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MOTORRAD Classic 06/2016

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6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de<br />

Youngtimer Oldtimer Szene Markt<br />

Seit 40 Jahren Kult<br />

YAMAHA<br />

XT 500<br />

Service<br />

Trommelbremsen<br />

Teil 1:<br />

Wartungsarbeiten<br />

Schritt für<br />

Schritt<br />

Die Entwicklung<br />

LAVERDA-<br />

ZWEIZYLINDER<br />

650/750<br />

Im Studio<br />

KAWASAKI<br />

Z1-R<br />

Die Hundertjährigen<br />

HARLEY-<br />

DAVIDSON<br />

& INDIAN<br />

GP-Eigenbau<br />

DRIXTON-<br />

HONDA 500<br />

Nachgedruckt: Erster Test der<br />

Suzuki RG 250 Gamma von 1984<br />

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VORSTART I<br />

40 Jahre Yamaha XT 500<br />

Einfach so, aus Spaß an der Freude: <strong>MOTORRAD</strong>-<br />

Redakteur Ludwig Braun 1976 beim „Hochstart“<br />

mit der ersten XT 500-Testmaschine<br />

Foto: Schwab<br />

Erfolgreich gegen<br />

den Trend<br />

Als man zu Wheelies noch Hochstart sagte, stellte Yamaha<br />

mit der XT 500 ein Motorrad in die Schauräume der<br />

Händler, dessen überwältigender Erfolg beim Debüt<br />

1976 selbst für echte Szenekenner nicht absehbar war.<br />

Denn mit ihrer simplen, aufs Notwendigste reduzierten Technik<br />

war die Einzylinder-Enduro so ziemlich das Gegenteil dessen,<br />

was damals in der nach immer mehr Zylindern und Leistung<br />

lechzenden Motorradszene angesagt war. Glaubten nicht wenige,<br />

selbst bei Mitsui, dem deutschen Yamaha-Importeur.<br />

Umso größer war die Überraschung, als immer mehr die XT<br />

entdeckten, um mit ihr dem allgegenwärtigen „Schneller, höher,<br />

weiter“ ganz entspannt davonzufahren. Wenn es sein musste,<br />

sogar bis in entlegenste Wüstenregionen. Weil der einfach zu<br />

wartende Halbliter-Single die Weltenbummler meist zuverlässig<br />

wieder nach Hause trug, setzte die XT 500 alsbald einen neuen<br />

Trend. Welcher Anfang der 1980er-Jahre zu einer Enduro-Welle<br />

anschwoll, die nahezu alle Motorradhersteller mitgerissen hat.<br />

Der Rest ist Geschichte. Mehr dazu ab Seite 6.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 3


INHALT I<br />

6/<strong>2016</strong><br />

68<br />

Beide sind über 100 Jahre<br />

alt und waren schon damals<br />

Konkurrenten: die Harley-<br />

Davidson Model 11F und<br />

die Indian Twin Model F<br />

36<br />

1<strong>06</strong><br />

Boxermotor und Kardanantrieb, und dennoch keine BMW? Als<br />

IFA, später MZ lief die BK 350 in der damaligen DDR vom Band<br />

MOTORRÄDER IN<br />

DIESER AUSGABE:<br />

BMW-Eigenbau mit HPN-Chassis 78<br />

Drixton-Honda 500 1<strong>06</strong><br />

Harley-Davidson Model 11F 68<br />

IFA/MZ BK 350 36<br />

Indian Twin Model F 68<br />

Kawasaki Z1-R 18<br />

Laverda 650/750 GT 82<br />

Suzuki RG 250 Gamma 92<br />

Yamaha XT 500 6<br />

18<br />

Die kantige Z1-R trat<br />

1978 als Sportversion<br />

der Kawasaki-1000er<br />

an, war aber hierzulande<br />

anfangs<br />

kein Erfolg –<br />

das Design-<br />

Glanzstück<br />

im<br />

Studio<br />

Die Drixton-Honda 500<br />

galt als konkurrenzfähiger<br />

Renner für Privatfahrer<br />

Titelfotos: Bilski, Krieger, Motociclismo d‘Epoca, Nakamura, Siemer;<br />

Fotos: Bilski, Koch, Krieger, Menz, Motociclismo d‘Epoca, Nakamura, Rönicke,<br />

Schoch, Siemer (2)<br />

4 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


VORSTART<br />

3 40 Jahre Yamaha XT 500<br />

6<br />

AUF ACHSE<br />

6 Yamaha XT 500<br />

Der Kult-Eintopf mit dem rauen Charme,<br />

der Enduro-Geschichte schrieb<br />

28<br />

78<br />

42<br />

82<br />

IM STUDIO<br />

18 Kawasaki Z1-R<br />

Mit kantigem Design und Lampenmaske<br />

sorgte die 1000er 1978 für Aufsehen<br />

SZENE<br />

28 Werner werkelt<br />

Minis Honda VF 1000 F2: Der Motor<br />

34 Vorschau ADAC Sachsenring <strong>Classic</strong><br />

36 IFA/MZ BK 350<br />

Ein Boxer-Bike mit Kardan aus Zschopau<br />

42 Porträt Wolfhart Krischke<br />

Der Rennmaschinen-Sammler<br />

46 Nachrichten, Termine, Tipps<br />

68 Ü100-Treffen zweier US-Bikes<br />

Harley-Davidson Model 11F<br />

und Indian Twin Model F<br />

78 Leser bauen selbst<br />

Wie aus einer Unfall-BMW ein Sportboxer<br />

mit HPN-Motor und -Fahrwerk wird<br />

82 Entwicklung der Laverda 650/750 GT<br />

NACHGEDRUCKT<br />

92 Test der Suzuki RG 250 Gamma<br />

SERVICE<br />

98 Trommelbremsen warten – Teil 1<br />

Wie die alten Stopper wirksam bleiben<br />

MARKT<br />

60 Der aktuelle Preisspiegel<br />

Über 500 Klassiker unter der Lupe<br />

ZURÜCKGEBLÄTTERT<br />

26 Interessantes aus <strong>MOTORRAD</strong> 11/1975<br />

Sanglas 400 E<br />

SPORT<br />

104 DHM-Nachrichten<br />

1<strong>06</strong> Drixton-Honda 500<br />

Starker, später oft kopierter Renner,<br />

der in den 60ern die WM aufmischte<br />

RUBRIKEN<br />

50 Kleinanzeigen-Markt<br />

66 Leserbriefe<br />

114 Vorschau/Impressum<br />

EDIT0RIAL<br />

Yamaha<br />

XT 500:<br />

ein Denkmal<br />

Ist es wirklich schon 40 Jahre her? Sind<br />

tatsächlich bereits vier Jahrzehnte vergangen,<br />

ein halbes Männerleben also, als<br />

Yamaha das Männermotorrad schlechthin<br />

auf die dürren Speichenräder stellte? Tatsächlich:<br />

1976 kam dieses Viertakt-Einzylinder-Urgestein<br />

nach Deutschland, das<br />

vielen nicht nur den Kopf verdrehte, sondern<br />

auch die Schien- und Wadenbeine<br />

malträtierte. Oder schlicht nicht ansprang.<br />

Meine erste Begegnung mit der XT 500<br />

war an der Ampel. Das frisch getunte<br />

Mofa frech in die erste Reihe geschmuggelt,<br />

erstaunt auf das hochbeinige Gefährt<br />

mit dem zitternden Vorderrad geschielt,<br />

und dann – brutal! Mit mindestens 20<br />

Zenti metern über dem Boden schwebenden<br />

Stollenreifen hämmerte der Bolide<br />

davon. Was für eine Urgewalt musste in<br />

diesem dicken Zylinder hausen, das war<br />

ganz klar nur für Erwachsene.<br />

Später sah man das Ganze mit Ernüchterung.<br />

Jede RD 250 war schneller,<br />

jede Maico im Gelände besser. Also was<br />

soll´s? An den Lagerfeuern diskutierten<br />

wir uns die Köpfe heiß. Die Antwort<br />

brachte die Zeit. Und die Paris-Dakar. Auf<br />

der XT wirst du zum Helden. Erst recht,<br />

wenn du sie ankicken kannst.<br />

40 Jahre Motorradentwicklung zogen<br />

seither ins Land. Nicht eine Maschine war<br />

dabei simpler, klarer, konsequenter aufgebaut.<br />

Yamaha setzte sich so ein Denkmal.<br />

Motorradbauer: mal nachdenken!<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

98<br />

Michael Pfeiffer<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.motorrad-classic.de/mcl-epaper<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 5


AUF ACHSE I<br />

Yamaha XT 500<br />

6 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


Der Kick<br />

des Lebens<br />

Eigentlich ist sie gar kein Motorrad, sondern ein philosophisches<br />

Lehrstück, und wer das begreift, kommt echt<br />

besser drauf. 40 Jahre schon zeigt Yamahas XT 500 ihren<br />

Fahrern den Weg. Zur Sonne. Zur Freiheit.<br />

Text: Fred Siemer; Fotos: Sven Krieger<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 7


AUF ACHSE I<br />

Yamaha XT 500<br />

Heute lässt sich nur noch schwer<br />

einschätzen, welches Ereignis<br />

in jugendbewegten Kreisen des<br />

Jahres 1976 mehr Unruhe entfachte, Mao<br />

Zedongs Ableben oder die erste Folge<br />

von Biene Maja. Der Beginn des Soweto-<br />

Aufstands in Südafrika, Borussia Mönchengladbachs<br />

vierter Titel oder das Abschiedskonzert<br />

von The Band dürften<br />

eben falls rauchige Diskussionsabende eingeleitet<br />

haben, von brennendem Beziehungskram<br />

ganz zu schweigen. Fragen,<br />

nichts als Fragen, doch zum Glück gab es<br />

jenseits von Politik, Kultur und freier<br />

Liebe wenigstens für die Besten und<br />

Kühnsten endlich auch eine Gewissheit:<br />

Das in Ferienjobs heldenhaft erschuftete<br />

oder bei Omas Geburtstag hemmungslos<br />

erbettelte Geld würde zum Yamaha-Händler<br />

getragen und dortselbst gegen eine XT<br />

500 eingetauscht.<br />

Gegen eine eher karge Konstruktion<br />

also, die der zweitgrößte Motorradhersteller<br />

Ende 1975 amerikanischen Händlern<br />

vorgestellt hatte, damit US-Boys nicht länger<br />

auf öligen Baller-Briten oder kleinvolumigem<br />

Nippon-Nippes durch die<br />

Wüste dreschen mussten. Der halbe Liter<br />

Hubraum genügte, um die XT damals erstens<br />

an die Spitze der Stollenbewegung zu<br />

hieven und zweitens just so viel Leistung<br />

zu produzieren, dass man sich bei der<br />

Heim fahrt auf dem Highway nicht blamierte.<br />

Ansonsten verströmte das ganze<br />

Bike – seiner ja längst wohlbekannten Art<br />

entsprechend – einen eisernen Willen zur<br />

Enthaltsamkeit. Was nicht dran ist, geht<br />

nicht kapputt und wiegt nichts. Dieses<br />

Konzept passte natürlich einerseits den<br />

Geländesportlern, entsprach andererseits<br />

aber auch den Idealen einer skeptischen<br />

Jugend, die in der Yamaha eine Schwester<br />

im Geiste vermutete. Weniger ist mehr,<br />

lautete einer ihrer Schlachtrufe. Weniger<br />

Leistungsdruck, weniger Reglementierung.<br />

Mehr Fantasie, mehr Freiheit.<br />

Was fehlt, geht nicht kaputt<br />

Man braucht mindestens einen Zylinder<br />

und zwei Räder, um ohne Muskelkraft<br />

voranzukommen. Man braucht aber auch<br />

nicht mehr, und wenn diese Räder Stollenreifen<br />

tragen, kann man sich seine Wege<br />

sogar selber suchen. Das ist dann der Mehrwert,<br />

oder so, auf jeden Fall ein erster Hinweis<br />

darauf, wie hintergründig dieses<br />

Motorrad funktionierte. Der halbe Liter<br />

und die daraus entspringende Leistung<br />

versprachen größere Alltags- und Reisetugenden<br />

als bei sämtlichen anderen<br />

Enduros, gleichzeitig enthob ihre Geländetauglichkeit<br />

die XT eines direkten Vergleichs<br />

mit gängiger Straßenware. Halbnabenbremsen<br />

vorn wie hinten machen<br />

zwar auf Leichtbau und Pistenprofi, signalisieren<br />

jedoch gleichzeitig, dass die Kum-<br />

Weniger ist mehr: Eine<br />

skeptische Jugend sah in<br />

der Yamaha XT 500 ihre<br />

Schwester im Geiste<br />

8 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 9


AUF ACHSE I<br />

Yamaha XT 500<br />

pels beim Pässewetzen ruhig mal schneller<br />

sein dürfen. Dank des klassisch gezeichneten<br />

Einzylinders konnten sich XT-<br />

Besitzer auf die Traditionen bester europäischer<br />

Konstruktionen berufen, durften<br />

aber – Japans Ingenieure seien gepriesen<br />

– auf große Zuverlässigkeit und Wartungsarmut<br />

hoffen. Unterm Strich: Motorradfahrer<br />

wollten anders sein. Wer anders<br />

sein wollte als die anderen Motorradfahrer,<br />

für den gab es die XT. Die Alternative für<br />

Alternative, sozusagen.<br />

Ob Yamahas Europa-Verantwortliche<br />

diese sehr spezielle Kundschaft anvisiert<br />

haben, als sie vom US-Kontingent einige<br />

Motorräder abzwackten und auf dem alten<br />

Kontinent anboten? Wer weiß. Jedenfalls<br />

stieß die XT 500 bei <strong>MOTORRAD</strong>-<br />

Quer denker Peter Limmert und Co-Autor<br />

Ludwig Braun auf große Sympathie, als<br />

diese Anfang 1976 zum ersten Fahrbericht<br />

ausrücken durften. Da trug die Enduro ihren<br />

Krümmer noch tief unten am Gehäuse<br />

entlang, offerierte die für Amerika vorgesehene<br />

Leistung von 33 PS. Die bot sie mit<br />

nennenswerter Drehfreude dar, viel mehr<br />

beeindruckte die Tester jedoch, dass der<br />

Motor trotzdem, anders als damals üblich<br />

in dieser Leistungsklasse, hohe Drehzahlen<br />

nicht unbedingt brauchte. Ihr Text schließt<br />

mit den Worten: „Der Trend nach gesunder<br />

Leistung aus viel Hubraum ist damit eingeleitet.<br />

Mal sehen, was noch folgt. Die<br />

Dampfh ämmer kommen wieder. Der zweitgrößte<br />

japanische Hersteller hat den Reigen<br />

eröffnet. Viel Spaß.“<br />

Also gut, Peter, dann schauen wir mal,<br />

was von diesem Spaß 40 Jahre später noch<br />

übrig ist. Ein bestens restauriertes 78er-<br />

Exemplar steht beim XT-Guru Meinold<br />

Müller vor der Werkstatt, Sprit ist drin,<br />

der Meister selbst hat am frühen Morgen<br />

schnell noch eine Proberunde gedreht.<br />

Gegenüber dem Premierenmodell haben<br />

sich viele Kleinigkeiten bereits geändert,<br />

am augenfälligsten die neue und viel sinnigere<br />

Auspuffführung, dann die gummigelagerten<br />

Blinker, der vergrößerte Motorschutz<br />

und die längeren Federbeine. Aber<br />

weg jetzt mit Prospektdaten. Wie war das<br />

noch mit dem Ankicken? Kalt kein Problem,<br />

meldet das Langzeitgedächtnis – und<br />

behält recht. Chokehebel am 34er-Mikuni-<br />

Rundschiebervergaser nach unten, mit<br />

dem gut bedienbaren Kickstarter den OT<br />

suchen, Dekohebel an der linken Lenkerseite<br />

aktivieren und den Kolben über den<br />

Punkt lupfen, „Kickstarter ganz wieder<br />

nach oben kommen lassen“, korrigiert<br />

Meinold, und dann drauf. Läuft.<br />

Genau, läuft. Nicht stampfend und vor<br />

lauter Schwungmasse stöhnend wie alte<br />

Engländer, sondern zarter, kultivierter,<br />

VIER FRAGEN AN ...<br />

Manfred Weihe war lange<br />

Jahre Mitglied der<br />

Mitsui-Geschäftsführung<br />

... Manfred Weihe<br />

1976 sah es zunächst so aus, als sei<br />

die XT 500 gar nicht für Deutschland<br />

vorgesehen. Stimmt das?<br />

Es gab zunächst nur eine internationale<br />

Version, und damit konnte die<br />

Mitsui Maschinen GmbH als Deutschlandimporteur<br />

keine ABE beantragen.<br />

Deshalb bekamen wir von Yamaha<br />

Europa für 1976 nur 173 XT 500 zugeteilt.<br />

Die haben wir entsprechend<br />

modifiziert, damit der TÜV Hannover<br />

sie einzeln abnehmen konnte. Erst<br />

für das Modelljahr 1977 bekamen wir<br />

eine XT 500, mit der wir die ABE in<br />

Angriff nahmen. Diese ABE-Maschine<br />

hatte dann 27 PS und einen für<br />

Deutschland geänderten Auspuff.<br />

Sie sind ja eher als flotter Sportfahrer bekannt. Was haben Sie<br />

persönlich zu den Marktchancen der XT 500 gedacht?<br />

Als mir irgendwann in 1975 vom europäischen Kundendienstleiter<br />

Yamadasan mitgeteilt wurde, Yamaha hätte ein Modell für 1976, das<br />

es so noch nicht im Markt gäbe, hoffte ich auf eine großvolumige<br />

Straßenmaschine mit Vierzylinder-Viertakter. Umso enttäuschter muss<br />

ich dreingeblickt haben, als er mir dann von einer 500er-Einzylinder-<br />

Enduro berichtete. Damit hatte keiner von uns gerechnet.<br />

Gab es damals bei Mitsui schon Leute, die der XT eine derartige<br />

Karriere zugetraut hätten?<br />

Nein, anfangs wohl niemanden. Schon gar nicht als Reise- und Fernreisemotorrad.<br />

Auch konnten wir uns nicht vorstellen von diesem<br />

Modell in all den Jahren 25000 Stück zu verkaufen.<br />

Wie erklären Sie sich den bis heute ungebrochen hohen Kultstatus<br />

der XT 500?<br />

Um die XT 500 gab es ein ganzes Universum von Aktivitäten wie zum<br />

Beispiel Fernreisende, Reiseanbieter, technische Veränderungen und<br />

Verbesserungen, die den Kultstatus mit begründet haben. Er ist aber<br />

ganz gewiss auch ein Verdienst meines ehemaligen französischen<br />

Kollegen beim Importeur Sonauto, Jean-Claude Olivier, der die XT<br />

500 unter Cyril Neveu siegreich bei der Rallye Paris-Dakar einsetzte.<br />

... Meinold Müller<br />

Warum finden Sie denn bloß Yamahas<br />

XT 500 so toll?<br />

Ich bin schon immer im Gelände rumgebolzt,<br />

da lag ein Anfangsinteresse<br />

nahe. Deshalb habe ich schon 1979<br />

einen XT-Motor in ein Maico-Fahrwerk<br />

eingesetzt. Später, als professioneller<br />

Schrauber und Yamaha-Händler, hat<br />

mich die robuste und überschaubare<br />

Technik ebenso begeistert wie die<br />

unendlichen Möglichkeiten für stilvolle<br />

Umbauten. So hat meine Spezialisierung<br />

angefangen, jetzt arbeite<br />

Meinold Müller schraubt ich fast nur noch rund um die XT.<br />

mit Akribie und Leidenschaft<br />

an der XT 500<br />

Und warum finden andere Leute die<br />

XT noch immer so toll?<br />

Erstens natürlich, weil sie einfach toll ist, mit all ihrem praktischen<br />

Minimalismus. Zweitens, weil sehr viele Leute mit diesem Motorrad<br />

einzigartige Erinnerungen verbinden. Und drittens, weil es Motorräder<br />

wie die XT leider nicht mehr gibt. Alle heutigen Enduros sind<br />

bunt oder schwer oder beides. Die stilsichere und originelle Yamaha<br />

spricht Menschen aus den unterschiedlichsten Kreisen an, vom zupackenden<br />

Handwerker bis zum prima verdienenden Manager.<br />

Was macht eine XT 500 richtig fit?<br />

Ich bringe das Triebwerk, sofern nicht anders gewünscht, möglichst<br />

immer auf den letzten von Yamaha gesetzten Stand. Also mit 12-Volt-<br />

Elektrik, den sogenannten Hartblock-Kipphebeln, neuester Ölversorgung<br />

etc. Das ist die Basis. Fast immer verbaue ich den „offenen“ Ansauggummi,<br />

der macht lebendig, und gerne einen 535-cm³-Satz, der<br />

gibt mehr Drehmoment. Dann reden wir von gut 32 PS und 39,2 Nm.<br />

Wie geht das weiter mit dem XT-Kult?<br />

Ich bin ziemlich sicher, dass die 500er noch viele Jahre schwer angesagt<br />

bleibt. Weil sie so einzigartig ist, ein echter Klassiker eben. Eine<br />

ähnliche, wenngleich verhaltenere Entwicklung könnte ich mir bei<br />

der SR vorstellen, obwohl deren Besitzer sich noch an das heutige<br />

Preisniveau für Teile und Arbeit gewöhnen müssen. Ähnlich sieht es<br />

bei der XT 600 aus, allerdings ziehen dort die Preise für ordentliche<br />

Ténéré schon merklich an. Ich bereite mich jedenfalls vor.<br />

10 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Mehr braucht man nicht, denn den Fahrmodus<br />

bestimmt kein Computer, sondern die Gashand<br />

Tipptopp restaurierte Instrumente liefert XT-Fan Jochen Germann, mit Kilometerstand<br />

nach Wunsch. Die Foto-Yamaha ist übrigens käuflich, Anfragen erwünscht<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 11


AUF ACHSE I<br />

Yamaha XT 500<br />

Die kleine Vorderbremse<br />

zwingt zu vorausschauendem<br />

Fahren und<br />

dankt dem Motor für<br />

unterstützende Wirkung<br />

kaum von hubraumkleineren Viertakt-<br />

Japanern dieser Zeit zu unterscheiden.<br />

Dennoch stark. Beruhigend. Brabbelt<br />

nicht wie die Fours oder meckert wie die<br />

Zweitakter. Schüttelt, schlürft, will jetzt<br />

los. Leichtgängig trennt die Kupplung, auf<br />

kurzem Weg rastet lautlos der erste Gang<br />

ein, schön berechenbar und sanft öffnet<br />

der Gasschieber. Zweiter Gang, dritter,<br />

jetzt erst mal einrichten auf der kurzen<br />

Bank. Stimmt ja, Langbeinige sitzten eigentlich<br />

immer auf dem Sozius-Halte riemen.<br />

Macht nichts. Schon wieder schalten, kein<br />

schlechter Antritt, und dann noch mal und<br />

mit rund 3500 Touren im Fünften sinnig<br />

warmlaufen lassen. Vibrationen? Hier irrt<br />

das Langzeitgedächtnis, so schlimm sind<br />

die nicht. Eher nett, zumal die munteren<br />

Straßen des Weserberglands keine konstanten<br />

Drehzahlen zulassen. Locker<br />

wechselnd zwischen viertem und fünftem<br />

Gang zieht die XT dahin. Die Buchenknospen<br />

leuchten gelbbraun im Gegenlicht,<br />

über einem kleinen Dorf – auch da<br />

reicht der Vierte – grüßen drei, vier frühe<br />

Schwalben, eine Kindergartentruppe steht<br />

winkend hinterm Spielplatzzaun und auf<br />

der übernächsten Wiese toben die Lämmer.<br />

Willkommen im XT-Land, Heimat<br />

frohen Motorradwanderns und tiefer Sinneseindrücke.<br />

Natürlich konnte dieses Aussteigen auf<br />

Rädern vor 40 Jahren auch mit anderen<br />

Motorrädern klappen. Aber bei keinem<br />

lag es so nahe wie bei der XT. Mit ihrem<br />

breiten Lenker und der aufrechten, sehr<br />

komfortablen Sitzposition. Mit einer damals<br />

fast einzigartig lässigen Motorcharakteristik.<br />

Eine sensible Gashand kitzelt<br />

ab 2000 Umdrehungen verwertbare Leistung<br />

aus dem braven Zweiventiler, 1000<br />

Touren später geht es voran, weitere 500<br />

Auch hinten bremst nicht wirklich viel,<br />

aber das, was bremst, sieht gut aus<br />

12 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


IM DETAIL: YAMAHA XT 500<br />

(1976 – 1989)<br />

Preis 1978: 5098 Mark<br />

Technik<br />

Wie es so ihre Art ist, imitierten Japans<br />

Ingenieure den klassischen Viertakt-<br />

Einzylinder europäischer Prägung nicht<br />

einfach, sondern modernisierten ihn<br />

ziel gerichtet. Statt Lang- setzten sie auf<br />

moderaten Kurzhub, zudem verordneten<br />

sie weniger Schwungmasse als bis dato<br />

üblich. Diese brachten sie in zwar recht<br />

breiten, aber dafür im Durchmesser<br />

kleinen Schwungscheiben unter, und dadurch<br />

wiederum war ein kurzes Pleuel<br />

möglich. Ergebnis: auffallend geringe<br />

Bauhöhe. Länge wiederum sparte Yamaha<br />

durch das schön kompakt gehaltene<br />

Getriebe und den Zahnrad-Primärtrieb.<br />

Jetzt noch den Zylinder leicht nach vorn<br />

geneigt – schon passt das alles wunderbar<br />

in ein simples und halbwegs hochbeiniges<br />

Enduro-Fahrwerk.<br />

Im Prinzip kam die XT 500 ziemlich gesund<br />

auf die Welt, ernstere Schäden<br />

konnten anfangs durch Undichtigkeiten<br />

des Ölpumpen-Gehäusedeckels entstehen,<br />

der seit 1979 mit fünf statt drei<br />

Schrauben befestigt wird. Schon im Jahr<br />

zuvor vebesserten breitere Kühlrippen<br />

den Wärmehaushalt. Erst gegen Ende<br />

ihrer Bauzeit gab‘s 1984 Kipphebel mit<br />

besser gehärteten Laufflächen (Hartblock)<br />

und eine gegen Verdrehen besser<br />

gesicherte Kipphebelachse, außerdem<br />

mündet die Ölsteigleitung nun beim<br />

thermisch heikleren Auslass- und nicht<br />

mehr beim Einlassventil.<br />

Ganz wichtig: Ab 1979 trug der Mikuni-<br />

Vergaser einen sogenannten Warmstartknopf.<br />

Oder doch nicht wichtig? Auf jeden<br />

Fall wird damit das Standgas etwas<br />

angehoben, und das kann bei warmem/<br />

heißem Motor nicht schaden. Viel wichtiger<br />

jedoch ist, den Kickstarter mit<br />

gezogenem Dekompressionshebel zwei-,<br />

dreimal durchzutreten und so den Motor<br />

ordentlich durchzulüften. Fest steht,<br />

dass Leute, die eine ordentlich gewartete<br />

XT länger als zwei Tage kennen, mit<br />

dem Ankicken eigentlich keine Probleme<br />

mehr haben.<br />

Jetzt noch kurz zum Fahrwerk. Hier<br />

muss die seit 1980 verlängerte Gabel –<br />

nun mit Achsaufnahmen vor den Tauchrohren<br />

– erwähnt werden, im selben<br />

Jahr spendierte Yamaha außerdem stabilere<br />

Gabelbrücken und einen Tank aus<br />

Alu- statt Stahlblech sowie eine etwas<br />

längere Sitzbank. Und die Elektrik? Bis<br />

1986 ließ man sich Zeit, um endlich von<br />

6 auf 12 Volt umzustellen.<br />

Markt<br />

Mit rund 25 000 Zulassungen allein in<br />

Deutschland zählt die XT wirklich nicht<br />

zu den Exoten. Aber einerseits wurden<br />

etliche kaputtgeritten, zweitens hängen<br />

zu viele tolle Erinnerungen an ihr und<br />

drittens sorgt sie noch heute für ganz<br />

besondere Fahrerlebnisse. Kurzum: Die<br />

Nachfrage nach guten XT ist hoch, der<br />

Yamaha-Klassiker dementsprechend<br />

teuer geworden. Brauchbare Angebote<br />

beginnen frühestens bei 2500 Euro,<br />

das ist mal eine Ansage. Doch auch wer<br />

4000 hinlegt, kommt meist über kurz<br />

oder lang nicht um eine Motorrevision<br />

herum: XT wurden selten geschont,<br />

selbst die jüngsten haben mittlerweile<br />

über 25 Jahre auf dem Buckel. Den<br />

Motor zu machen ist dank der vielen<br />

Wälzlager zwar kein Hexenwerk, geht<br />

aber trotzdem ins Geld. Ganz zu schweigen<br />

von den Kosten, wenn die XT wieder<br />

wie neu dastehen soll. Dann stehen<br />

am Ende nicht selten 9000 bis 11 000<br />

Euro unterm Strich, je nach Aufwand.<br />

Die Ersatzteillage ist vergleichsweise<br />

entspannt, zumal viele Sachen – etwa<br />

die rostanfällige Auspuffanlage – in guter<br />

oder gar verbesserter Qualität nachgefertigt<br />

werden. Schwer zu bekommen<br />

sind Original-Tanks sowie sämtliche<br />

spezifischen Teile der sehr begehrten<br />

76er-Erstausgabe. Auch einige Getrieberäder<br />

machen sich langsam rar.<br />

Spezialisten<br />

Restaurierung, Service, Motorüberholung:<br />

Motorrad Müller<br />

Kasseler Str. 11,<br />

37688 Beverungen-Blankenau,<br />

Telefon 0 52 73/3 56 70,<br />

www.motorrad-mueller.net<br />

Nachfertigungsteile, Zubehör:<br />

Kedo Performance Products<br />

Telefon 0 40/40 17 02 00,<br />

www.kedo.de<br />

Clubs und<br />

Foren<br />

Deutsches Forum<br />

Die hiesige Szene bündelt sich unter:<br />

www.xt500.org. Dort werden auch die<br />

Termine der diversen deutschen<br />

Stammtische bekanntgegeben.<br />

Websites<br />

Sehr schön gemacht und informativ ist<br />

die private Schweizer Seite www.xt500.<br />

ch. Dort gibt‘s auch eine lückenlose<br />

Modellgeschichte.<br />

Ebenfalls sehr sehenswwert die Seite<br />

des Hamburger XT-Stammtischs www.<br />

xt-500.de. mit vielen technischen Infos.<br />

Klassik-Treffen<br />

Die volle Ladung XT 500 gibt es beim<br />

Klassik-Treffen in Blankenau bei Motorrad<br />

Müller am Sonntag, 29. Mai.<br />

Daten (Jahrgang 1978)<br />

Motor: Luftgekühlter Einzylinder-<br />

Viertaktmotor, eine obenliegende<br />

Nockenwelle, zwei Ventile, über<br />

Kipphebel betätigt, B x H: 87 x 84<br />

mm, Hubraum 499 cm³, Leistung<br />

20 kW (27 PS) bei 5900/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Fünfganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Einschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr mit gegabeltem<br />

