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2015


Titelseite und Illustrationen<br />

Ein grosser Teil der Publikums-Führungen durch das Staatsarchiv orientiert sich am archivischen<br />

Workflow, also derjenigen Wertschöpfungskette, in deren Rahmen wir abgelieferte Unterlagen<br />

sukzessive zum dauernd lagerfähigen und benutzbaren Bestand aufbereiten. Im vorliegenden<br />

Jahresbericht sind Abbildungen versammelt, die solche Unterlagen in ihren unterschiedlichen<br />

Stadien zeigen.


Kanton Zürich<br />

Direktion der Justiz und des Innern<br />

Staatsarchiv<br />

Jahresbericht 2015


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Inhalt<br />

4 Archivleitung<br />

4 Schlaglichter<br />

6 Gremien<br />

7 Kooperationen<br />

10 Separate Projekte<br />

11 Bereich Querschnittaufgaben<br />

11 Finanzielle Entwicklung<br />

12 Personalbestand<br />

15 Qualitätsmanagement und<br />

Controlling<br />

15 Bereich Gemeindearchive


18 Abteilungen<br />

59 Verein der Freunde<br />

des Staatsarchivs<br />

18 Überlieferungsbildung<br />

18 Personelles<br />

19 Regelungen zur Informationsverwaltung<br />

19 Bewertungen, Ablieferungsvereinba<br />

rungen, Verwaltungskataster<br />

21 Übernahme nicht staatlicher<br />

Unterlagen<br />

22 Records Management<br />

23 Übernahme digitaler Unterlagen<br />

23 Führungen und Informationsauftritte<br />

24 Amtsdruckschriftensammlung<br />

24 Ablieferungen<br />

24 Nachbewertungen und Kassationen<br />

von Zwischenarchiv-Beständen<br />

28 Aktenerschliessung<br />

28 Personelles<br />

31 Erschliessungstätigkeit<br />

34 Archivinformationssystem AIS<br />

35 Publikationstätigkeit, Referate<br />

38 Individuelle Kundendienste<br />

38 Personelles<br />

38 Benutzung<br />

41 Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

42 Tätigkeiten ausserhalb<br />

der Kundendienste<br />

43 Geschenke ans Staatsarchiv<br />

44 Beständeerhaltung<br />

44 Personelles<br />

45 Konservierung, Restaurierung<br />

47 Kompetenzzentrum AV-Medien<br />

50 Editionsprojekte<br />

50 Überblick, Allgemeines<br />

52 Elektronische Rechtsquellen-<br />

Edition Zürich (Projekt eRQZH)<br />

53 Elektronische Edition der Offiziellen<br />

Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />

53 Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />

des Kantons Zürich (Projekt KDI)<br />

54 Elektronische Edition der Zürcher<br />

Ehedaten des 16.–18. Jh.<br />

(Projekt EDB)<br />

54 Elektronische Edition der Zürcher<br />

Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />

(Projekt eStPZH)<br />

55 Elektronische Edition der Jahresberichte<br />

der Universität Zürich<br />

(Projekt eJBUZH)<br />

57 Statuten<br />

58 Vereinsmitglieder


Archivleitung<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Schlaglichter<br />

Bau 3<br />

Die Beförderung des «Projekts Bau 3», das für das Staatsarchiv von zentraler Bedeutung<br />

ist, bildete auch im Berichtsjahr wieder einen Schwerpunkt der Tätigkeit<br />

der Amtsleitung. Die interne Verantwortung für die Begleitung des Projekts ging<br />

per 1. September über von Ines Jesche an Jan Kiepe, wiss. Mitarbeiter Aktenerschliessung.<br />

Der Wechsel hing zusammen mit der neuen Funktion von Ines Jesche<br />

als Abteilungsleiterin Beständeerhaltung.<br />

Mit Beschluss 485/2015 erhöhte der Regierungsrat den Projektierungskredit um<br />

rund 6<strong>00</strong> <strong>00</strong>0 auf 1.6 Millionen Franken. Er trug damit dem Umstand Rechnung,<br />

dass im Rahmen der Ausarbeitung des Bauprojekts Gesamtkosten von 25 Mio.<br />

Franken errechnet worden waren.<br />

Am 1. Juli verabschiedete die Regierung mit Beschluss 7<strong>02</strong>/2015 die Vorlage<br />

5211, den «Beschluss des Kantonsrates über die Bewilligung eines Objektkredites<br />

für die Erweiterung Bau 3 des Staatsarchivs des Kantons Zürich», zuhanden des<br />

Kantonsrats. Der Kantonsrat überwies das Geschäft zur Vorberatung an die Kommission<br />

Planung und Bau KPB und zum Mitbericht an die Kommission Staat und<br />

Gemeinden StGK.<br />

Beide Kommissionen nahmen zum Auftakt ihrer Arbeit einen Augenschein vor<br />

und behandelten die Vorlage anschliessend an mehreren Sitzungen. Dabei kamen<br />

auch immer wieder die langfristigen Perspektiven und übergeordnete Fragen zur<br />

Sprache: Wann wird sich der so genannte Digital Turn substanziell auf den Raumbedarf<br />

des Staatsarchivs auswirken? Oder anders gefragt: Welche Raumanteile<br />

einerseits für analoge, anderseits für digitale Akten wird Bau 4 (Planungshorizont<br />

2035) aufweisen? Wie stimmen Universität und Staatsarchiv ihren Platzbedarf aufeinander<br />

ab? Welche indirekten personellen Folgekosten sind verbunden mit dem<br />

kontinuierlichen Wachstum der Bestände im Staatsarchiv?<br />

Die StGK bat die KPB in ihrem Mitbericht vom 9. November einstimmig, dem<br />

Kantonsrat Zustimmung zur Vorlage zu beantragen. Auch die KPB setzte sich keineswegs<br />

nur mit dem Bauprojekt im engeren Sinn auseinander, sondern machte<br />

sich ein genaues Bild vom bestehenden Betrieb, von der Notwendigkeit des Erweiterungsprojekts<br />

und von den langfristigen Perspektiven. Die Abstimmung über<br />

den Antrag der Kommission Planung und Bau an den Kantonsrat ist traktandiert<br />

für Anfang Februar 2016.<br />

Am Projekt selbst wurden im Rahmen der Detailplanung in drei Bereichen Änderungen<br />

vorgenommen: Der Entscheid der Direktion der Justiz und des Innern, die<br />

ursprünglich als Einlieger in Bau 1 geplante IT-Infrastruktur andernorts zu platzieren,<br />

führte zu einer Umplanung. Diese gewährleistet, dass der Betrieb auch künftig einfach,<br />

homogen und effizient gehalten werden kann. Die bestehende Infrastruktur für<br />

die Erschliessung von Beständen kann weiter genutzt werden, und im ersten Untergeschoss<br />

von Bau 3 können zwei zusätzliche Magazine eingebaut werden.<br />

Die Realisierung einer eigenen Kälteversorgung für das ganze Staatsarchiv auf<br />

dem Dach von Bau 3 ist nötig, weil die Universität Irchel die Versorgung des Staatsarchivs<br />

mittel- und langfristig nicht im geforderten Mass garantieren kann – zu<br />

gross ist der eigene Bedarf, der bis auf weiteres mit einer Anlage gewährleistet<br />

4


Archivleitung<br />

werden muss, die ohnehin schon an ihren Grenzen läuft. Natürlich<br />

wird auch ein möglicher Ausfall der eigenen Anlage für<br />

das Staatsarchiv ein gewisses Risiko sein. Dieses ist aber<br />

kalkulierbar, weil es in den wahrscheinlichen Fällen mit der<br />

Trägheit der Bausubstanz abgefangen werden kann und weil<br />

für die wenigen Bestände, die in hohem Mass abhängen von<br />

künstlicher Klimatisierung (audiovisuelle Medien), Evakuierungsszenarien<br />

bestehen.<br />

Ob der im Rahmen der Kommissionsverhandlungen gestellte<br />

Antrag, auf den Dächern von Bau 1 bis 3 Fotovoltaik-<br />

Anlagen zu installieren, umgesetzt wird, ist zurzeit noch offen.<br />

Immerhin konnte zuhanden der Kommission festgestellt werden,<br />

dass genügend Eigenbedarf vorhanden wäre, um den<br />

produzierten Strom selbst zu verbrauchen und eine solche<br />

Anlage damit effizient zu betreiben.<br />

Obwohl sich unser Bauprojekt in der ersten Jahreshälfte<br />

um ein paar Monate verzögerte, haben wir dank der sehr guten<br />

Arbeit der Beteiligten und dank der zügigen und kompetenten<br />

Behandlung des Geschäfts durch die kantonsrätlichen<br />

Kommissionen gegenwärtig Grund zur Zuversicht, dass Bau<br />

3 Anfang 2019 – also dann, wenn alle bestehenden Magazine<br />

voll sein werden – in Betrieb gehen kann.<br />

Gebietsplanung Areal Irchel<br />

Nachdem die Direktion der Justiz und des Innern und das<br />

Staatsarchiv vorübergehend nicht mehr in die Gebietsplanung<br />

Areal Irchel involviert waren, wurden sie auf Einladung des Vorstehers<br />

der Baudirektion im Herbst 2015 wieder einbezogen.<br />

Im Zentrum der Arbeiten steht für das Staatsarchiv die Frage,<br />

wie das Interesse der Universität an einem angemessenen<br />

«Campus-Auftakt» für von der Haltestelle Universität Irchel<br />

her Ankommende in Einklang gebracht werden kann mit den<br />

eigenen langfristigen Raumbedürfnissen, die recht genau beziffert<br />

werden können. Das ist wichtig, denn Regierung und<br />

Parlament haben in ihren Beratungen über Projekt Bau 3 immer<br />

wieder betont, dass der Standort Irchel für das Staatsarchiv<br />

langfristig feststeht.<br />

Bereits in früheren Planungsschritten, aus denen der Masterplan<br />

Campus Irchel hervorging, war generell festgestellt<br />

worden, dass auf dem Campus genügend Platzreserven vorhanden<br />

sind, um die Bedürfnisse aller Stakeholder zu decken.<br />

Nun geht es darum, die Hektare, die für das Staatsarchiv relevant<br />

ist, in der nötigen Feinkörnigkeit zu planen.<br />

Als Instrument dafür dient die Weiterentwicklung der Machbarkeitsstudie<br />

2013 durch das Architekturbüro, das bei der<br />

Gebietsplanung federführend ist. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

Architekten, Hochbauamt und Staatsarchiv ist eng und<br />

gut – und es zeichnet sich eine gute Lösung ab.<br />

Gesetzgebung<br />

Die Anpassung der Schutzfristen an die Anfang 2014 in Kraft<br />

getretenen neuen Vorgaben des Zürcher Archivgesetzes<br />

konnten per Ende des Berichtsjahrs abgeschlossen werden.<br />

Weil nun alle Verzeichnungseinheiten mit Schutzfristen nach<br />

definierten Regeln ausgestattet sind, werden künftige Anpassungen<br />

aufgrund allfälliger Gesetzesänderungen wesentlich<br />

weniger Aufwand verursachen.<br />

Der Berichterstatter unterstützte die zuständigen Organe<br />

bei der Ausarbeitung des indirekten Gegenvorschlages des<br />

Bundesrates zur Wiedergutmachungsinitiative (insbesondere<br />

3. Abschnitt: Archivierung und Akteneinsicht).<br />

Die Arbeiten des Staatsarchivs im Hinblick auf die Neuregelung<br />

von Informationsverwaltung und Informatiksicherheit<br />

sind unten im Abschnitt Überlieferungsbildung referiert.<br />

Unabhängige Expertenkommission<br />

zur wissenschaftlichen Aufarbeitung<br />

der administrativen Versorgungen<br />

Nach ihrer Einsetzung durch den Bundesrat am 5. November<br />

2014 war die Unabhängige Expertenkommission zur wissenschaftlichen<br />

Aufarbeitung der administrativen Versorgungen<br />

(vgl. http://uek-administrative-versorgungen.ch/) intensiv damit<br />

beschäftigt, ihren Betrieb hochzufahren. Auf die Konstitution<br />

des Gremiums folgte die Rekrutierung von gegen dreissig<br />

Mitarbeitenden aus über 8<strong>00</strong> Bewerbungsdossiers, zunächst<br />

für das Kommissionssekretariat, dann für die Leitung der verschiedenen<br />

Forschungsfelder und schliesslich, zusammen mit<br />

den Forschungsleitenden, für die Besetzung der Chargen für<br />

wissenschaftliche und studentische Mitarbeitende.<br />

Parallel zu diesen Arbeiten fanden Debatten statt über die<br />

Weiterentwicklung, Konsolidierung und Abstimmung der zu<br />

untersuchenden Forschungsfragen, über die interne und externe<br />

Kommunikation, über die Zusammenarbeit mit dem Generalsekretariat<br />

des EJPD und den Austausch mit anderen<br />

Forschungsprojekten im gleichen Bereich.<br />

Die Zwischenbilanz nach einem guten Jahr Arbeit ist, wie<br />

sich anlässlich der ersten Sitzung nach dem Jahreswechsel<br />

zeigte, aus der Sicht aller Kommissionsmitglieder und des<br />

Sekretariats positiv.<br />

5


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Gremien<br />

Archivkommission<br />

Mit Beschluss 164/2015 modifizierte die Regierung mittels einer<br />

Änderung der Archivverordnung per 1. Juli die Zusammensetzung<br />

der Archivkommission: Statt durch den Vorsteher oder die<br />

Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern wird das<br />

Gremium neu von deren Generalsekretär oder deren Generalsekretärin<br />

präsidiert. Die Doppelvertretungen der Direktion und<br />

des Staatsarchivs wurden wunschgemäss auf eine einfache Vertretung<br />

reduziert. Hingegen können künftig mehrere Vertretungen<br />

von Gemeinden in die Kommission gewählt werden.<br />

Mit Beschluss 649/2015 wählte die Regierung als Vertreterin<br />

der Gemeinden neu Brigit Frick, Gemeindeschreiberin,<br />

Dürnten, und Lucas Nicolussi, wissenschaftlicher Archivar,<br />

Stadtarchiv Uster, in die Kommission.<br />

Die für den 3. September geplante 18. ordentliche Jahressitzung<br />

fiel mangels Traktanden aus.<br />

Verein der Freunde des Staatsarchivs<br />

Am 25. April bot der Verein seinen Mitgliedern aufgrund der<br />

regen Nachfrage im Vorjahr erneut eine Führung an, diesmal<br />

auf die Musikinsel Rheinau. Auch für das kommende Jahr ist<br />

geplant, wieder ein solches Angebot zu machen.<br />

Die 39. Jahresversammlung vom 7. Dezember erfreute sich<br />

guten Besuchs. Marco Jorio, ehemaliger Chefredaktor des<br />

Historischen Lexikons der Schweiz HLS, stellte in seinem Referat<br />

die Frage: Mit wem tanzten die Schweizer am Wiener<br />

Kongress? Er brachte auf diese Weise dem Publikum pointiert<br />

und kenntnisreich die Positionen und den Stellenwert der<br />

Schweizer «Player» am Wiener Kongress nahe.<br />

Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein<br />

finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen:<br />

die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Aktenerschliessung,<br />

die Arbeiten an der Wappennachweisdatei bei<br />

den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den<br />

Editionsprojekten.<br />

Schweizerische Archivdirektorinnen- und<br />

Archivdirektorenkonferenz ADK<br />

Die Schweizerische Archivdirektorinnen- und Archivdirektorenkonferenz<br />

ADK traf sich im Berichtszeitraum zu ihren zwei<br />

regulären Sitzungen am 6. Mai und am 11. November, beide<br />

Male im Haus der Kantone in Bern.<br />

An ihrer Frühlingskonferenz wählte die ADK Barbara Studer<br />

Immenhauser, Staatsarchivarin des Kantons Bern, per<br />

Frühling 2016 in den Vorstand. Sie wird damit zur Nachfolgerin<br />

von Jürg Schmutz, Staatsarchivar des Kantons Luzern,<br />

der seinen Rücktritt auf den gleichen Zeitpunkt bekanntgab.<br />

Der Wechsel entspricht einem weiteren Schritt zur gestaffelten<br />

Ablösung der Vorstandsmitglieder im Rahmen der maximal<br />

möglichen Verweildauer von acht Jahren. So soll die<br />

Kontinuität der Vorstandsarbeit gewährleistet werden.<br />

An ihrer Herbstkonferenz bestätigte die ADK Philippe Künzler<br />

für ein weiteres Jahr als provisorischen Stellvertreter des<br />

Bundesarchivars an der Konferenz. Die Erwartung, dass der<br />

Chef das BAR persönlich an der Konferenz vertritt, besteht<br />

unverändert fort.<br />

Hauptsächliches Thema im Frühling und im Herbst waren<br />

erneut die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Jürg Schmutz<br />

als Vertreter der ADK am Runden Tisch und der Berichterstatter<br />

als Mitglied der UEK orientierten die Konferenz jeweils über<br />

den Stand der Arbeiten in diesen Gremien. An die Herbstkonferenz<br />

wurde eine Delegation der UEK eingeladen. Markus<br />

Notter, Gisela Hauss, Sara Zimmermann und Elie Burgos stellten<br />

die UEK vor. Die folgende, über einstündige Diskussion<br />

verlief für beide Seiten sehr gewinnbringend. Die Voraussetzungen<br />

für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen der<br />

UEK und den von ihren Forschenden frequentierten Archiven<br />

sind aus der Sicht des Berichterstatters gut bis sehr gut.<br />

Die Arbeiten an der Statistik der Schweizer Archive wurden<br />

fortgesetzt. Für die Publikation der Zahlen wurde das Jahr 2016<br />

festgelegt.<br />

KOST und eCH<br />

Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die<br />

dauerhafte Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat<br />

zu zwei Sitzungen (6. Mai und 11. November) zusammen. Detaillierten<br />

Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die<br />

Website www.kost-ceco.ch.<br />

Seit dem Austritt von Bernhard Rieder vertritt Ralph Ruch<br />

das Staatsarchiv Zürich in der eCH-Fachgruppe Digitale Archivierung<br />

(e-Government-Standards Schweiz).<br />

Das Staatsarchiv Zürich beteiligte sich federführend an den<br />

zwei KOST-Projekten TAXAR und ViaCar/CARI (vgl. dazu den<br />

Abschnitt «Übernahme digitaler Unterlagen» unter Überlieferungsbildung).<br />

Die Zusammenarbeit des Leiters unseres Kompetenzzentrums<br />

AV-Medien, Romano Padeste, mit der KOST<br />

im Bereich Videoformate ist unten im entsprechenden Abschnitt<br />

referiert.<br />

6


Archivleitung<br />

ARGE Alp<br />

Die 38. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />

19./20. Oktober in Bregenz statt. Besprochen wurde unter anderem,<br />

dass das Archivportal Archives Online von den ARGE<br />

ALP-Archiven genutzt werden könnte, um der Kundschaft Recherchen<br />

zu grenzüberschreitenden Fragen wesentlich zu erleichtern.<br />

Erfreulicherweise entschied die Konferenz auf Antrag<br />

des Landes Tirol, bei den zuständigen Organen ein Projekt einzugeben,<br />

durch das den Archiven die Freischaltung ihrer Bestände<br />

für Suchabfragen via Archives Online ermöglicht wird.<br />

Zudem wurde entschieden, ein gemeinsames Praktikumsprogramm<br />

auszuarbeiten, das Mitarbeitende der ARGE ALP-<br />

Archive ab 2016 einlädt, in einem befreundeten Haus einen<br />

dreiwöchigen Praktikumsaufenthalt zu absolvieren. Das Staatsarchiv<br />

bietet in diesem Rahmen je ein Programm für Archivare/<br />

innen und eines für Restauratoren/innen an.<br />

VSA<br />

An der 92. Jahresversammlung des Vereins der Schweizerischen<br />

Archivarinnen und Archivare vom 10. September in Porrentruy<br />

was das Staatsarchiv Zürich mit einer Mitarbeiterin<br />

vertreten.<br />

Thomas Neukom wurde im März vom Vorstand des VSA<br />

zum Präsidenten der Arbeitsgruppe Bewertung gewählt.<br />

Kommission zur Prüfung der Schreibweise der<br />

Orts- und Flurnamen<br />

Die Kommission hielt im Berichtsjahr keine Sitzung ab.<br />

Kooperationen<br />

Verein Trägerschaft Archives Online<br />

Die vierte ordentliche Generalversammlung des Vereins fand<br />

am 3. März in Zürich statt; unmittelbar zuvor tagte der Vorstand.<br />

Zwei Archive entschlossen sich im Berichtsjahr, ihre online<br />

verfügbaren Verzeichnisse auch via Archives Online zugänglich<br />

zu machen: die Archives cantonales jurassiennes ArCJ<br />

und die Archives de l›ancien Évêché de Bâle AAEB. Damit<br />

sind nun 23 Häuser über Archives Online abfragbar, darunter<br />

17 Staatsarchive. Mit den ArCJ verstärkt sich die Präsenz der<br />

Romandie auf dem Portal weiter, und mit den AAEB stiess ein<br />

gewichtiges Haus dazu, das Recherchen in der komplexen<br />

Überlieferungslage des Fürstbistums Basel dank Archives Online<br />

viel einfacher macht als bisher.<br />

Inzwischen besteht wieder berechtigte Hoffnung, dass sich<br />

nicht nur weitere schweizerische, sondern auch benachbarte<br />

ausländische Archive entschliessen, sich den unbestrittenen<br />

Mehrwert von Archives Online zunutze zu machen (vgl. oben<br />

Abschnitt ARGE ALP).<br />

Dass Aufwand und Ertrag dieses Tools in einem sehr guten<br />

Verhältnis stehen, zeigt sich auch an den für Archives Online<br />

erhobenen Nutzungsstatistiken, die sich weiterhin sehr<br />

erfreulich entwickeln. Sie sind unten im Abschnitt Individuelle<br />

Kundendienste, Benutzung, Webstatistiken, referiert.<br />

Spannend wird sein, zu sehen, welche Dynamik sich entwickelt,<br />

wenn die «Schwester» von Archives Online, das Portal<br />

«Museums Online», freigeschaltet sein wird. Geplant ist<br />

dieser Schritt im ersten Quartal 2016.<br />

Verein Trägerschaft TOPOterm<br />

Die Vorarbeiten am Webservice TOPOterm konnten im Berichtsjahr<br />

erfolgreich abgeschlossen werden. Ende 2015 gründeten<br />

die Kantone Zürich, Bern, Basel-Stadt und Neuenburg<br />

sowie das Bundesamt für Landestopografie swisstopo einen<br />

Trägerverein für das Tool.<br />

Inzwischen ist der Webservice unter der Adresse www.topoterm.ch<br />

aufgeschaltet. Aktuelle und historische geografische<br />

Bezeichnungen werden darauf sukzessive als Open Data<br />

verfügbar gemacht, einerseits für direkte Abfragen auf der<br />

Website, anderseits als Daten, die zur Anreicherung von Suchabfragen<br />

(gleichzeitige Suche nach aktuellen und historischen<br />

Schreibweisen) in anderen Webtools dienen. Erfasst und gepflegt<br />

werden können die Daten seriell oder einzeln über einen<br />

passwortgeschützten Bereich der Website. Von dort aus besteht<br />

Zugriff auf ein entsprechendes Werkzeug, das vom GIS-<br />

Zentrum des Kantons Zürich entwickelt wurde.<br />

Unmittelbar geplant ist der Bau von Schnittstellen zu Archives<br />

Online und zum Rechtsquellenportal. Zudem wurde mit<br />

den Verantwortlichen von Ortsnamen.ch und der Trägerschaft<br />

des Projekts Zürcher Namenbuch eine Kooperationsvereinbarung<br />

geschlossen, die vorsieht, sich die Daten wechselseitig<br />

schwellenfrei und in aktueller Form zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden verwandten<br />

Kompetenzzentren ist deshalb wichtig, weil sie ein Modell<br />

bietet, nach dem nicht nur die historischen und aktuellen geografischen<br />

Bezeichnungen durch die Kantone über ein zentrales<br />

Tool erfasst, gepflegt und publiziert werden (TOPOterm),<br />

sondern weil diese Daten künftig mit dem reichen Wissensschatz<br />

über Orts- und Flurnamen (Namenbücher) verknüpft<br />

7


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

werden sollen. Schon jetzt steht mit TOPOterm ein Tool zur<br />

Verfügung, das zur Vermeidung von Redundanzen bei der Erfassung<br />

und Pflege historischer Geodaten wesentlich beiträgt<br />

und der Öffentlichkeit gleichzeitig den Zugang zu Archivdaten<br />

substanziell erleichtert.<br />

Besonders erfreulich und bereichernd am Projekt war und<br />

ist die Zusammenarbeit zwischen GIS- und Archivfachleuten.<br />

Beide Seiten haben dazu beigetragen, dass der Funktionsumfang<br />

des realisierten Tools deutlich umfassender ist als<br />

ursprünglich vorgesehen – und zwar ohne Mehrkosten. Am<br />

meisten ins Gewicht fällt sicher, dass TOPOterm zu jeder verfügbaren<br />

geografischen Bezeichnung eine «Geometrie» bietet,<br />

d. h. Koordinaten, wenn möglich in Form einer Fläche. Daraus<br />

ergeben sich höchst interessante Perspektiven für die<br />

gemeinsame Weiterentwicklung des Werkzeugs.<br />

Zunächst ist aber entscheidend, wie viele Kantone sich zu<br />

einer Partizipation an der Trägerschaft entschliessen können:<br />

Die Statuten sehen vor, dass die Verantwortung für die Datenpflege<br />

bei den beteiligten Kantonen liegt, insbesondere in<br />

Bezug auf die historischen Bezeichnungen. Je mehr Kantone<br />

beim Projekt mittun, desto mehr kann die Öffentlichkeit vom<br />

Webservice profitieren.<br />

Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen<br />

Juristenvereins<br />

Wesentlich weniger erfreulich entwickelte sich die Zusammenarbeit<br />

mit der Rechtsquellenstiftung. Gegen Ende des<br />

Berichtsjahrs wurde der Berichterstatter aus dem Stiftungsrat<br />

ausgeschlossen, weil er sich weigerte, eine Ausstandserklärung<br />

zu unterzeichnen für alle Geschäfte der Stiftung, die<br />

Zürich direkt oder indirekt betreffen. Das Unverständnis für<br />

diese Zumutung war und ist gross: Selbstverständlich vertritt<br />

ein Chefbeamter des Kantons Zürich, der ex officio in einen<br />

Stiftungsrat gewählt wird, Zürcher Interessen.<br />

Gegenwärtig nehmen die zuständigen Organe des Kantons<br />

eine Lagebeurteilung vor. Davon wird abhängen, nach welchem<br />

Kooperationsmodell der Kanton Zürich das Projekt Elektronische<br />

Rechtsquellenedition Zürich eRQZH, zu dem er die<br />

Idee, das Konzept, den grössten Teil der Finanzmittel (der<br />

Rest wird bestritten von den Städten Zürich und Winterthur)<br />

und sämtliche Personalressourcen beisteuert, weiterführen<br />

und abschliessen wird.<br />

Klar ist aus unserer Sicht, dass das seit dem 30. Oktober<br />

öffentlich zugängliche Rechtsquellenportal künftig von denjenigen<br />

Institutionen getragen werden soll, die daran ein es­<br />

sentielles Interesse haben: von den Archiven, die auf diesem<br />

Weg ihre Quellen zugänglich machen, eventuell aber auch von<br />

Institutionen, die wichtige Nutzergruppen repräsentieren und<br />

wesentlich zur Weiterentwicklung beitragen können (Universitäten)<br />

– und von einem Organ oder einem Gremium, das die<br />

Pflege eines stabilen und modernen Regelwerks zur Edition<br />

vormoderner Quellen sicherstellt. Diese Rolle kann auch eine<br />

private Institution versehen, vorausgesetzt, sie verfügt über<br />

die nötige fachliche Qualifikation und die Bereitschaft zu einem<br />

respektvollen Umgang mit ihren Partnern der öffentlichen<br />

Hand. Letztere sind es nämlich, die ihre Tätigkeit überhaupt<br />

erst möglich machen, indem sie die dafür nötigen Ressourcen<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Am wichtigsten aber ist: Das neu entwickelte Portal funktioniert,<br />

wird allseits gelobt und will ab sofort genutzt werden<br />

– von Archiven, die Quellen publizieren und von möglichst<br />

vielen Fachleuten und Interessierten, die damit arbeiten.<br />

Weitere Informationen zu den Fortschritten im laufenden<br />

Projekt und in benachbarten Vorhaben finden sich unten im<br />

Abschnitt Editionsprojekte.<br />

Universität Zürich, Historisches Seminar<br />

Die im Berichtsjahr durchgeführten Archivseminare sind unten<br />

im Abschnitt Individuelle Kundendienste referiert.<br />

Die Arbeiten am Buchprojekt Felix Hemmerli (Projektverantwortliche:<br />

Colette Halter, Lead: Lehrstuhl Teuscher; Trägerschaft:<br />

Konsortium aus Universität, Zentralbibliothek und<br />

Staatsarchiv) verlaufen weiterhin planmässig. Sie werden voraussichtlich<br />

Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen werden<br />

können.<br />

Die aktualisierte Liste mit möglichen Forschungsthemen<br />

aus Beständen des Staatsarchivs zu verschiedensten Themen<br />

aus allen Epochen mit Kurzbeschreibung, Bezeichnung<br />

des Quellenkorpus und weiteren Angaben, die es Lehrstühlen,<br />

Forschenden oder Studierenden erlauben, online eine<br />

vorläufige Eignungsprüfung eines Themas vorzunehmen (Stufe<br />

Seminararbeit oder höher), ist online verfügbar.<br />

Für die Online-Lernplattform Ad Fontes (http://www.adfontes.uzh.ch)<br />

wurden vom Staatsarchiv im Berichtsjahr keine<br />

Beiträge zu neuen Lerneinheiten erarbeitet.<br />

HTW Chur<br />

Die Unterstützung der archivischen Aus- und Weiterbildung<br />

an der HTW Chur beschränkte sich im Berichtsjahr ausnahmsweise<br />

auf acht Lektionen Praktisches Bewerten im Rahmen<br />

8


Archivleitung<br />

9


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Projekt Zürich im Landesmuseum<br />

Die intensiven Vorarbeiten für das Projekt mit dem Arbeitstitel<br />

«Zürich im Landesmuseum» wurden um die Jahreswende<br />

2014/2015 gestoppt, indem im Gemeinderat der Stadt Zürich<br />

nach positiv verlaufener Abstimmung über den städtischen<br />

Kreditanteil von CHF 1.76 Mio. das Behördenreferendum ergriffen<br />

wurde. Das Projekt-Steuerungsgremium verfügte dader<br />

MAS-Ausbildung. Verantwortlich dafür war die Abteilung<br />

Überlieferungsbildung.<br />

Zürcher Taschenbuch<br />

Das Zürcher Taschenbuch wird seit 1858 (Alte Folge) bzw.<br />

1878 (Neue Folge) von einer kleinen Gesellschaft zürcherischer<br />

Geschichtsfreunde herausgegeben. Redaktor ist seit<br />

2<strong>00</strong>6 Meinrad Suter, wissenschaftlicher Mitarbeiter des<br />

Staatsarchivs. Vom Verein der Freunde des Staatsarchivs wird<br />

das Zürcher Taschenbuch als Jahresgabe an seine Mitglieder<br />

abgegeben. Die meisten Aufsätze beruhen auf archivischen<br />

Quellen und werden von Besucherinnen und Besuchern des<br />

Staatsarchivs verfasst.<br />

Das Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 2016 bringt elf Beiträge<br />

zur Zürcher Geschichte aus der Zeit vom Mittelalter bis<br />

in die Gegenwart. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle<br />

der Aufsatz von Mathias Ulrich, studentischer Mitarbeiter in<br />

der Abteilung Aktenerschliessung des Staatsarchivs. Der Aufsatz<br />

mit dem Titel «Zur Zürcher Verkehrspolitik zwischen Stein<br />

am Rhein und Baden unter Bürgermeister Hans Waldmann nach<br />

den Aussagen von Fuhrleuten im Streit um den Zoll von Kloten<br />

im Jahr 1494» beruht auf einer Seminararbeit, die im Rahmen<br />

eines Archivseminars der Universität Zürich entstanden ist.<br />

Separate Projekte<br />

Projekt Datenaustausch mit dem «Escher-Portal»<br />

Staatsarchiv und Alfred Escher-Stiftung spezifizierten und realisierten<br />

im Berichtsjahr wie vereinbart eine Austausch-Lösung,<br />

mit der die Daten zu Briefen von und an Alfred Escher,<br />

deren Original im Staatsarchiv liegt, auf unserem Online-Verzeichnis<br />

und auf dem Webportal der Alfred Escher-Stiftung<br />

identisch gehalten werden. Das gemeinsame Projekt ist damit<br />

abgeschlossen.<br />

Projekt Schlieren in der Sattelzeit<br />

1750–1850 (Legat Ursula Fortuna)<br />

Bruno Meier und Verena Rothenbühler nahmen im Verlauf des<br />

Berichtsjahrs planmässig ihre Arbeiten auf. Im Frühling wurde<br />

das bestehende Konzept von Autor- und Trägerschaft besprochen;<br />

im Herbst wurden daran, nachdem zwischenzeitlich<br />

Archivbesuche stattgefunden hatten und weitere Abklärungen<br />

vorgenommen worden waren, bestimmte Modifikationen vorgenommen.<br />

Insbesondere wird voraussichtlich die Zeitachse<br />

bis Ende des 19. Jahrhunderts erstreckt, weil die regionale Über­<br />

lieferungslage für die erste Hälfte des 19. Jh. doch recht dünn<br />

ist. Budget und Zeitplan des Projekts bleiben unverändert.<br />

Projekt Alltag in der Zürcher Psychiatrie um 1970<br />

Ende 2014 schlossen sich die Beratungsstelle für Landesgeschichte<br />

BLG, der Chronos Verlag und das Staatsarchiv zu<br />

einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit dem Ziel, auf der<br />

