch Dias und<br />
Korrespondenzen. Die Unterlagen, die das Staatsarchiv nicht<br />
dauernd überliefern wird, werden vorläufig weiter aufbewahrt,<br />
da sie vom Institut für evolutionäre Medizin der Universität Zürich<br />
für so genannte Provenienzforschung gebraucht werden<br />
(Klärung der Herkunft der menschlichen Präparate in den<br />
Sammlungen der Universität). Heute ist es so, dass Patientinnen<br />
und Patienten explizit ihr Einverständnis geben müssen,<br />
bevor ihnen Organe und Gewebeproben zu Forschungszwecken<br />
entnommen werden dürfen. Dies war früher anders, was<br />
zu kontroversen ethischen und medizinhistorischen Fragestellungen<br />
führt.<br />
Bereits seit etlichen Jahren verfügt das Staatsarchiv über<br />
eine komplette Serie der Patientendokumentationen des Kinderspitals<br />
ab 1913. In Zusammenarbeit mit dem Spital und<br />
dem Archiv des Medizinhistorischen Instituts der Universität<br />
Zürich wurde ein Nachbewertungsverfahren für diese Krankengeschichten<br />
festgelegt: Einerseits behält das Staatsarchiv<br />
jeden fünften Jahrgang komplett sowie Epidemiejahrgänge<br />
wichtiger Krankheiten (Kinderlähmung, Grippe). Anderseits<br />
werden in Absprache mit den leitenden Ärztinnen<br />
und Ärzten des Kinderspitals Krankengeschichten mit besonderen<br />
Diagnosen aufbewahrt, um der medizinhistorischen<br />
Forschung spannende Unterlagen zur Verfügung zu stellen.<br />
Dazu gehören beispielsweise Patientendossiers von Kindern,<br />
deren geschlechtliche Zuordnung nicht eindeutig war. Der<br />
frühere Umgang mit diesen Kindern auch im Zürcher Kinderspital<br />
ist heute in Ethik und Medizin umstritten, weshalb verschiedene<br />
Forschungsprojekte zu diesem Thema durchgeführt<br />
werden. Die Umsetzung dieser Bewertungsentscheide<br />
soll 2016 erfolgen.<br />
Weitere Nachbewertungen und Teilkassationen betrafen<br />
im Berichtsjahr unter anderem Dossiers zu Brand- und Elementarschadenfällen<br />
der Gebäudeversicherung aus den<br />
Jahren 1973–1985, Wasserbauakten des früheren Amts für<br />
Gewässerschutz und Wasserbau aus den Jahren 1893–1988<br />
sowie die Wahl- und Abstimmungsprotokolle der Jahre 1987–<br />
2<strong>00</strong>5, die dem Staatsarchiv von der Staatskanzlei, den Parlamentsdiensten<br />
und dem Statistischen Amt in insgesamt<br />
65 Ablieferungen übergeben worden waren.<br />
Neueingänge aus nicht anbietepflichtigen Institutionen, Auswahl<br />
Ueli und Felix Roth, Uster<br />
Firmenarchiv der ehemaligen Roth Käse AG (Uster), 1863–1995, 38 Lfm<br />
Christlichdemokratische Volkspartei CVP des Kantons Zürich<br />
Parteiarchiv, ca. 19<strong>00</strong>–2<strong>00</strong>6, 24 Lfm<br />
Stiftung Volkshochschule des Kantons Zürich<br />
Stiftungsarchiv, 1920–2012, 16 Lfm<br />
Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz KKPKS<br />
Akten und Protokolle, 1948–2<strong>00</strong>8, 11 Lfm<br />
Turnverein der Kantonspolizei Zürich<br />
Vereinsarchiv, 1908–2<strong>00</strong>3, 3 Lfm<br />
Militär-Sanitäts-Verein Zürich<br />
Vereinsarchiv, 1881–2013, 2 Lfm<br />
Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz der Ostschweizer Kantone (BPUK-Ost)<br />
Jahresakten, 2<strong>00</strong>4–2010, 1 Lfm<br />
Archive zum Thema Seidenindustrie<br />
Archive der Firmen Zwicky & Co. AG (Wallisellen) und Stehli Seiden AG (Obfelden) sowie Unterlagen der ehemaligen<br />
Seidenwebschule Zürich sowie der Zürcherischen Seidenindustrie-Gesellschaft ZSIG, ca. 1850–2<strong>00</strong>0, 67 Lfm<br />
26
Abteilungen<br />
27
Aktenerschliessung<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Personelles<br />
Allgemeines<br />
Anfang Februar erhöhte die Abteilungsleiterin Bettina Tögel<br />
ihr Pensum von 90 auf 1<strong>00</strong> Prozent.<br />
Ende April traten zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen<br />
aus den Diensten des Staatsarchivs aus.<br />
Barbara Stadler trat nach 25 Jahren im Staatsdienst vorzeitig<br />
in den Ruhestand. Frau Stadler nahm ihre Arbeit im<br />
Staatsarchiv am 14. Mai 1990 auf und war in verschiedenen<br />
Bereichen und Abteilungen tätig. Spezielle Verdienste kommen<br />
ihr im Bereich Private Überlieferungsbildung zu. Auch<br />
der Schwerpunkt ihrer Erschliessungstätigkeit lag auf der Verzeichnung<br />
privater Ablieferungen aus den Abteilungen W I, X,<br />
GS und OBJ. Zudem konnten zahllose Kundinnen und Kunden<br />
ebenso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
Staatsarchivs von ihrem immensen Wissen nicht nur zur Zürcher<br />
Geschichte im engeren Sinn profitieren.<br />
Fabienne Lutz-Studer verliess das Staatsarchiv, um eine<br />
Stelle als Archivarin und Records-Managerin im Staatsarchiv<br />
ihres Heimatkantons Wallis anzutreten. Frau Lutz arbeitete<br />
seit dem 1. Dezember 2011 in der Aktenerschliessung. Unter<br />
ihrer Leitung erschlossen studentische Mitarbeitende, Praktikanten<br />
und Aushilfen Bestände mit grossen Fallaktenserien.<br />
Den Schwerpunkt ihrer eigenen Erschliessungstätigkeit bildeten<br />
die Bestände der Zürcher Seidenindustrie. Darüber hinaus<br />
importierte sie ältere disparate Katalogdaten in das Archivinformationssystem.<br />
Die beiden frei gewordenen Stellen, je eine im Erschliessungsteam<br />
1 und im Erschliessungsteam 2, konnten nahtlos<br />
besetzt werden.<br />
Bereits per 1. April nahm Angelika Merk ihre Tätigkeit als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin (80 %) auf. Frau Merk, Jahrgang<br />
1981, ursprünglich gelernte Industriekauffrau, studierte an der<br />
Universität Konstanz im Hauptfach Geschichte und in den Nebenfächern<br />
Kunst und Medienwissenschaft sowie Soziologie.<br />
Sie schloss ihr Studium 2<strong>00</strong>9 mit einer Arbeit über die Blockbücher<br />
der ars moriendi mit dem Magister Artium ab. Im Juli<br />
2015 promovierte sie zum Thema «Blockbücher des 15. Jahrhunderts.<br />
Artefakte des frühen Buchdrucks». Erste Erfahrungen<br />
mit der Archivwelt machte sie im Rahmen eines Praktikums im<br />
Stadtarchiv Konstanz sowie als Teilzeitangestellte bei der Fachlabor<br />
Gubler AG, wo sie vor allem für Erfassungs- und Kontrollarbeiten<br />
eingesetzt wurde, beispielsweise für das Indizieren von<br />
Plakaten für die Nationalbibliothek oder das Erfassen eines Karteikartenkatalogs<br />
für das Staatsarchiv Basel-Stadt.<br />
28
Abteilungen<br />
Am 1. Mai trat Pascal Pauli seine Stelle als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter (90 %) an. Herr Pauli, Jahrgang 1971 und<br />
wohnhaft in Zürich, studierte nach einer kaufmännischen Lehre<br />
und dem Besuch der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene<br />
an der Universität Zürich Allgemeine Geschichte,<br />
Philosophie und Politikwissenschaften. Seine Lizentiatsarbeit<br />
zur Instrumentalisierung des Aargauer Klosterstreits in der<br />
Zürcher Politik der frühen 1840er Jahre reichte er 2<strong>00</strong>9 ein.<br />
Neben seinem Studium war er mehrere Jahre als Sachbearbeiter<br />
beim vdf Hochschulverlag tätig. Seit 2010 war er als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Geschichte<br />
Kloster Muri unter anderem für die Erschliessung des alten<br />
Archivs des Stiftsarchivs Muri-Gries zuständig. Im September<br />
2015 promovierte er mit der Dissertation «Schule oder<br />
‹ungeschiktes Parade-Gebäude›? Der Neubau des Klosters<br />
Muri im 18. Jahrhundert.» Weitere Erschliessungserfahrung<br />
sammelte Herr Pauli bei der Bearbeitung des Depositums des<br />
Pfadfinderkorps Flamberg im Stadtarchiv Zürich. Daneben<br />
arbeitete er am Konzept der Ausstellung «Einmal Pfadi – immer<br />
Pfadi» mit, die 2012 im Stadthaus zu sehen war.<br />
Von Juni bis Dezember erhielt die Abteilung zusätzliche Mittel,<br />
um Bestände, die Unterlagen zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen<br />
enthalten, schneller erschliessen zu können. Die<br />
Pensen einiger Mitarbeiter konnten damit temporär erhöht und<br />
mehrere Aushilfen konnten eingesetzt werden. Jan Kiepe, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter, erhöhte sein Pensum während<br />
sechs Monaten um 10, die studentischen Mitarbeitenden Flurina<br />
Camenisch, Julia Keller, Elias Oswald und Mathias Ulrich<br />
während je zwei Monaten um 20 Prozent.<br />
Ende November kündigte Barbara Brawand ihre Stelle als<br />
studentische Mitarbeiterin, um sich auf einen geplanten Studienaufenthalt<br />
an der Universität Münster vorzubereiten. Barbara<br />
Brawand arbeitete seit dem 1. Februar 2012 in der Aktenerschliessung,<br />
wo sie Fallakten aus dem Gesundheits- und<br />
Justizbereich erschloss und bei der Erschliessung der Bestände<br />
der Zürcher Seidenindustrie mithalf.<br />
Per 1. Dezember nahm Kerstin Ochsner ihre Tätigkeit als<br />
studentische Mitarbeiterin (40 %) im Erschliessungsteam 1<br />
auf. Frau Ochsner, geb. 1991 und wohnhaft in Bennau SZ,<br />
studiert seit Herbst 2012 Geschichte, Ethnologie und Mittelalterarchäologie<br />
an der Universität Zürich und schloss im Dezember<br />
ihre Bachelorarbeit ab. Erste Erfahrungen in der Bearbeitung<br />
von Archivgut sammelte sie von 2014 bis 2015 im<br />
Völkerkundemuseum in Zürich, wo sie Fotografien aus China<br />
inventarisierte. 2015 begann sie zudem ein befristetes Prak<br />
tikum bei Neumann und Kamp zur Zürcher Seidenindustrie,<br />
nachdem sie ein entsprechendes Seminar absolviert hatte.<br />
Im Rahmen von Aushilfsjobs arbeiteten Alix Suter, Gion-<br />
Luca Gubler, Laura Bitterli, Sandra Morach, Lauren Stollenwerk,<br />
Nicolas Hermann und Julia Kühni in der Aktenerschliessung.<br />
Sie bearbeiteten unter anderem Krankengeschichten<br />
der Psychiatrischen Poliklinik und der Psychiatrischen Klinik<br />
Rheinau sowie Akten der Gebäudeversicherung Zürich.<br />
Wir danken allen aus den Diensten des Staatsarchivs ausgetretenen<br />
langjährigen Mitarbeiterinnen sowie allen Aushilfen<br />
herzlich für ihren engagierten Einsatz und wünschen Ihnen<br />
für die Zukunft alles Gute.<br />
Im Rahmen der internen Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeitenden<br />
wurde im Juni ein Workshop zur Erschliessung<br />
von audiovisuellen Medien durchgeführt. Anhand einer theoretischen<br />
Einführung und praktischer Übungen wurde die Verzeichnung<br />
von Ton- und Filmdokumenten auf Stufe Dokument<br />
hinsichtlich der Titelbildung, der Bestimmung der spezifischen<br />
Merkmale und des jeweiligen Sonderstandortes erläutert sowie<br />
die korrekte Verpackung und Signierung der Archivalien<br />
gezeigt.<br />
An einzelnen internen Weiterbildungen wurde die Schulung<br />
des Bildassistenten von scopeArchiv fortgesetzt. Von der Abteilung<br />
Aktenerschliessung wurden Dominic Meier, Angelika<br />
Merk und Pascal Pauli sowie von anderen Abteilungen Martin<br />
Leonhard (in seiner Funktion als Applikationsverantwortlicher)<br />
und Dominic Michel (als studentischer Mitarbeiter des Kompetenzzentrums<br />
AV-Medien) an einem eintägigen Workshop<br />
im September in die Funktionsweise dieses wichtigen Importwerkzeugs<br />
eingeführt. Anschliessend erhielten alle Teilnehmer/innen<br />
zur Übung eine kleinere Menge an Digitalisaten aus<br />
verschiedenen Plan-Abteilungen, von denen Ansichts- und<br />
Vorschaubilder erzeugt und mit den jeweiligen Verzeichnungseinheiten<br />
verknüpft wurden.<br />
An externen Weiterbildungen besuchten die beiden Teamleiterinnen<br />
Monika Rhyner und Denise Thoma im Februar und<br />
März den Berufsbildnerkurs. Regula Giger besuchte im Frühling<br />
den Basiskurs für Prüfungsexpertinnen und schloss im<br />
Laufe des Jahres ihren Diplomkurs für Berufsbildnerinnen ab.<br />
Im März absolvierte Alberto Fasulo den Grundkurs für Archivarinnen<br />
und Archivare des VSA, und Armin Gockenbach<br />
nahm im September sein mehrjähriges Teilzeitstudium in Information<br />
Science an der HTW Chur auf.<br />
Den diesjährigen Teamtag, der von Jan Kiepe organisiert<br />
wurde, verbrachte die Abteilung bei mildem Sommerwetter<br />
29
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
am linksseitigen Ufer des Zürichsees. Am Vormittag stand<br />
eine Wanderung von der Albispasshöhe nach Horgen auf dem<br />
Programm. Dabei wurde ein Teil des Sihltals durchquert. Nach<br />
einem Mittagessen in Horgen Oberdorf führte der Weg am<br />
Zürichsee entlang ins ehemalige Bergwerk Käpfnach. Dort<br />
hielt Roger Senn zunächst einen Vortrag über die Geschichte<br />
des seit dem Mittelalter genutzten und 1947 stillgelegten Bergwerks,<br />
um dann einen Dokumentarfilm aus dem Jahr 1943 zu<br />
zeigen. Besonders eindrucksvoll war die anschliessende Fahrt<br />
mit der elektrischen Stollenbahn durch den knapp 1.4 Kilometer<br />
langen, feucht-kühlen und engen Stollen. Dank der<br />
Schutzhelme blieben alle Köpfe unversehrt.<br />
Lehrstellen, Berufsbildung<br />
Dominic Meier, Lernender im Bereich Information und Dokumentation,<br />
hat das zweite und dritte Semester seiner Ausbildung<br />
absolviert. In der Abteilung Überlieferungsbildung wurde<br />
er in die Bewertung von Archivalien und in die Verarbeitung<br />
von Ablieferungen eingeführt. In der Abteilung Aktenerschliessung<br />
lernte er die Erschliessung von Plänen, Fotografien und<br />
Filmen. Daneben erhielt er Einblick in die Aufgaben und Tätigkeiten<br />
des Bibliotheksteams, der Abteilung Beständeerhaltung<br />
und der Abteilung Editionsprojekte. Die letzten drei Monate<br />
des Jahres verbrachte Dominic Meier im Praktikum in<br />
der Dokumentation von SRF Radio, wo er vor allem die Erschliessung<br />
von Audiodokumenten und die Digitalisierung von<br />
Audiobändern kennen lernte.<br />
Zur Besetzung des zweiten Ausbildungsplatzes für Fachpersonen<br />
Information und Dokumentation EFZ fand am 14.<br />
März zunächst eine Informationsveranstaltung statt. Anschliessend<br />
wurden von April bis Mai drei Schnupperlehren<br />
durchgeführt, bei der die interessierten Sekundarschüler/innen<br />
unter anderem Einblick in die Erschliessung standardisierter<br />
Akten, in die Recherchen mit verschiedenen Findmitteln<br />
und Datenbanken sowie in die Beantwortung von Kundenanfragen<br />
erhielten. Im Juni schlossen wir mit Svenja<br />
Zollinger, Jahrgang 2<strong>00</strong>0, wohnhaft in Volketswil, einen Lehrvertrag<br />
ab. Frau Zollinger beginnt ihre Ausbildung am 1. August<br />
2016.<br />
Vor dem Beginn des zweiten Ausbildungsgangs wird der<br />
vom Staatsarchiv speziell für die archivischen Bedürfnisse weiterentwickelte<br />
Ausbildungsplan für I + D-Fachleute einem Review<br />
unterzogen werden. Das ist ohnehin vor jedem neuen Ausbildungsgang<br />
vorgesehen, im Moment aber speziell wichtig,<br />
weil per 1. Januar 2015 ein neuer Bildungsplan in Kraft gesetzt<br />
wurde. Sämtliche Lernziele, Konkordanzen und Kompetenzniveaus<br />
müssen deshalb überprüft und gegebenenfalls angepasst<br />
werden. Die Arbeiten wurden zum Jahresende aufgenommen<br />
und sollen im Frühling 2016 abgeschlossen werden.<br />
Neben der eigenen Ausbildung von Fachpersonen Information<br />
und Dokumentation EFZ unterstützte das Staatsarchiv<br />
die Ausbildungsdelegation I + D des VSA bei der beruflichen<br />
Grundbildung in zweierlei Hinsicht:<br />
Zum einen war Regula Giger das erste Mal als Prüfungsexpertin<br />
für die praktische Lehrabschlussprüfung tätig. Mitte<br />
März besuchte sie hierfür zunächst den obligatorischen Kurs<br />
für Prüfungsexpertinnen und -experten am Eidgenössischen<br />
Hochschulinstitut in Zollikofen BE. Ebenfalls im März trafen<br />
sich alle Prüfungsexpertinnen und -experten der Schulregion<br />
Zürich zur gemeinsamen Prüfungsbesprechung. Anschliessend<br />
fand zusammen mit der zweiten Prüfungsexpertin die<br />
Besichtigung des Betriebs des zu prüfenden Lernenden statt.<br />
Im Mai erfolgte schliesslich die Abnahme der ganztägigen<br />
praktischen Lehrabschlussprüfung in der Bibliothek der Universität<br />
St. Gallen.<br />
Zum anderen übernahm die Abteilung Aktenerschliessung<br />
die Durchführung des Überbetrieblichen Kurses «Erschliessen<br />
im Archiv». Der Kurs für die Lernenden des 2. Lehrjahrs der<br />
Schulregion Zürich fand an drei Dienstagen im Oktober und<br />
November statt und gilt als Kompetenznachweis. Nach der<br />
Vorstellung des Staatsarchivs und einer Einführung in die Erschliessung<br />
mit ISAD(G) durch die Abteilungsleiterin Bettina<br />
Tögel wurden die 28 Teilnehmenden von den beiden Berufsbildnerinnen<br />
Jonilla Keller und Regula Giger in die praktische<br />
Erschliessungstätigkeit eingeführt. Danach erschlossen die<br />
Lernenden knapp 17.5 Laufmeter Akten zu Gewässerkorrektionen<br />
des Amts für Gewässerschutz und Wasserbau. Nach<br />
dem Abschluss der Bewertungen wurden die Daten ins AIS<br />
importiert, so dass der Bestand im nächsten Jahr von studentischen<br />
Mitarbeitenden fertig bearbeitet werden kann.<br />
Archivpraktika<br />
Im Rahmen der Ausbildung zur Fachperson Information und<br />
Dokumentation EFZ beendete zunächst Guido Häfeli, Dokumentationsstelle<br />