Unterzug, Telegabel vorn, Ø 36<br />

mm, Zweiarmschwinge aus Stahlrohr,<br />

zwei Federbeine, Drahtspeichenräder,<br />

Reifen 3.25 x 21<br />

vorn, 4.00 x 18 hinten, Simplex-<br />

Trommelbremse vorn, Ø 160 mm,<br />

Simplex-Trommelbremse hinten,<br />

Ø 150 mm<br />

Maße und Gewichte: Radstand<br />

1420 mm, Gewicht vollgetankt<br />

155 kg<br />

Fahrleistung: Höchstgeschwindigkeit<br />

125 km/h<br />

Historie<br />

1976:In limitierter Zahl kommt<br />

die XT offiziell nach Deutschland,<br />

aber auch Grauimporteure bieten<br />

sie bereits an. Kennzeichen: der<br />

unten verlaufende Krümmer.<br />

Preis: 4995 Mark<br />

Hier folgt die Form wirklich<br />

der Funktion, nur der Krümmer<br />

ging offroad zu oft platt und<br />

wurde 1977 ja auch geändert<br />

1981:In den USA feierte die<br />

leicht gestrippte und bis 1981<br />

gebaute TT-Version Erfolge, aber<br />

auch in Japan kam die XT gut an.<br />

Zum Beispiel in der wunderbaren<br />

bordeauxroten Lackierung.<br />

1989:Mit viel Chrom behängt<br />

geht die XT 1988 in ihre letzte<br />

Runde, nur noch Frankreich und<br />

Deutschland werden mit diesem<br />

Sondermodell beliefert, 1989 ist<br />

Schluss. Preis: 6640 Mark


AUF ACHSE I<br />

Yamaha XT 500<br />

drauf wird es in den unteren Gängen fast<br />

verschärft, und irgendwo bei 6500/min<br />

verebbt das wackere Temperament. Okay,<br />

nur wenn wie im vorliegenden Fall der<br />

größere, „offene“ Ansaugkanal verlegt wurde,<br />

denn der steigert die Drehfreude oberhalb<br />

von 5000/min enorm. Dann liegen<br />

am Ende 32 PS statt der für Deutschland<br />

verordneten, versicherungsgünstigen 27 an.<br />

Die haben es vollgetankt mit 155 Kilogramm<br />

zu tun, und jetzt mal alle die alten<br />

Testwerte rauskramen: Was wog einer der<br />

damals üblichen Zweizylinder-Viertakter<br />

dieser Leistungsklasse? Genau, locker 30,<br />

wenn nicht 40 Kilogramm mehr. Länger<br />

übersetzt war der zudem, also mit Korken<br />

drin garantiert deutlich lahmer.<br />

Wir nähern uns, alle haben’s gemerkt,<br />

der sportlichen Seite der XT. Davon gibt es<br />

zwei, und die erste ist schnell vorgelesen:<br />

Auf kleinen Straßen macht ihr Motor<br />

wirklich Laune, die Stabilität geht so, das<br />

Handling ist schlicht überragend. Kannte<br />

man Mitte der 70er in dieser Form kaum<br />

noch, Opas Bauernmotorrad war doch<br />

längst tot. Für echte Eildienste taugt das<br />

Fahrwerk nur begrenzt, pendelt halt ab<br />

Tacho 110 in schnellen Kurven (nicht<br />

schlimm) oder ab 120 auf der Bahn (etwas<br />

schlimmer). Die Verwindungsneigung der<br />

Gabel soll sogar beim flotten Geländeeinsatz<br />

stören, aber das lassen wir heute mal.<br />

Sondern schlagen die zweite Seite auf,<br />

da trägt sie nämlich äußerst hochwertige<br />

Federelemente und ist auch sonst kaum<br />

wiederzuerkennen. Der schmale Neun-<br />

Liter-Tank von einem riesigen, blassblauen<br />

Benzinfass verdrängt, die Schwinge<br />

verlängert, der Rahmen allenthalben verstärkt,<br />

so empfing sie im markanten Sonauto-Trimm<br />

den französischen Recken<br />

Cyril Neveu und trug ihn 1979 sowie 1980<br />

auf hochgepolstertem Solositz zu glanzvollen<br />

Siegen bei der Rallye Paris-Dakar.<br />

Was niemanden überraschte, denn man<br />

hatte längst geahnt, dass in diesem Wandervogel<br />

ein echtes Wüstenschiff schlummerte.<br />

Stark und unzerstörbar, mit ganz<br />

einzigartigen Talenten. Eine Heldin aus den<br />

modernen Erzählungen von Tausendundeiner<br />

Nacht. Die Beatniks um die Schriftsteller<br />

William S. Burroughs und Jack<br />

Kerouac hatten Marrakesch und Marokko<br />

entdeckt, jetzt ging die Reise weiter, in die<br />

Wüste rein nach In Salah, Tamanrasset<br />

oder, verwegener noch, hindurch nach<br />

Schwarzafrika. In die Karawane aus VW-<br />

Bussen und alten Peugeots reihte sich<br />

auch <strong>MOTORRAD</strong> ein, zählte gar zur Spitze<br />

der Zweirad-Bewegung. Während Grafiker<br />

Rolf Seufferle und ein Freund Anfang<br />

1977 noch Yamaha-Zweitakt-Enduros vertrauten,<br />

setzte Mitarbeiter Peter Falb im<br />

Sommer (!) desselben Jahres auf die XT 500.<br />

Er fuhr allein, er fuhr bei Temperaturen<br />

von bis zu 50 Grad Celsius, und er fuhr per<br />

14 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


Chefentwickler Shiro Nakamura hat<br />

viel mehr Hirnschmalz in diesen einfachen<br />

Single gesteckt als mancher<br />

glaubt. Kompliziert kann nämlich jeder


AUF ACHSE I<br />

Yamaha XT 500<br />

Deko-Hebel und Indikator (Schauglas) am<br />

Zylinderkopf helfen zum richtigen Punkt,<br />

dann hilft nur noch treten. Unterwegs<br />

sehr hilfreich und besser als die irreparablen<br />

Originale sind Bilstein-Federbeine


Die Franzosen, na klar, verstehen was<br />

von Heldenverehrung und machten die<br />

76er-XT zur Marke<br />

Achse wieder zurück. 16 000 Wü s ten kilometer<br />

plus noch mal 4000 für europäische<br />

An- und Abreise sowie 5000 für Alltagskram,<br />

dann wurde der Eintopf zerlegt. Ergebnis:<br />

Zwei leicht angefressene Getrieberäder<br />

und die Kupplungsbeläge forderten<br />

Ersatz, das Istmaß der Zylinderbohrung<br />

lag trotz der enormen Strapazen noch<br />

deutlich unter der Verschleißgrenze.<br />

Das war der Ritterschlag, und unzählige<br />

sollten folgen. Jeder aus der Wüste<br />

heimgekehrte XT-Fahrer brachte mehr<br />

Imagegewinn als die schlaueste Kampagne:<br />

Noch lange antwortete Peter Falb auf<br />

die Frage, ob er seinen gewagten Afrikatrip<br />

wiederholen würde, mit einem lässigen:<br />

„Na klar, aber nur mit einer XT 500.“<br />

Die kontaktgesteuerte Schwunglichtmagnetzündung<br />

versprach Autonomie, den<br />

Zündpunkt hatte er auf spät gestellt, so<br />

vertrug der 9:1 verdichtete Motor selbst<br />

miesen Sprit, und weil Peter sorgsam aufpasste,<br />

dass immer 2,5 Liter Öl in Umlauf<br />

waren, blieb auch dessen Temperatur stets<br />

im Rahmen. Völlig zu Recht erlangte die<br />

XT den Ruf, ihren Fahrer niemals hängen<br />

zu lassen.<br />

Darüber sollte man mal in Ruhe nachdenken.<br />

Auf der Bank da mit Weserblick<br />

zum Beispiel, und deshalb geben die Halbnabenbremsen<br />

jetzt alles. Zehn Jahre nach<br />

Peter Falb hat sich nämlich wieder ein<br />

<strong>MOTORRAD</strong>ler auf den Weg in die Wüste<br />

gemacht. Der hieß Fred Siemer und hatte<br />

Glück: Die Kopfdichtung seiner offenbar<br />

noch nicht ganz durchentwickelten<br />

Vierventil-Enduro verglühte<br />

nicht in der Sahara-Sonne, sondern<br />

erst kurz vor der Heimat im Schatten<br />

der Alpen. Weniger wäre wohl mehr<br />

gewesen, und als diese Erkenntnis so<br />

recht gereift ist, könnte es weitergehen.<br />

Nur: Wie war das noch mit dem<br />

Starten einer warmen XT 500? ◻<br />

MEINUNG<br />

Fred Siemer<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>-Mitarbeiter<br />

Als mir so um 1980 die erste XT 500 unterkam, war<br />

ich schon verloren: Mein Krad hatte 50 PS. Als ich ab<br />

1985 bei <strong>MOTORRAD</strong> Enduros lieben lernte, fuhren<br />

die aktuellen Geräte schon über 40 PS auf, viel bessere<br />

Fahrwerke und noch viel bessere Bremsen. Aber<br />

Wandern konnte man längst nicht mehr mit allen.<br />

Dabei ist das, finde ich heute, eine der schönsten<br />

Arten Motorrad zu fahren. Deshalb verstehe ich jeden,<br />

der eine XT hegt, und deshalb halte ich sie auch<br />

für einen der allerwichtigsten 70er-Jahre-Klassiker.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 17


IM STUDIO I<br />

Kawasaki Z1-R<br />

Volle Kante<br />

Schluss mit rundlich: Um der drohenden Aufrüstung der Konkurrenz im 1000er-<br />

Sektor zuvorzukommen, schiebt Kawasaki 1977 ein erstarktes, vor allem aber<br />

designerisch auftrumpfendes neues Big Bike an den Start. Die kantige Z1-R<br />

eckte anfangs an, hat sich aber im Laufe der Jahre eine Fangemeinde erobert.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Jacek Bilski<br />

18 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 19


IM STUDIO I<br />

Kawasaki Z1-R<br />

Das luxuriös anmutende Cockpit wartet mit klaren<br />

Anzeigen, wenn auch kleinen Skalen auf und bietet<br />

zudem noch eine Tankuhr und ein Amperemeter<br />

Die 28er-Mikuni-Vergaser tragen zu den fünf PS Mehrleistung<br />

bei und stammen aus dem Kawasaki-Fundus<br />

Die guten alten, sehr erfolgreichen Vorgängerinnen<br />

Z1, Z 900 und Z 1000 durften mit ihrem<br />

wunderschönen rundlichen und tropfenförmigen<br />

Design lange genug das Kawasaki-Klientel erfreuen,<br />

doch nun war es Zeit, klare Kante zu zeigen. So dachten<br />

wohl die Strategen in der Kawasaki-Zentrale, als sie 1977<br />

parallel zur weiterhin als „Tourenmodell“ angebotenen<br />

Z 1000 die kantige Z1-R mit markanter Lampenverkleidung<br />

als Sportmotorrad offerierten. Einfarbig, in Metallic<br />

Stardust Silver und mit nur dezenten Zierlinien versehen,<br />

welche die Form der Lackteile unterstreichen sollten, stellte<br />

sich die Neue der Käufergunst. Eine serienmäßige Vierin-eins-Anlage<br />

sollte nicht nur den sportlichen Anspruch<br />

verdeutlichen, sondern war auch Teil der Leistungskur, die<br />

man dem bekannten, nun sportlich-schwarz lackierten,<br />

luftgekühlten dohc-Vierzylinder angedeihen ließ. Zusammen<br />

mit den aus der 900er bekannten, im Durch messer<br />

um zwei Millimeter größeren 28er-Mikuni-Vergasern soll<br />

20 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Aus dem perfekt in<br />

die Lampenmaske<br />

integrierten Rundscheinwerfer<br />

strahlt<br />

helles H4-Licht<br />

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IM STUDIO I<br />

Kawasaki Z1-R<br />

22 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Kawasaki Z1-R<br />

MOTOR: Luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei Ventile pro<br />

Zylinder, Tassenstößel, Bohrung 70 mm, Hub 66 mm, 1015 cm³, Verdichtung<br />

8,7:1, 90 PS bei 8000/min, 81,4 Nm bei 7000/min, vier 28er-Mikuni-Rundschiebervergaser,<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK: Doppelrohrrahmen aus Stahl, Telegabel vorn, Ø 36 mm, Zweiarmschwinge<br />

hinten, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 250 mm, Einzelscheibe<br />

hinten, Ø 250 mm, Radstand 1505 mm, Reifen vorn 3.50 V 18, hinten 4.00 V<br />

18, Gewicht vollgetankt 260/270 kg, Tankinhalt 13/22 Liter<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 215 km/h<br />

PREIS 1978: 9968 Mark<br />

Auf dem Seitenständer gut aufgehoben: Wegen<br />

des modifizierten Hebels lässt sich die Z1-R nur<br />

sehr schwer auf den Hauptständer wuchten<br />

die Leistung von den 85 PS der Z 1000 auf nunmehr 90 PS<br />

gestiegen sein. Die ersten Tests entlarvten jedoch auch<br />

schnell den Preis für die sportlichere Abstimmung: Die<br />

Leistungscharakteristik wurde spitzer, unter 6000/min erwies<br />

sich der neue Motor als durchzugsschwächer, erst im<br />

oberen Bereich ging’s richtig zur Sache. Um dem sportlichen<br />

Anspruch gerecht zu werden genügt eine einfache<br />

Leistungsspritze natürlich nicht. So setzte man beim Fahrwerk<br />

zwar auf den bekannten und bewährten Doppelschleifenrahmen<br />

der Z 1000, verstärkte diesen jedoch im<br />

Lenkkopfbereich. Zudem sollten vier statt der bisherigen<br />

zwei Nadellager in der Schwingenaufnahme auch am<br />

Heck für mehr Stabilität sorgen.<br />

Mehr Stabilität und einen moderneren Auftritt versprach<br />

man sich auch von den Enkei-Leichtmetall-Gussrädern,<br />

zumindest im Vergleich zu den Speichenrädern<br />

der Vorgängerinnen. Das Vorderrad misst nun zugunsten<br />

gesteigerter Handlichkeit nur 18 statt 19 Zoll, der um fünf<br />

Schmaler Motor, dicke Backen: Die deutlich herausragenden<br />

Gehäusedeckel prägen die Silhouette<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 23


IM STUDIO I<br />

Kawasaki Z1-R<br />

Der nicht zu ausladende<br />

Lenker ermöglicht eine<br />

entspannte Sitzhaltung<br />

Chromt gut: Auch Kleinigkeiten wie die Halterung des Sitzbankriemens<br />

oder der Aufbockbügel erfreuen das Auge<br />

Konsequent: Auch der versenkte, abschließbare Tankverschluss<br />

verweigert sich der runden Form<br />

Die gelochten Scheiben sparen auch Gewicht, sollen aber<br />

vor allem das Ansprechverhalten bei Nässe verbessern<br />

24 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


auf nun 85 Millimeter verringerte Nachlauf setzt bei den<br />

Bikes dieser Kategorie einen neuen Rekordwert. So wird<br />

zwar frappierende Handlichkeit geboten, doch das<br />

deutliche Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage<br />

erntet Kritik, ebenso die Neigung zum Pendeln bei<br />

hohen Geschwindigkeiten, verursacht auch durch das<br />

Zusammenspiel des kurzen Nachlaufs mit dem aerodynamischen<br />

Einfluss der Lenkerverkleidung, die für<br />

Auftrieb und Entlastung des Vorderrads sorgt. Mit den<br />

Z1-R-Modellen für 1979 und 1980 kehrte Kawasaki<br />

dann auch zum 19-Zoll-Vorderrad zurück.<br />

Rassiger Look statt Reichweite<br />

Allzu sehr auf zierlichen Auftritt und stimmige Linien<br />

hat man anfangs auch bei der Gestaltung des Tanks geachtet.<br />

Zwar bürgt dieser tatsächlich für stimmige Linienführung<br />

und den filigranen Eindruck des vollgetankt<br />

immerhin stolze 260 Kilogramm schweren Brockens,<br />

doch erwies sich das dürftige Fassungsvermögen von<br />

nur 13 Litern in der Praxis schnell als Ärgernis. Kawasaki<br />

reagierte prompt und bot noch 1978 eine 22 Liter<br />

fassende Alternative zur Wahl, die in den folgenden<br />

Modelljahren ab Werk verbaut wurde. Auch unser Fotomodell,<br />

eine freundliche Leihgabe aus dem reichlichen<br />

Angebot an Klassikern und Youngtimern des Motorradhandel-Giganten<br />

Limbächer & Limbächer in Filderstadt<br />

(www.limbaecher.de), trägt den üppigeren Spritbehälter.<br />

Das gut erhaltene Exemplar mit moderater Laufleistung<br />

von rund 40 000 Kilometern präsentiert sich fast im ursprünglichen<br />

Zustand: Originalitäts-Verfechter mögen<br />

die Nase rümpfen, der radikal demontierte Spritzschutz<br />

hinten galt und gilt für viele Biker als probates Mittel, für<br />

eine sportlichere Heckansicht zu sorgen. Der einschneidendere,<br />

für regelmäßig bewegte Z1-R jedoch hilfreiche<br />

Umbau findet sich an der Vorderbremse: Die serienmäßige<br />

Anlage, eine Kombination aus seilzugbetätigtem<br />

Bremszylinder, welcher am linken Gabelholm hinter der<br />

Frontmaske befestigt ist, wurde hier auf eine Kombination<br />

aus Bremszylinder am Lenker samt Stahlflexleitungen<br />

(Letztere auch hinten) umgerüstet, was der Wirkung<br />

und vor allem der Dosierbarkeit der einst kritisierten<br />

Vorderbremse zugutekommt.<br />

Kritik hin, tolles Design her – die Z1-R kam in<br />

Deutschland nicht sonderlich gut an, die Verkaufszahlen<br />

blieben mau. In den USA, wo die Neue schon bald als<br />

Tuningobjekt entdeckt und bei Beschleunigungsrennen<br />

eingesetzt wurde, sah dies völlig anders aus. Speziell auf<br />

dem deutschen Markt gab es daher für 1979 eine Version<br />

namens Z 1000 S, mit dem größeren Tank und vor<br />

allem mit der Vier-in-vier-Auspuffanlage der Z 900 –<br />

heute eine echte Rarität. Hierzulande sind auch „normale“<br />

Z1-R inzwischen sehr selten zu finden – die meisten<br />

befinden sich längst in Liebhaber- und Sammlerhänden.<br />

Unser Fotomodell mit Erstzulassung 1979 stammt aus<br />

der 1978er-Produktion – wie die Fahrgestellnummer<br />

010224 beweist. Ab 017501 werden die 1979er-Modelle<br />

gekennzeichnet (mit 19-Zoll-Vorderrad und dem 94-PS-<br />

Motor der Z 1000 MK II nebst Vier-in-zwei-Auspuffanlage),<br />

ab 017801 die 1980er. Wie effizient die kleine<br />

Lampenmaske auch sein mag (siehe Kasten rechts), wie<br />

kritisch ihr Einfluss aufs Fahrverhalten bei hohem Tempo<br />

– im Design lag die Z1-R letztlich nicht so ganz daneben.<br />

Wie die ähnlich kantig gestylten Nachfolgemodelle<br />

GPZ 1100, Z 1000 R oder viel später die ZRX 1100 beweisen,<br />

die ihre Designelemente aufgreifen. Kante zu<br />

zeigen zahlt sich also auf lange Sicht doch aus. ◻<br />

Schon 1977<br />

eine kleine<br />

Sensa tion:<br />

kaum vorgestellt,<br />

schon<br />

Motorrad<br />

des Jahres<br />

Z1-R in <strong>MOTORRAD</strong><br />

Schneller<br />

Ruhm<br />

Nicht nur DSDS-Kandidaten wissen:<br />

schneller Ruhm ist vergänglich. Die bereits<br />

Ende 1977 präsentierte Kawasaki Z1-R schlug<br />

bei der <strong>MOTORRAD</strong>-Leserwahl 1978 voll ein:<br />

Fast alle mochten sie auf Anhieb, viele wählten<br />

sie, und so belegte die Z1-R als Neuling sofort<br />

den ersten Platz, deutlich vor ihren Konkurrentinnen<br />

BMW R 100 RS (Platz 2) und Yamaha XS<br />

1100 (Platz 3). Doch weitere Erfolge blieben aus<br />

– sowohl in den Vergleichstests, wo sie Federn<br />

lassen musste und Letzte wurde, als auch bei<br />

den Verkaufszahlen. Zumindest in Deutschland.<br />

Doch manchmal braucht es einen langen Atem,<br />

um die verdiente Anerkennung zu erlangen: Die<br />

kantige Kawa genießt ihren späten Ruhm und<br />

ist heute eine gesuchte Rarität. In Deutschland,<br />

ja, in ganz Europa.<br />

Einen prominenten Auftritt hatte die Z1-R<br />

auch im Rahmen eines Windkanaltests der sich<br />

immer mehr durchsetzenden Verkleidungen an<br />

Serienmotorrädern. In Ausgabe 20/1978 musste<br />

sie zum Vergleich antreten und die kleine<br />

Lampenverkleidung ihre Qualitäten beweisen.<br />

In Sachen Windschlüpfigkeit (Cw-Wert) konnte<br />

die Kawa mit 0,564 sogar fast an die Ducati 900<br />

SS heranreichen und die BMW R 100 S klar<br />

übertrumpfen. Allein die große Projektionsfläche<br />

(mit Fahrer) gereicht ihr zum Nachteil. Und die<br />

im Vergleich relativ hohe Auftriebskraft vorn<br />

macht klar, warum die passabel vor Wind<br />

schützende Z1-R bei hohem Tempo nicht so<br />

stabil liegt wie die Ducati 900 SS.<br />

Schattenspiele: Im Windkanal belegen<br />

Messwerte die Verkleidungs-Qualitäten


<strong>MOTORRAD</strong> 11/1975<br />

Die Sanglas 400 E weckt mit ihrem Äußeren und<br />

ihrem stampfenden Einzylinder Erinnerungen<br />

an die Bikes der 1950er, obwohl sie 1975<br />

als neues Motorrad getestet wird. Herrlich<br />

tradi tionell oder erschreckend altbacken?<br />

Fotos: mps-Fotostudio<br />

Schon in der Überschrift lässt der Test der Sanglas 400 E in<br />

<strong>MOTORRAD</strong> 11/1975 die Horex Regina hochleben<br />

Alter Spanier<br />

Die meisten Tester ziehen damals, 1975, nach den ersten<br />

Kilometern ein ähnliches Resümee: Von der wiederauferstandenen<br />

Horex ist die Rede, sie fahre und vor allem klinge wie eine<br />

Regina oder Resident. Nun, das ist an sich kein schlechtes Urteil,<br />

auch wenn der erste Test der Sanglas 400 E im Jahre 1975 stattfindet,<br />

diese also irgendwie RUND ZWANZIG JAHRE ZU SPÄT<br />

DRAN ZU SEIN SCHEINT. Doch allen Vorzügen wie auch Nachteilen<br />

der urigen Spanierin wird im Test genau auf den Zahn gefühlt. Und<br />

neben etwas Schatten ist doch auch viel Licht am Ende des Test-<br />

Tunnels. Wäre ja auch gelacht – schließlich besteht die älteste<br />

spanische Motorradfabrik bereits seit 1946 und rüstete über viele<br />

Jahre den Fuhrpark der spanischen Polizei mit den Singles aus. Allzu<br />

eilige Fluchtfahrzeuge ließen sich mit der Sanglas allerdings nicht<br />

verfolgen, und selbst die sportliche Ausrichtung der Werbung in den<br />

USA, wo von 30 SAE-PS die Rede war, änderte daran nichts. Die<br />

ersten Fahreindrücke im Test berichten denn auch von einem Motor,<br />

dem es an Dampf fehle, das Fahrwerk jedoch sei ganz ordentlich.<br />

25 PS aus dem 423 cm³ großen Eintopf klingen tatsächlich etwas<br />

dürftig, auch die Art der Leistungsentfaltung scheint weit von der<br />

eines modernen Motors entfernt. Zwischen 2000 und 3500/min<br />

liefert er seine Power, ab 5500 Touren wird er schon wieder<br />

schwächlich. Neben dem Stampfen des Viertakters lässt auch der<br />

82<br />

85 67<br />

Was uns 1975 noch bewegte<br />

77<br />

71<br />

1. Januar <br />

In Baden-Württemberg werden die ersten<br />

1000 Polizeibeamten mit der sogenannten<br />

Chemischen Keule ausgestattet.<br />

26 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

11. Februar<br />

In England wird mit Margaret Thatcher,<br />

Mitglied der Konservativen Partei, erstmals<br />

eine Frau zur Parteivorsitzenden<br />

gewählt.<br />

15. März<br />

In der Bundesrepublik Deutschland wird<br />

ein Verbot für Spikes-Reifen wirksam.<br />

Ausnahmen sind Rettungswagen, Feuerwehr-<br />

und Polizeifahrzeuge.<br />

25. Mai<br />

Der letzte Fall von Pocken wird in Somalia<br />

registriert, die WHO kann diese<br />

schließlich 1980 für ausgerottet erklären.<br />

30. Mai<br />

Die Europäische Weltraumorganisation<br />

(ESA) wird gegründet.<br />

www.motorrad-classic.de


Sound des Singles eher auf einen Langhuber<br />

tippen. Doch mit 82,5 mm Bohrung und 79 mm<br />

Hub gehört der Spanier klar zu den Kurzhubern.<br />

Die gemäßigte Kolbengeschwindigkeit von<br />

15,8 m/sec bei Nenndrehzahl 6000/min LÄSST<br />

DABEI IMMERHIN AUF EINEN LANG­<br />

LEBIGEN, ZUVERLÄSSIGEN MOTOR HOFFEN.<br />

So manches konstruktive Detail verrät aber<br />

auch, dass der 400er ein moderner Vertreter<br />

seiner Zunft ist. Dazu gehört der Leichtmetallzylinder<br />

mit eingezogener Graugussbuchse –<br />

der Single scheint trotz unsymmetrischer<br />

Gestaltung thermisch kerngesund zu sein. Auch<br />

der Zylinderkopf besteht aus Leichtmetall. Zur<br />

Erleichterung des Starts steht ein Ventilausheber<br />

zur Verfügung, der die Batterie beim Start<br />

schont, wenn der 0,4 PS starke Anlasser gegen<br />

die Kompression ankämpft. Die Kette des<br />

Primärtriebs bringt gleichzeitig auch die Lichtmaschine<br />

in Schwung, der Nockenwellenantrieb<br />

erfolgt per Stirnzahnräder. Apropos Antrieb:<br />

Zum Getriebe werden im Test nicht viele Worte<br />

verloren – ein gutes Zeichen. Vier Gänge, gut<br />

gestuft, exakt schaltbar – das passt.<br />

Lob erntet auch die dicke Telegabel, die für<br />

„Spurtreue und Fahrkomfort“ sorgt. Ein ähnlich<br />

gutes Zeugnis wird auch den fünffach verstellbaren<br />

Federbeinen hinten ausgestellt, von<br />

vorbildlich ist gar die Rede. Erinnerungen an die<br />

englischen Bikes der 50er-Jahre werden beim<br />

einen oder anderen wach, wenn es um die<br />

Beurteilung der Sitzhaltung und des Fahrgefühls<br />

geht. Das Dreieck aus Lenker, Sitzbank und<br />

Fußrasten bietet hier ein angenehmes Arrangement.<br />

Ebenfalls aus dieser Zeit könnten die<br />

Simplex-Trommelbremsen vorn und hinten<br />

stammen, die jedoch überraschend ordentlich<br />

zur Sache gehen. Angesichts der nur rund 130<br />

Sachen Spitze hat man diese wohl als ausreichend<br />

erachtet. Hingegen haben die Spanier<br />

bei der Qualität des Schweinwerfers großen<br />

Wert auf gute Sicht bei Nacht gelegt – der<br />

große 180-Millimeter-Scheinwerfer strahlt mit<br />

H4-Licht durchs Dunkel. Erfreulich fürs Auge<br />

erweisen sich auch die „spanischen VDO-In s­<br />

trumente“ – gut ablesbar, große Skalen, gut<br />

gedämpfte Zeiger, große Kontrollleuchten, so<br />

gefällt dies den Testern.<br />

Es bleibt bei allem Lob über Fahrwerk und Details das generelle<br />

Bedauern, dass der Einzylinder nicht mehr Leistung bietet und stets<br />

ein bisschen gemütlicher zu Werke geht als gewünscht. So tröstet<br />

man sich, quasi als Fazit des Tests, damit, dass man eben nicht alles<br />

haben kann: „Die Freuden des billigen Einzylindermotors sind nicht<br />

Reklame<br />

Die Zielgruppe der Zündapp-Werbung scheint klar: Ein Vollblut-Motorrad<br />

für echte Kerle, die Lagerfeuer am Kiesstrand<br />

machen, umgeben von rassigen Schönheiten. Funktioniert.<br />

zu kombinieren mit der Leistung moderner Mehrzylinderaggregate<br />

und die stolze, fast englische Sitzposition nicht mit der Höchstgeschwindigkeit<br />

von Sportmaschinen.“ Immerhin, so hallten wohl<br />

bereits damals Gerüchte durch die Welt, laufe bei Sanglas bereits<br />

ein 500er-Einzylinder im Versuch. Die Hoffnung auf diesen Motor,<br />

so wissen wir heute, sollte dann ja auch erfüllt werden. ◻<br />

Foto: mps-Fotostudio<br />

1. August<br />

In der Schlussakte von Helsinki<br />

unterzeichnen zum Abschluss der<br />

Konferenz über Sicherheit und<br />

Zusammenarbeit in Europa (KSZE)<br />

die Staats- und Regierungschefs von<br />

35 Ländern die in den Verhandlungen<br />

erzielten Vereinbarungen.<br />

2. August<br />

Im Training für den Großen Preis<br />

84<br />

82 80 68<br />

von Deutschland auf dem Nürburg-<br />

82<br />

ring unterbietet der österreichische<br />

Formel 1-Pilot Niki Lauda mit 6.58,6<br />

Minuten als Erster die „7-Minuten-<br />

Schallmauer“ für eine Runde auf der<br />

Nordschleife.<br />

8. August<br />

Zum „Fußballer des Jahres“ wird in<br />

der BRD der Torwart von Bayern<br />

München, Sepp Maier, gewählt.<br />

Auto<br />

Der Citroën CX wird zum Auto<br />

des Jahres gekürt.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 27


SZENE I<br />

Werner werkelt<br />

Innen-<br />

Ansichten<br />

Bei mehr als 80 000 Kilometern auf dem Buckel macht man<br />

sich schon Sorgen, wie es um Hondas V4-Motor bestellt ist.<br />

Wir haben reingeschaut – und können Entwarnung geben.<br />

Von Werner Koch; Fotos: Koch, Archiv<br />

28 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Zur Erinnerung: Diese Honda VF 1000 F2 wurde im Herbst 2015<br />

für 680 Euro erstanden. Die mächtige Tourenkutsche soll als nackter<br />

Café Racer mit minimalistischer Ausstattung, aber TÜV-komform<br />

die <strong>Classic</strong>-Werkstatt verlassen. Ob das Vorhaben gelingt?<br />

Das Sieb am Schnorchel filtert die groben Partikel aus dem Motor öl.<br />

Bei unserem VF 1000-Motor waren dies vor allem Dichtmittelreste.<br />

Metallischer Abrieb war kaum vorhanden, was darauf schließen<br />

lässt, dass die Motormechanik weitgehend in Ordnung ist<br />

Die Demontage<br />

der Ölwanne gibt<br />

den Blick ins Untergeschoss<br />

des Honda-Motors<br />

frei. Mit<br />

Stabtaschenlampe<br />

und kleinem Spiegel<br />

lassen sich auch<br />

die Oberflächen der<br />

Getrieberäder auf<br />

mögliche Ausbrüche<br />

kontrollieren<br />

Für 680 Euro kauft man die Katze<br />

im Sack, da beißt die Maus keinen<br />

Faden ab. Immerhin, bei der<br />

Übergabe schnurrte der Motor der Honda<br />

VF 1000 F2 tatsächlich wie ein Kätzchen.<br />

Wie es tatsächlich um die Mechanik bestellt<br />

ist, weiß man aber erst nach einem<br />

gründlichen Technik-Check. Dabei gilt<br />

grundsätzlich: Startet ein Motor sofort,<br />

läuft dann stabil und gleichmäßig im<br />

Leerlauf und nimmt spontan Gas an, kann<br />

man davon ausgehen, dass alles, was sich<br />

im Brennraum abspielt, auch funktioniert.<br />

Konkret bedeutet das: Im Großen und<br />

Ganzen dichten Ventile und Kolbenringe<br />

noch gut, die Vergaseranlage ist sauber,<br />

zieht keine Nebenluft oder weist keine<br />

eingerissenen Membranen auf. Außerdem<br />

lässt so ein Laufverhalten darauf schließen,<br />

dass Zündung und Zündkerzen zumindest<br />

in lauwarmem Zustand ordnungsgemäß<br />

funktionieren und sowohl Steuerzeiten<br />

als auch das Ventilspiel korrekt<br />

eingestellt sind. Ein weiteres Indiz für<br />

eine grundsätzlich gesunde Mechanik des<br />

dohc-Vierzylinders war für mich weiterhin<br />

das unauffällige Klangbild des Motors.<br />

Demnach sollte zu großes Ventilspiel<br />

eben so wenig ein Thema sein wie ein<br />

über mäßiger Verschleiß an Kurbel- und<br />

Primärtrieb sowie an der Kupplung. Auch<br />

eine durchgerostete Auspuffanlage oder<br />

undichte Krümmeranschlüsse – wegen<br />

eventuell abgerissener Stehbolzen –<br />

konnte ich somit ausschließen.<br />

Obwohl an eine Probefahrt mit der<br />

verwanzten VF 1000 nicht zu denken war.<br />

Das Gabelöl hatte sich auf seinem Weg ins<br />

Freie über die Bremsscheiben und Bremswww.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 29


SZENE I<br />

Werner werkelt<br />

Am Boden der Ölwanne sammeln sich Verschleißpartikel<br />

und Materialausbrüche. Diese lassen sich mit einem Magneten<br />

in Stahl und Nichteisenmetalle trennen und mit etwas<br />

Erfahrung auch ihre Herkunft und der Schaden bestimmen<br />

Um die Ablagerungen in der gesamten Ölwanne gründlich zu entfernen,<br />

müssen auch die Schwallbleche demontiert werden. Ganz<br />

wichtig: sämtliche O-Ringe der Öldruckleitungen und die Dichtschnur<br />

der Ölwanne selbst erneuern und vor der Montage mit Fett fixieren<br />

zangen ergossen, das Reifenprofil vorn war<br />

abhanden gekommen, und das vorn wie<br />

hinten tief eingesackte Fahrwerk machten<br />

klar: Hier ist die Luft raus. Ich hab’s<br />

also dabei belassen und auf die Honda-<br />

Qualität vertraut, auch was Antriebsstrang<br />

und Getriebe anbelangt.<br />

Trotz der akustisch unauffälligen Mechanik<br />

sollten bei solch hohen Laufleistungen<br />

die Innereien gründlich auf Verschleiß<br />

und Schäden inspiziert werden.<br />

Das geht auch ohne komplette Demontage<br />

relativ zuverlässig, indem man sämtliche<br />

Motordeckel entfernt und die mechanischen<br />

Bauteile kontrolliert. Ganz wichtig:<br />

der Check von Ölwanne und magnetischem<br />

Ablassstopfen. Ablagerungen und<br />

Partikel im Netz des Ölansaugschnorchels<br />

genau unter die Lupe nehmen! Finden<br />

sich dabei Metallflitter oder Fremdkörper,<br />

werden diese mit einem Magneten in<br />

Stahl und Nichteisenmaterial getrennt.<br />

Stahlpartikel lassen sich mit etwas Erfahrung<br />

auf ihre Herkunft analysieren.<br />

Scharfkantige, harte Teile mit einer glatten<br />

Seite gehen meist auf das Konto von<br />

Ausbrüchen an den Zahnrädern, dem sogenannten<br />

Pitting. Kleine Stahlblechteile<br />

könnten dagegen von einem geborstenen<br />

Kugellagerkäfig stammen, und silbriger,<br />

klebriger Aluminium-Schlamm ist oftmals<br />

ein Hinweis auf eingelaufene Nockenwellenlager<br />

oder einen losen Kugellagersitz.<br />

Pitting am Einlassnocken.<br />

Die scharfkantigen<br />

Ausbrüche<br />

wurden geglättet,<br />

der weitere Verlauf<br />

des Schadens wird<br />

beobachtet<br />

30 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Kontrolle muss sein, selbst<br />