Basis eines Fotobestandes, der geschenkweise ans Staatsarchiv<br />

übergegangen war, ein kleines Publikationsprojekt zum<br />

Alltag in der Zürcher Psychiatrie um 1970 zu realisieren.<br />

Der Bestand umfasst eine Anzahl Bilder des Fotografen<br />

und ehemaligen Psychiatriepflegers Willi Keller, die dieser im<br />

Rahmen seiner Arbeit in der Klinik Burghölzli von Patienten in<br />

der geschlossenen Geriatrie gemacht hatte. Besondere und<br />

besonders traurige Bedeutung haben die Bilder heute deshalb,<br />

weil am 6. März 1971 28 Männer dieser Abteilung bei einem<br />

Brandunglück den Tod fanden. Wenige Monate zuvor<br />

hatte Willi Keller die Abteilung in einer Fotoserie dokumentiert;<br />

viele der Porträtierten wurden zu Opfern der Katastrophe.<br />

Zusammen mit dem Fotografen beschloss die Arbeitsgemeinschaft,<br />

ein Buchprojekt zu lancieren, in dessen Zentrum<br />

diese Fotografien stehen sollten, angereichert durch Texte<br />

zum Brandunglück, das seinerzeit natürlich intensiv debattiert<br />

wurde, aber auch zur generellen Situation in der Zürcher Psychiatrie<br />

um 1970, zu Zeiten also, in denen in Europa und den<br />

USA teilweise heftige Reformdebatten geführt wurden.<br />

Am 8. Juli bewilligte der Regierungsrat einen Projektbeitrag<br />

von CHF 1<strong>00</strong> <strong>00</strong>0. Der Fotobestand ist inzwischen erschlossen<br />

und verzeichnet; die Textarbeiten sind im Gang. Die Publikation<br />

des Buchs ist für 2017 vorgesehen.<br />

Projekt Zürcher Waffenbestand goes public<br />

Die Arbeiten im Rahmen des Projekts «Zürcher Waffensammlung<br />

goes public» konnte Ende des Berichtsjahrs abgeschlossen<br />

werden. Der offizielle Projektschluss ist auf Frühling 2016<br />

angesetzt. Ein Projektresumé wird im kommenden Jahresbericht<br />

erscheinen.<br />

10


Archivleitung<br />

raufhin die Einstellung aller laufenden Arbeiten und legte fest,<br />

dass diese ruhen, bis sämtliche Projektmittel gesprochen sind.<br />

Am 25. Februar bewilligte der Regierungsrat einen Beitrag<br />

von CHF 360 <strong>00</strong>0 aus dem Lotteriefonds. Der Betrag entspricht<br />

dem Anteil des Kantons an den Planungsarbeiten.<br />

Die städtische Abstimmung vom 14. Juni verlief sehr erfreulich:<br />

In allen Wahlkreisen stimmte die Bevölkerung der Stadt<br />

Zürich der Vorlage zu, insgesamt mit einem Ja-Stimmen-Anteil<br />

von 63.5 Prozent.<br />

Ebenso erfreulich verlief die Abstimmung im Kantonsrat<br />

über die Mittel, die der Kanton an den Betrieb beisteuern wird:<br />

Am 6. Juli sprach er sich mit einer Zweidrittel-Mehrheit dafür<br />

aus, dass diese künftig im Rahmen der Überträge aus dem<br />

Lotteriefonds bestritten werden sollen (Vorlage 5125 a/2014).<br />

Und schliesslich beantragte der Regierungsrat dem Kantonsrat<br />

am 18. November einen Kredit von CHF 2.1 Mio. Der<br />

Betrag entspricht dem Anteil des Kantons an den Aufwänden<br />

für die eigentliche Realisierung des Projekts. Das Geschäft<br />

(Vorlage 5242/2015) befindet sich zurzeit in der Finanzkommission<br />

in Beratung. Aus Kreisen des Kantonsrats verlautet,<br />

dass mit einem Entscheid um Mitte 2016 zu rechnen ist. Wenn<br />

diese letzte Kreditvorlage ebenfalls gutgeheissen wird, können<br />

die Arbeiten wieder aufgenommen werden.<br />

Bereich Querschnittaufgaben<br />

Personelles<br />

Insgesamt standen 19 Eintritts- bzw. Besetzungsverfahren 11<br />

Austritte gegenüber. Die Differenz ergibt sich daraus, dass<br />

Anfang Jahr die vakanten Stellen von studentischen Mitarbeitenden<br />

in den Editionsprojekten wieder besetzt wurden. Zudem<br />

erfolgten die Besetzungen der zusätzlichen studentischen<br />

Stellen in Überlieferungsbildung, Beständeerhaltung<br />

und Editionsprojekten (vgl. Jahresbericht 2014, S. 11) sowie<br />

der vierten Lehrstelle. Per Ende 2015 waren 79 (2014: 71, 2013:<br />

70, 2012: 74) Personen auf 55.1 (51.9, 51.8, 48.3) Vollzeitstellen<br />

im Staatsarchiv beschäftigt.<br />

Die Zusammenfassung der Querschnittaufgaben in einem<br />

eigenen Bereich unter der Leitung von Christine Werndli hat<br />

sich gut bewährt, ebenso wie die Neustrukturierung der Abteilung<br />

Beständeerhaltung. Und auch die ersten Erfahrungen<br />

mit den zusätzlichen studentischen Mitarbeitenden in den drei<br />

genannten Abteilungen sind sehr positiv.<br />

Die Berichte über den Verlauf der Lehren und der Praktika<br />

sind neu in den Abschnitten Aktenerschliessung bzw. Beständeerhaltung<br />

referiert.<br />

Finanzielle Entwicklung<br />

R 2013 R 2014 R 2015 B 2016 P 2017 P 2018 P 2019<br />

ERFOLGSRECHNUNG<br />

Ertrag 1.2 1.1 1.7 1.2 1.1 0.7 0.7<br />

Aufwand -9.2 -8.6 -9.2 -8.7 -8.6 -8.2 -9.4<br />

Saldo -8.0 -7.5 -7.5 -7.5 -7.5 -7.5 -8.7<br />

INVESTITIONSRECHNUNG<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben -0.1 -0.7 -0.8 -0.5 -10.0 -10.0 -3.4<br />

Saldo -0.1 -0.7 -0.8 -0.5 -10.0 -10.0 -3.4<br />

Beträge in Mio. CHF<br />

+ Ertrag/Verbesserung<br />

- Aufwand/Verschlechterung<br />

R Rechnungsjahr<br />

B Genehmigtes Budget<br />

P Planjahr Konsolidierter Entwicklungs- und Finanzplan KEF<br />

11


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Personalbestand Mutationen 2015, Status per 31. Dez. 2015 sowie Strukturen und Besetzungen per 2016 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />

Archivleitung Überlieferungsbildung ÜB Aktenerschliessung AE<br />

Beat Gnädinger, Dr. phil.<br />

Staatsarchivar<br />

Thomas Neukom, lic. phil.<br />

Abteilungsleiter<br />

(80 %, ab 1. Sept. 2016 70 %)<br />

Bettina Tögel, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiterin (90 %, ab 1. Feb. 1<strong>00</strong> %)<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />

Stv. Staatsarchivar (10 %) (bis 31. Aug. 2016)<br />

Thomas Neukom, lic. phil.<br />

Stv. Staatsarchivar (10 %) (ab 1. Sept. 2016)<br />

Christine Werndli Storni, Betr.­Oek. HWV<br />

QM, Personelles, Finanzen, Controlling<br />

(70 %, ab 1. Feb. 60 %)<br />

Ines Jesche, Diplom­Restauratorin *<br />

Projektleiterin Bau 3 (10 %) (bis 31. Aug.)<br />

Jan Kiepe, Dr. phil. des. *<br />

Projektleiter Bau 3 (10 %) (ab 1. Sept.)<br />

Romano Padeste, M. Sc. *<br />

IT­Koordinator (10 %)<br />

Roland Rüfl i *<br />

Sicherheitsbeauftragter (10 %)<br />

Bereich Querschnittaufgaben<br />

Christine Werndli Storni, Betr.­Oek. HWV<br />

Leiterin (10 %, ab 1. Feb. 20 %)<br />

Rahel Wyss<br />

Administration (50%)<br />

Carmen Kuster<br />

Administration (25 %)<br />

Roland Rüfl i<br />

Hausdienst (60%)<br />

Roland Romano<br />

Hausdienst (60%)<br />

Bereich Gemeindearchive *<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Leiter (10 %) (bis 30. Juni)<br />

Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />

Leiterin (10 %) (ab 1. Juli)<br />

Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />

Stv. Leiterin (20%) (bis 30. Juni)<br />

Ralph Ruch. Dr. phil.<br />

Stv. Leiter (20%) (ab 1. Juli)<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter (80%) (bis 31. Juli)<br />

Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin (60%) (ab 1. Aug.)<br />

Agnes Hohl, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />

Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60%) (bis 31. Juli)<br />

Florian Fischer, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (70%)<br />

Ralph Ruch, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (80%, ab 1. Juli 60 %)<br />

Fabio Padrun, M. A.<br />

Wiss. Mitarbeiter (ab 1. Sept.)<br />

Louis Bühler, stud. Wirtschaftsinformatik<br />

Verw.­Assistent (stud. MA)<br />

(40%) (Feb.–Nov.)<br />

Rebekka Plüss, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA)<br />

(30% ab 1. Feb. 2016, 40 % ab 1. Juli 2016)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />

Wiss. Mitarbeiterin (10 %) (bis 30. Apr.)<br />

Roland Romano *<br />

Tech. Assistent (10 %)<br />

Erschliessungs-Team 1<br />

Monika Rhyner, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90%)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80%) (bis 30. Apr.)<br />

Jan Kiepe, Dr. phil. des.<br />

Wiss. Mitarbeiter (70 %, bis 31. Aug. 80 %)<br />

Pascal Pauli, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (90%) (ab 1. Mai)<br />

Jonilla Keller, I + D­Spez. FH<br />

Verw.­Assistentin (80%)<br />

Alberto Fasulo<br />

Verw.­Assistent (70 %)<br />

Lilian Casanova, I + D­Spez. FH *<br />

Verw.­Assistentin (30%)<br />

Barbara Dürr *<br />

Verw.­Assistentin (50%)<br />

Roland Romano *<br />

Tech. Assistent (10 %)<br />

Barbara Brawand, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

(bis 30. Nov.)<br />

Frederik Furrer, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40%)<br />

Julia Keller, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

Kerstin Ochsner, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

(ab 1. Dez.)<br />

Svenia Zollinger<br />

I + D­Fachfrau (Lernende)<br />

(ab 1. Aug. 2016)<br />

Erschliessungs-Team 2<br />

Denise Thoma, lic. phil.<br />

Teamleiterin, wiss. Mitarbeiterin (80%)<br />

Fabienne Studer, M. A.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80%) (bis 30. Apr.)<br />

Angelika Merk, Dr. phil. des.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80%) (ab 1. Apr.)<br />

Matthias Wild, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (70%)<br />

Meinrad Suter, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (40%)<br />

Regula Giger, I + D­Spez. FH<br />

Verw.­Assistentin (80%)<br />

Armin Gockenbach<br />

Verw.­Assistent (80%)<br />

Silja Landolt *<br />

Verw.­Assistentin (45 %)<br />

Mathias Ulrich, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40%)<br />

Flurina Camenisch, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40%)<br />

Elias Oswald, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40%)<br />

Dominic Meier<br />

I + D­Fachmann (Lernender)<br />

Projekt Neuerschliessung<br />

Notariatsbestände<br />

Christian Sieber, lic. phil. *<br />

Wiss. Projektleiter (10 %)<br />

Daniel Demin, stud. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (40 %)<br />

Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />

in den Gemeinden<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Wiss. Projektleiter (10 %) (bis 30. Juni)<br />

Rebekka Wyler, Dr. phil.<br />

Wiss. Projektleiterin (10 %) (ab 1. Juli)<br />

Ralph Ruch. Dr. phil. *<br />

Stv. wiss. Projektleiter,<br />

Betreuer Gemeindearchive (20 %)<br />

Jan Schneebeli, lic. phil.<br />

Betreuer Gemeindearchive<br />

(1<strong>00</strong> %, ab 1. Jan. 2016 85 %)<br />

Samuel Fischer, B. A.<br />

Betreuer Gemeindearchive<br />

(70 %, ab 1. Jan. 2016 90 %)<br />

12


Archivleitung<br />

Individuelle Kundendienste IKD Beständeerhaltung BE (Struktur ab 1. Feb.; bis 31. Jan. siehe Jahresbericht 2014)<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiter (70 %) (bis 31. Aug. 2016)<br />

Karin Huser, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiterin (80 %) (ab 1. Sept. 2016)<br />

Ines Jesche, Diplom­Restauratorin<br />

Abteilungsleiterin (30 %)<br />

Benutzung<br />

Karin Huser, Dr. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (80%)<br />

(bis 31. Aug. 2016)<br />

Martin Leonhard. lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (80%) (bis 31. Aug. 2016)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />

Wiss. Mitarbeiterin (10 %) (bis 30. Apr.)<br />

Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (30% ab 1. Sept.;<br />

80 % ab 1. Sept. 2016)<br />

Lilian Casanova, I + D­Spez. FH<br />

Verw.­Assistentin (50%)<br />

Silja Landolt<br />

Verw.­Assistentin (35 %)<br />

Barbara Dürr<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Bibliothek, Réception, Aushebung<br />

Martin Leonhard, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter, Teamleiter (80%)<br />

(ab 1. Sept. 2016)<br />

Alexandra Schneider, I + D­Spez. FH<br />

Bibliothekarin (80%)<br />

Brigitte Wäspi<br />

Bibliothekarin (60%) (bis 31. Mai)<br />

Nadja Meyer<br />

Bibliothekarin (60%) (ab 18. Mai)<br />

Rahel Wyss *<br />

Verw.­Sekretärin (30%)<br />

Carmen Kuster *<br />

Verw.­Sekretärin (25 %)<br />

Roland Rüfl i *<br />

Tech. Assistent (30 %)<br />

Roland Romano *<br />

Tech. Assistent (20 %)<br />

Matthias Kuhlenkötter, Diplom­Restaurator<br />

Stv. Abteilungsleiter (10 %) (ab 15. Apr.)<br />

Team Buch/AV<br />

Ines Jesche, Diplom­Restauratorin<br />

Teamleiterin (60%, bis 31. Aug. 50 %)<br />

Manuela Schnyder<br />

Handbuchbinderin (70%)<br />

Bettina Bollmann<br />

Handbuchbinderin (70%)<br />

Alice Tran, stud. Kons./Rest.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40%)<br />

Amutha Baskaran<br />

Handbuchbinderin (Lernende)<br />

Melissa Rütti<br />

Handbuchbinderin (Lernende) (ab 1. Aug.)<br />

Kompetenzzentrum AV-Medien CC AV<br />

Romano Padeste, MSc<br />

Leiter (90%)<br />

Dominic Michel, stud. F. A.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40%)<br />

(ab 16. Feb.)<br />

Team Loseblatt<br />

Matthias Kuhlenkötter, Diplom­Restaurator<br />

Teamleiter (90%) (ab 15. Apr.)<br />

Kurt Bickel<br />

Tech. Assistent<br />

Elvira Dietliker<br />

Tech. Assistentin (70 %)<br />

Peter Gygax<br />

Tech. Assistent (90%)<br />

Beatrix Jöhl<br />

Tech. Assistentin (90%)<br />

13


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Editionsprojekte EP<br />

Christian Sieber, lic. phil.<br />

Abteilungsleiter (10 %)<br />

Rainer Hugener, Dr. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter (10 %)<br />

Transkription/Digitalisierung<br />

Kantonsratsprotokolle/<br />

Regierungsratsbeschlüsse TKR<br />

Sara Zimmermann, M. A.<br />

Wiss. Co­Projektleiterin (60%) (bis 30. Juni)<br />

Ursina Klauser, M. A.<br />

Wiss. Co­Projektleiterin (60%) (bis 30. Juni)<br />

Wiss. Projektleiterin (60%) (1. Juli bis<br />

31. Jan. 2016)<br />

Luzi Schutz, stud. phil.<br />

Wiss. Projektleiter (60%) (ab 1. Feb. 2016)<br />

Luzi Schutz, stud. phil.<br />

Projektassistent (40%) (1. Juni bis 31. Jan.<br />

2016)<br />

Daniel Hadorn, stud. phil.<br />

Projektassistent (40%)<br />

(1. Juni bis 31. Jan. 2016)<br />

Ilona Himmelberger, stud. phil.<br />

Projektassistentin (40%) (ab 1. März 2016)<br />

Ursula Näf, stud. phil.<br />

Projektassistentin (40%) (ab 1. März 2016)<br />

Marco Dal Molin<br />

Verw.­Assistent (40%) (1. Feb. bis 31. Jan.<br />

2016)<br />

Dorothee Elmiger<br />

Verw.­Assistentin (40%) (Juni–Dez. 20 %)<br />

Rebecca Geiger<br />

Verw.­Assistentin (40%) (bis 31. Aug.)<br />

Daniel Hadorn<br />

Verw.­Assistent (40%) (Feb.–Mai)<br />

Ilona Himmelberger<br />

Verw.­Assistentin (40%) (bis 29. Feb. 2016)<br />

Lara Horisberger<br />

Verw.­Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />

Roman Kherredine<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

Sven Kindlimann<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

Moritz Lais<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

Lotti Lamprecht<br />

Verw.­Assistentin (20%)<br />

Andreas Meier<br />

Verw.­Assistent (40%)<br />

Daria Moser<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Karen van Rekum<br />

Verw.­Assistentin (40%)<br />

Eliane Schenk<br />

Verw.­Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />

Luzi Schutz<br />

Verw.­Assistent (40%) (bis 31. Mai)<br />

Julia Stieglmeier<br />

Verw.­Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />

Sarah Stucki<br />

Verw.­Assistentin (40%) (ab 1. Feb.)<br />

Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />

Zürich eRQZH<br />

Christian Sieber, lic. phil.<br />

Abteilungsleiter, wiss. Projektleiter (80%)<br />

Bettina Fürderer, M. A.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70%)<br />

Ariane Huber, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60%)<br />

Rainer Hugener, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (60%)<br />

Elektronische Edition der Offiziellen<br />

Gesetzessammlung eOSZH<br />

Rainer Hugener, Dr. phil.<br />

Wiss. Projektleiter (10 %)<br />

Severin Frohofer, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA)<br />

(40%) (ab 1. Feb.)<br />

Jasmin Siemon, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA)<br />

(40%) (ab 1. Feb.)<br />

Elektronische Edition der Jahresberichte<br />

der Universität Zürich eJBUZH<br />

Ursina Klauser, M. A.<br />

Wiss. Projektleiterin (10 %)<br />

(1. Mai bis 31. Jan. 2016)<br />

Salome Schoeck<br />

Verw.­Assistentin (40%) (ab 1. Mai)<br />

Recognition and Enrichment<br />

of Archival Documents READ<br />

Tobias Hodel, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (60%) (ab 1. Aug. 2016)<br />

Ehedatenbank EDB<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil. *<br />

Wiss. Projektleiter (20%)<br />

(bis 30. Nov. 2017)<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI<br />

Karl Grunder, Dr. phil.<br />

Wiss. Projektleiter (bis 31. Aug. 2016)<br />

Regula Crottet, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (50 %)<br />

(bis 31. Aug. und 1. Feb. bis 31. Mai 2016)<br />

Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (50%)<br />

(bis 31. Aug.)<br />

14


Archivleitung<br />

Qualitätsmanagement und Controlling<br />

Die gemeinsame Statistik der Schweizer Archive wird ab 2016<br />

publiziert.<br />

Das Staatsarchiv erhebt seit 2010, wie hoch der Gesamtaufwand<br />

in Stunden ist, bis ein Laufmeter Archivgut bewertet,<br />

erschlossen und magaziniert ist, und wie viele Stunden Arbeit<br />

investiert werden müssen, um einen Laufmeter im Magazin<br />

dauernd verfügbar zu halten.<br />

Der Zeitaufwand, bis ein Laufmeter Archivgut bewertet,<br />

übernommen, erschlossen und konserviert im Endarchiv liegt,<br />

betrug in der Berichtsperiode 25.5 (2014: 23; 2013: 21; 2012:<br />

26; 2011: 24) Stunden pro Akzessions-Laufmeter. Der Aufwand<br />

für Bewertung, Übernahme und Erschliessung pro Endarchiv-<br />

Laufmeter lag bei 25.2 Stunden. Ein Vergleich mit den Vorjahreswerten<br />

ist aufgrund einer Änderung der Messmethode für<br />

Endarchiv-Laufmeter nicht mehr möglich. Die Abteilungen<br />

Überlieferungsbildung und Aktenerschliessung haben 25 7<strong>00</strong><br />

(24 2<strong>00</strong>, 24 8<strong>00</strong>, 26 1<strong>00</strong>, 24 3<strong>00</strong>) Stunden eingesetzt, um 1<strong>00</strong>9<br />

Akzessions-Laufmeter bzw. 1018 Endarchiv-Laufmeter ins Endarchiv<br />

zu überführen.<br />

Für die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv (Nacherschliessungen,<br />

Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen)<br />

wurde von 2011 bis 2014 eine knappe halbe Stunde<br />

pro Laufmeter investiert, 2015 musste etwas über eine halbe<br />

Stunde pro Laufmeter eingesetzt werden. Der Aufwand für<br />

die Bewirtschaftung und Nutzung der Bestände lag von 2011<br />

bis 2015 zwischen 1.25 und 1.48 Stunden pro Laufmeter.<br />

Die Arbeitsgruppe zur koordinierten Erhebung von Kennzahlen<br />

aus allen archivischen Hauptprozessen, bestehend aus<br />

den Staatsarchiven Zürich, Bern, Zug und Thurgau, wird 2016<br />

erste gemeinsame Kennzahlen ermitteln.<br />

Infrastrukturpflege<br />

Bau 1 des Staatsarchivs ist mit einem Dachaufbau ausgestattet,<br />

in dem diverse technische Anlagen untergebracht sind.<br />

Der Aufbau wurde zusammen mit dem Gebäude selbst Anfang<br />

der 1980er Jahre erstellt. Seither wurde er aufgrund von Nutzungsänderungen<br />

mehrere Male modifiziert. Von den Modifikationen<br />

betroffen war mitunter auch die Hülle des Aufbaus;<br />

deshalb wies sie verschiedene Stellen auf, die bei intensivem<br />

Niederschlag einen Wassereintritt zuliessen (Bohrlöcher in der<br />

Aussenhülle, Verzüge, notdürftig geflickte Stellen, spröde Fugen<br />

etc.). Nach dem letzten Wassereintritt im Herbst 2014,<br />

durch den ein Elektrosteuerungskasten notfallmässig vor<br />

schwerem Schaden geschützt werden musste, war klar, dass<br />

die gesamte Hülle nachhaltig saniert werden muss. Die Sanierungsarbeiten<br />

wurden zusammen mit dem Hochbauamt im<br />

Frühjahr geplant und konnten im September erfolgreich durchgeführt<br />

und abgeschlossen werden.<br />

Eine weitere Schadensbehebung mussten wir nach einem<br />

Wassereinbruch im 4. Untergeschoss, in der Fuge zwischen<br />

Bau 1 und Bau 2, an die Hand nehmen. Eine vorgenommene<br />

Probekernbohrung bis ins Erdreich unter der Gebäudegrundplatte<br />

bestätigte den Verdacht, dass das Wasser von unten<br />

im Bereich der Fuge ins 4. Untergeschoss drückt. Aufgrund<br />

dieser Erkenntnis entschieden wir uns, einen Schacht mit einer<br />

Tauchpumpe zu erstellen, um das Wasser gezielt zu sammeln<br />

und via Kanalisation wieder aus dem Gebäude zu leiten.<br />

Ob sich die Massnahme, die im Mai und im Juni umgesetzt<br />

wurde, nachhaltig bewährt, werden die nächsten intensiven<br />

Regenperioden zeigen.<br />

Bereich Gemeindearchive<br />

Personelles<br />

Ende Juli trat Bernhard Rieder, Leiter des Bereichs Gemeindearchive,<br />

aus den Diensten des Staatsarchivs aus. Der Bereich<br />

hat sich unter seiner Leitung stark entwickelt und einen sehr<br />

guten Namen erarbeitet. Heute ist er eine kleine, eigenständige<br />

Organisationseinheit innerhalb des Archivs, die den Gemeinden<br />

viele nützliche Standard-Produkte (Leitfaden, Musteraktenpläne,<br />

Checklisten etc.) zur Verfügung stellt. Für die<br />

Arbeit, die Bernhard Rieder für den Bereich Gemeindearchive<br />

geleistet hat, danken wir herzlich und wünschen ihm für die<br />

Zukunft alles Gute.<br />

Die bisherige Stellvertreterin von Bernhard Rieder, Rebekka<br />

Wyler, trat die Nachfolge als Leiterin des Bereichs an. Neuer<br />

stellvertretender Leiter ist Ralph Ruch, der bereits als Mitarbeiter<br />

des Projekts Integrierte Informationsverwaltung Erfahrungen<br />

in der Betreuung von Zürcher Gemeindearchiven<br />

sammeln konnte. Diese Aufgabe wird er auch weiterhin wahrnehmen.<br />

Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />

Das Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung ging 2015<br />

ins zweite Jahr. Die Aufgabe der drei Mitarbeitenden Ralph Ruch,<br />

Jan Schneebeli und Samuel Fischer besteht in der Betreuung<br />

von Informationsverwaltung und Archivierung in zehn Pilotgemeinden,<br />

mit denen das Staatsarchiv für die Jahre 2014–2018<br />

Verträge abgeschlossen hat. Die Sanierung von Magazinräumen<br />

15


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

und die Behandlung von verschimmelten Unterlagen, die die Anfangsphase<br />

des Projekts dominiert hatten, konnten weitgehend<br />

abgeschlossen werden. Für etliche Gemeinden wurden Notfallkonzepte<br />

erarbeitet, Brand- und Wasserschutz wurden verbessert.<br />

Vielerorts konnten die Mitarbeiter des Pilotprojekts Bewertungs-<br />

und Erschliessungsrückstände abbauen. Gleichzeitig<br />

wurde in allen Gemeinden die Trennung der Laufenden von der<br />

Ruhenden Ablage in Angriff genommen, um den Lebenszyklus<br />

der Unterlagen sauber zu bewirtschaften. Ziel ist es, in den Gemeindeverwaltungen<br />

ein ganzheitliches Life-Cycle-Management<br />

zu etablieren und die Mitarbeitenden der Pilotgemeinden<br />

entsprechend zu schulen, so dass gewisse Prozesse (beispielsweise<br />

die Bereinigung abgeschlossener Dossiers) durch die<br />

Sachbearbeiter/innen selber durchgeführt werden können.<br />

Die wichtigsten nun anstehenden Arbeiten sind bei einer<br />

Mehrheit der Pilotgemeinden die Umstellung auf elektronische<br />

Aktenführung inklusive Beschaffung entsprechender Software<br />

sowie – wo gewünscht – die Einführung des neuen Aktenplans.<br />

Dürnten ist die erste Pilotgemeinde, die per 1. Januar<br />

2016 auf digitale Aktenführung und damit auch auf den<br />

neuen Aktenplan umstellt. Dabei werden auch die Anforderungen<br />

an die digitale Langzeitarchivierung berücksichtigt.<br />

Rebekka Wyler übernahm per Mitte Jahr die Leitung des<br />

Projekts. Sie führte wiederum Ende Jahr mit allen Pilotgemeinden<br />

ein Bilanzgespräch, das der regelmässigen Überprüfung<br />

des Projekterfolgs dient. Die Pilotgemeinden und das Staatsarchiv<br />

sind sehr zufrieden mit der bisher geleisteten Arbeit.<br />

Visitationen<br />

Im Berichtsjahr fanden 16 Visitationen statt. Bernhard Rieder,<br />

Ralph Ruch und Rebekka Wyler besuchten neun Kirchgemeinden,<br />

fünf Politische Gemeinden, eine Schulgemeinde und<br />

einen Zweckverband. Unsere Visitationen bestehen einerseits<br />

aus einer Bestandesaufnahme der Informationsverwaltung<br />

und Archivierung vor Ort, anderseits aus einer auf die Bedürfnisse<br />

der Gemeinden und Zweckverbände zugeschnittenen<br />

Beratung. Dabei geht es um die Ausstattung von Archivräumlichkeiten<br />

ebenso wie um die Umstellung auf elektronische<br />

Aktenführung. Weiter führten die Mitarbeitenden des Bereichs<br />

Gemeindearchive gegen siebzig Kurzberatungen durch, telefonisch<br />

und per E-Mail.<br />

Hilfsmittel und Kurse<br />

Die online verfügbaren Hilfsmittel des Staatsarchivs für Gemeinden<br />

finden sich im entsprechenden Abschnitt der Website.<br />

Neue Musteraktenpläne für Zweckverbände<br />

Nachdem das Staatsarchiv in den letzten Jahren neue Musteraktenpläne<br />

für Schul- und Kirchgemeinden sowie für Politische<br />

Gemeinden erarbeitet hat, wurde im Berichtsjahr an neuen<br />

Musteraktenplänen für verschiedene Zweckverbandstypen sowie<br />

für Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden KESB gearbeitet.<br />

Ein erster Teil der insgesamt fast zwanzig neuen Aktenpläne<br />

für Zweckverbände soll 2016 veröffentlicht werden.<br />

Konzept Informationssicherheit<br />

Datenschutz und Informationssicherheit sind Fragen, die auch<br />

in den Gemeinden immer wieder zu Diskussionen Anlass geben.<br />

Das Staatsarchiv hat deshalb im Berichtsjahr ein Konzept<br />

Informationssicherheit erarbeitet, das auf unserer Website zur<br />

Verfügung steht. Das Konzept wurde von Jan Schneebeli verfasst<br />

und enthält Hinweise, wie der Zugang zu den laufenden<br />

wie auch zu den archivierten Daten der Gemeinde geregelt<br />

werden kann.<br />

Bewertungskonzepte<br />

Jan Schneebeli und Samuel Fischer erarbeiteten im Rahmen<br />

ihrer Tätigkeit für das Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung<br />

Bewertungskonzepte für die Akten der Betreibungsund<br />

Gemeindeammannämter sowie für kommunale Steuerund<br />

Finanzakten. Ausgehend von der Entstehungsgeschichte<br />

der erwähnten Unterlagen und den Verantwortlichkeiten für<br />

einzelne Aktengruppen legen diese Konzepte fest, welche Aktenkategorien<br />

ganz oder teilweise archiviert werden sollen,<br />

und welche nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen vernichtet<br />

werden können. Die Bewertungskonzepte stehen allen interessierten<br />

Gemeinden zur Verfügung.<br />

Schulungen für Mitarbeitende von Gemeinden<br />

und Behördenmitglieder<br />

Rebekka Wyler und Ralph Ruch führten Kurse für Mitarbeitende<br />

von Schulverwaltungen und politischen Gemeinden sowie<br />

für Behördenmitglieder von katholischen und reformierten<br />

Kirchgemeinden durch. Der Kurs für Mitarbeitende von Politischen<br />

Gemeinden wurde erstmals angeboten und stiess, wie<br />

auch die anderen Kurse, auf positives Echo. Die Schulungen<br />

ermöglichen es dem Staatsarchiv, zahlreiche Gemeinden auf<br />

einmal zu erreichen und die Mitarbeitenden und Behördenmitglieder<br />

zu befähigen, den Lebenszyklus ihrer Unterlagen effizient<br />

zu bewirtschaften und ihre Archive selber zu betreuen.<br />

16


Archivleitung<br />

Weiterbildungen<br />

Im Herbst fanden zwei Informationsveranstaltungen zum Umgang<br />

mit Anfragen von Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen<br />

statt. Dabei handelt es sich um eine Thematik,<br />

die derzeit breit diskutiert wird, auch auf Bundesebene. Zunehmend<br />

sind Gemeinden mit Anfragen von Betroffenen, von<br />

Angehörigen oder auch von Forschenden konfrontiert, die Akteneinsicht<br />

verlangen. Da viele Gemeindeverwaltungen wenig<br />

Erfahrung im Umgang mit solchen Anliegen haben, führte das<br />

Staatsarchiv die beiden Veranstaltungen auch in seiner Funktion<br />

als offizielle Anlaufstelle im Kanton Zürich durch. Sie wurden<br />

von insgesamt über siebzig Gemeindevertretern/innen<br />

besucht und von diesen sehr positiv aufgenommen.<br />

2016 wird sich das Staatsarchiv am vom Kaufmännischen<br />

Verband und dem Verein Zürcher Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute<br />

VZGV gemeinsam angebotenen Weiterbildungsangebot<br />

für Gemeindefachleute («Gemeindefachschule»)<br />

beteiligen.<br />

Rückgabe deponierter Gemeindearchive<br />

Wie bereits im Jahresbericht 2014 (S. 14) ausgeführt, wurden<br />

in den Jahren nach 1990 verschiedentlich Bestände aus Gemeindearchiven<br />

aus der Zeit vor 1798 im Staatsarchiv hinterlegt.<br />

Das Archivgesetz hält jedoch fest, dass die Gemeinden<br />

ihre eigenen Archive führen müssen. Dieses Gebot bezieht sich<br />

nicht nur auf das moderne Verwaltungsschriftgut seit dem<br />

19. Jahrhundert, sondern auch auf ältere Unterlagen. Die Depots<br />

werden deshalb fortlaufend aufgehoben und die Unterlagen<br />

den Gemeinden zurückgegeben. Im Berichtsjahr wurden<br />

47 Rückgaben abgewickelt. Die Arbeiten sollen 2016 abgeschlossen<br />

werden.<br />

17


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Abteilungen<br />

Überlieferungsbildung<br />

Personelles<br />

Ende Juli verliess Bernhard Rieder das Staatsarchiv und wechselte ins Staatsarchiv<br />

des Kantons Thurgau. Herr Rieder war vom 1. Januar 2<strong>00</strong>8 bis zum 31. Juli 2015 als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Überlieferungsbildung tätig, seit dem<br />

1. Februar 2012 als stellvertretender Abteilungsleiter. Seit November 2010 leitete er zudem<br />

mit einem Pensum von 20 Prozent den Fachbereich Gemeindearchive. In seiner<br />

Funktion als wissenschaftlicher Mitarbeiter war Bernhard Rieder für die umfassende<br />

archivische Betreuung verschiedener Ämter der kantonalen Verwaltung zuständig.<br />

Eine wichtige Rolle spielte er überdies in zahlreichen Projekten, so etwa beim Aufbau<br />

eines elektronischen Archivs, bei der Übernahme elektronischer Geschäftsdaten in<br />