des SRF, sein von Oktober 2014 bis Ende<br />
Februar 2015 dauerndes Praktikum. Anschliessend absolvierten<br />
Yaron Maag, Zentralbibliothek Zürich, von Mitte Februar<br />
bis Ende April und Marina Frei, Kantonsbibliothek Thurgau,<br />
von Mai bis Juli ein Praktikum in der Abteilung Aktenerschliessung.<br />
30
Abteilungen<br />
Herr Häfeli bearbeitete Krankenakten der Psychiatrischen<br />
Poliklinik sowie der Psychiatrischen Klinik Rheinau und erschloss<br />
Akten der Bezirksanwaltschaft Zürich nach.<br />
Herr Maag bearbeitete Krankenakten der Psychiatrischen<br />
Klinik Rheinau, Verfahrensakten des Bezirksgerichts Hinwil<br />
und half bei Kontrollen von Mikrofichen sowie Sortier- und<br />
Gliederungsarbeiten von Verzeichnungseinheiten des Klassenfotoarchivs<br />
Haagmans mit.<br />
Frau Frei bearbeitete Krankenakten der Psychiatrischen<br />
Poliklinik, Promotionsakten der Philosophischen Fakultät sowie<br />
Bände, Karteien und Verfahrensakten des Bezirksgerichts<br />
Uster. Weiter arbeitete sie bei Kontrollen von Mikrofichen des<br />
Klassenfotoarchivs Haagmans sowie der Trockenreinigung<br />
von Bänden des Notariats Höngg-Zürich mit.<br />
Erschliessungstätigkeit<br />
Neu- und Nacherschliessungen insgesamt<br />
Die ersten beiden Jahresziele der Abteilung bestanden darin,<br />
1977 Laufmeter analoge und 69.47 Gigabyte digitale Unterlagen<br />
aus Neuzugängen und aus dem Zwischenarchiv zu bearbeiten.<br />
Der Umfang ergab sich aus 1577 Laufmetern und<br />
69.47 Gigabyte des Ablieferungsjahrs 2014 sowie 4<strong>00</strong> Laufmetern<br />
aus dem Zwischenarchiv. Als drittes Jahresziel neu<br />
festgelegt wurde die Nacherschliessung von 150 Laufmetern<br />
Unterlagen, die sich bereits im Endarchiv befinden. Solche<br />
Nacherschliessungen wurden bereits in den Vorjahren regelmässig<br />
vorgenommen; sie stehen in direktem Zusammenhang<br />
mit der Überarbeitung der herkömmlichen Findmittel und deren<br />
Überführung ins Archivinformationssystem.<br />
An analogen Neu- und Zwischenarchivzugängen konnten<br />
1<strong>00</strong>9.5 (Vorjahr: 1031.6) Laufmeter erschlossen werden. Damit<br />
konnte das Jahresziel nur zu 51.1 Prozent erfüllt werden.<br />
Nicht nur das ausserordentlich grosse Ablieferungsvolumen<br />
(infolge Aufhebung des Ablieferungsstopps für Patientenakten),<br />
sondern auch die aufwändigen Bereinigungen der<br />
Schutzfristen gemäss den Bestimmungen des revidierten Archivgesetzes<br />
und schliesslich die Bearbeitung von Beständen<br />
mit einem ungünstigen Aufwand-Ertragsverhältnis (Sammlung<br />
Karten und Pläne, so genannte Seidenarchive, Krankengeschichten<br />
der Poliklinik etc.) waren die wichtigsten Ursachen<br />
dafür. Die durchgeführten Nachbewertungen und sonstigen<br />
üblichen Verdichtungen im Erschliessungsprozess<br />
schlugen sich im Berichtsjahr nicht nieder, unter anderem<br />
deshalb, weil wir die Laufmeterberechnung auf eine neue<br />
Grundlage gestellt haben. Die 1<strong>00</strong>9.5 Ablieferungslaufmeter<br />
wurden zu 1018.2 (Vorjahr: 672.5) Laufmetern im Endarchiv<br />
verarbeitet.<br />
An digitalen Neu- und Zwischenarchivzugängen konnten<br />
2957.7 Gigabyte (Vorjahr: 629.8) bearbeitet und das Jahresziel<br />
weit überschritten werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich<br />
um verknüpfte Digitalisate aus dem so genannten<br />
Klassenfotoarchiv von Hubert und Walter Haagmans (Fonds<br />
W I 90) sowie der Sammlung Karten und Pläne (Fonds PLAN B,<br />
C, D, P, Q, R, T, U und V).<br />
An bereits im Endarchiv befindlichen Beständen konnten<br />
267.6 (Vorjahr: 176.4) Laufmeter nacherschlossen werden. Das<br />
Jahresziel wurde zu 178.4 % erreicht. Mehr als die Hälfte der<br />
nacherschlossenen Unterlagen stammt aus Notariatsbeständen.<br />
Weitere umfangreiche Nacherschliessungen wurden in<br />
der Abteilung U mit der Einzelverzeichnung der Promotionsakten<br />
und dem Beginn der kompletten Neuverzeichnung der<br />
Abteilung X vorgenommen.<br />
Projekte<br />
Am Grossprojekt zum Abbau der Restanzen im Zwischenarchiv<br />
wurde auch im siebten Jahr weitergearbeitet. Zu Beginn<br />
des Jahres bestand das Zwischenarchiv aus 1108 Ablieferungen<br />
mit einem Umfang von 9087.6 Laufmetern. Im Lauf<br />
des Jahres wurden 17 Ablieferungen mit einem Umfang von<br />
343.6 Laufmetern erschlossen, so dass das Zwischenarchiv<br />
zum Jahresende, nach einer kleinen Korrektur, 1<strong>00</strong>9 Ablieferungen<br />
mit einem Umfang von 8915.9 Laufmetern umfasste.<br />
Das Jahresziel konnte somit erstmals nicht ganz erreicht werden;<br />
die hauptsächlichen Gründe sind im vorhergehenden<br />
Abschnitt genannt. Insgesamt erfuhr das Zwischenarchiv erstmals<br />
seit Projektbeginn einen Zuwachs: Der Zugang ins Zwischenarchiv<br />
bestand aus 111 Ablieferungen mit einem Umfang<br />
von 1083.6 Laufmetern. Zum Jahresbeginn 2016 befinden sich<br />
somit 12<strong>02</strong> Ablieferungen mit 9827.6 Laufmetern im Zwischenarchiv.<br />
Die Überführung der bestehenden älteren Findmittel in die<br />
Archivdatenbank wurde fortgesetzt. Die nicht mehr dem Verzeichnungsstand<br />
entsprechenden, so genannten Schwarzen<br />
Kataloge sind mittlerweile zum grössten Teil abgelöst. Seit<br />
Beginn dieses Projekts im Jahr 2<strong>00</strong>9 wurden die Archivabteilungen<br />
A–T, UU, V I – V IV und Y für den Archivkatalog aufbereitet.<br />
Im Berichtsjahr kamen die Abteilungen C III 12 (Landvogtei<br />
Knonau), U 1 – U 128 (Unterrichtswesen, Akten, Pertinenzablage)<br />
und V V 1 – V V 125 (Amt für Luftverkehr,<br />
31
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Registraturplan 1) mit insgesamt 19 148 (Vorjahr 21 826) bestellbaren<br />
Einheiten hinzu. In Bearbeitung befinden sich die<br />
Abteilungen U 129 – U 975 (Unterrichtswesen, Akten, Provenienzablage),<br />
V V 126 – V V 195 (Amt für Luftverkehr, Registraturplan<br />
2) und X (Handschriften und Einzelnes privater Herkunft),<br />
wobei die Überführung der letzten noch ausstehenden<br />
Kataloge Hand in Hand mit der Nacherschliessung mangelhaft<br />
geordneter und/oder verzeichneter Bestände vorgenommen<br />
wird.<br />
Das im Jahr 2<strong>00</strong>8 gestartete Projekt «Aufbereitung der<br />
Sammlung Karten und Pläne» konnte 2015 fristgerecht abgeschlossen<br />
werden. Nachdem im Frühjahr die letzten 11<strong>00</strong> Pläne<br />
aus den Fonds C (Stadt Zürich), P (Waldungen) und R<br />
(Kirchliche Bauten) neu verzeichnet und verpackt werden<br />
konnten, ging es in den folgenden Monaten darum, die einzelnen<br />
Fonds für die Veröffentlichung vorzubereiten. Die letzten<br />
rund 11 6<strong>00</strong> Datensätze wurden mit Vorschau- und Ansichtsbildern<br />
versehen, über 13 7<strong>00</strong> Mikrofichen in Bezug auf<br />
ihre Vollständigkeit und ihren Inhalt kontrolliert, 62 Reproduktionen<br />
von Plänen wurden neu erschlossen und in die Sammlung<br />
TAI (Turicensia in anderen Institutionen sowie in Privatbesitz)<br />
versetzt und zudem vier Alben mit fotografierten Plänen<br />
des Hochbauamtes ins Provenienzarchiv versetzt. Zum<br />
Schluss wurden sämtliche Fondsbeschreibungen sowie die<br />
Beschreibung der Abteilung Karten und Pläne verfasst und<br />
im Archivkatalog veröffentlicht (zum Projekt vgl. auch unten<br />
Abschnitt Beständeerhaltung).<br />
Im Rahmen des Projekts zur Neuerschliessung der Notariatsbestände<br />
(Projekt NOT) konnten sechs Kanzleien (Höngg,<br />
Horgen oberer Teil, Horgen unterer Teil, Knonau, Küsnacht<br />
und Kyburg) und sieben Notariate (Affoltern, Bauma, Küsnacht,<br />
Meilen, Thalwil, Zürich (Altstadt) und Höngg-Zürich)<br />
abschliessend bearbeitet werden. Als Projektmitarbeitende<br />
waren unter der Leitung von Christian Sieber weiterhin Daniel<br />
Demin, Barbara Dürr und Jonilla Keller im Einsatz, neu<br />
stiessen Lilian Casanova und Mathias Ulrich dazu. Mit diesen<br />
zusätzlichen Kräften war es möglich, jeweils drei Fonds parallel<br />
zu bearbeiten, so dass zum Jahresende 48 Prozent des<br />
Gesamtvolumens der Notariatsbestände bearbeitet sind. An<br />
Unterlagen aus der Zeit vor 1840, die nach Provenienzen geordnet<br />
in der Abteilung B XI verbleiben, sind mittlerweile 20<br />
von 43 Kanzleien bzw. 26 Prozent des Gesamtvolumens bearbeitet.<br />
An Unterlagen aus der Zeit nach 1840, die ins Provenienzarchiv<br />
versetzt werden, sind es 22 von 51 Notariaten<br />
bzw. 74 Prozent des Gesamtvolumens. Forciert wurde die<br />
Einzelverzeichnung von Protokollen über Erbschaftssachen<br />
und Konkursprotokollen des 19. und 20. Jahrhunderts. Die<br />
Zusammenarbeit mit der Abteilung Überlieferungsbildung, die<br />
weitere Ablieferungen zur Schliessung von Lücken in den ältesten<br />
Beständen ins Haus holte, und der Abteilung Beständeerhaltung,<br />
wo Matthias Kuhlenkötter die Verantwortung für<br />
das Projekt NOT übernahm, wurde in bewährter Form weitergeführt.<br />
Das Projekt zur Sicherung der Bestände der Zürcher Seidenindustrie<br />
wurde fortgesetzt. Erschlossen wurden die Archive<br />
des Industrie-Arbeitgeber-Vereins Wädenswil und oberer<br />
Zürichsee IAVW (W I 107), der Firma Stünzi (W I 108), der<br />
Familie Stünzi (W I 109) und der Mechanischen Seidenstoffweberei<br />
Adliswil MSA (W I 110) mit einem Gesamtumfang von<br />
8.53 Laufmetern und 645 bestellbaren Einheiten. Damit sind<br />
inzwischen zwölf der 18 so genannten Seidenarchive erschlossen.<br />
Der Abschluss des Projektes war ursprünglich für 2015<br />
geplant. Da die restlichen Bestände, mit einer Ausnahme, erst<br />
bis Anfang Dezember vollständig im Staatsarchiv eingingen,<br />
erfährt das Projekt nun aber eine gewisse Verzögerung. Jan<br />
Kiepe, der nach dem Weggang von Fabienne Lutz neu für die<br />
Erschliessung der noch ausstehenden Bestände verantwortlich<br />
ist, wird unser Teilprojekt 2016 abschliessen können.<br />
Intensiviert wurde die Erschliessung von Beständen, die<br />
Unterlagen zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen enthalten,<br />
einerseits, um Betroffenen die Akteneinsicht zu erleichtern,<br />
anderseits, um weitere Bestände der wissenschaftlichen<br />
Forschung zugänglich zu machen. Erschlossen wurden vor<br />
allem Bestände von Schul-, Kinder- und Jugendheimen, der<br />
Bezirksräte und der Psychiatrie.<br />
Die Nacherschliessung mangelhaft geordneter und/oder<br />
verzeichneter Bestände wurde weiter vorangetrieben. 39 Endarchivbestände<br />
wurden abschliessend neu geordnet, detailliert<br />
verzeichnet und wo nötig konservatorischen Massnahmen<br />
unterzogen. Im Alten Archiv waren dies zum einen Akten<br />
betreffend Zürcher Religionssachen im Allgemeinen aus den<br />
Jahren 1357–1799 (Bestand E I 1). Im 19. Jahrhundert war die<br />
Ordnung dieses für die Zürcher Geschichte wichtigen Bestandes<br />
durch eine rein chronologische Aneinanderreihung der<br />
einzelnen Aktenstücke ohne Rücksicht auf deren Geschäftsund<br />
Entstehungszusammenhänge zerstört worden. Dadurch<br />
wurden die alten Register und Verzeichnisse entwertet, und<br />
der Bestand war kaum mehr benutzbar. Nun wurde die ursprüngliche<br />
Registraturordnung wieder hergestellt, die Provenienzen<br />
(Ratsarchiv und Kirchenarchiv) wurden nachgewie<br />
32
Abteilungen<br />
sen und alle Geschäfte einzeln verzeichnet (insgesamt 1390<br />
bestellbare Einheiten). Zum anderen wurden die Akten und<br />
Bände der Kanzleien Höngg, Horgen oberer Teil, Horgen unterer<br />
Teil, Knonau, Küsnacht und Kyburg aus den Jahren 1601–<br />
1857 (Bestände B XI 15 – B XI 20) nacherschlossen. Im Pertinenzarchiv<br />
wurden der Brouillon des Kantonsratsprotokolls<br />
(MM 28) aus dem Zeitraum 1869–1932 sowie die Akten des<br />
Zürcher Hilfsvereins für schweizerische Wehrmänner aus den<br />
Jahren 1866–1921 (Q I 175) neu geordnet und detailliert verzeichnet.<br />
Im Provenienzarchiv konnte die Nacherschliessung<br />
des Handelsgerichts, des Schiedsgerichts und des Bezirksrats<br />
Winterthur beendet sowie die der Bezirksanwaltschaft<br />
Zürich und der Notariate fortgesetzt werden. Schliesslich wurden<br />
in der Abteilung Nicht staatliche Archive die Fonds des<br />
Vereins ehemaliger Schülerinnen der Schule für Gesundheitsund<br />
Krankenpflege am Kinderspital Zürich (W I 95) und der<br />
Konferenz der Klinikdirektoren des Universitätsspitals Zürich<br />
(W II 87) komplett überarbeitet und Letzterer als Bestand Z 677<br />
ins Provenienzarchiv versetzt. Darüber hinaus konnten in der<br />
Abteilung X (Handschriften und Einzelnes privater Herkunft)<br />
die Signaturen X 1 – X 164, X 225 und X 398 abschliessend<br />
bearbeitet werden. Zum Jahresende befanden sich neun weitere<br />
Bestände in Bearbeitung.<br />
Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />
Ablieferungen 2014, analog<br />
1577 Lfm<br />
Ablieferungen 2014, digital<br />
69.47 GB<br />
Soll Abbau Zwischenarchiv<br />
4<strong>00</strong> Lfm<br />
Jahresziel 2015<br />
1977 Lfm Neuerschliessung<br />
69.47 GB Neuerschliessung<br />
150 Lfm Nacherschliessung<br />
Neuerschliessung, analog<br />
Bearbeitete Ablieferungen<br />
1<strong>00</strong>9.5 Lfm<br />
in Endarchivzugängen<br />
1018.2 Lfm<br />
Zielerreichung 2015 51.1 %<br />
Neuerschliessung, digital<br />
Bearbeitete digitale Unterlagen<br />
2957.7 GB<br />
Zielerreichung 2015 > 1<strong>00</strong>.0 %<br />
Nacherschliessung<br />
Bearbeitete Endarchivbestände, alt 267.6 Lfm<br />
Bearbeitete Endarchivbestände, neu 315.8<br />
Zielerreichung 2015 178.4 %<br />
Angelegte (erfasste) Datensätze 2015 210 555<br />
Bearbeitete (mutierte) Datensätze 2015 871 997<br />
Neue gesetzliche Schutzfristen<br />
Die Anfang 2014 mit der Inkraftsetzung des revidierten Archivgesetzes<br />
begonnene Implementierung der neuen Schutzfristen<br />
war mit einer integralen Durchsicht des Archivkatalogs<br />
verbunden. Sie konnte im Berichtsjahr planmässig abgeschlossen<br />
werden. Bei 201 Fonds, deren Schutzfristkategorien<br />
seinerzeit bei der Umstellung der Geschäftsregeln im AIS<br />
nicht global modifiziert werden konnten, wurden sämtliche<br />
Verzeichnungseinheiten einzeln kontrolliert und wo nötig die<br />
Schutzfristen korrigiert. Die zeitaufwändigen Bereinigungsarbeiten,<br />
bei denen die Abteilung Aktenerschliessung, wie<br />
schon im Vorjahr, von der Abteilung Editionsprojekte unterstützt<br />
wurde, dauerten das ganze Jahr. Die letzten bereinigten<br />
Fonds konnten im Januar 2016 im Archivkatalog aktualisiert<br />
werden.<br />
Erschliessungshandbuch<br />
Im Erschliessungshandbuch des Staatsarchivs sind die gültigen<br />
Regeln und Best Practices, die bei der Erschliessung<br />
des Archivguts angewendet werden, zusammengefasst. Seit<br />
seiner ersten Publikation im Januar 2014 ist das Erschlies<br />
Bilanz Zwischenarchiv<br />
Bestand am 1. Jan.<br />
Bestand am 31. Dez.<br />
Zuwachs 2015<br />
9087.6 Lfm<br />
1108 Ablieferungen<br />
9827.6 Lfm<br />
12<strong>02</strong> Ablieferungen<br />
740 Lfm<br />
33
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Archivinformationssystem AIS<br />
Die Applikationsverantwortung lag im Berichtsjahr weiterhin<br />
bei Monika Rhyner (Leitung) und Florian Fischer; verstärkt<br />
wird das Team neu durch Martin Leonhard. Ausgehend von<br />
der Abteilungszugehörigkeit sowie der primären Verwendung<br />
von Modulen, Komponenten und Diensten, wurden der First<br />
Level Support und einzelne Aufgaben unter den drei Applikationsverantwortlichen<br />
aufgeteilt: Florian Fischer unterstützt<br />
die Abteilungen Überlieferungsbildung und Beständeerhaltung<br />
und verwaltet die Systembenutzer. Martin Leonhard ist<br />
zuständig für die Kundendienste, die Publikation von verknüpften<br />
Dateien und die Kontrolle der monatlich durchgeführten<br />
Synchronisation der produktiven Datenbank mit dem Archivkatalog.<br />
Monika Rhyner ist Ansprechperson für die Abteilungen<br />
Aktenerschliessung und Editionsprojekte sowie für Fragen<br />
zu den verschiedenen Assistenzwerkzeugen des AIS. Im<br />
ersten Quartal wurde der Query Log Viewer der Firma evelix<br />
GmbH angeschafft, der eine Auswertung der Suchabfragen<br />
im Archivkatalog ermöglicht. Zudem wurden weitere Tests für<br />
eine neue Version des SyncTools durchgeführt. Nachdem im<br />
April von der Softwarefirma eine komplett neue Version des<br />
SyncTools für Ende 2015 angekündigt wurde, die hauptsächsungshandbuch<br />
zu einem wichtigen Arbeitsinstrument für die<br />
Mitarbeiter/innen der Abteilungen Aktenerschliessung und<br />
Editionsprojekte geworden, und es wurde auch von externen<br />
Fachleuten wohlwollend aufgenommen. Da die definierten<br />
Arbeitsschritte, die verwendeten Materialien und die eingesetzte<br />
Informationstechnik mit neu auftretenden Anforderungen,<br />
Erkenntnissen und technischen Möglichkeiten Schritt<br />
halten sollen, haben wir den Anspruch, das Erschliessungshandbuch<br />
kontinuierlich weiter zu entwickeln und einmal jährlich<br />
