04.05.2016 Aufrufe

BR-Magazin 10/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fotos: <strong>BR</strong>/Natasha-I. Heuse, <strong>BR</strong>/Ralf Wilschewski<br />

Mühelos, so scheint es, reiht sich<br />

in B5 aktuell Wort an Wort; Moderationen,<br />

Beiträge, Jingles und<br />

Musikbetten zur Untermalung wechseln<br />

sich ab, Tag für Tag, ganz selbstverständlich,<br />

seit jetzt 25 Jahren. Die Aufregung hinter<br />

den Kulissen hört man dem Programm nicht<br />

an. Aber der Aufwand und der Stress, die<br />

dahinterstecken, bis die Informationen die<br />

Hörer erreichen, sind hoch. In der Redaktion<br />

unterstützen mehrere Studioredakteure<br />

den Moderator, der pro Schicht zwei<br />

Mal eineinhalb Stunden lang im Studio<br />

live die Sendung präsentiert. Ein Nachrichtensprecher<br />

wird von Redakteuren zwei<br />

Mal pro Stunde mit acht bis zehn Meldungen<br />

versorgt, Techniker haben stets ein<br />

Auge auf den Sendeablauf, Chefs vom<br />

Dienst (CvDs) behalten den Überblick,<br />

Reporter und Kollegen aus Wirtschaft,<br />

Sport und Kultur geben sich die Klinke in<br />

die Hand. Als Hörer ist man die schnelle<br />

Informationsvermittlung gewohnt.<br />

Aber wer weiß schon, dass jeder B5 aktuell-<br />

Moderator in seinen drei Stunden im Studio<br />

nebenher mindestens 342 mal Knöpfe<br />

drückt? Jingles, Mikrofon, Beiträge, Verkehrsmeldungen<br />

und Computerarbeit<br />

noch gar nicht mitgezählt – alles starten<br />

die Moderatoren selbst. Da ist es geradezu<br />

erstaunlich, wie selten etwas daneben<br />

geht. Vor 25 Jahren war der Ablauf noch<br />

völlig anders. Computer waren gerade erst<br />

im Kommen, die Agenturmeldungen stapelten<br />

sich auf Papierfahnen, die ununterbrochen<br />

aus dem Ticker liefen, Beiträge<br />

waren noch auf Tonbändern und auch andere<br />

Technik, die es inzwischen schon gar<br />

nicht mehr gibt, wie die so genannten<br />

Cartridges, dienten als Abspielmedien.<br />

Günter Mayr-Eisinger erinnert sich mit<br />

leichtem Schaudern an so einen Moment,<br />

als durch diese Cartridges die Reihenfolge<br />

der Beiträge aus Bonn völlig durcheinander<br />

geraten war und er versehentlich innerhalb<br />

von einer Minute ein ganzes Feuerwerk<br />

an Jingles und Anfängen von Beiträgen<br />

abgespielt hatte. „Sekündlich habe<br />

ich durch die Glasscheibe des Studios den<br />

Kopf meines sendeverantwortlichen CvD<br />

ein bisschen tiefer zwischen die Schultern<br />

sinken sehen“, lacht Mayr-Eisinger. Pannen<br />

gibt es heute natürlich auch noch. Versprecher,<br />

die den Moderatoren eher peinlich<br />

sind, tragen für den Hörer meist zur Belustigung<br />

bei. So gab es „lebhafte Windeln“<br />

im Wetter und Tiefstwerte im „Bayerischen<br />

Hof“ statt im Wald, eine „Erektion“<br />

statt der Reaktion der Union, die Havarie<br />

des Schiffs „Costa Cordalis“, US-Präsident<br />

„Osama“, und der „Nacktfrost“ kommen<br />

immer wieder mal vor ...<br />

Vor 25 Jahren war B5 aktuell das erste<br />

deutschsprachige Inforadio. Chefin vom<br />

Dienst Ulla März erinnert sich: „Es gab ein<br />

kleines Mischpult für den Techniker, drei<br />