Form von so genannten Submission Information Packages SIP aus dem entsprechenden<br />

System der Kantonspolizei, bei der Evaluation eines Records-Management-Systems<br />

für die Direktion der Justiz und des Innern oder bei der Reorganisation und Neustrukturierung<br />

der internen Informationsverwaltung des Staatsarchivs.<br />

Wir danken Bernhard Rieder für seinen langjährigen, engagierten Einsatz und<br />

wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

Im August übernahm Rebekka Wyler, bisher wissenschaftliche Mitarbeiterin, die<br />

Funktion der stellvertretenden Abteilungsleiterin sowie die Leitung des Fachbereichs<br />

Gemeindearchive. Die frei gewordene wissenschaftliche Stelle besetzten<br />

wir auf den 1. September mit Fabio Padrun.<br />

Fabio Padrun, Jahrgang 1986, studierte an den Universitäten Zürich und Luzern<br />

Politikwissenschaften und Geschichte der Neuzeit. Er schloss das Studium mit<br />

dem Master of Arts in Weltgesellschaft und Weltpolitik mit einer Arbeit zur Frage<br />

«Welches Konzept ist für die Messung der Demokratiequalität der Europäischen<br />

Union anwendbar?» ab. Während seines Studiums arbeitete er längere Zeit im<br />

Team Archive und Nachlässe der ETH-Bibliothek und absolvierte ein Praktikum in<br />

der Kantonsbibliothek Graubünden, wo er eine Ausstellung über Bündnerfleisch<br />

konzipierte und betreute. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als Personalfachmann<br />

im Umfeld einer Schweizer Grossbank. Fabio Padrun ist im Staatsarchiv<br />

insbesondere für die Betreuung der Direktion der Justiz und des Innern, der Sicherheitsdirektion<br />

sowie der Kirchen und weiterer Religionsgemeinschaften zuständig.<br />

Zudem kümmert er sich um die Beschaffung von Amtsdruckschriften.<br />

Louis Bühler, der im Februar des Berichtsjahrs seine Arbeit als studentischer<br />

Mitarbeiter mit einem Pensum von 40 Prozent aufgenommen hatte, verliess das<br />

Staatsarchiv per Ende November wieder, weil er die Studienrichtung und den Studienort<br />

gewechselt hatte. Trotz des relativ kurzen Einsatzes zeigte sich, dass Unterstützung<br />

der Abteilung durch studentisches Know-how im Bereich Informatik<br />

von grossem Wert ist. Entsprechend wurde die Stelle wieder mit dem gleichen<br />

Profil ausgeschrieben.<br />

Am 1. Februar 2016 wird Rebekka Plüss ihre Arbeit als studentische Mitarbeiterin<br />

aufnehmen. Frau Plüss, Jahrgang 1981, hat nach längerer Berufstätigkeit als<br />

Primar- und Sekundarlehrerin in den Kantonen Schaffhausen und Zürich 2012 mit<br />

dem Studium der Geschichte, Informatik und Computerlinguistik an der Universität<br />

Zürich begonnen. Sie wird die Abteilung vor allem bei der Archivierung elektronischer<br />

Unterlagen unterstützen.<br />

18


Abteilungen<br />

Am 1. April des Berichtsjahrs konnte Agnes Hohl ein seltenes<br />

Dienstjubiläum feiern: 30 Jahre im Staatsarchiv Zürich.<br />

Dazu gratulieren wir ganz herzlich.<br />

Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der HTW Chur<br />

(MAS Information Science, Wahlpflichtmodul Archiv) führten<br />

Thomas Neukom und Rebekka Wyler wiederum die Kurseinheit<br />

«Praktisches Bewerten» durch.<br />

Verschiedene Mitarbeitende bildeten sich im Rahmen des<br />

kantonalen Weiterbildungsprogramms, an Kursen des VSA<br />

und weiterer Anbieter sowie an unterschiedlichen Tagungen<br />

weiter.<br />

Die Mitarbeitenden der Abteilung hatten im Februar Gelegenheit,<br />

die Bibliothek und insbesondere das Archiv der Zürcher<br />

Hochschule der Künste ZHdK in den neuen Räumlichkeiten<br />

auf dem Toni-Areal zu besichtigen. Das Staatsarchiv<br />

ist zwar das Archiv für die Verwaltungsakten der ZHdK. Unterlagen<br />

aus Lehre und Forschung, nicht zuletzt Abschlussarbeiten<br />

und zahlreiche künstlerische Erzeugnisse, verbleiben<br />

jedoch dauerhaft im Archiv der Hochschule.<br />

Der traditionelle Teamtag fand im Berichtsjahr – gemeinsam<br />

mit der Abteilung Beständeerhaltung und allen drei Lernenden<br />

– im Kanton Thurgau statt. Am Morgen führte der Geschäftsführer<br />

der Stiftung Seebachtal rund um den Nussbaumersee<br />

und erläuterte Ziele und Massnahmen im Bereich Naturschutz.<br />

Am Nachmittag stellte die Gruppe am Waldrand bei der Kartause<br />

Ittingen unter kundiger Anleitung einen Käse her.<br />

Regelungen zur Informationsverwaltung<br />

Nachdem der Regierungsrat das Staatsarchiv 2014 beauftragt<br />

hatte, zusammen mit der Staatskanzlei einen Entwurf für Regelungen<br />

im Bereich Informationsverwaltung zu erarbeiten und<br />

eine dafür geeignete Form vorzuschlagen (vgl. Jahresbericht<br />

2014, S. 20–21), konnte im April des Berichtsjahrs eine erste<br />

Fassung bei den Direktionen, bei der Staatskanzlei und beim<br />

Datenschutzbeauftragten in Vernehmlassung gegeben werden.<br />

Die Rückmeldungen auf die vorgeschlagenen Regelungen<br />

fielen grossmehrheitlich positiv aus. Gleichzeitig wurde<br />

jedoch mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Abstimmung<br />

mit der neuen Informationssicherheitsverordnung notwendig<br />

sei, die sich praktisch zur gleichen Zeit in der Vernehmlassung<br />

befand. Weiter wurde auf Bezüge zum Projekt KP04, Direktionsübergreifende<br />

Prozesse der Staatskanzlei, hingewiesen.<br />

Nach ersten Gesprächen mit dem Generalsekretariat der Direktion<br />

der Justiz und des Innern, mit der Staatskanzlei und<br />

der Geschäftsstelle des Kantonalen IT-Teams KITT wird nun<br />

zuhanden des Regierungsrats ein gemeinsamer Vorschlag zum<br />

weiteren Vorgehen betreffend Regelungen zu den Themen Informationsverwaltung<br />

und Informationssicherheit (bzw. Informatiksicherheit)<br />

in der kantonalen Verwaltung erarbeitet.<br />

Das Staatsarchiv traf sich wiederum mit verschiedenen<br />

Generalsekretariaten. Diese Jahrestreffen ermöglichen jeweils<br />

einen wertvollen Austausch betreffend Stand der Informationsverwaltung<br />

in den verschiedenen Ämtern und Direktionen.<br />

Gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten des Kantons<br />

Zürich und dem Rechtsdienst des Personalamtes organisierte<br />

das Staatsarchiv im Frühjahr eine Veranstaltung zum<br />

Thema «Bewirtschaftung von Personaldossiers». Ziel des Anlasses<br />

war es, Fragen, Probleme und insbesondere mögliche<br />

Lösungsansätze bei der Bewirtschaftung von Personaldossiers<br />

zur Sprache zu bringen. Praktische Fragen wurden genauso<br />

diskutiert wie die rechtskonforme Informationsverwaltung<br />

– also die Aktenführung, -ablieferung und -vernichtung<br />

– aus Sicht des Personalrechts, des Datenschutzes und der<br />

Archivierung. Ziel ist es, die Resultate des Workshops in die<br />

Überarbeitung des Handbuchs Personalrecht einfliessen zu<br />

lassen.<br />

Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />

Verwaltungskataster<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 55 Ablieferungsvereinbarungen<br />

(2014: 45; 2013: 49) abgeschlossen.<br />

Mit zwei wichtigen Institutionen des Zürcher Gesundheitswesens<br />

konnten Zusammenarbeitsverträge unterzeichnet<br />

werden, nämlich mit dem Universitätsspital sowie dem Kinderspital.<br />

Damit wird das Staatsarchiv auch de iure und in<br />

umfassendem Sinn zum historischen Archiv beider Spitäler.<br />

Neben Patientendossiers werden auch konzeptuelle und strategische<br />

Unterlagen, Personal- und Finanzakten sowie weitere<br />

Dokumente übernommen, die für die Forschung von grossem<br />

Interesse sind. Die Krankengeschichten des Kinderspitals,<br />

die bislang als Depot im Staatsarchiv aufbewahrt wurden,<br />

sind nun in dessen Besitz übergegangen.<br />

Im Bereich Aktenübernahme und Bewertung sind folgende<br />

Schwerpunkte zu nennen:<br />

Der Ende 2014 unterzeichnete Zusammenarbeitsvertrag mit<br />

der Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW führte<br />

dazu, dass die Zusammenarbeit mit dem Records Manager<br />

der ZHAW intensiviert werden konnte. So kam es zu zwei Ab­<br />

19


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

lieferungen, und es wurden grundlegende Projekte betreffend<br />

Informationsverwaltung an der ZHAW initiiert.<br />

Als direkte Folge des Projekts «Informationsverwaltung an<br />

den kantonalen Berufsfach- und Mittelschulen» (vgl. unter Records<br />

Management) konnten im Berichtsjahr mit zahlreichen<br />

Schulen Ablieferungsvereinbarungen abgeschlossen werden:<br />

mit dem Liceo Artistico, den Kantonsschulen Zürich Nord,<br />

Zürcher Unterland und Limmattal, mit dem Literargymnasium<br />

Rämibühl und dem Mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Gymnasium Rämibühl, mit der Kantonalen Maturitätsschule<br />

für Erwachsene sowie mit der Baugewerblichen Berufsschule<br />

Zürich und der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon. Von<br />

einzelnen Schulen erhält das Staatsarchiv zum ersten Mal<br />

überhaupt Akten.<br />

Die Stiftung Pestalozzianum startete im Oktober das durch<br />

den Lotteriefonds finanzierte Grossprojekt «Sammlungen: Erschliessung,<br />

Erhaltung und Nutzung des Sammlungsgutes».<br />

Voraussetzung für die Projektbewilligung war der Abschluss<br />

einer Ablieferungsvereinbarung, wonach die staatlichen Unterlagen<br />

aus der Sammlung (Schulkapitelprotokolle 1832–<br />

1970, Synodalakten) dem Staatsarchiv abgeliefert werden<br />

müssen. Damit kann im Bestand der Schulkapitelprotokolle<br />

eine markante Überlieferungslücke geschlossen werden. Ab<br />

2016 wird Ralph Ruch für das Staatsarchiv Einsitz im Fachbeirat<br />

des Projekts nehmen.<br />

Neben zahlreichen weiteren Unterlagen aus der Gesundheitsdirektion<br />

und den anbietepflichtigen Kliniken konnte das<br />

Staatsarchiv im Berichtsjahr folgende Bestände übernehmen:<br />

Ältere Akten der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung;<br />

darin enthalten sind konzeptuelle Unterlagen ebenso wie<br />

Flugblätter, Plakate und Filme. Die Klinik für Infektionskrankheiten<br />

des Universitätsspitals bot eine komplette Serie von<br />

AIDS-Krankengeschichten (1984–2<strong>00</strong>4) an. Aufgrund der grossen<br />

medizin- und sozialhistorischen Bedeutung dieses Bestandes<br />

entschied das Staatsarchiv, diese Krankengeschichten<br />

ausnahmsweise als komplette Serie zu übernehmen. Gegen<br />

Ende Jahr konnte zudem eine umfangreiche Ablieferung<br />

von Akten des Kantonalen Labors entgegengenommen werden,<br />

unter anderem mit Unterlagen zur Kontrolle von Restaurants<br />

und Lebensmittelbetrieben. Auch damit konnte eine grössere<br />

Überlieferungslücke geschlossen werden, reichen doch<br />

die ältesten Verzeichnisse bis in die 1870er Jahre zurück.<br />

Eine weitere Überlieferungslücke konnte in Zusammenarbeit<br />

mit der Kantonalen Drucksachen- und Materialzentrale<br />

KDMZ verhindert werden. Die Ablieferungen der KDMZ aus<br />

den letzten Jahrzehnten umfassten jeweils nur kleine Aktengruppen<br />

zu bestimmten Themen. Ein 2<strong>00</strong>8 geplantes umfassendes<br />

Aktenangebot kam nicht zustande. Stattdessen wurden<br />

die damals vorhandenen Akten ohne Wissen des Staatsarchivs<br />

vollständig und unsortiert eingescannt und die<br />

physischen Originale vernichtet. Die Scans wurden in einem<br />

proprietären Datenbankformat verwaltet und seit der Scanaktion<br />

nicht mehr benötigt. Da die KDMZ nun auf die Abschaltung<br />

der Datenbank hinarbeiten wollte, willigte das Staatsarchiv<br />

in eine aufwändige Bewertung der Daten vor Ort ein.<br />

Dieser Schritt mündete in die Ablieferung einer Auswahl der<br />

Akten, die nun digital aufbereitet und erschlossen werden.<br />

Im Rahmen der Beratung des neuen Gemeindegesetzes<br />

beschloss der Kantonsrat Anfang 2015, dass der Kanton künftig<br />

keine Revisionsdienstleistungen für Gemeinden mehr anbietet.<br />

In der Folge wurde die Abteilung Revisionsdienste des<br />

Gemeindeamts auf Ende des Berichtsjahrs geschlossen, und<br />

das Gemeindeamt bot dem Staatsarchiv zum ersten Mal entsprechende<br />

Akten an. Die Bewertung dieser Unterlagen ist<br />

erfolgt und in einer Ablieferungsvereinbarung festgehalten.<br />

Neben den Dossiers zur Führung der Abteilung wird nur eine<br />

kleine Stichprobe von Revisionsberichten und Arbeitspapieren<br />

übernommen, weil davon auszugehen ist, dass die kompletten<br />

Revisionsunterlagen in den jeweiligen Gemeindearchiven<br />

zu finden sind.<br />

Beim Sportamt konnten im Berichtsjahr interessante Akten<br />

und audiovisuelle Medien aus einem Zeitraum bis in die 1920er<br />

Jahre zurück bewertet werden, unter anderem zu verschiedenen<br />

Sportlagern, zu Sportzentren, zu den Zürcher Orientierungsläufen<br />

oder zum turnerischen Vorunterricht.<br />

Die Kantag Liegenschaften AG bot dem Staatsarchiv ihre<br />

gesamten Akten zur Übernahme an. Die Kantag wurde 1999<br />

als Aktiengesellschaft im Besitz des Kantons gegründet und<br />

war für die Verwaltung der Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

sowie der Liegenschaften der kantonalen Pensionskasse<br />

BVK zuständig. Mit ihrer Verselbständigung hat die BVK<br />

per 1. Oktober 2014 die Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften<br />

wieder selber übernommen, und die Liegenschaften der Verwaltung<br />

werden seit Anfang 2015 vom kantonalen Immobilienamt<br />

verwaltet. Daraufhin wurde die Kantag 2015 liquidiert.<br />

Die übernommenen Unterlagen betreffen sowohl die strategischen<br />

Entscheide als auch die Liegenschaftenverwaltung<br />

auf operativer Ebene.<br />

Wie bereits im Vorjahr wurden im Berichtsjahr die Bemühungen<br />

zur Schliessung von Überlieferungslücken auch auf<br />

20


Abteilungen<br />

Bezirksebene fortgesetzt. Zum ersten Mal seit 1987 bot der<br />

Bezirksrat Dielsdorf Unterlagen zur Übernahme an. Die abgelieferten<br />

Akten reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Auch aus<br />

dem Statthalteramt Zürich hatte es seit 1987 keine ordentliche<br />

Ablieferung mehr gegeben. Im Staatsarchiv befinden sich bisher<br />

kaum Akten, und die Protokollserie reicht nur bis 1909. Leider<br />

konnte die grosse Lücke nicht geschlossen werden. Scheinbar<br />

hatte das Staatsarchiv die beim Umzug von der Uraniastrasse<br />

in die alte Börse Ende der 1980er Jahre angebotenen<br />

Unterlagen nicht für archivwürdig gehalten. Man muss davon<br />

ausgehen, dass dieser Bewertungsentscheid in den letzten beiden<br />

Jahrzehnten jeweils fortgeschrieben wurde, obwohl das<br />

Staatsarchiv spätestens 2<strong>00</strong>8 klar gemacht hatte, dass zukünftig<br />

wieder alles angeboten werden müsse. Wenigstens hatte<br />

das Statthalteramt jeweils eine inhaltliche Auswahl an Strafakten<br />

getroffen, die nun zusammen mit weiteren Unterlagen aus<br />

der neueren Zeit übernommen werden konnten.<br />

Im Rahmen des Projekts Neuerschliessung der Notariatsbestände<br />

(Projekt NOT) wurde auch im Berichtsjahr ein Schwerpunkt<br />

auf die Ablieferungen von Notariaten, Grundbuch- und<br />

Konkursämtern gelegt. Inzwischen wurde ein grosser Teil der<br />

Notariate, die noch Bestände aus der Zeit vor 1840 in ihren Ablagen<br />

führen, kontaktiert, woraus in den meisten Fällen eine<br />

Ablieferung resultierte. In einigen Fällen sind die zuständigen<br />

Ämter noch auf die Originalakten angewiesen, insbesondere<br />

bei der Einführung und Bereinigung des eidgenössischen<br />

Grundbuchs. Erfreulicherweise führen die Kontakte mit den<br />

Notariaten in der Regel auch zur Ablieferung jüngerer Akten.<br />

Übernahme nicht staatlicher Unterlagen<br />

Das Staatsarchiv kann gemäss Archivgesetz Bestände privater<br />

Herkunft übernehmen, um so komplementäre Überlieferungen<br />

zu sichern, die zu staatlichen Beständen durchaus<br />

auch einmal im Widerspruch stehen können.<br />

Im Berichtsjahr wurde das bereits 2014 erarbeitete Bewertungsraster<br />

für Archive der privaten Wirtschaft (vgl. Jahresbericht<br />

2014, S. 23) für verschiedene Branchen konzeptuell vertieft.<br />

Im Rahmen von Gesprächen mit Fachleuten wurde erörtert,<br />

wie etwa die Landwirtschaft, die Industrie, der Detailhandel oder<br />

auch Firmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

am besten dokumentiert werden können. Diese Vorarbeiten<br />

sollen im Lauf des Jahrs 2016 konkretisiert werden.<br />

Das Projekt zur Sicherung der Bestände der Zürcher Seidenindustrie<br />

(vgl. Jahresberichte 2012, S. 21, 2013, S. 18, und<br />

2014, S. 23) konnte von Seiten der Abteilung Überlieferungsbildung<br />

im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Die letzten<br />

Ablieferungen betrafen Unterlagen der Zürcherischen Seidenindustrie-Gesellschaft<br />

ZSIG, der Firmen Zwicky (Wallisellen)<br />

und Stehli (Obfelden) sowie der ehemaligen Seidenwebschule<br />

am Zürcher Letten. Diese Bestände ergänzen die bisher<br />

vorliegenden Firmenarchive und komplettieren das Bild einer<br />

Branche, die für die Zürcher Wirtschaft bis zum Ersten Weltkrieg<br />

zentrale Bedeutung hatte. Im November fand ein Informationsanlass<br />

für die Projektpartner statt. Vertreterinnen und<br />

Vertreter der ZSIG und der abliefernden Firmen, des Schweizerischen<br />

Nationalmuseums, der Hochschule Luzern sowie<br />

der Forschung wurden von den Mitarbeitenden des Staatsarchivs<br />

über den Projektverlauf informiert.<br />

Im Rahmen der Umsetzung des Archivierungskonzepts für<br />

Schul-, Kinder- und Jugendheime (vgl. auch Jahresbericht<br />

2014, S. 22) wurde mit zwei weiteren Institutionen die Ablieferung<br />

von Unterlagen vereinbart. Die Kommission des Pädagogischen<br />

Zentrums Pestalozzihaus in Räterschen schenkte<br />

dem Staatsarchiv die alten Archivbestände. Darunter befinden<br />

sich die Kommissionsprotokolle ab 1922, die insbesondere<br />

für die Frühzeit detaillierte Einträge zu Kindern und zum<br />

Heimalltag enthalten. Zudem konnte mit der Institution Barbara<br />

Keller in Küsnacht ein Schenkungsvertrag abgeschlossen<br />

werden. Die 1849 von Barbara Keller in Hottingen gegründete<br />

und 1906 nach Küsnacht umgezogene Institution betreut<br />

Erwachsene mit Behinderung und ermöglicht jungen Erwachsenen<br />

das Absolvieren einer Berufslehre.<br />

Im Berichtsjahr erhielt das Staatsarchiv weitere bedeutende<br />

Schenkungen. Dazu gehört beispielsweise das Archiv der<br />

Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz<br />

KKPKS. Der im Jahresbericht 2014 erwähnte Beschluss (vgl.<br />

S. 23) konnte nun in einem Schenkungsvertrag festgehalten<br />

und mit einer Ablieferung in die Tat umgesetzt werden. Der<br />

Bestand enthält unter anderem Akten zu den Jahreskonferenzen<br />

und zu Spezialgebieten wie Menschenhandel, Internet-Fahndung<br />

und Veranstaltungen (World Economic Forum,<br />

Fussball-Europameisterschaft 2<strong>00</strong>8).<br />

Mit dem Archiv der Christlichdemokratischen Volkspartei<br />

des Kantons Zürich CVP kam ein weiterer Bestand einer im<br />

Kantonsrat vertretenen Partei ins Staatsarchiv. Die Unterlagen<br />

stammen von der CVP Kanton Zürich sowie von ihren<br />

Vorgängerorganisationen (Katholische Volkspartei, Christlichsoziale<br />

Partei). Sie bilden eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden<br />

staatlichen und privaten Beständen und dokumen­<br />

21


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

tieren unter anderem die Geschichte des politischen Katholizismus<br />

im Kanton.<br />

Auf Vermittlung des Archivs für Zeitgeschichte AfZ entschieden<br />

sich die Eigentümer der ehemaligen Roth Käse AG<br />

in Uster, dem Staatsarchiv das reichhaltige Firmenarchiv zu<br />

übergeben. Der bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichende<br />

Bestand umfasst Unterlagen aus allen Tätigkeitsbereichen<br />

der Firma, darunter auch umfangreiches Werbematerial sowie<br />

Fotos und Filme, und betrifft sowohl die Firmengeschichte in<br />

der Schweiz als auch in den USA. Eng verwoben mit dem Firmenarchiv<br />

sind Unterlagen aus der Familiengeschichte.<br />

Überdies schenkte die Stiftung Volkshochschule des Kantons<br />

Zürich dem Staatsarchiv ihr Archiv, das insbesondere<br />

die Protokolle und Jahresberichte seit der Gründung 1920, die<br />

Programmhefte und weitere Akten umfasst. Weitere Schenkungen<br />

betrafen Unterlagen des Turnvereins der Kantonspolizei<br />

(unter anderem mit Chroniken, Fotoalben und verschiedenen<br />

Objekten) und des Militär-Sanitäts-Vereins Zürich. Letzterer<br />

wurde 1881 gegründet und ist damit eine der ältesten<br />

Organisationen im Kanton, die sich um die Laien-Nothilfe und<br />

Erste Hilfe kümmern.<br />

Um Doppelspurigkeiten möglichst zu vermeiden, haben<br />

sich die Archive jener Kantone, die an den unterschiedlichen<br />

Ostschweizer Regionalkonferenzen beteiligt sind, bezüglich<br />

Archivierung der jeweiligen Bestände abgesprochen. Gemäss<br />

dieser Übereinkunft unterzeichnete das Staatsarchiv im Berichtsjahr<br />

sowohl mit der Finanzdirektoren-Konferenz Ost als<br />

auch mit der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz<br />

der Ostschweizer Kantone je einen Hinterlegungsvertrag.<br />

Mit dem Konkordat betreffend die gemeinsame Ausbildung<br />

der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre<br />

Zulassung zum Kirchendienst (ehemalige Theologische<br />

Konkordatsprüfungsbehörde) wurde die bereits bisher praktizierte<br />

Übernahme von Unterlagen aus dem Sekretariat des<br />

Zürcher Kirchenrates in einem Schenkungsvertrag festgehalten.<br />

Eine weitere vertragliche Bereinigung gab es mit dem<br />

Protestantisch-kirchlichen Hilfsverein des Kantons Zürich,<br />

dessen Archiv seit 1990 im Staatsarchiv deponiert ist. Auch<br />

diese Hinterlegung wurde im Zusammenhang mit einer Folgeablieferung<br />

in eine Schenkung umgewandelt.<br />

Records Management<br />

Sowohl in der kantonalen Verwaltung wie auch in den Zürcher<br />

Gemeinden zeichnet sich ab, dass der so genannte Digital<br />

Turn an Fahrt gewinnt. Immer mehr Verwaltungseinheiten stellen<br />

ganz oder teilweise auf elektronische Informationsverwaltung<br />

um und nehmen dazu die Beratungsdienstleistungen des<br />

Staatsarchivs in Anspruch.<br />

So wurden beispielsweise die Projekte GEVER SK der<br />

Staatskanzlei (vgl. Jahresbericht 2014, S. 24) und RMS JI, ein<br />

Projekt zur Einführung eines Records-Management-Systems<br />

in der Direktion der Justiz und des Innern (vgl. Jahresbericht<br />

2014, S. 23), weiterhin eng begleitet. GEVER SK hat für das<br />

Staatsarchiv insofern eine besondere Bedeutung, als es dabei<br />

auch um die elektronische Abwicklung von direktionsübergreifenden<br />

Geschäften geht bzw. indem sich dieses auch<br />

auf die Organisation der Geschäftsverwaltungen in den Direktionen<br />

auswirken wird. Bei RMS JI wiederum ist das Staatsarchiv<br />

in zweierlei Funktionen beteiligt: einerseits als Nutzer<br />

und anderseits als beratendes Fachorgan.<br />

Das Generalsekretariat der Sicherheitsdirektion implementierte<br />

im Berichtsjahr die 2014 verabschiedete definitive Version<br />

der Spezifikation zur Ablieferung elektronischer Dossiers<br />

aus dem Geschäftsverwaltungssystem ZH-GeKo (vgl. Jahresbericht<br />

2014, S. 23). Es wurden zwei Testexporte durchgeführt.<br />

Im Februar 2016 wird die Schnittstelle mit einer ersten<br />

Datenlieferung an das Staatsarchiv in Betrieb genommen.<br />

Mit der gleichen Spezifikation ist eine Testablieferung digitaler<br />

Ausländerdossiers durch das Migrationsamt geplant.<br />

Im Gesundheitsbereich steht die Umstellung auf elektronische<br />

Informationsverwaltung unter dem Titel «eHealth» bevor:<br />

Krankengeschichten sollen in Zukunft nur noch elektronisch<br />

geführt werden, wobei einzelne Spitäler bereits vollständig<br />

umgestellt haben. Mittels Ablieferungsschnittstellen<br />

nach anerkannten Standards sollen diese Dossiers zu einem<br />

späteren Zeitpunkt direkt an die zuständigen Archive übergeben<br />

werden können.<br />

Das zusammen mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />

MBA getragene Projekt «Informationsverwaltung an den kantonalen<br />

Berufsfach- und Mittelschulen» (vgl. Jahresbericht 2014,<br />

S. 24) kam im Berichtsjahr einen entscheidenden Schritt vorwärts.<br />

Zusammen mit den beteiligten Pilotschulen wurden Musteraktenpläne<br />

sowie ein Reglement zur Informationsverwaltung<br />

ausgearbeitet. Letzteres soll vom MBA Anfang 2016 erlassen<br />

werden und gilt für sämtliche Berufsfach- und Mittelschulen.<br />

Für die Adjunktinnen und Adjunkte sowie Sekretariatsmitarbeitende<br />

von Mittelschulen fanden im November zudem Schulungen<br />

zur Informationsverwaltung und zur Einführung eines Aktenplans<br />

statt. Analoge Anlässe für die Berufsfachschulen sind<br />

22


Abteilungen<br />

für März 2016 geplant. Ziel des Projekts ist, dass die einzelnen<br />

Schulen 2016/2017 das Reglement zur Informationsverwaltung<br />

umsetzen und einen Aktenplan einführen.<br />

Im Juli führte Ralph Ruch im Rahmen des kantonalen Weiterbildungsprogramms<br />

den Kurs «Informationsverwaltung und<br />

Ablageorganisation für Sachbearbeitungen» durch. Die Rückmeldungen<br />

zum Kurs haben gezeigt, dass es zukünftig notwendig<br />

ist, das Zielpublikum genauer zu definieren. Entsprechend<br />

wurde die Kursausschreibung so angepasst, dass sie<br />

gezielt Personen anspricht, die auf Stufe Amt oder Abteilung<br />

für die Informationsverwaltung verantwortlich sind.<br />

Übernahme digitaler Unterlagen<br />

Das Staatsarchiv Zürich übernahm im Berichtsjahr in zwei<br />

KOST-Projekten die Leitung. Das Projekt TAXAR hat zum Ziel,<br />

landesweit einsetzbare, produktunabhängige Empfehlungen<br />

für die Bewertung und Übernahme von kantonalen Steuerakten<br />

und -daten zu formulieren. Gemeinsam mit der KOST und<br />

den Staatsarchiven Schwyz und Uri wurden Bewertungsgrundlagen<br />

für verschiedene Aktenkategorien in Steuerdossiers besprochen.<br />

Im Zusammenhang mit Registerdaten wurden die<br />

Empfehlungen für Daten natürlicher Personen auf dem Standard<br />

eCH-0119 (E-Tax-Filing) aufgebaut. Konkrete Beispiele<br />

aus den beteiligten Archiven ergänzen die Bewertungsvorschläge,<br />

so dass aufgrund der unterschiedlichen Grösse und<br />

Archivtradition der entsprechenden Kantone ein breites Spektrum<br />

von Bewertungsmöglichkeiten zusammenkommt. Der<br />

vom Steuerungsausschuss und von der Aufsichtskommission<br />

der KOST besprochene und genehmigte Best-Practice-Entwurf<br />

soll letztlich bei eCH zur Veröffentlichung eingereicht werden.<br />

Dafür ist jedoch für 2016 vorerst eine Implementierung<br />

im Steueramt des Kantons Zürich und die Durchführung von<br />

entsprechenden Tests geplant. Die Erfahrungen daraus und<br />

mögliche weitere Kontakte mit der Schweizerischen Steuerkonferenz<br />

sollen in die Bereinigung des Best-Practice-Entwurfs<br />

einfliessen. Voraussichtlich 2017 wird dieser bei eCH in<br />

die Vernehmlassung gehen können.<br />

Das KOST-Projekt ViaCar/CARI mit dem Ziel, eine softwareunabhängige<br />

Spezifikation zur einfachen und strukturierten<br />

Archivierung von Daten der Strassenverkehrsämter zu definieren,<br />

konnte Ende 2015 operativ abgeschlossen werden.<br />

Unter unserer Federführung beteiligten sich neben einer Vertretung<br />

der KOST auch die Staatsarchive Aargau, Graubünden<br />

und Wallis sowie das Bundesarchiv. Die Empfehlungen<br />

der Projektgruppe für die Staatsarchive bezüglich Exporte<br />

von archivrelevanten Daten aus den Fachapplikationen Via­<br />

Car und CARI werden dem Steuerungsausschuss der KOST<br />

im Mai 2016 präsentiert.<br />

An elektronischen Ablieferungen gingen wie bereits in den<br />

Vorjahren zwei bereits von der abliefernden Stelle fertiggestellte<br />

Submission Information Packages SIP gemäss Standard<br />

eCH-0160 ein: die Jahresakten aus dem Polizeiinformationssystem<br />

POLIS sowie die Meldungen des elektronischen<br />

Amtsblatts 2014. Des weiteren kam es zu diversen Ablieferungen<br />

elektronischer Unterlagen, die jedoch bei uns erst noch<br />

in die Struktur eines SIP gebracht werden müssen, so etwa<br />

der jährliche Auszug aus dem kantonalen Immobilienregister,<br />

das Verzeichnis der Lehrabschlüsse aus dem Mittelschul- und<br />

Berufsbildungsamt oder die Akten aus der abgelösten Softwarelösung<br />

der KDMZ.<br />

Führungen und Informationsauftritte<br />

2015 wurden 14 (2014: 17; 2013: 18) Führungen für Verwaltungsstellen<br />

und andere anbietepflichtige Organe (total 148<br />

Teilnehmende) durchgeführt. Dabei waren immer auch Fragen<br />

der Informationsverwaltung und der Archivierung sowie der<br />

Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Staatsarchiv ein<br />

Thema. Zum letzten Mal fanden im Berichtsjahr die traditionellen<br />

Führungen für den kantonalen Kurs Verwaltungsrecht<br />

statt. Aufgrund einer Straffung und Reorganisation des Kurses<br />

werden diese Führungen ab 2016 nicht mehr durchgeführt.<br />

Mit Mitarbeitenden des Kinderspitals, die für die Ruhende<br />

Ablage mit Krankengeschichten zuständig sind, konnte im<br />

September eine Führung veranstaltet werden, die neben den<br />

üblichen Teilen zu den Abläufen und Beständen des Staatsarchivs<br />

auch eine Begehung im Aussenlager umfasste, wo<br />

sich zurzeit noch die vollständigen Serien älterer Krankengeschichten<br />

des Kinderspitals befinden, die 2016 definitiv bewertet<br />

werden.<br />

Zusätzlich zu den Führungen für Verwaltungsstellen organisierte<br />

das Staatsarchiv im Rahmen des Projekts zur Übernahme<br />

von Archiven der Seidenindustrie den jährlichen Informationsanlass<br />

(vgl. oben den Abschnitt zur Übernahme nicht<br />

staatlicher Unterlagen). Weiter fand eine Führung mit knapp<br />

dreissig Lernenden im Fach Information und Dokumentation<br />

statt, die im Rahmen eines Überbetrieblichen Kurses ÜK das<br />

Staatsarchiv besuchten.<br />

23


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Amtsdruckschriftensammlung<br />