nachzuführen. Die erste ordentliche Nachführung wurde<br />
im Frühling 2015 vorgenommen. Die wesentlichen Änderungen<br />
bestanden in der Erweiterung des Kapitels zur Vergabe<br />
der gesetzlichen Einschränkungs- und Schutzfristen, der Einfügung<br />
eines neuen Kapitels zur Verzeichnung von Spezialfällen<br />
sowie der Ergänzung um ein Kapitel zur Berechnung<br />
von Laufmetern. Darüber hinaus wurden die in der ersten Version<br />
noch fehlenden Abbildungen eingefügt, und die Funktionsfähigkeit<br />
sämtlicher Links wurde überprüft. Der Aufbau<br />
des Handbuchs wurde nicht verändert. Er folgt im Grossen<br />
und Ganzen den einzelnen Arbeitsschritten: Ordnung, Verzeichnung,<br />
konservatorische Aufbereitung, Signierung, Etikettierung<br />
und schliesslich Magazinierung. Um die einzelnen<br />
Kapitel und Abschnitte im Sinn eines Handbuchs direkt und<br />
unabhängig voneinander benutzen zu können, werden Redundanzen<br />
in Kauf genommen.<br />
Erschlossene Bestände<br />
Im Lauf des Jahres konnten 1<strong>00</strong> (Vorjahr: 118) Bestände abschliessend<br />
neu- und nacherschlossen werden. Insgesamt<br />
wurden 210 555 (Vorjahr: 268 176) Datensätze neu erfasst und<br />
871 997 (Vorjahr: 748 <strong>02</strong>9) bestehende Datensätze mutiert, wobei<br />
ein grosser Teil der Mutationen auf die Bereinigungen der<br />
Schutzfristen zurückzuführen ist. Von diesen Beständen, von<br />
denen bereits die Hälfte für die Anzeige im Archivkatalog veröffentlicht<br />
werden konnte, können aufgrund ihres Umfangs<br />
oder ihrer thematischen Zugehörigkeit zu einem Erschliessungsschwerpunkt<br />
folgende exemplarisch genannt werden:<br />
An grossen Beständen mit über 50 abgelieferten Laufmetern<br />
wurden die Akten zu Regierungsratsbeschlüssen des<br />
Tiefbauamts (Z 629 und Z 643), die Protokolle, Korrespondenz<br />
und Statistiken der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich<br />
(Z 637), die Krankenakten der Psychiatrischen Klinik Rheinau<br />
(Z 622, Z 640 und Z 657) sowie Krankenakten der Psychiatrischen<br />
Poliklinik (Z 620, Z 621, Z 650, Z 651, Z 670, Z 7<strong>00</strong> und<br />
Z 720) erschlossen.<br />
An mittelgrossen Beständen zwischen 20 und 40 Laufmetern<br />
wurden die nachbewerteten Arrestantenfotos des Kriminalfotodiensts<br />
der Kantonspolizei (Z 284 und Z 291), die Verwaltungsakten<br />
des Bezirksrats Zürich (Z 619), die Bewilligungen<br />
zum Handel mit Wertpapieren des Börsenkommissariats<br />
(Z 662), die Verfahrensakten, Spruchbücher und Register der<br />
Steuerrekurskommission (Z 626) neu erschlossen sowie die<br />
Grund-, Erbschafts- und Konkursprotokolle des Notariats<br />
Höngg-Zürich neu- und nacherschlossen.<br />
An kleinen Beständen zwischen 10 und 20 Laufmetern wurden<br />
die Verwaltungsakten des Bezirksrats Winterthur (Z 645)<br />
sowie die Spruchbücher und Verfahrensakten der Bezirksgerichte<br />
Uster (Z 646) und Zürich (Z 618, Z 632, Z 636 und Z 644)<br />
erschlossen.<br />
An kleinsten Beständen unter 10 Laufmetern wurden die<br />
Neuzugänge für die Sammlung Objekte (OBJ 174 – OBJ 184),<br />
die zu Ausbildungs- und Instruktionszwecken entstandene Fotosammlung<br />
der Kantonspolizei (Z 281), das Vereinsarchiv der<br />
Agriviva (W II 28), und die Verwaltungsakten, Spruchbücher<br />
und Verfahrensakten des Landwirtschaftsgerichts (Z 634) erschlossen.<br />
34
Abteilungen<br />
lich mit der geplanten scopeArchiv Version 5.2 kompatibel<br />
sein soll, wurden die Tests eingestellt. Um künftig während<br />
der Synchronisation auftretende Fehler einfacher eruieren zu<br />
können, wurden im Juli erste diesbezügliche Abklärungen getroffen.<br />
Schliesslich ermöglichte ab September eine Verdoppelung<br />
der Vorlagengruppen die Verwendung des Bild-Assistenten<br />
durch zwei Benutzer gleichzeitig. In der zweiten<br />
Jahreshälfte standen die Vorbereitungsarbeiten für die im dritten<br />
Quartal 2016 geplante Migration auf den neusten Release<br />
von scopeArchiv (Version 5.2) im Vordergrund. Die Migration<br />
soll gleichzeitig mit dem Austausch der Hardware sowie dem<br />
Wechsel auf das Betriebssystem Windows 10 und die Office-<br />
Programme 2016 erfolgen. Neben dem Einholen einer Offerte<br />
für die Migration wurde auch der dazu nötige Projektauftrag<br />
ausgearbeitet, so dass die Tests der neuen Version in der<br />
ersten Jahreshälfte 2016 stattfinden können.<br />
Publikationstätigkeit, Referate<br />
Im Berichtsjahr begleitete Denise Thoma das Archivseminar<br />
von Simon Teuscher, Historisches Seminar der Universität<br />
Zürich, zum Thema «Prekarität, Verschuldung und Überlebensstrategien<br />
im spätmittelalterlichen Zürich». Vgl. dazu<br />
unten den Abschnitt Individuelle Kundendienste, Universitäre<br />
Nutzung.<br />
Abgeschlossene Nacherschliessungen, Auswahl<br />
Abliefernde Stelle Inhalt; Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm<br />
Ablieferungen<br />
Lfm<br />
Endarchiv<br />
Kanzlei Kyburg<br />
Korrespondenz mit den Oberbehörden, Akten über<br />
Domänen, Grundzinsen und Zehnten, Konkursprotokolle,<br />
Grundprotokolle sowie Erblehenprotokolle<br />
1624–1857 59231.5 33.6<br />
Landvogtei Knonau<br />
Obergericht<br />
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />
des Kinderspitals Zürich<br />
Staatskanzlei bzw. Kirchenrat<br />
Akten und Urkunden des Rechenrates und des Landvogteiamtes<br />
Knonau<br />
Verfahrensakten über Zivilstreitigkeiten juristischer<br />
Personen; Schiedsgericht<br />
Statuten, Protokolle, Jahresrechnungen und Korrespondenz;<br />
Verein ehemaliger Schülerinnen der<br />
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am<br />
Kinderspital Zürich<br />
Akten betr. Zürcher Religionssachen aus der Registratur<br />
des Rates und dem Antistitialarchiv<br />
1405–1796 287 0.5 0.5<br />
1949–1995 124 4.7 4.7<br />
1932–2<strong>00</strong>9 49 0.5 0.9<br />
1357–17991032 3.5 3.1<br />
35
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, Auswahl * = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv<br />
Abliefernde Stelle Inhalt; Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm<br />
Ablieferungen<br />
Agriviva<br />
Statuten, Protokolle, Korrespondenz des Vereins,<br />
Unter lagen zu Personellem, Finanziellem, den Arbeitseinsätzen<br />
von Jugendlichen in der Landwirtschaft<br />
sowie zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
1920–2011 522 7.0 8.9<br />
Bezirksgericht Zürich * Verfahrensakten und Spruchbücher 1959–1994 711 16.0 22.0<br />
Bezirksrat Winterthur *<br />
Bezirksrat Zürich *<br />
Verwaltungsprotokolle, Vormundschaftsprotokolle<br />
und Akten zu Genehmigungsverfahren<br />
Verwaltungsprotokolle und Korrespondenz, Akten<br />
über die Beaufsichtigung der Gemeinden, Akten zu<br />
Genehmigungsverfahren<br />
1831–1998 927 12.7 13.0<br />
1831–1999 2131 37.0 39.5<br />
Kantonspolizei Zürich * Arrestantenfotos; Kriminalfotodienst 1959–2<strong>00</strong>0 310 36.9 0.2<br />
Kantonspolizei Zürich*<br />
Fotodokumentation über die Tätigkeit der Kantonspolizei;<br />
Kriminalfotodienst<br />
1960–1970 4896 7.9 2.1<br />
Landwirtschaftsgericht Verwaltungsakten, Spruchbücher und Verfahrensakten 1963–2012 423 5.1 7.8<br />
Mechanische Seidenstoffweberei Adliswil<br />
MSA<br />
Protokolle der Generalversammlung, der Obligationärsversammlungen<br />
und des Verwaltungsrats, Hauptund<br />
Kassabücher, Verzeichnisse<br />
1867–1994 56 1.2 1.3<br />
Psychiatrische Klinik Rheinau Krankengeschichten 1918–2<strong>00</strong>4 6643 66.0104.8<br />
Steuerrekursgericht *<br />
Register, Rekursakten, Entscheidsammlungen und<br />
Spruchbücher; Steuerrekurskommissionen<br />
1923–1996 1033 31.7 28.7<br />
Tiefbauamt Akten zu Regierungsratsbeschlüssen 1971–2<strong>00</strong>6 1016 55.0 50.8<br />
Lfm<br />
Endarchiv<br />
Universitätsspital Zürich<br />
Volkswirtschaftsdirektion *<br />
Protokolle, Korrespondenz und Statistiken der Augenklinik<br />
Bewilligungsgesuche zum Handel mit Wertpapieren,<br />
Akten zur Kontrolle der Sparkassen; Börsenkommissariat<br />
1862–1961 38660.1 28.2<br />
1887–2<strong>00</strong>0 1336 30.0 31.3<br />
36
Abteilungen<br />
37
Individuelle Kundendienste<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Personelles<br />
Auf Ende Mai erklärte Brigitte Wäspi ihren vorzeitigen Altersrücktritt<br />
und gab ihre Stelle in der Bibliothek auf, die sie seit<br />
dem 1. November 2012 mit einem Pensum von 50–60 % versehen<br />
hatte. In der Bibliotheksarbeit befasste sie sich hauptsächlich<br />
mit der Bearbeitung eingehender Medien. Daneben<br />
leistete sie auch Einsätze am Empfang (Pausen- und Ferienablösungen).<br />
Wir danken ihr für ihren engagierten Einsatz und<br />
wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.<br />
Mitte Mai trat Nadja Meyer mit einem 60 %-Pensum ihre<br />
Nachfolge in der Bibliothek und am Empfang an. Frau Meyer,<br />
geb. 1994, wohnhaft in Löhningen SH, absolvierte ihre Lehre<br />
als Fachfrau Information und Dokumentation EFZ in den Bibliotheken<br />
Schaffhausen (Stadtbibliothek und Agnesenschütte).<br />
Das zweite Lehrjahr verbrachte sie im Stadtarchiv Schaffhausen.<br />
Nach dem Lehrabschluss war sie als Praktikantin und<br />
in einer befristeten Anstellung im Lehrbetrieb am Ausleihschalter<br />
und in der Erwerbung tätig.<br />
Auf den 1. September übernahm Verena Rothenbühler (lic.<br />
phil., Winterthur) ein 30 %-Pensum als wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />
befristet auf ein Jahr. Zuvor arbeitete sie vom Januar<br />
2<strong>00</strong>9 bis Ende August in einem Teilzeitpensum bei der<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation mit (biographische Eckdaten<br />
siehe Jahresbericht 2<strong>00</strong>8, S. 37). In ihrer hauptberuflichen Tätigkeit<br />
als freischaffende Historikerin seit 1994 verfasste sie<br />
verschiedene Publikationen vor allem zum Zeitraum 19./20.<br />
Jahrhundert. Sie erwarb dabei viel Erfahrung bei der Nutzung<br />
von Zürcher und anderen schweizerischen Archiven. Ihre Anstellung<br />
hing mit der Zunahme von Anfragen zusammen, die<br />
Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen auf der<br />
Suche nach ihren Unterlagen an das Archiv richteten. Entsprechende<br />
Abklärungen müssen sorgfältig und umsichtig<br />
vorgenommen werden und sind mit einem enormen Zeitaufwand<br />
verbunden.<br />
Der von Martin Leonhard organisierte Teamtag am 24. August<br />
wurde gemeinsam mit den Mitarbeitenden des Bereichs<br />
Querschnittaufgaben durchgeführt. Er spielte sich auf Stadtzürcher<br />
und Dübendorfer Boden ab. Vom Zoo aus führte uns<br />
eine kleine Wanderung auf der alten Zürichbergstrasse nach<br />
dem alten Dorf Stettbach. Im Ortsmuseum Schwamendingen<br />
erlebten wir eine abwechslungsreiche Führung durch Erika<br />
Munz. Nach dem Mittagshalt im traditionellen Schwamendinger<br />
Wirtshaus zum Hirschen erhielten wir in Dübendorf durch<br />
Thomas Müller einen spannenden Einblick in die Räumlichkeiten<br />
und Sammlungen der Kantonalen Denkmalpflege.<br />
Benutzung<br />
Allgemeines<br />
In der Infrastruktur des Lesesaals und bei den Benutzungsbedingungen<br />
gab es im Berichtsjahr keine Veränderungen. Die<br />
Kurse «Recherche in der Archivdatenbank» von anderthalb<br />
Stunden Dauer zur Einführung in die verschiedenen Suchmöglichkeiten<br />
in der Archivdatenbank wurden wiederum periodisch<br />
angeboten. Sie wurden von Lilian Casanova geleitet und fanden<br />
am 27. Februar, 2. Juni, 5. November und am 1. De zember<br />
statt.<br />
Website und Online-Datenbanken<br />
Die Website des Staatsarchivs wurde weiterhin von Karin Huser<br />
betreut und aktualisiert.<br />
Webstatistiken<br />
Die Datengrundlage für unsere Webstatistik bilden die Zahlen<br />
des kantonalen Webcenters, das unsere Homepage betreibt.<br />
Zum zweiten Mal kam die neue Auswertungssoftware für die<br />
kantonalen Webseiten zur Anwendung, sodass die Zahlen von<br />
2014 und 2015 vergleichbar sind. Der Vorteil der neuen Statistik-Software<br />
besteht darin, dass sie die zahlenmässig stark<br />
ins Gewicht fallenden so genannten Roboter-Zugriffe, das<br />
heisst automatische Computerprogramme wie Suchmaschinen<br />
(Google, Bing, etc.), herausfiltert. Es werden nur noch die<br />
menschlichen Zugriffe gemessen.<br />
Die Analyse unserer Website, die sowohl allgemeine Informationen<br />
über unsere Institution als auch zahlreiche Downloads<br />
bietet, zeigt für das Berichtsjahr eine Zunahme der Besuche<br />
um gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 36 <strong>00</strong>0<br />
Besuche wurden unserer Website abgestattet, die zur Zeit<br />
aus 98 Unterseiten besteht. Im Durchschnitt wurden drei bis<br />
vier Unterseiten aufgerufen. Die gemittelte Verweildauer pro<br />
Besuch betrug vier Minuten. Besonders beliebt waren unsere<br />
Hintergrundinformationen und Grundlagendaten für genealogische<br />
Recherchen, so etwa die Liste der altverbürgerten<br />
Zürcher Familien, die Reports der Ende 2014 aufgeschalteten<br />
Ehedaten des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die Wappennachweisdatei.<br />
Auch bei der Nutzung des Online-Archivkatalogs konnten<br />
bei allen Werten deutliche Zunahmen gegenüber 2014 verzeichnet<br />
werden. Die Gesamtzahl der Besuche betrug 345 763,<br />
was einer Zunahme von 16 Prozent entspricht. Das lässt sich<br />
primär darauf zurückführen, dass unsere Online-Archivdatenbank<br />
aufgrund der steigenden Anzahl angehängter Dateien<br />
38
Abteilungen<br />
zunehmend attraktiver wird; zumindest legt das starke Anwachsen<br />
der Anzahl heruntergeladener Dateien diese These<br />
nahe. Im Berichtsjahr wuchs die Online-Archivdatenbank um<br />
weitere 85 255 publizierte Digitalisate auf insgesamt 312 859<br />
Dateien an. Die durchschnittliche Verweildauer im Online-Archivkatalog<br />
betrug dreizehn Minuten, 14 879 Besuche lagen<br />
zwischen fünfzehn und dreissig Minuten, 23 164 gar über dreissig<br />
Minuten. Insgesamt wurden 5.4 Millionen Seiten aufgerufen,<br />
pro Besuch durchschnittlich 15 Seiten.<br />
Online-Portal www.archivesonline.org<br />
Die Zugriffszahlen für die Benutzung des Archivportals entwickelten<br />
sich ebenfalls weiterhin positiv. 27 918 Personen<br />
unternahmen 41 824 Besuche (2014: 22 949 Personen, 35 879<br />
Besuche), also pro Monat im Durchschnitt knapp 35<strong>00</strong>. Sowohl<br />
die Zahl der Besuche als auch die Seitenaufrufe stiegen<br />
gegenüber dem Vorjahr wiederum um rund 20 Prozent an.<br />
Neben der Nationalbibliothek, den bisherigen zwölf Staatsarchiven,<br />
dem Stadtarchiv Schaffhausen und zwei Spezialarchiven<br />
können nun auch die Bestände der Staatsarchive<br />
Aargau, Waadt, Wallis und Appenzell Ausserrhoden über das<br />
Archivportal recherchiert werden. Vgl. auch oben Abschnitt<br />
Amtsleitung. Kooperationen.<br />
Website www.staatsarchiv.zh.ch<br />
2015 2014<br />
Besuche 35905 29667<br />
Besuche > 4 Minuten 7809 6242<br />
Besuche 15–30 Minuten 2031 1535<br />
Besuche > 30 Minuten 940 820<br />
Aufgerufene Seiten 121 796 107 809<br />
Seitenzahl pro Besuch 3.4 3.6<br />
Downloads 13 850 9798<br />
Online-Archivdatenbank http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/<br />
2015 2014 2013 2012<br />
Besuche 345763 298406 242 362 155 039<br />
Besuche > 4 Minuten * 56 472 48 127 69392 39 070<br />
Besuche 15–30 Minuten * 14 879 13 863 23996 17 120<br />
Besuche > 30 Minuten 23 164 18 <strong>02</strong>5 31 255 10 636<br />
Aufgerufene Seiten 5409442 4409914 5480714 4716 385<br />
Seitenzahl pro Besuch 16 15 23 31<br />
Downloads 203809 162 591 131 865 151 949<br />
*Die Zahlen von 2012 und 2013 betreffen Besuche ab 3 Minuten bzw. von 10 –30 Minuten.<br />
Schriftliche Antworten<br />
Im Berichtsjahr wurden 961 (2014: 942; 2013: 869) schriftliche<br />
Antworten erteilt. Damit wurde wie schon im Vorjahr ein neuer<br />
Höchststand erreicht. 684 Antworten (Vorjahr: 711) gingen in<br />
die Schweiz und 277 (Vorjahr: 231) ins Ausland, darunter<br />
217 Antworten nach Europa und Asien (Deutschland 124, Frankreich<br />
25, Österreich 20, Italien 11, Grossbritannien 10, Niederlande<br />
7, Israel 4, Liechtenstein, Luxemburg und Polen je 2, China,<br />
Dänemark, Finnland, Griechenland, Japan, Moldawien,<br />
Portugal, Schweden, Taiwan und Ungarn je 1). Nach Amerika<br />
wurden 55 Antworten (USA 41, Kanada 6, Brasilien 5, Argentinien<br />
2, Uruguay 1) und nach Australien 5 Antworten versandt.<br />
Von Zivilstandsämtern gingen 89 (67) Bestellungen für Familienblätter<br />
aus älteren, im Staatsarchiv aufbewahrten Familienregistern<br />
ein. Ferner wurden 63 (69) Bestellungen von<br />
Notariaten für Kopien aus bereits abgelieferten Protokollen<br />
ausgeführt.<br />
Universitäre Nutzung<br />
Vom Historischen Seminar der Universität Zürich wurden im<br />
Berichtsjahr zwei Archivseminare durchgeführt. Sie dienen da<br />
39
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Leihverkehr<br />
