almund1111
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einem Domino-Effekt brachen am 5. Januar 2011 Unruhen in<br />
Algerien, am 25. Januar 2011 Unruhen in Ägypten und<br />
weitere Proteste in der arabischen Welt aus, die von den<br />
Protesten in Tunesien inspiriert waren und größtenteils<br />
vergleichbare Motive hatten. Angesichts der sich nach<br />
wochenlangen Unruhen zuspitzenden Lage verließ das<br />
tunesische Staatsoberhaupt Zine el-Abidine Ben Ali nach 23<br />
Regierungsjahren am 14. Januar 2011 fluchtartig das Land,<br />
über das der Ausnahmezustand verhängt wurde. Zum<br />
Übergangspräsidenten wurde am folgenden Tag Fouad<br />
Mebazaa bestimmt. Auch wurden Neuwahlen angekündigt.<br />
Die Wahl für das Amt des Präsidenten soll innerhalb einer<br />
Frist von 60 Tagen stattfinden, die Wahl eines neuen<br />
Parlaments in sechs Monaten. Ministerpräsident Mohamed<br />
Ghannouchi bildete am 17. Januar 2011 eine<br />
Übergangsregierung, der als, Regierung der Nationalen<br />
Einheit“ auch Mitglieder früherer Oppositionsparteien<br />
angehören. Nach Angaben von Innenminister Ahmed Friaa<br />
hatten die Unruhen bis zu diesem Zeitpunkt 78 Zivilisten das<br />
Leben gekostet, weitere 94 waren verletzt worden; beschädigt<br />
wurden 85 Polizeiwachen, 13 Rathäuser, 43 Banken, elf<br />
Fabriken und 66 Geschäfte und Einkaufszentren. Die Gewalt<br />
habe die Wirtschaft des Landes drei Milliarden Dinar (1,57<br />
Milliarden Euro) gekostet. Die Proteste nach der Bildung der<br />
Übergangsregierung richteten sich vor allem gegen die frühere<br />
Regierungspartei RCD und gegen Mitglieder der<br />
Übergangsregierung, die der RCD angehören oder angehört<br />
hatten. Daraufhin kam es bei der RCD zu einer Welle von<br />
Tunesien Reiseführer<br />
www.countryguide.tn/de/<br />
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