Neben der Bewirtschaftung der periodisch abgelieferten<br />

Druckschriften wurden 2015 insgesamt 34 Amtsdruckschriften<br />

(2014: 65; 2013: 119) aktiv eingefordert.<br />

Bei der aktiven Beschaffung von Amtsdruckschriften kamen<br />

im Berichtsjahr deutlich weniger Ressourcen zum Einsatz. Dies<br />

hat unter anderem damit zu tun, dass mit der Staatskanzlei,<br />

die für das Content Management System cmS und somit die<br />

Pflege der kantonalen Website zuständig ist, ein Projekt zur<br />

effizienteren Beschaffung von Amtsdruckschriften konkretisiert<br />

wurde. Praktisch alle digital vorhandenen Amtsdruckschriften<br />

werden mittels cmS auf die kantonale Website hochgeladen.<br />

Das Projekt hat zum Ziel, halbjährlich eine Liste mit den neu<br />

publizierten digitalen Amtsdruckschriften zu bewerten und somit<br />

ressourcensparend jene Amtsdruckschriften zu bestimmen,<br />

die im Staatsarchiv Zürich noch nicht überliefert sind.<br />

Im Dezember des Berichtsjahrs übergab Ralph Ruch die<br />

Verantwortung für die Beschaffung von Amtsdruckschriften<br />

an Fabio Padrun.<br />

Ablieferungen<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 132 (2014:139; 2013: 124)<br />

Ablieferungen mit rund 955 (2014: 1577; 2013: 838) Laufmetern<br />

Gesamtumfang entgegengenommen. Davon stammen 1<strong>02</strong><br />

(2014: 110; 2013: 88) Ablieferungen von anbietepflichtigen Stellen,<br />

30 (2014: 29; 2013: 36) von Aktenbildnern, die nicht der<br />

Anbietepflicht unterstehen. Trotz unserer steten Bemühungen,<br />

Bewertungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung vorzunehmen,<br />

wird der Umfang einiger Ablieferungen durch Nachbewertungen<br />

im Staatsarchiv noch abnehmen.<br />

Der Ablieferungsumfang hat sich im Berichtsjahr zum Glück<br />

wieder dem Durchschnitt früherer Jahre angenähert. 2014 war<br />

im Zusammenhang mit der Aufhebung des Ablieferungsstopps<br />

für Patientendokumentationen ein absoluter «Spitzenjahrgang»<br />

(vgl. Jahresbericht 2014, S. 25). Immerhin hatte die<br />

Ablieferungswelle aus dem Gesundheitswesen praktisch keine<br />

Ausläufer ins Berichtsjahr.<br />

Die mit gut 99 Laufmetern umfangreichste Ablieferung<br />

stammte von der Kantonspolizei, mit Akten aus allen Hauptabteilungen<br />

seit ca. 1949. Weitere Ablieferungen mit einem<br />

Umfang von über 30 Laufmetern kamen vom Bezirksgericht<br />

Zürich (79 Laufmeter in zwei Ablieferungen), vom Institut für<br />

Klinische Pathologie des Universitätsspitals (41 Laufmeter),<br />

von der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des<br />

Universitätsspitals (40 Laufmeter), von der Firma Zwicky & Co.<br />

AG in Wallisellen (39 Laufmeter) und der ehemaligen Firma<br />

Roth Käse AG in Uster (38 Laufmeter).<br />

Im Berichtsjahr trafen elf Ablieferungen (2014: 10; 2013: 5)<br />

mit digitalen Daten ein; insgesamt umfassen sie rund 6.73 Gigabyte<br />

(2014: 69.5 Gigabyte; 2013: 0.018 Gigabyte). Weiterhin<br />

zeigen sich im Bereich der elektronischen Ablieferungen<br />

starke Schwankungen.<br />

Insgesamt 18 Eingänge im Berichtsjahr (2014: 22; 2013:17)<br />

enthielten unter anderem verschiedene AV-Medien (Fotos, Filme,<br />

Tonbänder und Ähnliches) im Umfang von knapp 30 Laufmetern.<br />

Die mengenmässig grössten audiovisuellen Teilbestände<br />

sind die Fotos und Filme im Firmenarchiv der Roth<br />

Käse AG sowie eine Sammlung mit Lehrfilmen des Kinderspitals<br />

aus den 1930er bis 1980er Jahren.<br />

Einige spezielle Eingänge waren etwa eine Pergamenturkunde<br />

von 1765 betreffend einen Teil des Weinzehnten von<br />

Uhwiesen, eine Sammlung alter Stempel des Passbüros oder<br />

verschiedene Objekte (Trophäen, Fahne, Vereinskasse usw.)<br />

des 2<strong>00</strong>3 aufgelösten Turnvereins der Kantonspolizei.<br />

Von den 1<strong>02</strong> Ablieferungen aus Anbietepflicht konnten 35<br />

Prozent (2014: 23; 2013: 21) zusammen mit elektronischen<br />

Metadaten übernommen werden. Dieser Anteil ist bereits<br />

deutlich höher als in den Vorjahren, wird sich aber noch signifikant<br />

weiter steigern müssen, damit die übernommenen<br />

Unterlagen möglichst effizient erschlossen werden können.<br />

Nachbewertungen und Kassationen<br />

von Zwischenarchiv-Beständen<br />

Im Rahmen des Projekts «Abbau Zwischenarchiv» wurden im<br />

Berichtsjahr wiederum verschiedene ältere Ablieferungen<br />

nachbewertet.<br />

Die im Vorjahr begonnene Nachbewertung der Akten des<br />

Generalsekretariats der Bildungsdirektion aus den Jahren<br />

1977 bis 2<strong>00</strong>2 konnte Anfang 2015 abgeschlossen werden.<br />

Von den ursprünglich 190 Laufmetern wurden 110 Laufmeter<br />

kassiert. Im Anschluss daran wurde die Nachbewertung der<br />

Jahrgänge 1926–1976 in Angriff genommen. Diese waren in<br />

früheren Jahren jeweils vollständig übernommen worden und<br />

befanden sich bereits im Endarchiv. Da diese Bestände aus<br />

konservatorischen Gründen und aufgrund mangelhafter Erschliessung<br />

sowieso zur Überarbeitung anstanden, werden<br />

sie nun zuerst nach den gleichen Prinzipien nachbewertet wie<br />

die neueren Jahrgänge.<br />

24


Abteilungen<br />

Ablieferungen aus Anbietepflicht, Auswahl<br />

Kantonspolizei<br />

Akten aus allen Hauptabteilungen, 1949–2014, 99 Lfm<br />

Universitätsspital<br />

Sektionsprotokolle der Pathologie sowie AIDS-Krankengeschichten der Klinik für Infektionskrankheiten,<br />

1985–2<strong>00</strong>4 bzw. 1984–2<strong>00</strong>4, zwei Ablieferungen, 41 + 40 Lfm<br />

Bezirksgericht Zürich<br />

Spruchbücher und Akten, 1964–1999, zwei Ablieferungen, 46 + 33 Lfm<br />

Bezirksrat Dielsdorf<br />

Protokolle, Register und Akten aus sämtlichen Bereichen, 1924–2<strong>00</strong>4, 30 Lfm<br />

Statthalteramt Zürich<br />

Geschäftsbücher und Akten, 1954–2<strong>00</strong>4, 26 Lfm<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />

Krankengeschichten und weitere Unterlagen der Kinderstation Brüschhalde, 1921–1998,<br />

20 Lfm<br />

Kantonales Laboratorium<br />

Unterlagen zur Kontrolltätigkeit, Korrespondenzen, Inventare und Personalunterlagen,<br />

1879–2<strong>00</strong>5, 14 Lfm<br />

Kantag Liegenschaften AG<br />

Akten von der Gründung bis zur Liquidation, 1999–2015, 12 Lfm<br />

Kinderspital<br />

Lehrfilme, 1935–1981, 10 Lfm<br />

Gesundheitsdirektion, Generalsekretariat<br />

Projektunterlagen, Konzeptuelles, Kampagnenmaterial (inkl. Filme) aus dem Bereich Prävention<br />

und Gesundheitsförderung, 1980–2<strong>00</strong>5, 6 Lfm<br />

Direktion der Justiz und des Innern, Generalsekretariat<br />

Geschäftsleitungsunterlagen sowie Handakten der Regierungsräte Notter und Graf,<br />

1995–2<strong>00</strong>4, 6 Lfm<br />

Kantonale Heilmittelkontrolle<br />

Unterlagen zum Zürcher Gesundheitswesen, 1980–1995, 6 Lfm<br />

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW<br />

Unterlagen des ehemaligen Technikums Winterthur, 19<strong>00</strong>–2<strong>00</strong>3, 6 Lfm<br />

Kantonale Drucksachen- und Materialzentrale KDMZ<br />

Altbestände und Akten aus DocuWare, 1930–2<strong>00</strong>5, 4 Lfm + 3 GB<br />

Pädagogisches Zentrum Pestalozzihaus (Räterschen)<br />

Akten der Heimkommission und der Heimleitung, 1922–2<strong>00</strong>5, 2 Lfm<br />

Passbüro<br />

Alte Stempel, ca. 1970–2<strong>00</strong>0, 0.5 Lfm<br />

Geschenke von anderen Institutionen und Privatpersonen<br />

Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem Staatsarchiv im Berichtsjahr geschenkt.<br />

Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />

herzlich gedankt.<br />

Bettina Bollmann, Zürich<br />

Lehenbrief des Bischofs von Konstanz um einen Teil des Weinzehnten von Uhwiesen, 1765<br />

Hansjürg Büchi, Zürich<br />

Fotoalben der Veteranenvereinigung der Füs Kp III/68 im Ersten Weltkrieg, 1913–1977<br />

Bernhard Fuchs, Langnau am Albis<br />

Pläne von Langnau am Albis, 1787–1884<br />

Brockenhaus der Heilsarmee, Le Lignon<br />

Beschreibung eines Erblehenhofs in Obermedikon (Wetzikon), 1790<br />

Erbengemeinschaft Helene Hoerni-Jung, Binningen<br />

Porträts von Paul Usteri (1768–1831), geschnitztes Usteri-Wappen, ca. 1824–1831<br />

Alexander Klemke, Winterthur<br />

Abschrift des Kyburger Grafschaftsrechts, 1792<br />

Politische Gemeinde Mettmenstetten<br />

Urbar der Kirche Mettmenstetten, 1650 (bereits seit 1937 im Staatsarchiv deponiert)<br />

Hans-Jürg Meyer, Winterthur<br />

Gedicht auf die Helden von Richterswil im Zweiten Villmergerkrieg, 1815<br />

Myrtha Schmid-Greutert, Uster<br />

Thematische Briefmarkensammlung zum Kanton Zürich, o. J.<br />

Magdalena Suter-Funk, Mettmenstetten<br />

Notizbuch von Karl Funk (1887–), Bezirksgerichtspräsident Affoltern a. A., 1929–1939<br />

Erna Walpen-Müller, Thun<br />

Carte vom Canton Zürich mit seinen nähern Angränzungen, von Heinrich Keller, Nachführung<br />

von 1869<br />

Robert Widmer, Wetzikon<br />

Rechenbuch der Spinnerei Girenbad, ca. 1820–1850<br />

25


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Im Bereich des Gesundheitswesens wurden mehrere Ablieferungen<br />

der Pathologie des Universitätsspitals nachbewertet.<br />

Dabei handelt es sich um einen medizinhistorisch bedeutsamen<br />

Bestand, dessen älteste Teile bis in die 1840er Jahre<br />

zurückreichen. Das Staatsarchiv entschied sich dafür, die Unterlagen<br />

bis 1922 (Ende der Aufbauphase) vollständig zu behalten,<br />

und ab dann die Überlieferung auf die Autopsieprotokolle<br />

jedes zehnten Jahrgangs sowie die Bände der Kriegsjahre<br />

1939–1945 zu beschränken, ergänzt durch Dias und<br />

Korrespondenzen. Die Unterlagen, die das Staatsarchiv nicht<br />

dauernd überliefern wird, werden vorläufig weiter aufbewahrt,<br />

da sie vom Institut für evolutionäre Medizin der Universität Zürich<br />

für so genannte Provenienzforschung gebraucht werden<br />

(Klärung der Herkunft der menschlichen Präparate in den<br />

Sammlungen der Universität). Heute ist es so, dass Patientinnen<br />

und Patienten explizit ihr Einverständnis geben müssen,<br />

bevor ihnen Organe und Gewebeproben zu Forschungszwecken<br />

entnommen werden dürfen. Dies war früher anders, was<br />

zu kontroversen ethischen und medizinhistorischen Fragestellungen<br />

führt.<br />

Bereits seit etlichen Jahren verfügt das Staatsarchiv über<br />

eine komplette Serie der Patientendokumentationen des Kinderspitals<br />

ab 1913. In Zusammenarbeit mit dem Spital und<br />

dem Archiv des Medizinhistorischen Instituts der Universität<br />

Zürich wurde ein Nachbewertungsverfahren für diese Krankengeschichten<br />

festgelegt: Einerseits behält das Staatsarchiv<br />

jeden fünften Jahrgang komplett sowie Epidemiejahrgänge<br />

wichtiger Krankheiten (Kinderlähmung, Grippe). Anderseits<br />

werden in Absprache mit den leitenden Ärztinnen<br />

und Ärzten des Kinderspitals Krankengeschichten mit besonderen<br />

Diagnosen aufbewahrt, um der medizinhistorischen<br />

Forschung spannende Unterlagen zur Verfügung zu stellen.<br />

Dazu gehören beispielsweise Patientendossiers von Kindern,<br />

deren geschlechtliche Zuordnung nicht eindeutig war. Der<br />

frühere Umgang mit diesen Kindern auch im Zürcher Kinderspital<br />

ist heute in Ethik und Medizin umstritten, weshalb verschiedene<br />

Forschungsprojekte zu diesem Thema durchgeführt<br />

werden. Die Umsetzung dieser Bewertungsentscheide<br />

soll 2016 erfolgen.<br />

Weitere Nachbewertungen und Teilkassationen betrafen<br />

im Berichtsjahr unter anderem Dossiers zu Brand- und Elementarschadenfällen<br />

der Gebäudeversicherung aus den<br />

Jahren 1973–1985, Wasserbauakten des früheren Amts für<br />

Gewässerschutz und Wasserbau aus den Jahren 1893–1988<br />

sowie die Wahl- und Abstimmungsprotokolle der Jahre 1987–<br />

2<strong>00</strong>5, die dem Staatsarchiv von der Staatskanzlei, den Parlamentsdiensten<br />

und dem Statistischen Amt in insgesamt<br />

65 Ablieferungen übergeben worden waren.<br />

Neueingänge aus nicht anbietepflichtigen Institutionen, Auswahl<br />

Ueli und Felix Roth, Uster<br />

Firmenarchiv der ehemaligen Roth Käse AG (Uster), 1863–1995, 38 Lfm<br />

Christlichdemokratische Volkspartei CVP des Kantons Zürich<br />

Parteiarchiv, ca. 19<strong>00</strong>–2<strong>00</strong>6, 24 Lfm<br />

Stiftung Volkshochschule des Kantons Zürich<br />

Stiftungsarchiv, 1920–2012, 16 Lfm<br />

Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz KKPKS<br />

Akten und Protokolle, 1948–2<strong>00</strong>8, 11 Lfm<br />

Turnverein der Kantonspolizei Zürich<br />

Vereinsarchiv, 1908–2<strong>00</strong>3, 3 Lfm<br />

Militär-Sanitäts-Verein Zürich<br />

Vereinsarchiv, 1881–2013, 2 Lfm<br />

Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz der Ostschweizer Kantone (BPUK-Ost)<br />

Jahresakten, 2<strong>00</strong>4–2010, 1 Lfm<br />

Archive zum Thema Seidenindustrie<br />

Archive der Firmen Zwicky & Co. AG (Wallisellen) und Stehli Seiden AG (Obfelden) sowie Unterlagen der ehemaligen<br />

Seidenwebschule Zürich sowie der Zürcherischen Seidenindustrie-Gesellschaft ZSIG, ca. 1850–2<strong>00</strong>0, 67 Lfm<br />

26


Abteilungen<br />

27


Aktenerschliessung<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Personelles<br />

Allgemeines<br />

Anfang Februar erhöhte die Abteilungsleiterin Bettina Tögel<br />

ihr Pensum von 90 auf 1<strong>00</strong> Prozent.<br />

Ende April traten zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen<br />

aus den Diensten des Staatsarchivs aus.<br />

Barbara Stadler trat nach 25 Jahren im Staatsdienst vorzeitig<br />

in den Ruhestand. Frau Stadler nahm ihre Arbeit im<br />

Staatsarchiv am 14. Mai 1990 auf und war in verschiedenen<br />

Bereichen und Abteilungen tätig. Spezielle Verdienste kommen<br />

ihr im Bereich Private Überlieferungsbildung zu. Auch<br />

der Schwerpunkt ihrer Erschliessungstätigkeit lag auf der Verzeichnung<br />

privater Ablieferungen aus den Abteilungen W I, X,<br />

GS und OBJ. Zudem konnten zahllose Kundinnen und Kunden<br />

ebenso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

Staatsarchivs von ihrem immensen Wissen nicht nur zur Zürcher<br />

Geschichte im engeren Sinn profitieren.<br />

Fabienne Lutz-Studer verliess das Staatsarchiv, um eine<br />

Stelle als Archivarin und Records-Managerin im Staatsarchiv<br />

ihres Heimatkantons Wallis anzutreten. Frau Lutz arbeitete<br />

seit dem 1. Dezember 2011 in der Aktenerschliessung. Unter<br />

ihrer Leitung erschlossen studentische Mitarbeitende, Praktikanten<br />

und Aushilfen Bestände mit grossen Fallaktenserien.<br />

Den Schwerpunkt ihrer eigenen Erschliessungstätigkeit bildeten<br />

die Bestände der Zürcher Seidenindustrie. Darüber hinaus<br />

importierte sie ältere disparate Katalogdaten in das Archivinformationssystem.<br />

Die beiden frei gewordenen Stellen, je eine im Erschliessungsteam<br />

1 und im Erschliessungsteam 2, konnten nahtlos<br />

besetzt werden.<br />

Bereits per 1. April nahm Angelika Merk ihre Tätigkeit als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin (80 %) auf. Frau Merk, Jahrgang<br />

1981, ursprünglich gelernte Industriekauffrau, studierte an der<br />

Universität Konstanz im Hauptfach Geschichte und in den Nebenfächern<br />

Kunst und Medienwissenschaft sowie Soziologie.<br />

Sie schloss ihr Studium 2<strong>00</strong>9 mit einer Arbeit über die Blockbücher<br />

der ars moriendi mit dem Magister Artium ab. Im Juli<br />

2015 promovierte sie zum Thema «Blockbücher des 15. Jahrhunderts.<br />

Artefakte des frühen Buchdrucks». Erste Erfahrungen<br />

mit der Archivwelt machte sie im Rahmen eines Praktikums im<br />

Stadtarchiv Konstanz sowie als Teilzeitangestellte bei der Fachlabor<br />

Gubler AG, wo sie vor allem für Erfassungs- und Kontrollarbeiten<br />

eingesetzt wurde, beispielsweise für das Indizieren von<br />

Plakaten für die Nationalbibliothek oder das Erfassen eines Karteikartenkatalogs<br />

für das Staatsarchiv Basel-Stadt.<br />

28


Abteilungen<br />

Am 1. Mai trat Pascal Pauli seine Stelle als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter (90 %) an. Herr Pauli, Jahrgang 1971 und<br />

wohnhaft in Zürich, studierte nach einer kaufmännischen Lehre<br />

und dem Besuch der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene<br />

an der Universität Zürich Allgemeine Geschichte,<br />

Philosophie und Politikwissenschaften. Seine Lizentiatsarbeit<br />

zur Instrumentalisierung des Aargauer Klosterstreits in der<br />

Zürcher Politik der frühen 1840er Jahre reichte er 2<strong>00</strong>9 ein.<br />

Neben seinem Studium war er mehrere Jahre als Sachbearbeiter<br />

beim vdf Hochschulverlag tätig. Seit 2010 war er als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Geschichte<br />

Kloster Muri unter anderem für die Erschliessung des alten<br />

Archivs des Stiftsarchivs Muri-Gries zuständig. Im September<br />

2015 promovierte er mit der Dissertation «Schule oder<br />

‹ungeschiktes Parade-Gebäude›? Der Neubau des Klosters<br />

Muri im 18. Jahrhundert.» Weitere Erschliessungserfahrung<br />

sammelte Herr Pauli bei der Bearbeitung des Depositums des<br />

Pfadfinderkorps Flamberg im Stadtarchiv Zürich. Daneben<br />

arbeitete er am Konzept der Ausstellung «Einmal Pfadi – immer<br />

Pfadi» mit, die 2012 im Stadthaus zu sehen war.<br />

Von Juni bis Dezember erhielt die Abteilung zusätzliche Mittel,<br />

um Bestände, die Unterlagen zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen<br />

enthalten, schneller erschliessen zu können. Die<br />

Pensen einiger Mitarbeiter konnten damit temporär erhöht und<br />

mehrere Aushilfen konnten eingesetzt werden. Jan Kiepe, wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter, erhöhte sein Pensum während<br />

sechs Monaten um 10, die studentischen Mitarbeitenden Flurina<br />

Camenisch, Julia Keller, Elias Oswald und Mathias Ulrich<br />

während je zwei Monaten um 20 Prozent.<br />

Ende November kündigte Barbara Brawand ihre Stelle als<br />

studentische Mitarbeiterin, um sich auf einen geplanten Studienaufenthalt<br />

an der Universität Münster vorzubereiten. Barbara<br />

Brawand arbeitete seit dem 1. Februar 2012 in der Aktenerschliessung,<br />

wo sie Fallakten aus dem Gesundheits- und<br />

Justizbereich erschloss und bei der Erschliessung der Bestände<br />

der Zürcher Seidenindustrie mithalf.<br />

Per 1. Dezember nahm Kerstin Ochsner ihre Tätigkeit als<br />

studentische Mitarbeiterin (40 %) im Erschliessungsteam 1<br />

auf. Frau Ochsner, geb. 1991 und wohnhaft in Bennau SZ,<br />

studiert seit Herbst 2012 Geschichte, Ethnologie und Mittelalterarchäologie<br />

an der Universität Zürich und schloss im Dezember<br />

ihre Bachelorarbeit ab. Erste Erfahrungen in der Bearbeitung<br />

von Archivgut sammelte sie von 2014 bis 2015 im<br />

Völkerkundemuseum in Zürich, wo sie Fotografien aus China<br />

inventarisierte. 2015 begann sie zudem ein befristetes Prak­<br />

tikum bei Neumann und Kamp zur Zürcher Seidenindustrie,<br />

nachdem sie ein entsprechendes Seminar absolviert hatte.<br />

Im Rahmen von Aushilfsjobs arbeiteten Alix Suter, Gion-<br />

Luca Gubler, Laura Bitterli, Sandra Morach, Lauren Stollenwerk,<br />

Nicolas Hermann und Julia Kühni in der Aktenerschliessung.<br />

Sie bearbeiteten unter anderem Krankengeschichten<br />

der Psychiatrischen Poliklinik und der Psychiatrischen Klinik<br />

Rheinau sowie Akten der Gebäudeversicherung Zürich.<br />

Wir danken allen aus den Diensten des Staatsarchivs ausgetretenen<br />

langjährigen Mitarbeiterinnen sowie allen Aushilfen<br />

herzlich für ihren engagierten Einsatz und wünschen Ihnen<br />

für die Zukunft alles Gute.<br />

Im Rahmen der internen Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeitenden<br />

wurde im Juni ein Workshop zur Erschliessung<br />

von audiovisuellen Medien durchgeführt. Anhand einer theoretischen<br />

Einführung und praktischer Übungen wurde die Verzeichnung<br />

von Ton- und Filmdokumenten auf Stufe Dokument<br />

hinsichtlich der Titelbildung, der Bestimmung der spezifischen<br />

Merkmale und des jeweiligen Sonderstandortes erläutert sowie<br />

die korrekte Verpackung und Signierung der Archivalien<br />

gezeigt.<br />

An einzelnen internen Weiterbildungen wurde die Schulung<br />

des Bildassistenten von scopeArchiv fortgesetzt. Von der Abteilung<br />

Aktenerschliessung wurden Dominic Meier, Angelika<br />

Merk und Pascal Pauli sowie von anderen Abteilungen Martin<br />

Leonhard (in seiner Funktion als Applikationsverantwortlicher)<br />

und Dominic Michel (als studentischer Mitarbeiter des Kompetenzzentrums<br />

AV-Medien) an einem eintägigen Workshop<br />

im September in die Funktionsweise dieses wichtigen Importwerkzeugs<br />

eingeführt. Anschliessend erhielten alle Teilnehmer/innen<br />

zur Übung eine kleinere Menge an Digitalisaten aus<br />

verschiedenen Plan-Abteilungen, von denen Ansichts- und<br />

Vorschaubilder erzeugt und mit den jeweiligen Verzeichnungseinheiten<br />

verknüpft wurden.<br />

An externen Weiterbildungen besuchten die beiden Teamleiterinnen<br />

Monika Rhyner und Denise Thoma im Februar und<br />

März den Berufsbildnerkurs. Regula Giger besuchte im Frühling<br />

den Basiskurs für Prüfungsexpertinnen und schloss im<br />

Laufe des Jahres ihren Diplomkurs für Berufsbildnerinnen ab.<br />

Im März absolvierte Alberto Fasulo den Grundkurs für Archivarinnen<br />

und Archivare des VSA, und Armin Gockenbach<br />

nahm im September sein mehrjähriges Teilzeitstudium in Information<br />

Science an der HTW Chur auf.<br />

Den diesjährigen Teamtag, der von Jan Kiepe organisiert<br />

wurde, verbrachte die Abteilung bei mildem Sommerwetter<br />

29


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

am linksseitigen Ufer des Zürichsees. Am Vormittag stand<br />

eine Wanderung von der Albispasshöhe nach Horgen auf dem<br />

Programm. Dabei wurde ein Teil des Sihltals durchquert. Nach<br />

einem Mittagessen in Horgen Oberdorf führte der Weg am<br />

Zürichsee entlang ins ehemalige Bergwerk Käpfnach. Dort<br />

hielt Roger Senn zunächst einen Vortrag über die Geschichte<br />

des seit dem Mittelalter genutzten und 1947 stillgelegten Bergwerks,<br />

um dann einen Dokumentarfilm aus dem Jahr 1943 zu<br />

zeigen. Besonders eindrucksvoll war die anschliessende Fahrt<br />

mit der elektrischen Stollenbahn durch den knapp 1.4 Kilometer<br />

langen, feucht-kühlen und engen Stollen. Dank der<br />

Schutzhelme blieben alle Köpfe unversehrt.<br />

Lehrstellen, Berufsbildung<br />

Dominic Meier, Lernender im Bereich Information und Dokumentation,<br />

hat das zweite und dritte Semester seiner Ausbildung<br />

absolviert. In der Abteilung Überlieferungsbildung wurde<br />

er in die Bewertung von Archivalien und in die Verarbeitung<br />

von Ablieferungen eingeführt. In der Abteilung Aktenerschliessung<br />

lernte er die Erschliessung von Plänen, Fotografien und<br />

Filmen. Daneben erhielt er Einblick in die Aufgaben und Tätigkeiten<br />

des Bibliotheksteams, der Abteilung Beständeerhaltung<br />

und der Abteilung Editionsprojekte. Die letzten drei Monate<br />

des Jahres verbrachte Dominic Meier im Praktikum in<br />

der Dokumentation von SRF Radio, wo er vor allem die Erschliessung<br />

von Audiodokumenten und die Digitalisierung von<br />

Audiobändern kennen lernte.<br />

Zur Besetzung des zweiten Ausbildungsplatzes für Fachpersonen<br />

Information und Dokumentation EFZ fand am 14.<br />

März zunächst eine Informationsveranstaltung statt. Anschliessend<br />

wurden von April bis Mai drei Schnupperlehren<br />

durchgeführt, bei der die interessierten Sekundarschüler/innen<br />

unter anderem Einblick in die Erschliessung standardisierter<br />

Akten, in die Recherchen mit verschiedenen Findmitteln<br />

und Datenbanken sowie in die Beantwortung von Kundenanfragen<br />

erhielten. Im Juni schlossen wir mit Svenja<br />

Zollinger, Jahrgang 2<strong>00</strong>0, wohnhaft in Volketswil, einen Lehrvertrag<br />

ab. Frau Zollinger beginnt ihre Ausbildung am 1. August<br />

2016.<br />

Vor dem Beginn des zweiten Ausbildungsgangs wird der<br />

vom Staatsarchiv speziell für die archivischen Bedürfnisse weiterentwickelte<br />

Ausbildungsplan für I + D-Fachleute einem Review<br />

unterzogen werden. Das ist ohnehin vor jedem neuen Ausbildungsgang<br />

vorgesehen, im Moment aber speziell wichtig,<br />

weil per 1. Januar 2015 ein neuer Bildungsplan in Kraft gesetzt<br />

wurde. Sämtliche Lernziele, Konkordanzen und Kompetenzniveaus<br />

müssen deshalb überprüft und gegebenenfalls angepasst<br />

werden. Die Arbeiten wurden zum Jahresende aufgenommen<br />

und sollen im Frühling 2016 abgeschlossen werden.<br />

Neben der eigenen Ausbildung von Fachpersonen Information<br />

und Dokumentation EFZ unterstützte das Staatsarchiv<br />

die Ausbildungsdelegation I + D des VSA bei der beruflichen<br />

Grundbildung in zweierlei Hinsicht:<br />

Zum einen war Regula Giger das erste Mal als Prüfungsexpertin<br />

für die praktische Lehrabschlussprüfung tätig. Mitte<br />

März besuchte sie hierfür zunächst den obligatorischen Kurs<br />

für Prüfungsexpertinnen und -experten am Eidgenössischen<br />

Hochschulinstitut in Zollikofen BE. Ebenfalls im März trafen<br />

sich alle Prüfungsexpertinnen und -experten der Schulregion<br />

Zürich zur gemeinsamen Prüfungsbesprechung. Anschliessend<br />

fand zusammen mit der zweiten Prüfungsexpertin die<br />

Besichtigung des Betriebs des zu prüfenden Lernenden statt.<br />

Im Mai erfolgte schliesslich die Abnahme der ganztägigen<br />

praktischen Lehrabschlussprüfung in der Bibliothek der Universität<br />

St. Gallen.<br />

Zum anderen übernahm die Abteilung Aktenerschliessung<br />

die Durchführung des Überbetrieblichen Kurses «Erschliessen<br />

im Archiv». Der Kurs für die Lernenden des 2. Lehrjahrs der<br />

Schulregion Zürich fand an drei Dienstagen im Oktober und<br />

November statt und gilt als Kompetenznachweis. Nach der<br />

Vorstellung des Staatsarchivs und einer Einführung in die Erschliessung<br />

mit ISAD(G) durch die Abteilungsleiterin Bettina<br />

Tögel wurden die 28 Teilnehmenden von den beiden Berufsbildnerinnen<br />

Jonilla Keller und Regula Giger in die praktische<br />

Erschliessungstätigkeit eingeführt. Danach erschlossen die<br />

Lernenden knapp 17.5 Laufmeter Akten zu Gewässerkorrektionen<br />

des Amts für Gewässerschutz und Wasserbau. Nach<br />

dem Abschluss der Bewertungen wurden die Daten ins AIS<br />

importiert, so dass der Bestand im nächsten Jahr von studentischen<br />

Mitarbeitenden fertig bearbeitet werden kann.<br />

Archivpraktika<br />

Im Rahmen der Ausbildung zur Fachperson Information und<br />

Dokumentation EFZ beendete zunächst Guido Häfeli, Dokumentationsstelle<br />

des SRF, sein von Oktober 2014 bis Ende<br />

Februar 2015 dauerndes Praktikum. Anschliessend absolvierten<br />

Yaron Maag, Zentralbibliothek Zürich, von Mitte Februar<br />

bis Ende April und Marina Frei, Kantonsbibliothek Thurgau,<br />

von Mai bis Juli ein Praktikum in der Abteilung Aktenerschliessung.<br />

30


Abteilungen<br />

Herr Häfeli bearbeitete Krankenakten der Psychiatrischen<br />

Poliklinik sowie der Psychiatrischen Klinik Rheinau und erschloss<br />

Akten der Bezirksanwaltschaft Zürich nach.<br />

Herr Maag bearbeitete Krankenakten der Psychiatrischen<br />

Klinik Rheinau, Verfahrensakten des Bezirksgerichts Hinwil<br />

und half bei Kontrollen von Mikrofichen sowie Sortier- und<br />

Gliederungsarbeiten von Verzeichnungseinheiten des Klassenfotoarchivs<br />

Haagmans mit.<br />

Frau Frei bearbeitete Krankenakten der Psychiatrischen<br />

Poliklinik, Promotionsakten der Philosophischen Fakultät sowie<br />

Bände, Karteien und Verfahrensakten des Bezirksgerichts<br />

Uster. Weiter arbeitete sie bei Kontrollen von Mikrofichen des<br />

Klassenfotoarchivs Haagmans sowie der Trockenreinigung<br />

von Bänden des Notariats Höngg-Zürich mit.<br />

Erschliessungstätigkeit<br />

Neu- und Nacherschliessungen insgesamt<br />

Die ersten beiden Jahresziele der Abteilung bestanden darin,<br />

1977 Laufmeter analoge und 69.47 Gigabyte digitale Unterlagen<br />

aus Neuzugängen und aus dem Zwischenarchiv zu bearbeiten.<br />

Der Umfang ergab sich aus 1577 Laufmetern und<br />

69.47 Gigabyte des Ablieferungsjahrs 2014 sowie 4<strong>00</strong> Laufmetern<br />

aus dem Zwischenarchiv. Als drittes Jahresziel neu<br />

festgelegt wurde die Nacherschliessung von 150 Laufmetern<br />

Unterlagen, die sich bereits im Endarchiv befinden. Solche<br />

Nacherschliessungen wurden bereits in den Vorjahren regelmässig<br />

vorgenommen; sie stehen in direktem Zusammenhang<br />

mit der Überarbeitung der herkömmlichen Findmittel und deren<br />

Überführung ins Archivinformationssystem.<br />

An analogen Neu- und Zwischenarchivzugängen konnten<br />

1<strong>00</strong>9.5 (Vorjahr: 1031.6) Laufmeter erschlossen werden. Damit<br />

konnte das Jahresziel nur zu 51.1 Prozent erfüllt werden.<br />

Nicht nur das ausserordentlich grosse Ablieferungsvolumen<br />

(infolge Aufhebung des Ablieferungsstopps für Patientenakten),<br />

sondern auch die aufwändigen Bereinigungen der<br />

Schutzfristen gemäss den Bestimmungen des revidierten Archivgesetzes<br />

und schliesslich die Bearbeitung von Beständen<br />

mit einem ungünstigen Aufwand-Ertragsverhältnis (Sammlung<br />

Karten und Pläne, so genannte Seidenarchive, Krankengeschichten<br />

der Poliklinik etc.) waren die wichtigsten Ursachen<br />

dafür. Die durchgeführten Nachbewertungen und sonstigen<br />

üblichen Verdichtungen im Erschliessungsprozess<br />

schlugen sich im Berichtsjahr nicht nieder, unter anderem<br />

deshalb, weil wir die Laufmeterberechnung auf eine neue<br />

Grundlage gestellt haben. Die 1<strong>00</strong>9.5 Ablieferungslaufmeter<br />

wurden zu 1018.2 (Vorjahr: 672.5) Laufmetern im Endarchiv<br />

verarbeitet.<br />

An digitalen Neu- und Zwischenarchivzugängen konnten<br />

2957.7 Gigabyte (Vorjahr: 629.8) bearbeitet und das Jahresziel<br />

weit überschritten werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich<br />

um verknüpfte Digitalisate aus dem so genannten<br />

Klassenfotoarchiv von Hubert und Walter Haagmans (Fonds<br />

W I 90) sowie der Sammlung Karten und Pläne (Fonds PLAN B,<br />

C, D, P, Q, R, T, U und V).<br />

An bereits im Endarchiv befindlichen Beständen konnten<br />

267.6 (Vorjahr: 176.4) Laufmeter nacherschlossen werden. Das<br />

Jahresziel wurde zu 178.4 % erreicht. Mehr als die Hälfte der<br />

nacherschlossenen Unterlagen stammt aus Notariatsbeständen.<br />

Weitere umfangreiche Nacherschliessungen wurden in<br />

der Abteilung U mit der Einzelverzeichnung der Promotionsakten<br />

und dem Beginn der kompletten Neuverzeichnung der<br />

Abteilung X vorgenommen.<br />

Projekte<br />

Am Grossprojekt zum Abbau der Restanzen im Zwischenarchiv<br />

wurde auch im siebten Jahr weitergearbeitet. Zu Beginn<br />

des Jahres bestand das Zwischenarchiv aus 1108 Ablieferungen<br />

mit einem Umfang von 9087.6 Laufmetern. Im Lauf<br />

des Jahres wurden 17 Ablieferungen mit einem Umfang von<br />

343.6 Laufmetern erschlossen, so dass das Zwischenarchiv<br />

zum Jahresende, nach einer kleinen Korrektur, 1<strong>00</strong>9 Ablieferungen<br />

mit einem Umfang von 8915.9 Laufmetern umfasste.<br />

Das Jahresziel konnte somit erstmals nicht ganz erreicht werden;<br />

die hauptsächlichen Gründe sind im vorhergehenden<br />

Abschnitt genannt. Insgesamt erfuhr das Zwischenarchiv erstmals<br />

seit Projektbeginn einen Zuwachs: Der Zugang ins Zwischenarchiv<br />

bestand aus 111 Ablieferungen mit einem Umfang<br />

von 1083.6 Laufmetern. Zum Jahresbeginn 2016 befinden sich<br />

somit 12<strong>02</strong> Ablieferungen mit 9827.6 Laufmetern im Zwischenarchiv.<br />