Im Berichtsjahr erfolgten Ausleihen an drei Ausstellungen. Im<br />
Vitromusée Romont im Schloss Romont FR wurde vom 24.<br />
Januar bis 12. April die Ausstellung «Au grand jour» / «Ans<br />
Licht!» gezeigt, die sich mit der zwischen 1848 und 1947 bestehenden<br />
Zürcher Glasmalereiwerkstatt Röttinger befasste.<br />
Aus dem Bestand der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich<br />
wurde die Johann Jakob Röttinger zugeschriebene Darstellung<br />
eines aus der Klosterkirche Hauterive FR stammenden<br />
Glasfensters (W I 3.410.70) ausgeliehen.<br />
Mit dem Landesmuseum in Zürich setzte sich ein steter<br />
Leihverkehr fort. Für die Ausstellung «1515 Marignano» (27.<br />
März bis 19. Juli) wurden der Pensionenbrief vom 21. Juli 1503<br />
(C I, Nr. 1415) und die Bulle von Papst Julius II. vom 5. Juli<br />
1512 (C I, Nr. 62) ausgeliehen. Ferner wurde der Vertrag über<br />
die Ausleihe des Pflichtenhefts für Konrad Gessner als Stadtarzt<br />
vom 2. Mai 1554 («Eid des Stadtarztes») an die Ausstellung<br />
«Konrad Gessner (1516–1565) und sein Werk» (März bis<br />
Juni 2016) abgeschlossen, und für die Ausstellung «Renaissance.<br />
Aufbruch Europas» (August bis November 2016, im<br />
Erweiterungsbau des Landesmuseums) wurde die Ausleihe<br />
von zwei Druckstöcken von Jos Murers «Planvedute der Stadt<br />
Zürich» (1576) zugesagt.<br />
Für die Ausstellung «Zankapfel Thurgau» (4. September<br />
2015 bis 31. Januar 2016) wurden der Friede von Basel vom<br />
22. September 1499 (C I, Nr. 448) und der Kappeler Landfrieden<br />
vom 20. November 1531 (C I, Nr. 403) an das Historische<br />
Museum Thurgau im Schloss Frauenfeld ausgeliehen.<br />
Gegenüber dem Vorjahr verminderte sich die Zahl der registrierten<br />
Benutzer/innen um rund 1<strong>00</strong>, und parallel dazu<br />
nahm auch die Zahl der Benutzungstage deutlich ab. Anderseits<br />
stieg die Zahl der aus den Magazinen in den «Lesesaal<br />
Originale» bestellten Archivalieneinheiten weiter an. Die Zahlen<br />
bewegen sich im langjährigen Schwankungsbereich.<br />
Bei der Verteilung auf die verschiedenen Kundensegmente<br />
akzentuierten sich die im Vorjahr festgestellten Verschiebungen<br />
weiter. Die Zahl der Personen, die den Bibliothekslesesaal<br />
als stillen Arbeitsplatz nutzten oder allein die Präsenzbibliothek<br />
frequentierten, ohne Bestellungen aus den<br />
Magazinen zu tätigen, verminderte sich weiter um einen Drittel.<br />
Die Zahl der eigentlichen Archivbenutzer/innen mit Bestellungen<br />
aus den Magazinen ging weniger stark von 984 auf<br />
948 zurück. Wie schon im Vorjahr war der Anteil der Benutzer/<br />
innen mit privatem Interesse (495) grösser als jener der Benutzenden,<br />
die aus beruflichen Gründen das Archiv aufsuchzu,<br />
die Studierenden in die Auseinandersetzung mit originalen<br />
Quellen einzuführen und ihnen einen direkten Einblick in das<br />
Staatsarchiv und seine reichhaltigen Bestände zu ermöglichen.<br />
Im Herbstsemester leitete Simon Teuscher ein Seminar auf<br />
Masterstufe, das unter dem Titel «Prekarität – Verschuldung<br />
und Überlebensstrategien im spätmittelalterlichen Zürich»<br />
stand. Es wurde durch ein von Colette Halter-Pernet angebotenes<br />
Kolloquium «Ad Fontes: Einführung in den Umgang mit<br />
handschriftlichem Archivmaterial» begleitet. Zeitgleich bot<br />
Thomas Meier ein Seminar zum Thema «Einbürgerung und<br />
Ausgrenzung – Zur Produktion von Ungleichheit in der vormodernen<br />
Schweiz» auf Bachelorstufe an.<br />
Die drei Veranstaltungen wurden seitens des Staatsarchivs<br />
von Denise Thoma und Martin Leonhard unterstützt und mitgestaltet.<br />
An den Veranstaltungen nahmen insgesamt rund<br />
70 Personen teil. Als Vorbereitung wurden zu den Seminarthemen<br />
geeignete Bestände, nämlich Spitalrechnungen (H I<br />
629), Kundschaften und Nachgänge (A 27), Rats- und Richtbücher<br />
(B VI), Ratsmanuale (B II), Akten des Almosenamtes<br />
(A 61), Einzugsbriefe (A 99 und Gemeindearchive), Akten zum<br />
Bürgerrecht (A 71) und Akten zu den Hintersässen (A 72), ausgewählt<br />
und eine Serie von Originalen für Transkriptionsübungen<br />
zusammengestellt.<br />
Der Beitrag des Archivs umfasste je vier Lektionen. Den<br />
Studierenden wurden vor Ort einerseits die Archivtektonik<br />
des Staatsarchivs und einschlägige Bestände anhand von<br />
Originalen vorgestellt. Anderseits erhielten sie eine Einführung<br />
in archivspezifische Recherchetechniken, insbesondere auch<br />
in den Gebrauch historischer Findmittel des 18. Jh., etwa des<br />
Weissen und Blauen Registers oder des so genannten Meyerschen<br />
Promptuars zu den Ratsmanualen. Die Veranstaltungen<br />
stiessen auf grosses Interesse, und positive Rückmeldungen<br />
gingen sowohl von den Dozierenden wie auch von<br />
Studierenden ein.<br />
Am 4. Dezember veranstaltete das Staatsarchiv einen ganztägigen<br />
Beitrag zum Modul «Biographie, Autobiographie und<br />
Unternehmensgeschichte» im Rahmen des Master of Advanced<br />
Studies in Applied History. Unsere vier Referate beinhalteten<br />
eine allgemeine Einführung ins Staatsarchiv, einen Beitrag zum<br />
Recherchieren («Quellen finden: Besuchsvorbereitung, Recherche,<br />
Archivbesuch»), Ausführungen zu Archivbeständen privater<br />
Herkunft im Staatsarchiv und eine Einführung in die Familiengeschichtsforschung.<br />
Die Veranstaltung wurde mit einer Präsentation<br />
von ausgewählten Quellen abgerundet.<br />
40
Abteilungen<br />
ten (432). Mit 110 Benutzungstagen von ausländischen Benutzern/innen<br />
stieg diese Zahl für einmal wieder an (2014: 71;<br />
2013: 95; 2012: 89).<br />
Die Zahl der Betroffenen blieb wie in den Vorjahren klein.<br />
Sie gibt nur die Zahl derjenigen Personen wieder, die das Archiv<br />
persönlich aufsuchten. Das Thema der Betroffenen von<br />
fürsorgerischen Zwangsmassnahmen war im Berichtsjahr<br />
noch immer hochaktuell, doch erfolgte der Kontakt mit dem<br />
Archiv in den meisten Fällen auf schriftlichem Weg.<br />
Benutzungsstatistik<br />
Lesesaalstatistik<br />
2015 2014 2013 2012 2011<br />
Anzahl Benutzungstage 3 619 4 241 4 134 3 873 4034<br />
Anzahl Benutzungskarten 1 079 1 177 13<strong>02</strong> 1 109 1039<br />
Anzahl benutzte Einheiten 11 956 11 695 9 787 11 434 11 789<br />
Kundensegmente<br />
Benutzer/innen Archiv 948<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />
An insgesamt 49 Führungen (Vorjahr: 46) nahmen 794 Personen<br />
(Vorjahr: 618) teil. 15 Gruppen kamen aus der kantonalen<br />
Verwaltung und von anderen anbietepflichtigen Stellen. Auch<br />
die Nachfrage für Führungen von Studierendengruppen hielt<br />
an. Am 5. Mai und am 12. Mai waren Klassen des Gymnasiums<br />
Unterstrass und am 27. Mai eine Klasse der Kantonsschule<br />
Stadelhofen zu Besuch. Von der Universität Zürich kamen acht<br />
Gruppen, darunter vier Gruppen im Basismodul I des Historischen<br />
Seminars und je ein Seminar des Instituts für Erziehungswissenschaften<br />
und des Historischen Seminars. Zweimal<br />
waren Gruppen des MAS in Applied History zu Gast. Am<br />
16. Mai kam der neue Jahrgang im Rahmen des Einführungsmoduls<br />
«Wege in die Vergangenheit» zu einer dreistündigen<br />
Veranstaltung ins Staatsarchiv, und am 4. Dezember wurde die<br />
ganztägige Veranstaltung im Rahmen des Moduls «Biographie,<br />
Autobiographie und Unternehmensgeschichte» mit einer Führung<br />
abgeschlossen (vgl. oben).<br />
An allgemein interessierten Gruppen wurden unter anderem<br />
zu Führungen empfangen: Kirchgemeinde Wiedikon<br />
(17. März), Antiquarische Gesellschaft Wetzikon (19. März), Verein<br />
Ehemaliger Akad College (29. Mai), Ehemalige der Töchterschule<br />
(25. August und 12. November), eine Gruppe der Eidg.<br />
Zollverwaltung/Grenzwachtkorps Schaffhausen (1. Oktober),<br />
Swiss Diplomats – Zurich Network (19. November) sowie der<br />
Gemeinderat und das Verwaltungspersonal Oberstammheim<br />
(16. Dezember).<br />
Das im Vorjahr begonnene aktive Angebot an Führungen<br />
und Kursen wurde fortgesetzt und stiess auf ein breites Interesse.<br />
An den sieben öffentlichen Führungen nahmen 140 Personen<br />
teil. Karin Huser hielt viermal die Führung zum Spezialthema<br />
«Frauen in Dokumenten des Staatsarchivs» (24. März,<br />
7. April, 26. November und 1. Dezember) und einmal die Standardführung<br />
«13 Quellenstücke aus 13 Jahrhunderten» (25. Ju<br />
Geschichte als Beruf 432<br />
Schüler/innen, Studierende 197<br />
Lizentiats- und Masterarbeiten 14<br />
Dissertationen25<br />
Universitätslehrer/innen9<br />
Historiker/innen, Journalismus 178<br />
Berufsgenealogen/innen9<br />
Geschichte als Hobby 495<br />
Familiengeschichtliches Interesse 267<br />
Geschichtliches Interesse 169<br />
Interesse an Hausgeschichte 59<br />
Betroffene 12<br />
Deponenten 2<br />
Verwaltung 7<br />
Benutzer/innen Bibliothek/Druckschriften 97<br />
Lernende 34<br />
Total Benutzerkarten 1079<br />
Bibliothek<br />
Anzahl katalogisierte Monographien 510<br />
Anzahl katalogisierte Analytica 265<br />
Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 24<br />
Total (katalogisierter Zuwachs) 799<br />
Laufende Reihen<br />
Anzahl fortlaufende Druckschriften 403<br />
Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 292<br />
Total fortlaufende Publikationen (3 eingestellt, 31 neu) 695<br />
41
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
ni) ab. Alexandra Schneider gab am 20. Oktober unter dem<br />
Titel «Kriminelles – Führung durch die Archivbibliothek» Einblick<br />
in Aspekte der Präsenzbibliothek.<br />
Eine besondere Veranstaltung galt der Erinnerung an das<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren am 8. Mai 1945.<br />
Obwohl die Schweiz nicht in die Kriegshandlungen involviert<br />
wurde, war sie doch vielfältig vom Geschehen betroffen: Aktivdienst,<br />
Rationierung und Flüchtlingshilfe prägten die damalige<br />
Zeit. Vier Mitarbeitende des Staatsarchivs präsentierten<br />
am 7. Mai in einer Spezialführung zeitgenössische Quellen und<br />
führten aus, wie Krieg, Kriegsende und der Beginn der Nachkriegszeit<br />
im Kanton Zürich erlebt wurden. Gut 70 Teilnehmende<br />
– von der Berufsschülerin bis zum Zeitzeugen – nahmen<br />
an dieser Führung teil.<br />
Im Spätherbst bot Hans Ulrich Pfister den Lektürekurs<br />
«Quellen zur Auswanderung im 18. Jahrhundert» an, der an<br />
den Kurs des Vorjahres zum 17. Jahrhundert anschloss. Der<br />
vierteilige Kurs wurde parallel in zwei Gruppen geführt, davon<br />
eine am Samstag, damit alle Anmeldungen berücksichtigt werden<br />
konnten. Der Kurs führte anhand der Lektüre geeigneter<br />
Quellenstücke in die allgemeinen Wanderungsvorgänge ein<br />
und gewährte vielfältige Einblicke in Einzelschicksale. Besonders<br />
ausführlich vorgestellt wurden die vorhandenen Quellen<br />
zur Auswanderung in die englischen Kolonien in Nordamerika,<br />
die in Zürich als Massenerscheinung 1734 einsetzte und<br />
als organisiertes Geschäft rund zwei Jahrzehnte andauerte.<br />
Die üblichen vier Lektionen zum Thema «Kundenorientierung<br />
im Archiv» für Studierende der HTW Chur (MAS in Information<br />
Science, CAS IS Grundlagen der Informationsarbeit)<br />
fielen dieses Jahr für einmal aus.<br />
Die langjährige Zusammenarbeit mit der Buchbinderei<br />
Burkhardt wurde zu Beginn des Jahres beendet, da die speziellen<br />
Anforderungen unserer Bibliothek nach der Neuorientierung<br />
des Unternehmens nur noch zu einem stark erhöhten<br />
Preis zu erfüllen gewesen wären. Buchbindeaufträge werden<br />
weiterhin an die Buchbinderei Imhof AG und intern an die Abteilung<br />
Beständeerhaltung vergeben.<br />
Nach dem Grossprojekt INUIT im Jahr 2013 folgt ein weiterer<br />
Schritt zur Einbindung des NEBIS-Verbundes in die Bibliothekslandschaft<br />
des deutschsprachigen Raums. Das alte<br />
Regelwerk KIDS (Katalogisierungsregeln Informationsverbund<br />
Deutschschweiz) wird dem neuen Regelwerk RDA (Resource-Description<br />
and Access) und GND (Gemeinsame<br />
Normdatei) weichen. Die Mitarbeiterinnen der Bibliothek besuchten<br />
im Oktober und November die Weiterbildung RDA/<br />
GND. An der mehrtägigen Veranstaltung wurden sie auf die<br />
Neuerungen und Änderungen im Regelwerk hingewiesen sowie<br />
in der richtigen Handhabung des RDA-Toolkits instruiert.<br />
Die Umstellung vom Regelwerk KIDS auf RDA/GND erfolgt in<br />
der zweiten Januarwoche 2016.<br />
In der Revisionswoche vom 7. bis 11. September konnten<br />
der gesamte Bibliotheksbestand sowie der Druckschriftenbestand<br />
III E – III Jb revidiert werden. Alle zu reparierenden<br />
Bände, Broschüren und Schachteln wurden direkt aussortiert<br />
und der Beständeerhaltung übergeben. Diese erledigte die<br />
notwendigen Reparaturarbeiten innerhalb einer Woche.<br />
Die letzten Pendenzen aus nicht erfolgreich zusammengeführten<br />
Katalogaufnahmen im INUIT-Projekt wurden kontrolliert.<br />
Es stellte sich heraus, dass diese Aufnahmen in der Zwischenzeit<br />
vom Verbund her bearbeitet werden konnten, so<br />
dass kein weiterer Bereinigungsaufwand zu leisten war.<br />
Die Katalogisierung des Druckschriftenbestandes III H –<br />
III P (exklusive III Pz) wurde abgeschlossen. Somit konnte die<br />
Katalogisierung des kompletten Druckschriftenbestandes III<br />
innerhalb von zwei Jahren realisiert werden. Das Beschriftungskonzept<br />
von 2011 – erarbeitet in Zusammenarbeit mit<br />
der Beständeerhaltung – wurde um ein weiteres Unterkapitel<br />
«Liegende Schachteln» für Druckschriften mit Erscheinungsjahr<br />
vor 2<strong>00</strong>8 ergänzt. Mit der neuen Vorlage wurden die ersten<br />
1<strong>02</strong>1 Druckschriftenschachteln von der Beständeerhaltung<br />
etikettiert.<br />
Die Katalogisate der in den Archivabteilungen aufbewahrten<br />
Druckwerke (Signaturen mit der Einleitung «Archivabt.»)<br />
wurden 2<strong>00</strong>5 unbesehen aus dem alten Zettelkatalog übernommen.<br />
Mit der Überprüfung und Korrektur der Aufnahmen<br />
wurde im Herbst begonnen.<br />
Einen speziell erwähnenswerten Zuwachs für die Bibliothek<br />
bildeten die Jahrgänge 8 bis 16 (Zeitraum 1932–1940) der Zürcher<br />
Illustrierten, die dem Staatsarchiv geschenkt wurden.<br />
Tätigkeiten ausserhalb<br />
der Kundendienste<br />
Karin Huser arbeitete in der Arbeitsgruppe «Zugang und Vermittlung»<br />
des Vereins Schweizerischer Archivarinnen und<br />
Archivare (VSA) mit, die sich mit Themen wie Digitaler Lesesaal,<br />
Vernetzung im Web, Social Media, aber auch mit Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Marketing für verschiedene Nutzergruppen<br />
befasst. Martin Leonhard engagierte sich in der Themengruppe<br />
«Access» der eCH-Fachgruppe «Digitale Archivierung».<br />
42
Abteilungen<br />
Im März arbeitete Hans Ulrich Pfister die letzten Ergänzungen<br />
in die Wappennachweisdatei für Familienwappen ein und<br />
führte die Schlusskontrolle durch. Mit einer aktuell-Meldung<br />
wurde die Datei am 31. März auf der Website des Staatsarchivs<br />
aufgeschaltet.<br />
Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank ist<br />
im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte<br />
referiert.<br />
Geschenke ans Staatsarchiv<br />
Viele kleinere und grössere Werke wurden dem Staatsarchiv<br />
zuhanden der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle).<br />
Zahlreiche weitere Publikationen wurden als Belegexemplare<br />
oder als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen<br />
und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit<br />
ganz herzlich gedankt.<br />
Geschenke ans Staatsarchiv (Bibliothek)<br />
Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />
[Erdapfel-Rezept]<br />
Karin Huser, Zürich<br />
Lieselotte E. Saurma-Jeltsch: Pietät und Prestige im Spätmittelalter<br />
Angelus Hux, Frauenfeld<br />
Die Bürgergemeinde Frauenfeld<br />
Erwin Issler, Lohr am Main (Deutschland) Erwin und Hans Issler: Die Issler – eine Familiengeschichte<br />
Marco Jorio, Rüfenacht Jean-Claude Rebetez: Le Jura en Berne. Bicentenaire du Congrès de Vienne (1815)<br />
Meier Kopp AG, Zürich<br />
40 Jahre Meier Kopp AG<br />
Werner Kramer, Zürich<br />
Susanne Kramer-Friedrich: Im Spiel der verschiedenen Wirklichkeiten<br />
Rolf Lüthi, Zürich Die Mathematisch-Militärische Gesellschaft in Zürich 1765–2015<br />
Gemeinnützige Gesellschaft Luzern<br />
Alois Steiner: Josef Martin Knüsel – der vergessene Luzerner Bundesrat<br />
Hans-Ulrich Meili, Wetzikon<br />
Ein kurzweiliger und bunter Rückblick auf die Geschichte von Wetzikon<br />
Urs A. Müller-Lhotska, Zürich<br />
Urs A. Müller-Lhotska: Avenue d’Ouchy and Johannes Brahms‘ «Neue Liebeslieder» OP.65<br />
Historischer Verein Nidwalden<br />
4<strong>00</strong> Jahre Kloster St. Klara<br />
Peter Niederhäuser, Winterthur<br />
STEO – 50 Jahre Stiftung<br />
Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Winterthur (Hrsg.): 1939–2014, 75 Jahre GWG<br />