Bandmaschinen und einen PC.“ Musste<br />

Max Stocker, Chef<br />

von B5 aktuell (Foto<br />

links) und ein Teil<br />

seiner Redaktion<br />

Peter Biermann,<br />

Raimund Bacher<br />

und Ulla März<br />

man einen Beitrag zum CvD in die Sendung<br />

bringen, ein Band im Karton, dann hieß es:<br />

vom 3. in den 4. Stock laufen. Ulla März<br />

schätzt heute die kurzen Wege. „Wann immer<br />

es damals pressierte, sind wir hoch<br />

gesprintet. Einmal ging sogar eine Glastür<br />

zu Bruch, der Kollege ist dagegen gerannt.<br />

Überhaupt war es ratsam, Turnschuhe zu<br />

tragen. Der Vorteil: Wir waren alle rank<br />

und schlank!“<br />

1997 wurde ein neuer Sendekomplex bezogen,<br />

damit war B5 aktuell das erste digitale<br />

Nachrichtenradio Europas. Delegationen<br />

aus vielen Ländern sind in den Folgejahren<br />

mit Fotoapparaten durch das Studio gezogen.<br />

Senderchef Max Stocker ist stolz auf<br />

die inzwischen bereits wieder völlig erneuerte<br />

Technik. „Zum Jubiläum gibt es jetzt<br />

auch ein neues Soundpaket, die Jingles und<br />

Musiken werden ausgewechselt. Dann<br />

klingt B5 aktuell ein bisschen anders.“ Inhaltlich<br />

gibt es auch ein paar Änderungen,<br />

so gibt es zum Beispiel jetzt jeden Samstag<br />

neu das „Interview der Woche“. Ab<br />

dem 9. Mai werden die Wirtschaftsnachrichten<br />

anders als bislang bis zum Sendeschluss<br />

von den Wirtschaftsexperten<br />

selbst live präsentiert. Beim Hörerdialog,<br />

der am 6. Mai im <strong>BR</strong>-Funkhaus veranstaltet<br />

wurde, konnten Hörer Themen vorschlagen.<br />

Fünf ausgewählte Themen davon<br />

werden von B5 aktuell-Redakteuren<br />

recherchiert und in der Folgewoche (9.-13.<br />

Mai) präsentiert. Das vom ersten Programmchef<br />

Wolfgang Aigner entwickelte<br />

Konzept, die Hörer im Viertelstundentakt<br />

zu informieren, ändert sich nicht. „Es hat<br />

sich bewährt und wird von fast allen Inforadios<br />

kopiert“ sagt Max Stocker. Die Wiederholungen<br />

sind im Laufe der Jahre weniger<br />

geworden, bleiben aber ein Merkmal<br />

von B5 aktuell, denn, so Max Stocker „was<br />

jetzt wichtig ist, gehört auch in einer halben<br />

Stunde noch ins Programm.“ Manche<br />

Hörer freuen sich sogar, wenn sie einen<br />

Bericht mehrmals hören, was nicht zuletzt<br />

diese Geschichte belegt, die Stocker erzählt:<br />

„Ein Kollege aus der Redaktion stieg<br />

ein paar Wochen nach dem Sendestart in<br />

ein Taxi und stellte erfreut fest, dass der<br />

Fahrer B5 aktuell hörte. Ob ihm das Programm<br />

denn gefalle? Antwort: Ja, sehr<br />

gut. Wie lange er es denn so höre im Taxi?<br />

Stundenlang. Ob denn da die Wiederholungen<br />

nicht stören? Nein, überhaupt<br />

nicht. Ich bin Grieche und so lerne ich<br />

beim Taxifahren Deutsch. Was wollen wir<br />

mehr – B5 aktuell bildet und informiert.“<br />

Uschi Braun<br />

––<br />

B5 aktuell<br />

Samstag, 7.5.<strong>2016</strong>, 7.20 Uhr und 9.20 Uhr<br />

Interview der Woche, 8 Min.<br />

b5aktuell.de<br />

Mehr Informationen unter:<br />

br.de<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!