Die Überführung der bestehenden älteren Findmittel in die<br />

Archivdatenbank wurde fortgesetzt. Die nicht mehr dem Verzeichnungsstand<br />

entsprechenden, so genannten Schwarzen<br />

Kataloge sind mittlerweile zum grössten Teil abgelöst. Seit<br />

Beginn dieses Projekts im Jahr 2<strong>00</strong>9 wurden die Archivabteilungen<br />

A–T, UU, V I – V IV und Y für den Archivkatalog aufbereitet.<br />

Im Berichtsjahr kamen die Abteilungen C III 12 (Landvogtei<br />

Knonau), U 1 – U 128 (Unterrichtswesen, Akten, Pertinenzablage)<br />

und V V 1 – V V 125 (Amt für Luftverkehr,<br />

31


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Registraturplan 1) mit insgesamt 19 148 (Vorjahr 21 826) bestellbaren<br />

Einheiten hinzu. In Bearbeitung befinden sich die<br />

Abteilungen U 129 – U 975 (Unterrichtswesen, Akten, Provenienzablage),<br />

V V 126 – V V 195 (Amt für Luftverkehr, Registraturplan<br />

2) und X (Handschriften und Einzelnes privater Herkunft),<br />

wobei die Überführung der letzten noch ausstehenden<br />

Kataloge Hand in Hand mit der Nacherschliessung mangelhaft<br />

geordneter und/oder verzeichneter Bestände vorgenommen<br />

wird.<br />

Das im Jahr 2<strong>00</strong>8 gestartete Projekt «Aufbereitung der<br />

Sammlung Karten und Pläne» konnte 2015 fristgerecht abgeschlossen<br />

werden. Nachdem im Frühjahr die letzten 11<strong>00</strong> Pläne<br />

aus den Fonds C (Stadt Zürich), P (Waldungen) und R<br />

(Kirchliche Bauten) neu verzeichnet und verpackt werden<br />

konnten, ging es in den folgenden Monaten darum, die einzelnen<br />

Fonds für die Veröffentlichung vorzubereiten. Die letzten<br />

rund 11 6<strong>00</strong> Datensätze wurden mit Vorschau- und Ansichtsbildern<br />

versehen, über 13 7<strong>00</strong> Mikrofichen in Bezug auf<br />

ihre Vollständigkeit und ihren Inhalt kontrolliert, 62 Reproduktionen<br />

von Plänen wurden neu erschlossen und in die Sammlung<br />

TAI (Turicensia in anderen Institutionen sowie in Privatbesitz)<br />

versetzt und zudem vier Alben mit fotografierten Plänen<br />

des Hochbauamtes ins Provenienzarchiv versetzt. Zum<br />

Schluss wurden sämtliche Fondsbeschreibungen sowie die<br />

Beschreibung der Abteilung Karten und Pläne verfasst und<br />

im Archivkatalog veröffentlicht (zum Projekt vgl. auch unten<br />

Abschnitt Beständeerhaltung).<br />

Im Rahmen des Projekts zur Neuerschliessung der Notariatsbestände<br />

(Projekt NOT) konnten sechs Kanzleien (Höngg,<br />

Horgen oberer Teil, Horgen unterer Teil, Knonau, Küsnacht<br />

und Kyburg) und sieben Notariate (Affoltern, Bauma, Küsnacht,<br />

Meilen, Thalwil, Zürich (Altstadt) und Höngg-Zürich)<br />

abschliessend bearbeitet werden. Als Projektmitarbeitende<br />

waren unter der Leitung von Christian Sieber weiterhin Daniel<br />

Demin, Barbara Dürr und Jonilla Keller im Einsatz, neu<br />

stiessen Lilian Casanova und Mathias Ulrich dazu. Mit diesen<br />

zusätzlichen Kräften war es möglich, jeweils drei Fonds parallel<br />

zu bearbeiten, so dass zum Jahresende 48 Prozent des<br />

Gesamtvolumens der Notariatsbestände bearbeitet sind. An<br />

Unterlagen aus der Zeit vor 1840, die nach Provenienzen geordnet<br />

in der Abteilung B XI verbleiben, sind mittlerweile 20<br />

von 43 Kanzleien bzw. 26 Prozent des Gesamtvolumens bearbeitet.<br />

An Unterlagen aus der Zeit nach 1840, die ins Provenienzarchiv<br />

versetzt werden, sind es 22 von 51 Notariaten<br />

bzw. 74 Prozent des Gesamtvolumens. Forciert wurde die<br />

Einzelverzeichnung von Protokollen über Erbschaftssachen<br />

und Konkursprotokollen des 19. und 20. Jahrhunderts. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung Überlieferungsbildung, die<br />

weitere Ablieferungen zur Schliessung von Lücken in den ältesten<br />

Beständen ins Haus holte, und der Abteilung Beständeerhaltung,<br />

wo Matthias Kuhlenkötter die Verantwortung für<br />

das Projekt NOT übernahm, wurde in bewährter Form weitergeführt.<br />

Das Projekt zur Sicherung der Bestände der Zürcher Seidenindustrie<br />

wurde fortgesetzt. Erschlossen wurden die Archive<br />

des Industrie-Arbeitgeber-Vereins Wädenswil und oberer<br />

Zürichsee IAVW (W I 107), der Firma Stünzi (W I 108), der<br />

Familie Stünzi (W I 109) und der Mechanischen Seidenstoffweberei<br />

Adliswil MSA (W I 110) mit einem Gesamtumfang von<br />

8.53 Laufmetern und 645 bestellbaren Einheiten. Damit sind<br />

inzwischen zwölf der 18 so genannten Seidenarchive erschlossen.<br />

Der Abschluss des Projektes war ursprünglich für 2015<br />

geplant. Da die restlichen Bestände, mit einer Ausnahme, erst<br />

bis Anfang Dezember vollständig im Staatsarchiv eingingen,<br />

erfährt das Projekt nun aber eine gewisse Verzögerung. Jan<br />

Kiepe, der nach dem Weggang von Fabienne Lutz neu für die<br />

Erschliessung der noch ausstehenden Bestände verantwortlich<br />

ist, wird unser Teilprojekt 2016 abschliessen können.<br />

Intensiviert wurde die Erschliessung von Beständen, die<br />

Unterlagen zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen enthalten,<br />

einerseits, um Betroffenen die Akteneinsicht zu erleichtern,<br />

anderseits, um weitere Bestände der wissenschaftlichen<br />

Forschung zugänglich zu machen. Erschlossen wurden vor<br />

allem Bestände von Schul-, Kinder- und Jugendheimen, der<br />

Bezirksräte und der Psychiatrie.<br />

Die Nacherschliessung mangelhaft geordneter und/oder<br />

verzeichneter Bestände wurde weiter vorangetrieben. 39 Endarchivbestände<br />

wurden abschliessend neu geordnet, detailliert<br />

verzeichnet und wo nötig konservatorischen Massnahmen<br />

unterzogen. Im Alten Archiv waren dies zum einen Akten<br />

betreffend Zürcher Religionssachen im Allgemeinen aus den<br />

Jahren 1357–1799 (Bestand E I 1). Im 19. Jahrhundert war die<br />

Ordnung dieses für die Zürcher Geschichte wichtigen Bestandes<br />

durch eine rein chronologische Aneinanderreihung der<br />

einzelnen Aktenstücke ohne Rücksicht auf deren Geschäftsund<br />

Entstehungszusammenhänge zerstört worden. Dadurch<br />

wurden die alten Register und Verzeichnisse entwertet, und<br />

der Bestand war kaum mehr benutzbar. Nun wurde die ursprüngliche<br />

Registraturordnung wieder hergestellt, die Provenienzen<br />

(Ratsarchiv und Kirchenarchiv) wurden nachgewie­<br />

32


Abteilungen<br />

sen und alle Geschäfte einzeln verzeichnet (insgesamt 1390<br />

bestellbare Einheiten). Zum anderen wurden die Akten und<br />

Bände der Kanzleien Höngg, Horgen oberer Teil, Horgen unterer<br />

Teil, Knonau, Küsnacht und Kyburg aus den Jahren 1601–<br />

1857 (Bestände B XI 15 – B XI 20) nacherschlossen. Im Pertinenzarchiv<br />

wurden der Brouillon des Kantonsratsprotokolls<br />

(MM 28) aus dem Zeitraum 1869–1932 sowie die Akten des<br />

Zürcher Hilfsvereins für schweizerische Wehrmänner aus den<br />

Jahren 1866–1921 (Q I 175) neu geordnet und detailliert verzeichnet.<br />

Im Provenienzarchiv konnte die Nacherschliessung<br />

des Handelsgerichts, des Schiedsgerichts und des Bezirksrats<br />

Winterthur beendet sowie die der Bezirksanwaltschaft<br />

Zürich und der Notariate fortgesetzt werden. Schliesslich wurden<br />

in der Abteilung Nicht staatliche Archive die Fonds des<br />

Vereins ehemaliger Schülerinnen der Schule für Gesundheitsund<br />

Krankenpflege am Kinderspital Zürich (W I 95) und der<br />

Konferenz der Klinikdirektoren des Universitätsspitals Zürich<br />

(W II 87) komplett überarbeitet und Letzterer als Bestand Z 677<br />

ins Provenienzarchiv versetzt. Darüber hinaus konnten in der<br />

Abteilung X (Handschriften und Einzelnes privater Herkunft)<br />

die Signaturen X 1 – X 164, X 225 und X 398 abschliessend<br />

bearbeitet werden. Zum Jahresende befanden sich neun weitere<br />

Bestände in Bearbeitung.<br />

Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />

Ablieferungen 2014, analog<br />

1577 Lfm<br />

Ablieferungen 2014, digital<br />

69.47 GB<br />

Soll Abbau Zwischenarchiv<br />

4<strong>00</strong> Lfm<br />

Jahresziel 2015<br />

1977 Lfm Neuerschliessung<br />

69.47 GB Neuerschliessung<br />

150 Lfm Nacherschliessung<br />

Neuerschliessung, analog<br />

Bearbeitete Ablieferungen<br />

1<strong>00</strong>9.5 Lfm<br />

in Endarchivzugängen<br />

1018.2 Lfm<br />

Zielerreichung 2015 51.1 %<br />

Neuerschliessung, digital<br />

Bearbeitete digitale Unterlagen<br />

2957.7 GB<br />

Zielerreichung 2015 > 1<strong>00</strong>.0 %<br />

Nacherschliessung<br />

Bearbeitete Endarchivbestände, alt 267.6 Lfm<br />

Bearbeitete Endarchivbestände, neu 315.8<br />

Zielerreichung 2015 178.4 %<br />

Angelegte (erfasste) Datensätze 2015 210 555<br />

Bearbeitete (mutierte) Datensätze 2015 871 997<br />

Neue gesetzliche Schutzfristen<br />

Die Anfang 2014 mit der Inkraftsetzung des revidierten Archivgesetzes<br />

begonnene Implementierung der neuen Schutzfristen<br />

war mit einer integralen Durchsicht des Archivkatalogs<br />

verbunden. Sie konnte im Berichtsjahr planmässig abgeschlossen<br />

werden. Bei 201 Fonds, deren Schutzfristkategorien<br />

seinerzeit bei der Umstellung der Geschäftsregeln im AIS<br />

nicht global modifiziert werden konnten, wurden sämtliche<br />

Verzeichnungseinheiten einzeln kontrolliert und wo nötig die<br />

Schutzfristen korrigiert. Die zeitaufwändigen Bereinigungsarbeiten,<br />

bei denen die Abteilung Aktenerschliessung, wie<br />

schon im Vorjahr, von der Abteilung Editionsprojekte unterstützt<br />

wurde, dauerten das ganze Jahr. Die letzten bereinigten<br />

Fonds konnten im Januar 2016 im Archivkatalog aktualisiert<br />

werden.<br />

Erschliessungshandbuch<br />

Im Erschliessungshandbuch des Staatsarchivs sind die gültigen<br />

Regeln und Best Practices, die bei der Erschliessung<br />

des Archivguts angewendet werden, zusammengefasst. Seit<br />

seiner ersten Publikation im Januar 2014 ist das Erschlies­<br />

Bilanz Zwischenarchiv<br />

Bestand am 1. Jan.<br />

Bestand am 31. Dez.<br />

Zuwachs 2015<br />

9087.6 Lfm<br />

1108 Ablieferungen<br />

9827.6 Lfm<br />

12<strong>02</strong> Ablieferungen<br />

740 Lfm<br />

33


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Archivinformationssystem AIS<br />

Die Applikationsverantwortung lag im Berichtsjahr weiterhin<br />

bei Monika Rhyner (Leitung) und Florian Fischer; verstärkt<br />

wird das Team neu durch Martin Leonhard. Ausgehend von<br />

der Abteilungszugehörigkeit sowie der primären Verwendung<br />

von Modulen, Komponenten und Diensten, wurden der First<br />

Level Support und einzelne Aufgaben unter den drei Applikationsverantwortlichen<br />

aufgeteilt: Florian Fischer unterstützt<br />

die Abteilungen Überlieferungsbildung und Beständeerhaltung<br />

und verwaltet die Systembenutzer. Martin Leonhard ist<br />

zuständig für die Kundendienste, die Publikation von verknüpften<br />

Dateien und die Kontrolle der monatlich durchgeführten<br />

Synchronisation der produktiven Datenbank mit dem Archivkatalog.<br />

Monika Rhyner ist Ansprechperson für die Abteilungen<br />

Aktenerschliessung und Editionsprojekte sowie für Fragen<br />

zu den verschiedenen Assistenzwerkzeugen des AIS. Im<br />

ersten Quartal wurde der Query Log Viewer der Firma evelix<br />

GmbH angeschafft, der eine Auswertung der Suchabfragen<br />

im Archivkatalog ermöglicht. Zudem wurden weitere Tests für<br />

eine neue Version des SyncTools durchgeführt. Nachdem im<br />

April von der Softwarefirma eine komplett neue Version des<br />

SyncTools für Ende 2015 angekündigt wurde, die hauptsächsungshandbuch<br />

zu einem wichtigen Arbeitsinstrument für die<br />

Mitarbeiter/innen der Abteilungen Aktenerschliessung und<br />

Editionsprojekte geworden, und es wurde auch von externen<br />

Fachleuten wohlwollend aufgenommen. Da die definierten<br />

Arbeitsschritte, die verwendeten Materialien und die eingesetzte<br />

Informationstechnik mit neu auftretenden Anforderungen,<br />

Erkenntnissen und technischen Möglichkeiten Schritt<br />

halten sollen, haben wir den Anspruch, das Erschliessungshandbuch<br />

kontinuierlich weiter zu entwickeln und einmal jährlich<br />

nachzuführen. Die erste ordentliche Nachführung wurde<br />

im Frühling 2015 vorgenommen. Die wesentlichen Änderungen<br />

bestanden in der Erweiterung des Kapitels zur Vergabe<br />

der gesetzlichen Einschränkungs- und Schutzfristen, der Einfügung<br />

eines neuen Kapitels zur Verzeichnung von Spezialfällen<br />

sowie der Ergänzung um ein Kapitel zur Berechnung<br />

von Laufmetern. Darüber hinaus wurden die in der ersten Version<br />

noch fehlenden Abbildungen eingefügt, und die Funktionsfähigkeit<br />

sämtlicher Links wurde überprüft. Der Aufbau<br />

des Handbuchs wurde nicht verändert. Er folgt im Grossen<br />

und Ganzen den einzelnen Arbeitsschritten: Ordnung, Verzeichnung,<br />

konservatorische Aufbereitung, Signierung, Etikettierung<br />

und schliesslich Magazinierung. Um die einzelnen<br />

Kapitel und Abschnitte im Sinn eines Handbuchs direkt und<br />

unabhängig voneinander benutzen zu können, werden Redundanzen<br />

in Kauf genommen.<br />

Erschlossene Bestände<br />

Im Lauf des Jahres konnten 1<strong>00</strong> (Vorjahr: 118) Bestände abschliessend<br />

neu- und nacherschlossen werden. Insgesamt<br />

wurden 210 555 (Vorjahr: 268 176) Datensätze neu erfasst und<br />

871 997 (Vorjahr: 748 <strong>02</strong>9) bestehende Datensätze mutiert, wobei<br />

ein grosser Teil der Mutationen auf die Bereinigungen der<br />

Schutzfristen zurückzuführen ist. Von diesen Beständen, von<br />

denen bereits die Hälfte für die Anzeige im Archivkatalog veröffentlicht<br />

werden konnte, können aufgrund ihres Umfangs<br />

oder ihrer thematischen Zugehörigkeit zu einem Erschliessungsschwerpunkt<br />

folgende exemplarisch genannt werden:<br />

An grossen Beständen mit über 50 abgelieferten Laufmetern<br />

wurden die Akten zu Regierungsratsbeschlüssen des<br />

Tiefbauamts (Z 629 und Z 643), die Protokolle, Korrespondenz<br />

und Statistiken der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich<br />

(Z 637), die Krankenakten der Psychiatrischen Klinik Rheinau<br />

(Z 622, Z 640 und Z 657) sowie Krankenakten der Psychiatrischen<br />

Poliklinik (Z 620, Z 621, Z 650, Z 651, Z 670, Z 7<strong>00</strong> und<br />

Z 720) erschlossen.<br />

An mittelgrossen Beständen zwischen 20 und 40 Laufmetern<br />

wurden die nachbewerteten Arrestantenfotos des Kriminalfotodiensts<br />

der Kantonspolizei (Z 284 und Z 291), die Verwaltungsakten<br />

des Bezirksrats Zürich (Z 619), die Bewilligungen<br />

zum Handel mit Wertpapieren des Börsenkommissariats<br />

(Z 662), die Verfahrensakten, Spruchbücher und Register der<br />

Steuerrekurskommission (Z 626) neu erschlossen sowie die<br />

Grund-, Erbschafts- und Konkursprotokolle des Notariats<br />

Höngg-Zürich neu- und nacherschlossen.<br />

An kleinen Beständen zwischen 10 und 20 Laufmetern wurden<br />

die Verwaltungsakten des Bezirksrats Winterthur (Z 645)<br />

sowie die Spruchbücher und Verfahrensakten der Bezirksgerichte<br />

Uster (Z 646) und Zürich (Z 618, Z 632, Z 636 und Z 644)<br />

erschlossen.<br />

An kleinsten Beständen unter 10 Laufmetern wurden die<br />

Neuzugänge für die Sammlung Objekte (OBJ 174 – OBJ 184),<br />

die zu Ausbildungs- und Instruktionszwecken entstandene Fotosammlung<br />

der Kantonspolizei (Z 281), das Vereinsarchiv der<br />

Agriviva (W II 28), und die Verwaltungsakten, Spruchbücher<br />

und Verfahrensakten des Landwirtschaftsgerichts (Z 634) erschlossen.<br />

34


Abteilungen<br />

lich mit der geplanten scopeArchiv Version 5.2 kompatibel<br />

sein soll, wurden die Tests eingestellt. Um künftig während<br />

der Synchronisation auftretende Fehler einfacher eruieren zu<br />

können, wurden im Juli erste diesbezügliche Abklärungen getroffen.<br />

Schliesslich ermöglichte ab September eine Verdoppelung<br />

der Vorlagengruppen die Verwendung des Bild-Assistenten<br />

durch zwei Benutzer gleichzeitig. In der zweiten<br />

Jahreshälfte standen die Vorbereitungsarbeiten für die im dritten<br />

Quartal 2016 geplante Migration auf den neusten Release<br />

von scopeArchiv (Version 5.2) im Vordergrund. Die Migration<br />

soll gleichzeitig mit dem Austausch der Hardware sowie dem<br />

Wechsel auf das Betriebssystem Windows 10 und die Office-<br />

Programme 2016 erfolgen. Neben dem Einholen einer Offerte<br />

für die Migration wurde auch der dazu nötige Projektauftrag<br />

ausgearbeitet, so dass die Tests der neuen Version in der<br />

ersten Jahreshälfte 2016 stattfinden können.<br />

Publikationstätigkeit, Referate<br />

Im Berichtsjahr begleitete Denise Thoma das Archivseminar<br />

von Simon Teuscher, Historisches Seminar der Universität<br />

Zürich, zum Thema «Prekarität, Verschuldung und Überlebensstrategien<br />

im spätmittelalterlichen Zürich». Vgl. dazu<br />

unten den Abschnitt Individuelle Kundendienste, Universitäre<br />

Nutzung.<br />

Abgeschlossene Nacherschliessungen, Auswahl<br />

Abliefernde Stelle Inhalt; Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm<br />

Ablieferungen<br />

Lfm<br />

Endarchiv<br />

Kanzlei Kyburg<br />

Korrespondenz mit den Oberbehörden, Akten über<br />

Domänen, Grundzinsen und Zehnten, Konkursprotokolle,<br />

Grundprotokolle sowie Erblehenprotokolle<br />

1624–1857 59231.5 33.6<br />

Landvogtei Knonau<br />

Obergericht<br />

Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />

des Kinderspitals Zürich<br />

Staatskanzlei bzw. Kirchenrat<br />

Akten und Urkunden des Rechenrates und des Landvogteiamtes<br />

Knonau<br />

Verfahrensakten über Zivilstreitigkeiten juristischer<br />

Personen; Schiedsgericht<br />

Statuten, Protokolle, Jahresrechnungen und Korrespondenz;<br />

Verein ehemaliger Schülerinnen der<br />

Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am<br />

Kinderspital Zürich<br />

Akten betr. Zürcher Religionssachen aus der Registratur<br />

des Rates und dem Antistitialarchiv<br />

1405–1796 287 0.5 0.5<br />

1949–1995 124 4.7 4.7<br />

1932–2<strong>00</strong>9 49 0.5 0.9<br />

1357–17991032 3.5 3.1<br />

35


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, Auswahl * = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv<br />

Abliefernde Stelle Inhalt; Aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten Lfm<br />

Ablieferungen<br />

Agriviva<br />

Statuten, Protokolle, Korrespondenz des Vereins,<br />

Unter lagen zu Personellem, Finanziellem, den Arbeitseinsätzen<br />

von Jugendlichen in der Landwirtschaft<br />

sowie zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

1920–2011 522 7.0 8.9<br />

Bezirksgericht Zürich * Verfahrensakten und Spruchbücher 1959–1994 711 16.0 22.0<br />

Bezirksrat Winterthur *<br />

Bezirksrat Zürich *<br />

Verwaltungsprotokolle, Vormundschaftsprotokolle<br />

und Akten zu Genehmigungsverfahren<br />

Verwaltungsprotokolle und Korrespondenz, Akten<br />

über die Beaufsichtigung der Gemeinden, Akten zu<br />

Genehmigungsverfahren<br />

1831–1998 927 12.7 13.0<br />

1831–1999 2131 37.0 39.5<br />

Kantonspolizei Zürich * Arrestantenfotos; Kriminalfotodienst 1959–2<strong>00</strong>0 310 36.9 0.2<br />

Kantonspolizei Zürich*<br />

Fotodokumentation über die Tätigkeit der Kantonspolizei;<br />

Kriminalfotodienst<br />

1960–1970 4896 7.9 2.1<br />

Landwirtschaftsgericht Verwaltungsakten, Spruchbücher und Verfahrensakten 1963–2012 423 5.1 7.8<br />

Mechanische Seidenstoffweberei Adliswil<br />

MSA<br />

Protokolle der Generalversammlung, der Obligationärsversammlungen<br />

und des Verwaltungsrats, Hauptund<br />

Kassabücher, Verzeichnisse<br />

1867–1994 56 1.2 1.3<br />

Psychiatrische Klinik Rheinau Krankengeschichten 1918–2<strong>00</strong>4 6643 66.0104.8<br />

Steuerrekursgericht *<br />

Register, Rekursakten, Entscheidsammlungen und<br />

Spruchbücher; Steuerrekurskommissionen<br />

1923–1996 1033 31.7 28.7<br />

Tiefbauamt Akten zu Regierungsratsbeschlüssen 1971–2<strong>00</strong>6 1016 55.0 50.8<br />

Lfm<br />

Endarchiv<br />

Universitätsspital Zürich<br />

Volkswirtschaftsdirektion *<br />

Protokolle, Korrespondenz und Statistiken der Augenklinik<br />

Bewilligungsgesuche zum Handel mit Wertpapieren,<br />

Akten zur Kontrolle der Sparkassen; Börsenkommissariat<br />

1862–1961 38660.1 28.2<br />

1887–2<strong>00</strong>0 1336 30.0 31.3<br />

36


Abteilungen<br />

37


Individuelle Kundendienste<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Personelles<br />

Auf Ende Mai erklärte Brigitte Wäspi ihren vorzeitigen Altersrücktritt<br />

und gab ihre Stelle in der Bibliothek auf, die sie seit<br />

dem 1. November 2012 mit einem Pensum von 50–60 % versehen<br />

hatte. In der Bibliotheksarbeit befasste sie sich hauptsächlich<br />

mit der Bearbeitung eingehender Medien. Daneben<br />

leistete sie auch Einsätze am Empfang (Pausen- und Ferienablösungen).<br />

Wir danken ihr für ihren engagierten Einsatz und<br />

wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.<br />

Mitte Mai trat Nadja Meyer mit einem 60 %-Pensum ihre<br />

Nachfolge in der Bibliothek und am Empfang an. Frau Meyer,<br />

geb. 1994, wohnhaft in Löhningen SH, absolvierte ihre Lehre<br />

als Fachfrau Information und Dokumentation EFZ in den Bibliotheken<br />

Schaffhausen (Stadtbibliothek und Agnesenschütte).<br />

Das zweite Lehrjahr verbrachte sie im Stadtarchiv Schaffhausen.<br />

Nach dem Lehrabschluss war sie als Praktikantin und<br />

in einer befristeten Anstellung im Lehrbetrieb am Ausleihschalter<br />

und in der Erwerbung tätig.<br />

Auf den 1. September übernahm Verena Rothenbühler (lic.<br />

phil., Winterthur) ein 30 %-Pensum als wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

befristet auf ein Jahr. Zuvor arbeitete sie vom Januar<br />

2<strong>00</strong>9 bis Ende August in einem Teilzeitpensum bei der<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation mit (biographische Eckdaten<br />

siehe Jahresbericht 2<strong>00</strong>8, S. 37). In ihrer hauptberuflichen Tätigkeit<br />

als freischaffende Historikerin seit 1994 verfasste sie<br />

verschiedene Publikationen vor allem zum Zeitraum 19./20.<br />

Jahrhundert. Sie erwarb dabei viel Erfahrung bei der Nutzung<br />

von Zürcher und anderen schweizerischen Archiven. Ihre Anstellung<br />

hing mit der Zunahme von Anfragen zusammen, die<br />

Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen auf der<br />

Suche nach ihren Unterlagen an das Archiv richteten. Entsprechende<br />

Abklärungen müssen sorgfältig und umsichtig<br />

vorgenommen werden und sind mit einem enormen Zeitaufwand<br />

verbunden.<br />

Der von Martin Leonhard organisierte Teamtag am 24. August<br />

wurde gemeinsam mit den Mitarbeitenden des Bereichs<br />

Querschnittaufgaben durchgeführt. Er spielte sich auf Stadtzürcher<br />

und Dübendorfer Boden ab. Vom Zoo aus führte uns<br />

eine kleine Wanderung auf der alten Zürichbergstrasse nach<br />

dem alten Dorf Stettbach. Im Ortsmuseum Schwamendingen<br />

erlebten wir eine abwechslungsreiche Führung durch Erika<br />

Munz. Nach dem Mittagshalt im traditionellen Schwamendinger<br />

Wirtshaus zum Hirschen erhielten wir in Dübendorf durch<br />

Thomas Müller einen spannenden Einblick in die Räumlichkeiten<br />

und Sammlungen der Kantonalen Denkmalpflege.<br />

Benutzung<br />

Allgemeines<br />

In der Infrastruktur des Lesesaals und bei den Benutzungsbedingungen<br />

gab es im Berichtsjahr keine Veränderungen. Die<br />

Kurse «Recherche in der Archivdatenbank» von anderthalb<br />

Stunden Dauer zur Einführung in die verschiedenen Suchmöglichkeiten<br />

in der Archivdatenbank wurden wiederum periodisch<br />

angeboten. Sie wurden von Lilian Casanova geleitet und fanden<br />

am 27. Februar, 2. Juni, 5. November und am 1. De zember<br />

statt.<br />

Website und Online-Datenbanken<br />

Die Website des Staatsarchivs wurde weiterhin von Karin Huser<br />

betreut und aktualisiert.<br />

Webstatistiken<br />

Die Datengrundlage für unsere Webstatistik bilden die Zahlen<br />

des kantonalen Webcenters, das unsere Homepage betreibt.<br />

Zum zweiten Mal kam die neue Auswertungssoftware für die<br />

kantonalen Webseiten zur Anwendung, sodass die Zahlen von<br />

2014 und 2015 vergleichbar sind. Der Vorteil der neuen Statistik-Software<br />

besteht darin, dass sie die zahlenmässig stark<br />

ins Gewicht fallenden so genannten Roboter-Zugriffe, das<br />

heisst automatische Computerprogramme wie Suchmaschinen<br />

(Google, Bing, etc.), herausfiltert. Es werden nur noch die<br />

menschlichen Zugriffe gemessen.<br />

Die Analyse unserer Website, die sowohl allgemeine Informationen<br />

über unsere Institution als auch zahlreiche Downloads<br />

bietet, zeigt für das Berichtsjahr eine Zunahme der Besuche<br />

um gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 36 <strong>00</strong>0<br />

Besuche wurden unserer Website abgestattet, die zur Zeit<br />

aus 98 Unterseiten besteht. Im Durchschnitt wurden drei bis<br />

vier Unterseiten aufgerufen. Die gemittelte Verweildauer pro<br />

Besuch betrug vier Minuten. Besonders beliebt waren unsere<br />

Hintergrundinformationen und Grundlagendaten für genealogische<br />

Recherchen, so etwa die Liste der altverbürgerten<br />

Zürcher Familien, die Reports der Ende 2014 aufgeschalteten<br />

Ehedaten des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die Wappennachweisdatei.<br />