Stefan und Ursula Philipp, Zollikon Zürcher Illustrierte, Jahrgang 8 (1932) – Jahrgang 16 (1940)<br />
Viktor Schobinger, Zürich<br />
I d gauffle gschribe<br />
Ruth Vuilleumier, Killwangen<br />
Caspar Diebold: Historische Welt, oder, Aussführliche Beschreibung der vornehmsten<br />
und denckwirdigsten Geschichten so sich. von Erschaffung der Welt bis auf gegenwärtige<br />
Zeit begeben (1715)<br />
Claudia Heitmann (Hrsg.): Der Rheinfall. Erhabene Natur und touristische Vermarktung<br />
43
Beständeerhaltung<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Personelles<br />
Allgemeines<br />
Nicole Klinger, Abteilungsleiterin Beständeerhaltung seit dem<br />
1. September 2011, schied per Ende Januar aus unseren<br />
Diensten aus. In den rund dreieinhalb Jahren, in denen sie der<br />
Abteilung vorstand, hat sie viel für das Staatsarchiv geleistet.<br />
Sie hat die junge Abteilung umfassend konsolidiert und dafür<br />
gesorgt, dass das Know-how der Mitarbeitenden weiter<br />
wuchs. Grosse Projekte wie die Aufbereitung der Sammlung<br />
PLAN oder die Verfilmung zentraler Bestände trieb sie entscheidend<br />
voran, und sie unterstützte den Aufbau des Kompetenzzentrums<br />
AV-Medien stark. Sie übergab ihrer Nachfolgerin<br />
eine fachlich und infrastrukturell solide Abteilung. Nicole<br />
Klinger begleiten unser bester Dank und unsere besten Wünsche<br />
in die Zukunft.<br />
Ines Jesche, bisher stellvertretende Abteilungsleiterin, übernahm<br />
per Anfang Januar die Leitung der Abteilung.<br />
Matthias Kuhlenkötter nahm seine Tätigkeit als stellvertretender<br />
Abteilungsleiter per 15. April auf. Herr Kuhlenkötter,<br />
Jahrgang 1985, studierte nach seiner Berufslehre als Handbuchbinder<br />
Restaurierung von Schriftgut, Grafik, Fotografie<br />
und Buchmalerei an der Fachhochschule Köln. Nach Beendigung<br />
des Studiums im Juni 2014 arbeitete er als Projektrestaurator<br />
im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Duisburg,<br />
wo er als Teamleiter die Vor- und Nachbereitungsarbeiten zur<br />
Massenentsäuerung innerhalb der Landesinitiative Substanzerhalt<br />
(LISE) koordinierte.<br />
Die Abteilung wurde im Zug des Leitungswechsels umstrukturiert.<br />
Es wurden zwei Teams gebildet: Ines Jesche leitet das<br />
Team Buch/AV, das die Handbuchbinderinnen, die studentischen<br />
Mitarbeiter Konservierung/Restaurierung sowie das<br />
Kompetenzzentrum Audiovisuelle Medien (CC AV) umfasst.<br />
Matthias Kuhlenkötter leitet das Team Loseblatt mit den technischen<br />
Assistent/innen.<br />
Per Mitte Februar trat Dominic Michel die neue Stelle als<br />
studentischer Mitarbeiter im Bereich AV-Medien an. Herr Michel<br />
schloss 2014 sein Bachelor Studium in Visueller Kommunikation<br />
und Fine Arts, Vertiefung Fotografie und Film, an der<br />
Hochschule der Künste in Bern (HKB) mit Auszeichnung ab<br />
und führt dieses seit 2015 im Rahmen des Masterprogramms<br />
an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) weiter.<br />
Im Bereich Restaurierung von Archivgut stellten wir Alice<br />
Mei-Yu Tran auf den 1. Januar als studentische Mitarbeiterin<br />
an. Frau Tran absolviert zurzeit das zweite Mastersemester<br />
im Fachbereich Konservierung/Restaurierung mit der Vertie<br />
44
Abteilungen<br />
fungsrichtung «Grafik, Schriftgut und Fotografie» an der Fachhochschule<br />
der Künste Bern (HKB), wo sie bereits 2012 ihren<br />
Bachelor-Abschluss gemacht hatte.<br />
Die beiden Stellen sind, analog zu anderen studentischen<br />
Stellen im Staatsarchiv, mit einem Pensum von 40 Prozent<br />
ausgestattet.<br />
Im Winter begann Federica Chiodo Baer ein fünfmonatiges,<br />
studienbegleitendes Praktikum in der Abteilung Beständeerhaltung.<br />
Frau Chiodo Baer gewinnt in diesem Rahmen einen<br />
Einblick in die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche der Abteilung.<br />
Unter der Anleitung der Restauratoren führte sie an<br />
diversen Dokumenten und Bänden restauratorische Massnahmen<br />
durch.<br />
Agatha Ebneter arbeitete wie schon 2014 auch im Berichtsjahr<br />
wieder als freie Mitarbeiterin in der Beständeerhaltung.<br />
Sie leistete viel restauratorische Unterstützung im Projekt<br />
«Neuerschliessung der Notariatsbestände», und mit zusätzlichen<br />
Arbeitsstunden trug sie dazu bei, die Abwesenheit einer<br />
Buchbinderin aufzufangen.<br />
Manuela Schnyder nahm an einer dreitägigen Fortbildung<br />
zum Thema Pergamentrestaurierung am Buchbinder-Colleg<br />
Stuttgart teil.<br />
Ines Jesche nahm am 22. Fachgespräch der NRW-Papierrestauratoren<br />
des Arbeitskreises Nordrhein-Westfälischer Papierrestauratoren<br />
e. V. in Duisburg teil. An diesen im Zweijahresrhythmus<br />
stattfindenden Tagungen kommen unterschiedlichste<br />
Themen zur Sprache, die die Papierrestauratoren in<br />
Archiven, Bibliotheken und Museen beschäftigen.<br />
Romano Padeste und Dominic Michel nahmen am Memoriav<br />
Video-Workshop teil (siehe auch unten Abschnitt «Kompetenzzentrum<br />
AV-Medien»).<br />
Der diesjährige Teamtag der Beständeerhaltung fand in<br />
Kooperation mit der Abteilung Überlieferungsbildung am 18.<br />
August im Kanton Thurgau statt. Am Vormittag umwanderten<br />
wir den Nussbaumersee und erhielten eine informative Führung<br />
zur Renaturierung der Auenlandschaft. Nach einem Mittagessen<br />
in der Kartause Ittingen stellten die Mitarbeiter der<br />
Abteilungen gemeinsam einen Laib Käse her.<br />
Ausbildung, Lehrstellen<br />
Per 1. August trat Melissa Rütti, Jahrgang 1999, ihre vierjährige<br />
Ausbildung zur Printmedienverarbeiterin, Fachbereich<br />
Buchbinderei, an. Für unsere zweite lernende Handbuchbinderin<br />
wurde Manuela Schnyder als Bildungsverantwortliche<br />
bezeichnet. Den «Second Level Support» leistet Ines Jesche.<br />
Für den nächsten Lernenden oder die nächste Lernende (Rekrutierung<br />
2016, Stellenantritt 2017) wird Matthias Kuhlenkötter<br />
die Ausbildungsverantwortung übernehmen, und Manuela<br />
Schnyder wird den «Second Level Support» leisten.<br />
Amutha Baskaran, inzwischen Lernende im 3. Lehrjahr,<br />
nahm am internationalen Jugendleistungswettbewerb der<br />
Buchbinder 2015 teil. Unter den eingereichten 41 Büchern in<br />
der Kategorie 2. Lehrjahr erreichte sie den guten 8. Platz.<br />
Ines Jesche begleitete 2014/2015 als Korreferentin eine<br />
Masterarbeit der HKB Bern. Sie war Zweitprüferin für Frau<br />
Corinne Huber während der Masterarbeit «Gellan Gum Gele<br />
in der Papierrestaurierung – Untersuchungen zu den Rückständen».<br />
Frau Huber hat das anspruchsvolle Thema erfolgreich<br />
bewältigt und mit einer guten Abschlusspräsentation an<br />
der HKB beendet.<br />
Auf Anfrage des Goethe-Instituts reiste Ines Jesche im<br />
Herbst nach Hanoi (Vietnam), um dort mit Andrea Pataki-<br />
Hundt, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart,<br />
einen einwöchigen Kurs über Grundlagen in der Papierrestaurierung<br />
zu geben. Der Workshop basierte auf einer Kooperation<br />
des Goethe-Instituts Hanoi, des Fine Art Museum Hanoi<br />
und der Hochschule für Bildende Künste Dresden und<br />
richtete sich an Fachleute der Papierrestaurierung aus ganz<br />
Vietnam. Die Kollegen vor Ort sind aufgrund der extremen<br />
klimatischen Bedingungen mit grossen Schäden an ihrem kulturellen<br />
Erbe konfrontiert und stehen vor der Aufgabe, unter<br />
schwierigen Grundvoraussetzungen eine solide Bestandserhaltung<br />
zu etablieren. Der Workshop wurde von allen Beteiligten<br />
im Nachgang als gelungen und wertschöpfend wahrgenommen.<br />
Konservierung, Restaurierung<br />
Allgemeines, Infrastruktur<br />
Die Spezialistinnen und Spezialisten der Abteilung überprüften<br />
auch im Berichtsjahr alle Ablieferungen aus den aktenbildenden<br />
Stellen bei ihrem physischen Eingang ins Staatsarchiv<br />
auf konservatorische Mängel, d. h. auf Schädlinge und Schimmel.<br />
Wieder wiesen einige davon Schimmelbefall auf und<br />
mussten dekontaminiert werden. In allen Fällen konnte die<br />
Dekontaminierung durch eine fachgerechte Trockenreinigung<br />
im Staatsarchiv erzielt werden, weshalb den abliefernden Stellen<br />
keine Zusatzkosten entstanden. Solche fallen dann an,<br />
wenn externe Fachleute mit der Dekontaminierung beauftragt<br />
werden müssen.<br />
45
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Ebenso wurden wieder einige schriftliche und mündliche<br />
Anfragen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung<br />
beantwortet.<br />
Zu Beginn des Berichtsjahres war Ines Jesche als Sachverständige<br />
für die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland<br />
tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit nahm Frau Jesche verschiedene<br />
Lagerungssituationen von Kunst- und Kulturgegenständen<br />
in Augenschein und verfasste abschliessend für die<br />
Staatsanwaltschaft einen Bericht.<br />
Zur Erweiterung des Maschinenparks im Bereich der Buchbearbeitung<br />
konnte eine alte, gut erhaltene Stockpresse aus<br />
Privatbesitz erworben werden. Für die Lagerhaltung von Papieren<br />
und Pappen wurden Weitspannregale angeschafft.<br />
Projekt Konservatorische Aufbereitung<br />
herkömmlich verpackter Bestände<br />
Das seit 2010 laufende Projekt zur Restaurierung, Konservierung,<br />
Neuordnung und Neuverzeichnung der Bestände A und<br />
E I (vgl. Jahresbericht 2010, S. 34–35) wurde 2015 ausgesetzt.<br />
Die Neuerschliessung und Verzeichnung der bereits restaurierten<br />
Unterlagen wurde 2015 weitergeführt und dauert an.<br />
Mitte 2016 wird die Restaurierung wieder aufgenommen. So<br />
kann das Volumen der Unterlagen, die sich in Bearbeitung<br />
befinden und damit nur eingeschränkt benutzbar sind, auf ein<br />
Minimum beschränkt werden.<br />
Projekt Aufbereitung Sammlung PLAN<br />
Im Berichtsjahr konnte die restauratorische Bearbeitung, Digitalisierung<br />
und fachgerechte Lagerung aller Pläne der<br />
Sammlung abgeschlossen werden. Bis Jahresende konnten<br />
zudem alle Mikrofiches hergestellt und ins Staatsarchiv transferiert<br />
werden. Anfang 2016 steht noch die abschliessende<br />
Qualitätskontrolle an – und dann kann das Mammutprojekt<br />
«Aufarbeitung Sammlung PLAN» nach einer Bearbeitungsdauer<br />
von 8 Jahren abgeschlossen werden.<br />
Wir danken bereits an dieser Stelle allen Mitarbeitenden<br />
des Staatsarchivs und den externen Dienstleistern für die produktive<br />
und erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem innovativen<br />
Projekt. Das Staatsarchiv verfügt nun über eine Kartenund<br />
Plansammlung, die sich integral in konservatorisch einwandfreiem<br />
Zustand befindet und sehr gut gelagert ist. Es<br />
bestehen hochwertige Sicherungs- und Gebrauchsausprägungen<br />
in analoger und digitaler Form. Die Sammlung ist zudem<br />
detailliert erschlossen und, inklusive Ansichtsbilder, online<br />
zugänglich. In diesem Zustand wird die Sammlung nun<br />
auf lange Sicht sicher und gebrauchsfähig sein, ohne dass<br />
weitere Investitionen getätigt werden müssen.<br />
Arbeiten an anderen Beständen<br />
Die konservatorische und restauratorische Bearbeitung von<br />
Bandbeständen bildete erneut den Tätigkeitsschwerpunkt.<br />
Grundsätzlich wurde an allen Bänden der unterschiedlichen Bestandszugehörigkeiten<br />
eine Trockenreinigung des Einbands und<br />
bei Bedarf des Buchblocks durchgeführt. Die alten Signaturschilder<br />
wurden abgelöst und die neuen Signaturschilder gemäss<br />
Neuverzeichnung aufgebracht. Daneben waren unterschiedliche<br />
restauratorische und konservatorische Massnahmen<br />
an etwa der Hälfte der Bände erforderlich, vorwiegend Rissschliessungen<br />
im Buchblock, das Unterlegen von losen oder<br />
gebrochenen Einbandrücken, das Festigen von Einbanddecken<br />
und -kanten sowie die Anfertigung von Schutzverpackungen.<br />
Das seit 2012 laufende Projekt «Neuerschliessung der Notariatsbestände»<br />
kam im Berichtsjahr einen grossen Schritt<br />
voran. Insgesamt wurden 120.5 Laufmeter bearbeitet, zudem<br />
wurden die stark schimmelgeschädigten Bände aus dem Jahr<br />
2013 seitenweise stabilisiert. Nun sind von ursprünglich 127<br />
Bänden noch 2 Bände unrestauriert.<br />
Die Bearbeitung des Aktenbestandes Z 1<strong>00</strong> wurde weiter<br />
verfolgt. Der Bestand wird neu verpackt, und bei Bedarf werden<br />
restauratorische Massnahmen durchgeführt. Insgesamt<br />
konnten auf diese Weise im Berichtsjahr weitere 107 Laufmeter<br />
bearbeitet werden.<br />
Ende 2014 wurde die Bearbeitung des Bestands U nach<br />
einer aufwändigen Erschliessung wieder aufgenommen. Die<br />
Bearbeitung der in Mappen verpackten Schriftstücke umfasst<br />
vornehmlich die Trockenreinigung, Restaurierung und archivgerechte<br />
Neuverpackung der Archivalien in alterungsbeständige<br />
Mappen und Schachteln. Im Berichtsjahr wurden 42.5<br />
Laufmeter bearbeitet.<br />
Die konservatorische und restauratorische Behandlung von<br />
Bestand X startete im Zug der Nacherschliessung in diesem<br />
Jahr. Der Bestand besteht aus vielen kleinen Versatzstücken<br />
mit privaten Provenienzen und ist dadurch auch physisch sehr<br />
inhomogen. Neben restauratorischen Massnahmen bildete<br />
besonders die Herstellung individueller Verpackungssysteme<br />
für Archivalien in verschiedensten Formen eine Kernaufgabe<br />
der Beständeerhaltung. Von den insgesamt 110 Laufmetern<br />
wurden 22 Laufmeter fertig bearbeitet.<br />
Im Frühjahr 2014 startete das Projekt B II zur Neuverfilmung<br />
und restauratorischen sowie konservatorischen Bearbeitung<br />
46
Abteilungen<br />
der Ratsmanuale. Der Schwerpunkt in der Bearbeitung dieser<br />
Bände liegt auf der Entfernung von Selbstklebebändern und<br />
der chemischen sowie mechanischen Stabilisierung von Tintenfrassschäden.<br />
Bis zum Ende des Geschäftsjahres konnten<br />
846 von insgesamt rund 11<strong>00</strong> Bänden bearbeitet werden. Parallel<br />
dazu erfolgt die Mikroverfilmung der Bände (siehe unten<br />
Abschnitt Mikroverfilmung).<br />
Kompetenzzentrum AV-Medien<br />
Allgemeines<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem Geräte zur<br />
Wiedergabe von verschiedenen Audio- und Videoformaten<br />
angeschafft worden waren, konnte die Infrastruktur des Kompetenzzentrums<br />
AV-Medien im Berichtsjahr um einen Filmschneidetisch<br />
für 16 mm-Filme ergänzt werden. Dadurch sind<br />
wir nun in der Lage, 90 Prozent der im Staatsarchiv vorhandenen<br />
analogen Filmbestände auf eigenen Geräten abzuspielen.<br />
Aufgrund der hohen Kosten stand die Anschaffung eines<br />
Neugeräts ausser Frage. Es kommt einem Glücksfall gleich,<br />
dass ein gut erhaltenes Gerät, einschliesslich Transport und<br />
Revision, für einen Bruchteil der Neukosten angeschafft werden<br />
konnte. Seit dem Frühjahr ist der Filmschneidetisch in<br />
Betrieb.<br />
Im Gegensatz zu Filmprojektoren, die das Filmmaterial für<br />
die Projektion 24-mal pro Sekunde um ein Bild vorwärts transportieren<br />
und wieder anhalten, transportiert das angeschaffte<br />
Gerät den Film kontinuierlich vorwärts, wobei die Bildstabilisierung<br />
durch ein rotierendes Mehrkantenprisma erfolgt.<br />
Dadurch ist die mechanische Belastung, die auf den Film und<br />
insbesondere auf die Perforation des Films wirkt, wesentlich<br />
geringer, was vor allem bei bereits gealtertem Filmmaterial<br />
von Bedeutung ist. Das angeschaffte Gerät erlaubt es ausserdem,<br />
zwei Rollen Film parallel zu betrachten, was beim inhaltlichen<br />
und qualitativen Vergleich mehrerer Kopien eines Films<br />
eine enorme Erleichterung bietet.<br />
Aufgrund der Intensivierung der Bearbeitung von audiovisuellen<br />
Beständen durch die Aktenerschliessung wurden 2015<br />
vermehrt AV-Medien an das Kompetenzzentrum übergeben,<br />
um medienspezifische Merkmale bestimmen und ihren konservatorischen<br />
Zustand überprüfen zu lassen. Dabei zahlte<br />
sich die Verstärkung durch Dominic Michel, studentischer Mitarbeiter,<br />
per Mitte Februar aus. Unter anderem konnten in diversen<br />
Beständen chemisch instabile Nitratnegative identifiziert<br />
werden, von denen mit der Infrastruktur der Reprostelle<br />
Ersatzdigitalisate sowie teilweise auch analoge Gebrauchskopien<br />
hergestellt wurden.<br />
Die Identifizierung von Trägermaterialien bei fotografischen<br />
Filmen kann mittels verschiedener Tests erfolgen. Diese sind<br />
allerdings zeitaufwändig. Effizienter ist eine Bestimmung über<br />
produktspezifische Kennzeichnungen. Bei den im professionellen<br />
Bereich eingesetzten Planfilmen lassen sich Produkte<br />
zum Beispiel anhand von spezifischen Einkerbungen im Randbereich<br />
identifizieren, womit auch ein Rückschluss auf das<br />
Trägermaterial möglich ist. Wir haben deshalb begonnen, systematisch<br />
Randkerbungen von Planfilmen fotografisch zu dokumentieren<br />
und massstabgetreu auf Musterblättern zusammenzustellen.<br />
Die Musterblätter enthalten mittlerweile – ergänzt<br />