wenn nichts klappert<br />

Mit einer kleinen Taschenlampe und einem<br />

Spiegel mit Stiel kann man bei abgebauter<br />

Ölwanne prima die Innereien anschauen.<br />

Sogar die Zahnflanken des Getriebes lassen<br />

sich, langsam durchgedreht, auf mögliche<br />

Schäden begutachten. Zum Reinigen der<br />

Ölwanne bitte stets die Schwallbleche entfernen<br />

und anschließend wieder mit Loctite<br />

verschrauben.<br />

Kristallartig aufgehäufte Stahlpartikel<br />

auf dem Magneten der Ablassschraube, die<br />

sich beim Anfassen regelrecht in eine Metallpaste<br />

verwandeln, stammen meist aus<br />

dem Getriebe, sind als normaler Abrieb<br />

aber unbedenklich. In meiner Honda fand<br />

ich zum Glück nur viele Reste von Dichtmittel,<br />

das etwas großzügig bei den Ventildeckelgummis<br />

aufgetragen worden war.<br />

Reste davon waren auch am Grund des<br />

Kupplungs deckels zu finden, hinter dem<br />

sich jedoch ein astreiner Primärantrieb<br />

mit tadelloser Ölbadkupplung zeigte.<br />

Erst ganz oben, im Zylinderkopf, wurde<br />

ich fündig. Die kleinen Oberflächenausbrüche<br />

an den Nockenwellen, ein typischer<br />

Mangel bei Hondas VF 1000-Motoren, waren<br />

im Sumpf der Ölwanne jedoch nicht<br />

nachzuweisen. Am heftigsten betroffen<br />

war der Einlassnocken des ers ten Zylinders.<br />

Dennoch bleibt die Nockenwelle<br />

vorerst drin, die scharfkantigen Ausbruchstellen<br />

habe ich mit Fächerschleifer und<br />

150er-Körnung verrundet. Diese Maßnahme<br />

verhindert, dass der Ölfilm durch die<br />

scharfen Kanten regelrecht abgeschabt<br />

wird. Eine Mangelschmierung soll das<br />

Prob lem an den V4-Motoren verstärken,<br />

weshalb jetzt der „Oiling-Kit“ vom VF<br />

1000-Spezialisten Maniac-Motors in Nürnberg<br />

verbaut ist (www.maniac motors.de,<br />

Telefon 09 11 / 969 49 83). Bei diesem Umbau<br />

wird das Öl direkt vom Ölfilter zu den<br />

Nockenwellen gepresst. Serienmäßig geht<br />

der Ölstrom einen sonderbaren Umweg<br />

über das Getriebeausgangslager und erst<br />

von dort zu den Nockenwellen. Weshalb<br />

Honda beim Ölkreislauf dem Kugellager<br />

am Getriebe den Vorrang gab, lässt sich<br />

nicht schlüssig erklären, zumal ein Wälzlager<br />

locker auch ohne Öldruck und mit<br />

geringer Spritzölmenge schadlos auskommt.<br />

Hoffen wir einfach mal, dass die<br />

direkte Ölzuleitung das Pitting an den<br />

Nocken stoppen kann. Ich werde es beobachten<br />

und berichten. Meine Diagnose<br />

nach der Untersuchung: Bis auf die Nocken<br />

macht die Honda einen gesunden<br />

Eindruck.<br />

Nach über 30 Jahren haben sich die<br />

Papierdichtungen an den Motordeckeln in<br />

ein knochentrockenes und hartnäckiges<br />

Material verdichtet. Wenn, wie hier, noch<br />

ein aushärtendes Dichtmittel im Spiel ist,<br />

Zwischen Motorblock<br />

und Ölfilter<br />

sitzt jetzt der<br />

schwarze Adapter,<br />

der das Öl direkt am<br />

Filter abzapft und<br />

über die Schlauchleitung<br />

zu den Nockenwellen<br />

transportiert.<br />

Dieser Oiling-Kit<br />

soll dem typischen<br />

VF 1000-Verschleiß<br />

an den Nocken<br />

ent gegenwirken<br />

Jahrzehnte alte<br />

Dichtungen sind<br />

oftmals so ausgehärtet,<br />

dass sie<br />

regelrecht abgespachtelt<br />

werden<br />

müssen. Besser<br />

geht’s, wenn die<br />

Dichtreste dabei<br />

mit einem Heißluftföhn<br />

etwas<br />

geschmeidiger<br />

gemacht werden<br />

Die ausgehärteten<br />

Gummiansaugstutzen<br />

werden kurz<br />

vor der Montage in<br />

einem Wasserbad<br />

gekocht. Das verbessert<br />

die Elastizität<br />

und damit die<br />

Montagefreundlichkeit<br />

der Vergaser<br />

Im Fall unserer 30<br />

Jahre alten Honda<br />

waren die alten<br />

Stutzen (rechts) gerissen<br />

und mussten<br />

erneuert werden.<br />

Wer an den nicht<br />

immer billigen<br />

Teilen spart, handelt<br />

sich Ärger<br />

mit Nebenluft ein<br />

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SZENE I<br />

Werner werkelt<br />

Mit WD-40, Wattestäbchen<br />

und Bürsten<br />

rücken wir dem<br />

Flugrost an den<br />

verchromten Motorschrauben<br />

und<br />

Bolzen zu Leibe<br />

Der Ölkühler mit<br />

doppelter Kühlfläche<br />

hängt jetzt<br />

unter dem vorderen<br />

Zylinderkopfdeckel<br />

und ist mit klassischen<br />

Goodrich-<br />

Fittings angeschlossen<br />

Die originalen Ölanschlüsse<br />

erhalten<br />

mit einem selbst<br />

gebauten „Presswerkzeug“<br />

einen<br />

Wulst, damit die<br />

Ölschläuche fest<br />

und sicher sitzen<br />

Die Einzel-Luftfilter<br />

verlangen nach<br />

einer größeren<br />

Bedüsung, die wir<br />

auf Verdacht um<br />

sechs Punkte angehoben<br />

haben. Ob’s<br />

passt zeigen das<br />

Kerzenbild und der<br />

Prüfstand<br />

wird das Ganze eine lästige Schrubberei<br />

mit Dreikantschaber und Messer. Besser<br />

geht es, wenn man die alte Dichtung mit<br />

dem Heißluftföhn geschmeidig macht.<br />

Geschmeidigkeit ist ebenfalls beim Einfädeln<br />

der Vergaserbatterie in die vier<br />

Ansauggummis gefragt. Kleiner Trick: die<br />

Gummis vorher in heißem Wasser abkochen<br />

und dann hurtig die wiedererlangte<br />

Flexibilität nutzen. In unserem Fall<br />

war nix mehr zu retten, da die Gummis bis<br />

auf das Gewebe durchgerissen waren. Bei<br />

AC-Motorradteile in Worms (www.acmotorradteile.de,<br />

Telefon 0 62 41 / 30 98 85)<br />

bestellt, lagen die Ersatzteile zwei Tage<br />

später im Briefkasten – klasse!<br />

Sprühen und bürsten – alte<br />

Schrauben in neuem Glanz<br />

Nach der Kontrolle der Innereien ging es<br />

an die Peripherie des Honda-Motors, die<br />

mir bei der ersten Besichtigung doch Sorgen<br />

bereitet hatte. Rost war nicht zu übersehen,<br />

speziell an den verchromten Motorschrauben<br />

und Bolzen. Neuteile? Zu<br />

teuer, außerdem nicht immer verfügbar.<br />

Neu beschichten? Nee, wir wollen fahren,<br />

keine Customizer-Preise abräumen. Und<br />

das geht auch mit Chromoberflächen, die<br />

winzige Pickel haben. Durch die wundersame<br />

Wirkung von Messingbürste und<br />

WD-40 bekommen sie einen passablen<br />

Glanz zurück. Also habe ich gesprüht und<br />

gebürstet, was das Zeug hält.<br />

Die Xpresso V4 soll ja ein nackter, unverbauter<br />

Café Racer werden. Fragt sich<br />

nur, wie das mit insgesamt drei Kühlern<br />

gelingen kann? Meine Lösung: Den kleinen<br />

Wasserkühler aus dem Verkleidungsbug<br />

habe ich einfach aussortiert. Dafür<br />

fließt das Motoröl durch den doppelt so<br />

großen Radiator einer Suzuki GSX 750 F.<br />

In der Hoffnung, dass der luftige Rahmen<br />

dem Motor eine deutlich bessere Wärmeabstrahlung<br />

über die Oberfläche erlaubt<br />

und der große Wasserkühler – jetzt senkrecht<br />

und frei stehend montiert – mit<br />

effizienter Durchströmung den Hitzekollaps<br />

verhindert. Etwas gewagt, aber auch<br />

hier gilt: probieren geht über studieren.<br />

Den neuen Ölkühler habe ich mit einem<br />

1,5-Millimeter-Alublech an den Ventildeckel<br />

getackert und mit neuen stahlummantelten<br />

Leitungen und klassischen<br />

Goodridge-Fittings an den Ölkreislauf<br />

angeschlossen. Den serienmäßigen Anschlussröhrchen<br />

an der Ölwanne habe ich<br />

mit einem selbst gebauten Werkzeug den<br />

nötigen Wulst eingepresst, damit der Ölschlauch<br />

fest und sicher sitzt.<br />

Kommen wir zur Vergaserbatterie der<br />

Honda, die beim Kauf von einem fetten<br />

Kokon aus Staub, Spinnweben und Straßendreck<br />

umschlungen war. Innen präsentierte<br />

sie sich jedoch in einem erfreu­<br />

www.motorrad-classic.de


lich guten Zustand – alle Düsen frei, keine<br />

Ablagerungen. Nur der üble wie übliche<br />

Gestank nach altem Sprit, das gefürchtete<br />

Hexen-Pippi, machte sich breit. Auch bei<br />

den Vergasern halfen Messingbürste und<br />

WD 40 fürs Äußere. Technisch habe ich<br />

die Hauptdüsen von 116/118 auf 122/124<br />

vergrößert, um den vier geplanten, offenen<br />

Einzelluftfiltern gerecht zu werden.<br />

Und natürlich die Anschläge an den Gasschiebern<br />

verkürzt, um die damals obligatorische<br />

100-PS-Drosselung zu entfernen.<br />

Zudem wurden die Gummi-Lufttrichter<br />

durch schlanke Alurohre ersetzt. Mit nur<br />

noch 40 statt 48 Millimetern Durchmesser<br />

und vier unterschiedlichen Längen sollen<br />

die neuen Trichter dem V4 ein paar zusätzliche<br />

Newtonmeter an Drehmoment<br />

entlocken, selbst wenn der kleinere Querschnitt<br />

eventuell die Höchstleistung – nominell<br />

116 PS – etwas abschnürt. Ob’s<br />

funktioniert? Der Prüfstand wird’s zeigen.<br />

Zu guter Letzt kamen die schwarzen<br />

Motordeckel in die Sandstrahlkabine. Danach<br />

wurden die Teile ohne Verdünnung<br />

oder Bremsenreiniger, aber mit kräftigem<br />

Druckluftstrahl gereinigt und mit einer<br />

dicken Schicht farblosem Seidenmatt aus<br />

der Sprühdose lackiert. Diese Optik geht<br />

ein bisschen in Richtung Sandgussoberfläche,<br />

so wie es bei den Prototypen im<br />

Rennsport früher zu sehen war. Aber aufgepasst:<br />

Nach dem Sandstrahlen sind die<br />

Oberflächen extrem empfindlich, schon<br />

kleine Stöße oder metallische Berührungen<br />

erzeugen hässliche, glänzende<br />

Macken und Streifen. Also beim Transport<br />

alles gut in Tücher oder Folie verpacken!<br />

Montiert wird der schöne V4 nicht ins<br />

Fahrwerk, sondern das Fahrwerk um den<br />

Motor. Das erleichtert den Einbau und<br />

verhindert Macken am Rahmen. Gabel<br />

rein, Räder rein und los – von wegen! Jetzt<br />

wird‘s nämlich schwierig, fängt die richtige<br />

und zeitraubende Schrauberei an.<br />

Mehr über den Aufbau und die Abstimmung<br />

des Fahrwerks in <strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong> 7+8/<strong>2016</strong>.<br />

◻<br />

Vergaser-Quartett<br />

mit neuen, schlankeren<br />

Ansaugrohren,<br />

von denen wir<br />

uns einen besseren<br />

Drehmomentverlauf<br />

erhoffen<br />

Nach dem Sandstrahlen<br />

bekommen<br />

die blanken Aluminiumteile<br />

mehrere<br />

Schichten seidenmatten<br />

Klarlack<br />

verpasst<br />

Damit der frisch<br />

beschichtete Rahmen<br />

bei der Motormontage<br />

nicht zerkratzt<br />

wird, fädeln<br />

wir den Rahmen<br />

mit zwei Mann<br />

kontaktlos um den<br />

Motor herum ein


SZENE I<br />

Vorschau ADAC Sachsenring <strong>Classic</strong><br />

Ex-Vizeweltmeister Ralf Waldmann<br />

beweist erneut sein Herz für Klassiker<br />

Da schlagen die Herzen der Fans höher:<br />

Gardner vor Spencer und Schwantz<br />

Aufmarsch<br />

der Giganten<br />

Ruhmreiche Rennfahrer feiern große Rennhistorie,<br />

ein namhafter Hersteller sein Jubiläum und<br />

zigtausend Zuschauer feiern mit, am Sachsenring<br />

vom 10. bis 12. Juni.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: ADAC Sachsen e.V.<br />

Neuaufbau des Max & Moritz-Renngespanns<br />

von Deubel/Hörner<br />

Große Ereignisse werfen ihre<br />

Schatten voraus, Motorsport-<br />

Großereignisse werfen große<br />

Namen in den Ring – wie Wayne Gardner,<br />

Christian Sarron oder Loris Capirossi.<br />

Die dritte Auflage der ADAC Sachsenring<br />

<strong>Classic</strong> hat alles zu bieten, was die<br />

Herzen der Motorsport-Begeisterten höher<br />

schlagen lässt. In 22 Klassen werden über<br />

650 Motorsportler an den Start gehen, auf<br />

historischen Seitenwagen- Gespannen, legendären<br />

MZ-Rennmaschinen, 50-cm³-<br />

Schnapsglas-Rennern oder historischen<br />

Zwei- und Viertakt-Boliden. Zum 100-jährigen<br />

Jubiläum von BMW wird es einen<br />

Sonderlauf für historische BMW-Boxer-<br />

Motorräder geben.<br />

Der Höhepunkt des Wochenendes<br />

dürfte jedoch das „Race of Legends – World<br />

GP Bike-Legenden am Start“ sein. Rund<br />

20 ehemalige GP-Fahrer (allen voran der<br />

Ex-Weltmeister Wayne Gardner) werden<br />

mit ihren 500er-Zweitakt-Rennmaschinen<br />

auf die Strecke gehen und das alte Grand<br />

Prix-Flair, inklusive des guten alten Zweitaktdufts<br />

wieder aufleben lassen. Hinter<br />

den Kulissen wird es wieder sehr familiär<br />

und nahbar zugehen, im offenen Fahrerlager<br />

erwarten die Fans Autogrammstunden,<br />

Interviewrunden und die Chance,<br />

den Motorsport-Stars leibhaftig zu begegnen.<br />

Wie etwa dem Ex-Vizeweltmeister<br />

Ralf Waldmann, der im Auftrag der Audi-<br />

Tradition die Fahne klassischer Motorräder<br />

hoch hält und auf der einen oder<br />

anderen DKW beziehungsweise NSU seine<br />

Runden drehen wird.<br />

Eintrittskarten und Informationen zur<br />

Veranstaltung, die täglich ab 8.00 beziehungsweise<br />

8.30 Uhr bis zum frühen<br />

Abend Programm bietet, gibt es unter<br />

www.sachsenring-classic.de<br />

◻<br />

INFOS<br />

Preise und Termine<br />

Der Eintritt am Freitag ist frei.<br />

Das Wochenendticket, gültig für<br />

Samstag plus Sonntag kostet 30 Euro,<br />

Tagestickets gibt es jeweils für 20 Euro.<br />

Die Tickets berechtigen zum Zutritt in den<br />

Fahrerlagerbereich und zur Nutzung der<br />

Tribüne T6. Die Tageskassen sind bereits ab<br />

7.00 Uhr geöffnet.<br />

Das Veranstaltungs-Programm beginnt am<br />

Freitag um 8.30, am Samstag und Sonntag<br />

jeweils um 8.00 Uhr.<br />

Die Rennen der World GP Bike-Legenden<br />

starten am Samstag und Sonntag jeweils<br />

um 14.00 Uhr – es lohnt sich sicher, bereits<br />

zur Startaufstellung der 500er-Zweitakter um<br />

13.20 Uhr vor Ort zu sein.<br />

34 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Das neue Sonderheft <strong>MOTORRAD</strong> UNTERWEGS SPEZIAL <strong>2016</strong> mit einem<br />

Mix aus attraktiven Touren in Deutschland, Europa und dem Alpenraum.<br />

Dazu Fernreisen, Ratgeber für bessere Reisefotos, Tests der neuesten Navis,<br />

Touring-Bikes und vieles mehr für reisebegeisterte Motorradfahrer.<br />

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SZENE I<br />

IFA/MZ BK 350<br />

Überhol-Gebot<br />

Ein Motorrad mit Boxermotor und Kardanantrieb – das klang verheißungsvoll<br />

und ließ die sonst so zögerlichen Wirtschafts lenker in<br />

der Frühzeit der DDR schon auf der BMW-Wolke schweben.<br />

Text und Fotos von Frank Rönicke<br />

www.motorrad-classic.de


Nirgendwo auf der Welt wurden<br />

1928 und noch einige Male in<br />

den Jahren nach 1933 mehr Motorräder<br />

gebaut als im Zschopauer DKW-<br />

Werk. Deshalb stand das 1932 in die Auto<br />

Union integrierte Werk nach dem Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs ganz oben auf der<br />

Liste jener Betriebe, die nach dem Willen<br />

der sowjetischen Besatzer demontiert und<br />

schließlich gesprengt werden sollten.<br />

Die Demontage bis zum sprichwörtlich<br />

letzten Lichtschalter war 1946 abgeschlossen,<br />

doch zur Sprengung kam<br />

es glücklicherweise nicht. Der komplette<br />

Maschinenpark wurde nach Moskau gebracht,<br />

wo noch im selben Jahr, unter der<br />

Bezeichnung Moskwa M1 A, die Fertigung<br />

der DKW 125 begann. Das war die letzte<br />

Schöpfung des genialen Konstrukteurs<br />

Hermann Weber. Er wurde zusammen mit<br />

den Werksanlagen und weiteren Mitarbeitern<br />

in die Sowjetunion deportiert und<br />

sollte seine Heimat nie wieder sehen. Dort<br />

jedoch wurde die RT 125 ab März 1950<br />

wieder in den neu errichteten Fertigungshallen<br />

in Zschopau gebaut – nunmehr<br />

mit Telegabel und Hinterradfederung<br />

versehen. Zunächst zwar nur in bescheidenen<br />

Stückzahlen, aber bis zum Produktionsende<br />

1962 (nach wiederholten Überarbeitungen)<br />

sollte sich der Ausstoß auf<br />

über eine Viertelmillion steigern.<br />

Das also war die Situation in der DDR<br />

Anfang der 50er-Jahre. Die 125er avancierte<br />

zum Volksmotorrad, doch einen<br />

Beiwagen konnte man dem kleinen Zweitakter<br />

ebenso wenig anhängen wie sportlichen<br />

Siegerlorbeer. Deshalb sollte der<br />

Achtelliter-Maschine ein hubraumstärkeres<br />

Modell zur Seite gestellt werden. Für<br />

die verbliebenen Zschopauer Ingenieure<br />

wäre es natürlich eine leichte Übung gewesen,<br />

die DKW- Vorkriegsentwicklung<br />

NZ 250, die in der 350er-Version ab 1947<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 37


SZENE I<br />

IFA/MZ BK 350<br />

Nach dem Kauf der Maschine baute Thiele aus mehreren<br />

mitgelieferten Kisten mit Einzelteilen einen originalen<br />

Motor der ersten BK-Generation auf, erkennbar auch an<br />

der Ausbuchtung in der vorderen Abdeckung<br />

als Ish 350 im Kalasch nikow-Werk vom<br />

Band lief, wiederzu beleben und zu modernisieren.<br />

Das Problem dabei: In Ostdeutschland<br />

gab es keine Fertigungsbetriebe für Rollenketten,<br />

die für die Primär- und Sekundärantriebe<br />

von Motorrädern benötigt<br />

wurden. Dass in der Anfangszeit für die<br />

Endmontage der RT 125 Rucksackträger<br />

aus dem Westen Ketten beschafften, ist<br />

tatsächlich keine Legende! Was unter<br />

anderem der EMW 350 in Eisenach das<br />

Leben verlängerte und die Serieneinführung<br />

der AWO 425 in Suhl beschleunigte<br />

– beide Maschinen besaßen ja einen Kardanantrieb!<br />

So schlug man Ende 1949 in<br />

Zschopau vor, ein Motorrad mit Zweizylinder-Zweitakt-Boxermotor<br />

und Kardanwelle<br />

zu bauen. Für das die Partei- und<br />

Staatsführung ungewöhnlich schnell Genehmigung<br />

und Auftrag erteilten. Zusammen<br />

mit dem Versprechen, dank des ab<br />

1951 laufenden Fünfjahresplans den Westen<br />

wirtschaftlich zu überholen – auch mit<br />

Hilfe eines Boxer-Motorrads à la BMW.<br />

Die Idee für dieses ungewöhnliche Antriebskonzept<br />

lieferte dabei der „Riedel-<br />

Anlasser“, zu jener Zeit der bekannteste<br />

Zweitakt-Boxermotor. Der hatte im Krieg<br />

als Anlassmotor für die Strahltriebwerke<br />

der Firmen Junkers und BMW Flugzeug-<br />

Geschichte geschrieben. Der von Norbert<br />

Riedel, dem späteren Kons trukteur der<br />

Imme, entwickelte Ultrakurzhuber mit<br />

270 cm³ Hubraum leistete 10,5 PS. Noch<br />

während des Krieges erhielten die Zweitaktspezialisten<br />

von DKW von der Luftwaffe<br />

den Auftrag, einen ähnlichen Motor<br />

mit mehr Leistung zum Starten größerer<br />

Flugzeugtriebwerke zu bauen. Dabei<br />

diskutierten die Konstrukteure Hermann<br />

Weber und Kurt Bang die Möglichkeit,<br />

einen solchen Motor auch als Motorradtriebwerk<br />

einzusetzen. Über Gedankenspiele<br />

kam man dabei jedoch nicht hinaus,<br />

das Kriegsende setzte dem ebenso ein<br />

Ende wie der Überführung des DKW-Anlassermotors<br />

in die Serienfertigung.<br />

Nach der „Dienstverpflichtung“ von<br />

Weber in die Sowjetunion versetzten die<br />

Besatzer Bang in das „Sowjetische Konstruktionsbüro“,<br />

das kurz nach Kriegsende<br />

in den Gebäuden der Zentralen Versuchsanstalt<br />

der Auto Union in Chemnitz eingerichtet<br />

wurde. Hier traf er wieder auf<br />

August Prüssing, den DKW-Rennleiter,<br />

Hans Sprung, den Meister der DKW-Versuchsabteilung<br />

und Siegfried Rauch, der<br />

zuletzt Leiter der Kundendienstwerkschule<br />

bei DKW war.<br />

Bang unterbreitete den Sowjets den<br />

Vorschlag, ein Motorrad mit Zweitakt-Boxermotor<br />

zu konstruieren und erhielt von<br />

den sowjetischen Offizieren umgehend<br />

den Befehl dazu. So zeichneten Bang und<br />

seine Mitarbeiter den Motor, der dann im<br />

Bark-Motorenwerk in Oberkunewalde bei<br />

Zittau gebaut wurde, das ebenfalls unter<br />

russischem Befehl stand. Dort entstand<br />

zumindest ein Prototyp vom 250er-Zweitakt-Boxer,<br />

wie sich Siegfried Rauch Jahrzehnte<br />

später erinnerte. Mit Trockenkupplung,<br />

Vierganggetriebe und Kardanwelle<br />

versehen, wurde das Triebwerk in ein dafür<br />

geändertes MZ-Fahrwerk gesetzt, das<br />

eine Trapezfeder gabel besaß, aber ohne<br />

Hinterradfederung auskommen musste.<br />

Damit ging Meister Sprung 1947/48 auf<br />

lange Probefahrten. Mit der Auflösung des<br />

Konstruktionsbüros 1949 verschwand der<br />

Prototyp samt Konstruktionsunter lagen<br />

allerdings in die UdSSR.<br />

Kurt Bang wurde daraufhin nach<br />

Zschopau versetzt, wo er – wie bereits erwähnt<br />

– nun den deutschen Behörden den<br />

Zweitakt-Boxer schmackhaft machte. Das<br />

hat geklappt, und so begann das Zschopauer<br />

Konstruktionsbüro umgehend mit<br />

der Neuentwicklung, die sich am zuvor in<br />

Chemnitz entstandenen Motor orientierte.<br />

Allerdings mit 350 cm³, da in Suhl bereits<br />

eine neue 250er-Maschine, die AWO, kurz<br />

vor der Serienfertigung stand und in<br />

Zschopau perspektivisch die 250er-Klasse<br />

mit einem Einzylindermotor bedient werden<br />

sollte. Beim Zweitakt-Boxer waren es<br />

schließlich 343,4 cm³ Hubraum, die sich<br />

aus je zweimal 65 Millimetern Hub und 58<br />

Millimetern Bohrung ergaben. Die beiden<br />

Leichtmetall-Flachkolben (Dreikanal-Umkehrspülung)<br />

der gegenüberliegenden<br />

Zylinder liefen im gleichen Arbeitstakt,<br />

38 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Zwei Zylinder, zwei Vergaser, aber nur ein Kurbelgehäuse, aus<br />

dem das Kraftstoffgemisch gleichzeitig von beiden Kolben<br />

angesaugt wird. Das vereinfachte die ansonsten für Zschopauer<br />

Verhältnisse doch recht aufwendige Motorkonstruktion<br />

Oben: Typ BK 351 von 1956 mit Vollschwingen-Fahrwerk und Schwingendrehpunkt<br />

durch den Kardantunnel. Es blieb bei diesem Prototyp. Unten: IFA BK<br />

350-Exportausführung von 1956 mit teilverchromtem Tank und Soziussitz<br />

sodass gleichzeitig das Kraftstoff-Luftgemisch<br />

der beiden gekapselten Flachschiebervergaser<br />

aus der gemeinsamen Kurbelkammer<br />

gesaugt und nach der Verdichtung<br />

(6,5:1) zeitgleich gezündet wurde. Das<br />

vereinfachte die gesamte Konstruktion<br />

und hielt die Vibrationen in Grenzen. Geschmiert<br />

wurden die beweglichen Teile<br />

im Motor mit dem damals üblichen Öl-<br />

Benzingemisch im Verhältnis 1:25. Die gepresste<br />

Kurbelwelle mit drei Hubscheiben<br />

lief in zwei großen Rollen lagern, ebenso<br />

wie die um 180 Grad versetzten, geschmiedeten<br />

Pleuel.<br />

Das vertikal geteilte Motorgehäuse aus<br />

Leichtmetall barg neben der Kurbelwelle<br />

auch die Lichtmaschine mit Unterbrecher<br />

und Flachregler, zwei Zündspulen sowie<br />

die beiden Vergaser mit einem gemeinsamen<br />

Luftfilter. Wie bei BMW war die<br />

Einscheiben-Trockenkupplung direkt auf<br />

dem hinteren Kurbelwellenstumpf angebracht.<br />

Das angeblockte, klauengeschaltete<br />

Vierganggetriebe, dessen Hauptwelle<br />

mit Kurbelwellen-Drehzahl lief, war dahinter<br />

in einem eigenen Gehäuse untergebracht<br />

und über vier Schrauben mit dem<br />

Motorblock verbunden. Die gesamte Triebwerkseinheit<br />

wiederum war mit zwei<br />

durchgehenden Bolzen am geschweißten<br />

und geschlossenen Doppelschleifen-<br />

Rohr rahmen befestigt, wobei der untere<br />

Bolzen gleichzeitig die Fahrerfußrasten<br />

aufnahm.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 39


SZENE I<br />

IFA/MZ BK 350<br />

Der glattflächige, alle<br />

Komponenten abdeckende<br />

Motor erinnerte<br />

an Konstruktionen<br />

von Richard Küchen.<br />

Ebenso die thermische<br />

Belastung, die auch<br />

bei der BK 350 teil weise<br />

grenzwertig war<br />

Der Zweitakter leistete 15 PS bei 5000/<br />

min, das maximale Drehmoment (27 Nm<br />

bei 3500/min) erschien ausreichend für<br />

den Betrieb mit Seitenwagen. Am Getriebeausgang<br />

gleitete die Kardanwelle axial in<br />

einem Gummigelenk, während am anderen<br />

Ende ein Kreuzgelenk am Kardanritzel<br />

die Federbewegungen aufnahm.<br />

Die Hinterradübersetzung ließ sich von<br />

1:4,67 im Solobetrieb auf 1:5,4 fürs Gespann<br />

ändern. Kardangehäuse und die<br />

beiden Bremsnaben der untereinander<br />

tauschbaren Räder waren aus teurem<br />

Elektron-Guss gefertigt. Apropos Bremsen:<br />

Der Stahl-Laufring in den Bremstrommeln<br />

maß 200 Millimeter, an dem sich die auf<br />

jeweils zwei Bremsbacken aufvulkanisierten<br />

Juridbeläge (Breite 25 mm) abrieben.<br />

Obwohl nicht als Zentralvollnaben<br />

ausgelegt, galten die Bremsen seinerzeit<br />

als sehr gut. Wichtig bei Geschwindigkeiten<br />

über 110 km/h oder der Nutzung<br />

als schweres Gespann, als das die Maschine<br />

überwiegend gefahren wurde. Die ölgedämpfte,<br />

progressiv wirkende Telegabel<br />

mit 145 Millimetern Federweg war damals<br />

auf dem Stand der Technik, zumal zwei<br />

Zusatzfedern am Ende selbst bei härtester<br />

Beanspruchung ein Durchschlagen verhinderten.<br />

Der Geradweg-Hinterradfederung<br />

(50 mm) gelang das aber nicht immer.<br />

Im Jahr 1951 waren Konstruktion und<br />

Erprobung der Maschine abgeschlossen,<br />

die Serienproduktion hätte also starten<br />

können. Doch das ließ die sich nur sehr<br />

langsam entwickelnde Zulieferindustrie<br />

der noch jungen DDR nicht zu. Die Betriebe<br />

in der sowjetisch besetzten Zone<br />

litten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

nicht nur unter den Demontagen<br />

und Reparationsleistungen bis weit über<br />

die Belastungsgrenze hinaus, sondern<br />

auch unter dem gen Westen abwandernden<br />

Fachpersonal. Zudem setzten wirtschaftliche<br />

und politische Fehlentscheidungen<br />

den Werken mächtig zu, die ja nie<br />

eine Unterstützung – wie der Marshallplan<br />

in der Bundesrepublik – erhielten. Nachdem<br />

die Zweizylindermaschine auf der<br />

Frühjahrsmesse 1952 vorgestellt und im<br />

Oktober die Nullserie begonnen wurde,<br />

musste das begeisterte Publikum noch ein<br />

Jahr auf die Auslieferung der ersten Kräder<br />

durch die volkseigene HO (Handelsorganisation)<br />

warten.<br />

Eine neue IFA BK 350 kostete damals<br />

3460 Mark (Ost), das war doppelt so viel<br />

wie für eine RT 125. Und entsprach annähernd<br />

dem durchschnittlichen Jahresgehalt<br />

eines Arbeiters, der von einer solchen<br />

Maschine nur träumen durfte. Dennoch<br />

konnte die Fertigung von nur etwa 1000<br />

Exemplaren 1953 die Nachfrage bei Weitem<br />

nicht decken. Weshalb die Staatsführung,<br />

speziell nach dem 17. Juni 1953,<br />

den Import von Motorrädern verschie­<br />

40 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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DATEN<br />

Einfache Instrumentierung. Bergab mit Rückenwind<br />

zitterte die Nadel dem Anschlag entgegen<br />

IFA (MZ) BK 350<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-<br />

Boxermotor, Schlitzsteuerung, Bohrung x Hub<br />

58 x 65 mm, Verdichtung 6,5:1 (7:1),<br />

Hubraum 343,4 cm³, Leistung 15 (17) PS<br />

bei 5000 (5100)/min<br />

Kraftübertragung: Einscheiben-Trockenkupplung,<br />

Vierganggetriebe, Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: Geschlossener Doppelrohrrahmen,<br />

hydraulisch gedämpfte Telegabel,<br />

Geradweg-Teleskopfederung, Speichenräder,<br />

Reifen vorn und hinten 3.25 x 19, Trommelbremsen<br />

vorn und hinten, Ø 200 mm<br />

Maße und Gewichte : Länge/Höhe/Breite<br />

2150/1000/800 mm, Radstand 1400 mm,<br />

Leergewicht 142 kg, Tankinhalt 18 Liter<br />

Höchstgeschwindigkeit: 115 km/h<br />

Bauzeit IFA BK 350: 1952 bis 1956<br />

Bauzeit MZ BK 350: 1956 bis 1959<br />

dener Hubraumklassen forcierte, um das<br />

Volk bei Laune zu halten. Darunter waren<br />

von 1953 bis 1957 sogar viele Zündapp-<br />

Modelle des größten Klassenfeindes!<br />

Unser Fotomodell gehört Gerd Thiele<br />

aus der Lutherstadt Wittenberg. Es ist<br />

Baujahr 1954, zählt somit zu den frühen<br />

BK-Modellen. Bei der Restaurierung vor<br />

zehn Jahren hat Thiele großen Wert auf<br />

einen originalgetreuen Neuaufbau gelegt.<br />

Daher hat er auch keine Motorteile der<br />

weiterentwickelten MZ BK 350 verwendet<br />

und es bei den Flachschiebervergasern für<br />

die Gemischaufbereitung belassen. Auch<br />

Telegabel und Auspuff entstammen der<br />

ersten BK-Generation. Einzige Ausnahme<br />

ist der Motorschutz bügel, den MZ erst Jahre<br />

später anbot. Beim Ortstermin gesteht<br />

Thiele jedoch, dass der Lackierer seinerzeit<br />

den originalen rostbraunen Maron-Farbton<br />

des Motorrads nicht hundert prozentig<br />

getroffen hat.<br />

Ab 1956 als MZ BK 350 mit Schwingensymbol am<br />

Tank und neuem Auspuff, Soziussitz blieb Option<br />

Verändertes Erscheinungsbild: neuer Luftfilter<br />

samt Vergaserabdeckung der überarbeiteten MZ<br />

Was der 350er jedoch nichts von ihrem<br />

stimmigen Erscheinungsbild nimmt. „Die<br />

BK braucht ordentlich Sprit, zum Starten<br />

ruhig bis kurz vorm Absaufen fluten“, rät<br />

mir der Besitzer. Also: Vergaser mittels der<br />

beiden Tupfer fluten, zwei Mal treten,<br />

dann nochmals mit eingeschalteter Zündung<br />

treten, und die BK springt mit einem<br />

kernigen Zweitaktschlag aus den beiden<br />

Endschalldämpfern an.<br />

Im Fahrbetrieb ist der Zweitakt-Boxer<br />

ebenfalls alles andere als genügsam. „Bei<br />

sportlicher Fahrweise laufen schon mal<br />

acht Liter durch“, bestätigt Thiele den Ruf<br />

der 350er als Säuferin. Der exzessive Konsum<br />

war für MZ später sogar einer der<br />

Gründe für die Produktionseinstellung.<br />

Ebenfalls keine Fabel sind das schwer zu<br />

schaltende Getriebe, das insbesondere<br />

beim Herunterschalten Übung und Geduld<br />

bedarf, und die etwas diffizile Einstellung<br />

der Vergaser sowie deren Betätigung<br />

mittels zweier Bowdenzüge am<br />

Innenzug-Gasdrehgriff. Öfter kolportierte<br />

Probleme mit nicht ausreichenden Zylinderfüllungen<br />

in Schräglage, die zur Verwendung<br />

unterschiedlicher Vergaser-<br />

Haupt düsen zwingen, sind bei Gerd Thiele<br />

jedoch kein Thema, beide Vergaser seiner<br />

BK 350 haben eine 95er-Hauptdüse.<br />

Das Jahr 1956 markierte für das traditionsreiche<br />

Zschopauer Motorradwerk<br />

eine neue Zeitrechnung. Zusammen mit<br />

dem Produktionsstart der modernen ES<br />

250 mit Vollschwingen-Fahrwerk wurde<br />

auch die Markenbezeichnung MZ mit<br />

grünem Schwingensymbol eingeführt. So<br />

wurde aus der IFA BK 350 die MZ BK 350,<br />

die bis 1957 einige Modifikationen erhielt.<br />

Mit Rundschiebervergasern, neuen Zylindern<br />

samt Köpfen und einer anders abgestimmten<br />

Auspuffanlage in Zigarrenform<br />

erhöhten sich Verdichtung (von 6,5:1 auf<br />

7:1) und Leistung (17 PS bei 5100 /min) bei<br />

gleichzeitig verringertem Geräusch pegel.<br />

Den neuen Luftfilter erkennt man zudem<br />

an den Änderungen im hinteren Bereich<br />

des Triebwerksblocks. Ferner erhielt die<br />

BK eine verstärkte Telegabel und eine<br />

Schaltstellung am Zündschloss, die das<br />

Anschieben der Maschine bei defekter<br />

oder fehlender Batterie ermöglichte.<br />

In dieser Form rollte die BK 350 noch<br />

bis 1959 vom Band, ehe nach 42 983 produzierten<br />

Maschinen das Aus für den<br />

Zweitakt-Boxer kam. Die Ingenieure hatten<br />

zwar 1956 eine modernisierte BK 351,<br />

unter anderem mit Vollschwingen-Fahrwerk,<br />

vorgestellt. Die hohen Fertigungskosten<br />

und die künftige Ausrichtung von<br />

MZ auf Einzylinder-Zweitakter ließen diesem<br />

Projekt aber keine Chance mehr. So<br />

blieb die BK 350 eine Ausnahmeerscheinung<br />

– nicht nur in der langen Geschichte<br />

des Zschopauer Motorradbaus. ◻<br />

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SZENE I<br />

Rennmaschinen-Sammler<br />

Star-Aufstellung<br />

Eigentlich sammelt der Rennfan Wolfhart Krischke nur Maschinen, die bei einem<br />