Auch bei der Nutzung des Online-Archivkatalogs konnten<br />

bei allen Werten deutliche Zunahmen gegenüber 2014 verzeichnet<br />

werden. Die Gesamtzahl der Besuche betrug 345 763,<br />

was einer Zunahme von 16 Prozent entspricht. Das lässt sich<br />

primär darauf zurückführen, dass unsere Online-Archivdatenbank<br />

aufgrund der steigenden Anzahl angehängter Dateien<br />

38


Abteilungen<br />

zunehmend attraktiver wird; zumindest legt das starke Anwachsen<br />

der Anzahl heruntergeladener Dateien diese These<br />

nahe. Im Berichtsjahr wuchs die Online-Archivdatenbank um<br />

weitere 85 255 publizierte Digitalisate auf insgesamt 312 859<br />

Dateien an. Die durchschnittliche Verweildauer im Online-Archivkatalog<br />

betrug dreizehn Minuten, 14 879 Besuche lagen<br />

zwischen fünfzehn und dreissig Minuten, 23 164 gar über dreissig<br />

Minuten. Insgesamt wurden 5.4 Millionen Seiten aufgerufen,<br />

pro Besuch durchschnittlich 15 Seiten.<br />

Online-Portal www.archivesonline.org<br />

Die Zugriffszahlen für die Benutzung des Archivportals entwickelten<br />

sich ebenfalls weiterhin positiv. 27 918 Personen<br />

unternahmen 41 824 Besuche (2014: 22 949 Personen, 35 879<br />

Besuche), also pro Monat im Durchschnitt knapp 35<strong>00</strong>. Sowohl<br />

die Zahl der Besuche als auch die Seitenaufrufe stiegen<br />

gegenüber dem Vorjahr wiederum um rund 20 Prozent an.<br />

Neben der Nationalbibliothek, den bisherigen zwölf Staatsarchiven,<br />

dem Stadtarchiv Schaffhausen und zwei Spezialarchiven<br />

können nun auch die Bestände der Staatsarchive<br />

Aargau, Waadt, Wallis und Appenzell Ausserrhoden über das<br />

Archivportal recherchiert werden. Vgl. auch oben Abschnitt<br />

Amtsleitung. Kooperationen.<br />

Website www.staatsarchiv.zh.ch<br />

2015 2014<br />

Besuche 35905 29667<br />

Besuche > 4 Minuten 7809 6242<br />

Besuche 15–30 Minuten 2031 1535<br />

Besuche > 30 Minuten 940 820<br />

Aufgerufene Seiten 121 796 107 809<br />

Seitenzahl pro Besuch 3.4 3.6<br />

Downloads 13 850 9798<br />

Online-Archivdatenbank http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/<br />

2015 2014 2013 2012<br />

Besuche 345763 298406 242 362 155 039<br />

Besuche > 4 Minuten * 56 472 48 127 69392 39 070<br />

Besuche 15–30 Minuten * 14 879 13 863 23996 17 120<br />

Besuche > 30 Minuten 23 164 18 <strong>02</strong>5 31 255 10 636<br />

Aufgerufene Seiten 5409442 4409914 5480714 4716 385<br />

Seitenzahl pro Besuch 16 15 23 31<br />

Downloads 203809 162 591 131 865 151 949<br />

*Die Zahlen von 2012 und 2013 betreffen Besuche ab 3 Minuten bzw. von 10 –30 Minuten.<br />

Schriftliche Antworten<br />

Im Berichtsjahr wurden 961 (2014: 942; 2013: 869) schriftliche<br />

Antworten erteilt. Damit wurde wie schon im Vorjahr ein neuer<br />

Höchststand erreicht. 684 Antworten (Vorjahr: 711) gingen in<br />

die Schweiz und 277 (Vorjahr: 231) ins Ausland, darunter<br />

217 Antworten nach Europa und Asien (Deutschland 124, Frankreich<br />

25, Österreich 20, Italien 11, Grossbritannien 10, Niederlande<br />

7, Israel 4, Liechtenstein, Luxemburg und Polen je 2, China,<br />

Dänemark, Finnland, Griechenland, Japan, Moldawien,<br />

Portugal, Schweden, Taiwan und Ungarn je 1). Nach Amerika<br />

wurden 55 Antworten (USA 41, Kanada 6, Brasilien 5, Argentinien<br />

2, Uruguay 1) und nach Australien 5 Antworten versandt.<br />

Von Zivilstandsämtern gingen 89 (67) Bestellungen für Familienblätter<br />

aus älteren, im Staatsarchiv aufbewahrten Familienregistern<br />

ein. Ferner wurden 63 (69) Bestellungen von<br />

Notariaten für Kopien aus bereits abgelieferten Protokollen<br />

ausgeführt.<br />

Universitäre Nutzung<br />

Vom Historischen Seminar der Universität Zürich wurden im<br />

Berichtsjahr zwei Archivseminare durchgeführt. Sie dienen da­<br />

39


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Leihverkehr<br />

Im Berichtsjahr erfolgten Ausleihen an drei Ausstellungen. Im<br />

Vitromusée Romont im Schloss Romont FR wurde vom 24.<br />

Januar bis 12. April die Ausstellung «Au grand jour» / «Ans<br />

Licht!» gezeigt, die sich mit der zwischen 1848 und 1947 bestehenden<br />

Zürcher Glasmalereiwerkstatt Röttinger befasste.<br />

Aus dem Bestand der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich<br />

wurde die Johann Jakob Röttinger zugeschriebene Darstellung<br />

eines aus der Klosterkirche Hauterive FR stammenden<br />

Glasfensters (W I 3.410.70) ausgeliehen.<br />

Mit dem Landesmuseum in Zürich setzte sich ein steter<br />

Leihverkehr fort. Für die Ausstellung «1515 Marignano» (27.<br />

März bis 19. Juli) wurden der Pensionenbrief vom 21. Juli 1503<br />

(C I, Nr. 1415) und die Bulle von Papst Julius II. vom 5. Juli<br />

1512 (C I, Nr. 62) ausgeliehen. Ferner wurde der Vertrag über<br />

die Ausleihe des Pflichtenhefts für Konrad Gessner als Stadtarzt<br />

vom 2. Mai 1554 («Eid des Stadtarztes») an die Ausstellung<br />

«Konrad Gessner (1516–1565) und sein Werk» (März bis<br />

Juni 2016) abgeschlossen, und für die Ausstellung «Renaissance.<br />

Aufbruch Europas» (August bis November 2016, im<br />

Erweiterungsbau des Landesmuseums) wurde die Ausleihe<br />

von zwei Druckstöcken von Jos Murers «Planvedute der Stadt<br />

Zürich» (1576) zugesagt.<br />

Für die Ausstellung «Zankapfel Thurgau» (4. September<br />

2015 bis 31. Januar 2016) wurden der Friede von Basel vom<br />

22. September 1499 (C I, Nr. 448) und der Kappeler Landfrieden<br />

vom 20. November 1531 (C I, Nr. 403) an das Historische<br />

Museum Thurgau im Schloss Frauenfeld ausgeliehen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr verminderte sich die Zahl der registrierten<br />

Benutzer/innen um rund 1<strong>00</strong>, und parallel dazu<br />

nahm auch die Zahl der Benutzungstage deutlich ab. Anderseits<br />

stieg die Zahl der aus den Magazinen in den «Lesesaal<br />

Originale» bestellten Archivalieneinheiten weiter an. Die Zahlen<br />

bewegen sich im langjährigen Schwankungsbereich.<br />

Bei der Verteilung auf die verschiedenen Kundensegmente<br />

akzentuierten sich die im Vorjahr festgestellten Verschiebungen<br />

weiter. Die Zahl der Personen, die den Bibliothekslesesaal<br />

als stillen Arbeitsplatz nutzten oder allein die Präsenzbibliothek<br />

frequentierten, ohne Bestellungen aus den<br />

Magazinen zu tätigen, verminderte sich weiter um einen Drittel.<br />

Die Zahl der eigentlichen Archivbenutzer/innen mit Bestellungen<br />

aus den Magazinen ging weniger stark von 984 auf<br />

948 zurück. Wie schon im Vorjahr war der Anteil der Benutzer/<br />

innen mit privatem Interesse (495) grösser als jener der Benutzenden,<br />

die aus beruflichen Gründen das Archiv aufsuchzu,<br />

die Studierenden in die Auseinandersetzung mit originalen<br />

Quellen einzuführen und ihnen einen direkten Einblick in das<br />

Staatsarchiv und seine reichhaltigen Bestände zu ermöglichen.<br />

Im Herbstsemester leitete Simon Teuscher ein Seminar auf<br />

Masterstufe, das unter dem Titel «Prekarität – Verschuldung<br />

und Überlebensstrategien im spätmittelalterlichen Zürich»<br />

stand. Es wurde durch ein von Colette Halter-Pernet angebotenes<br />

Kolloquium «Ad Fontes: Einführung in den Umgang mit<br />

handschriftlichem Archivmaterial» begleitet. Zeitgleich bot<br />

Thomas Meier ein Seminar zum Thema «Einbürgerung und<br />

Ausgrenzung – Zur Produktion von Ungleichheit in der vormodernen<br />

Schweiz» auf Bachelorstufe an.<br />

Die drei Veranstaltungen wurden seitens des Staatsarchivs<br />

von Denise Thoma und Martin Leonhard unterstützt und mitgestaltet.<br />

An den Veranstaltungen nahmen insgesamt rund<br />

70 Personen teil. Als Vorbereitung wurden zu den Seminarthemen<br />

geeignete Bestände, nämlich Spitalrechnungen (H I<br />

629), Kundschaften und Nachgänge (A 27), Rats- und Richtbücher<br />

(B VI), Ratsmanuale (B II), Akten des Almosenamtes<br />

(A 61), Einzugsbriefe (A 99 und Gemeindearchive), Akten zum<br />

Bürgerrecht (A 71) und Akten zu den Hintersässen (A 72), ausgewählt<br />

und eine Serie von Originalen für Transkriptionsübungen<br />

zusammengestellt.<br />

Der Beitrag des Archivs umfasste je vier Lektionen. Den<br />

Studierenden wurden vor Ort einerseits die Archivtektonik<br />

des Staatsarchivs und einschlägige Bestände anhand von<br />

Originalen vorgestellt. Anderseits erhielten sie eine Einführung<br />

in archivspezifische Recherchetechniken, insbesondere auch<br />

in den Gebrauch historischer Findmittel des 18. Jh., etwa des<br />

Weissen und Blauen Registers oder des so genannten Meyerschen<br />

Promptuars zu den Ratsmanualen. Die Veranstaltungen<br />

stiessen auf grosses Interesse, und positive Rückmeldungen<br />

gingen sowohl von den Dozierenden wie auch von<br />

Studierenden ein.<br />

Am 4. Dezember veranstaltete das Staatsarchiv einen ganztägigen<br />

Beitrag zum Modul «Biographie, Autobiographie und<br />

Unternehmensgeschichte» im Rahmen des Master of Advanced<br />

Studies in Applied History. Unsere vier Referate beinhalteten<br />

eine allgemeine Einführung ins Staatsarchiv, einen Beitrag zum<br />

Recherchieren («Quellen finden: Besuchsvorbereitung, Recherche,<br />

Archivbesuch»), Ausführungen zu Archivbeständen privater<br />

Herkunft im Staatsarchiv und eine Einführung in die Familiengeschichtsforschung.<br />

Die Veranstaltung wurde mit einer Präsentation<br />

von ausgewählten Quellen abgerundet.<br />

40


Abteilungen<br />

ten (432). Mit 110 Benutzungstagen von ausländischen Benutzern/innen<br />

stieg diese Zahl für einmal wieder an (2014: 71;<br />

2013: 95; 2012: 89).<br />

Die Zahl der Betroffenen blieb wie in den Vorjahren klein.<br />

Sie gibt nur die Zahl derjenigen Personen wieder, die das Archiv<br />

persönlich aufsuchten. Das Thema der Betroffenen von<br />

fürsorgerischen Zwangsmassnahmen war im Berichtsjahr<br />

noch immer hochaktuell, doch erfolgte der Kontakt mit dem<br />

Archiv in den meisten Fällen auf schriftlichem Weg.<br />

Benutzungsstatistik<br />

Lesesaalstatistik<br />

2015 2014 2013 2012 2011<br />

Anzahl Benutzungstage 3 619 4 241 4 134 3 873 4034<br />

Anzahl Benutzungskarten 1 079 1 177 13<strong>02</strong> 1 109 1039<br />

Anzahl benutzte Einheiten 11 956 11 695 9 787 11 434 11 789<br />

Kundensegmente<br />

Benutzer/innen Archiv 948<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

An insgesamt 49 Führungen (Vorjahr: 46) nahmen 794 Personen<br />

(Vorjahr: 618) teil. 15 Gruppen kamen aus der kantonalen<br />

Verwaltung und von anderen anbietepflichtigen Stellen. Auch<br />

die Nachfrage für Führungen von Studierendengruppen hielt<br />

an. Am 5. Mai und am 12. Mai waren Klassen des Gymnasiums<br />

Unterstrass und am 27. Mai eine Klasse der Kantonsschule<br />

Stadelhofen zu Besuch. Von der Universität Zürich kamen acht<br />

Gruppen, darunter vier Gruppen im Basismodul I des Historischen<br />

Seminars und je ein Seminar des Instituts für Erziehungswissenschaften<br />

und des Historischen Seminars. Zweimal<br />

waren Gruppen des MAS in Applied History zu Gast. Am<br />

16. Mai kam der neue Jahrgang im Rahmen des Einführungsmoduls<br />

«Wege in die Vergangenheit» zu einer dreistündigen<br />

Veranstaltung ins Staatsarchiv, und am 4. Dezember wurde die<br />

ganztägige Veranstaltung im Rahmen des Moduls «Biographie,<br />

Autobiographie und Unternehmensgeschichte» mit einer Führung<br />

abgeschlossen (vgl. oben).<br />

An allgemein interessierten Gruppen wurden unter anderem<br />

zu Führungen empfangen: Kirchgemeinde Wiedikon<br />

(17. März), Antiquarische Gesellschaft Wetzikon (19. März), Verein<br />

Ehemaliger Akad College (29. Mai), Ehemalige der Töchterschule<br />

(25. August und 12. November), eine Gruppe der Eidg.<br />

Zollverwaltung/Grenzwachtkorps Schaffhausen (1. Oktober),<br />

Swiss Diplomats – Zurich Network (19. November) sowie der<br />

Gemeinderat und das Verwaltungspersonal Oberstammheim<br />

(16. Dezember).<br />

Das im Vorjahr begonnene aktive Angebot an Führungen<br />

und Kursen wurde fortgesetzt und stiess auf ein breites Interesse.<br />

An den sieben öffentlichen Führungen nahmen 140 Personen<br />

teil. Karin Huser hielt viermal die Führung zum Spezialthema<br />

«Frauen in Dokumenten des Staatsarchivs» (24. März,<br />

7. April, 26. November und 1. Dezember) und einmal die Standardführung<br />

«13 Quellenstücke aus 13 Jahrhunderten» (25. Ju­<br />

Geschichte als Beruf 432<br />

Schüler/innen, Studierende 197<br />

Lizentiats- und Masterarbeiten 14<br />

Dissertationen25<br />

Universitätslehrer/innen9<br />

Historiker/innen, Journalismus 178<br />

Berufsgenealogen/innen9<br />

Geschichte als Hobby 495<br />

Familiengeschichtliches Interesse 267<br />

Geschichtliches Interesse 169<br />

Interesse an Hausgeschichte 59<br />

Betroffene 12<br />

Deponenten 2<br />

Verwaltung 7<br />

Benutzer/innen Bibliothek/Druckschriften 97<br />

Lernende 34<br />

Total Benutzerkarten 1079<br />

Bibliothek<br />

Anzahl katalogisierte Monographien 510<br />

Anzahl katalogisierte Analytica 265<br />

Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 24<br />

Total (katalogisierter Zuwachs) 799<br />

Laufende Reihen<br />

Anzahl fortlaufende Druckschriften 403<br />

Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 292<br />

Total fortlaufende Publikationen (3 eingestellt, 31 neu) 695<br />

41


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

ni) ab. Alexandra Schneider gab am 20. Oktober unter dem<br />

Titel «Kriminelles – Führung durch die Archivbibliothek» Einblick<br />

in Aspekte der Präsenzbibliothek.<br />

Eine besondere Veranstaltung galt der Erinnerung an das<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren am 8. Mai 1945.<br />

Obwohl die Schweiz nicht in die Kriegshandlungen involviert<br />

wurde, war sie doch vielfältig vom Geschehen betroffen: Aktivdienst,<br />

Rationierung und Flüchtlingshilfe prägten die damalige<br />

Zeit. Vier Mitarbeitende des Staatsarchivs präsentierten<br />

am 7. Mai in einer Spezialführung zeitgenössische Quellen und<br />

führten aus, wie Krieg, Kriegsende und der Beginn der Nachkriegszeit<br />

im Kanton Zürich erlebt wurden. Gut 70 Teilnehmende<br />

– von der Berufsschülerin bis zum Zeitzeugen – nahmen<br />

an dieser Führung teil.<br />

Im Spätherbst bot Hans Ulrich Pfister den Lektürekurs<br />

«Quellen zur Auswanderung im 18. Jahrhundert» an, der an<br />

den Kurs des Vorjahres zum 17. Jahrhundert anschloss. Der<br />

vierteilige Kurs wurde parallel in zwei Gruppen geführt, davon<br />

eine am Samstag, damit alle Anmeldungen berücksichtigt werden<br />

konnten. Der Kurs führte anhand der Lektüre geeigneter<br />

Quellenstücke in die allgemeinen Wanderungsvorgänge ein<br />

und gewährte vielfältige Einblicke in Einzelschicksale. Besonders<br />

ausführlich vorgestellt wurden die vorhandenen Quellen<br />

zur Auswanderung in die englischen Kolonien in Nordamerika,<br />

die in Zürich als Massenerscheinung 1734 einsetzte und<br />

als organisiertes Geschäft rund zwei Jahrzehnte andauerte.<br />

Die üblichen vier Lektionen zum Thema «Kundenorientierung<br />

im Archiv» für Studierende der HTW Chur (MAS in Information<br />

Science, CAS IS Grundlagen der Informationsarbeit)<br />

fielen dieses Jahr für einmal aus.<br />

Die langjährige Zusammenarbeit mit der Buchbinderei<br />

Burkhardt wurde zu Beginn des Jahres beendet, da die speziellen<br />

Anforderungen unserer Bibliothek nach der Neuorientierung<br />

des Unternehmens nur noch zu einem stark erhöhten<br />

Preis zu erfüllen gewesen wären. Buchbindeaufträge werden<br />

weiterhin an die Buchbinderei Imhof AG und intern an die Abteilung<br />

Beständeerhaltung vergeben.<br />

Nach dem Grossprojekt INUIT im Jahr 2013 folgt ein weiterer<br />

Schritt zur Einbindung des NEBIS-Verbundes in die Bibliothekslandschaft<br />

des deutschsprachigen Raums. Das alte<br />

Regelwerk KIDS (Katalogisierungsregeln Informationsverbund<br />

Deutschschweiz) wird dem neuen Regelwerk RDA (Resource-Description<br />

and Access) und GND (Gemeinsame<br />

Normdatei) weichen. Die Mitarbeiterinnen der Bibliothek besuchten<br />

im Oktober und November die Weiterbildung RDA/<br />

GND. An der mehrtägigen Veranstaltung wurden sie auf die<br />

Neuerungen und Änderungen im Regelwerk hingewiesen sowie<br />

in der richtigen Handhabung des RDA-Toolkits instruiert.<br />

Die Umstellung vom Regelwerk KIDS auf RDA/GND erfolgt in<br />

der zweiten Januarwoche 2016.<br />

In der Revisionswoche vom 7. bis 11. September konnten<br />

der gesamte Bibliotheksbestand sowie der Druckschriftenbestand<br />

III E – III Jb revidiert werden. Alle zu reparierenden<br />

Bände, Broschüren und Schachteln wurden direkt aussortiert<br />

und der Beständeerhaltung übergeben. Diese erledigte die<br />

notwendigen Reparaturarbeiten innerhalb einer Woche.<br />

Die letzten Pendenzen aus nicht erfolgreich zusammengeführten<br />

Katalogaufnahmen im INUIT-Projekt wurden kontrolliert.<br />

Es stellte sich heraus, dass diese Aufnahmen in der Zwischenzeit<br />

vom Verbund her bearbeitet werden konnten, so<br />

dass kein weiterer Bereinigungsaufwand zu leisten war.<br />

Die Katalogisierung des Druckschriftenbestandes III H –<br />

III P (exklusive III Pz) wurde abgeschlossen. Somit konnte die<br />

Katalogisierung des kompletten Druckschriftenbestandes III<br />

innerhalb von zwei Jahren realisiert werden. Das Beschriftungskonzept<br />

von 2011 – erarbeitet in Zusammenarbeit mit<br />

der Beständeerhaltung – wurde um ein weiteres Unterkapitel<br />

«Liegende Schachteln» für Druckschriften mit Erscheinungsjahr<br />

vor 2<strong>00</strong>8 ergänzt. Mit der neuen Vorlage wurden die ersten<br />

1<strong>02</strong>1 Druckschriftenschachteln von der Beständeerhaltung<br />

etikettiert.<br />

Die Katalogisate der in den Archivabteilungen aufbewahrten<br />

Druckwerke (Signaturen mit der Einleitung «Archivabt.»)<br />

wurden 2<strong>00</strong>5 unbesehen aus dem alten Zettelkatalog übernommen.<br />

Mit der Überprüfung und Korrektur der Aufnahmen<br />

wurde im Herbst begonnen.<br />

Einen speziell erwähnenswerten Zuwachs für die Bibliothek<br />

bildeten die Jahrgänge 8 bis 16 (Zeitraum 1932–1940) der Zürcher<br />

Illustrierten, die dem Staatsarchiv geschenkt wurden.<br />

Tätigkeiten ausserhalb<br />

der Kundendienste<br />

Karin Huser arbeitete in der Arbeitsgruppe «Zugang und Vermittlung»<br />

des Vereins Schweizerischer Archivarinnen und<br />

Archivare (VSA) mit, die sich mit Themen wie Digitaler Lesesaal,<br />

Vernetzung im Web, Social Media, aber auch mit Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Marketing für verschiedene Nutzergruppen<br />

befasst. Martin Leonhard engagierte sich in der Themengruppe<br />

«Access» der eCH-Fachgruppe «Digitale Archivierung».<br />

42


Abteilungen<br />

Im März arbeitete Hans Ulrich Pfister die letzten Ergänzungen<br />

in die Wappennachweisdatei für Familienwappen ein und<br />

führte die Schlusskontrolle durch. Mit einer aktuell-Meldung<br />

wurde die Datei am 31. März auf der Website des Staatsarchivs<br />

aufgeschaltet.<br />

Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank ist<br />

im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte<br />

referiert.<br />

Geschenke ans Staatsarchiv<br />

Viele kleinere und grössere Werke wurden dem Staatsarchiv<br />

zuhanden der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle).<br />

Zahlreiche weitere Publikationen wurden als Belegexemplare<br />

oder als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen<br />

und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit<br />

ganz herzlich gedankt.<br />

Geschenke ans Staatsarchiv (Bibliothek)<br />

Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />

[Erdapfel-Rezept]<br />

Karin Huser, Zürich<br />

Lieselotte E. Saurma-Jeltsch: Pietät und Prestige im Spätmittelalter<br />

Angelus Hux, Frauenfeld<br />

Die Bürgergemeinde Frauenfeld<br />

Erwin Issler, Lohr am Main (Deutschland) Erwin und Hans Issler: Die Issler – eine Familiengeschichte<br />

Marco Jorio, Rüfenacht Jean-Claude Rebetez: Le Jura en Berne. Bicentenaire du Congrès de Vienne (1815)<br />

Meier Kopp AG, Zürich<br />

40 Jahre Meier Kopp AG<br />

Werner Kramer, Zürich<br />

Susanne Kramer-Friedrich: Im Spiel der verschiedenen Wirklichkeiten<br />

Rolf Lüthi, Zürich Die Mathematisch-Militärische Gesellschaft in Zürich 1765–2015<br />

Gemeinnützige Gesellschaft Luzern<br />

Alois Steiner: Josef Martin Knüsel – der vergessene Luzerner Bundesrat<br />

Hans-Ulrich Meili, Wetzikon<br />

Ein kurzweiliger und bunter Rückblick auf die Geschichte von Wetzikon<br />

Urs A. Müller-Lhotska, Zürich<br />

Urs A. Müller-Lhotska: Avenue d’Ouchy and Johannes Brahms‘ «Neue Liebeslieder» OP.65<br />

Historischer Verein Nidwalden<br />

4<strong>00</strong> Jahre Kloster St. Klara<br />

Peter Niederhäuser, Winterthur<br />

STEO – 50 Jahre Stiftung<br />

Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Winterthur (Hrsg.): 1939–2014, 75 Jahre GWG<br />

Stefan und Ursula Philipp, Zollikon Zürcher Illustrierte, Jahrgang 8 (1932) – Jahrgang 16 (1940)<br />

Viktor Schobinger, Zürich<br />

I d gauffle gschribe<br />

Ruth Vuilleumier, Killwangen<br />

Caspar Diebold: Historische Welt, oder, Aussführliche Beschreibung der vornehmsten<br />

und denckwirdigsten Geschichten so sich. von Erschaffung der Welt bis auf gegenwärtige<br />

Zeit begeben (1715)<br />

Claudia Heitmann (Hrsg.): Der Rheinfall. Erhabene Natur und touristische Vermarktung<br />

43


Beständeerhaltung<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Personelles<br />

Allgemeines<br />

Nicole Klinger, Abteilungsleiterin Beständeerhaltung seit dem<br />

1. September 2011, schied per Ende Januar aus unseren<br />

Diensten aus. In den rund dreieinhalb Jahren, in denen sie der<br />

Abteilung vorstand, hat sie viel für das Staatsarchiv geleistet.<br />

Sie hat die junge Abteilung umfassend konsolidiert und dafür<br />

gesorgt, dass das Know-how der Mitarbeitenden weiter<br />

wuchs. Grosse Projekte wie die Aufbereitung der Sammlung<br />

PLAN oder die Verfilmung zentraler Bestände trieb sie entscheidend<br />

voran, und sie unterstützte den Aufbau des Kompetenzzentrums<br />

AV-Medien stark. Sie übergab ihrer Nachfolgerin<br />

eine fachlich und infrastrukturell solide Abteilung. Nicole<br />

Klinger begleiten unser bester Dank und unsere besten Wünsche<br />

in die Zukunft.<br />

Ines Jesche, bisher stellvertretende Abteilungsleiterin, übernahm<br />

per Anfang Januar die Leitung der Abteilung.<br />

Matthias Kuhlenkötter nahm seine Tätigkeit als stellvertretender<br />

Abteilungsleiter per 15. April auf. Herr Kuhlenkötter,<br />

Jahrgang 1985, studierte nach seiner Berufslehre als Handbuchbinder<br />

Restaurierung von Schriftgut, Grafik, Fotografie<br />

und Buchmalerei an der Fachhochschule Köln. Nach Beendigung<br />

des Studiums im Juni 2014 arbeitete er als Projektrestaurator<br />

im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Duisburg,<br />

wo er als Teamleiter die Vor- und Nachbereitungsarbeiten zur<br />

Massenentsäuerung innerhalb der Landesinitiative Substanzerhalt<br />

(LISE) koordinierte.<br />

Die Abteilung wurde im Zug des Leitungswechsels umstrukturiert.<br />

Es wurden zwei Teams gebildet: Ines Jesche leitet das<br />

Team Buch/AV, das die Handbuchbinderinnen, die studentischen<br />

Mitarbeiter Konservierung/Restaurierung sowie das<br />

Kompetenzzentrum Audiovisuelle Medien (CC AV) umfasst.<br />

Matthias Kuhlenkötter leitet das Team Loseblatt mit den technischen<br />

Assistent/innen.<br />

Per Mitte Februar trat Dominic Michel die neue Stelle als<br />

studentischer Mitarbeiter im Bereich AV-Medien an. Herr Michel<br />

schloss 2014 sein Bachelor Studium in Visueller Kommunikation<br />

und Fine Arts, Vertiefung Fotografie und Film, an der<br />

Hochschule der Künste in Bern (HKB) mit Auszeichnung ab<br />

und führt dieses seit 2015 im Rahmen des Masterprogramms<br />

an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) weiter.<br />

Im Bereich Restaurierung von Archivgut stellten wir Alice<br />

Mei-Yu Tran auf den 1. Januar als studentische Mitarbeiterin<br />

an. Frau Tran absolviert zurzeit das zweite Mastersemester<br />

im Fachbereich Konservierung/Restaurierung mit der Vertie­<br />

44


Abteilungen<br />

fungsrichtung «Grafik, Schriftgut und Fotografie» an der Fachhochschule<br />

der Künste Bern (HKB), wo sie bereits 2012 ihren<br />

Bachelor-Abschluss gemacht hatte.<br />

Die beiden Stellen sind, analog zu anderen studentischen<br />

Stellen im Staatsarchiv, mit einem Pensum von 40 Prozent<br />

ausgestattet.<br />

Im Winter begann Federica Chiodo Baer ein fünfmonatiges,<br />

studienbegleitendes Praktikum in der Abteilung Beständeerhaltung.<br />

Frau Chiodo Baer gewinnt in diesem Rahmen einen<br />

Einblick in die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche der Abteilung.<br />

Unter der Anleitung der Restauratoren führte sie an<br />

diversen Dokumenten und Bänden restauratorische Massnahmen<br />

durch.<br />

Agatha Ebneter arbeitete wie schon 2014 auch im Berichtsjahr<br />

wieder als freie Mitarbeiterin in der Beständeerhaltung.<br />

Sie leistete viel restauratorische Unterstützung im Projekt<br />

«Neuerschliessung der Notariatsbestände», und mit zusätzlichen<br />

Arbeitsstunden trug sie dazu bei, die Abwesenheit einer<br />

Buchbinderin aufzufangen.<br />

Manuela Schnyder nahm an einer dreitägigen Fortbildung<br />

zum Thema Pergamentrestaurierung am Buchbinder-Colleg<br />

Stuttgart teil.<br />

Ines Jesche nahm am 22. Fachgespräch der NRW-Papierrestauratoren<br />

des Arbeitskreises Nordrhein-Westfälischer Papierrestauratoren<br />

e. V. in Duisburg teil. An diesen im Zweijahresrhythmus<br />

stattfindenden Tagungen kommen unterschiedlichste<br />

Themen zur Sprache, die die Papierrestauratoren in<br />

Archiven, Bibliotheken und Museen beschäftigen.<br />

Romano Padeste und Dominic Michel nahmen am Memoriav<br />

Video-Workshop teil (siehe auch unten Abschnitt «Kompetenzzentrum<br />

AV-Medien»).<br />

Der diesjährige Teamtag der Beständeerhaltung fand in<br />

Kooperation mit der Abteilung Überlieferungsbildung am 18.<br />

August im Kanton Thurgau statt. Am Vormittag umwanderten<br />

wir den Nussbaumersee und erhielten eine informative Führung<br />

zur Renaturierung der Auenlandschaft. Nach einem Mittagessen<br />

in der Kartause Ittingen stellten die Mitarbeiter der<br />

Abteilungen gemeinsam einen Laib Käse her.<br />

Ausbildung, Lehrstellen<br />

Per 1. August trat Melissa Rütti, Jahrgang 1999, ihre vierjährige<br />

Ausbildung zur Printmedienverarbeiterin, Fachbereich<br />

Buchbinderei, an. Für unsere zweite lernende Handbuchbinderin<br />

wurde Manuela Schnyder als Bildungsverantwortliche<br />

bezeichnet. Den «Second Level Support» leistet Ines Jesche.<br />

Für den nächsten Lernenden oder die nächste Lernende (Rekrutierung<br />

2016, Stellenantritt 2017) wird Matthias Kuhlenkötter<br />

die Ausbildungsverantwortung übernehmen, und Manuela<br />

Schnyder wird den «Second Level Support» leisten.<br />

Amutha Baskaran, inzwischen Lernende im 3. Lehrjahr,<br />

nahm am internationalen Jugendleistungswettbewerb der<br />

Buchbinder 2015 teil. Unter den eingereichten 41 Büchern in<br />

der Kategorie 2. Lehrjahr erreichte sie den guten 8. Platz.<br />

Ines Jesche begleitete 2014/2015 als Korreferentin eine<br />

Masterarbeit der HKB Bern. Sie war Zweitprüferin für Frau<br />

Corinne Huber während der Masterarbeit «Gellan Gum Gele<br />

in der Papierrestaurierung – Untersuchungen zu den Rückständen».<br />

Frau Huber hat das anspruchsvolle Thema erfolgreich<br />

bewältigt und mit einer guten Abschlusspräsentation an<br />

der HKB beendet.<br />

Auf Anfrage des Goethe-Instituts reiste Ines Jesche im<br />

Herbst nach Hanoi (Vietnam), um dort mit Andrea Pataki-<br />

Hundt, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart,<br />

einen einwöchigen Kurs über Grundlagen in der Papierrestaurierung<br />

zu geben. Der Workshop basierte auf einer Kooperation<br />

des Goethe-Instituts Hanoi, des Fine Art Museum Hanoi<br />

und der Hochschule für Bildende Künste Dresden und<br />

richtete sich an Fachleute der Papierrestaurierung aus ganz<br />

Vietnam. Die Kollegen vor Ort sind aufgrund der extremen<br />

klimatischen Bedingungen mit grossen Schäden an ihrem kulturellen<br />

Erbe konfrontiert und stehen vor der Aufgabe, unter<br />

schwierigen Grundvoraussetzungen eine solide Bestandserhaltung<br />

zu etablieren. Der Workshop wurde von allen Beteiligten<br />

im Nachgang als gelungen und wertschöpfend wahrgenommen.<br />

Konservierung, Restaurierung<br />

Allgemeines, Infrastruktur<br />

Die Spezialistinnen und Spezialisten der Abteilung überprüften<br />

auch im Berichtsjahr alle Ablieferungen aus den aktenbildenden<br />

Stellen bei ihrem physischen Eingang ins Staatsarchiv<br />

auf konservatorische Mängel, d. h. auf Schädlinge und Schimmel.<br />

Wieder wiesen einige davon Schimmelbefall auf und<br />

mussten dekontaminiert werden. In allen Fällen konnte die<br />

Dekontaminierung durch eine fachgerechte Trockenreinigung<br />

im Staatsarchiv erzielt werden, weshalb den abliefernden Stellen<br />

keine Zusatzkosten entstanden. Solche fallen dann an,<br />

wenn externe Fachleute mit der Dekontaminierung beauftragt<br />

werden müssen.<br />

45


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Ebenso wurden wieder einige schriftliche und mündliche<br />

Anfragen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung<br />

beantwortet.<br />

Zu Beginn des Berichtsjahres war Ines Jesche als Sachverständige<br />

für die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland<br />

tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit nahm Frau Jesche verschiedene<br />