um zahlreiche Beispiele, die uns vom Staatsarchiv des<br />
Kantons Thurgau zur Verfügung gestellt wurden – rund 80<br />
verschiedene Kerbungscodes. Anhand dieser Musterblätter<br />
können auch Laien bei der Bestimmung umfangreicher Bestände<br />
mitwirken.<br />
Nachdem die Erschliessung der Fotosammlung Haagmans<br />
im Berichtsjahr abgeschlossen wurde, stand die fachgerechte<br />
Entsorgung zehntausender zu kassierender Negative an.<br />
Ein grosser Teil der schwarz-weissen Negative konnte der Silberrückgewinnung<br />
durch eine Spezialfirma zugeführt werden.<br />
Da der Bestand aber auch mehrere tausend Nitratnegative<br />
enthielt, mussten rund 1<strong>00</strong> Kilogramm Filmmaterial für die<br />
fachgerechte Vernichtung aussortiert werden. Da Nitratnegative<br />
sehr leicht entzündlich sind – bei Temperaturen über 38<br />
Grad Celsius auch spontan –, waren wir froh, dass die ERZ<br />
Entsorgung + Recycling Zürich über einen für die Vernichtung<br />
von Nitratnegativen geeigneten Spezialofen verfügen, so dass<br />
nur ein kurzer Transportweg entstand. Für die Durchführung<br />
des Transports konnte ein lokales, spezialisiertes Transportunternehmen<br />
gefunden werden.<br />
Hatte sich die Erschliessungstätigkeit der Abteilung Aktenerschliessung<br />
bei audiovisuellen Medien in den vergangenen<br />
Jahren auf Fotografien und Mikroformen konzentriert, wurde<br />
diese wie erwähnt im Berichtsjahr auf Audio-, Film- und Video-Medien<br />
ausgedehnt. Das Kompetenzzentrum AV-Medien<br />
führte deshalb im Juni für die Aktenerschliessung einen Workshop<br />
durch, in dem die verschiedenen Medienarten und die<br />
für die Erschliessung nötigen Formulare vorgestellt wurden.<br />
Im Sommer wurde damit begonnen, AV-Bestände, die noch<br />
vor den per 2013 eingeführten Richtlinien erschlossen und<br />
magaziniert worden waren, einer stichprobenartigen Zustandsuntersuchung<br />
zu unterziehen. Dabei richtete sich das<br />
47
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Augenmerk auf Bestände mit fotografischen Materialien, bei<br />
denen Filme auf Cellulosenitrat-Träger vermutet wurden. Basierend<br />
darauf konnten erste Konservierungsprojekte definiert<br />
werden, deren Umsetzung für 2016 geplant ist. Die Zustandsuntersuchungen<br />
von AV-Beständen sollen in den kommenden<br />
Jahren regelmässig weitergeführt und von den fotografischen<br />
Materialien auf die übrigen Medienarten ausgedehnt werden.<br />
Die Mitarbeit in nationalen Gremien wurde fortgeführt: In<br />
der Preservation Planning Experten Gruppe PPEG der KOST<br />
wurde von uns eine Überarbeitung des Kapitels Videoformate<br />
im Katalog archivischer Dateiformate KaD der KOST angeregt.<br />
Diese Überarbeitung wurde ab dem Sommer durch die<br />
neu zusammengesetzte Expertengruppe Videoformate, in der<br />
sich auch das Staatsarchiv engagiert, angegangen.<br />
Der Verein Memoriav hatte in der Vergangenheit schon einmal<br />
einen Workshop für die Digitalisierung von Videobändern<br />
angeboten, der jedoch mangels Interesse abgesagt werden<br />
musste. 2015 wurde erneut ein Workshop angeboten, für den<br />
sich ein gutes Dutzend Personen anmeldeten. Das Staatsarchiv<br />
stellte für die Durchführung dieses Workshops, der von<br />
allen Teilnehmenden sehr positiv bewertet wurde, seine Räumlichkeiten<br />
und die Infrastruktur des Kompetenzzentrums AV-<br />
Medien zur Verfügung.<br />
Mikroverfilmung<br />
Die 2014 gestartete integrale Neuverfilmung des Bestandes B II<br />
wurde fortgeführt, wobei diese mit der vorgängig durchgeführten<br />
Restaurierung der Bände koordiniert werden musste. Per<br />
Ende Jahr waren rund 80 Prozent der rund 11<strong>00</strong> Bände neu verfilmt.<br />
Der Abschluss des Projekts ist auf Frühling 2016 geplant.<br />
In der zweiten Jahreshälfte wurde parallel zur Neuverfilmung<br />
von B II Ergänzungsverfilmungen von im Staatsarchiv<br />
befindlichen Gemeindearchivbeständen durchgeführt. Diese<br />
werden gegenwärtig an die Gemeinden zurückgegeben (siehe<br />
oben Abschnitt Gemeindearchive).<br />
Im Rahmen kleinerer Verfilmungsprojekte wurden unter anderem<br />
neun Bände mit Jahresberichten der Universität Zürich<br />
verfilmt. Ausserdem wurden aus dem Bestand Z 647 von drei<br />
Bänden Ersatzoriginale auf Mikrofilm hergestellt, da die Seiten<br />
der Bände seinerzeit dermassen stark mit Kunststoffklebebändern<br />
«stabilisiert» worden waren, dass eine Konservierung<br />
und Restaurierung der Bände viel zu aufwändig geworden<br />
wäre. Die Herstellung von Ersatzoriginalen lässt sich nur<br />
dann rechtfertigen, wenn die Originalsubstanz nicht über einen<br />
wesentlichen Eigenwert verfügt.<br />
2014 war in Zusammenarbeit mit der Abteilung Aktenerschliessung<br />
die Aufbereitung der Mastertabelle der Sicherheits-Mikrofilme<br />
eigener Bestände für den Import ins Archivinformationssystem<br />
AIS gestartet worden. Im Berichtsjahr<br />
wurde dieser Import nun vorgenommen. Anschliessend wurden<br />
die Einträge im Detail bereinigt und mit Verweisen zu den<br />
originalen Archivalien versehen. Am Schluss erfolgte eine Neuverpackung<br />
und Etikettierung der rund 7<strong>00</strong>0 Filme.<br />
Im Rahmen der jährlichen Zustandskontrolle der Sicherheits-Mikrofilme<br />
im Aussenlager erfolgte die Identifizierung<br />
von rund 1<strong>00</strong>0 Mikrofilmen, die bisher noch nicht erfasst worden<br />
waren. Diese wurden stichprobenartig auch in Bezug auf<br />
das Trägermaterial und den chemischen Zustand hin untersucht.<br />
2016 sollen diese Filme sukzessive detailliert erfasst<br />
und anschliessend ebenfalls ins AIS aufgenommen werden.<br />
Reproduktionen<br />
Die Anzahl der im Auftrag der Abteilung Individuelle Kundendienste<br />
IKD abgewickelten Reproaufträge bewegte sich mit<br />
97 Aufträgen und 509 erstellten Digitalisaten auf dem Niveau<br />
der Vorjahre (2014: 93 Aufträge und 553 Digitalisate). Das vorhandene<br />
Reprosystem ist für die Digitalisierung von Vorlagen<br />
bis maximal DIN A2 bei 3<strong>00</strong> ppi ausgelegt. Zwecks möglichster<br />
Schonung der Originale werden jedoch wenn möglich auch<br />
grössere Formate im Haus digitalisiert, wobei die Digitalisate<br />
aus mehreren Teilbelichtungen zusammengesetzt werden<br />
müssen. Zur Erleichterung wurde die Reproeinrichtung um<br />
eine Platte ergänzt, die ein präzises Verschieben der Vorlage<br />
ermöglicht und dadurch den Zusatzaufwand für das Zusammensetzen<br />
der Teilbelichtungen reduziert.<br />
Dadurch, dass grössere Formate vermehrt im Haus digitalisiert<br />
werden, ist zwar der durchschnittliche Zeitaufwand<br />
für Reproduktionen leicht angestiegen. Auf der anderen Seite<br />
entfallen neben den Risiken alle Aufwände für den Transport<br />
von Überformaten zu einem externen Dienstleister.<br />
In den oben aufgeführten Zahlen nicht inbegriffen sind (Ersatz-)Digitalisate,<br />
die im Auftrag anderer Abteilungen sowie<br />
für Zustandsdokumentationen ausgeführt wurden.<br />
Die Zahl der von externen Kunden bestellten Mikrofilm-Gebrauchskopien<br />
ging nach einem kleinen Zwischenhoch von<br />
2014 (17 Kopien) mit 6 bestellten Kopien wieder auf das bescheidene<br />
Niveau der Vorjahre zurück.<br />
48
Abteilungen<br />
49
Editionsprojekte<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Überblick, Allgemeines<br />
Die beiden grossen langjährigen Projekte traten im Berichtsjahr<br />
in neue Phasen beziehungsweise erreichten wichtige<br />
Meilensteine, während die weiteren Projekte teilweise erst<br />
starteten oder erfolgreich abgeschlossen werden konnten.<br />
Insgesamt ist das Online-Angebot der Abteilung erneut substanziell<br />
gewachsen.<br />
Im Projekt Transkription und Digitalisierung von Kantonsratsprotokollen<br />
und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 TKR<br />
konnte die Publikation der zentralen Serien von Legislative<br />
und Exekutive mit über 41 <strong>00</strong>0 neuen Texten kontinuierlich<br />
fortgesetzt werden, so dass die Reihe der Legislative zum<br />
Jahresende bis 1875, jene der Exekutive bis 1876 online zur<br />
Verfügung steht. Für das Team der studentischen Mitarbeitenden<br />
trat neben die Transkription der handschriftlichen Texte<br />
des 19. Jahrhunderts als neue Aufgabe das Korrekturlesen<br />
der mittels OCR-Verfahren aufbereiteten gedruckten Texte<br />
des 20. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang sprach der<br />
Regierungsrat einen Zusatzkredit von 381 5<strong>00</strong> Franken aus<br />
dem Lotteriefonds für die Neuaufbereitung der Regierungsratsbeschlüsse<br />
1903–1995.<br />
Das Projekt Elektronische Rechtsquellen-Edition Zürich<br />
eRQZH erreichte mit der Freischaltung des Portals Rechtsquellen<br />
Online und einer ersten Tranche von Quellenstücken<br />
im Herbst einen wichtigen Meilenstein, der auf ein breites<br />
positives Echo stiess. Gleichzeitig wurde die eigentliche Editionstätigkeit<br />
auf der Basis mittlerweile stabiler Standards intensiviert.<br />
Das Projekt Elektronische Edition der Offiziellen Gesetzessammlung<br />
eOSZH konnte wie geplant in Angriff genommen<br />
werden. Dabei ergaben sich hinsichtlich der manuellen Nachbearbeitung<br />
der mittels OCR-Verfahren in bereits hoher Qualität<br />
generierten Texte wertvolle Erkenntnisse auch für das<br />
Projekt TKR.<br />
Im Projekt Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI schloss das<br />
Team die Arbeiten am Manuskript des sechsten und letzten<br />
Bandes der Neubearbeitung der Kunstdenkmäler der Stadt<br />
Zürich termingerecht ab, worauf die Redaktions- und Produktionsphase<br />
einsetzte. Gleichzeitig öffneten sich erfreuliche<br />
Perspektiven für eine Fortsetzung der Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />
im Kanton Zürich.<br />
Im Projekt Elektronische Publikation der Zürcher Ehedaten<br />
des 16.–18. Jahrhunderts EDB schritten nach Abschluss der Publikation<br />
der Daten des 16. und 17. Jahrhunderts die Kontrollarbeiten<br />
an den Daten des 18. Jahrhunderts planmässig voran.<br />
Das Projekt Elektronische Edition der Zürcher Stillstandsprotokolle<br />
des 17. Jahrhunderts eStPZH fand mit der Publikation<br />
der beiden letzten Tranchen von Jahresprotokollen seinen<br />
geplanten Abschluss.<br />
Umgekehrt konnte im Berichtsjahr das vom Universitätsarchiv<br />
angestossene und von der Universität mitfinanzierte<br />
neue Projekt Elektronische Edition der Jahresberichte der Universität<br />
Zürich eJBUZH in Angriff genommen werden.<br />
Schliesslich durchlief das Projekt Recognition and Enrichment<br />
of Archival Documents READ, an dem sich das Staatsarchiv<br />
im Rahmen des EU-Programms Horizon 2<strong>02</strong>0 mit seinem<br />
aktuell einzigartigen Korpus an transkribierten und qualitätsgesicherten<br />
Volltexten und digitalisierten handschriftlichen<br />
Originalen des Projekts Transkription und Digitalisierung von<br />
Kantonsratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit<br />
1803 beteiligt, nach der Eingabe des Proposals ein mehrstufiges<br />
Prüf- und Bewilligungsverfahren, das noch vor Jahresende<br />
mit einem positiven Entscheid und daraufhin der Unterzeichnung<br />
des «Consortium Agreement» durch die 13 Projektpartner<br />
aus acht Ländern seinen Abschluss fand. Zunächst<br />
noch in der Verantwortung von Abteilungsleiter Christian<br />
Sieber, der gleichzeitig als Legal Entity Appointed Representative<br />
LEAR der Direktion fungiert, konnte per 1. August 2016<br />
ein wissenschaftlicher Mitarbeiter mit einem Pensum von 60<br />
Prozent für das Projekt (Laufzeit 2016–2018) rekrutiert werden.<br />
Im August besuchte die ganze Abteilung im Rahmen des<br />
jährlichen Teamtags den Kanton Glarus, wo ein dichtes und<br />
abwechslungsreiches Programm die Teilnehmenden zunächst<br />
in den Landesplattenberg Engi, ein bis 1961 betriebenes Schieferbergwerk,<br />
führte. Am Nachmittag folgte eine Stadtführung<br />
mit dem Autor Walter Hauser zu Anna Göldi, der 1782 als Giftmörderin<br />
verurteilten und enthaupteten «letzten Hexe», sowie<br />
eine Glarnerpasteten-Vorführung in der Bäckerei Gabriel.<br />
Auf Einladung des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen referierte<br />
Christian Sieber im November an der Fachtagung «Digitales<br />
Edieren im 21. Jahrhundert» in der Villa Horion, Düsseldorf,<br />
vor interessiertem Publikum zur Editionsstrategie des<br />
Staatsarchivs, mit Schwerpunkt auf dem Projekt TKR. Konzeption<br />
und Finanzierung dieses sowie der anderen Projekte<br />
wurden lebhaft diskutiert, umgekehrt ergaben sich aufschlussreiche<br />
Einblicke in andere Editionsprojekte und -strategien<br />
auf vergleichbarer institutioneller Grundlage.<br />
Im Juni nahm Christian Sieber in Bern in der Schweizerischen<br />
Nationalbibliothek am Kick-off des Webservices Metagrid<br />
teil, einem von den Diplomatischen Dokumenten der<br />
50
Abteilungen<br />
Schweiz mit Unterstützung des Historischen Lexikons der<br />
Schweiz initiierten Projekt für die Online-Vernetzung von geisteswissenschaftlichen<br />
Ressourcen durch Einrichtung, Verwaltung<br />
und Analyse von Links zwischen identischen Entitäten,<br />
namentlich Personen.<br />
Rainer Hugener besuchte im November die kollaborative<br />
Veranstaltung «Cappelli-Hackathon» von Ad Fontes an der<br />
Universität Zürich, um das Portal «Rechtsquellen online» Studierenden<br />
als einer wichtigen Nutzergruppe vorzustellen.<br />
Externe Weiterbildungen absolvierten Ariane Huber, Rainer<br />
Hugener, Ursina Klauser und Sara Zimmermann zu den Themen<br />
Rede- und Präsentationstechnik, Führung und Entwicklung<br />
von Teams, Grundlagen der Digitalisierung und Einführung<br />
in einfache Makros in Word und Excel. Intern führte Louis<br />
Bühler für die Mitarbeiter des Projekts eOSZH sowie für die<br />
beiden Assistenten des Projekts TKR eine Weiterbildung zum<br />
Thema VBA-Makros durch.<br />
Der Lernende Dominik Meier verbrachte im September zwei<br />
«Schnuppertage» in der Abteilung, wo er namentlich Einblick<br />
in die Arbeitsprozesse der Projekte TKR und eRQZH erhielt.<br />
Transkription und Digitalisierung von Kantonsratsprotokollen<br />
und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt TKR)<br />
Personelles<br />
Mit dem Austritt von Sara Zimmermann übernahm Ursina<br />
Klauser per 1. Juli die gesamte Projektleitung mit einem Pensum<br />
von 60 Prozent. Unterstützt wurde sie von Daniel Hadorn<br />
und Luzi Schutz, die per 1. Juni von ihrer bisherigen Tätigkeit<br />
als Transkriptoren in die Funktion von Projektassistenten mit<br />
einem Pensum von je 40 Prozent wechselten.<br />
Über bevorstehende personelle Veränderungen in der dreiköpfigen<br />
Projektleitung wird im nächsten Jahresbericht im<br />
Detail informiert (vgl. bereits jetzt im Abschnitt Archivleitung<br />
die Angaben zum Personalbestand).<br />
Erneut erhielt auch das Team der Transkriptorinnen und<br />
Transkriptoren Verstärkung. Am 2. Februar nahmen die noch<br />
im Vorjahr rekrutierten sechs neuen studentischen Mitarbeitenden<br />
Marco Dal Molin, Daniel Hadorn, Lara Horisberger,<br />
Eliane Schenk, Julia Stieglmeier und Sarah Stucki mit dem<br />
gemeinsamen Einführungstag ihre Tätigkeit auf (Kurzbiografien<br />
siehe Jahresbericht 2014, S. 52). An Austritten war im Berichtsjahr<br />
nur einer zu verzeichnen. Rebecca Geiger, die unter<br />
dem Kürzel rgr seit 2010 eine ausserordentlich grosse Zahl<br />
an Regierungsratsbeschlüssen und Kantonsratsprotokollen<br />
transkribiert hat, verliess das Team Ende August, um sich ei<br />
ner neuen beruflichen Herausforderung zu widmen. Für ihr<br />
langjähriges Engagement und ihre wertvolle Arbeit danken<br />
wir Rebecca Geiger herzlich und wünschen ihr für die Zukunft<br />
alles Gute.<br />
Mit Beginn der Nachbearbeitung der gedruckten und mit<br />
OCR-Technologie aufbereiteten Texte erhöhten Daria Moser<br />
und Sven Kindlimann ihr Pensum per 1. Februar von 40 auf<br />
60 Prozent.<br />
Im Berichtsjahr standen drei Zivildienstleistende für das<br />
Projekt TKR im Einsatz. Michael Hurni (Kurzbiografie siehe<br />
Jahresbericht 2014, S. 52–53) beendete am 25. März seinen<br />
knapp viermonatigen Einsatz.<br />
Auf ihn folgte vom 13. April bis 29. Mai Joasch Seidenberg,<br />
Jg. 1989, der an der Universität Konstanz einen Bachelorabschluss<br />
in Geschichte und Philosophie erworben hatte. Neben<br />
Zivildiensteinsätzen am Staatsarchiv des Kantons Thurgau,<br />
im Amt für Denkmalpflege in Frauenfeld und in der Gärtnerei<br />
beim Ekkharthof in Lengwil absolvierte er unter anderem ein<br />
Praktikum im Glarner Wirtschaftsarchiv in Schwanden.<br />
Vom 1. Juni bis 28. August schliesslich unterstützte Louis<br />
Riedo, Jg. 1988, das Projekt TKR als Zivildienstleistender. Er<br />
studiert Geschichte und Germanistik an der Universität Freiburg,<br />
wo er in denselben Fächern auch den Bachelorabschluss<br />
erwarb. Neben seinem Studium war er unter anderem als Journalist<br />