Grand Prix gestartet sind. Hin und wieder rutscht ihm eine durch. Aus der Formel 750.<br />

Text und Fotos von Fred Siemer<br />

Manche Tempel beeindrucken<br />

die Gemeinde mit Wucht und<br />

Größe, andere durch Vielfalt<br />

und Fantasie. Auf jeden Fall bleibt nach<br />

dem Eintritt kurz die Spucke weg, und<br />

just das passiert auch, wenn Wolfhart<br />

Krischke gläubige Freunde des Motorradsports<br />

in seine Sammlung einlässt. Da fällt<br />

einem nichts mehr ein, das rangiert, um<br />

im Bild zu bleiben, irgendwo in der Nähe<br />

einer Wallfahrtskirche, steckt voller Hingabe<br />

und Leidenschaft und bunter Details,<br />

nur nicht so blank geputzt. Nach verhaltenem<br />

Entree – die Gaststube eines ehemaligen<br />

Wirtshauses hat der Besitzer vorrangig<br />

mit alten Siegerpokalen dekoriert – er-<br />

STOP!<br />

Mal langsam, bitte, denn wer kennt hier<br />

schon RTM? Das sieht Krischke schulterzuckend<br />

ein, schaltet zwei Gänge zurück<br />

und erklärt, dass die spannenden Dinge<br />

im Straßenrennsport nicht immer im<br />

Mainstream abliefen. Früher. So bis in die<br />

90er eigentlich, und dass es in diesen experimentellen<br />

Nischen natürlich sehr lebhaft<br />

zugegangen sei. Die Signori Ringhini<br />

und Torrani jedenfalls wollten Ende der<br />

70er-Jahre ein ganz und gar italienisches<br />

Motorrad an den Start schieben und entöffnen<br />

angrenzende Nebenräume einen<br />

tiefen Seitenblick in die Geschichte des<br />

Straßenrennsports. Dicht an dicht stehen<br />

die Maschinen, so dicht, dass sie mehr verbergen<br />

als preisgeben. Yamaha, Honda,<br />

Suzuki, Aprilia, Bimota, noch kann der<br />

Besucher folgen, aber jetzt dreht Wolfhart<br />

Krischke erst richtig hoch. Zeigt hier auf<br />

eine 125er-dohc-CZ, dort auf das 350erohc-Gegenstück,<br />

beide aus den 50er-Jahren,<br />

richtet die Aufmerksamkeit mal auf<br />

eine 250er-Garelli-V2, dann auf eine König<br />

mit BMW-Getriebe und Kardan. Noch<br />

plaudert er über einen Suzuki TR 500-Motor<br />

im Segoni-Rahmen, kurz darauf stellt<br />

er eine RG 500 mit Bakker-Fahrwerk vor,<br />

wie beiläufig fällt der Hinweis auf eine<br />

350er-RTM mit Square Four-Motor.<br />

42 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Wer so viele seltene Grand Prix-Renner<br />

besitzt, darf sich auch einen Sieger pokal<br />

vom Hockenheim-GP 1977 gönnen<br />

wickelten zu diesem Zweck einen Vierzylinder-Zweitakter,<br />

mit dem sie – unter<br />

italienischen Fahrern selbstredend – einige<br />

WM-Punkte einfuhren. Eine Episode<br />

der Grand Prix-Historie, von Leuten wie<br />

Wolfhart Krischke dem Vergessen entrissen.<br />

Warum? Um die Gesamtheit dieses<br />

historischen Erbes zu erhalten, denn dazu,<br />

da lässt Krischke keine Zweifel aufkommen,<br />

zählen echte Rennmotorräder.<br />

Trotzdem sammelt er nicht aus missionarischem<br />

Antrieb. „Das geht gar nicht. Man<br />

muss sammeln, was einem Spaß macht“,<br />

sagt er und lächelt fröhlich. Kein Wunder:<br />

Im und ums Wirtshaus rum parken so an<br />

die 100 Spaßmacher.<br />

Wolfhart Krischke ist Rennfan. Voll<br />

und ganz, und deshalb weiß er, dass zum<br />

GP-Zirkus nicht nur Sieger gehören, dass<br />

die Geschichten hinter einer RTM genauso<br />

spannend sein können wie die hinter<br />

Kork Ballingtons und Toni Mangs Kawasakis,<br />

denen die Italiener damals so hemmungslos<br />

unterlegen waren. Das hat ihn<br />

interessiert. Der andere Weg, mit viel<br />

weniger Geld im Portemonnaie beschritten,<br />

aber irgendwie noch mutiger. Auf<br />

jeden Fall dem Streben nach dem Besten<br />

verpflichtet, bei RTM wie bei Kawa. Die<br />

besten Materialien, die beste Konstruktion.<br />

Kein kaufmännisches Kalkül, keine<br />

produktionstechnisch bedingten Kompromisse,<br />

all diese Sachen eben, die ihn an<br />

Serienmotorrädern oft gestört haben. Deshalb<br />

ist Krischke vor vielen Jahren umgestiegen,<br />

hat seine ansehnliche Youngtimer-Sammlung<br />

verkauft und die Jagd<br />

auf Renngeräte eröffnet. Nicht die besten<br />

Renditeobjekte standen dabei im Vordergrund<br />

– „Das langweilt!“ – und nicht bestimmte<br />

Marken. Sondern technisch interessante<br />

Lösungen oder eine bewegende<br />

Geschichte. Wie die hinter Phil Reads<br />

privat aufgebauter Yamaha TR2 mit dem<br />

von Helmut Fath getunten Motor.<br />

Das WM-Bike von 1971 fährt der<br />

51-Jährige gelegentlich. Auch dieses Jahr<br />

steht die Yamaha auf seiner Liste, soll bei<br />

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SZENE I<br />

Rennmaschinen-Sammler<br />

Wahrheitsfindung: Steht<br />

auf dieser Bakker-RG 500<br />

zu Recht der Name des<br />

großen Privatfahrers?<br />

„Ursenbach bebt“ zum Gedenken an Fath<br />

starten. Zwei, drei, vier werden noch hinzukommen,<br />

für die Hockenheim <strong>Classic</strong>s<br />

oder den Sachsenring. Das ist die Qual der<br />

Wahl, denn alle in fahrbereitem Zustand<br />

zu halten, wie soll das gehen? Genau, wie<br />

geht das eigentlich? Wer kennt sich mit<br />

einer RTM aus? „Am besten jene Leute,<br />

die schon vor Jahren daran geschraubt<br />

haben“, erklärt Krischke, und die sucht er<br />

dann. Ehemalige Rennmechaniker also,<br />

immer seltener werdende Spezialisten für<br />

Renn-Zweitakter. Aber wer nun glaubt,<br />

die Suche nach diesen Leuten sei ihm eine<br />

Last, der irrt. „Leute aus dem GP-Umfeld<br />

besitzen meist einen starken Charakter,<br />

die sind interessant, machen Spaß.“<br />

Manchmal braucht Wolfhart Krischke<br />

diese Leute bereits, um die Originalität<br />

eines Motorrads zu prüfen. Bei der Bakker-<br />

RG 500 zum Beispiel. Auf deren Verkleidung<br />

steht „Jack Findlay“, aber das kann<br />

natürlich jeder darauf schreiben, und<br />

geschrieben oder erzählt wird viel, rund<br />

um tolle Renner. Also wird Nico Bakker<br />

höchstselbst kontaktiert, mit aussagekräftigen<br />

Fotos versorgt. Ergebnis? „Noch offen“,<br />

gesteht Krischke. Offen also, ob die<br />

Suzuki nun in die Kategorie historisch<br />

oder original fällt. So unterscheiden die<br />

Spezialisten, etwa von der Sammler-<br />

Vereinigung Amicale Spirit of Speed, zwischen<br />

Maschinen, welche einem ganz<br />

bestimmten Fahrer zugeordnet werden<br />

können, und solchen, deren Herkunft nur<br />

pro duktionstechnisch geklärt ist. Replikas,<br />

die nicht vom Original zu unterscheiden<br />

sind, werden in einer separaten Klasse<br />

eingestuft. 2009 gegründet, vereint die<br />

Amicale längst viele der bedeutendsten<br />

europäischen Sammler und verwöhnt Fans<br />

immer wieder mit gediegenen Ausstellungsstücken.<br />

Auf dezente Weise meist,<br />

aber egal, ob stehend wie bei der bisher<br />

europaweit größten Rennmaschinen-Show<br />

in Mill/Niederlande, wo die Amicale 2014<br />

mehr als 150 hochkarätige Rennmaschinen<br />

der Öffentlichkeit zugänglich machte,<br />

oder fahrend beim klassischen Rennwochenende<br />

in Hockenheim – das historische<br />

Erbe soll alle erfreuen. So lautet die Ansage,<br />

und deshalb plant Amicale-Mitglied<br />

Krischke aktuell gerade eine Sonderausstellung<br />

anlässlich der Sachsenring <strong>Classic</strong><br />

vom 10. bis 12. Juni.<br />

START!<br />

Gespräche unter Sammlerfreunden, ein<br />

paar Runden drehen, Fahrer treffen, ja,<br />

das auch und immer besonders gern,<br />

Plaudereien mit Mechanikern und Konstrukteuren,<br />

tiefgehende Fragen eines<br />

fachkun digen Publikums beantworten.<br />

Sammeln meint nicht nur Haben. Teilen<br />

und Mitteilen zählen ebenfalls dazu, und<br />

wer wie Krischke seit Jahrzehnten in der<br />

Kommunikationsbranche arbeitet, kommt<br />

diesen Ansprüchen vielleicht besonders<br />

gerne nach. Spekulation. Genau wie die<br />

Vermutung, der ständige berufliche Umgang<br />

mit Software müsse zwangsläufig in<br />

die Lust am Dinglichen treiben. Krischke<br />

lacht. Das tut er gern und als Franke gern<br />

herzhaft. Dann öffnet er die nächste Tür<br />

und zeigt auf einen Zweitakt-Single mit<br />

markanter Vorderradschwinge. „Greeves<br />

Silverstone. Mein Beweis dafür, dass Originale<br />

nicht teuer sein müssen.“ Das wollte<br />

er unbedingt loswerden, jetzt und hier,<br />

weil er nachträglich zum Renner umgefrickelte<br />

Serienmaschinen nicht sonderlich<br />

schätzt. Kein Erbe, schon klar, und<br />

blöd für die Zuschauer, das stimmt. Dann<br />

wird’s wieder zwei Nummern exklusiver,<br />

denn so eine Armstrong aus England, die<br />

steht nun wirklich nicht in jeder Garage.<br />

„Die waren technologisch damals sehr<br />

weit voraus.“ Krischke klopft gegen den<br />

Rahmen. Karbon! Wann? „1983, als Erste<br />

im Grand Prix.“ Boah, gibt’s doch nicht.<br />

Solche Momente liebt Wolfhart Krischke.<br />

Und würde jetzt gern noch erzählen,<br />

wie Armstrong mit Cotton und alles zusammen<br />

mit CCM verbandelt ist, und warum<br />

aus einem Zweitakt-V2 ein Zweitakt-<br />

Tandem wurde. Am liebsten bei einem<br />

44 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Warum klebst du die Startnummmer nicht<br />

richtig auf? Da lacht Wolfhart Krischke:<br />

Weil Barry Sheene es nicht besser konnte<br />

Die herrliche CZ 125 aus den 50ern zählt<br />

zu Krischkes älteren Objekten, die Yamaha<br />

TZ 750 zu den hubraumstärksten<br />

Rotwein. Den hat er mit einem Sammlerfreund<br />

mal aus originalen Barry Sheene-<br />

Siegerpokalen genommen, und diese Episode<br />

lehrt, ganz knapp vor dem Ziel, dass<br />

Krischke nicht nur Bewahrer ist, sondern<br />

in selteneren Momenten auch bekennender<br />

Nostalgiker.<br />

◻<br />

UNTER FREUNDEN<br />

Die Amicale Spirit of Speed verfügt über<br />

eine einmalige Auswahl von mehr als 1000<br />

Werks- und Production-Rennmotorrädern,<br />

welche die Motorrad-Renngeschichte von<br />

den frühen Anfängen bis zur Neuzeit dokumentiert.<br />

Auf Einladung der Veranstalter werden<br />

Rennmotorräder von hohem histo rischen<br />

Wert ausgestellt, um den Besuchern die<br />

Betrachtung der GP-Geschichte aus nächster<br />

Nähe zu ermöglichen. Noch lieber zeigt<br />

die Amicale ihre Schätze bei Präsentationsrunden,<br />

so können die Fans die Maschinen<br />

in voller Aktion sehen und hören. Wolfhart<br />

Krischke ist Mitglied des internationalen Vorstands<br />

der Amicale und steht als Ansprechpartner<br />

unter classicracer@gmx.net für Kontaktaufnahme<br />

oder Fragen zur Verfügung.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 45


SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Wandern mit<br />

Oldtimern<br />

Wer bei der Ausfahrt mit seinem Klassiker<br />

stressfrei schöne Landschaft genießen will,<br />

könnte sich für die Rheinlandfahrt begeistern.<br />

Auf den kurvigen Strecken können „sportliche<br />

Wanderer“ es auch mal flotter angehen<br />

lassen, ältere Semester wohl eher ruhiger<br />

Fotos: ADAC Nordrhein<br />

Der Begriff „Kraftfahrzeug-Wandern“ entstand in den 30er-<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Presse schwärmte<br />

damals: „Das Wandern mit dem Kraftfahrzeug ist Verbindung von<br />

Motor(rad)fahren und Kultur, von Natur und Technik, ist ein Erlebnis<br />

der Natur durch die Technik, eine Zeitlosigkeit und ein glückliches<br />

sich leiten lassen von der Landschaft, von der Sonne, von<br />

der Natur.“ In Umsetzung dieses bewährten Konzepts schreibt der<br />

ADAC Nordrhein vom 21. bis 24. JULI seine neue Veranstaltung<br />

„Rheinlandfahrt – Oldtimerwandern mit historischen Motorrädern“<br />

aus. Startberechtigt sind Motorräder und Gespanne mit einem<br />

Mindestalter von 30 Jahren.<br />

Den START- UND ZIELPUNKT für die drei Fahrtage bildet<br />

jeweils die historische Innenstadt von TRIER. Die Regionen Mosel,<br />

Hunsrück, Nahe, Saargau und Sauer bieten mit ihren attraktiven<br />

Strecken eine traumhafte Kulisse für die Motorrad-Klassiker des<br />

letzten Jahrhunderts. Neben den Technik­<br />

Enthusiasten kommen auch die Natur- und<br />

Kulturliebhaber bei der Rheinlandfahrt voll<br />

auf ihre Kosten. Oldtimerwandern bedeutet,<br />

stressfrei, entspannt und ohne Orientierungsprobleme die<br />

Landschaft und die Sehenswürdigkeiten zu genießen. Die täglichen<br />

Touren mit einer Länge zwischen 180 und 200 Kilometern sind<br />

durch ein vorausfahrendes Team komplett „ausgepfeilt“ – soll<br />

heißen: Der Fahrer kann sich ganz auf seine Maschine und die eindrucksvolle<br />

Landschaft konzentrieren. Für Abwechslung sorgen<br />

die ausgewählten Wanderpausen (WP´s), welche den Teilnehmern<br />

Einblicke in die Kultur und die Region geben. Das Nenngeld beträgt<br />

330 Euro pro Fahrer. Für den Sozius oder die Sozia beträgt das<br />

Startgeld nur 160 Euro. Anmeldeschluss ist der 25. Mai <strong>2016</strong>.<br />

Weitere Informationen auf www.rheinlandfahrt.de<br />

Mittelgasse<br />

für Biker tabu<br />

Durchschlängeln im Stau bleibt auch<br />

weiterhin verboten. Jeder Motorradfahrer<br />

kennt das: Man steht im Stau, von oben<br />

brütet die Sonne, unten glühen Asphalt und<br />

Motor. Eingepackt in Schutzkleidung ist das<br />

kein Spaß. Langsam durchfahren wäre die<br />

Lösung, ist aber nicht erlaubt – 80 Euro<br />

Strafe drohen. Dieter Balboa, Vielfahrer aus<br />

Offenbach, startete deshalb 2014 eine Petition,<br />

um Durchschlängeln per Gesetz zu erlauben.<br />

Am 21. September 2015 nahm der<br />

Vertreter des Bundesverkehrsministeriums<br />

die 135 248 Stimmen der Befürworter in<br />

Berlin entgegen. Jetzt hat der Bundestag<br />

darüber entschieden – und abgelehnt. In der<br />

Begründung dazu heißt es, dass die gleiche<br />

Forderung schon 2009 von den Bundesländern<br />

abgelehnt worden war. Außerdem<br />

sei es im Stau stets Sache der Polizei, zu<br />

Man höre und stau(n)e: Selbst noch so umsichtiges Durchschlängeln durch die<br />

Mittelgasse bleibt für Biker auch künftig verboten, Petition abgelehnt<br />

entscheiden, wer in Extremfällen, etwa bei<br />

enormer Sommerhitze, auf der Standspur<br />

aus einem Stau flüchten dürfe. Bei Gefahr<br />

für Leib und Leben (z.B. durch drohenden<br />

Hitzekollaps) könnten sich Motorradfahrer ja<br />

auch auf „rechtfertigenden Notstand“ berufen.<br />

In sonstigen Fällen jedoch halte man es<br />

Motorradfahrern gegenüber „für angezeigt,<br />

den Motor abzustellen und das Motorrad<br />

mit dem Ständer im Stand zu halten“.<br />

Foto: Jörg Künstle<br />

46 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Fotos: Messe Friedrichshafen<br />

In den Hallen<br />

bleibt Zeit zum<br />

genauen Begutachten<br />

der<br />

Oldies, auf dem<br />

Freigelände<br />

geht’s zur Sache<br />

Tolles Spektakel mit Zwei- und Vierrädern plus Airshow<br />

Auf der Verkaufs- und Erlebnismesse<br />

Klassikwelt Bodensee, die vom 3. bis 5.<br />

JUNI <strong>2016</strong> auf dem Messegelände in Friedrichshafen<br />

stattfindet, kommen die Freunde<br />

der klassischen Mobilität zusammen. „Hier<br />

wird das schönste Hobby der Welt zelebriert,<br />

es soll nicht nur den elitären Kreisen vorbehalten<br />

bleiben“, betont Projektleiter Roland<br />

Bosch. Über 800 Aussteller, Clubs und Teil-<br />

nehmer sind auf dem Messegelände in zehn<br />

Hallen auf 85 000 m² Fläche präsent. Erwartet<br />

werden an drei Messetagen rund 40 000<br />

Besucher. Neben Sonderausstellungen, wie<br />

zum Thema 100 Jahre BMW, werden sich<br />

wieder zahlreiche Clubs die Ehre geben und<br />

etliche Privatanbieter ihre gepflegten Klassiker<br />

zum Verkauf anbieten. Nicht nur im<br />

Stand zu bestaunen, sondern zu erleben<br />

und zu hören sind zahlreiche Klassiker bei<br />

den Demoläufen des Vintage Racing auf<br />

dem ZF-Motodrom sowie bei den Klassik-<br />

Sprints über die 1/8-Meile. Die 9. Klassikwelt<br />

Boden see <strong>2016</strong> öffnet von Freitag, 3. bis<br />

Sonntag, 5. Juni täglich von 10 bis 18 Uhr.<br />

Die Tageskarte kostet 16 Euro, ermäßigter<br />

Eintritt 14 Euro. Weitere Informationen gibt<br />

es unter: www.klassikwelt-bodensee.de<br />

Heiße Sohlen<br />

Foto: Alan Cathcart<br />

John McGuinness (rechts) nimmt die Segrave<br />

Trophy von Tom Purves entgegen<br />

Preis für TT-Legende<br />

John McGuinness erhält die Segrave<br />

Trophy vom Royal Automobile Club. Diese<br />

Auszeichnung wird seit 1930 für herausragende<br />

Leistungen zu Land, zu Wasser oder<br />

in der Luft vergeben. McGuinness gewann<br />

in seiner Karriere 23 TT-Rennen auf der<br />

berüchtigten Isle of Man und hält aktuell<br />

den Rekord mit 132,701 mph (213,6 km/h)<br />

Durchschnittstempo. Bisher wurde der<br />

Preis neun Mal an Motorrad-Rennfahrer<br />

ver liehen, aber nur an acht verschiedene<br />

Per sonen: Barry Sheene gewann die<br />

Trophy gleich zwei Mal (1977 und 1984)!<br />

Moderne Reifentechnik für Bikes aus vergangenen<br />

Jahrzehnten bietet der Metzeler Sportec Klassik.<br />

Ab sofort können sich Metzeler-Fans „auch nach Absetzen<br />

des Helms einen coolen Auftritt sichern“: Als Bonus<br />

gibt es solange der Vorrat reicht eine Snapback Trucker<br />

Cap im Sportec Klassik-Design<br />

zum Kauf eines Reifenpaars<br />

dazu. Die coole Cap<br />

mit traditionellem Elefanten-<br />

Logo (Wert: 30 Euro) wurde<br />

in limitierter Auflage produziert.<br />

www.metzeler.de<br />

HIER TOBT DER PANTAH-BÄR<br />

Kurzentschlossene Ducati-Fans und/oder -Fahrer sollten<br />

sich spontan auf den Weg zum 1. Ducati Pantah & Königswellen-Treffen<br />

machen. Am 7. Mai steigt ab 9 Uhr im<br />

Rahmen des bereits etablierten Old & Youngtimertreffens<br />

der Oideisenfreind Unteres Inntal e.V. die große Sause in<br />

Neuhaus am Inn. Bei entsprechender Ansammlung von<br />

Ducati-V2-Bikes bis Ende der 90er dürfte dann auch die<br />

Soundkulisse stimmen. Infos: www.pantah.eu<br />

Fotos: Metzeler<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 47


SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Fotos: Kaiserzeitausfahrt.de<br />

Stimmig: Passend zu den knapp oder<br />

bereits über 100 Jahre alten Motorrädern<br />

ist auch die Einladung gestaltet<br />

Heute ein Kaiser<br />

Die 6. Kaiserzeitausfahrt lädt am 6./7.<br />

August zum Staunen oder Mitfahren<br />

ein. Wer kein Motorrad aus der Kaiserzeit,<br />

also bis Baujahr 1918 (Sonderklasse: bis Bj.<br />

1924) besitzt oder keinen Startplatz mehr<br />

ergattern kann, sollte sich zumindest den<br />

Termin vormerken, um als Zuschauer bei der<br />

Ausfahrt am Straßenrand zu stehen. Der<br />

Start erfolgt (wie passend) am Biergarten<br />

„Schlossallee“ in Haag an der Amper:<br />

samstags um 12 Uhr zur 30-Kilometer-<br />

“Einstellfahrt“, am Sonntag um 10 Uhr zur<br />

6. Kaiserzeitausfahrt über 100 Kilometer, mit<br />

Vorstellung der Teilnehmer und ihrer Motorräder.<br />

Nach der Rückkehr um zirka 15 Uhr<br />

kann sicher so manches Bike noch in Ruhe<br />

bewundert werden. Weitere Infos unter<br />

www.kaiserzeitausfahrt.de<br />

Schwaben-Power<br />

30 Jahre Yamaha SRX – aus diesem Anlass<br />

lädt der schwäbische Motorenspezialist<br />

EGU am 28. Mai zum Technik-Tag<br />

nach Waiblingen ein. Ab 9 Uhr verspricht<br />

das EGU-Team „interessante und abwechslungsreiche<br />

Stunden in enstpannter Atmosphäre<br />

mit gehaltvollen Benzingesprächen“.<br />

„Motorradfahren ist Medizin“, so Geschäftsinhaber<br />

Uli Egetemeir, der sich längst einen<br />

Namen als Tuner gemacht und mit seinen<br />

bärenstarken Einzylindern für Furore gesorgt<br />

hat. „Das Einfache wird überleben, daher<br />

luftgekühlt“. Auch am Technik-Tag wird es<br />

natürlich um Tuning gehen, wie EGU ankündigt:<br />

„Ein Leistungsprüfstand zeigt dir, wo<br />

du stehst, und im Rahmenprogramm wird<br />

gezeigt, welche Maßnahmen sinnvoll und<br />

machbar sind.“ www.egu-motoren.de<br />

TERMINE<br />

MAI<br />

7.5.: 21. Internationale Weinrallye<br />

für Motorräder bis Bj. 58; 76829 Landau,<br />

www.ac-maikammer.de<br />

7./8.5.: 5. Brazzeltag – Das Museum lebt,<br />

am Technik Museum; 67346 Speyer,<br />

Tel. <strong>06</strong>232/670868, www.brazzeltag.de<br />

7./8.5.: Technorama, Oldtimer- & Teilemarkt;<br />

Messegelände Ulm, 89073 Ulm,<br />

Tel. 07 31/18 96 80, www.technorama.de<br />

15.-22.5.: BMW Motorrad <strong>Classic</strong>s Pfalz;<br />

76857 Silz/Pfalz, Tel. 0 7636/1226,<br />

www.classic-car-highlights.com<br />

20.5.: Oldtimerfahrt durch das Erz gebirge<br />

des 1. Auer MSC e.V.; 08280 Aue,<br />

Tel. 03771/24775, www.auer-msc.de<br />

21./22.5.: Stammtisch der 70er-Jahre-Bikes;<br />

16. Ausstellung mit Treffen im Autohaus<br />

Oldenbürger, Lange Straße 100,<br />

32139 Spenge, Tel. 05224/979226,<br />

www.stammtisch-classic-bikes.de<br />

22.5.: 19. Zweiradtreffen der Interessengemeinschaft<br />

für klassische Motorräder<br />

Lehrte e.V., mit Teilemarkt und Orientierungsfahrt,<br />

für Zweiräder und Gespanne bis Bj.<br />

1986, Naturfreundehaus Grafhorn bei Immensen<br />

von 9-16 Uhr, 31275 Lehrte,<br />

Tel. 051 75/3 12 57, www.igfkml.de<br />

26.-29.5.: Jahrestreffen der Deutschen<br />

Triumph IG am Avendi-Hotel<br />

am Griebnitzsee; 14482 Potsdam,<br />

www.twn-ig.de<br />

JUNI<br />

3.-5.6.: 9. Klassikwelt Bodensee auf<br />

dem Messegelände; 88046 Friedrichshafen,<br />

Tel. 075 41/7 08-365,<br />

www.klassikwelt-bodensee.de<br />

10.-12.6.: 35. Oldtimertreffen bis Bj. 1980;<br />

26345 Bockhorn, Tel. 0 44 53/73 33,<br />

www.bockhorner-oldtimermarkt.de<br />

JULI<br />

8.-10.7.: 17. Sommertreffen des Triumph<br />

Motorcycle Owners Club, 36115 Hilders/<br />

Rhön, Tel. 01 71/1 22 35 39, www.tmoc.de<br />

16./17.7.: Salzkammergut Nostalgia –<br />

Oldtimertreffen mit Ausstellung, Ausfahrt,<br />

Präsentationsrunde für Fahrzeuge bis 1966;<br />

A-4822 Bad Goisern am Hallstättersee,<br />

Tel. +43/(0)6 50/2 12 14 10,<br />

www.radmuseum.at/Hauptseiten/<br />

EventMuseum.html<br />

AUGUST<br />

7.8.: Zweirad-Oldtimertreffen<br />

am Feuerwehrmuseum von 10-16 Uhr;<br />

21439 Marxen, Tel. 0 41 85/44 50,<br />

www.feuerwehrmuseum-marxen.de<br />

SEPTEMBER<br />

16.-18.9.: 10. XS 650 RÜTTLER Treffen;<br />

Pokale, Wettbewerbe, lecker Essen u. Trinken,<br />

Livemusik, Teilemarkt, Ausfahrt etc., Zelten<br />

möglich, 15755 Teupitz, Anmeldung unter<br />

ruettlers_klub@gmx.de<br />

OKTOBER<br />

1./2.10.: Motorrad-Klassiker-Treffen am<br />

Auto & Technik Museum; 74889 Sinsheim,<br />

Tel. 0 72 61/92 99-0, www.technik-museum.de<br />

7.-9.10.: VETERAMA auf dem Maimarktgelände;<br />

68163 Mannheim,<br />

Tel. 0 62 03/1 35 07, www.veterama.de<br />

Angaben ohne Gewähr. Wenn Ihr Event hier genannt werden soll, mailen Sie Zeit, Ort und Veranstalter an termine@motorrad-classic.de oder tragen es selbst in die Datenbank unter www.motorrad-classic.de/termine ein.<br />

Ein Anspruch auf Abdruck besteht nicht.<br />

48 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

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Berlin<br />

Essen<br />

Köln<br />

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Kassel<br />

Frankfurt<br />

Nürnberg<br />

Stuttgart<br />

Tübingen<br />

München<br />

Am Technik Museum 1, Tel.: <strong>06</strong>232 / 6708-0<br />

E-Mail: speyer@technik-museum.de<br />

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Nähere Infos unter<br />

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365 Tage von 9 – 18 Uhr (24. + 31.12. verk. Zeiten)<br />

Brunnenstraße 18<br />

Tel. 07071/9290-94 oder 551122<br />

www.boxenstop-tuebingen.de<br />

• SCHWERPUNKT DER AUSSTELLUNG<br />

Boxenstop - der Name ist Programm<br />

Rennsportfahrzeuge mit 2, 3, und 4 Rädern<br />

Sportmotorräder und Sportwagen<br />

• ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Mi – Fr 10.00 – 12.00 & 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Sa, So und Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Gruppen nach Vereinbarung<br />

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MARKT<br />

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56 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC MARKT 6/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


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<strong>Classic</strong> erscheint am 10.6.<strong>2016</strong><br />

Anzeigenschluss ist der 13.5.<strong>2016</strong>, 16 Uhr<br />

Bequem per Internet<br />

www.motorradonline.de/anzeigen<br />

E-Mail*<br />

motorradmarkt-ga@motorpresse.de<br />

Elektronischer Bestellcoupon<br />

www.bestell-coupon.de/motorradclassic<br />

Telefon** 0711/182-1 88<br />

Fax 0711/182-17 83<br />

Post<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>-Markt<br />

D-70162 Stuttgart<br />

*Bitte gewünschte Kombination und Ihre komplette Anschrift angeben. Ihr Farbfoto als JPG- oder TIF-Datei im Querformat. **Mo.–Do. von 8 –18 Uhr, Fr. von 8 –16 Uhr


MARKT I<br />

Preisliste<br />

NEU<br />

aktualisierte<br />

Preise<br />

Stand:<br />

April <strong>2016</strong><br />

PREISSPIEGEL<br />

OLDTIMER<br />

Hier finden Sie die aktuellen Preise von mehr<br />

als 500 Motorrad-Oldtimern bis Baujahr 1970.<br />

Foto: Siemer<br />

Angebot und Nachfrage<br />

gelten auch bei Motorrädern<br />

als die entscheidenden<br />

Faktoren für<br />

die Preisfindung. Vorausgesetzt, diese<br />

sind in einer größeren Menge vorhanden<br />

und somit kalkulierbar. Bei Klassikern hapert<br />

es jedoch daran: Dem knappen, für<br />

Laien kaum einschätzbaren Angebot steht<br />

eine ungewisse Nachfrage gegenüber.<br />

Ohne Spezialwissen läuft man Gefahr, für<br />

einen Oldie Mondpreise zu bezahlen –<br />

oder sein Schätzchen zu billig abzugeben.<br />

In <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> veröffentlichen<br />

wir deshalb regelmäßig eine Preisübersicht<br />

für Klassiker, die wir zusammen mit<br />

den Experten von classic-analytics erstellt<br />

haben. In dieser Ausgabe haben wir<br />

mehr als 500 Modelle unter die Lupe genommen,<br />

deren Produktion vor 1970 lag.<br />

Der Zustand „gepflegt“ bezieht sich<br />

auf Motorräder, die sich in weitgehend<br />

mängelfreiem Originalzustand befinden<br />

und nur leichte Gebrauchsspuren aufweisen.<br />

Zweiräder mit starken Gebrauchsspuren,<br />

deutlichen Mängeln und eingeschränkter<br />

Funktionsfähigkeit, sowie<br />

fehlender Teile oder Abweichungen vom<br />

Originalzustand bekommen die Zustandsnote<br />

„schlecht“. Es sind Motorräder, die<br />

eine brauchbare Restaurierungsbasis darstellen.<br />

Die angegebenen Preise sind Richtwerte,<br />

die bei besonders gut erhaltenen<br />

oder perfekt restaurierten Fahrzeugen<br />

deut lich überschritten werden können.<br />

Andererseits rechtfertigen beispielsweise<br />

fehlende Teile oder sehr hohe Laufleistungen<br />

zum Teil erhebliche Nachlässe. Ausnahmen<br />

nach oben oder unten bestätigen<br />

auch hier die Regel.<br />

classic-analytics aus Bochum<br />

betreibt Marktbeobachtung und<br />

erstellt Bewertungen für Oldtimer,<br />

Youngtimer und alle Arten von<br />

Liebhaberfahrzeugen. Die Klassik-<br />

Experten stehen in ständigem Dialog<br />

mit Clubs, Händlern und Auktionshäusern,<br />

besuchen europaweit<br />

Fach messen und werten neben<br />

Internet-Offerten jeden Monat mehr<br />

als 60 Fachzeitschriften im In- und<br />

Ausland aus. Eine komplette Liste<br />

aller Bewertungspartner gibt es unter<br />

www.classic-analytics.de. Wer es ganz<br />

eilig hat, kann für 9,95 Euro eine<br />

Online-Bewertung (Home Check) des<br />

Bikes selbst erstellen. Anmerkungen,<br />

Fragen, Kritik? Bei classic-analytics<br />

freut man sich über Rückmeldungen.<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