Lagerungssituationen von Kunst- und Kulturgegenständen<br />

in Augenschein und verfasste abschliessend für die<br />

Staatsanwaltschaft einen Bericht.<br />

Zur Erweiterung des Maschinenparks im Bereich der Buchbearbeitung<br />

konnte eine alte, gut erhaltene Stockpresse aus<br />

Privatbesitz erworben werden. Für die Lagerhaltung von Papieren<br />

und Pappen wurden Weitspannregale angeschafft.<br />

Projekt Konservatorische Aufbereitung<br />

herkömmlich verpackter Bestände<br />

Das seit 2010 laufende Projekt zur Restaurierung, Konservierung,<br />

Neuordnung und Neuverzeichnung der Bestände A und<br />

E I (vgl. Jahresbericht 2010, S. 34–35) wurde 2015 ausgesetzt.<br />

Die Neuerschliessung und Verzeichnung der bereits restaurierten<br />

Unterlagen wurde 2015 weitergeführt und dauert an.<br />

Mitte 2016 wird die Restaurierung wieder aufgenommen. So<br />

kann das Volumen der Unterlagen, die sich in Bearbeitung<br />

befinden und damit nur eingeschränkt benutzbar sind, auf ein<br />

Minimum beschränkt werden.<br />

Projekt Aufbereitung Sammlung PLAN<br />

Im Berichtsjahr konnte die restauratorische Bearbeitung, Digitalisierung<br />

und fachgerechte Lagerung aller Pläne der<br />

Sammlung abgeschlossen werden. Bis Jahresende konnten<br />

zudem alle Mikrofiches hergestellt und ins Staatsarchiv transferiert<br />

werden. Anfang 2016 steht noch die abschliessende<br />

Qualitätskontrolle an – und dann kann das Mammutprojekt<br />

«Aufarbeitung Sammlung PLAN» nach einer Bearbeitungsdauer<br />

von 8 Jahren abgeschlossen werden.<br />

Wir danken bereits an dieser Stelle allen Mitarbeitenden<br />

des Staatsarchivs und den externen Dienstleistern für die produktive<br />

und erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem innovativen<br />

Projekt. Das Staatsarchiv verfügt nun über eine Kartenund<br />

Plansammlung, die sich integral in konservatorisch einwandfreiem<br />

Zustand befindet und sehr gut gelagert ist. Es<br />

bestehen hochwertige Sicherungs- und Gebrauchsausprägungen<br />

in analoger und digitaler Form. Die Sammlung ist zudem<br />

detailliert erschlossen und, inklusive Ansichtsbilder, online<br />

zugänglich. In diesem Zustand wird die Sammlung nun<br />

auf lange Sicht sicher und gebrauchsfähig sein, ohne dass<br />

weitere Investitionen getätigt werden müssen.<br />

Arbeiten an anderen Beständen<br />

Die konservatorische und restauratorische Bearbeitung von<br />

Bandbeständen bildete erneut den Tätigkeitsschwerpunkt.<br />

Grundsätzlich wurde an allen Bänden der unterschiedlichen Bestandszugehörigkeiten<br />

eine Trockenreinigung des Einbands und<br />

bei Bedarf des Buchblocks durchgeführt. Die alten Signaturschilder<br />

wurden abgelöst und die neuen Signaturschilder gemäss<br />

Neuverzeichnung aufgebracht. Daneben waren unterschiedliche<br />

restauratorische und konservatorische Massnahmen<br />

an etwa der Hälfte der Bände erforderlich, vorwiegend Rissschliessungen<br />

im Buchblock, das Unterlegen von losen oder<br />

gebrochenen Einbandrücken, das Festigen von Einbanddecken<br />

und -kanten sowie die Anfertigung von Schutzverpackungen.<br />

Das seit 2012 laufende Projekt «Neuerschliessung der Notariatsbestände»<br />

kam im Berichtsjahr einen grossen Schritt<br />

voran. Insgesamt wurden 120.5 Laufmeter bearbeitet, zudem<br />

wurden die stark schimmelgeschädigten Bände aus dem Jahr<br />

2013 seitenweise stabilisiert. Nun sind von ursprünglich 127<br />

Bänden noch 2 Bände unrestauriert.<br />

Die Bearbeitung des Aktenbestandes Z 1<strong>00</strong> wurde weiter<br />

verfolgt. Der Bestand wird neu verpackt, und bei Bedarf werden<br />

restauratorische Massnahmen durchgeführt. Insgesamt<br />

konnten auf diese Weise im Berichtsjahr weitere 107 Laufmeter<br />

bearbeitet werden.<br />

Ende 2014 wurde die Bearbeitung des Bestands U nach<br />

einer aufwändigen Erschliessung wieder aufgenommen. Die<br />

Bearbeitung der in Mappen verpackten Schriftstücke umfasst<br />

vornehmlich die Trockenreinigung, Restaurierung und archivgerechte<br />

Neuverpackung der Archivalien in alterungsbeständige<br />

Mappen und Schachteln. Im Berichtsjahr wurden 42.5<br />

Laufmeter bearbeitet.<br />

Die konservatorische und restauratorische Behandlung von<br />

Bestand X startete im Zug der Nacherschliessung in diesem<br />

Jahr. Der Bestand besteht aus vielen kleinen Versatzstücken<br />

mit privaten Provenienzen und ist dadurch auch physisch sehr<br />

inhomogen. Neben restauratorischen Massnahmen bildete<br />

besonders die Herstellung individueller Verpackungssysteme<br />

für Archivalien in verschiedensten Formen eine Kernaufgabe<br />

der Beständeerhaltung. Von den insgesamt 110 Laufmetern<br />

wurden 22 Laufmeter fertig bearbeitet.<br />

Im Frühjahr 2014 startete das Projekt B II zur Neuverfilmung<br />

und restauratorischen sowie konservatorischen Bearbeitung<br />

46


Abteilungen<br />

der Ratsmanuale. Der Schwerpunkt in der Bearbeitung dieser<br />

Bände liegt auf der Entfernung von Selbstklebebändern und<br />

der chemischen sowie mechanischen Stabilisierung von Tintenfrassschäden.<br />

Bis zum Ende des Geschäftsjahres konnten<br />

846 von insgesamt rund 11<strong>00</strong> Bänden bearbeitet werden. Parallel<br />

dazu erfolgt die Mikroverfilmung der Bände (siehe unten<br />

Abschnitt Mikroverfilmung).<br />

Kompetenzzentrum AV-Medien<br />

Allgemeines<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem Geräte zur<br />

Wiedergabe von verschiedenen Audio- und Videoformaten<br />

angeschafft worden waren, konnte die Infrastruktur des Kompetenzzentrums<br />

AV-Medien im Berichtsjahr um einen Filmschneidetisch<br />

für 16 mm-Filme ergänzt werden. Dadurch sind<br />

wir nun in der Lage, 90 Prozent der im Staatsarchiv vorhandenen<br />

analogen Filmbestände auf eigenen Geräten abzuspielen.<br />

Aufgrund der hohen Kosten stand die Anschaffung eines<br />

Neugeräts ausser Frage. Es kommt einem Glücksfall gleich,<br />

dass ein gut erhaltenes Gerät, einschliesslich Transport und<br />

Revision, für einen Bruchteil der Neukosten angeschafft werden<br />

konnte. Seit dem Frühjahr ist der Filmschneidetisch in<br />

Betrieb.<br />

Im Gegensatz zu Filmprojektoren, die das Filmmaterial für<br />

die Projektion 24-mal pro Sekunde um ein Bild vorwärts transportieren<br />

und wieder anhalten, transportiert das angeschaffte<br />

Gerät den Film kontinuierlich vorwärts, wobei die Bildstabilisierung<br />

durch ein rotierendes Mehrkantenprisma erfolgt.<br />

Dadurch ist die mechanische Belastung, die auf den Film und<br />

insbesondere auf die Perforation des Films wirkt, wesentlich<br />

geringer, was vor allem bei bereits gealtertem Filmmaterial<br />

von Bedeutung ist. Das angeschaffte Gerät erlaubt es ausserdem,<br />

zwei Rollen Film parallel zu betrachten, was beim inhaltlichen<br />

und qualitativen Vergleich mehrerer Kopien eines Films<br />

eine enorme Erleichterung bietet.<br />

Aufgrund der Intensivierung der Bearbeitung von audiovisuellen<br />

Beständen durch die Aktenerschliessung wurden 2015<br />

vermehrt AV-Medien an das Kompetenzzentrum übergeben,<br />

um medienspezifische Merkmale bestimmen und ihren konservatorischen<br />

Zustand überprüfen zu lassen. Dabei zahlte<br />

sich die Verstärkung durch Dominic Michel, studentischer Mitarbeiter,<br />

per Mitte Februar aus. Unter anderem konnten in diversen<br />

Beständen chemisch instabile Nitratnegative identifiziert<br />

werden, von denen mit der Infrastruktur der Reprostelle<br />

Ersatzdigitalisate sowie teilweise auch analoge Gebrauchskopien<br />

hergestellt wurden.<br />

Die Identifizierung von Trägermaterialien bei fotografischen<br />

Filmen kann mittels verschiedener Tests erfolgen. Diese sind<br />

allerdings zeitaufwändig. Effizienter ist eine Bestimmung über<br />

produktspezifische Kennzeichnungen. Bei den im professionellen<br />

Bereich eingesetzten Planfilmen lassen sich Produkte<br />

zum Beispiel anhand von spezifischen Einkerbungen im Randbereich<br />

identifizieren, womit auch ein Rückschluss auf das<br />

Trägermaterial möglich ist. Wir haben deshalb begonnen, systematisch<br />

Randkerbungen von Planfilmen fotografisch zu dokumentieren<br />

und massstabgetreu auf Musterblättern zusammenzustellen.<br />

Die Musterblätter enthalten mittlerweile – ergänzt<br />

um zahlreiche Beispiele, die uns vom Staatsarchiv des<br />

Kantons Thurgau zur Verfügung gestellt wurden – rund 80<br />

verschiedene Kerbungscodes. Anhand dieser Musterblätter<br />

können auch Laien bei der Bestimmung umfangreicher Bestände<br />

mitwirken.<br />

Nachdem die Erschliessung der Fotosammlung Haagmans<br />

im Berichtsjahr abgeschlossen wurde, stand die fachgerechte<br />

Entsorgung zehntausender zu kassierender Negative an.<br />

Ein grosser Teil der schwarz-weissen Negative konnte der Silberrückgewinnung<br />

durch eine Spezialfirma zugeführt werden.<br />

Da der Bestand aber auch mehrere tausend Nitratnegative<br />

enthielt, mussten rund 1<strong>00</strong> Kilogramm Filmmaterial für die<br />

fachgerechte Vernichtung aussortiert werden. Da Nitratnegative<br />

sehr leicht entzündlich sind – bei Temperaturen über 38<br />

Grad Celsius auch spontan –, waren wir froh, dass die ERZ<br />

Entsorgung + Recycling Zürich über einen für die Vernichtung<br />

von Nitratnegativen geeigneten Spezialofen verfügen, so dass<br />

nur ein kurzer Transportweg entstand. Für die Durchführung<br />

des Transports konnte ein lokales, spezialisiertes Transportunternehmen<br />

gefunden werden.<br />

Hatte sich die Erschliessungstätigkeit der Abteilung Aktenerschliessung<br />

bei audiovisuellen Medien in den vergangenen<br />

Jahren auf Fotografien und Mikroformen konzentriert, wurde<br />

diese wie erwähnt im Berichtsjahr auf Audio-, Film- und Video-Medien<br />

ausgedehnt. Das Kompetenzzentrum AV-Medien<br />

führte deshalb im Juni für die Aktenerschliessung einen Workshop<br />

durch, in dem die verschiedenen Medienarten und die<br />

für die Erschliessung nötigen Formulare vorgestellt wurden.<br />

Im Sommer wurde damit begonnen, AV-Bestände, die noch<br />

vor den per 2013 eingeführten Richtlinien erschlossen und<br />

magaziniert worden waren, einer stichprobenartigen Zustandsuntersuchung<br />

zu unterziehen. Dabei richtete sich das<br />

47


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Augenmerk auf Bestände mit fotografischen Materialien, bei<br />

denen Filme auf Cellulosenitrat-Träger vermutet wurden. Basierend<br />

darauf konnten erste Konservierungsprojekte definiert<br />

werden, deren Umsetzung für 2016 geplant ist. Die Zustandsuntersuchungen<br />

von AV-Beständen sollen in den kommenden<br />

Jahren regelmässig weitergeführt und von den fotografischen<br />

Materialien auf die übrigen Medienarten ausgedehnt werden.<br />

Die Mitarbeit in nationalen Gremien wurde fortgeführt: In<br />

der Preservation Planning Experten Gruppe PPEG der KOST<br />

wurde von uns eine Überarbeitung des Kapitels Videoformate<br />

im Katalog archivischer Dateiformate KaD der KOST angeregt.<br />

Diese Überarbeitung wurde ab dem Sommer durch die<br />

neu zusammengesetzte Expertengruppe Videoformate, in der<br />

sich auch das Staatsarchiv engagiert, angegangen.<br />

Der Verein Memoriav hatte in der Vergangenheit schon einmal<br />

einen Workshop für die Digitalisierung von Videobändern<br />

angeboten, der jedoch mangels Interesse abgesagt werden<br />

musste. 2015 wurde erneut ein Workshop angeboten, für den<br />

sich ein gutes Dutzend Personen anmeldeten. Das Staatsarchiv<br />

stellte für die Durchführung dieses Workshops, der von<br />

allen Teilnehmenden sehr positiv bewertet wurde, seine Räumlichkeiten<br />

und die Infrastruktur des Kompetenzzentrums AV-<br />

Medien zur Verfügung.<br />

Mikroverfilmung<br />

Die 2014 gestartete integrale Neuverfilmung des Bestandes B II<br />

wurde fortgeführt, wobei diese mit der vorgängig durchgeführten<br />

Restaurierung der Bände koordiniert werden musste. Per<br />

Ende Jahr waren rund 80 Prozent der rund 11<strong>00</strong> Bände neu verfilmt.<br />

Der Abschluss des Projekts ist auf Frühling 2016 geplant.<br />

In der zweiten Jahreshälfte wurde parallel zur Neuverfilmung<br />

von B II Ergänzungsverfilmungen von im Staatsarchiv<br />

befindlichen Gemeindearchivbeständen durchgeführt. Diese<br />

werden gegenwärtig an die Gemeinden zurückgegeben (siehe<br />

oben Abschnitt Gemeindearchive).<br />

Im Rahmen kleinerer Verfilmungsprojekte wurden unter anderem<br />

neun Bände mit Jahresberichten der Universität Zürich<br />

verfilmt. Ausserdem wurden aus dem Bestand Z 647 von drei<br />

Bänden Ersatzoriginale auf Mikrofilm hergestellt, da die Seiten<br />

der Bände seinerzeit dermassen stark mit Kunststoffklebebändern<br />

«stabilisiert» worden waren, dass eine Konservierung<br />

und Restaurierung der Bände viel zu aufwändig geworden<br />

wäre. Die Herstellung von Ersatzoriginalen lässt sich nur<br />

dann rechtfertigen, wenn die Originalsubstanz nicht über einen<br />

wesentlichen Eigenwert verfügt.<br />

2014 war in Zusammenarbeit mit der Abteilung Aktenerschliessung<br />

die Aufbereitung der Mastertabelle der Sicherheits-Mikrofilme<br />

eigener Bestände für den Import ins Archivinformationssystem<br />

AIS gestartet worden. Im Berichtsjahr<br />

wurde dieser Import nun vorgenommen. Anschliessend wurden<br />

die Einträge im Detail bereinigt und mit Verweisen zu den<br />

originalen Archivalien versehen. Am Schluss erfolgte eine Neuverpackung<br />

und Etikettierung der rund 7<strong>00</strong>0 Filme.<br />

Im Rahmen der jährlichen Zustandskontrolle der Sicherheits-Mikrofilme<br />

im Aussenlager erfolgte die Identifizierung<br />

von rund 1<strong>00</strong>0 Mikrofilmen, die bisher noch nicht erfasst worden<br />

waren. Diese wurden stichprobenartig auch in Bezug auf<br />

das Trägermaterial und den chemischen Zustand hin untersucht.<br />

2016 sollen diese Filme sukzessive detailliert erfasst<br />

und anschliessend ebenfalls ins AIS aufgenommen werden.<br />

Reproduktionen<br />

Die Anzahl der im Auftrag der Abteilung Individuelle Kundendienste<br />

IKD abgewickelten Reproaufträge bewegte sich mit<br />

97 Aufträgen und 509 erstellten Digitalisaten auf dem Niveau<br />

der Vorjahre (2014: 93 Aufträge und 553 Digitalisate). Das vorhandene<br />

Reprosystem ist für die Digitalisierung von Vorlagen<br />

bis maximal DIN A2 bei 3<strong>00</strong> ppi ausgelegt. Zwecks möglichster<br />

Schonung der Originale werden jedoch wenn möglich auch<br />

grössere Formate im Haus digitalisiert, wobei die Digitalisate<br />

aus mehreren Teilbelichtungen zusammengesetzt werden<br />

müssen. Zur Erleichterung wurde die Reproeinrichtung um<br />

eine Platte ergänzt, die ein präzises Verschieben der Vorlage<br />

ermöglicht und dadurch den Zusatzaufwand für das Zusammensetzen<br />

der Teilbelichtungen reduziert.<br />

Dadurch, dass grössere Formate vermehrt im Haus digitalisiert<br />

werden, ist zwar der durchschnittliche Zeitaufwand<br />

für Reproduktionen leicht angestiegen. Auf der anderen Seite<br />

entfallen neben den Risiken alle Aufwände für den Transport<br />

von Überformaten zu einem externen Dienstleister.<br />

In den oben aufgeführten Zahlen nicht inbegriffen sind (Ersatz-)Digitalisate,<br />

die im Auftrag anderer Abteilungen sowie<br />

für Zustandsdokumentationen ausgeführt wurden.<br />

Die Zahl der von externen Kunden bestellten Mikrofilm-Gebrauchskopien<br />

ging nach einem kleinen Zwischenhoch von<br />

2014 (17 Kopien) mit 6 bestellten Kopien wieder auf das bescheidene<br />

Niveau der Vorjahre zurück.<br />

48


Abteilungen<br />

49


Editionsprojekte<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Überblick, Allgemeines<br />

Die beiden grossen langjährigen Projekte traten im Berichtsjahr<br />

in neue Phasen beziehungsweise erreichten wichtige<br />

Meilensteine, während die weiteren Projekte teilweise erst<br />

starteten oder erfolgreich abgeschlossen werden konnten.<br />

Insgesamt ist das Online-Angebot der Abteilung erneut substanziell<br />

gewachsen.<br />

Im Projekt Transkription und Digitalisierung von Kantonsratsprotokollen<br />

und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 TKR<br />

konnte die Publikation der zentralen Serien von Legislative<br />

und Exekutive mit über 41 <strong>00</strong>0 neuen Texten kontinuierlich<br />

fortgesetzt werden, so dass die Reihe der Legislative zum<br />

Jahresende bis 1875, jene der Exekutive bis 1876 online zur<br />

Verfügung steht. Für das Team der studentischen Mitarbeitenden<br />

trat neben die Transkription der handschriftlichen Texte<br />

des 19. Jahrhunderts als neue Aufgabe das Korrekturlesen<br />

der mittels OCR-Verfahren aufbereiteten gedruckten Texte<br />

des 20. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang sprach der<br />

Regierungsrat einen Zusatzkredit von 381 5<strong>00</strong> Franken aus<br />

dem Lotteriefonds für die Neuaufbereitung der Regierungsratsbeschlüsse<br />

1903–1995.<br />

Das Projekt Elektronische Rechtsquellen-Edition Zürich<br />

eRQZH erreichte mit der Freischaltung des Portals Rechtsquellen<br />

Online und einer ersten Tranche von Quellenstücken<br />

im Herbst einen wichtigen Meilenstein, der auf ein breites<br />

positives Echo stiess. Gleichzeitig wurde die eigentliche Editionstätigkeit<br />

auf der Basis mittlerweile stabiler Standards intensiviert.<br />

Das Projekt Elektronische Edition der Offiziellen Gesetzessammlung<br />

eOSZH konnte wie geplant in Angriff genommen<br />

werden. Dabei ergaben sich hinsichtlich der manuellen Nachbearbeitung<br />

der mittels OCR-Verfahren in bereits hoher Qualität<br />

generierten Texte wertvolle Erkenntnisse auch für das<br />

Projekt TKR.<br />

Im Projekt Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI schloss das<br />

Team die Arbeiten am Manuskript des sechsten und letzten<br />

Bandes der Neubearbeitung der Kunstdenkmäler der Stadt<br />

Zürich termingerecht ab, worauf die Redaktions- und Produktionsphase<br />

einsetzte. Gleichzeitig öffneten sich erfreuliche<br />

Perspektiven für eine Fortsetzung der Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />

im Kanton Zürich.<br />

Im Projekt Elektronische Publikation der Zürcher Ehedaten<br />

des 16.–18. Jahrhunderts EDB schritten nach Abschluss der Publikation<br />

der Daten des 16. und 17. Jahrhunderts die Kontrollarbeiten<br />

an den Daten des 18. Jahrhunderts planmässig voran.<br />

Das Projekt Elektronische Edition der Zürcher Stillstandsprotokolle<br />

des 17. Jahrhunderts eStPZH fand mit der Publikation<br />

der beiden letzten Tranchen von Jahresprotokollen seinen<br />

geplanten Abschluss.<br />

Umgekehrt konnte im Berichtsjahr das vom Universitätsarchiv<br />

angestossene und von der Universität mitfinanzierte<br />

neue Projekt Elektronische Edition der Jahresberichte der Universität<br />

Zürich eJBUZH in Angriff genommen werden.<br />

Schliesslich durchlief das Projekt Recognition and Enrichment<br />

of Archival Documents READ, an dem sich das Staatsarchiv<br />

im Rahmen des EU-Programms Horizon 2<strong>02</strong>0 mit seinem<br />

aktuell einzigartigen Korpus an transkribierten und qualitätsgesicherten<br />

Volltexten und digitalisierten handschriftlichen<br />

Originalen des Projekts Transkription und Digitalisierung von<br />

Kantonsratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit<br />

1803 beteiligt, nach der Eingabe des Proposals ein mehrstufiges<br />

Prüf- und Bewilligungsverfahren, das noch vor Jahresende<br />

mit einem positiven Entscheid und daraufhin der Unterzeichnung<br />

des «Consortium Agreement» durch die 13 Projektpartner<br />

aus acht Ländern seinen Abschluss fand. Zunächst<br />

noch in der Verantwortung von Abteilungsleiter Christian<br />

Sieber, der gleichzeitig als Legal Entity Appointed Representative<br />

LEAR der Direktion fungiert, konnte per 1. August 2016<br />

ein wissenschaftlicher Mitarbeiter mit einem Pensum von 60<br />

Prozent für das Projekt (Laufzeit 2016–2018) rekrutiert werden.<br />

Im August besuchte die ganze Abteilung im Rahmen des<br />

jährlichen Teamtags den Kanton Glarus, wo ein dichtes und<br />

abwechslungsreiches Programm die Teilnehmenden zunächst<br />

in den Landesplattenberg Engi, ein bis 1961 betriebenes Schieferbergwerk,<br />

führte. Am Nachmittag folgte eine Stadtführung<br />

mit dem Autor Walter Hauser zu Anna Göldi, der 1782 als Giftmörderin<br />

verurteilten und enthaupteten «letzten Hexe», sowie<br />

eine Glarnerpasteten-Vorführung in der Bäckerei Gabriel.<br />

Auf Einladung des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen referierte<br />

Christian Sieber im November an der Fachtagung «Digitales<br />

Edieren im 21. Jahrhundert» in der Villa Horion, Düsseldorf,<br />

vor interessiertem Publikum zur Editionsstrategie des<br />

Staatsarchivs, mit Schwerpunkt auf dem Projekt TKR. Konzeption<br />

und Finanzierung dieses sowie der anderen Projekte<br />

wurden lebhaft diskutiert, umgekehrt ergaben sich aufschlussreiche<br />

Einblicke in andere Editionsprojekte und -strategien<br />

auf vergleichbarer institutioneller Grundlage.<br />

Im Juni nahm Christian Sieber in Bern in der Schweizerischen<br />

Nationalbibliothek am Kick-off des Webservices Metagrid<br />

teil, einem von den Diplomatischen Dokumenten der<br />

50


Abteilungen<br />

Schweiz mit Unterstützung des Historischen Lexikons der<br />

Schweiz initiierten Projekt für die Online-Vernetzung von geisteswissenschaftlichen<br />

Ressourcen durch Einrichtung, Verwaltung<br />

und Analyse von Links zwischen identischen Entitäten,<br />

namentlich Personen.<br />

Rainer Hugener besuchte im November die kollaborative<br />

Veranstaltung «Cappelli-Hackathon» von Ad Fontes an der<br />

Universität Zürich, um das Portal «Rechtsquellen online» Studierenden<br />

als einer wichtigen Nutzergruppe vorzustellen.<br />

Externe Weiterbildungen absolvierten Ariane Huber, Rainer<br />

Hugener, Ursina Klauser und Sara Zimmermann zu den Themen<br />

Rede- und Präsentationstechnik, Führung und Entwicklung<br />

von Teams, Grundlagen der Digitalisierung und Einführung<br />

in einfache Makros in Word und Excel. Intern führte Louis<br />

Bühler für die Mitarbeiter des Projekts eOSZH sowie für die<br />

beiden Assistenten des Projekts TKR eine Weiterbildung zum<br />

Thema VBA-Makros durch.<br />

Der Lernende Dominik Meier verbrachte im September zwei<br />

«Schnuppertage» in der Abteilung, wo er namentlich Einblick<br />

in die Arbeitsprozesse der Projekte TKR und eRQZH erhielt.<br />

Transkription und Digitalisierung von Kantonsratsprotokollen<br />

und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt TKR)<br />

Personelles<br />

Mit dem Austritt von Sara Zimmermann übernahm Ursina<br />

Klauser per 1. Juli die gesamte Projektleitung mit einem Pensum<br />

von 60 Prozent. Unterstützt wurde sie von Daniel Hadorn<br />

und Luzi Schutz, die per 1. Juni von ihrer bisherigen Tätigkeit<br />

als Transkriptoren in die Funktion von Projektassistenten mit<br />

einem Pensum von je 40 Prozent wechselten.<br />

Über bevorstehende personelle Veränderungen in der dreiköpfigen<br />

Projektleitung wird im nächsten Jahresbericht im<br />

Detail informiert (vgl. bereits jetzt im Abschnitt Archivleitung<br />

die Angaben zum Personalbestand).<br />

Erneut erhielt auch das Team der Transkriptorinnen und<br />

Transkriptoren Verstärkung. Am 2. Februar nahmen die noch<br />

im Vorjahr rekrutierten sechs neuen studentischen Mitarbeitenden<br />

Marco Dal Molin, Daniel Hadorn, Lara Horisberger,<br />

Eliane Schenk, Julia Stieglmeier und Sarah Stucki mit dem<br />

gemeinsamen Einführungstag ihre Tätigkeit auf (Kurzbiografien<br />

siehe Jahresbericht 2014, S. 52). An Austritten war im Berichtsjahr<br />

nur einer zu verzeichnen. Rebecca Geiger, die unter<br />

dem Kürzel rgr seit 2010 eine ausserordentlich grosse Zahl<br />

an Regierungsratsbeschlüssen und Kantonsratsprotokollen<br />

transkribiert hat, verliess das Team Ende August, um sich ei­<br />

ner neuen beruflichen Herausforderung zu widmen. Für ihr<br />

langjähriges Engagement und ihre wertvolle Arbeit danken<br />

wir Rebecca Geiger herzlich und wünschen ihr für die Zukunft<br />

alles Gute.<br />

Mit Beginn der Nachbearbeitung der gedruckten und mit<br />

OCR-Technologie aufbereiteten Texte erhöhten Daria Moser<br />

und Sven Kindlimann ihr Pensum per 1. Februar von 40 auf<br />

60 Prozent.<br />

Im Berichtsjahr standen drei Zivildienstleistende für das<br />

Projekt TKR im Einsatz. Michael Hurni (Kurzbiografie siehe<br />

Jahresbericht 2014, S. 52–53) beendete am 25. März seinen<br />

knapp viermonatigen Einsatz.<br />

Auf ihn folgte vom 13. April bis 29. Mai Joasch Seidenberg,<br />

Jg. 1989, der an der Universität Konstanz einen Bachelorabschluss<br />

in Geschichte und Philosophie erworben hatte. Neben<br />

Zivildiensteinsätzen am Staatsarchiv des Kantons Thurgau,<br />

im Amt für Denkmalpflege in Frauenfeld und in der Gärtnerei<br />

beim Ekkharthof in Lengwil absolvierte er unter anderem ein<br />

Praktikum im Glarner Wirtschaftsarchiv in Schwanden.<br />

Vom 1. Juni bis 28. August schliesslich unterstützte Louis<br />

Riedo, Jg. 1988, das Projekt TKR als Zivildienstleistender. Er<br />

studiert Geschichte und Germanistik an der Universität Freiburg,<br />

wo er in denselben Fächern auch den Bachelorabschluss<br />

erwarb. Neben seinem Studium war er unter anderem als Journalist<br />

bei den «Freiburger Nachrichten» sowie als Gymnasiallehrer<br />

tätig.<br />

Inhaltliches<br />

Wie bereits in den Vorjahren galt es auch im Berichtsjahr, die<br />

Transkription und Publikation der handschriftlich überlieferten<br />

Regierungsratsbeschlüsse (RRB) und Kantonsratsprotokolle<br />

(KRP) voranzutreiben. Gleichzeitig gewann die Arbeit an den<br />

gedruckten RRB und KRP an Gewicht, nachdem Anfang Jahr<br />

die Nachbearbeitung der bereits in einer früheren Projektphase<br />

mit OCR-Technologie aufbereiteten Texte der RRB der Jahre<br />

1887–19<strong>02</strong> in Frakturschrift und der KRP der Jahre 1898–<br />

1995 in Antiquaschrift an die Hand genommen werden konnte.<br />

Die Transkription der handschriftlich verfassten RRB (bis<br />

1887) und KRP (bis 1898) ist im Berichtsjahr weit fortgeschritten.<br />

Rund 225 Mio. Zeichen (90 Prozent) waren bis Ende Jahr<br />

transkribiert. Bei den RRB liegen die Transkripte bis zum Jahr<br />

1879 vollständig vor, während die KRP bis 1877 transkribiert<br />

sind. Die Transkription der verbleibenden RRB- und KRP-<br />

Bände ist in Arbeit und wird bis Ende des Jahres 2016 abgeschlossen<br />

sein.<br />

51


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Parallel dazu konnte auch die Publikation der transkribierten<br />

RRB und KRP kontinuierlich fortgesetzt werden, wobei<br />

dieser wiederum verschiedene Arbeitsschritte in den Bereichen<br />

Qualitätssicherung und Fotobearbeitung vorgelagert waren.<br />

Publiziert wurden im Berichtsjahr jeweils chronologisch<br />

vorwärts die RRB der Jahre 1862 bis Mitte 1876 (MM 2.155<br />

– mm 2.212) sowie die KRP von Mitte 1866 bis Mitte 1875<br />

(MM 24.34 – mm 24.36). Insgesamt handelt es sich dabei um<br />

43 565 neue Verzeichnungseinheiten (2014: 52 276) mit 84 794<br />

neuen verknüpften Dateien (94 699), was 38 809 neuen RRB<br />

(42 063) und 2290 neuen KRP (3582) entspricht. Damit sind<br />

gegenwärtig knapp 140 <strong>00</strong>0 RRB und rund 10 5<strong>00</strong> KRP online<br />

verfügbar.<br />

Massgebliche Unterstützung beim Import neuer RRB und<br />

KRP in die Archivdatenbank erhielt das Projektteam erneut<br />

durch Fabienne Lutz und ab April durch ihre Nachfolgerin Angelika<br />

Merk (beide Abteilung Aktenerschliessung). Bei der Generierung<br />

von seitengenauen PDF-Dateien der Originalbilder<br />

aus JPEG-Dateien standen wiederum Carmen Kuster, Roland<br />

Romano und Rahel Wyss (Bereich Querschnittaufgaben) im<br />

Einsatz; unterstützt wurden sie von den Zivildienstleistenden.<br />

Nach Abschluss der bereits im Vorjahr begonnenen Abklärungen<br />

und Planungen konnte in der ersten Jahreshälfte die<br />

manuelle Überarbeitung der gedruckten und mittels OCR-Verfahren<br />

aufbereiteten RRB und KRP aufgenommen werden. Im<br />

Februar begannen zunächst sechs erfahrene Transkriptoren<br />

und Transkriptorinnen mit den Korrekturarbeiten der RRB 1887–<br />

19<strong>02</strong>, wobei sie dafür jeweils die Hälfte ihres Arbeitspensums<br />

einsetzten und die andere Hälfte weiterhin für die Transkription<br />

der handschriftlichen RRB und KRP aufwendeten. Mit diesem<br />

Modell nahmen im Mai auch die sechs neuen studentischen<br />

Mitarbeitenden die Korrekturarbeiten an den OCR-Texten auf;<br />

im August kamen weitere drei dazu. Damit hat die Überarbeitung<br />

dieser Texte im Berichtsjahr an Fahrt gewonnen und konnte<br />

bei 11 von insgesamt 16 Bänden bis zum Jahresende bereits<br />

abgeschlossen werden. Gleichzeitig schreitet auch die Überarbeitung<br />

der gedruckten KRP 1898–1995 gut voran. Mit dem<br />

schrittweisen Abschluss der Transkription im Verlauf des Jahres<br />

2016 wird sich das Schwergewicht noch weiter in den Bereich<br />

der gedruckten Texte verlagern, so dass die Korrekturarbeiten<br />

voraussichtlich nicht nur an den RRB 1887–19<strong>02</strong>, sondern<br />

auch an den KRP 1898–1995 noch 2016 abgeschlossen<br />

werden können. Auch die Publikation der beiden Reihen wird<br />

2016 einsetzen, noch bevor die handschriftlichen Teile vollständig<br />

transkribiert und publiziert sind.<br />

Für die Neuaufbereitung der gedruckten Regierungsratsbeschlüsse<br />

1903–1995 sprach der Regierungsrat am 21. Oktober<br />

mit RRB 979/2015 einen Kredit von 381 5<strong>00</strong> Franken aus<br />

dem Lotteriefonds, nachdem sich bei einer vertieften Prüfung<br />

gezeigt hatte, dass die Textqualität der in einem früheren Projekt<br />

2<strong>00</strong>4/2<strong>00</strong>5 aufbereiteten Beschlüsse unbefriedigend ist.<br />