bei den «Freiburger Nachrichten» sowie als Gymnasiallehrer<br />
tätig.<br />
Inhaltliches<br />
Wie bereits in den Vorjahren galt es auch im Berichtsjahr, die<br />
Transkription und Publikation der handschriftlich überlieferten<br />
Regierungsratsbeschlüsse (RRB) und Kantonsratsprotokolle<br />
(KRP) voranzutreiben. Gleichzeitig gewann die Arbeit an den<br />
gedruckten RRB und KRP an Gewicht, nachdem Anfang Jahr<br />
die Nachbearbeitung der bereits in einer früheren Projektphase<br />
mit OCR-Technologie aufbereiteten Texte der RRB der Jahre<br />
1887–19<strong>02</strong> in Frakturschrift und der KRP der Jahre 1898–<br />
1995 in Antiquaschrift an die Hand genommen werden konnte.<br />
Die Transkription der handschriftlich verfassten RRB (bis<br />
1887) und KRP (bis 1898) ist im Berichtsjahr weit fortgeschritten.<br />
Rund 225 Mio. Zeichen (90 Prozent) waren bis Ende Jahr<br />
transkribiert. Bei den RRB liegen die Transkripte bis zum Jahr<br />
1879 vollständig vor, während die KRP bis 1877 transkribiert<br />
sind. Die Transkription der verbleibenden RRB- und KRP-<br />
Bände ist in Arbeit und wird bis Ende des Jahres 2016 abgeschlossen<br />
sein.<br />
51
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Parallel dazu konnte auch die Publikation der transkribierten<br />
RRB und KRP kontinuierlich fortgesetzt werden, wobei<br />
dieser wiederum verschiedene Arbeitsschritte in den Bereichen<br />
Qualitätssicherung und Fotobearbeitung vorgelagert waren.<br />
Publiziert wurden im Berichtsjahr jeweils chronologisch<br />
vorwärts die RRB der Jahre 1862 bis Mitte 1876 (MM 2.155<br />
– mm 2.212) sowie die KRP von Mitte 1866 bis Mitte 1875<br />
(MM 24.34 – mm 24.36). Insgesamt handelt es sich dabei um<br />
43 565 neue Verzeichnungseinheiten (2014: 52 276) mit 84 794<br />
neuen verknüpften Dateien (94 699), was 38 809 neuen RRB<br />
(42 063) und 2290 neuen KRP (3582) entspricht. Damit sind<br />
gegenwärtig knapp 140 <strong>00</strong>0 RRB und rund 10 5<strong>00</strong> KRP online<br />
verfügbar.<br />
Massgebliche Unterstützung beim Import neuer RRB und<br />
KRP in die Archivdatenbank erhielt das Projektteam erneut<br />
durch Fabienne Lutz und ab April durch ihre Nachfolgerin Angelika<br />
Merk (beide Abteilung Aktenerschliessung). Bei der Generierung<br />
von seitengenauen PDF-Dateien der Originalbilder<br />
aus JPEG-Dateien standen wiederum Carmen Kuster, Roland<br />
Romano und Rahel Wyss (Bereich Querschnittaufgaben) im<br />
Einsatz; unterstützt wurden sie von den Zivildienstleistenden.<br />
Nach Abschluss der bereits im Vorjahr begonnenen Abklärungen<br />
und Planungen konnte in der ersten Jahreshälfte die<br />
manuelle Überarbeitung der gedruckten und mittels OCR-Verfahren<br />
aufbereiteten RRB und KRP aufgenommen werden. Im<br />
Februar begannen zunächst sechs erfahrene Transkriptoren<br />
und Transkriptorinnen mit den Korrekturarbeiten der RRB 1887–<br />
19<strong>02</strong>, wobei sie dafür jeweils die Hälfte ihres Arbeitspensums<br />
einsetzten und die andere Hälfte weiterhin für die Transkription<br />
der handschriftlichen RRB und KRP aufwendeten. Mit diesem<br />
Modell nahmen im Mai auch die sechs neuen studentischen<br />
Mitarbeitenden die Korrekturarbeiten an den OCR-Texten auf;<br />
im August kamen weitere drei dazu. Damit hat die Überarbeitung<br />
dieser Texte im Berichtsjahr an Fahrt gewonnen und konnte<br />
bei 11 von insgesamt 16 Bänden bis zum Jahresende bereits<br />
abgeschlossen werden. Gleichzeitig schreitet auch die Überarbeitung<br />
der gedruckten KRP 1898–1995 gut voran. Mit dem<br />
schrittweisen Abschluss der Transkription im Verlauf des Jahres<br />
2016 wird sich das Schwergewicht noch weiter in den Bereich<br />
der gedruckten Texte verlagern, so dass die Korrekturarbeiten<br />
voraussichtlich nicht nur an den RRB 1887–19<strong>02</strong>, sondern<br />
auch an den KRP 1898–1995 noch 2016 abgeschlossen<br />
werden können. Auch die Publikation der beiden Reihen wird<br />
2016 einsetzen, noch bevor die handschriftlichen Teile vollständig<br />
transkribiert und publiziert sind.<br />
Für die Neuaufbereitung der gedruckten Regierungsratsbeschlüsse<br />
1903–1995 sprach der Regierungsrat am 21. Oktober<br />
mit RRB 979/2015 einen Kredit von 381 5<strong>00</strong> Franken aus<br />
dem Lotteriefonds, nachdem sich bei einer vertieften Prüfung<br />
gezeigt hatte, dass die Textqualität der in einem früheren Projekt<br />
2<strong>00</strong>4/2<strong>00</strong>5 aufbereiteten Beschlüsse unbefriedigend ist.<br />
Ausschlaggebend für das Ende 2014 eingereichte Gesuch um<br />
diesen zusätzlichen Kredit waren die guten Erfahrungen bezüglich<br />
Textqualität mit projektspezifisch optimierter OCR-<br />
Technologie der neusten Generation im Projekt Elektronische<br />
Edition der Offiziellen Gesetzessammlung eOSZH.<br />
Auf dieser Grundlage konnte noch im Berichtsjahr der Auftrag<br />
für das Scanning der 192 Bände und die automatische<br />
Segmentierung in Einzelbeschlüsse an einen externen Dienstleister<br />
vergeben werden. Das Scanning war bis Ende Jahr abgeschlossen,<br />
und die Digitalisate des Originals liegen bereits<br />
seitenweise vor. Im kommenden Jahr wird nun deren OCR-Aufbereitung<br />
im Zentrum stehen, und bis zum Projektabschluss<br />
im Herbst 2017 werden auch diese Texte online verfügbar.<br />
Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />
Zürich (Projekt eRQZH)<br />
Mit der Freischaltung des Portals Rechtsquellen Online am<br />
30. Oktober mit einer ersten Tranche von 34 Quellenstücken,<br />
davon 31 aus dem Staatsarchiv, zwei aus dem Stadtarchiv Winterthur<br />
und einem aus dem Stadtarchiv Zürich, trat das Zürcher<br />
Rechtsquellenprojekt erstmals mit nach allen Regeln der Kunst<br />
bzw. der digitalen Editionstechnik aufbereiteten Quellentexten<br />
an die Öffentlichkeit. Diesem Meilenstein voraus ging eine letzte,<br />
intensive Phase in der Entwicklung des Portals in Zusammenarbeit<br />
mit Jörg Lang, evelix GmbH, Liestal. Sie betraf sowohl die<br />
Umsetzung der verschiedenen Auszeichnungen nach XML/TEI-<br />
Standard als auch Anpassungen an der Applikation Datenexport<br />
Elektronische Rechtsquellen DEER und die Entwicklung der für<br />
die Generierung von PDF-Versionen der Quellenstücke benötigten<br />
Stylesheets. Die genannten Tools wurden auch den beiden<br />
Stadtarchiven zur Verfügung gestellt, um die auf den dortigen<br />
Archivdatenbanken erarbeiteten Quellenstücke gleichermassen<br />
ins Portal importieren zu können. Begleitet war die Freischaltung<br />
des Portals von einer Medienmitteilung, die ein erfreuliches Echo<br />
fand, insbesondere auch im – was das Verhältnis zur Stadt Zürich<br />
anbelangt – sehr geschichtsbewussten Winterthur.<br />
Zudem vereinbarten im Frühjahr die Rechtsquellenstiftung des<br />
Schweizerischen Juristenvereins, die Schweizerische National<br />
52
Abteilungen<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation des<br />
Kantons Zürich (Projekt KDI)<br />
Ende August endete für Regula Crottet und Verena Rothenbühler<br />
mit der Fertigstellung ihrer Teile des Manuskripts von<br />
Band VI der Kunstdenkmäler der Stadt Zürich («Die Grossbibliothek<br />
und das Staatsarchiv, die Daten der online verfügbaren<br />
Bibliographie der Schweizergeschichte BSG für das Literaturverzeichnis<br />
im Rechtsquellenportal zu nutzen, um nicht eine<br />
eigene Literaturdatenbank aufbauen zu müssen. Die technische<br />
Umsetzung dieses Konzepts war mit zusätzlichem, aber lohnendem<br />
Aufwand verbunden, indem nun im Literaturverzeichnis des<br />
Portals bei jedem Titel ein Link zur BSG führt, wo über die bibliografischen<br />
Grunddaten hinaus weitere Informationen verfügbar<br />
sind (einschliesslich Links zu digitalen Ressourcen) und<br />
gleichzeitig eine nachhaltige Datenpflege gewährleistet ist.<br />
Daneben arbeiteten Bettina Fürderer, Ariane Huber und Rainer<br />
Hugener auf der Basis ihrer Stücklisten, die sie mit Pascale<br />
Sutter, Leiterin der Rechtsquellenstiftung, sowie im Fall der<br />
Winterthurer Editionseinheit mit dem Historiker Peter Niederhäuser<br />
besprachen, intensiv im XML-Editor oXygen an der Transkription,<br />
Kommentierung und Kontextualisierung von Quellenstücken<br />
ihrer Editionseinheiten. 34 davon konnten beim Onlinegang<br />
des Rechtsquellenportals bereits publiziert werden,<br />
weitere durchliefen noch qualitätssichernde Prozesse in Form<br />
gegenseitigen Lektorats. Ab 2016 werden in halbjährlichen<br />
Tranchen kontinuierlich neue Quellenstücke publiziert, bei<br />
gleichzeitiger Inangriffnahme der fünften, bisher zurückgestellten<br />
Editionseinheit mit gedruckten Mandaten.<br />
Allgemeine editorische Fachfragen wurden in monatlichen<br />
Teamsitzungen diskutiert und die Ergebnisse im Wiki der eSSRQ<br />
dokumentiert, das sich mittlerweile zu einem stabilen Standard<br />
für die digitale Edition vormoderner Quellen entwickelt hat.<br />
Die Verzeichnung der Metadaten potenzieller Quellenstücke<br />
in der Archivdatenbank ging im Berichtsjahr zugunsten<br />
der eigentlichen Editionstätigkeit zurück. Ergänzende Recherchen<br />
führten Ariane Huber in die Zentralbibliothek Zürich und<br />
ins Staatsarchiv Aargau.<br />
Schliesslich konnte das Rechtsquellen-Team im Rahmen<br />
der Bereinigungen der gesetzlichen Schutzfristen in der Archivdatenbank<br />
die Arbeiten an den ihm zugewiesenen Beständen<br />
bis zum Jahresende planmässig abschliessen.<br />
Elektronische Edition der Offiziellen<br />
Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />
Das Projekt eOSZH sieht vor, sämtliche Erlasse der «Offiziellen<br />
Sammlung der Gesetze, Beschlüsse und Verordnungen<br />
des Eidgenössischen Standes Zürich» (OS) von 1803 bis 1999<br />
über die Online-Archivdatenbank des Staatsarchivs zugänglich<br />
zu machen. Es folgt im Wesentlichen dem Modell des<br />
Projekts TKR, d. h. die Erlasse werden einerseits als qualitätsgesicherter<br />
Volltext, andererseits mit Abbildungen der Originalseiten<br />
publiziert.<br />
Unter der Projektleitung von Rainer Hugener, dessen Pensum<br />
um 10 Prozent erhöht wurde, traten die beiden studentischen<br />
Mitarbeitenden Severin Frohofer und Jasmin Siemon<br />
ihre Stellen mit Pensen von je 40 Prozent wie geplant an. Ihr<br />
erster Arbeitstag am 4. Februar fiel zusammen mit einer Sitzung<br />
des Projektausschusses, in der sie sich vorstellen konnten.<br />
Anlässlich der Ausschusssitzung im September konnte<br />
das Projektteam bereits aus der laufenden Arbeit berichten.<br />
Die Digitalisierung der gedruckten Bände erfolgte durch die<br />
Firma DTI Management AG, Wil SG, die die OCR-Texte termingerecht<br />
und nach internen Korrekturarbeiten in einer hohen Textgüte<br />
ablieferte. Dies gilt insbesondere auch für die älteren Bände<br />
in Frakturschrift. Der grösste Aufwand bei der manuellen<br />
Nachbearbeitung durch die beiden studentischen Mitarbeitenden<br />
ergibt sich denn auch nicht aus der Berichtigung von Fehlern,<br />
sondern aus der formalen Aufbereitung der Texte: Gliederungselemente<br />
wie Titel, Aufzählungen, Marginalien und Fussnoten<br />
müssen aufwändig rekonstruiert werden. Eine besondere<br />
Herausforderung stellt der komplexe Aufbau von Tabellen dar,<br />
die sich oft über Dutzende von Seiten erstrecken und deren Bearbeitung<br />
überdurchschnittlich viel Zeit beansprucht.<br />
Insgesamt haben sich die Kennzahlen, wie sie im Pilotprojekt<br />
2012 erhoben wurden, als realistisch erwiesen. Sehr bewährt<br />
haben sich die bereits damals erarbeiteten Transkriptionsrichtlinien<br />
und der Arbeitsleitfaden. Von den insgesamt<br />
40 <strong>00</strong>0 Textseiten konnte bis zum Jahresende die Kontrolle<br />
bei 27 <strong>00</strong>0 Seiten (68 Prozent) abgeschlossen werden.<br />
Es kann damit gerechnet werden, dass die Korrekturarbeiten<br />
bis Mai 2016 abgeschlossen sind. Daran anschliessend<br />
erfolgt der Import der Texte und Bilder in die Archivdatenbank<br />
sowie die Verknüpfung der durch Änderung, Aufhebung oder<br />
Neuregelung aufeinander verweisenden Erlasse, sodass künftig<br />
jedes Gesetz zu seinen Vorgängern zurückverfolgt werden<br />
kann. Die Publikation der gesamten Gesetzessammlung soll<br />
wie angekündigt im Herbst 2016 erfolgen.<br />
53
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
stadt zwischen 1860 und 1940») die befristete Anstellung im<br />
Rahmen der zuletzt mit je 50 Prozent dotierten wissenschaftlichen<br />
Teilzeitstellen der beim Staatsarchiv angesiedelten<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation des Kantons Zürich. Während<br />
gut sechs Jahren auf engagierte Weise befasst mit dem<br />
baulichen Erbe der grössten Stadt der Schweiz, haben sie<br />
beide wesentlich zum Gelingen des grossen Projekts der Neubearbeitung<br />
der Kunstdenkmäler der Stadt Zürich beigetragen.<br />
Entsprechend gilt den beiden Autorinnen für ihren grossen<br />
Einsatz unser bester Dank.<br />
Zukunftsperspektiven ergaben sich für Regula Crottet mit<br />
dem Kantonsratsbeschluss 5125 vom 6. Juli (Bewilligung von<br />
jährlich wiederkehrenden Überträgen aus dem Lotteriefonds<br />
an die Direktionen) als Grundlage für den seit längerem geplanten<br />
Transfer der Zürcher Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />
zur kantonalen Denkmalpflege (Baudirektion), wo 2016 ein<br />
Folgeprojekt starten soll. Verena Rothenbühler hingegen ist<br />
weiterhin im Staatsarchiv tätig, neu für die Abteilung Individuelle<br />
Kundendienste (vgl. oben Abschnitt Kundendienste).<br />
Die Betreuung von Redaktion und Produktion des Bandes<br />
VI durch die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte<br />
GSK wird noch unter der Ägide des Staatsarchivs stehen<br />
und bis im August 2016 dauern.<br />
Die Arbeiten im Berichtsjahr waren ganz der Fertigstellung<br />
des Manuskripts von Band VI gewidmet, einschliesslich Kürzungen<br />
auf den vorgesehenen Umfang. Pläne und Abbildungen<br />
wurden in Teamarbeit organisiert und auf den Text abgestimmt.<br />
Ebenso wurde der historische Teil von Verena Rothenbühler<br />
mit dem kunsthistorischen Teil von Regula Crottet<br />
und Karl Grunder in Einklang gebracht.<br />
Am 28. August konnte das Manuskript dem Redaktor der<br />
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Thomas<br />
Bolt, termingerecht abgeliefert werden, am 13. November<br />
wurde es von der Redaktionskommission der GSK angenommen<br />
und zur Publikation freigegeben. Nach Umsetzung<br />
der gewünschten Anpassungen noch im Berichtsjahr kann<br />
das bereinigte Manuskript in den ersten Tagen des Jahres<br />
2016 der GSK definitiv zur Produktion übergeben werden.<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Ehedaten des 16.–18. Jh.<br />
(Projekt EDB)<br />
Unmittelbar vor Jahresende 2014 wurden die Ehedaten des<br />
16. und 17. Jahrhunderts über den Archivkatalog online pub<br />
liziert. Wenig später wurden dieselben Daten Anfang Februar<br />
auch als PDF-Reports, jeweils alphabetisch sortiert nach Ehen<br />
der Männer und Ehen der Frauen, über die Website des Staatsarchivs<br />
zugänglich gemacht. Am 19. Februar erschien unter<br />
dem Titel «Zürcher Ehedaten von 1525 bis 17<strong>00</strong> online» eine<br />
Medienmitteilung zur Publikation der ersten Tranche. Darauf<br />
basierend, publizierten am Folgetag verschiedene Zürcher<br />
Zeitungen Artikel zum Thema.<br />
Bei den Daten des 18. Jahrhunderts setzte Hans Ulrich Pfister<br />
die Kontrollarbeiten fort. Im Lauf des Jahres kamen dabei<br />
(abgesehen von Korrekturen) auch rund hundert bisher nicht<br />
erfasste Eheeinträge hinzu.<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />
(Projekt eStPZH)<br />
Im Rhythmus der Vorjahre wurden im Juni und Dezember die<br />
achte und neunte – und damit letzte – Tranche an Protokolltexten<br />
publiziert, so dass das auf fünf Jahre angelegte Projekt<br />
im Berichtsjahr termingerecht zum Abschluss kam. Insgesamt<br />
sind nun im Zeitraum 1631–17<strong>00</strong> 921 (Jahres-)protokolle (einschliesslich<br />
Vorreden und normativen Texten wie Stillstandsordnungen)<br />
aus 35 Kirchgemeinden aller 12 politischen Bezirke<br />
des Kantons im Umfang von 3357 Seiten originaler<br />
Überlieferung online verfügbar.<br />
Mit den im Original dezentral aufbewahrten und nur schwer<br />
lesbaren Protokollen steht damit sowohl der lokal- und kirchengeschichtlich<br />
interessierten Öffentlichkeit als auch der wissenschaftlichen<br />
Forschung ein einmaliges Textkorpus zur Verfügung,<br />
das in einer für die Zeit der Vormoderne aussergewöhnlichen<br />
Detailliertheit über die alltags-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen<br />
Verhältnisse in den entsprechenden Kirchgemeinden Auskunft<br />
gibt. Gleichzeitig sind die Texte durch die Publikation über<br />
den Online-Archivkatalog des Staatsarchivs sowie das Portal<br />