ADLER<br />

M 125 1950-57 123 cm 3 4/6 2500 800<br />

M 150 1951-53 147 cm 3 5/7 2600 800<br />

M 200 1951-53 195 cm 3 6/9 3400 1100<br />

M 250 1952-54 247 cm 3 12/16 4400 1600<br />

M 250 S 1952-54 247 cm 3 13/18 5000 2000<br />

MB 150 1954-57 147 cm 3 6/8 2800 900<br />

MB 200 1953-57 195 cm 3 8/11 3200 1100<br />

MB 201 1954-56 199 cm 3 7/10 3100 1000<br />

MB 250 1953-57 247 cm 3 12/16 4200 1500<br />

MB 250 S 1953-56 247 cm 3 13/18 5200 2000<br />

AERMACCHI<br />

Ala Rossa 1957-62 172 cm 3 8/11 4200 1800<br />

Ala Verde 1959-68 246 cm 3 13/18 4600 2000<br />

350 TV 1969-72 344 cm 3 18/25 4500 2000<br />

350 GT 1969-72 344 cm 3 18/25 3900 1900<br />

350 SS 1972-74 344 cm 3 18/25 4300 2000<br />

350 SX 1972-74 344 cm 3 18/25 4100 2000<br />

Stand: April <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

AJS<br />

12 1923-40 248 cm 3 4/6 7700 2500<br />

6 1923-35 348 cm 3 11/15 9500 3400<br />

16 1935-39 348 cm 3 12/16 9800 3300<br />

16 M/MS 1945-55 348 cm 3 12/16 5200 1800<br />

18 1936-39 497 cm 3 15/20 10 000 3500<br />

18/18 S 1949-58 497 cm 3 17/23 7200 2700<br />

20 1948-61 498 cm 3 21/29 6500 2600<br />

8 1926-34 499 cm 3 15/20 10 500 3500<br />

18 1935 499 cm 3 15/20 10 400 3500<br />

30 1956-58 593 cm 3 24/33 6600 2800<br />

31 1959-65 658 cm 3 27/36 6900 2800<br />

2 1933-40 982 cm 3 18/26 17 000 7000<br />

2 1925-31 998 cm 3 17/24 18 500 7500<br />

ARDIE<br />

BD 175 1952-54 172 cm 3 6/9 3100 1500<br />

BD 176 1954-58 172 cm 3 7/10 3000 1500<br />

B 252 1953-55 250 cm 3 10/13 4000 1900<br />

60 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

TM 500 1925-28 488 cm 3 13/18 18 000 8500<br />

DBK 503 1933 492 cm 3 16/22 12 000 6000<br />

RBU 503 1933-34 497 cm 3 10/14 11 100 5700<br />

750 1927-30 740 cm 3 13/18 22 500 11 000<br />

ARIEL<br />

NH Red Hunter 1933-39 348 cm 3 15/20 7500 2700<br />

NH Red Hunter 1945-58 348 cm 3 14/19 6400 2400<br />

VH Red Hunter 1933-39 497 cm 3 20/27 9500 3800<br />

VH Red Hunter 1945-58 497 cm 3 18/26 8000 2700<br />

KH 1948-57 499 cm 3 18/25 7100 2600<br />

Square Four 600 1932-36 601 cm 3 18/26 20 000 8500<br />

Square Four 4G 1937-40 997 cm 3 30/40 15 500 6000<br />

Sqaure Four 4G 1946-53 997 cm 3 30/40 14 000 6000<br />

Square Four MK II 1953-59 997 cm 3 33/45 12 900 5500<br />

AWO/SIMSON<br />

425/425 T 1950-57 247 cm 3 9/12 4200 1500<br />

425 S 1956-62 247 cm 3 10/14 4500 1600<br />

BENELLI<br />

250 1934-40 248 cm 3 6/9 6500 2500<br />

250 Sport 1938-39 248 cm 3 9/12 7000 2700<br />

BMW<br />

R 20 1937-38 192 cm 3 6/8 6000 2500<br />

R 2 1931-36 198 cm 3 6/8 9000 3200<br />

R 39 1925-26 247 cm 3 4/6 28 000 10 000<br />

R 23 1938-40 247 cm 3 7/10 6500 2600<br />

R 24 1948-50 247 cm 3 9/12 5700 2400<br />

R 25 1950-51 247 cm 3 9/12 6500 2400<br />

R 25/2 1951-53 247 cm 3 9/12 6300 2300<br />

R 25/3 1953-56 247 cm 3 10/13 6000 2200<br />

R 26 1956-60 247 cm 3 11/15 6100 2300<br />

R 27 1960-66 247 cm 3 13/18 6500 2300<br />

R 3 1936 305 cm 3 8/11 9400 3400<br />

R 35 1937-40 342 cm 3 10/14 6500 2600<br />

R 4 1932-37 398 cm 3 10/14 10 000 3600<br />

R 5 1936-37 494 cm 3 17/24 27 500 11 000<br />

R 51 1938-40 494 cm 3 17/24 13 000 5400<br />

R 51/2 1950-51 494 cm 3 17/24 11 500 5100<br />

R 51/3 1951-54 494 cm 3 17/24 11 900 5300<br />

R 50 1955-60 494 cm 3 18/26 9200 4300<br />

R 50/2 1960-69 494 cm 3 18/26 8500 4000<br />

R 50 S 1960-62 494 cm 3 26/35 12 800 5800<br />

R 67 1951 594 cm 3 18/26 10 400 4500<br />

R 68 1952-54 594 cm 3 26/35 31 000 16 000<br />

R 67/2 1952-54 594 cm 3 20/28 16 300 6200<br />

R 67/3 1955-56 594 cm 3 20/28 16 500 6300<br />

R 69 1955-60 594 cm 3 26/35 14 400 6500<br />

R 60 1956-60 594 cm 3 20/28 8600 3900<br />

R 60/2 1960-69 594 cm 3 22/30 8000 3600<br />

R 69 S 1960-69 594 cm 3 31/42 16 000 6500<br />

R 6 1937 596 cm 3 13/18 27 500 11 000<br />

R 66 1938-41 597 cm 3 22/30 19 500 8200<br />

R 61 1938-41 597 cm 3 13/18 10 700 4400<br />

R 63 1928-29 735 cm 3 17/24 38 000 17 000<br />

R 16 1929-34 735 cm 3 24/33 29 000 13 000<br />

R 17 1935-37 735 cm 3 24/33 31 000 14 000<br />

R 62 1928-29 745 cm 3 13/18 33 000 16 000<br />

R 11 1929-34 745 cm 3 15/20 19 500 8000<br />

R 12 1935-41 745 cm 3 8/11 14 000 5000<br />

R 71 1938-41 745 cm 3 16/22 11 500 4600<br />

R 75 „Beiwagenkrad“ 1941-44 745 cm 3 18/26 29 000 10 600<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

BROUGH-SUPERIOR<br />

SS 680 ohv 1927-36 674 cm 3 18/25 150 000 60 000<br />

SS 80 1923-40 981 cm 3 25/34 220 000 80 000<br />

SS 100 1924-40 995 cm 3 30/40 250 000 90 000<br />

Model 11.50 1933-40 1096 cm 3 24/32 190 000 70 000<br />

BSA<br />

C 15/C 15 T 1961 247 cm 3 11/15 3800 1400<br />

C 15 SS 80 1961 247 cm 3 13/18 4200 1500<br />

B 25 Starfire 1968-71 247 cm 3 19/25 4500 2000<br />

B 26 Sports 1937-39 248 cm 3 10/13 5500 2500<br />

C 10/C 10 L 1938-57 249 cm 3 6/8 3800 1400<br />

C 11/C 11 G 1939-58 249 cm 3 8/11 4000 1500<br />

B 20 1937-38 249 cm 3 6/8 5500 2500<br />

B 21 1937-39 249 cm 3 7/10 5200 2400<br />

B 22 Empire Star 1937-39 249 cm 3 9/12 5400 2400<br />

B 31-1 1931-33 249 cm 3 5/7 5200 2400<br />

B 33-3 Blue Star 1933-34 249 cm 3 9/12 7500 3300<br />

B 40 1960-71 343 cm 3 16/21 4200 1900<br />

B 40 Sports Star 1962-71 343 cm 3 17/24 4600 2100<br />

ZB 32 Gold Star 1949-54 348 cm 3 19/25 12 500 6500<br />

DB 32 Gold Star Clubman 1954-57 348 cm 3 24/32 16 800 8800<br />

M 19 1937-38 349 cm 3 9/12 5100 2400<br />

B 44 Shooting Star 1968-71 441 cm 3 21/29 5100 2400<br />

S 27 1927 493 cm 3 12/17 10 000 5200<br />

A 7 1946-62 495 cm 3 20/28 5100 2400<br />

A 7 Star Twin/Shooting Star 1949-62 495 cm 3 23/31 5400 2500<br />

Q 8 Empire Star 1936 496 cm 3 13/18 11 000 5000<br />

M 23 Empire Star 1937-40 496 cm 3 10/13 8500 4000<br />

M 24 Gold Star 1938-39 496 cm 3 20/28 10 000 4000<br />

J 12 1936 498 cm 3 16/22 16 000 9000<br />

M 33 1947-57 499 cm 3 12/17 7000 3000<br />

B 33 1947-60 499 cm 3 17/23 6000 2500<br />

DB 34 Gold Star 1955-57 499 cm 3 28/38 13 600 6400<br />

DBD 34 Gold Star Clubman 1956-60 499 cm 3 31/42 17 000 8000<br />

A 50 Star 1962-65 499 cm 3 21/29 6000 2200<br />

A 50 Cyclone/Clubman 1964-65 499 cm 3 26/35 6000 2300<br />

A 50 Wasp/Royal Star 1965-70 499 cm 3 29/39 5500 2500<br />

M 33-11 1933 595 cm 3 18/26 8000 3500<br />

A 10 Golden Flash 1949-63 646 cm 3 25/34 7000 3000<br />

A 10 Road Rocket 1955-57 646 cm 3 30/40 8000 3600<br />

A 10 Super Rocket 1958-63 646 cm 3 31/42 8500 3800<br />

A 10 Rocket Gold Star 1962-63 646 cm 3 34/46 11 000 5000<br />

A 65 Star/Rocket/Clubman 1962-65 654 cm 3 28/38 7000 3000<br />

A 65 Spitfire 1966-68 654 cm 3 41/55 7500 3500<br />

A 65 Firebird 1969-71 654 cm 3 38/52 6500 2700<br />

Y 13 1936 748 cm 3 20/28 28 000 13 500<br />

G 14 1936 986 cm 3 18/25 12 500 7000<br />

DKW<br />

RT 100 1934-36 98 cm 3 2/2 2200 800<br />

RT 3 PS 1936-40 98 cm 3 2/3 2200 800<br />

RT 125/125-1 1940-44 123 cm 3 3/5 2600 1100<br />

RT 125 W 1949-52 123 cm 3 3/5 2700 1100<br />

RT 125-2/125 H 1952-54 123 cm 3 4/6 2600 1100<br />

RT 125 2H 1954-57 123 cm 3 4/6 2600 1100<br />

RT 175 S/175 VS 1955-58 174 cm 3 7/10 2700 900<br />

Block 175 1933 175 cm 3 3/5 3500 1500<br />

RT 175 1954-55 175 cm 3 6/9 2700 700<br />

RT 200/200 H 1951-53 191 cm 3 6/9 3400 1300<br />

Luxus Spezial 200 1929-31 192 cm 3 3/4 4400 2200<br />

Block 200 1931-33 192 cm 3 4/6 4500 1600<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 61


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

SB 200 1933-38 192 cm 3 5/7 4900 2000<br />

RT 200-2/S/VS 1954-57 197 cm 3 8/11 3600 1300<br />

Luxus 200 1929-32 198 cm 3 3/4 4000 2000<br />

ES 200 „Volksrad“ 1930-31 198 cm 3 3/4 4000 1800<br />

ZIS/Z 200 1930-31 198 cm 3 3/4 4300 1600<br />

BM 200 1933 199 cm 3 4/6 3500 1500<br />

KM 200 Luxus 1934-36 199 cm 3 4/6 4000 2000<br />

KS 200 1936-40 199 cm 3 5/7 4000 2000<br />

E 2<strong>06</strong> 1925-28 2<strong>06</strong> cm 3 3/4 4500 2000<br />

RT 250 1952-53 244 cm 3 7/10 3200 1400<br />

RT 250-1 1953-55 244 cm 3 8/11 3100 1400<br />

RT 250-2 1953-55 244 cm 3 10/13 3200 1400<br />

RT 250 S/250 VS 1955-57 244 cm 3 11/15 3200 1400<br />

E 250 1927-28 247 cm 3 4/6 4800 2200<br />

Sport 250 1936-38 247 cm 3 6/9 4800 2200<br />

SB 250 1938 247 cm 3 6/9 4800 2200<br />

NZ 250 1938-41 247 cm 3 6/9 4000 2000<br />

E 300 1927-29 293 cm 3 6/8 5700 2400<br />

Luxus 300 1929-30 293 cm 3 6/8 4300 2200<br />

Luxus-Sport 300 1930-31 293 cm 3 6/9 4700 2500<br />

Block 300 1931-33 293 cm 3 6/8 6500 2500<br />

Block 350 1931-32 345 cm 3 8/11 7300 2600<br />

Sport 250 1933-34 345 cm 3 8/11 4800 2200<br />

SB 350 1934-38 345 cm 3 8/11 6800 2300<br />

NZ 350 1938-43 346 cm 3 8/11 4200 1600<br />

NZ 350-1 1944-45 346 cm 3 8/11 4000 1600<br />

350 S 1955-56 348 cm 3 13/18 4600 1600<br />

NZ 500 1939-41 489 cm 3 13/18 9000 4300<br />

Z 500 1927-29 494 cm 3 9/12 8500 4200<br />

ZSW 500 1928-29 494 cm 3 10/14 9500 4500<br />

Sport 500/Super Sport 500 1930-32 494 cm 3 13/18 12 000 4700<br />

Luxus 500 1929-30 494 cm 3 10/14 8500 4200<br />

Block 500 1933 494 cm 3 11/15 8500 4200<br />

SB 500 1934-39 494 cm 3 11/15 8500 4100<br />

Super Sport 600 1931-32 586 cm 3 16/22 13 500 4900<br />

D-RAD<br />

R 0/4 1926-28 496 cm 3 7/10 9000 4300<br />

R 0/6 1927-29 496 cm 3 7/10 8500 4200<br />

R 1/4 1927 496 cm 3 9/12 9500 4500<br />

R 9 1928-29 496 cm 3 9/12 8900 4300<br />

R 10 1929-31 496 cm 3 15/20 9500 4500<br />

R 11 1931 496 cm 3 12/16 8000 3500<br />

DUCATI<br />

125 Cadet 1967-69 121 cm 3 5/7 2200 700<br />

125 TS/Sport 1958-65 125 cm 3 7/10 4200 1100<br />

160 Monza Junior 1964-67 152 cm 3 12/16 3400 1000<br />

175 Cruiser 1952-54 175 cm 3 5/7 4200 1100<br />

175 TS/Sport 1958-61 175 cm 3 8/11 5000 1500<br />

200 Elite 1959-65 204 cm 3 13/18 4800 1500<br />

200 SS 1959-60 204 cm 3 13/18 5100 1500<br />

250 Diana 1961-66 248 cm 3 17/24 4200 1100<br />

250 Monza 1965-66 248 cm 3 17/24 3500 1200<br />

250 Mach I 1964-66 248 cm 3 20/27 7500 3500<br />

250 Mk III 1967-74 248 cm 3 13/18 5300 1800<br />

250 Desmo 1971-74 249 cm 3 15/20 6000 2200<br />

350 Mk III 1968-74 340 cm 3 17/24 5900 2200<br />

450 Mk III 1968-74 436 cm 3 20/27 6500 2500<br />

450 Desmo 1971-74 436 cm 3 23/31 8000 3000<br />

EMW<br />

R 35/2 1945-52 342 cm 3 10/14 5500 2200<br />

R 35/3 1952-56 342 cm 3 10/14 6000 2300<br />

Stand: April <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

FN<br />

M 70 Sahara 1926-36 350 cm 3 6/9 8000 3000<br />

4 PS 1905-09 362 cm 3 3/4 35 000 16 000<br />

M 13 1947-58 450 cm 3 13/17 9500 4000<br />

6 PS 1910-13 492 cm 3 4/6 36 000 23 000<br />

M 86 1934-40 500 cm 3 11/15 15 000 6500<br />

M 50 1924-26 748 cm 3 9/12 30 000 14 500<br />

GILERA<br />

175/Sirio 1931-36 174 cm 3 5/6 4000 1600<br />

250 L/LE 1937-41 247 cm 3 6/9 4500 2000<br />

350 Sport/Gran Sport/SS 1925-36 346 cm 3 7/10 8500 4200<br />

500 VT/VTGS 1935-41 498 cm 3 18/24 8700 3700<br />

500 VTE/VTGSE 1939-41 498 cm 3 18/24 12 500 7500<br />

Marte 1941-46 498 cm 3 10/14 8000 3000<br />

HARLEY-DAVIDSON<br />

WLD 1945-51 739 cm 3 17/23 13 500 6300<br />

WLA 1941-45 743 cm 3 17/23 14 600 6400<br />

K 1952-55 743 cm 3 22/30 10 000 3400<br />

DL 1929-31 746 cm 3 13/18 24 000 9700<br />

RL 1932-37 746 cm 3 13/18 15 000 5700<br />

KH 1955-57 883 cm 3 28/38 10 000 3500<br />

XL 1957-59 883 cm 3 31/42 10 000 3500<br />

XLC 1958 883 cm 3 31/42 10 000 3500<br />

XLCH 1958-60 883 cm 3 40/55 10 200 3500<br />

XLH/XLCH 1960-66 883 cm 3 40/55 9500 3200<br />

XLH/XLCH 1967-71 883 cm 3 43/58 9000 3000<br />

J 1921-26 988 cm 3 12/16 24 000 10 000<br />

E 1936-45 988 cm 3 22/30 30 000 11 000<br />

E 1946-48 988 cm 3 24/33 28 000 9800<br />

E Hydra Glide 1949-50 988 cm 3 27/37 18 000 7100<br />

EL Hydra Glide 1951-52 988 cm 3 30/40 18 000 7200<br />

JD 1926-29 1207 cm 3 17/24 24 000 10 500<br />

JDH 1929-31 1207 cm 3 12/16 26 000 11 000<br />

F 1941-48 1207 cm 3 31/42 28 700 10 000<br />

F Hydra Glide 1949-50 1207 cm 3 33/45 20 300 7500<br />

FL Hydra Glide 1951-52 1207 cm 3 40/54 21 000 8000<br />

FL 1953-57 1207 cm 3 40/54 21 000 8000<br />

FLE 1953-57 1207 cm 3 48/65 20 900 7500<br />

FL Duo Glide 1958-64 1207 cm 3 42/57 17 000 7500<br />

FL Electra Glide 1965 1207 cm 3 42/57 17 000 7500<br />

FL Electra Glide 1966-71 1207 cm 3 42/57 16 000 6800<br />

VL 1932-34 1208 cm 3 22/30 16 000 6500<br />

VLD 1934-36 1208 cm 3 26/35 16 000 6500<br />

U 1937-48 1208 cm 3 24/32 19 000 7600<br />

VLH 1936-38 1340 cm 3 25/34 26 000 12 000<br />

HERCULES<br />

313 1951-57 123 cm 3 5/6 3500 1500<br />

319 1953-56 173 cm 3 6/9 3600 1500<br />

320 1953-56 173 cm 3 6/9 3600 1500<br />

317 1953-56 197 cm 3 8/11 3700 1500<br />

322 1953-58 246 cm 3 11/15 4700 1800<br />

HONDA<br />

CB 92 1960-65 124 cm 3 11/15 8500 4200<br />

CB 72 1960-66 247 cm 3 18/24 8800 4300<br />

CB 77 1962-65 305 cm 3 21/29 8600 4200<br />

HOREX<br />

Regina 250 1953-56 248 cm 3 12/17 6200 2400<br />

Resident 250 1956 248 cm 3 13/18 6000 2200<br />

SB 35 1938-39 342 cm 3 13/18 7100 3400<br />

SB 35 1948-50 342 cm 3 13/18 7100 3400<br />

Regina 350 1950-53 342 cm 3 13/18 7200 3600<br />

62 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Regina 350 1953-56 342 cm 3 14/19 7200 3600<br />

Regina Sport 350 1952 342 cm 3 15/20 8000 4500<br />

Resident 350 1955-56 349 cm 3 16/22 6400 2400<br />

Imperator 400 1954-58 392 cm 3 18/26 11 000 4700<br />

Regina 400 1953-56 399 cm 3 16/22 8400 4200<br />

Imperator 450 S 1958-59 452 cm 3 22/30 11 500 5000<br />

T 5 1924-36 492 cm 3 12/16 15 200 6000<br />

S 64/SS 64 1935-37 587 cm 3 16/22 15 000 6600<br />

T 6 1924-36 591 cm 3 14/19 15 500 5600<br />

INDIAN<br />

Prince 1925-28 348 cm 3 5/6 12 000 5500<br />

741 Army Scout 1940-44 500 cm 3 10/13 20 000 8000<br />

37 CID Scout 1920-28 596 cm 3 8/11 23 500 10 800<br />

101 Scout 1928-31 745 cm 3 13/18 21 000 9600<br />

Sport Standart 1931-37 745 cm 3 18/25 20 900 8000<br />

Sport Scout 1934-44 745 cm 3 22/30 25 000 10 500<br />

841 Military 1941-44 745 cm 3 22/30 20 700 7700<br />

61 CID Powerplus 1916-24 998 cm 3 13/18 25 000 12 500<br />

Chief 1922-28 1000 cm 3 13/18 26 000 12 900<br />

74 CID Chief 1923-48 1207 cm 3 22/30 31 700 13 500<br />

Four 1928-35 1265 cm 3 22/30 49 000 20 000<br />

Four 1936-37 1265 cm 3 26/35 43 000 18 500<br />

Four 1938-42 1265 cm 3 30/40 45 000 21 000<br />

80 CID Chief Black Hawk 1950-53 1313 cm 3 30/40 32 900 14 000<br />

JAWA<br />

175 1932-37 172 cm 3 5/6 2400 900<br />

250 1936-40 246 cm 3 6/9 2900 1100<br />

250 1946-53 249 cm 3 6/9 2600 1000<br />

353 1954-61 249 cm 3 9/12 2500 900<br />

559 1962-70 249 cm 3 10/14 2000 600<br />

350 1948-53 344 cm 3 10/13 3400 1300<br />

354 1954-61 344 cm 3 12/16 3500 1200<br />

350 California 1966-69 344 cm 3 13/18 3300 1100<br />

500 1952-58 488 cm 3 18/26 8000 3000<br />

KAWASAKI<br />

A 1 Samurai 1966-71 247 cm 3 23/31 3000 1000<br />

A 7 Avenger 1967-71 338 cm 3 31/42 3300 1100<br />

650 W1/W2 1966-74 624 cm 3 37/50 11 500 5000<br />

LAVERDA<br />

650 1968 654 cm 3 33/45 7500 4500<br />

750 1968-69 743 cm 3 36/49 7200 3900<br />

750 S 1969-70 743 cm 3 44/60 10 400 5500<br />

MAICO<br />

MD 125 1967-76 125 cm 3 10/14 1800 600<br />

M 175/S 1951-59 174 cm 3 6/9 2700 1000<br />

M 175 Super Sport 1956-60 174 cm 3 11/15 3200 1200<br />

MD 250/WK 1974-83 245 cm 3 20/27 2200 800<br />

Blizzard 1955-68 247 cm 3 11/15 4000 2200<br />

M 250 B 1958-66 247 cm 3 11/15 3400 1300<br />

Taifun 1954-58 394 cm 3 16/22 6000 2800<br />

MATCHLESS<br />

G 3 1940-66 348 cm 3 12/16 5000 2500<br />

Silver Arrow 1930-34 394 cm 3 13/18 9800 3700<br />

Clubman 1936-40 497 cm 3 17/23 13 700 4700<br />

G 80 1945-66 498 cm 3 17/23 8000 3100<br />

G 9 1949-61 498 cm 3 21/29 7000 3600<br />

Silver Hawk 1931-34 593 cm 3 20/28 14 400 5000<br />

G 12 1958-66 646 cm 3 26/36 8500 3900<br />

G 15 1964-69 745 cm 3 36/49 9000 4100<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid,<br />

Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp<br />

(Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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3 Ausgaben<br />

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<strong>2016</strong><br />

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<strong>2016</strong><br />

Ja, ich möchte <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> testen. Bestell-Nr. 1496705<br />

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Ausgabe GRATIS. Falls ich nach dem Testbezug keine weiteren Hefte wünsche, kann ich spätestens zum Erhalt der<br />

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erhalte ich zurück. Die Clubmitgliedschaft endet dann automatisch. Ansonsten bekomme ich <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> weiterhin<br />

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KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

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wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung des belasteten<br />

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Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

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MARKT I<br />

Preisliste<br />

MORINI<br />

Corsaro 125 1959-68 122 cm 3 6/8 2700 1100<br />

125 Super Sport 1948-51 123 cm 3 5/7 2400 1000<br />

175 Turismo 1953-57 172 cm 3 6/8 3500 1300<br />

175 Grand Turismo 1954-57 172 cm 3 8/11 4800 1700<br />

175 Super Sport 1955-57 172 cm 3 10/13 5400 1900<br />

175 Settebello 1954-57 172 cm 3 12/17 6200 2200<br />

Tresette Sprint 1958-63 172 cm 3 10/13 5500 2100<br />

MOTOBI<br />

Sprite 1963-66 198 cm 3 10/14 3600 1300<br />

250 SS 1967-73 245 cm 3 12/17 4800 1600<br />

Gran Sport 250 1955-60 247 cm 3 9/12 4800 1800<br />

MOTO GUZZI<br />

P 175 1932-37 174 cm 3 5/7 7100 3000<br />

P 250 1934-40 238 cm 3 6/9 7400 3200<br />

Airone 1939-40 247 cm 3 6/9 5500 2600<br />

Airone Sport 1948-57 247 cm 3 10/14 5300 2600<br />

Normale 1921-24 498 cm 3 6/8 15 000 6500<br />

Sport 1923-28 498 cm 3 10/13 12 000 5200<br />

Sport 14/15 1929-39 498 cm 3 10/13 10 800 4700<br />

GTW 1935-49 498 cm 3 16/22 15 000 7000<br />

GTC 1937-39 498 cm 3 19/26 18 000 8400<br />

Astore 1949-53 498 cm 3 14/19 9600 4600<br />

Falcone 1950-67 498 cm 3 14/19 6500 3100<br />

Falcone Sport 1953-67 498 cm 3 17/23 7800 3800<br />

V 7 700 1966-76 704 cm 3 30/40 7600 3700<br />

V 7 Spezial 1968-73 757 cm 3 37/50 5900 2900<br />

MÜNCH<br />

TTS 1200 1968-79 1177 cm 3 65/88 70 000 42 000<br />

TTS-E 1200 1973-79 1177 cm 3 74/100 75 000 45 000<br />

MZ (BIS 1956: IFA)<br />

RT 125 1950-54 123 cm 3 3/5 2800 1200<br />

RT 125/125-1/125-2/125-3 1954-62 123 cm 3 4/6 2900 1000<br />

ES 125 1962-69 123 cm 3 6/8 1900 800<br />

ES 150 1962-68 143 cm 3 7/10 2100 900<br />

ES 175/175-1 1956-67 172 cm 3 7/10 2300 900<br />

ES 175-2 1967-72 172 cm 3 10/14 2300 900<br />

ES 250 (Doppelport) 1956-57 247 cm 3 10/14 2900 1300<br />

ES 250-1 1962-67 247 cm 3 12/16 2400 900<br />

ES 300 1963-65 293 cm 3 13/18 3000 1200<br />

BK 350 1952-58 343 cm 3 11/15 3200 1100<br />

NORTON<br />

Model 40 International 1932-39 348 cm 3 17/24 13 500 7000<br />

Model 40 International 1946-58 348 cm 3 17/24 18 500 10 500<br />

Model 50 1933-39 348 cm 3 15/20 5100 2000<br />

Model 50 1955-63 348 cm 3 15/20 6200 3000<br />

Model 55 1933-39 348 cm 3 16/22 5500 2200<br />

CJ 1929-39 348 cm 3 16/22 14 000 5500<br />

Model 40 M „Manx“ 1946-63 349 cm 3 26/35 25 000 15 000<br />

CS 1 1927-39 490 cm 3 20/28 23 300 8900<br />

Model 30 International 1933-39 490 cm 3 22/30 17 500 9700<br />

Model 30 International 1946-58 490 cm 3 22/30 17 000 9500<br />

ES 2 1932-47 490 cm 3 16/21 7500 3500<br />

ES 2 1947-63 490 cm 3 16/21 6000 3000<br />

ES 2 1965-66 490 cm 3 16/21 5600 2800<br />

Dominator Model 7 1949-56 497 cm 3 21/29 7000 2900<br />

Dominator 88 1952-66 497 cm 3 21/29 7200 3200<br />

Stand: April <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Model 30 M „Manx“ 1946-63 498 cm 3 35/48 30 000 18 000<br />

650 1961-63 646 cm 3 33/45 6900 3200<br />

650 DeLuxe 1962 646 cm 3 33/45 8700 4000<br />

650 Super Sport 1961-69 646 cm 3 36/49 8500 4000<br />

Atlas 1962-68 745 cm 3 38/52 12 000 5700<br />

Ranger 1968 745 cm 3 42/58 13 000 6000<br />

NSU<br />

Pony 100 1937-40 97 cm 3 2/3 3200 1200<br />

Quick 1936-40 97 cm 3 2/3 2500 1000<br />

Quick 1945-53 97 cm 3 2/3 2400 1000<br />

Fox (Viertakt) 1949-54 98 cm 3 4/6 3200 1400<br />

125 ZDB 1947-51 123 cm 3 4/5 2900 1300<br />

Fox (Zweitakt) 1951-54 123 cm 3 4/5 2800 1200<br />

Superfox 1955-57 123 cm 3 7/9 2900 1200<br />

Maxi 1957-64 174 cm 3 9/12 3500 1500<br />

201 ZD Pony 1935-37 198 cm 3 4/6 3000 1200<br />

201 ZDB 1938-40 198 cm 3 5/7 3200 1200<br />

Lux 1951-54 198 cm 3 6/8 2900 1500<br />

Superlux 1954-56 198 cm 3 8/11 3500 1600<br />

251 OSL 1947-52 242 cm 3 7/10 4200 1800<br />

Max 1951-56 247 cm 3 11/15 4500 1800<br />

Supermax 1956-63 247 cm 3 13/18 5000 2100<br />

351 OSL 1934-40 346 cm 3 13/18 9000 4000<br />

Konsul 1951-53 346 cm 3 13/18 6800 2800<br />

351 S/OS 1932-35 348 cm 3 12/17 10 000 4500<br />

501 T 1927-29 494 cm 3 8/11 10 500 4000<br />

501 TS 1930-36 494 cm 3 8/11 8400 3200<br />

500 SS 1931-34 494 cm 3 16/22 30 000 12 700<br />

501 OSL 1935-39 494 cm 3 16/22 11 000 4200<br />

Konsul II 1951-54 494 cm 3 16/22 8800 3200<br />

601 OSL 1936-41 562 cm 3 18/24 11 500 4400<br />

601 TS 1930-39 592 cm 3 10/14 8700 3400<br />

8 PS 1914-21 996 cm 3 8/11 19 000 6800<br />

PUCH<br />

LM 1923-27 122 cm 3 1/2 4500 2000<br />

125 T 1946-50 125 cm 3 3/5 2800 1000<br />

175 SV 1953-67 172 cm 3 7/10 2800 800<br />

175 „Harlette“ 1925-27 173 cm 3 2/3 4500 2100<br />

200 1937-40 198 cm 3 4/6 3500 1300<br />

250 1929-33 248 cm 3 4/6 5000 2500<br />

250 E/L 1933-37 248 cm 3 5/7 4700 2200<br />

250 S 4 1934-42 248 cm 3 7/10 5500 2500<br />

250 TF 1949-54 248 cm 3 9/12 4000 1600<br />

250 SGS 1953-67 248 cm 3 12/16 4600 1500<br />

250 SGS 1967-70 248 cm 3 12/16 4600 1500<br />

250 SG 1954-69 248 cm 3 10/14 4600 1500<br />

500 Z/N/V 1931-35 496 cm 3 10/14 11 000 4200<br />

ROYAL ENFIELD<br />

RE 125/„Flying Flea“ 1945-53 126 cm 3 2/3 2600 900<br />

250 Clipper/Clipper II 1953-65 248 cm 3 10/14 3600 1400<br />

Crusader 1956-62 248 cm 3 10/13 3500 1400<br />

Continental 1962-65 248 cm 3 15/20 3800 1500<br />

Continental GT 1964-67 248 cm 3 15/21 4500 2100<br />

Mod. G 1945-54 346 cm 3 11/15 5000 2000<br />

350 Bullet 1949-65 346 cm 3 13/18 5900 2400<br />

350 Clipper 1955-62 346 cm 3 11/15 4500 1800<br />

500 Twin 1949-58 495 cm 3 18/25 6500 2600<br />

64 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Meteor Minor 1958-63 496 cm 3 22/30 6500 2500<br />