Ausschlaggebend für das Ende 2014 eingereichte Gesuch um<br />

diesen zusätzlichen Kredit waren die guten Erfahrungen bezüglich<br />

Textqualität mit projektspezifisch optimierter OCR-<br />

Technologie der neusten Generation im Projekt Elektronische<br />

Edition der Offiziellen Gesetzessammlung eOSZH.<br />

Auf dieser Grundlage konnte noch im Berichtsjahr der Auftrag<br />

für das Scanning der 192 Bände und die automatische<br />

Segmentierung in Einzelbeschlüsse an einen externen Dienstleister<br />

vergeben werden. Das Scanning war bis Ende Jahr abgeschlossen,<br />

und die Digitalisate des Originals liegen bereits<br />

seitenweise vor. Im kommenden Jahr wird nun deren OCR-Aufbereitung<br />

im Zentrum stehen, und bis zum Projektabschluss<br />

im Herbst 2017 werden auch diese Texte online verfügbar.<br />

Elektronische Rechtsquellen-Edition<br />

Zürich (Projekt eRQZH)<br />

Mit der Freischaltung des Portals Rechtsquellen Online am<br />

30. Oktober mit einer ersten Tranche von 34 Quellenstücken,<br />

davon 31 aus dem Staatsarchiv, zwei aus dem Stadtarchiv Winterthur<br />

und einem aus dem Stadtarchiv Zürich, trat das Zürcher<br />

Rechtsquellenprojekt erstmals mit nach allen Regeln der Kunst<br />

bzw. der digitalen Editionstechnik aufbereiteten Quellentexten<br />

an die Öffentlichkeit. Diesem Meilenstein voraus ging eine letzte,<br />

intensive Phase in der Entwicklung des Portals in Zusammenarbeit<br />

mit Jörg Lang, evelix GmbH, Liestal. Sie betraf sowohl die<br />

Umsetzung der verschiedenen Auszeichnungen nach XML/TEI-<br />

Standard als auch Anpassungen an der Applikation Datenexport<br />

Elektronische Rechtsquellen DEER und die Entwicklung der für<br />

die Generierung von PDF-Versionen der Quellenstücke benötigten<br />

Stylesheets. Die genannten Tools wurden auch den beiden<br />

Stadtarchiven zur Verfügung gestellt, um die auf den dortigen<br />

Archivdatenbanken erarbeiteten Quellenstücke gleichermassen<br />

ins Portal importieren zu können. Begleitet war die Freischaltung<br />

des Portals von einer Medienmitteilung, die ein erfreuliches Echo<br />

fand, insbesondere auch im – was das Verhältnis zur Stadt Zürich<br />

anbelangt – sehr geschichtsbewussten Winterthur.<br />

Zudem vereinbarten im Frühjahr die Rechtsquellenstiftung des<br />

Schweizerischen Juristenvereins, die Schweizerische National­<br />

52


Abteilungen<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation des<br />

Kantons Zürich (Projekt KDI)<br />

Ende August endete für Regula Crottet und Verena Rothenbühler<br />

mit der Fertigstellung ihrer Teile des Manuskripts von<br />

Band VI der Kunstdenkmäler der Stadt Zürich («Die Grossbibliothek<br />

und das Staatsarchiv, die Daten der online verfügbaren<br />

Bibliographie der Schweizergeschichte BSG für das Literaturverzeichnis<br />

im Rechtsquellenportal zu nutzen, um nicht eine<br />

eigene Literaturdatenbank aufbauen zu müssen. Die technische<br />

Umsetzung dieses Konzepts war mit zusätzlichem, aber lohnendem<br />

Aufwand verbunden, indem nun im Literaturverzeichnis des<br />

Portals bei jedem Titel ein Link zur BSG führt, wo über die bibliografischen<br />

Grunddaten hinaus weitere Informationen verfügbar<br />

sind (einschliesslich Links zu digitalen Ressourcen) und<br />

gleichzeitig eine nachhaltige Datenpflege gewährleistet ist.<br />

Daneben arbeiteten Bettina Fürderer, Ariane Huber und Rainer<br />

Hugener auf der Basis ihrer Stücklisten, die sie mit Pascale<br />

Sutter, Leiterin der Rechtsquellenstiftung, sowie im Fall der<br />

Winterthurer Editionseinheit mit dem Historiker Peter Niederhäuser<br />

besprachen, intensiv im XML-Editor oXygen an der Transkription,<br />

Kommentierung und Kontextualisierung von Quellenstücken<br />

ihrer Editionseinheiten. 34 davon konnten beim Onlinegang<br />

des Rechtsquellenportals bereits publiziert werden,<br />

weitere durchliefen noch qualitätssichernde Prozesse in Form<br />

gegenseitigen Lektorats. Ab 2016 werden in halbjährlichen<br />

Tranchen kontinuierlich neue Quellenstücke publiziert, bei<br />

gleichzeitiger Inangriffnahme der fünften, bisher zurückgestellten<br />

Editionseinheit mit gedruckten Mandaten.<br />

Allgemeine editorische Fachfragen wurden in monatlichen<br />

Teamsitzungen diskutiert und die Ergebnisse im Wiki der eSSRQ<br />

dokumentiert, das sich mittlerweile zu einem stabilen Standard<br />

für die digitale Edition vormoderner Quellen entwickelt hat.<br />

Die Verzeichnung der Metadaten potenzieller Quellenstücke<br />

in der Archivdatenbank ging im Berichtsjahr zugunsten<br />

der eigentlichen Editionstätigkeit zurück. Ergänzende Recherchen<br />

führten Ariane Huber in die Zentralbibliothek Zürich und<br />

ins Staatsarchiv Aargau.<br />

Schliesslich konnte das Rechtsquellen-Team im Rahmen<br />

der Bereinigungen der gesetzlichen Schutzfristen in der Archivdatenbank<br />

die Arbeiten an den ihm zugewiesenen Beständen<br />

bis zum Jahresende planmässig abschliessen.<br />

Elektronische Edition der Offiziellen<br />

Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />

Das Projekt eOSZH sieht vor, sämtliche Erlasse der «Offiziellen<br />

Sammlung der Gesetze, Beschlüsse und Verordnungen<br />

des Eidgenössischen Standes Zürich» (OS) von 1803 bis 1999<br />

über die Online-Archivdatenbank des Staatsarchivs zugänglich<br />

zu machen. Es folgt im Wesentlichen dem Modell des<br />

Projekts TKR, d. h. die Erlasse werden einerseits als qualitätsgesicherter<br />

Volltext, andererseits mit Abbildungen der Originalseiten<br />

publiziert.<br />

Unter der Projektleitung von Rainer Hugener, dessen Pensum<br />

um 10 Prozent erhöht wurde, traten die beiden studentischen<br />

Mitarbeitenden Severin Frohofer und Jasmin Siemon<br />

ihre Stellen mit Pensen von je 40 Prozent wie geplant an. Ihr<br />

erster Arbeitstag am 4. Februar fiel zusammen mit einer Sitzung<br />

des Projektausschusses, in der sie sich vorstellen konnten.<br />

Anlässlich der Ausschusssitzung im September konnte<br />

das Projektteam bereits aus der laufenden Arbeit berichten.<br />

Die Digitalisierung der gedruckten Bände erfolgte durch die<br />

Firma DTI Management AG, Wil SG, die die OCR-Texte termingerecht<br />

und nach internen Korrekturarbeiten in einer hohen Textgüte<br />

ablieferte. Dies gilt insbesondere auch für die älteren Bände<br />

in Frakturschrift. Der grösste Aufwand bei der manuellen<br />

Nachbearbeitung durch die beiden studentischen Mitarbeitenden<br />

ergibt sich denn auch nicht aus der Berichtigung von Fehlern,<br />

sondern aus der formalen Aufbereitung der Texte: Gliederungselemente<br />

wie Titel, Aufzählungen, Marginalien und Fussnoten<br />

müssen aufwändig rekonstruiert werden. Eine besondere<br />

Herausforderung stellt der komplexe Aufbau von Tabellen dar,<br />

die sich oft über Dutzende von Seiten erstrecken und deren Bearbeitung<br />

überdurchschnittlich viel Zeit beansprucht.<br />

Insgesamt haben sich die Kennzahlen, wie sie im Pilotprojekt<br />

2012 erhoben wurden, als realistisch erwiesen. Sehr bewährt<br />

haben sich die bereits damals erarbeiteten Transkriptionsrichtlinien<br />

und der Arbeitsleitfaden. Von den insgesamt<br />

40 <strong>00</strong>0 Textseiten konnte bis zum Jahresende die Kontrolle<br />

bei 27 <strong>00</strong>0 Seiten (68 Prozent) abgeschlossen werden.<br />

Es kann damit gerechnet werden, dass die Korrekturarbeiten<br />

bis Mai 2016 abgeschlossen sind. Daran anschliessend<br />

erfolgt der Import der Texte und Bilder in die Archivdatenbank<br />

sowie die Verknüpfung der durch Änderung, Aufhebung oder<br />

Neuregelung aufeinander verweisenden Erlasse, sodass künftig<br />

jedes Gesetz zu seinen Vorgängern zurückverfolgt werden<br />

kann. Die Publikation der gesamten Gesetzessammlung soll<br />

wie angekündigt im Herbst 2016 erfolgen.<br />

53


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

stadt zwischen 1860 und 1940») die befristete Anstellung im<br />

Rahmen der zuletzt mit je 50 Prozent dotierten wissenschaftlichen<br />

Teilzeitstellen der beim Staatsarchiv angesiedelten<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation des Kantons Zürich. Während<br />

gut sechs Jahren auf engagierte Weise befasst mit dem<br />

baulichen Erbe der grössten Stadt der Schweiz, haben sie<br />

beide wesentlich zum Gelingen des grossen Projekts der Neubearbeitung<br />

der Kunstdenkmäler der Stadt Zürich beigetragen.<br />

Entsprechend gilt den beiden Autorinnen für ihren grossen<br />

Einsatz unser bester Dank.<br />

Zukunftsperspektiven ergaben sich für Regula Crottet mit<br />

dem Kantonsratsbeschluss 5125 vom 6. Juli (Bewilligung von<br />

jährlich wiederkehrenden Überträgen aus dem Lotteriefonds<br />

an die Direktionen) als Grundlage für den seit längerem geplanten<br />

Transfer der Zürcher Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />

zur kantonalen Denkmalpflege (Baudirektion), wo 2016 ein<br />

Folgeprojekt starten soll. Verena Rothenbühler hingegen ist<br />

weiterhin im Staatsarchiv tätig, neu für die Abteilung Individuelle<br />

Kundendienste (vgl. oben Abschnitt Kundendienste).<br />

Die Betreuung von Redaktion und Produktion des Bandes<br />

VI durch die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte<br />

GSK wird noch unter der Ägide des Staatsarchivs stehen<br />

und bis im August 2016 dauern.<br />

Die Arbeiten im Berichtsjahr waren ganz der Fertigstellung<br />

des Manuskripts von Band VI gewidmet, einschliesslich Kürzungen<br />

auf den vorgesehenen Umfang. Pläne und Abbildungen<br />

wurden in Teamarbeit organisiert und auf den Text abgestimmt.<br />

Ebenso wurde der historische Teil von Verena Rothenbühler<br />

mit dem kunsthistorischen Teil von Regula Crottet<br />

und Karl Grunder in Einklang gebracht.<br />

Am 28. August konnte das Manuskript dem Redaktor der<br />

Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Thomas<br />

Bolt, termingerecht abgeliefert werden, am 13. November<br />

wurde es von der Redaktionskommission der GSK angenommen<br />

und zur Publikation freigegeben. Nach Umsetzung<br />

der gewünschten Anpassungen noch im Berichtsjahr kann<br />

das bereinigte Manuskript in den ersten Tagen des Jahres<br />

2016 der GSK definitiv zur Produktion übergeben werden.<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Ehedaten des 16.–18. Jh.<br />

(Projekt EDB)<br />

Unmittelbar vor Jahresende 2014 wurden die Ehedaten des<br />

16. und 17. Jahrhunderts über den Archivkatalog online pub­<br />

liziert. Wenig später wurden dieselben Daten Anfang Februar<br />

auch als PDF-Reports, jeweils alphabetisch sortiert nach Ehen<br />

der Männer und Ehen der Frauen, über die Website des Staatsarchivs<br />

zugänglich gemacht. Am 19. Februar erschien unter<br />

dem Titel «Zürcher Ehedaten von 1525 bis 17<strong>00</strong> online» eine<br />

Medienmitteilung zur Publikation der ersten Tranche. Darauf<br />

basierend, publizierten am Folgetag verschiedene Zürcher<br />

Zeitungen Artikel zum Thema.<br />

Bei den Daten des 18. Jahrhunderts setzte Hans Ulrich Pfister<br />

die Kontrollarbeiten fort. Im Lauf des Jahres kamen dabei<br />

(abgesehen von Korrekturen) auch rund hundert bisher nicht<br />

erfasste Eheeinträge hinzu.<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />

(Projekt eStPZH)<br />

Im Rhythmus der Vorjahre wurden im Juni und Dezember die<br />

achte und neunte – und damit letzte – Tranche an Protokolltexten<br />

publiziert, so dass das auf fünf Jahre angelegte Projekt<br />

im Berichtsjahr termingerecht zum Abschluss kam. Insgesamt<br />

sind nun im Zeitraum 1631–17<strong>00</strong> 921 (Jahres-)protokolle (einschliesslich<br />

Vorreden und normativen Texten wie Stillstandsordnungen)<br />

aus 35 Kirchgemeinden aller 12 politischen Bezirke<br />

des Kantons im Umfang von 3357 Seiten originaler<br />

Überlieferung online verfügbar.<br />

Mit den im Original dezentral aufbewahrten und nur schwer<br />

lesbaren Protokollen steht damit sowohl der lokal- und kirchengeschichtlich<br />

interessierten Öffentlichkeit als auch der wissenschaftlichen<br />

Forschung ein einmaliges Textkorpus zur Verfügung,<br />

das in einer für die Zeit der Vormoderne aussergewöhnlichen<br />

Detailliertheit über die alltags-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen<br />

Verhältnisse in den entsprechenden Kirchgemeinden Auskunft<br />

gibt. Gleichzeitig sind die Texte durch die Publikation über<br />

den Online-Archivkatalog des Staatsarchivs sowie das Portal<br />

«Archives online» auch mit verwandten Unterlagen in den Beständen<br />

des Staatsarchivs sowie den Texten und Daten des<br />

Rechtsquellen- und des Ehedaten-Projekts in Bezug gesetzt.<br />

Zudem machte die Publikation der Transkriptionen ab 2011 in<br />

halbjährlichen Tranchen die Resultate des Projekts nicht erst<br />

beim Abschluss, sondern laufend sichtbar.<br />

Das Staatsarchiv plant, die Stillstandsprotokolle – genauso<br />

wie andere ausgesuchte Bestände – nicht nur über die bisher<br />

üblichen Kanäle, sondern zusätzlich über eine einfache<br />

Suchmaske recherchierbar zu machen. Das kleine Werkzeug<br />

54


Abteilungen<br />

für den «Quick Access» wird öffentlich angekündigt, sobald<br />

es verfügbar ist.<br />

Elektronische Edition der Jahresberichte<br />

der Universität Zürich<br />

(Projekt eJBUZH)<br />

Bereits vor dem offiziellen Projektbeginn im Mai galt es, verschiedene<br />

Vorarbeiten an die Hand zu nehmen und mit internen<br />

und externen Partnern und Dienstleistern zu koordinieren.<br />

Die Abteilung Beständeerhaltung übernahm im Januar die Mikroverfilmung<br />

der Jahresberichte 1833–1916, anschliessend<br />

wurden die Mikrofilme durch einen externen Dienstleister digitalisiert<br />

und die als Typoskript vorliegenden Jahresberichte<br />

1901–1912 mit OCR aufbereitet. Damit lagen pünktlich zum<br />

Projektstart die wichtigsten Arbeitsgrundlagen vor.<br />

Im Mai nahm Salome Schoeck (Kurzbiographie siehe Jahresbericht<br />

2014, S. 56) ihre Arbeit am Projekt auf. Sie begann mit<br />

der Transkription der handschriftlichen Jahresberichte ab 1860<br />

und widmete sich der Überarbeitung der bereits früher transkribierten<br />

Jahresberichte 1833–1860. Dabei stellte sich die Neutranskription<br />

auch dieser ältesten Jahresberichte als insgesamt<br />

weniger zeitaufwändig heraus als die Überarbeitung der bestehenden<br />

Texte, weshalb im Sommer entschieden wurde, auch<br />

die Jahresberichte 1833–1860 komplett neu zu transkribieren.<br />

In Absprache mit der Projektleiterin Ursina Klauser wurden<br />

die im Projekt TKR angewandten Editionsrichtlinien, die auch<br />

in diesem Projekt als Grundlage für die Transkription dienen,<br />

laufend an die spezifischen Erfordernisse der Jahresberichte<br />

angepasst. Da dies vor allem bei Projektbeginn zu Verzögerungen<br />

führte und sich ausserdem zeigte, dass die Transkription<br />

aufgrund der vielfach uneinheitlichen Textgrundlage mit<br />

mehr Aufwand verbunden ist als in der Projektskizze angenommen,<br />

wird das Projekt erst 2016 zum Abschluss kommen.<br />

Mehr als die Hälfte der total auf 2,5 Mio. hochgerechneten<br />

Zeichen konnte aber bis zum Ende des Berichtsjahres bereits<br />

transkribiert werden, was 43 von 69 handschriftlich verfassten<br />

Jahresberichten entspricht.<br />

Im Anschluss an die manuelle Nachbearbeitung auch der<br />

OCR-Texte der 15 als Typoskript gedruckten Jahresberichte wird<br />

die Reihe der Jahresberichte 1833–1916 schliesslich integral nach<br />

bewährtem Muster der anderen Projekte über das Archivinformationssystem<br />

des Staatsarchivs publiziert werden können.<br />

<br />

<br />

Zürich, Ende Januar 2016, Beat Gnädinger<br />

55


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

56


Verein der Freunde<br />

des Staatsarchivs<br />

Der Verein der Freunde des Staatsarchivs wurde am 28. Juni 1976 gegründet<br />

Mitgliederbeiträge<br />

Kategorie<br />

Betrag<br />

Einzelmitgliedschaft<br />

Fr. 40.– pro Jahr<br />

Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 6<strong>00</strong>.–<br />

Kollektivmitgliedschaft<br />

Fr. 80.– pro Jahr<br />

Kollektivmitgliedschaft<br />

Fr. 45.– pro Jahr<br />

(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />

Statuten<br />

1 Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des Staatsarchivs» besteht in Zürich<br />

ein Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />

2 Der Verein hat den Zweck, dem Staatsarchiv des Kantons Zürich fördernd zur<br />

Seite zu stehen und das Verständnis für das zürcherische Archivwesen im Allgemeinen<br />

zu vertiefen.<br />

3 Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen. Die Aufnahme<br />

erfolgt durch den Vorstand.<br />

4 Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der Vorstand.<br />

5 Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt. Sie wählt den Vorstand<br />

alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht und Rechnungsablage.<br />

Sie legt den Mitgliederbeitrag fest.<br />

6 Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem oder mehreren Beisitzern.<br />

Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise Vereinsmitglieder<br />

sein. Der Präsident wird von der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert<br />

sich im Übrigen selbst. Der Staatsarchivar oder sein Stellvertreter sind<br />

eingeladen, mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen teilzunehmen.<br />

7 Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Im Übrigen handelt<br />

er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />

8 Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen. Bei Auflösung<br />

entscheidet der Vorstand im Sinne von Art. 2 der Statuten über die Verwendung<br />

des Vereinsvermögens.<br />

57


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Vereinsmitglieder<br />

(Stand: Januar 2016)<br />

Vorstand<br />

Felix Richner, Präsident<br />

Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />

Caesar Schmid, Quästor<br />

Franz Gut<br />

Matthias Senn<br />

Mario von Moos<br />

Beat Gnädinger (ex officio,<br />

mit beratender Stimme)<br />

Administration<br />

Rahel Wyss, Staatsarchiv Zürich<br />

Kollektivmitglieder,<br />

kulturelle Organisationen<br />

Ärztegesellschaft des Kantons<br />

Zürich AGZ, Zürich<br />

Archiv Ortsgeschichte, Wetzikon<br />

Archiv für Zeitgeschichte AfZ,<br />

Zürich<br />

Baugeschichtliches Archiv, Zürich<br />

Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />

Dokumentationsstelle, Rheinau<br />

Fokus AG, Zürich<br />

Gottfried Keller-Zentrum, Glattfelden<br />

Heimatmuseumskommission, Wald<br />

INDIVIKAR AG, Wohlen AG<br />

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte,<br />

Zürich<br />

Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />

Ortsmuseum, Zollikon<br />

Pfadi Züri/Kantonalverband der<br />

Zürcher Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder, Zürich<br />

Scheuchzer-Stiftung, Zürich<br />

Schulthess‘sche Familien stiftung,<br />

Horgen<br />

Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />

Zürich<br />

Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft<br />

SIK, Zürich<br />

Staatsarchiv des Kantons Aargau,<br />

Aarau<br />

Staatsarchiv des Kantons Schwyz,<br />

Schwyz<br />

Stadtarchiv, Winterthur<br />

Universität Zürich, Rektorat,<br />

Zürich<br />

Vereinigte Zünfte zur Gerwe und<br />

zur Schuhmachern, Zollikon<br />

Verkehrs- und Verschönerungsverein,<br />

Dübendorf<br />

Zentralbibliothek ZBZ, Zürich<br />

Zentralkomitee der Zünfte Zürichs<br />

ZZZ, Zürich<br />

Städte und Gemeinden<br />

Bassersdorf<br />

Bauma<br />

Birmensdorf<br />

Boppelsen<br />

Dübendorf<br />

Elgg<br />

Fällanden<br />

Hütten<br />

Kilchberg<br />

Ottenbach<br />

Richterswil<br />

Rüti<br />

Schlieren<br />

Schwerzenbach<br />

Uitikon<br />

Unterstammheim<br />

Urdorf<br />

Uster<br />

Wallisellen<br />

Weiningen<br />

Weisslingen<br />

Wildberg<br />

Zollikon<br />

58


Verein der Freunde des Staatsarchivs<br />

Ehrenmitglieder<br />

Richard Allemann, Herrliberg<br />

Markus Notter, Dietikon<br />

Einzelmitglieder<br />

Martin Akeret, Zürich<br />

Werner Altorfer, Wallisellen<br />

Dorothee Arter, Volketswil<br />

Monika Bach, Marthalen<br />

Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />

August Bader, Niederglatt<br />

David Barnes, Bachenbülach<br />

Ernst Basler, Zollikon<br />

Konrad Basler, Esslingen<br />

Boris Bauer, Zürich<br />

Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />

Nicola Behrens, Zürich<br />

Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />

Fernanda Beltramello-Suardi, Zürich<br />

Hans Berger, Zollikon<br />

Peter Bertschinger, Bülach<br />

Marlis Betschart, Winterthur<br />

Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />

Hans-Martin Bindschedler, Zürich<br />

Nuot Biveroni-Gisel, Effretikon<br />

Domenico Blass, Zürich<br />

Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />

Andreas Bliggenstorfer, Kloten<br />

Willy Bloch, Winterthur<br />

René Blöchliger, Rümlang<br />

Karin Blümel, Zürich<br />

Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />

Reinhard Bodenmann, Brugg AG<br />

Bruno Boller-Schärrer, Schlieren<br />

Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />

Urs Bräm, Zollikon<br />

Ulrich Brandenberger, Trub<br />

Sebastian Brändli, Zürich<br />

Werner Bremi, Geroldswil<br />

Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />

Karin Brönnimann, Altikon<br />

Markus Brühlmeier, Zürich<br />

Jürg Bruppacher, Forch<br />

Barbara Bucher, Rüschlikon<br />

Verena Buchmann, Zürich<br />

Peter Bührer, Zürich<br />

Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />

Viktor Dammann, Rüschlikon<br />

Daniel Demin, Schaffhausen<br />

Jürg de Spindler, Baar<br />

Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />

Christian Di Giusto, Zürich<br />

Mark Dressler, Hütten<br />

Andreas Dürr, Hombrechtikon<br />

Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />

Christoph Eggenberger, Zollikerberg<br />

Heinz Emmisberger, Hinteregg<br />

Jean Esseiva, Winterthur<br />

Christoph Fehr, Brütten<br />

Rudolf Fenner, Rifferswil<br />

Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />

Christina Frehner-Bühler, Gümligen<br />

Wolfgang Froriep, Rudolfstetten<br />

Heinrich Führer, Bülach<br />

Max Furrer, Zürich<br />

Rebecca Geiger, Adliswil<br />

Margit Gigerl, Zürich<br />

Beat Glaus, Zürich<br />

Peter Gloor, Zürich<br />

Beat Gnädinger, Benken ZH<br />

Ulrich Grolik, DE-Berlin<br />

Gabriel Gross, Zürich<br />

Elisabeth Guex, Adlikon<br />

bei Andelfingen<br />

Erich Gujer, Zürich<br />

André Gut, Zollikerberg<br />

Franz Gut, Wollerau<br />

Christian Martin Gutekunst, Zürich<br />

Wilfried Gutmann, Horgen<br />

Werner Gysel, Kilchberg<br />

Martin Haas, Winterthur<br />

Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />

Rudolf Hauser, Zürich<br />

René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />

Walter Hertig, Kloten<br />

David Hess, Berikon<br />

Hans-Jürg Hintermann, Riedt-<br />

Neerach<br />

Thomas Hintermann, Lengnau AG<br />

Jean-Marc Hochstrasser, Wetzikon<br />

Hillmar Höber, Zürich<br />

Paul F. Hösli, Zürich<br />

Patrick Hug, Zürich<br />

Willy Hug, Affoltern am Albis<br />

Thomas Huonker, Zürich<br />

Philipp Hürlimann-Friebus, Zürich<br />

Urs Hürlimann, Zürich<br />

Esther Hüsler, Olten<br />

Karin Huser, Zürich<br />

Jan Hyllested, DK-Randers<br />

Martin Illi, Oberrieden ZH<br />

Thomas Illi, Wolfhausen<br />

Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />

Andreas Käthner, Marthalen<br />

René Kalt, Maur<br />

Robert Karrer, Zürich<br />

Gottfried Katzgrau, Zürich<br />

Jakob Keller, Rümlang<br />

Sylvie Keller, Dietikon<br />

Ursina Klauser, Winterthur<br />

Andreas Knecht, Bassersdorf<br />

Adrian Knoepfli, Zürich<br />

Erich Koch, Zürich<br />

Pierre Koller, Zürich<br />

Walter Koller, Zürich<br />

Hubert Krucker, Volketswil<br />

Konrad J. Kuhn, Zürich<br />

Oliver Kuhn, Zürich<br />

Thomas Kull, Zollikon<br />

Ernst Landolt, Hütten<br />

Felix Landolt, Zürich<br />

Erich Lang, Zürich<br />

Kurt Langhard, Zürich<br />

Daniel Lätsch, Jona<br />

Thomas Leckebusch, Zürich<br />

Martin Leonhard, Zürich<br />

Walter Letsch, Zollikon<br />

Beatrice Luginbühl, Zürich<br />

Sibylle Marti, Zürich<br />

Martin Maag, Zürich<br />

Hugo Maeder, Dübendorf<br />

Silvie Fee Matter-Michel, Zürich<br />

Andres Meier, Zürich<br />

Walter Meier, Eglisau<br />

Esther Meierhofer Ezeibe, Zürich<br />

Theresia Meili-Stalder, Hedingen<br />

Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />

Brigitte Meles, Basel<br />

Ruth Messikommer, Seegräben<br />

Werner Messikommer, Seegräben<br />

Therese Metzger, Münsingen<br />

Helmut Meyer, Zürich<br />

Pio Meyer, Wald ZH<br />

Christoph Mörgeli, Stäfa<br />

Claudia Moritzi, Greifensee<br />

Rolf Mösli, Kriessern<br />

Andreas Müller, Hausen am Albis<br />

Doris Müller-Füglistaler, Dietlikon<br />

Hansruedi Müller, Zürich<br />

Verena E. Müller, Zürich<br />

Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />

Urs H. Naegeli-Frutschi, Zürich<br />

Thomas Neukom, Rafz<br />

Gian-Andrea Nogler, Zürich<br />

Eugen Ott, Neftenbach<br />

Pascal Pauli, Zürich<br />

Bruno Pfister, Egg<br />

Hansueli Pfister, Winterthur<br />

Heinz Pfleghard, Epalinges<br />

Adrian Pretto, Kilchberg ZH<br />

Christian Rahn, Zürich<br />

Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />

Josua Raster, Hinwil<br />

Urs Rauber, Zürich<br />

Daniel Reuter, Zürich<br />

Felix Richner, Bubikon<br />

Bernhard Rieder, Frauenfeld<br />

August Rohr, Diesbach<br />

Franz Roos, Dübendorf<br />

Alex Rübel, Zürich<br />

Roland Rüfli, Rheinau<br />

Gregor A. Rutz, Zollikon<br />

Aurelia Schaad, Eglisau<br />

Beatrice Schärli, Zürich<br />

Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />

Peter Scheck, Schaffhausen<br />

Martin Schellenberg, Wetzikon<br />

Mathias Schindler, Zürich<br />

Eliane Schlatter, Zürich<br />

Hedwig Schläpfer-Denzler, Schlieren<br />

Roger Schlegel, Männedorf<br />

Ulrich Schlüer, Flaach<br />

Bruno Schmid, Uster<br />

Caesar Schmid, Zufikon<br />

Frieda Schmid-Bai, Oberägeri<br />

Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />

Jos Schmid, Zürich<br />

59


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

Jürg Schmid, Volketswil<br />

Regula Schmid Keeling, Küsnacht ZH<br />

Stefan G. Schmid, Zürich<br />

Hans Schmidhauser, Zürich<br />

Jan Schneebeli, Affolfern am Albis<br />

Bernhard Schneider, Ottenbach<br />

Hansheinrich Schneider, Pfäffikon ZH<br />

Viktor Schobinger, Zürich<br />

Clausdieter Schott, Zumikon<br />

Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />

Peter Schweizer, Zürich<br />

Max Schweizer, Zürich<br />

Martin Schwyzer, Dübendorf<br />

Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />

Matthias Senn, Zürich<br />

Georg Sibler, Zürich<br />

Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />

Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />

Christian Sieber, Langnau am Albis<br />

Dominik Sieber, Zürich<br />

Armin Sierszyn, Bäretswil<br />

Otto Sigg, Hettlingen<br />

Margrit Silberer, Zürich<br />

Hans Spillmann, Uster<br />

Kurt Spillmann, Zürich<br />

Daniel Spörri, Egg<br />

Verena Stadler, Zürich<br />

Antonietta Staub, Zürich<br />

Riccardo Steiner, Neftenbach<br />

Franz Stocker, Zürich<br />

Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />

Meinrad Suter, Hettlingen<br />

Meinrad Suter, Rickenbach-Attikon<br />

Werner Suter, Maur<br />

Walter Tessaloro, Hütten<br />

Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />

Alfred Trösch, Zollikon<br />

Hans-Peter Trutmann, Dietikon<br />

Conrad Ulrich, Zürich<br />

Klaus Urner, Zürich<br />

Robert Urscheler, Horgen<br />

Susi Verheyen, Stadel<br />

Rudolf Vögele, Zürich<br />

Reinhard von Meiss, Zürich<br />

Mario von Moos, Fehraltorf<br />

Marc von Schulthess, Zollikon<br />

Iris Vontobel, Binz<br />

Ruedi Vontobel, Zürich<br />

David und Martha von Wyss,<br />

Richterswil<br />

Brigitte Wäspi, St. Gallen<br />

Eva Wagner-Herzog, Zürich<br />

Bettina Walser, Dübendorf<br />

Martin Weber, Herrensberg<br />

Thomas Weibel, Gossau SG<br />

Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />

Reto Weiss, Chur<br />

Philippe Welti, Zürich<br />

Christine Werndli Storni, Bachs<br />

Janos Wettstein, Zürich<br />

Gertrud Weymuth-Morf, Fällanden<br />

Markus Wickihalder, Zell<br />

Robert Widler-Bosshard, Weisslingen<br />

Georg Wiederkehr, Bäch<br />

Hans-Jörg Wirz, Zürich<br />

Hans Wolff, Volketswil<br />

Stefan Woodtli, Sternenberg<br />

Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />

Samuel Wyder, Aesch-Forch<br />

Rebekka Wyler, Zürich<br />

Jaime Wyss, Dübendorf<br />

Pit Wyss, Dielsdorf<br />

Benedikt Zäch, Winterthur<br />

Sara Zimmermann, Zürich<br />

Peter Ziegler, Wädenswil<br />

Dieter Zobl, Rüschlikon<br />

Franz Felix Züsli, Zürich<br />

Markus Züst, St. Margrethen<br />

Annette Zweifel Färber, Uster<br />

Josef Zweifel, Urdorf<br />

60


Verein der Freunde des Staatsarchivs<br />

61


Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2015<br />

62


Impressum<br />

Jahresbericht 2015<br />

Gestaltung, Produktion<br />

Abbildungen<br />

Druck<br />

Copyright © 2016<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />

Werner Bühlmann, Zürich<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />

Sihldruck AG, Zürich<br />

by Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />

63


Kanton Zürich<br />

Direktion der Justiz und des Innern<br />

Staatsarchiv<br />

Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />

Winterthurerstrasse 170<br />

CH-8057 Zürich<br />

Telefon +41 44 635 69 11<br />

Fax +41 44 635 69 05<br />

E-Mail staatsarchivzh@ji.zh.ch<br />

Website www.staatsarchiv.zh.ch<br />

Online-Suche http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch<br />

Archivportal www.archivesonline.org<br />

Öffnungszeiten Lesesaal<br />

Montag geschlossen<br />

Dienstag bis Freitag 07:45–17:15 Uhr<br />

Samstag 07:45–11:45 Uhr

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