«Archives online» auch mit verwandten Unterlagen in den Beständen<br />
des Staatsarchivs sowie den Texten und Daten des<br />
Rechtsquellen- und des Ehedaten-Projekts in Bezug gesetzt.<br />
Zudem machte die Publikation der Transkriptionen ab 2011 in<br />
halbjährlichen Tranchen die Resultate des Projekts nicht erst<br />
beim Abschluss, sondern laufend sichtbar.<br />
Das Staatsarchiv plant, die Stillstandsprotokolle – genauso<br />
wie andere ausgesuchte Bestände – nicht nur über die bisher<br />
üblichen Kanäle, sondern zusätzlich über eine einfache<br />
Suchmaske recherchierbar zu machen. Das kleine Werkzeug<br />
54
Abteilungen<br />
für den «Quick Access» wird öffentlich angekündigt, sobald<br />
es verfügbar ist.<br />
Elektronische Edition der Jahresberichte<br />
der Universität Zürich<br />
(Projekt eJBUZH)<br />
Bereits vor dem offiziellen Projektbeginn im Mai galt es, verschiedene<br />
Vorarbeiten an die Hand zu nehmen und mit internen<br />
und externen Partnern und Dienstleistern zu koordinieren.<br />
Die Abteilung Beständeerhaltung übernahm im Januar die Mikroverfilmung<br />
der Jahresberichte 1833–1916, anschliessend<br />
wurden die Mikrofilme durch einen externen Dienstleister digitalisiert<br />
und die als Typoskript vorliegenden Jahresberichte<br />
1901–1912 mit OCR aufbereitet. Damit lagen pünktlich zum<br />
Projektstart die wichtigsten Arbeitsgrundlagen vor.<br />
Im Mai nahm Salome Schoeck (Kurzbiographie siehe Jahresbericht<br />
2014, S. 56) ihre Arbeit am Projekt auf. Sie begann mit<br />
der Transkription der handschriftlichen Jahresberichte ab 1860<br />
und widmete sich der Überarbeitung der bereits früher transkribierten<br />
Jahresberichte 1833–1860. Dabei stellte sich die Neutranskription<br />
auch dieser ältesten Jahresberichte als insgesamt<br />
weniger zeitaufwändig heraus als die Überarbeitung der bestehenden<br />
Texte, weshalb im Sommer entschieden wurde, auch<br />
die Jahresberichte 1833–1860 komplett neu zu transkribieren.<br />
In Absprache mit der Projektleiterin Ursina Klauser wurden<br />
die im Projekt TKR angewandten Editionsrichtlinien, die auch<br />
in diesem Projekt als Grundlage für die Transkription dienen,<br />
laufend an die spezifischen Erfordernisse der Jahresberichte<br />
angepasst. Da dies vor allem bei Projektbeginn zu Verzögerungen<br />
führte und sich ausserdem zeigte, dass die Transkription<br />
aufgrund der vielfach uneinheitlichen Textgrundlage mit<br />
mehr Aufwand verbunden ist als in der Projektskizze angenommen,<br />
wird das Projekt erst 2016 zum Abschluss kommen.<br />
Mehr als die Hälfte der total auf 2,5 Mio. hochgerechneten<br />
Zeichen konnte aber bis zum Ende des Berichtsjahres bereits<br />
transkribiert werden, was 43 von 69 handschriftlich verfassten<br />
Jahresberichten entspricht.<br />
Im Anschluss an die manuelle Nachbearbeitung auch der<br />
OCR-Texte der 15 als Typoskript gedruckten Jahresberichte wird<br />
die Reihe der Jahresberichte 1833–1916 schliesslich integral nach<br />
bewährtem Muster der anderen Projekte über das Archivinformationssystem<br />
des Staatsarchivs publiziert werden können.<br />
<br />
<br />
Zürich, Ende Januar 2016, Beat Gnädinger<br />
55
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
56
Verein der Freunde<br />
des Staatsarchivs<br />
Der Verein der Freunde des Staatsarchivs wurde am 28. Juni 1976 gegründet<br />
Mitgliederbeiträge<br />
Kategorie<br />
Betrag<br />
Einzelmitgliedschaft<br />
Fr. 40.– pro Jahr<br />
Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 6<strong>00</strong>.–<br />
Kollektivmitgliedschaft<br />
Fr. 80.– pro Jahr<br />
Kollektivmitgliedschaft<br />
Fr. 45.– pro Jahr<br />
(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />
Statuten<br />
1 Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des Staatsarchivs» besteht in Zürich<br />
ein Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />
2 Der Verein hat den Zweck, dem Staatsarchiv des Kantons Zürich fördernd zur<br />
Seite zu stehen und das Verständnis für das zürcherische Archivwesen im Allgemeinen<br />
zu vertiefen.<br />
3 Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen. Die Aufnahme<br />
erfolgt durch den Vorstand.<br />
4 Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der Vorstand.<br />
5 Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt. Sie wählt den Vorstand<br />
alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht und Rechnungsablage.<br />
Sie legt den Mitgliederbeitrag fest.<br />
6 Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem oder mehreren Beisitzern.<br />
Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise Vereinsmitglieder<br />
sein. Der Präsident wird von der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert<br />
sich im Übrigen selbst. Der Staatsarchivar oder sein Stellvertreter sind<br />
eingeladen, mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen teilzunehmen.<br />
7 Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Im Übrigen handelt<br />
er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />
8 Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen. Bei Auflösung<br />
entscheidet der Vorstand im Sinne von Art. 2 der Statuten über die Verwendung<br />
des Vereinsvermögens.<br />
57
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Vereinsmitglieder<br />
(Stand: Januar 2016)<br />
Vorstand<br />
Felix Richner, Präsident<br />
Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />
Caesar Schmid, Quästor<br />
Franz Gut<br />
Matthias Senn<br />
Mario von Moos<br />
Beat Gnädinger (ex officio,<br />
mit beratender Stimme)<br />
Administration<br />
Rahel Wyss, Staatsarchiv Zürich<br />
Kollektivmitglieder,<br />
kulturelle Organisationen<br />
Ärztegesellschaft des Kantons<br />
Zürich AGZ, Zürich<br />
Archiv Ortsgeschichte, Wetzikon<br />
Archiv für Zeitgeschichte AfZ,<br />
Zürich<br />
Baugeschichtliches Archiv, Zürich<br />
Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />
Dokumentationsstelle, Rheinau<br />
Fokus AG, Zürich<br />
Gottfried Keller-Zentrum, Glattfelden<br />
Heimatmuseumskommission, Wald<br />
INDIVIKAR AG, Wohlen AG<br />
Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte,<br />
Zürich<br />
Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />
Ortsmuseum, Zollikon<br />
Pfadi Züri/Kantonalverband der<br />
Zürcher Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfinder, Zürich<br />
Scheuchzer-Stiftung, Zürich<br />
Schulthess‘sche Familien stiftung,<br />
Horgen<br />
Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />
Zürich<br />
Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft<br />
SIK, Zürich<br />
Staatsarchiv des Kantons Aargau,<br />
Aarau<br />
Staatsarchiv des Kantons Schwyz,<br />
Schwyz<br />
Stadtarchiv, Winterthur<br />
Universität Zürich, Rektorat,<br />
Zürich<br />
Vereinigte Zünfte zur Gerwe und<br />
zur Schuhmachern, Zollikon<br />
Verkehrs- und Verschönerungsverein,<br />
Dübendorf<br />
Zentralbibliothek ZBZ, Zürich<br />
Zentralkomitee der Zünfte Zürichs<br />
ZZZ, Zürich<br />
Städte und Gemeinden<br />
Bassersdorf<br />
Bauma<br />
Birmensdorf<br />
Boppelsen<br />
Dübendorf<br />
Elgg<br />
Fällanden<br />
Hütten<br />
Kilchberg<br />
Ottenbach<br />
Richterswil<br />
Rüti<br />
Schlieren<br />
Schwerzenbach<br />
Uitikon<br />
Unterstammheim<br />
Urdorf<br />
Uster<br />
Wallisellen<br />
Weiningen<br />
Weisslingen<br />
Wildberg<br />
Zollikon<br />
58
Verein der Freunde des Staatsarchivs<br />
Ehrenmitglieder<br />
Richard Allemann, Herrliberg<br />
Markus Notter, Dietikon<br />
Einzelmitglieder<br />
Martin Akeret, Zürich<br />
Werner Altorfer, Wallisellen<br />
Dorothee Arter, Volketswil<br />
Monika Bach, Marthalen<br />
Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />
August Bader, Niederglatt<br />
David Barnes, Bachenbülach<br />
Ernst Basler, Zollikon<br />
Konrad Basler, Esslingen<br />
Boris Bauer, Zürich<br />
Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />
Nicola Behrens, Zürich<br />
Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />
Fernanda Beltramello-Suardi, Zürich<br />
Hans Berger, Zollikon<br />
Peter Bertschinger, Bülach<br />
Marlis Betschart, Winterthur<br />
Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />
Hans-Martin Bindschedler, Zürich<br />
Nuot Biveroni-Gisel, Effretikon<br />
Domenico Blass, Zürich<br />
Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />
Andreas Bliggenstorfer, Kloten<br />
Willy Bloch, Winterthur<br />
René Blöchliger, Rümlang<br />
Karin Blümel, Zürich<br />
Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />
Reinhard Bodenmann, Brugg AG<br />
Bruno Boller-Schärrer, Schlieren<br />
Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />
Urs Bräm, Zollikon<br />
Ulrich Brandenberger, Trub<br />
Sebastian Brändli, Zürich<br />
Werner Bremi, Geroldswil<br />
Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />
Karin Brönnimann, Altikon<br />
Markus Brühlmeier, Zürich<br />
Jürg Bruppacher, Forch<br />
Barbara Bucher, Rüschlikon<br />
Verena Buchmann, Zürich<br />
Peter Bührer, Zürich<br />
Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />
Viktor Dammann, Rüschlikon<br />
Daniel Demin, Schaffhausen<br />
Jürg de Spindler, Baar<br />
Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />
Christian Di Giusto, Zürich<br />
Mark Dressler, Hütten<br />
Andreas Dürr, Hombrechtikon<br />
Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />
Christoph Eggenberger, Zollikerberg<br />
Heinz Emmisberger, Hinteregg<br />
Jean Esseiva, Winterthur<br />
Christoph Fehr, Brütten<br />
Rudolf Fenner, Rifferswil<br />
Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />
Christina Frehner-Bühler, Gümligen<br />
Wolfgang Froriep, Rudolfstetten<br />
Heinrich Führer, Bülach<br />
Max Furrer, Zürich<br />
Rebecca Geiger, Adliswil<br />
Margit Gigerl, Zürich<br />
Beat Glaus, Zürich<br />
Peter Gloor, Zürich<br />
Beat Gnädinger, Benken ZH<br />
Ulrich Grolik, DE-Berlin<br />
Gabriel Gross, Zürich<br />
Elisabeth Guex, Adlikon<br />
bei Andelfingen<br />
Erich Gujer, Zürich<br />
André Gut, Zollikerberg<br />
Franz Gut, Wollerau<br />
Christian Martin Gutekunst, Zürich<br />
Wilfried Gutmann, Horgen<br />
Werner Gysel, Kilchberg<br />
Martin Haas, Winterthur<br />
Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />
Rudolf Hauser, Zürich<br />
René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />
Walter Hertig, Kloten<br />
David Hess, Berikon<br />
Hans-Jürg Hintermann, Riedt-<br />
Neerach<br />
Thomas Hintermann, Lengnau AG<br />
Jean-Marc Hochstrasser, Wetzikon<br />
Hillmar Höber, Zürich<br />
Paul F. Hösli, Zürich<br />
Patrick Hug, Zürich<br />
Willy Hug, Affoltern am Albis<br />
Thomas Huonker, Zürich<br />
Philipp Hürlimann-Friebus, Zürich<br />
Urs Hürlimann, Zürich<br />
Esther Hüsler, Olten<br />
Karin Huser, Zürich<br />
Jan Hyllested, DK-Randers<br />
Martin Illi, Oberrieden ZH<br />
Thomas Illi, Wolfhausen<br />
Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />
Andreas Käthner, Marthalen<br />
René Kalt, Maur<br />
Robert Karrer, Zürich<br />
Gottfried Katzgrau, Zürich<br />
Jakob Keller, Rümlang<br />
Sylvie Keller, Dietikon<br />
Ursina Klauser, Winterthur<br />
Andreas Knecht, Bassersdorf<br />
Adrian Knoepfli, Zürich<br />
Erich Koch, Zürich<br />
Pierre Koller, Zürich<br />
Walter Koller, Zürich<br />
Hubert Krucker, Volketswil<br />
Konrad J. Kuhn, Zürich<br />
Oliver Kuhn, Zürich<br />
Thomas Kull, Zollikon<br />
Ernst Landolt, Hütten<br />
Felix Landolt, Zürich<br />
Erich Lang, Zürich<br />
Kurt Langhard, Zürich<br />
Daniel Lätsch, Jona<br />
Thomas Leckebusch, Zürich<br />
Martin Leonhard, Zürich<br />
Walter Letsch, Zollikon<br />
Beatrice Luginbühl, Zürich<br />
Sibylle Marti, Zürich<br />
Martin Maag, Zürich<br />
Hugo Maeder, Dübendorf<br />
Silvie Fee Matter-Michel, Zürich<br />
Andres Meier, Zürich<br />
Walter Meier, Eglisau<br />
Esther Meierhofer Ezeibe, Zürich<br />
Theresia Meili-Stalder, Hedingen<br />
Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />
Brigitte Meles, Basel<br />
Ruth Messikommer, Seegräben<br />
Werner Messikommer, Seegräben<br />
Therese Metzger, Münsingen<br />
Helmut Meyer, Zürich<br />
Pio Meyer, Wald ZH<br />
Christoph Mörgeli, Stäfa<br />
Claudia Moritzi, Greifensee<br />
Rolf Mösli, Kriessern<br />
Andreas Müller, Hausen am Albis<br />
Doris Müller-Füglistaler, Dietlikon<br />
Hansruedi Müller, Zürich<br />
Verena E. Müller, Zürich<br />
Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />
Urs H. Naegeli-Frutschi, Zürich<br />
Thomas Neukom, Rafz<br />
Gian-Andrea Nogler, Zürich<br />
Eugen Ott, Neftenbach<br />
Pascal Pauli, Zürich<br />
Bruno Pfister, Egg<br />
Hansueli Pfister, Winterthur<br />
Heinz Pfleghard, Epalinges<br />
Adrian Pretto, Kilchberg ZH<br />
Christian Rahn, Zürich<br />
Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />
Josua Raster, Hinwil<br />
Urs Rauber, Zürich<br />
Daniel Reuter, Zürich<br />
Felix Richner, Bubikon<br />
Bernhard Rieder, Frauenfeld<br />
August Rohr, Diesbach<br />
Franz Roos, Dübendorf<br />
Alex Rübel, Zürich<br />
Roland Rüfli, Rheinau<br />
Gregor A. Rutz, Zollikon<br />
Aurelia Schaad, Eglisau<br />
Beatrice Schärli, Zürich<br />
Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />
Peter Scheck, Schaffhausen<br />
Martin Schellenberg, Wetzikon<br />
Mathias Schindler, Zürich<br />
Eliane Schlatter, Zürich<br />
Hedwig Schläpfer-Denzler, Schlieren<br />
Roger Schlegel, Männedorf<br />
Ulrich Schlüer, Flaach<br />
Bruno Schmid, Uster<br />
Caesar Schmid, Zufikon<br />
Frieda Schmid-Bai, Oberägeri<br />
Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />
Jos Schmid, Zürich<br />
59
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
Jürg Schmid, Volketswil<br />
Regula Schmid Keeling, Küsnacht ZH<br />
Stefan G. Schmid, Zürich<br />
Hans Schmidhauser, Zürich<br />
Jan Schneebeli, Affolfern am Albis<br />
Bernhard Schneider, Ottenbach<br />
Hansheinrich Schneider, Pfäffikon ZH<br />
Viktor Schobinger, Zürich<br />
Clausdieter Schott, Zumikon<br />
Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />
Peter Schweizer, Zürich<br />
Max Schweizer, Zürich<br />
Martin Schwyzer, Dübendorf<br />
Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />
Matthias Senn, Zürich<br />
Georg Sibler, Zürich<br />
Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />
Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />
Christian Sieber, Langnau am Albis<br />
Dominik Sieber, Zürich<br />
Armin Sierszyn, Bäretswil<br />
Otto Sigg, Hettlingen<br />
Margrit Silberer, Zürich<br />
Hans Spillmann, Uster<br />
Kurt Spillmann, Zürich<br />
Daniel Spörri, Egg<br />
Verena Stadler, Zürich<br />
Antonietta Staub, Zürich<br />
Riccardo Steiner, Neftenbach<br />
Franz Stocker, Zürich<br />
Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />
Meinrad Suter, Hettlingen<br />
Meinrad Suter, Rickenbach-Attikon<br />
Werner Suter, Maur<br />
Walter Tessaloro, Hütten<br />
Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />
Alfred Trösch, Zollikon<br />
Hans-Peter Trutmann, Dietikon<br />
Conrad Ulrich, Zürich<br />
Klaus Urner, Zürich<br />
Robert Urscheler, Horgen<br />
Susi Verheyen, Stadel<br />
Rudolf Vögele, Zürich<br />
Reinhard von Meiss, Zürich<br />
Mario von Moos, Fehraltorf<br />
Marc von Schulthess, Zollikon<br />
Iris Vontobel, Binz<br />
Ruedi Vontobel, Zürich<br />
David und Martha von Wyss,<br />
Richterswil<br />
Brigitte Wäspi, St. Gallen<br />
Eva Wagner-Herzog, Zürich<br />
Bettina Walser, Dübendorf<br />
Martin Weber, Herrensberg<br />
Thomas Weibel, Gossau SG<br />
Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />
Reto Weiss, Chur<br />
Philippe Welti, Zürich<br />
Christine Werndli Storni, Bachs<br />
Janos Wettstein, Zürich<br />
Gertrud Weymuth-Morf, Fällanden<br />
Markus Wickihalder, Zell<br />
Robert Widler-Bosshard, Weisslingen<br />
Georg Wiederkehr, Bäch<br />
Hans-Jörg Wirz, Zürich<br />
Hans Wolff, Volketswil<br />
Stefan Woodtli, Sternenberg<br />
Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />
Samuel Wyder, Aesch-Forch<br />
Rebekka Wyler, Zürich<br />
Jaime Wyss, Dübendorf<br />
Pit Wyss, Dielsdorf<br />
Benedikt Zäch, Winterthur<br />
Sara Zimmermann, Zürich<br />
Peter Ziegler, Wädenswil<br />
Dieter Zobl, Rüschlikon<br />
Franz Felix Züsli, Zürich<br />
Markus Züst, St. Margrethen<br />
Annette Zweifel Färber, Uster<br />
Josef Zweifel, Urdorf<br />
60
Verein der Freunde des Staatsarchivs<br />
61
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />
62
Impressum<br />
Jahresbericht 2015<br />
Gestaltung, Produktion<br />
Abbildungen<br />
Druck<br />
Copyright © 2016<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />
Werner Bühlmann, Zürich<br />
Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />
Sihldruck AG, Zürich<br />
by Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />
63
Kanton Zürich<br />
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Staatsarchiv<br />
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CH-8057 Zürich<br />
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