Mod. J 1936-40 499 cm 3 16/22 8500 3800<br />

Mod. J 1945-55 499 cm 3 15/21 7000 3100<br />

500 Bullet 1952-62 499 cm 3 18/25 6000 2400<br />

700 Meteor 1952-55 693 cm 3 26/36 7000 2500<br />

Super Meteor 1955-62 693 cm 3 30/40 7300 2600<br />

Constellation 1958-63 693 cm 3 37/51 7500 2800<br />

Interceptor 1962-70 736 cm 3 38/52 8000 3000<br />

Mod. K 1937-39 1140 cm 3 19/26 15 500 6500<br />

RUDGE<br />

350 Standard 1929-34 348 cm 3 12/16 8400 3000<br />

500 Special 1937-39 499 cm 3 17/23 11 000 5000<br />

500 Ulster 1939-39 499 cm 3 20/28 16 000 6600<br />

SUZUKI<br />

T 20 1965-68 250 cm 3 19/26 3900 1400<br />

T 250 1968-72 250 cm 3 24/33 3700 1200<br />

T 500 1967-75 492 cm 3 35/47 4700 1800<br />

TRIUMPH (D)<br />

BDG 125/H/L 1949-57 123 cm 3 4/6 3000 900<br />

Cornet 1953-57 197 cm 3 7/10 3500 1200<br />

BD 250 1939-42 248 cm 3 9/12 4100 2000<br />

BDG 250/H 1949-56 248 cm 3 8/11 4100 1700<br />

Boss 1953-56 344 cm 3 12/16 4700 2000<br />

SSK 350 1930-33 346 cm 3 11/15 12 000 6500<br />

Kongress 1934-37 346 cm 3 6/9 7500 4000<br />

S 350 1936-38 346 cm 3 9/12 3300 1100<br />

T 3 1928 494 cm 3 11/15 9000 4500<br />

T 500 1930-32 496 cm 3 10/13 8300 4200<br />

STM 500 1932-36 496 cm 3 15/20 11 000 5500<br />

TRIUMPH (GB)<br />

3 H 1937-39 343 cm 3 15/20 5000 2800<br />

3 T 1945-51 349 cm 3 15/20 4500 1600<br />

3 TA 1957-66 349 cm 3 15/20 4000 1500<br />

Tiger 100 1960-75 490 cm 3 23/32 6000 3000<br />

5 TA Speed Twin 1959-66 490 cm 3 20/27 6000 2000<br />

5 T Speed Twin 1937-39 499 cm 3 20/27 10 000 4500<br />

5 T Speed Twin 1945-58 499 cm 3 18/25 6000 2400<br />

Tiger 100 1938-39 499 cm 3 24/33 9500 4000<br />

Tiger 100 1945-59 499 cm 3 22/30 6000 3000<br />

Mod. 6/1 1934-36 647 cm 3 18/25 11 000 4000<br />

T 110 1954-62 649 cm 3 31/42 7500 3500<br />

6 T Thunderbird 1950-66 649 cm 3 25/34 7500 3500<br />

T 120 Bonneville 1958-70 649 cm 3 34/46 7500 3000<br />

T 120 R Bonneville 1971-73 649 cm 3 37/50 7400 3000<br />

VELOCETTE<br />

LE 1948-50 149 cm 3 4/6 3200 1200<br />

LE 1951-70 192 cm 3 6/8 3500 1300<br />

KSS 1925-48 348 cm 3 14/19 11 000 4000<br />

MAC 1946-60 349 cm 3 10/14 6500 2800<br />

Venom 1956-70 499 cm 3 26/36 10 000 6000<br />

Venom Thruxton 1964-70 499 cm 3 30/41 20 000 10 000<br />

VICTORIA<br />

KR 20 EN/LN 1937-40 197 cm 3 5/7 2800 1100<br />

KR 20 1928-32 198 cm 3 4/5 4500 1500<br />

KR 21 Swing 1954-57 198 cm 3 8/11 4500 2000<br />

KR 25 Aero 1949-52 247 cm 3 6/9 3900 1500<br />

KR 25 HM 1951-54 247 cm 3 8/11 3700 1500<br />

KR 26 1953-57 247 cm 3 10/14 3000 1000<br />

KR 35 SN 1938-39 342 cm 3 13/18 5000 2000<br />

KR 35 SS 1938-39 342 cm 3 15/20 8000 3500<br />

KR 35 WH 1938-44 342 cm 3 13/18 4500 2000<br />

KR 35 1928-33 344 cm 3 9/12 7700 3500<br />

V 35 Bergmeister 1953-55 347 cm 3 15/21 6500 3000<br />

KR I 1920-24 494 cm 3 4/6 16 500 8500<br />

KR 9 Fahrmeister 1936-38 496 cm 3 11/15 11 500 5000<br />

KR 50 1930-33 498 cm 3 10/14 9000 3500<br />

KR 50 S 1930-33 498 cm 3 13/18 9500 3600<br />

KR II 1922-24 499 cm 3 6/9 15 500 8300<br />

KR III 1924-26 499 cm 3 9/12 15 000 8000<br />

KR VI 1927-38 596 cm 3 13/18 12 000 6800<br />

VINCENT/H.R.D.<br />

Meteor 1946-50 499 cm 3 18/26 11 000 5000<br />

Comet 1948-54 499 cm 3 21/28 24 000 7500<br />

Rapide B/C/D 1946-55 998 cm 3 33/45 60 000 32 000<br />

Black Shadow B/C 1948-54 998 cm 3 40/55 90 000 50 000<br />

Black Shadow D 1955 998 cm 3 40/55 100 000 55 000<br />

Black Knight 1955 998 cm 3 33/45 75 000 40 000<br />

Black Prince 1955 998 cm 3 40/55 80 000 45 000<br />

ZÜNDAPP<br />

B 170 „Zugvogel“ 1932 169 cm 3 3/4 3800 1500<br />

200 S 1955-57 197 cm 3 9/12 2700 900<br />

201 S 1956-58 197 cm 3 9/12 2800 900<br />

S 200 1930-31 198 cm 3 4/6 3300 1100<br />

OK 200 1933 198 cm 3 6/8 4000 1300<br />

DB 200 1935-40 198 cm 3 5/7 3200 1300<br />

DBK 200 1936-38 198 cm 3 5/7 3800 1500<br />

K 200/KK 200 1933-36 198 cm 3 5/7 4600 1800<br />

DB 201 1950-51 198 cm 3 5/7 3100 1300<br />

DB 202 1951-52 198 cm 3 5/7 3200 1300<br />

DB 203 Comfort 1952-53 198 cm 3 6/9 3200 1300<br />

DB 204 Norma 1952-53 198 cm 3 6/8 2800 1000<br />

DB 234 Luxus 1953-55 198 cm 3 6/9 2900 1000<br />

DB 205 Elastic 200 1953-55 198 cm 3 6/9 3000 1000<br />

250 S 1956-63 245 cm 3 10/14 3300 1100<br />

DB 255 Elastic 250 1953-55 246 cm 3 10/13 3400 1200<br />

DB 250 1937-39 247 cm 3 6/8 3700 1500<br />

DBK 250 1937-39 247 cm 3 6/8 4400 1700<br />

EM 250 1925-27 249 cm 3 3/4 6000 2600<br />

DS 350 1937-40 346 cm 3 12/17 6500 2800<br />

K 350 1935-36 349 cm 3 9/12 6300 2600<br />

K 500 1933-40 498 cm 3 10/13 8500 3400<br />

KS 500/KKS 500 1936-39 498 cm 3 18/24 11 500 3800<br />

KS 601 1950-57 592 cm 3 21/28 14 000 5500<br />

KS 601 Sport 1952-58 592 cm 3 25/34 12 000 5000<br />

KS 600 1938-41 597 cm 3 21/28 12 000 5300<br />

KS 600 1949-50 597 cm 3 21/28 11 600 4900<br />

KS 750 „Beiwagenkrad“ 1940-44 751 cm 3 18/26 28 000 10 000<br />

K 800 1933-38 791 cm 3 15/20 19 500 9000<br />

VORSCHAU<br />

Baujahre<br />

Hubraum<br />

kW/PS<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

finden sie den Preisspiegel<br />

für die Youngtimer von<br />

1970 bis 1990<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 65


LESERBRIEFE<br />

Der Fahrer ist bekannt – aber wer kennt diese NSU?<br />

Foto: Raßmann Foto:Triumph Foto: Leitner<br />

Neue Triumph: aufgemotztes Schaf im Wolfspelz?<br />

Dösen statt lesen:<br />

Hündin Antonia liebt das Heft<br />

Familienhistorie<br />

Leser Leitner bittet um Hilfe bei der<br />

Ermittlung des gezeigten NSU-<br />

Modells.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>-Leserhilfe<br />

Guten Tag, ich schicke Ihnen ein<br />

Foto meines Großvaters auf einem<br />

NSU-Modell, dessen Typ ich nicht<br />

identifizieren kann. Aufgrund des<br />

geschätzten Alters und Geburtsjahres<br />

des Fahrers komme ich zu<br />

dem Schluss, dass die Aufnahme<br />

ungefähr 1930 auf die Platte gebannt<br />

wurde.<br />

Das Bild wurde damals in<br />

Großvaters oberbayerischem<br />

Heimatort Mehring, nahe Burghausen<br />

aufgenommen. Insbesondere<br />

die runde Dose links am<br />

Motor verwundert mich. Sie<br />

scheint nachgerüstet zu sein.<br />

Meiner Meinung nach handelt<br />

es sich um ein V2-Modell, eventuell<br />

sogar ein 1000-cm³-Sportmodell?<br />

Es wäre schön, wenn<br />

Sie mir weiterhelfen könnten,<br />

zumal ich selbst mehrere NSU-<br />

Motorräder besitze, unter anderem<br />

eine 201R aus dem Jahr<br />

1928.<br />

Danke und freundliche Grüße<br />

Johannes Leitner, Taching am See<br />

Nochmals<br />

Faster Sons<br />

Das Thema Neo-Klassiker von<br />

Yamaha beschäftigt die Leser<br />

nach wie vor und spült weitere<br />

Zuschriften in die Redaktion.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 3/<strong>2016</strong><br />

Hallo, nachdem die Reaktionen der<br />

Leser ja durchaus zahlreich veröffentlicht<br />

wurden, möchte ich auch<br />

noch kurz meine Erwartungshaltung<br />

zum Thema „Neo-Klassiker von Yamaha“<br />

loswerden: Die hat ein italienischer<br />

Motorraddesigner bereits im Februar 2014<br />

„zu Papier“ gebracht: http://mo tosketches.blogspot.de/2014_02_01_archive.html.<br />

Sowohl MT-09 (aufwendig) als auch<br />

MT-07 (einfach) im Yamaha TZ-Design –<br />

dafür würden sie mein Geld sofort bekommen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Matthias Schündehütte, per E-Mail<br />

Habe die vernichtende und auch berechtigte<br />

Kritik an der Yamaha XSR 700 verfolgt<br />

und kann den Stimmen darüber nur<br />

zustimmen. Aber ich wollte eigentlich die<br />

Triumph Thruxton R ansprechen, welche<br />

optisch wie ein extrem sportliches Superbike<br />

von anno dazumal aufgemotzt wurde,<br />

aber weder Fisch noch Fleisch ist, sozusagen<br />

ein Schaf im Wolfspelz und mit<br />

veralteter Technik noch dazu viel zu teuer.<br />

Wer soll denn solch eine Maschine kaufen?<br />

Die Bonneville T120 trifft das Thema<br />

da schon viel ehrlicher, allerdings stört<br />

mich hier wie bei allen Retro-Motor rädern<br />

die schwarze Farbe des Motors und<br />

Schalldämpfers. Jegliche Chrom- und<br />

polierte Aluteile suche ich bei fast allen<br />

Retro-Motorrädern vergeblich (Ausnahme<br />

Honda CB 1100 EX). Und die unverfälschte,<br />

ehrlichste <strong>Classic</strong>-Maschine, die<br />

Yamaha XJR 1300, welche auch leistbar<br />

war, wird leider eingestellt. Warum baut<br />

Thriumph nicht auf der Basis der fantastischen<br />

Dreizylinder der Street Triple oder<br />

der Speed Triple einen Café Racer, eventuell<br />

mit den wunderschönen dreifachen<br />

Auspufftüten der amerikanischen Triumph<br />

X75? Von solchen wunderschönen<br />

Geräten à la Suzuki GS und GT 750 oder<br />

Kawasaki H1 werden viele von uns in naher<br />

Zukunft wohl nur träumen können.<br />

Johann Kneissl, Rottenmann (Österreich)<br />

Italo-Western<br />

Inspiriert durch den Bericht über die<br />

Moto Guzzi V7 ruft Leser Brendel alle<br />

California-Besitzer auf, zum Treffen in<br />

Templin zu kommen.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 4/<strong>2016</strong><br />

Ihr Bericht über die Moto Guzzi V7, anlässlich<br />

ihres 50. Geburtstages, und die<br />

berechtigten Anmerkungen zur großen<br />

Bedeutung Amerikas für ihren Erfolg animieren<br />

mich zu dem Hinweis auf das<br />

Guzzi California-Treffen in Templin. Dort<br />

soll am 2. Juli <strong>2016</strong> versucht werden, im<br />

Ausflugsziel „El Dorado” einmal alle Modelle<br />

der Moto Guzzi California-Baureihe<br />

zu versammeln, von der ersten Ambassador<br />

750 bis zur aktuellen Eldorado 1400.<br />

Originale GT 850 California dürften fast<br />

leichter zu finden sein als unverbastelte<br />

Cali II oder die ausschließlich in den USA<br />

verkauften Cali III mit Vollverkleidung.<br />

Man darf gespannt sein, was alles zum<br />

Familientreffen kommen wird …<br />

Markus Brendel, Bernau<br />

Einspritzer<br />

Nicht nur Leser Raßmann, auch MOTOR-<br />

RAD <strong>Classic</strong> scheint nun auf (bzw. unter)<br />

den Hund gekommen zu sein.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 4/<strong>2016</strong><br />

Hallo liebe <strong>Classic</strong>-Redaktion, mit dem<br />

vorletzten Heft habt Ihr mir wieder eine<br />

große Freude bereitet. Dies findet auch<br />

unsere Hündin Antonia. Sie gibt die Zeitschrift<br />

nicht mehr her! Interessant war<br />

66 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


auch der Bericht über die Kawasaki Z<br />

1000 mit Einspritzung. So langsam müssen<br />

wir uns in unseren Oldiewerkstätten<br />

auch mit solchen Sachen beschäftigen.<br />

Wie wäre es mal mit einem Vergleich der<br />

ersten Einspritzer-Motorräder? Weiterhin<br />

viel Spaß beim Schreiben und Fahren.<br />

Stefan Raßmann, per E-Mail<br />

Laverda-Jünger<br />

Laverda-Liebhaber halten zusammen –<br />

wie das Beispiel von Leser (und Ducati-<br />

Fahrer?) Schöne beweist.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 5/<strong>2016</strong><br />

Liebe Redaktion, ein wirklicher Lichtblick<br />

am Sternenhimmel der Retro <strong>Classic</strong>s war<br />

der Stand der Laverda-Freunde Leonberg.<br />

Toll gemacht – lebendig, siehe mein angehängtes<br />

Bild.<br />

Ich bin extra aus der Schweiz angereist,<br />

um eine Unterschrift von Piero Laverda<br />

zu bekommen. Leider kam dieser<br />

erst einen Tag später nach Stuttgart – die<br />

Laverda-Freunde haben mir dankenswerterweise<br />

ein Autogramm organisiert und<br />

das Bild samt Unterschrift dann per Post<br />

zugeschickt. Das nennt man wirklich Motorrad-Kameradschaft.<br />

Ein Dank an den<br />

Präsi Karl Roller und seine Kollegen.<br />

Herzliche Grüße aus der Schweiz,<br />

Ducati-Jürgen<br />

Jürgen Schöne, per E-Mail<br />

Foto: Schmieder<br />

Der Laverda-Stand bei der Retro <strong>Classic</strong>s begeisterte<br />

Dunstall oder nicht – Hauptsache Briten-Twin<br />

Foto: Himmelsbach<br />

Foto: Schöne<br />

Früh übt sich: Nachwuchs-Leser Bennett<br />

mit Opa Ernst Himmelsbach<br />

Dunstall<br />

oder nicht?<br />

Leser Seifert wehrt sich im Namen der<br />

Norton gegen die „Dunstallisierung“.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 4/<strong>2016</strong><br />

Lieber Herr Schmieder,<br />

wenn die angebliche „Dunstall-Norton“<br />

auf Seite 29 reden könnte, würde sie sagen:<br />

„Ich bin ein Norton Commando Production<br />

Racer, oder zumindest die Replika eines<br />

solchen, und an mir befindet sich glücklicherweise<br />

kein einziges Teil von Paulchen<br />

Dünstel!“<br />

Joe Seifert<br />

Norton Motors GmbH/<br />

Andover Norton Ltd<br />

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SZENE I<br />

Harley-Davidson Model 11F und Indian Twin Model F<br />

68 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Hundertschaft<br />

Zwei alte Eisen fordern Gerechtigkeit: Eine<br />

Indian, Baujahr 1914, und eine Harley von<br />

1915 beweisen eindringlich, dass an den<br />

ersten Kapiteln der Motorradgeschichte auch<br />

außerhalb Europas geschrieben wurde.<br />

Text und Fotos von Fred Siemer<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 69


SZENE I<br />

Harley-Davidson Model 11F und Indian Twin Model F<br />

Wenn unkundige Betrachter auf Oldtimer<br />

aus der Pionierzeit blicken, verfallen sie<br />

oft genug in spöttelnde Heiterkeit. Was<br />

natürlich in diesem Magazin sofort als unhistorisch<br />

gebrandmarkt werden muss, angesichts schaukeliger<br />

Vorderradführungen, unbekannter Hebel und<br />

Schalter oder merkwürdiger Radgrößen aber immerhin<br />

mildes Verständnis wecken sollte. Oder rührt<br />

diese humorige Distanz womöglich vom mangelnden<br />

Ruhm, vom heute unbekannten Namen manchen<br />

Kraftrads? Ein über 100-jähriges US-Duo nämlich,<br />

das belächelt niemand. Harley-Davidson und<br />

Indian, die erste piekfein restauriert, die zweite im<br />

auffälligen Originalzustand, wecken tiefes Interesse<br />

und respektvolles Staunen, als sie von ihrem Besitzer<br />

unters Volk geschoben werden. Allerdings, das<br />

sei zugegeben, nutzt Gert Holmersma ein großes<br />

nostalgisches Fest nahe seiner friesischen Heimat,<br />

um die beiden V-Twins vorzuführen: Umringt von<br />

uralten Traktoren, Fahrrädern, Pferdewagen, sogar<br />

Dampfmaschinen fallen sie nicht wirklich aus dem<br />

Rahmen.<br />

Mit aktuellen Motorrädern kann Gert schon lange<br />

nichts mehr anfangen, Youngtimer hat er übersprungen,<br />

die Nachkriegsära ebenso, und ist mit<br />

seiner Leidenschaft für alte Mechanik gleich in den<br />

Golden Twenties aufgeschlagen. Als es ihm auch da<br />

zu glatt und perfekt wurde, hat der 51-Jährige sich<br />

bis nah an die Anfänge vorgesammelt, und zu seinen<br />

liebsten Schätzen zählen nun eben eine Harley-<br />

Davidson Model 11F und eine Indian Twin Model F.<br />

Mit denen geht er genauso um wie mit all seinen<br />

Motorrädern: Er nutzt sie und hat Spaß dabei. Gemeinsam<br />

übrigens mit seiner Partnerin Thea Bron,<br />

die hat zwar nicht immer Lust auf komplizierte<br />

Bedienungsmuster, aber immer öfter. Und andernfalls<br />

fährt Thea einfach eine alte DKW NZ 350.<br />

Dabei geht das gemeinsame Programm über kleine<br />

70 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Ausfahrten im Rahmen irgendwelcher Treffen weit<br />

hinaus. Letztes Jahr etwa hat Gert mit der Indian an<br />

die 2500 Kilometer abgespult. Das hält er für völlig<br />

normal. „Was soll hier denn kaputtgehen?“, verweist<br />

er mit rundum lachendem Gesicht auf die<br />

offen liegende Technik, dann tritt er den Kickstarter<br />

und brummt los.<br />

Man stelle sich das vor: Dieses Teil ist kurz vor<br />

Ausbruch des Ersten Weltkriegs gebaut worden. Es<br />

ist durch Lande gerauscht, die den unseren nur<br />

noch entfernt ähneln. Und fährt immer noch, ungerührt<br />

von allen Zeitenläufen, tut gar so, als werde<br />

sich daran auch in den nächsten 100 Jahren nichts<br />

ändern. Wenn das keinen Respekt abnötigt. Zu<br />

selbstbewusstem Auftritt hatte diese Indian allerdings<br />

schon in ihrem Geburtsjahr jeden Grund,<br />

denn mit knapp 32 000 Einheiten galt ihr Hersteller,<br />

die Hendee Manufacturing Company aus Springfield/Massachusetts,<br />

als größter Motorradhersteller<br />

der Welt. Bereits damals machten die 1907 vorgestellten<br />

V-Zweizylinder rund 90 Prozent der Produktion<br />

aus und sorgten für satte Gewinne. Von<br />

Firmen-Miteigner Oscar Hedstrom entwickelt, hatten<br />

die Twins von Anfang an den markentypischen<br />

42-Grad-Zylinderwinkel; sie entstanden zunächst<br />

mit 640 cm³ fürs fahrende Volk und mit 988 für den<br />

Sportsmann, bald jedoch kriegten alle den ganzen<br />

Liter. Seit 1908 besaßen sie je zwei wechselgesteuerte<br />

Ventile (Einlass über Auslass), zu deren Betätigung<br />

eine zentrale Nockenwelle und dank gewitzter<br />

Kipp- und Winkelhebel nur je ein Nocken für<br />

Ein- und Auslass genügten. Die meisten Twins vertrauten<br />

der einfachen Magnetzündung, der Vergaser<br />

stammte eigentlich von Indian selbst (Hedstrom-Vergaser),<br />

wurde aber – wie bei Gerts Maschine<br />

– gern gegen das von der US-Firma Schebler<br />

speziell angebotene und milde leistungssteigernde<br />

Pendant getauscht.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 71


SZENE I<br />

Harley-Davidson Model 11F und Indian Twin Model F<br />

Von der kleinen<br />

Hinterhof-Klitsche<br />

entwickelte sich<br />

Harley zum echten<br />

Indian-Gegner<br />

Sieben PS qualifizierten die<br />

Indian zum prima Langstreckenmotorrad,<br />

und genau deshalb<br />

hatte sie die viel schwächeren<br />

und seit 1901 gebauten Einzylinder<br />

in der Bestsellerliste<br />

weit hinter sich gelassen. Die<br />

Einführung von Kupplung und<br />

Zweiganggetriebe steigerte ab 1910 ihre diesbezüglichen<br />

Fähigkeiten, galt obendrein als Ausdruck<br />

frischen, modernen Ingenieurgeistes. Bahnbrechend<br />

jedoch waren die ab demselben Jahr verbaute vordere<br />

Kurzarmschwinge und noch mehr die ab 1913<br />

wahlweise erhältliche Federung der Hinterradschwinge.<br />

Nur zur Erinnerung: Die meisten Europäer<br />

zogen hinten ungefähr 40 Jahre später nach.<br />

Bereits ein Jahr zuvor zählten Trittbretter und<br />

Kickstarter anstatt der üblichen Tretkurbeln zum<br />

Programm, bei den TT-Sondermodellen gar zum<br />

Serienumfang. Letztere wiederum krönten deshalb<br />

die Modellpalette, weil neben schier unzähligen<br />

Erfolgen auf dem neuen Kontinent im Jahr 1911<br />

auch ein historischer Triumph bei der Senior-TT<br />

geglückt war. Gleich drei Indian-Renner belegten<br />

die ersten Plätze. Bis heute hat nie wieder ein<br />

amerikanisches Motorrad siegen können.<br />

Während in der Irischen See getunte F-Motoren<br />

genügten, mussten es auf den heimischen Board-<br />

und Speedtracks schon Vierventiler sein, um weiter<br />

zu dominieren. Jawohl, Vierventiler, als Ein- und<br />

Zweizylinder. Vorne, das war damals dort, wo Indian<br />

stand. Gewaltig die Verkaufs- und Sporterfolge,<br />

gewaltig die Fabrik, in der rund 3000 Menschen<br />

arbeiteten. Das Wigwam genannt, in Anspielung<br />

natürlich auf den Markennamen und auf die seit<br />

1909 generell zinnoberrote Lackierung. Man war<br />

Marktführer, man wollte es bleiben. Unvergessen<br />

die Schmach, als viele Kunden plötzlich Schleifenrahmen<br />

à la Harley verlangten, das bis 1909 angebotene,<br />

noch vom Fahrrad inspirierte Indian-Rohrdreieck<br />

als altmodisch abkanzelten. Später tanzte<br />

die kleine, aber feine Firma Reading Standard den<br />

Etablierten auf der Nase rum, weil sie mit ihrem reinen<br />

Seitenventiler-V2 deutlich mehr Leistung generierte.<br />

Charles Gustafson wurde vom Konkurrenten<br />

abgeworben, sein Powerplus-V-Twin schrieb ab<br />

1916 Geschichte, bis hin zur Indian Scout und Chief.<br />

Das Model F markiert also den Endpunkt der<br />

frühen Jahre, der Hedstrom-Ära, und genau deshalb<br />

ist es Gert Holmersma so lieb. Mit allen Kratzern<br />

und Rissen im Lack, dem verblassten Schriftzug auf<br />

dem Tank, den Fettresten an sämtlichen Schmiernippeln.<br />

Wer weiß, vielleicht stammen auch die aus<br />

den frühen Jahren. „Nein“, lacht Gert, „die stammen<br />

schon von mir.“ Unter all dieser Patina lebt zwar ein<br />

erstaunlich anspruchsloses mechanisches Fossil,<br />

72 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Diese Harley weilt schon<br />

lange in Europa, früher hat<br />

sie mal Charles Edmond<br />

„Titch“ Allen gehört, der<br />

1946 den britischen Vintage<br />

Motorcycle Club VMCC<br />

gründete. Das Dreiganggetriebe<br />

war für die Company<br />

Neuland. Die Gabel galt als<br />

vorbildlich. Gut gepflegt,<br />

überzeugt sie auch heute mit<br />

ordentlichem Komfort. Beachtlich:<br />

Das Schauglas im<br />

Motordeckel und der Zündmagnet<br />

„Made in Germany“<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 73


SZENE I<br />

Harley-Davidson Model 11F und Indian Twin Model F<br />

Die Gaslampe wird mit<br />

Acetylän aus der Prest-O-Lite-<br />

Tauschflasche versorgt. Das<br />

war damals heller und auch<br />

verlässlicher als elektrisches<br />

Licht. Der Schebler-Vergaser<br />

wurde oft nachgerüstet,<br />

Tuning anno 1914. Die hintere<br />

Trommelbremse trägt ein<br />

zusätzliches äußeres Bremsband,<br />

und auch beim Kicker<br />

war Indian vorn, den brachte<br />

Harley erst viel später. Die<br />

Hinterradfederung funktioniert<br />

prima, findet Besitzer<br />

Gert Holmersma, Harley<br />

begegnete ihr dagegen mit<br />

ziemlich übler Nachrede<br />

74 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


aber ein wenig Wartung braucht es doch. Dafür belohnt<br />

es dann mit extrem langsamem Leerlauf und<br />

mit gut entwickelten Manieren. Saubere Gasannahme,<br />

verlässliches Hochdrehen, hohe Ausdauer. Bei<br />

der letzten Deutschlandfahrt ging es 1000 Kilometer<br />

von West nach Ost, mit Etappen bis zu 160<br />

Kilometern. Und Gert hat sich die ganze Zeit gefreut,<br />

selbst bei der Steilauffahrt hoch zur Augustusburg.<br />

Auch jetzt strahlt er, als sie von einer kleinen<br />

Ausfahrt zurückkehren und er die Indian wieder<br />

neben der Harley im Fahrerlager parkt. Die durfte<br />

aus ruhen, Thea war heute mehr nach DKW. Trotzdem<br />

blieb die Harley nicht tatenlos, hat einen Preis<br />

gewonnen in der Zwischenzeit. Best of show, das<br />

kennt Gert schon. „Da ist eine Harley immer Favorit“,<br />

grinst er und zuckt mit den Schultern.<br />

Früher war sie „a poor man‘s Indian“, aber das<br />

weiß ja heute keiner mehr. Mit diesem despektierlichen<br />

Spruch musste sich vor 100 Jahren nämlich<br />

so mancher abfertigen lassen, der ein paar Dollar<br />

sparen wollte und statt zur Indian zu einem der etwas<br />

weniger gut ausgestatteten Milwaukee-Eisen<br />

griff. Dabei waren auch die schon teuer genug: Als<br />

Henry Ford ab 1914 sein Model T am Fließband herstellen<br />

ließ, konnte er dessen Preis auf 370 Dollar<br />

senken. Schlagartig brach ein enormer Autoboom<br />

los, bereits 1915 setzte die US-Industrie 895 000 Personen-<br />

und 74 000 Lastkraftwagen ab. Der Motorradverkauf<br />

stockte, Harley reduzierte<br />

den Preis der Twins<br />

Vor 100 Jahren<br />

galt Indian aus<br />

von 285 auf 265 Dollar, weniger<br />

ging nicht, Indian lag immer Springfield/USA<br />

noch etwas darüber. Hier wie<br />

dort sanken die Stückzahlen,<br />

als weltgrößter<br />

nur der Bedarf des Militärs nach Kraftradhersteller<br />

Kriegseintritt der USA verhinderte,<br />

dass die Produktion in Milwaukee von ehemals<br />

15 000 unter 10 000 Einheiten und in Springfield<br />

unter 20 000 rauschte. Die goldenen Zeiten<br />

schienen für immer vorüber, nur noch als Sportgerät,<br />

so glaubten viele Hersteller, würde das Motorrad<br />

in Amerika überleben können.<br />

1914 gründete Harley die werkseigene Sportabteilung.<br />

Noch Fragen? Deren Wirken sollte ein<br />

Jahr später auch den Verkauf des Model 11F-Twins<br />

beflügeln, das nagelneue Dreiganggetriebe würde<br />

ebenfalls nicht schaden. Damit wollte die Company<br />

eigentlich Indian übertrumpfen, doch auch in<br />

Springfield erhöhte man 1915 von zwei auf drei<br />

Gänge, und so blieb alles beim Alten: Harley hinkte<br />

meist ein wenig hinterher. Nach eher unrühmlichem<br />

Start 1909 war der V2 erst ab 1911 so richtig<br />

ins Laufen gekommen, von Anfang an mit der schon<br />

vom Einzylinder bekannten Vorderradgabel mit<br />

geschobener Kurzschwinge. Welche übrigens der<br />

famose Brite George Brough für die beste ihrer Zeit<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 75


SZENE I<br />

Harley-Davidson Model 11F und Indian Twin Model F<br />

hielt und später für seine sündteuren 100-Meilen-<br />

Renner ganz einfach nachbaute. Hinten dagegen<br />

blieb Harley-Davidson unbeweglich, und das nach<br />

Programm: Man hielt rein gar nichts von gefederten<br />

Hinterradschwingen, unterstellte gar mit bissigem<br />

Seitenblick auf Indian, dieser Quatsch sei für jede<br />

Menge Kettenbrüche verantwortlich. Bei Kupplung<br />

und Zweiganggetriebe war die Konkurrenz ebenfalls<br />

voraus gewesen, erst im Jahr 1914 gab es<br />

hinten eine zeit- und leistungsgemäße Halbnaben-<br />

Brems trommel, außerdem optional elektrisches<br />

Licht und Batteriezündung.<br />

Aber nicht bei Gert. Dessen Model 11 trägt – wie<br />

seine Indian – eine Acetylän-Gaslampe. Allerdings<br />

hat er den Druckbehälter für das Gas bei der Harley<br />

nicht montiert. Diese Anlagen stellen eine Weiterentwicklung<br />

der seit der Jahrhundertwende gebräuchlichen<br />

Karbidlampen dar, bei denen das Acetylän<br />

quasi vor Ort entstand, weil aus einem Behälter<br />

Wasser auf Karbid in einen darunter liegenden<br />

Behälter tropfte und dabei zu Acetylän reagierte.<br />

Solche Lampen waren in Europa länger üblich als in<br />

den USA, denn dort hatten sich – siehe Indian und<br />

Harley – bereits die wieder auffüllbaren Gaskartuschen<br />

von Prest-O-Lite durchgesetzt. Und galten<br />

um 1915 im Vergleich mit elektrischem Licht aufgrund<br />

der noch wackligen Batterie-Technologie<br />

weiterhin als die verlässlichere Wahl.<br />

Zurück zur heiligen Mechanik. Im Model 11 installierte<br />

Harley erstmals eine mechanisch angetriebene<br />

Ölpumpe. Die bedient sich aus dem kleineren,<br />

2,8 Liter fassenden Reservoir des zweigeteilten<br />

Tanks. Eine quasi durch diesen hindurch stechende<br />

Handölpumpe benutzt Gert nur bei starker Last und<br />

vor langen Gefällstrecken. Welche übrigens einigen<br />

Mut erfordern. „Geradeaus runter mit 100 Sachen –<br />

alles kein Problem. Aber du weißt, dass du irgendwann<br />

bremsen musst“, lacht der fröhliche Hüne.<br />

Nur hinten, weil, wie bei der Indian, vorne nichts<br />

zum Bremsen da ist. Letztere hat immerhin einen<br />

Handhebel, der zusätzlich zur fußbetätigten Backeneine<br />

Außenbandbremse betätigt – wenig wirkungsvolles<br />

Zugeständnis an britische Zulassungsbestimmungen,<br />

die zwei voneinander unabhängige Stopper<br />

verlangten. Und Ausdruck dafür, dass Indian<br />

damals auch bei der Entwicklung lukrativer Exportmärkte<br />

eine Nasenlänge voraus war.<br />

Amerikanischem Standard entsprechend, setzte<br />

Harley-Davidson auf stehendes Auslass- und hängendes<br />

Einlassventil, auch hier bilden horizontal<br />

verrippter Zylinder und vertikal verrippter Zylinderkopf<br />

eine Einheit. Zwei auffällige Ausbuchtungen<br />

im Tank machen Platz für Stoßstangen,<br />

Kipp hebel und Schäfte der Einlassventile, ein geringer<br />

permanenter Ölverlust ist also, wie bei der Indian,<br />

eingeplant. Umso sinniger, dass beide über ein<br />

Ölschauglas verfügen, man glaubt es kaum. Und<br />

noch ein weiterer Vorgeschmack auf die Moderne<br />

findet sich an der Harley: Ab Baujahr 1915 zog eine<br />

fußbetätigte Bypass-Klappe ein, mit der man den<br />

Auspuff von leistungsfördernd-laut auf umweltfreundlich-leise<br />

stellen kann. Die legte ein echter<br />

Gentleman und Tierfreund um, wenn ihm Fuhrwerke<br />

entgegenkamen, und deshalb hieß das Teil auch<br />

Pferdeklappe. Bei freiem Rohr soll der mittlerweile<br />

standardmäßig 1000 cm³ große (anfangs 800 cm³)<br />

Twin nach Werksangaben elf SAE-PS leisten, nach<br />

hiesiger Messung also wohl gute acht. Gert Holmersma<br />

ist‘s egal. Immerhin kann er bestätigen, dass die<br />

Harley keine Spur langsamer unterwegs ist als die<br />

Indian, und dieser Gleichstand hat historische Aussagekraft:<br />

Milwaukee hatte sich vom kaum ernst zu<br />

nehmenden Hinterhofbetrieb zum mit Abstand<br />

größten Konkurrenten gemausert und dank stringenter<br />

Produktentwicklung auch bei den Kunden<br />

einen hervorragenden Ruf.<br />

Leider verhinderte die beginnende Motorradkrise<br />

ein technologisches Wettrüsten. Noch bis 1929<br />

hielt Harley am antiquierten F-Zylinderkopf fest.<br />

Mitte der 20er verkauften beide Companys ihre Big<br />

Twins nur noch in homöopathischen Dosen. Als sie<br />

nach der großen Depression wieder etwas Morgenluft<br />

witterten, grüßten die großen europäischen<br />

Firmen schon von der Überholspur. Aber die interessiert<br />

Thea Bron und Gert Holmersma sowieso nur<br />

beim Auto fahren.<br />

◻<br />

TIPPS FÜR OLDIEFANS<br />

Wer noch mehr herrliche Vorkriegsveteranen besichtigen möchte, dem<br />

sei wärmstens die Ibbenbürener Motorrad-Veteranen-Rallye empfohlen.<br />

Beim größten Event dieser Art auf dem Kontinent treffen sich alljährlich<br />

zu Pfingsten, dieses Mal also vom 13. bis 16. Mai, an die 400 Krafträder<br />

und ihre Fahrer. Ibbenbüren liegt westlich von Osnabrück an den<br />

Ausläufern des Teutoburger Waldes, der Eintritt ins gut ausgeschilderte<br />

Fahrerlager ist selbstverständlich frei. Weitere Infos unter www.<br />

veteranenrallye.de.<br />

Und wer sich mal die volle Nostalgie-Dröhnung geben möchte, der fährt<br />

am letzten September-Wochenende zum Flaeijelfeest nach Nieuwehorne<br />

nahe Heerenveen in der holländischen Provinz Friesland. Aber Vorsicht:<br />

Angesichts herrlicher Dampfmaschinen, massenhaft alter Trecker, Autos,<br />

Motorräder, einem historischen Jahrmarkt (mit Indian-bestückter Steilwand),<br />

handwerklicher und landwirtschaftlicher Vorführungen plus überschäumend<br />

viel guter Laune können einem bei diesem Fest der Extraklasse<br />

glatt die Sinne schwinden. Mehr Infos unter www.flaeijel.frl<br />

Dat is en Dampfmaschin. Und gleich kommen noch viel mehr<br />

76 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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DATEN<br />

Indian Twin Model F,<br />

Baujahr 1914<br />

Motor: Luftgekühlter 42-Grad-V- Zweizylinder-Viertaktmotor,<br />

je zwei Ventile (Einlass über Auslass), Bohrung<br />

82,5 mm, Hub 93 mm, 994 cm³, Nennleistung 7 PS, ein<br />

Schebler-Vergaser, fußbetätigte Mehrscheiben-Trockenkupplung,<br />

handgeschaltetes Zweiganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Einschleifen-Stahlrohrrahmen, Indian-Gabel<br />

vorn mit gezogener Kurzschwinge und Blattfeder, hinten<br />

Zweiarm-Rohrschwinge mit vertikalem Bügel und zwei<br />

Blattfedern, Simplex-Trommelbremse hinten mit zusätzlicher,<br />

handbetätigter Außenbandbremse, Reifen vorn und<br />

hinten 28 x 3.00<br />

Gewicht: zirka 145 kg<br />

Harley-Davidson Model 11F,<br />

Baujahr 1915<br />

Motor: Luftgekühlter 45-Grad-V- Zweizylinder-Viertaktmotor,<br />

je zwei Ventile (Einlass über Auslass), Bohrung<br />

84,1 mm, Hub 88,9 mm, 988 cm³, Nennleistung 11 SAE-<br />

PS bei 3000/min, ein Schebler-Vergaser, fuß- oder handbetätigte<br />

Mehrscheiben-Trockenkupplung, handgeschaltetes<br />

Dreiganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Einschleifen-Stahlrohrrahmen, Harley-Ovalrohr-Gabel<br />

vorn mit geschobener Kurzschwinge und zwei<br />

gekapselten Schraubenfedern, hinten Starrrahmen,<br />

Simplex-Trommelbremse hinten, Reifen vorn und hinten<br />

28 x 3.00<br />

Gewicht: zirka 150 kg<br />

Beim überschäumend nostalgischen<br />

Flaeijelfeest im<br />

friesischen Nieuwehorne<br />

passen selbst 100-jährige<br />

V-Twins perfekt ins Bild


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Boxer in Bestform<br />

BMW-Fan Martin Menz<br />

hat sich aus seiner<br />

verunfallten R 100 in<br />

mehreren Umbaustufen<br />

einen rassigen Sportler<br />

mit HPN-Motor im<br />

Gitterrohrfahrwerk<br />

gebaut, der Druck,<br />

Drehfreude und Alltagstauglichkeit<br />

bietet.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Menz, Heusler<br />

Der Golf war schuld. Er war<br />

auf der Brennerautobahn ins<br />

Schleudern geraten, stand quer<br />

auf der Fahrbahn, als Martin Menz gerade<br />

mit seiner BMW R 100 mit Fallert-Motor<br />

und KTT-Tourensportverkleidung angebrettert<br />

kam. Er hatte keine Chance, den<br />

Einschlag in den Golf zu verhindern. Die<br />

Schäden: Beim Fahrer Schlüsselbein und<br />

Schulterblatt gebrochen, am Motorrad entstand<br />

nahezu Totalschaden, der Motor war<br />

aber zu retten. Wäre auch schade gewesen<br />

um den Boxer, der mit seinen auf dem<br />

Prüfstand gemessenen 82 PS und 84 Newtonmetern<br />

„saugut ging“ und bereits in drei<br />

verschiedenen BMWs insgesamt rund<br />

60 000 Kilometer absolviert hatte.<br />

Das Ganze geschah 1991. Über einen<br />

Be kannten aus der Gespannrennszene<br />

hatte Martin Kontakt zu einem gewissen<br />

Thomas Eckart, in der Boxer-Szene durchaus<br />

kein Unbekannter. Früher als Meister<br />

im Fahrversuch bei BMW tätig, war Eckart<br />

inzwischen bei der Stadt München angestellt,<br />

wo er Jugendliche aus sozialen<br />

Brenn punkten zum Zweiradmechaniker<br />

ausbildete. Eckart hatte noch ein HPN-<br />

Fahrgestell „im Regal liegen“, bestehend<br />

aus Rahmen, Rädern, Gabel und Schwinge<br />

und bot Martin an, die verunfallte<br />

78 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Die Urversion, vor dem Unfall: Hier lief die R 100 mit dem Fallert-Motor und der<br />

KTT-Tourensport-Verkleidung noch, bei einem Abstecher auf die Rennstrecke<br />

Retten, was noch zu retten ist: die Überbleibsel der R 100 nach dem Unfall. Mit etwas<br />

Lade-Geschick passt das alles in einen Peugeot 205, wie Martin Menz beweist<br />

BMW unter Verwendung des geretteten<br />

Fallert-Motors im Rahmen dieser Tätigkeit<br />

mit seinen Schützlingen aufzubauen. „Das<br />

Fahrgestell wurde von HPN in Seibersdorf<br />

gebaut, und der Krauser hat es dann später<br />

in Lizenz bauen lassen für die Krauser-<br />

BMW. Meine ist also keine Krauser, sondern<br />

ein Eigenbau mit HPN-Fahrwerk“,<br />

berichtet der Hesse nicht ganz ohne Stolz.<br />

Heraus kam die Urversion des Bikes, mit<br />

Ducati-Halbschale und silbernem Tank,<br />

1992 fertig geworden und sogleich zugelassen.<br />

Da bei dem Kit von Eckart auch noch<br />

ein Rumpfmotor dabei war, der einmal für<br />

einen BoT-Renner gedacht war, entstand<br />

bald darauf, nämlich 1994, der kühne<br />

Gedanke, diesen aufzubauen und so umzurüsten,<br />

dass er straßenzulassungsfähig<br />

und manierlich im Alltag fahrbar wäre.<br />

Mit der ursprünglichen 344er-Nockenwelle<br />

hatte der Motor ein Leistungsloch<br />

zwischen 4000 und 5000/min, somit „genau<br />

der Bereich, der auf der Landstraße<br />

am meisten Spaß macht“. Also 344er raus,<br />

324er-Nockenwelle rein. Der 1070-Kubikzentimeter-Boxer<br />

mit der stolzen Bohrung<br />

von 98 Millimetern in den aufgebohrten<br />

Zylindern mit um 17 Millimeter kürzerer<br />

Grauguss-Buchse erhielt kürzere Porsche-<br />

Slipperkolben. Die Pleuel sind überarbeitete,<br />

ausgewogene Serienexemplare, die<br />

Welle wurde feingewuchtet. Im Kopf war<br />

Platz für 47er-Einlass- und 40er-Auslassventile,<br />

versorgt wird der Boxer von 40er-<br />

Dellorto-Vergasern mit offenen, kurzen<br />

Trichtern. Ausgeatmet wird durch 45er-<br />

Edelstahl-Krümmer und seriennahe, zulassungsfähige<br />

Schalldämpfer. Die Bosch-<br />

Lichtmaschine wurde durch eine Saprisa<br />

ersetzt, „angeblich aus einer Guzzi“.<br />

Das Ergebnis der Umbaumaßnahmen<br />

kann sich auch auf dem Papier sehen lassen.<br />

„Mit offenen Trichtern drückt der Motor<br />

dank der genialen Abstimmungsarbeit<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 79


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Wieder auferstanden: Der gerettete Fallert-Motor mit neuen Ventildeckeln<br />

wird in den HPN-Gitterrohrrahmen verpflanzt<br />

Als sportliche Eigenbau-Version mit Ducati-Halbschale bereitet die<br />

BMW ihrem Besitzer gut 20 000 spaßige und sorgenfreie Kilometer<br />

DATEN<br />

Eigenbau-HPN-Boxer<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, zwei Ventile<br />

pro Brennraum, 324-Grad-Nockenwelle, Bohrung x Hub 98 x 70,6 mm,<br />

Verdichtung 11:1, Hubraum 1070 cm³, Leistung ca. 90 PS bei 7800/min,<br />

92 Nm bei 6500/min, zwei Dellorto-Vergaser, Ø 40 mm<br />

Kraftübertragung: Fünfganggetriebe, Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: HPN-Gitterrohrrahmen, BMW-Telegabel vorn, Ø 38,5 mm,<br />

verbreiterte Hinterradschwinge, Reifen vorn 110/80 V 18, hinten 150/70<br />

R 18, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 300 mm, Trommelbremse hinten,<br />

Ø 200 mm, Gewicht vollgetankt 185 kg,<br />

Erbauer und Besitzer: Martin Menz<br />

Preis/Wert: nicht ermittelbar<br />

Nm<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

PS<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

2000 4000 6000 1/min<br />

Die Prüfstandmessung<br />

belegt, was machbar ist...<br />

von Mr. Guzzi in Alzey gute 90 PS bei<br />

7800/min und 92 Nm bei 6500/min. Bei<br />

7800/min haben wir auf dem Prüfstand<br />

dann sicherheitshalber aufgehört“, schildert<br />

Martin begeistert. Mit offener Anlage<br />

seien wohl an die 100 PS realisierbar.<br />

Wichtiger war ihm aber stets die gute Fahrbarkeit,<br />

und die stellt der Eigenbau jeden<br />

Tag erneut unter Beweis. Das nutzbare<br />

Dreh zahlband erstreckt sich von 1500 bis<br />

zirka 8500/min – „im Fünften durch die<br />

Stadt rollen und dann am Ortsausgang<br />

aufziehen ist gar kein Problem.“<br />

Durch einige kleinere Veränderungen<br />

am Schaltgestänge gebärdet sich auch das<br />

Getriebe nicht BMW-typisch mit fettem<br />

Klong, sondern so leicht und präzise wie<br />

ein japanisches. Auch die Fahrwerks ab­<br />

Platz zum Schrauben ist in der kleinsten Hütte: Der frisch aufgebaute<br />

HPN-Boxer findet seinen Weg in den bewährten Rahmen<br />

Mit sauber abgestimmten, offenen 40er-Dellorto-Vergasern mit<br />

kurzen Trichtern schwingt sich der Boxer zu Höchstleistungen auf<br />

80 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Der 1070er-Rumpfmotor, der einst für einen BoT-Renner gedacht<br />

war, bekommt etwas entschärfte Nockenwellen verpasst<br />

Die kurzen Kolben waren einst Rohlinge für einen Porsche-Motor,<br />

im Kopf findet hier ein mächtiges 47er-Einlassventil Platz<br />

stimmung hat Wunder bewirkt – die komfortabel<br />

arbeitende Gabel spricht sensibel<br />

an, die Konis hinten sind sowieso tausendfach<br />

bewährt. So zeigt sich die BMW mit<br />

dem tollen Gitterrohr-Chassis als superleichter,<br />

starker und spurstabiler Renner,<br />

der laut Menz in lang gezogenen schnellen<br />

Kurven ebenso satt liegt wie bei Topspeed<br />

auf der Autobahn.<br />

Seit dem Wiederaufbau hat Martins<br />

Bike schon viele Tausend Kilometer weitgehend<br />

problemlos und Spaß-bereitend<br />

absolviert – rund 20 000 Kilometer mit<br />

dem Fallert-Motor und weitere 14 000<br />

nun bereits mit dem stärkeren Ex-BoT-<br />

Rennmotor. Welch großartiger Landstraßen-Brenner<br />

diese BMW darstellt, zeigt<br />

schon der Blick auf die Daten: Gut 90 PS<br />

treffen auf vollgetankt nur 185 Kilogramm<br />

– da lacht das Sportlerherz. Weil aber mit<br />

dem Motorumbau auch die Ducati-Halbschale<br />

wegfiel und durch eine rahmenfeste<br />

R 100 S-Verkleidung ersetzt wurde,<br />

taugt das Bike nun auch noch besser für<br />

Langstrecken. „Man sitzt doch ein wenig<br />

bequemer, zudem fragt nicht gleich jeder<br />

‚Fachmann‘: Ist das 'ne Ducati? So eine<br />

hab ich aber noch nie gesehen.“ Wie sollte<br />

er auch, denn im Brief sind nun nicht nur<br />

alle Umbauten, sondern auch Martin<br />

Menz als Fahrzeughersteller<br />

eingetragen<br />

– Handelsbezeichnung:<br />

MM<br />

1000. Mehr Eigenbau<br />

geht nicht. ◻<br />

AUFRUF<br />

Haben Sie auch einen<br />

Klassiker restauriert oder<br />

zeitgenössisch umgebaut?<br />

Dann nichts wie her mit Text und Bildern an:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>,<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

oder per E-Mail an motorradclassic@motorpresse.de<br />

Sehenswertes Endergebnis: Mit nicht zu tief montierten Lenkerstummeln<br />

und R 100 S-Verkleidung ist das Bike gar tourentauglich<br />

Besitzer und Vielfahrer Martin Menz nutzt seine mit 215 km/h eingetragene<br />

MM 1000 häufig im Alltag und auch auf Langstrecken<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 81


SZENE I<br />

Entwicklung Laverda 650/750 GT<br />

Fliegender Start<br />

Mitte der 60er-Jahre begann für die Marke Laverda eine neue Ära: Mit dem<br />

Zweizylinder 650/750 GT, hier bei einer Testfahrt am Mailänder Flughafen<br />

Linate, legte sie einen furiosen Start ins Segment der Maxi-Motorräder hin.<br />

Text: Eva Breutel; Fotos: Motociclismo Italia, Archiv (2)<br />

82 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 83


SZENE I<br />

Entwicklung Laverda 650/750 GT<br />

Die Motorradwelt staunt nicht<br />

schlecht auf der Earl’s Court<br />

Motorshow in London 1966.<br />

Mitten zwischen renommierten Marken<br />

tummelt sich da nämlich ein Nobody und<br />

fordert die Platzhirsche heraus: Der kleine<br />

Hersteller Laverda aus Italien präsentiert<br />

einen 650er-Zweizylinder-Viertakter, ein<br />

echtes Big Bike. Und was für eins! Es<br />

handelt sich um eine imposante Gran<br />

Turismo mit mächtigem Motor und 18-<br />

Zoll-Rädern, der Fahrer sitzt sportlich<br />

nach vorn gebeugt, das Konzept ist<br />

hoch modern: Fünfganggetriebe, E-Starter,<br />

offener Rückgratrahmen, mittragender<br />

Motor mit oben liegender Nockenwelle.<br />

Stolz verkündeten die Italiener die<br />

statt lichen Leistungen, die sie erreichen<br />

wollen: 52 PS am Hinterrad bei 6500/min<br />

und satte 190 km/h Spitze.<br />

Zweiräder von Laverda gibt es erst seit<br />

1949. Ein eher aus der Not geborenes<br />

Unterfangen für den bekannten Landmaschinenhersteller,<br />

denn Italien braucht<br />

in der Nachkriegszeit dringend günstige<br />

Fortbewegungsmittel. Entsprechend spezialisiert<br />

sich Moto Laverda – im Italienischen<br />

übrigens mit Akzent auf dem ersten<br />

a ausgesprochen – zunächst auf kleine<br />

Hubräume und bringt 1950 einen Einzylinder<br />

mit 75 cm³. Später folgen 200erund<br />

125er-Modelle, die sich auch bei<br />

Lang streckenrennen in Italien und sogar<br />

bei den Six Days gut schlagen und der<br />

Marke zu einem guten Namen im Rennsport<br />

verhelfen – in den kleinen Hubraumklassen.<br />

Einen emotionalen Boliden<br />

zum Träumen hat von ihr niemand erwartet.<br />

Doch Laverda wagt sich keck auf das<br />

angestammte Terrain von Moto Guzzi,<br />

Triumph, BSA und BMW.<br />

Der amerikanische Traum<br />

Seinen Anfang nimmt das erfolgreiche<br />

Big Bike-Abenteuer der Marke zwei Jahre<br />

vor der denkwürdigen Motorshow in London.<br />

1964 schickt Seniorchef Francesco<br />

Laverda seinen Sohn Massimo in die USA.<br />

84 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Scharfe Erprobung: Kurz vor der Auslieferung der ersten GT-Exemplare<br />

nimmt Laverda im April/Mai 1968 mit drei Motorrädern am Motogiro<br />

d‘Italia teil und belegt am Ende die Plätze eins, fünf und sechs<br />

Weil die Entwickler übervorsichtig<br />

sind, wiegt<br />

allein der Motor mehr als<br />

90 Kilogramm<br />

Der soll eigentlich nur herausfinden, ob es<br />

sich lohnen könnte, die hauseigene 125er<br />

dorthin zu exportieren. Doch der 26-Jährige<br />

entdeckt eine neue Welt, nämlich<br />

einen Motorradmarkt, der sich rasant verändert.<br />

Speziell die erfolgreichen Newcomer<br />

aus Japan schlagen ihn in ihren<br />

Bann: günstige, sorgfältig konstruierte<br />

Motorräder mit modernen Motoren und<br />

aufstrebender Leistung, allen voran die<br />

Honda CB 77 Super Hawk, in den USA ein<br />

regelrechter Verkaufsschlager. Weil ihm<br />

die US-Händler von der steigenden Nachfrage<br />

nach großen Hubräumen berichten,<br />

träumt der junge Italiener nicht mehr von<br />

125ern, sondern von einer modernen,<br />

Geglückter Einstand: Edoardo Dossena gewinnt auf einer Laverda 650<br />

die Motogiro-Wertung 1968 in der Klasse über 500 cm³<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 85


SZENE I<br />

Entwicklung Laverda 650/750 GT<br />

„Unser Motorrad wurde<br />

ein Erfolg, eben weil es<br />

so robust war“<br />

DAS VORBILD: HONDA CB 77 SUPER HAWK<br />

Foto: Künstle<br />

Die Ähnlichkeiten sind unverkennbar:<br />

Hondas Paralleltwin diente der Laverda<br />

650/750 GT als Inspiration. Die Honda wurde<br />

bis 1967 in 250 000 Exemplaren gebaut, nämlich<br />

als 250er mit 25 PS (in Deutschland als<br />

CB 72 Supersport bekannt, siehe Foto links; in<br />

den USA hieß sie CB 72 Hawk) und als äußerlich<br />

bau gleiche CB 77 mit 305 cm³, in den USA<br />

Super Hawk genannt. Sie verkaufte sich dort<br />

über 72 000 mal, was den jungen Amerika-<br />

Reisenden Massimo Laverda tief beeindruckte.<br />

Bohrung x Hub betrugen 60 x 54 mm, die<br />

Ventilsteuerung erfolgte über eine kettengesteuerte<br />

obenliegende Nockenwelle, dazu<br />

kamen Vierganggetriebe und E-Starter. 28 PS<br />

sorgten für knapp 160 km/h Spitze. Noch mehr<br />

Erfolg war anschließend der Nach folgerin<br />

beschieden: Die CB 350 mit neuem Motor und<br />

Fünfganggetriebe verkaufte sich ab 1968 in<br />

den USA wie geschnitten Brot.<br />

86 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


großvolumigen Maschine. Sein Vater ist<br />

von dem Projekt allerdings nicht sonderlich<br />

angetan. „Es war ein enormes Risiko“,<br />

erinnert sich Massimos jüngerer Bruder<br />

Piero Laverda. „In Italien gab es für Motorräder<br />

über 500 cm³ damals keine Nachfrage.<br />

Selbst die Klassenbesten, also AJS-<br />

Matchless, Triumph, BSA, Norton und<br />

BMW, verkauften hier 1965 zusammen<br />

nicht mal 200 Stück.“ Doch dass eine neue<br />

Idee her muss, sieht auch Vater Laverda<br />

ein, denn das Erscheinen des Fiat 500 hat<br />

Italiens Motorradhersteller in eine tiefe<br />

Krise gestürzt. Widerstrebend erlaubt er<br />

das risikoreiche Experiment, und so macht<br />

sich Massimo mit Feuereifer ans Werk,<br />

unterstützt von den Technik-Chefs Luciano<br />

Zen und Adriano Valente. Als Inspiration<br />

dient natürlich die Honda Super Hawk,<br />

die es ihm so angetan hat.<br />

In nur 18 Monaten entwickeln sie den<br />

Prototypen, der dann 1966 in London präsentiert<br />

wird. Die Eckdaten stehen schnell<br />

fest: Ein Paralleltwin, um 25 Grad nach<br />

vorn geneigt, um die Bauhöhe zu verringern<br />

und die Kühlung zu verbessern, Ventiltrieb<br />

über eine obenliegende, kettengesteuerte<br />

zweiteilige Nockenwelle, Fünfganggetriebe<br />

modernster Bauart, mittragender<br />

Motor und unten offener Rahmen,<br />

E-Starter, Verarbeitung auf höchstem<br />

Niveau. Zudem soll der Motor nicht ölen,<br />

damals bei fast allen Maxi-Motorrädern<br />

ein Problem. Das kombinierte Motor/<br />

Getriebegehäuse besteht aus Leichtmetall<br />

und ist horizontal geteilt, was Ein- und<br />

Ausbau erleichtert. Mit 75 mm Bohrung<br />

und 74 mm Hub ist der erste Prototyp des<br />

Motors, ein 650er, fast quadratisch ausgelegt,<br />

der kurze Hub erlaubt hohe Drehzahlen<br />

bis etwa 7000/min. Weil der Antrieb<br />

besonders zuverlässig ausfallen soll,<br />

gehen die Entwickler übervorsichtig zu<br />

Werke: Die meisten Komponenten, vom<br />

Pleuel bis zur Duplex-Steuerkette, dimensionieren<br />

sie so großzügig, dass der Motor<br />

nicht nur sehr hoch gerät, sondern auch<br />

über 90 Kilogramm wiegt. „Unser Konstruktionsansatz<br />

war das genaue Gegenteil<br />

von dem der Engländer“, erzählt Piero Laverda.<br />

„Die setzten auf Leichtigkeit und<br />

Handlichkeit. Aber unser Motorrad wurde<br />

ein Erfolg, eben weil es so robust war.“<br />

230 Kilogramm bringt die Maschine in der<br />

Serienfertigung am Ende auf die Waage.<br />

Suche nach Komponenten<br />

Mit der Vorstellung des Prototypen 1966<br />

beginnen die Erprobungsphase und die<br />

Industrialisierung des Projekts, und damit<br />

fangen die Probleme erst richtig an. „Es<br />

gab in Italien nur wenige Zulieferer, die so<br />

hohe Standards, wie wir sie uns vorstellten,<br />

einhalten konnten“, erklärt Piero Laverda.<br />

Dellorto liefert zwei 29er-Vergaser<br />

neuester Bauart, Ceriani die hydraulisch<br />

gedämpfte Telegabel mit 35 mm Durchmesser<br />

sowie die dreifach verstellbaren<br />

Feder beine, Pirelli entwickelt extra spezielle<br />

Hochgeschwindigkeitsreifen für<br />

die beiden 18-Zoll-Leichmetallfelgen. Die<br />

Trommelbremsen vorn und hinten steuert<br />

Die Instrumente stammen von Smith<br />

aus England und sind elastisch montiert<br />

Diese wilde Konstruktion betätigte das<br />

Bremslicht, wenn vorn gebremst wurde<br />

Die Trommelbremsen (vorn 230 mm groß)<br />

baute Laverda ab 1970 selbst<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 87


SZENE I<br />

Entwicklung Laverda 650/750 GT<br />

Grimeca bei; sie treffen allerdings unter<br />

den späteren Kunden nicht gerade auf<br />

Gegenliebe, denn im Nassen reduziert<br />

sich ihre Bremskraft gegen null. Bei späteren<br />

Modellen der 750er baut Laverda daher<br />

selbst gefertigte Bremsen ein. Viele<br />

Teile stammen aber auch aus dem Ausland,<br />

was die Lieferwege beschwerlich<br />

macht: Aus England kommen von Smith<br />

die Instrumente, von Lucas die Bedienelemente<br />

und von Renolds die Ketten, aus<br />

Deutschland von Bosch der Scheinwerfer,<br />

die Lichtmaschine und der Anlasser.<br />

Als schwierig entpuppt sich die Suche<br />

nach einer Gießerei, die den Motor entsprechend<br />

den Vorgaben fertigt. Mit seinen<br />

feinen Kühlrippen und den Hohlräumen<br />

im Innern ist der luftgekühlte Zweizylinder<br />

nicht einfach herzustellen, es<br />

besteht das Risiko von Mikrofissuren, der<br />

häufigsten Ursache für den Austritt von<br />

Öl. In Gallarate bei Mailand wird man<br />

schließlich fündig, die Gießerei FLAM<br />

hat das nötige Know-how und auch den<br />

Willen, das Konzept umzusetzen. Später<br />

übernimmt Laverda sogar die Mehrheit<br />

an der Gießerei, um eine kontinuierliche<br />

Lieferung sicherzustellen. Auch im Werk<br />

in Breganze nördlich von Vicenza kommt<br />

es zu großen Umstellungen. Neue Maschinen<br />

sind erforderlich, ebenso neue Arbeitsprozesse<br />

und Qualitätsstandards. Die<br />

Fabrik wird völlig umgekrempelt.<br />

Erprobung beim Motogiro<br />

Vier Testfahrer erproben das Motorrad<br />

anderthalb Jahre lang, Massimo Laverda<br />

ist zufrieden: Der Motor leckt nicht, der<br />

E-Starter funktioniert auch bei Kälte, das<br />

Getriebe ist robust. Im April 1968 beginnt<br />

die Serienproduktion. Gegenüber dem<br />

Proto typen gibt es noch einige Anpassungen,<br />

unter anderem wird der Hubzapfenversatz<br />

der aus mehreren Teilen<br />

zusammengesetzten Kurbelwelle von 180<br />

auf 360 Grad geändert, was den Durchzug<br />

verbessert. Außerdem geht neben dem<br />

650er- ein 750er-Modell in Serie, baugleich<br />

bis auf die von 75 mm auf 80 mm<br />

vergrößerte Bohrung, die dem Motor zu<br />

mehr Druck aus dem Keller verhilft.<br />

Vor der Auslieferung der ersten Exemplare<br />

setzt Massimo Laverda noch einmal<br />

auf volles Risiko und meldet eine 650er<br />

und drei 750er zum Motogiro d’Italia an,<br />

einem harten einwöchigen Rennen, bei<br />

dem es neben Sonderprüfungen auf Rennund<br />

Bergstrecken auch Offroad-Einsätze<br />

zu bewältigen gilt. Das Vertrauen des jungen<br />

Managers in seine Schöpfung zahlt<br />

Die Schaltung der Laverda sitzt rechts,<br />

wie damals bei Motorrädern üblich<br />

sich aus, die 650er siegt in ihrer Klasse,<br />

auch alle anderen Maschinen kommen<br />

ins Ziel – ein großartiger Beleg für ihre Zuverlässigkeit.<br />

Händler und Kunden nehmen<br />

das Motorrad begeistert an, wenn<br />

auch nicht ganz so, wie von Massimo Laverda<br />

geplant: Er hat die 650er für Italien<br />

und das restliche Europa vorgesehen, die<br />

750er allein für die USA. Doch alle Märkte<br />

verlangen nach der 750er, die statt 50 immerhin<br />

52 PS leistet und mit ihrem geringeren<br />

Verdichtungsverhältnis (7,7:1 statt<br />

9:1) dem Motor mehr Elastizität verleiht.<br />

Kurzerhand nimmt Laverda die 650er<br />

nach nur 52 gebauten Exemplaren aus<br />

der Produktion und konzentriert sich<br />

allein auf die 750 GT.<br />

Verschiedene 750er-Modelle<br />

Zu dieser „ Gran Turismo“ gesellt sich bereits<br />

1969 die Variante S (Sportivo) mit<br />

Monoposto-Sitzbank. 1970 folgt die SF<br />

Die Welle für den Drehzahlmesser<br />

­befindet sich auf dem Zylinderkopf<br />

88 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Foto: Humke<br />

Piero Laverda ist heute noch bei<br />

<strong>Classic</strong>-Rennen in ganz Europa aktiv<br />

Die Macher und ihr Meisterwerk: von links Massimo Laverda, der technische<br />

Direktor Luciano Zen und Massimos jüngerer Bruder Piero<br />

Zeitgenössische Werbung: „Laverda<br />

verkauft neue Emotionen!“<br />

Vorserien-Exemplar der 750 GT aus dem Jahr 1967. In der<br />

Serie (rechts) gab es dann noch einige Änderungen<br />

Getauscht wurden Federbeine, Sitzbank, Rücklicht und<br />

Gaszug. Ceriani-Gabel und Trommelbremsen blieben<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 89


SZENE I<br />

Entwicklung Laverda 650/750 GT<br />

Auch wenn er wie ein Langhuber wirkt: Der Motor ist kurzhubig<br />

mit 75 x 74 mm bei der 650er und 80 x 74 mm bei der 750er<br />

Große Mehrscheibenkupplung,<br />

klauengeschaltetes<br />

Fünfganggetriebe<br />

Primärantrieb per Triplexkette,<br />

dazu Zahnradantrieb<br />

für den Doppelunterbrecher<br />

Gut im Schnittbild zu sehen sind alle Kettensteuerungen<br />

der 750er, vom E-Starter über den Primärantrieb<br />

bis zum Ventiltrieb mit Kettenspanner<br />

90 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


Kult auf zwei RädeRn<br />

(die Abkürzung steht für Super Freni, also<br />

Superbremsen) mit 60 PS und niedrigerem<br />

Rahmen, die Laverda mit einer selbst konstruierten<br />

Duplex-Trommelbremse fürs<br />

Vorderrad bestückt. Bei der SF1 von 1972<br />

erhöhen 36er-Dellorto-Vergaser und ein<br />

Conti-Auspuff die Leistung gar auf 66 PS<br />

und eine Höchstgeschwindigkeit nahe<br />

200 km/h. 1974 kommt die SF2 mit Scheibenbremsen<br />

vorn, 1976 schließlich die<br />

SF3, die auch hinten auf eine Scheibenbremse<br />

setzt. Die GT-Version wird derweil<br />

durch die GTL abgelöst, die mit aufgefrischtem<br />

Design neue Kunden anlocken<br />

soll. Doch ihre alten Laverda-Trommelbremsen<br />

sind nicht mehr zeitgemäß, nur<br />

251 Stück werden produziert. Prunkstück<br />

der 750er-Serie ist natürlich die SFC<br />

(Super Freni Competizione), sozusagen<br />

der erste italienische Supersportler und<br />

ein echter Meilenstein der Motorradgeschichte,<br />

gebaut in nur 549 Exemplaren<br />

zwischen 1971 und 1977.<br />

Massimo Laverdas mutige Entscheidung,<br />

eine Maschine mit großem Hubraum<br />

zu bauen, zahlt sich für die Marke<br />

aus. Im Gegensatz zu vielen anderen<br />

italienischen Motorradherstellern überlebt<br />

Laverda die durch den Autoboom ausgelöste<br />

Krise, in fast zehn Jahren Produktionszeit<br />

setzt man von der 750er in all<br />

ihren Varianten exakt 18 634 Stück ab.<br />

Hätten die Besucher der Earl’s Court<br />

Motorshow in London das 1966 schon gewusst,<br />

sie wären wohl aus dem Staunen<br />

gar nicht mehr herausgekommen. ◻<br />

www.motorrad-classic.de<br />

Das schön<br />

restaurierte<br />

Exemplar<br />

auf unseren<br />

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eine 750 GT<br />

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NACHDRUCK<br />

92 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Im Test in <strong>MOTORRAD</strong><br />

8/1984 musste der 45 PS<br />

starke Zweitakt-Renner<br />

von Suzuki seine Qualitäten<br />

im Alltag unter<br />

Beweis stellen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 93


NACHDRUCK<br />

<br />

94 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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NACHDRUCK<br />

RÜCKBLICK<br />

Foto: Wolf<br />

Die<br />

Suzuki RG 250<br />

Gamma<br />

aus heutiger<br />

Sicht<br />

Die ab 1984 angebotene RG 250 Gamma<br />

war ein Bike der Extreme: laut, leicht,<br />

handlich, giftig, jedoch durchzugsschwach<br />

und teuer. Aber stets intensiv.<br />

Redakteur Gerhard<br />

Eirich mag Exoten à<br />

la Zweitakt-RG<br />

„Eine RG 250 ist die<br />

pure Unvernunft –<br />

macht aber einen<br />

Höllenspaß“<br />

Ganz oder gar nicht – alles oder nichts.<br />

Die Suzuki RG 250 Gamma war zu ihrer<br />

Zeit mit das Unvernünftigste, was es an<br />

Fortbewegungsmitteln zu kaufen gab. Aber<br />

oftmals sind es ja genau die unvernünftigen<br />

Dinge, die am meisten Spaß machen, weil<br />

sie, wie im Falle der RG, kompromisslos<br />

sind. Die kleine 250er fordert die volle Aufmerksamkeit<br />

des Fahrers – aufs Schalten,<br />

um stets im schmalen Bereich der Leistungsabgabe<br />

zu bleiben, der sich von 7000<br />

bis 9000/min erstreckt. Drunter geht nichts, drüber ist Feierabend.<br />

Sie bietet dafür Rennfeeling auf der Straße, maximale Adrenalinausschüttung<br />

und den Biss, den nur ein Zweitakter liefern kann,<br />

gepaart mit der grandiosen Handlichkeit eines rund 150 Kilogramm<br />

leichten “Mopeds“.<br />

Geringes Gewicht, nicht zuletzt dank des fortschrittlichen, nur<br />

7,6 Kilogramm leichten Alurahmens, überragende Agilität dank<br />

16-Zoll-Vorderrad, dazu ein 45 PS starker Zweitakt-Twin, der die<br />

Suzuki in nur 6,5 Sekunden von null auf hundert katapultierte – das<br />

alles begeisterte. Uns, die wir damals, als die RG präsentiert wurde,<br />

das 50er-/80er-Alter gerade erst hinter uns gelassen hatten und<br />

endlich „echte“ Motorräder fahren durften, faszinierte natürlich<br />

­diese Renntechnik im käuflichen Alltags-Sportler, bot sie doch die<br />

geliebte spitze Charakteristik eines Kleinkraftrads, nur eben mehrere<br />

Leistungs-Ligen höher. Andererseits war die RG mit knapp 9000<br />

Mark ohnehin zu teuer – dafür gab es bereits richtig starke Viertakt-Big<br />

Bikes, die deutlich schneller als die für eine 250er stolzen<br />

172 km/h liefen. Leisten konnten wir uns beides nicht.<br />

Wer sich damals also eine neue RG gönnte, legte ein klares<br />

Bekenntnis zur Unvernunft und zum Zweitaktspaß ab und hat seine<br />

kleine Giftspritze hoffentlich bis heute behalten. Denn mittlerweile<br />

gehört die herrlich barock gestylte 250er, wie auch ihre Nachfolgerinnen<br />

namens RGV, zu den gesuchten Relikten einer Zeit, in der<br />

Unvernunft noch in Reinform zelebriert wurde – ungeachtet jeglicher<br />

Verbrauchs-Diskussionen, strenger Abgasvorschriften oder Allrounder-Ansprüchen.<br />

Haltet Zweitakter wie die RG am Leben!<br />

96 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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SERVICE I<br />

Trommelbremsen warten, Teil 1<br />

BREMS-<br />

PUNKTE<br />

Obwohl sich in den 1970er-Jahren<br />

die Scheibenbremse durchsetzte,<br />

verzögern noch sehr viele Motorrad-<br />

Klassiker mit Trommelbremsen. Wir<br />

zeigen, worauf es bei der Wartung<br />

ankommt, damit die Stopper<br />

perfekt funktionieren.<br />

Text und Fotos von Marcel Schoch<br />

Bei der CB 750<br />

scheinen Beläge,<br />

Rückholfedern<br />

und der Bremsnocken<br />

in Ordnung<br />

zu sein,<br />

außerdem ist<br />

hier nur wenig<br />

Bremsabrieb zu<br />

finden<br />

98 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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Nicht einmal gusseiserne Klassik-Liebhaber<br />

werden bestreiten, dass Scheibenbremsen<br />

in der Summe ihrer Eigenschaften heute<br />

den altehrwürdigen Trommelbremsen überlegen<br />

sind. Und doch gehören Letztere für viele einfach<br />

zum Erscheinungsbild eines Motorrad-Oldies.<br />

Selbst bei modernen Maschinen sind sie nicht<br />

ausgestorben. Das hat gute Gründe, wie Wolfgang<br />

Schelbert bestätigt, Zweiradmechaniker und Inhaber<br />

der freien Motorradwerkstatt „Wolfis Garage“ in<br />

Sees haupt (www.wolfis-garage.de). „Insbesondere<br />

bei leichten Motorrädern, wo es auch auf günstige<br />

Produktionskosten ankommt, sind deren Bremsleistung<br />

vor allem am Hinterrad völlig ausreichend und<br />

sogar durchaus vergleichbar mit Scheibenbremsen.<br />

Vorausgesetzt natürlich, dass sie technisch einwandfrei<br />

und gut eingestellt sind.“<br />

Dann haben Trommelbremsen sogar gewisse Vorteile<br />

gegenüber Scheibenbremsen. So etwa bei Nässe,<br />

dank der geschlossenen Bauweise. Außerdem dauert<br />

es länger, bis eine Trommelbremse überhitzt und<br />

Fading zeigt. Das liegt an der größeren Reibfläche<br />

und der höheren Masse der aktiven Bremskomponenten.<br />

Doch es gibt auch Nachteile. So verbleibt<br />

Bremsabrieb in der Bremstrommel, der als puderiger<br />

Staub den Reibwert der Bremsbeläge deutlich herabsetzen<br />

kann. „Ferner sind Wartungsarbeiten, wie<br />

zum Beispiel die Kontrolle der Beläge oder ihr Wechsel,<br />

sehr viel aufwendiger als bei Scheibenbremsen“,<br />

weiß Wolfgang. Anhand der hinteren Simplex-Trommel<br />

einer Honda CB 750 K2 von 1972 demonstriert er<br />

uns, worauf es bei der Wartung ankommt.<br />

„Der Kunde hat mir berichtet, dass er noch vor<br />

geraumer Zeit nur leicht auf den Fußbremshebel<br />

treten musste, um das Hinterrad zum Blockieren zu<br />

bringen. Jetzt kann er sich voll darauf stellen, ohne<br />

dass die Honda nennenswert verzögert.“ Zur Ursachenforschung<br />

muss Wolfgang die Honda-Trommel<br />

somit komplett zerlegen.<br />

Ankerplatte ausbauen und zerlegen<br />

Der Aufwand ist durchaus beachtlich. Um an das Innere<br />

der Trommelbremse zu kommen, muss nämlich<br />

das Hinterrad ausgebaut werden. Bei der Honda sind<br />

davor die beiden linken Auspufftöpfe zu demontieren.<br />

Nach dem Ziehen des Sicherungssplints löst<br />

Wolfgang dann die Mutter der Hinterachse, nimmt<br />

sie ab und lockert die Kettenspanner. Anschließend<br />

demontiert er das Hinterradbremsgestänge, indem er<br />

den Bremshebel mit der Hand ein Stück nach vorne<br />

drückt, sodass die Einstellmutter am Bremsgestänge<br />

ohne Druck vom Widerlager leicht abgeschraubt<br />

werden kann. Vor der Entnahme der Hinterachse ist<br />

noch die Bremsankerstrebe (auch Bremsabstützung<br />

genannt) zu lösen. Deren Verschraubung ist ebenfalls<br />

mit einem Splint gesichert.<br />

Achtung: Dieser darf keinesfalls fehlen oder bei<br />

der späteren Montage vergessen werden! Beim Zerlegen<br />

der Bremsankerverschraubung darauf achten,<br />

wie sie aufgehängt ist. „Einige Bremsanker stützen<br />

sich am Rahmen der Maschine ab“, erklärt Wolfgang.<br />

„Ist das der Fall, muss die Aufnahme an der Bremsankerplatte<br />

drehbar gelagert sein, da sonst der Bremsanker<br />

das Einfedern der Schwinge blockieren würde.“<br />

Wichtig: Den Zustand der Verschraubung im<br />

Bremsankerlager sorgsam prüfen. Festgerostete<br />

Bremse zerlegen<br />

Vor dem Ausbau des<br />

Hinterrads zunächst<br />

das Bremsgestänge<br />

vom hinteren Bremshebel<br />

lösen.<br />

Danach die Haltestrebe<br />

der Bremsankerplatte<br />

von Letzterer<br />

trennen. Nun lässt<br />

sich das Hinterrad<br />

problemlos ausbauen<br />

Die Bremsankerplatte<br />

mit den daran montierten<br />

Bremsbelägen<br />

lässt sich einfach aus<br />

der Bremstrommel<br />

ziehen.<br />

Zum Ausbau der<br />

Bremsbeläge zuerst<br />

die Sicherungssplinte<br />

von den Lagerbolzen<br />

der Bremsbeläge<br />

entfernen<br />

Hinter den beiden<br />

Sicherungssplinten<br />

befindet sich eine<br />

Distanzplatte. Auch<br />

diese muss runter.<br />

Um die Beläge abziehen<br />

zu können,<br />

muss der Bremsnocken<br />

um 90 Grad<br />

gedreht werden<br />

Mit einem Schraubendreher<br />

lassen<br />

sich nun die Bremsbeläge<br />

von ihren Lagerbolzen<br />

abhebeln.<br />

Die Bremsbeläge<br />

stehen wegen der<br />

Rückholfedern unter<br />

Spannung. Deswegen<br />

klappt sie Wolfgang<br />

seitlich weg<br />

Wolfgang markiert<br />

mit einem Körner die<br />

exakte Position des<br />

Bremshebels auf dem<br />

Nocken.<br />

Nach dem Lösen der<br />

Spannschraube lässt<br />

sich der Bremshebel<br />

mit einem Schraubendreher<br />

von der<br />

Verzahnung des<br />

Nockens abhebeln<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 99


SERVICE I<br />

Trommelbremsen warten, Teil 1<br />

Bremsnocken und -lager<br />

Nach dem Herausziehen<br />

des Bremsnockens<br />

erkennt man<br />

hier in dessen Lager<br />

viel Schmutz und<br />

Abrieb. Auch in den<br />

Fettvertiefungen des<br />

Nockens (Pfeil) hat<br />

sich viel Roststaub<br />

und Straßenschmutz<br />

angesammelt<br />

Wolfgang zieht den<br />

in einen Schraubstock<br />

eingespannten<br />

Bremsnocken von<br />

Hand mit einem<br />

Schmirgelvlies ab.<br />

Die Verzahnung<br />

muss ebenfalls gereinigt<br />

werden, am<br />

besten mit einer<br />

Kupferdrahtbürste in<br />

Längsrichtung<br />

Erst nach der<br />

gründlichen Reinigung<br />

lässt sich<br />

wirklich beurteilen,<br />

ob das Lager des<br />

Bremsnockens noch<br />

funktionsfähig ist<br />

Die Bohrung des<br />

Bremsnockenlagers<br />

säubert Wolfgang<br />

hier mit einem verdrehten<br />

und mit<br />

Reiniger getränkten<br />

Schmirgelvlies.<br />

Ergebnis: Hier ist das<br />

Lager noch in einem<br />

guten Zustand, die<br />

Weiterverwendung<br />

bedenkenlos möglich<br />

Bremsbeläge und Reibflächen<br />

Die Rückholfedern<br />

der Bremsbeläge<br />

lassen sich am besten<br />

aushängen, wenn die<br />

Beläge im Winkel von<br />

90 Grad zueinander<br />

stehen<br />

Bremsankerlager führen nämlich zu einem bockenden<br />

Hinterrad, da die Dämpfung stark beeinflusst<br />

wird. „Im schlimmsten Fall kann ein festes Bremsankerlager<br />

zum Bruch der Bremsankerstrebe führen“,<br />

mahnt Wolfgang, „da die Schwingenbewegung<br />

die Strebe dann ständig biegt.“ Schraube und Lager<br />

müssen zudem spielfrei und gut gefettet sein.<br />

Bei der Honda stützt sich der Bremsanker direkt<br />

an der Schwinge ab, dessen Lager muss somit keine<br />

Drehbewegung der Schwinge ausgleichen. Trotzdem<br />

sieht sich Wolfgang auch hier die Verschraubung<br />

sehr genau an. Schließlich handelt es sich um ein<br />

sicherheitsrelevantes Bauteil, das weder korrodiert<br />

noch beschädigt sein darf. Nachdem auch der Bremsanker<br />

frei ist, kann man die Hinterachse herausziehen<br />

und das Hinterrad – nach dem Abheben der Kette<br />

– zur Seite herausfädeln. Nun kann die eigentliche<br />

Arbeit an der Trommelbremse beginnen.<br />

Wolfgang stellt das schwere Hinterrad auf die<br />

Werkbank, zieht die Bremsankerplatte samt den daran<br />

montierten Belägen aus der Bremstrommel und<br />

begutachtet sämtliche Komponenten. „Hier sind das<br />

Innere der Bremstrommel und Beläge, Federn sowie<br />

die Lagerbolzen der Beläge auffallend sauber. An<br />

Abrieb kann die mangelnde Bremswirkung also nicht<br />

liegen.“ Um den Grund zu finden, muss er die gesamte<br />

Mechanik zerlegen. Hierzu spannt er die Bremsankerplatte<br />

in den Schraubstock und entfernt zunächst<br />

die Sicherungssplinte der Bremsbelag-Lager sowie<br />

die darunter liegenden Distanzscheiben. Zum Abziehen<br />

der Beläge dreht Wolfgang noch den Bremsnocken<br />

um 90 Grad. „Bei der CB 750 hat dieser einen<br />

Führungsgrat, der verhindert, dass die Beläge seitlich<br />

vom Nocken wegwandern“, so Wolfgang. „Steht der<br />

Nocken in ‚Betriebsstellung‘, lassen sie sich nicht<br />

senkrecht vom Bremsbelag-Lager abziehen.“<br />

Da er hierfür einen Schraubendreher benötigt,<br />

vermutet unser Experte bereits hier, dass die Bremse<br />

wegen mangelnder Schmierung nicht recht funktioniert.<br />

„Normalerweise lassen sich die Beläge ganz<br />

leicht abziehen. Hier jedoch klemmen sie regelrecht<br />

auf den Achsen.“ Nach dem Abhebeln bestätigt sich<br />

Wolfgangs Vermutung, denn beide Achsen sind völlig<br />

trocken. Der Bremsnocken läuft ebenfalls schwergängig<br />

in seinem Lager. Zum Ausbau von der Bremsankerplatte<br />

schraubt er den Bremshebel ab und zieht<br />

ihn von der Verzahnung des Nockens. Zuvor markiert<br />

er aber noch mit einem Körnerpunkt dessen<br />

exakte Position auf der Achse. „Das erleichtert beim<br />

späteren Zusammenbau die genaue Einstellung der<br />

Bremse“, weiß der versierte Schrauber.<br />

Der Bremsnocken und dessen Lager<br />

Das Herausziehen des Bremsnockens ist schwierig,<br />

er sitzt fest in seinem Lager. Als erfahrener Mechaniker<br />

kennt Wolfgang jedoch die Tricks, um widerspenstige<br />

Verbindungen zu lösen. Er spannt den<br />

Nocken in den Schraubstock und ruckelt die Ankerplatte<br />

durch Pendelbewegungen von der Achse des<br />

Bremsnockens. Sowohl der Nocken als auch dessen<br />

Führungslager in der Ankerplatte sind völlig trocken.<br />

In den Fettvertiefungen hat sich sogar Roststaub und<br />

Straßenschmutz gesammelt. „Dieser zähe Staub verhindert<br />

die saubere Drehbewegung der Achse des<br />

Bremsnockens“, stellt Wolfgang fest. „Dadurch geht<br />

viel Bremskraft verloren.“<br />

100 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Um den Zustand der einzelnen Baugruppen besser<br />

beurteilen zu können, wäscht Wolfgang alle Teile<br />

in einer speziellen Reinigungsmaschine mit Reinigungslösung.<br />

„Bremsenteile dürfen nie trocken gereinigt<br />

werden, schon gar nicht mit Pressluft“, warnt<br />

Wolfgang. „Bremsstaub ist lungengängig und damit<br />

extrem schädlich für die Gesundheit.“ Unser Zweirad-Profi<br />

denkt hier vor allem an asbesthaltige<br />

Bremsbeläge. Die sind zwar seit vielen Jahren verboten,<br />

bei vielen Oldtimern aber noch immer verbaut.<br />

Da man sich über die Zusammensetzung der Beläge<br />

nie sicher sein kann, sollte man hier lieber Vorsicht<br />

walten lassen und möglichst keinen Bremsstaub<br />

beim Arbeiten und Reinigen aufwirbeln. „Wer keine<br />

Teilewaschanlage hat, sollte mit Motorradreiniger<br />

arbeiten“, empfiehlt Wolfgang. „Bremsenreiniger ist<br />

hierfür, trotz seines Namens, ungeeignet. Er verdunstet<br />

schlicht zu schnell und bindet keinen Staub.“<br />

Nach gründlicher Reinigung sämtlicher Teile<br />

spannt Wolfgang den Bremsnocken in den Schraubstock<br />

und zieht dessen Achse von Hand mit einem<br />

Schmirgelvlies ab. Nach wenigen Minuten ist die<br />

Oberfläche völlig von Rost befreit und erstrahlt beinahe<br />

im Neuzustand. Die Verzahnung zur Aufnahme<br />

des Bremshebels reinigt er zusätzlich mit einer Kupferdrahtbürste.<br />

Das Achslager des Bremsnockens<br />

säubert er ebenso mit dem Schmirgelvlies, indem er<br />

es zu einer Rolle verdreht und durch die Bohrung<br />

zieht. Danach steckt er beide Teile zusammen und<br />

prüft das Spiel. Hier ist alles maßhaltig, der Bremsnocken<br />

kann bedenkenlos weiterverwendet werden.<br />

Bremsbeläge und Reibfläche<br />

Der nächste Prüfpunkt gilt den Bremsbelägen. Jene<br />

der CB 750 sind fast neuwertig, was die Belagstärke<br />

anbelangt. Auch die Reibflächen zeigen keine Ausbrüche<br />

oder verglaste Stellen. Letzteres wäre ein Indiz<br />

für eine Überhitzung der Beläge. Nur die beiden<br />

Rückholfedern weisen eine leichte Korrosion auf, die<br />

Wolfgang in seiner Teilewaschanlage entfernt. Zur<br />

Kontrolle biegt er die Federn anschließend in alle<br />

Richtungen. So erkennt man, ob sich noch Korrosion<br />

oder Schmutz zwischen den Federwicklungen befindet.<br />

Das Ergebnis überzeugt in diesem Fall, beide<br />

Federn sind völlig sauber. Lediglich ein Federende ist<br />

leicht verbogen. „Vermutlich wurde der Federhaken<br />

bei der Montage etwas verbogen.“ Das kann Wolfgang<br />

mit einer Spitzzange wieder richten.<br />

Danach wischt er mit einem feuchten Tuch den<br />

Schmutz von den Bremsbelägen und kontrolliert den<br />

Zustand der Bremstrommel. „Hier ist darauf zu achten,<br />

dass die Reibfläche der Bremstrommel keine Riefen,<br />

Vertiefungen, Kanten oder Korrosion aufweist“,<br />

sagt Wolfgang und fährt prüfend mit dem Finger<br />

über die Reibfläche. Die Bremstrommel ist bei unserem<br />

Fotomodell jedoch mustergültig. Da keine weiteren<br />

Schäden vorliegen, kann sich der Profi wieder an<br />

den Zusammenbau der Bremse machen.<br />

Zusammenbau und Einstellung<br />

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.<br />

Wolfgang achtet darauf, sämtliche beweglichen<br />

Komponenten der Bremse sorgfältig zu schmieren.<br />

„Beim Schmieren darf man keinesfalls zu viel Fett<br />

verwenden“, mahnt er. „Alles, was überschüssig ist<br />

oder aus den jeweiligen Schmierstellen herausquillt,<br />

Zusammenbau<br />

Die Federhaken dürfen<br />

weder verbogen<br />

noch beschädigt sein.<br />

Diese hier sind in<br />

Ordnung und können<br />

weiterverwendet<br />

werden.<br />

Bei der Reinigung<br />

auch die Zwischenräume<br />

der Federn<br />

von Rost und<br />

Schmutz befreien<br />

Zur Reinigung können<br />

die Bremsbeläge<br />

mit einem fettfreien<br />

Putzlappen gründlich<br />

abgewischt werden.<br />

Das Widerlager des<br />

Bremsnockens darf<br />

am Belagträger keine<br />

Beschädigungen oder<br />

Dellen aufweisen<br />

Bei dieser Honda CB<br />

750 Four K2 präsentiert<br />

sich die Reibfläche<br />

in der Bremstrommel<br />

in einem<br />

fast noch neuwertigen<br />

Zustand<br />

Hier sieht man die<br />

komplette Bremsmechanik<br />

des<br />

hinteren Stoppers<br />

der Honda. Deren<br />

Simplex-Trommelbremse<br />

besteht<br />

aus lediglich zwölf<br />

Bauteilen<br />

Der Zusammenbau<br />

der Bremse beginnt<br />

mit dem sorgfältigen<br />

Einfetten des Bremsnockens.<br />

Nach dem Einführen<br />

des Bremsnockens in<br />

das Lager unbedingt<br />

das überschüssige<br />

Fett entfernen!<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 101


SERVICE I<br />

Trommelbremsen warten, Teil 1<br />

Zum Schutz der<br />

Bremsnocken-<br />

Verzahnung gegen<br />

Korrosion ist diese<br />

ebenfalls mit Fett<br />

zu versehen. Dank<br />

Körner-Markierung<br />

gelingt die Montage<br />

des Bremshebels<br />

auf der Welle<br />

des Nockens ohne<br />

Probleme<br />

Die Lager der Bremsbeläge<br />

ebenfalls<br />

mit hitze beständigem<br />

Wälzlagerfett versehen.<br />

Beim Einhängen<br />

der Rückholfedern<br />

darauf achten,<br />

dass deren Enden zur<br />

Bremsankerplatte<br />

weisen<br />

Nach der Montage<br />

des ersten Bremsbelags<br />

wird der zweite<br />

durch Ziehen in<br />

Position gebracht.<br />

Bei der Montage die<br />

Sicherungssplinte<br />

immer durch neue<br />

ersetzen. Falsche<br />

Sparsamkeit ist hier<br />

lebensgefährlich!<br />

Einbauen und einstellen<br />

Bei korrekter<br />

Mon tage lässt sich<br />

die komplettierte<br />

Bremsankerplatte<br />

problemlos in die<br />

Trommel schieben.<br />

Das Hinterrad zunächst<br />

„locker“ in der<br />

Schwinge positionieren,<br />

die Achse aber<br />

noch nicht festziehen<br />

Zur Montage-Vorbereitung<br />

fettet Wolfgang<br />

die Verschraubung<br />

der Bremsankerstrebe<br />

an der<br />

Bremsankerplatte.<br />

Das Einstellgewinde<br />

am Bremsgestänge<br />

zum leichteren<br />

Einstellen ebenfalls<br />

reinigen und leicht<br />

fetten<br />

muss vollständig entfernt werden.“ Ansonsten besteht<br />

die Gefahr, dass Fett auf die Bremsbeläge gelangt,<br />

wenn die Bremse heiß wird.<br />

Nach dem Zusammenbau der Trommelbremse<br />

und dem Einbau des Hinterrads (siehe Fotos) gilt es<br />

im letzten Arbeitsschritt, die richtige Einstellung zu<br />

finden. Zuvor muss allerdings die Kette gespannt<br />

werden, da sich sonst durchs Spannen der Kette die<br />

Einstellung der Bremse wieder verändern kann.<br />

Beim Einstellen darauf achten, dass der Fußbremshebel<br />

einen maximalen Betätigungsweg hat.<br />

„Hierzu den Hebel so einstellen, dass er zunächst<br />

waagrecht steht und am oberen Anschlag anliegt“,<br />

erklärt Wolfgang. „Viele justieren den Fußbremshebel<br />

jedoch so, dass er leicht nach unten geneigt ist,<br />

damit beim Fahren der Fuß nicht versehentlich auf<br />

ihm ruht.“ Das ist jedoch verkehrt, weil hierdurch<br />

viel Hebelweg verloren geht. Auch an der Honda war<br />

der Bremshebel falsch eingestellt. Wolfgang hat ihn<br />

daher abgebaut und anschließend wieder auf der gereinigten<br />

und geschmierten Mitnehmer-Verzahnung<br />

des Hebelgestänges waagrecht montiert. Bei der<br />

Montage sicherstellen, dass der Mitnehmerhebel für<br />

das Bremsgestänge ebenfalls auf dem maximalen Betätigungsweg<br />

– also am oberen Anschlag – ansteht.<br />

Anschließend wird hinten das Bremsgestänge am<br />

Bremshebel der Ankerplatte eingehängt und die Einstellschraube<br />

aufgesetzt. Zum leichteren Einstellen<br />

sollten der Mitnehmerbolzen und das Gewinde des<br />

Gestänges leicht gefettet werden. Da bei korrekter<br />

Montage des Fußbremshebels der maximale Hebelweg<br />

zur Verfügung steht, kann das Bremsgestänge so<br />

eingestellt werden, dass die Bremse ab etwa einem<br />

Drittel des Hebelweges anspricht. Mit dieser Einstellung<br />

lässt sich zudem verhindern, dass die hintere<br />

Bremse betätigt wird, sollte der Fuß des Fahrers versehentlich<br />

auf dem Fußbremshebel ruhen.<br />

„Nach der korrekten Justage von Fußbremshebel<br />

und Gestänge darf man natürlich nicht vergessen,<br />

den Bremslichtschalter ebenfalls neu einzustellen“,<br />

sagt Wolfgang. „Unter Umständen leuchtet sonst das<br />

Bremslicht zu früh oder zu spät auf.“ Bei der Honda<br />

gelingt die Anpassung des Schalters, indem man ihn<br />

über dessen Gewinde an der Rahmenaufnahme höher<br />

oder niedriger einstellt und hernach die beiden<br />

Kontermuttern wieder fixiert. Der Bremslichtschalter<br />

sollte nun genau dann schließen, wenn die Bremswirkung<br />

einsetzt. Um diesen Punkt zu finden, dreht<br />

man das Hinterrad und betätigt dabei leicht den<br />

Bremshebel, bis die Bremsbeläge an der Reibfläche<br />

der Trommel anliegen. Anschließend wird der<br />

Bremslichtschalter auf diesen Punkt justiert.<br />

Achtung: Stützt sich die Strebe des Bremsankers<br />

an der Schwinge ab, muss zum Abschluss noch kontrolliert<br />

werden, ob die Einstellung der Fußbremse<br />

auch bei abgebockter Maschine und aufsitzendem<br />

Fahrer noch passt. Hierzu setzt man sich auf das Motorrad<br />

und testet den Hebelweg der Bremse. Der Ausgleich<br />

der Drehbewegung der Schwinge muss dabei<br />

innerhalb des Leerweges vom Bremshebel liegen<br />

(erstes Drittel!). Sonst kommt es bei jedem Einfedern<br />

zum unfreiwilligen Betätigen der Bremse! ◻<br />

In der kommenden Ausgabe verraten wir in Teil<br />

zwei, wie Bremsbeläge angefertigt und Duplex-<br />

Trommelbremsen eingestellt werden.<br />

102 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Auf die Unterlegscheibe<br />

an der<br />

Verschraubung der<br />

Bremsankerstrebe<br />

achten, sonst lässt<br />

sich der Sicherungssplint<br />

nicht sicher<br />

setzen.<br />

Bei korrektem Sitz<br />

der Kronmutter diese<br />

nun mit einem neuen<br />

Splint sichern<br />

Vor dem Festziehen<br />

der Hinterradachse<br />

die korrekte Kettenspannung<br />

einstellen.<br />

Hier ist der Fußbremshebel<br />

falsch<br />

– da zu weit unten –<br />

angebracht. Dadurch<br />

geht zu viel Hebelweg<br />

verloren<br />

Nach dem Aushängen<br />

des Bremslichtschalters<br />

und Lösen<br />

der Spannschraube<br />

lässt sich der Fußbremshebel<br />

leicht<br />

abziehen. Er sollte<br />

so hoch wie möglich<br />

auf die Verzahnung<br />

des Mitnehmerhebels<br />

geschoben werden<br />

Der Fußbremshebel<br />

steht nun wieder<br />

waagrecht und<br />

schlägt in Ruhestellung<br />

am Anschlag der<br />

Fußraste an.<br />

Nach dem Festziehen<br />

der Hinterradachse<br />

wird das Bremsgestänge<br />

auf ungefähr<br />

ein Drittel Leerweg<br />

eingestellt<br />

Durch Betätigen der<br />

Bremse bei gleichzeitigem<br />

Drehen des<br />

Hinterrads findet<br />

man den Bremspunkt.<br />

Das Auslösen<br />

des Bremslichtschalters<br />

sollte mit Bremsbeginn<br />

erfolgen. Die<br />

Einstellung erfolgt<br />

über zwei Kontermuttern<br />

Bremstrommel ausdrehen<br />

Bei starkem Rost, Riefen oder eingelaufenen Reibflächen ist meist<br />

ein Austausch der Bremstrommel fällig. „Grundsätzlich ist aber auch<br />

das Ausdrehen möglich“, sagt Peter Steger, Motorradspezialist und<br />

Mitgeschäftsführer bei der Firma R & R in Überacker. Allerdings nur,<br />

wenn die Trommel nicht bereits zuvor schon mal ausgedreht wurde.<br />

Sonst würde sich durch wiederholtes Ausdrehen der Durchmesser so<br />

stark vergrößern, dass der Hub<br />

des Bremsnockens nicht mehr<br />

ausreicht, die Bremsbeläge weit<br />

genug zu spreizen. Also wird<br />

zunächst penibel vermessen.<br />

Ist bei Speichenrädern genug<br />

Material vorhanden, speicht Peter<br />

die Trommel aus, um sie in die<br />

Drehbank einspannen zu können.<br />

Alternative bei Gussrädern: Rad<br />

in eine Fräsmaschine einspannen<br />

und den rotierenden Fräskopf<br />

arbeiten lassen. Hier zeigen wir<br />

jedoch die erstere Variante am<br />

Beispiel einer 1973er-Triumph<br />

„Hurricane“ mit massiv korrodierter<br />

Trommel. „Material ist<br />

genügend vorhanden, problematisch<br />

sind aber die starken<br />

Rostnar ben in der Reibfläche.<br />

Man kann nur schwer abschätzen,<br />

wie tief sie sind.“ Zum Ausdrehen<br />

schraubt Peter zuerst einen<br />

Adapter an die Trommel, der<br />

passgenau im Radlagersitz<br />

positioniert ist und die Trommel<br />

zentriert. Mit dem Adapter wird<br />

die Nabe anschließend in das<br />

Spannfutter der Drehmaschine<br />

eingespannt und die exakte<br />

Zentrierung von Hand überprüft.<br />

„Durch den ins Bohrfutter<br />

eingespannten Adapter ist die<br />

Bremstrommel eigentlich<br />

zentriert“, so Peter. „Es könnte<br />

aber sein, dass der Radlagersitz<br />

um einige Zehntel gegenüber<br />

der Reibfläche der Bremstrommel<br />

azentrisch gebohrt ist. Dann<br />

muss die Bremstrommel erneut<br />

in der Drehbank zentriert werden,<br />

diesmal bezogen auf die<br />

Reibfläche der Bremstrommel.“<br />

Nach dem zentrischen Einspannen<br />

beginnt das Ausdrehen in kleinen<br />

Schritten. „Anfangs lasse ich<br />

den Drehmeißel nur ein Zehntel<br />

abnehmen, um den Rost zu<br />

entfernen.“ Danach erfolgt eine<br />

Kontrolle. Der Rost ist, bis auf<br />

eine größere Narbe, weg. Und so<br />

fährt der Drehmeißel erneut in<br />

die Trommel, nimmt nun zwei<br />

Zehntel ab. Ergebnis: Rostnarbe<br />

verschwunden, Reibfläche mit<br />

gleichmäßigem Tragbild. Was<br />

die finale Vermessung bestätigt.<br />

Dann gibt Peter die Trommel<br />

zum Glasperlenstrahlen, bevor<br />

er die Nabe wieder einspeicht.<br />

Zum sicheren Einspannen<br />

in die Drehmaschine<br />

wird ein Adapter an<br />

die Bremstrommel<br />

geschraubt<br />

Der zweite konische<br />

Dorn (rechts) zentriert<br />

die Trommel auf dem<br />

Adapter und garantiert<br />

den exakten Rundlauf<br />

Die eingespannte Bremstrommel<br />

erhält hier<br />

leichte Korrekturen des<br />

Rundlaufes mit einem<br />

Kupferhammer<br />

Nach zwei Durchläufen<br />

mit insgesamt zwei<br />

Zehnteln Materialabtrag<br />

ist die Bremstrommel<br />

wieder einsatzbereit<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 103


SPORT I<br />

DHM-Nachrichten<br />

Ein Traum aus dem Fernen Osten<br />

Anfang der 1960er-Jahre zählten die Honda CB 72 und CB 77 zu den sportlichsten Motorrädern.<br />

Weshalb die beiden Honda-Twins auch heute noch das Starterfeld in der DHM bereichern.<br />

Nackt im Wind: Ralf Eismar startet in der Klasse<br />

J auf seiner unverkleideten Honda CB 77<br />

Obwohl Honda bereits 1954 die Weltbühne des Motorsports<br />

betrat, sollten sich die ersten vorzeigbaren Erfolge erst 1959<br />

einstellen. Zu diesem Zeitpunkt brachte Honda die legendäre CB<br />

72 Dream Super Sport auf den Markt, eine Zweizylindermaschine<br />

mit 249 cm³ und 24 PS. Mit einem elektrischen Anlasser und dem<br />

für jene Zeit sehr guten Fahrwerk sowie gut funktionierenden<br />

Bremsen setzte sie damals Maßstäbe in der 250er-Klasse. Keine<br />

der deutschen 250er, weder eine BMW R 27 noch eine NSU Max,<br />

schafften auch nur annähernd die 140 km/h Spitze der Honda.<br />

Und das alles gab es damals zum vergleichsweise günstigen Preis<br />

von 2675 Mark. Für die Zeitschrift „Das <strong>MOTORRAD</strong>“ umrundete<br />

Ernst „Klacks“ Leverkus auf einer Honda CB 72 die Nordschleife<br />

des Nürburgrings in zwölf Minuten und 40 Sekunden, was trotz<br />

stehendem Start ungefähr einem Rundendurchschnitt von 108<br />

km/h entsprach. Klacks stellte dem Japan-Twin daraufhin ein<br />

Musterzeugnis an Funktionalität aus.<br />

Drehzahlen von über 9000 Touren<br />

machten die Europäer skeptisch, waren<br />

aber für die Honda kein Problem.<br />

Während Mike Hailwood und Jim<br />

Redmann bereits auf Vierzylinder-<br />

Hondas die ersten Weltmeistertitel einfuhren,<br />

wurde die CB 72 meist von Privatfahrern<br />

eingesetzt. Seinerzeit konnten<br />

die Privatfahrer eine Honda CR 72<br />

Honda CB 72<br />

im Renntrimm<br />

mit<br />

klassischer<br />

Vollverkleidung<br />

Offene Ansaugtrichter<br />

gehören<br />

zum guten<br />

Ton und<br />

schmeicheln<br />

auch dem<br />

Auge<br />

Alle Termine der DHM <strong>2016</strong><br />

Datum Veranstaltung Klassen<br />

Fotos: DHM<br />

mit Fünfganggetriebe und dohc-Zylinderkopf<br />

käuflich erwerben. Und somit<br />

weltweit mit konkurrenzfähigem Material<br />

um Trophäen kämpfen. Koichi<br />

Shimada, der Wegbereiter der ersten<br />

Stunde für Honda auf dem deutschen<br />

Markt, gewann 1962 mit einer CR 72<br />

die 24-Stunden-Avus-Fahrt. Den<br />

größten Erfolg mit der 250er fuhr<br />

jedoch der Japaner Kunimitsu Takahashi<br />

bei seinem TT-Sieg auf der Isle<br />

of Man 1963 ein. Platz drei in diesem<br />

Rennen belegte Bill Smith, ebenfalls<br />

auf einer 250er-Honda.<br />

In der Deutschen Historischen<br />

Motorradmeisterschaft (DHM) nehmen<br />

heute noch einige solcher Maschinen<br />

am Wettbewerb teil. Das<br />

Erscheinungsbild und der Klang des<br />

Zweizylinders sind für die Zuschauer<br />

immer wieder ein großer Genuss.<br />

Während die CB 72 in der Klasse<br />

H bis 250 cm³ teilnimmt, startet die<br />

später produzierte und auf 305 cm³<br />

aufgebohrte CB 77 in der Klasse J (bis<br />

350 cm³). Die einfachen und sehr auf Zuverlässigkeit ausgerichteten<br />

Motoren werden gerade in der Klasse J mit größeren Ventilen<br />

und Kolben zur 350er aufgerüstet. Größere Vergaser, offene Ansaugtrichter,<br />

Renntüten und die Umrüstung auf einen stabilen<br />

Primärantrieb mit Fünfgang-Renngetriebe machen die aufgemotzte<br />

CB 77 konkurrenzfähig. Bis zu 40 PS lassen sich aus der Honda herauskitzeln,<br />

was bei der damaligen und heutigen Konkurrenz auch<br />

dringend erforderlich war und ist. Egal, ob unverkleidet oder mit<br />

einer klassischen Schale in den typischen Honda-Farben – die Honda<br />

CB 72 ist auch heute noch in ihrer Klasse absolut konkurrenzfähig.<br />

Den vielleicht einzigen bedeutenden Nachteil im Vergleich<br />

zu den Aermacchis oder Ducatis offenbart die Honda nur auf der<br />

Waage. Mit rund 115 Kilogramm ist sie etwas schwerer als die Italiener.<br />

Heute ist das jedoch eher zweitrangig, geht es bei der Honda<br />

CB 72 Dream Super Sport doch einzig und allein ums Erlebnis!<br />

14. bis 15. Mai Colmar-Berg, Luxemburg Alle Klassen<br />

10. bis 12. Juni ADAC Sachsenring <strong>Classic</strong> Klassen E, H, J, K, N, P<br />

02. bis 03. Juli Großer Preis der Stadt Metz Alle Klassen<br />

22. bis 24. Juli Schleizer Dreieck Alle Klassen<br />

20. bis 21. August Schottenring Grand Prix Mit VFV-Sonderlauf<br />

16. bis 18. September Hockenheim <strong>Classic</strong>s Alle Klassen, mit VFV-Sonderlauf<br />

104 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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SPORT I<br />

Drixton-Honda 500<br />

Eil-Vorlage<br />

Zwei Australier und ein Schweizer bauten mit<br />

Hondas aufgebohrtem CB 450-Twin einen Renner<br />

auf, der 1969 gut genug war, um in der 500er-<br />

WM sogar Agostini auf der Werks-MV zu ärgern.<br />

Was viele Nachahmer auf den Plan rief.<br />

Text: Alan Cathcart; Fotos: Kyoichi Nakamura<br />

1<strong>06</strong> <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong> 107


SPORT I<br />

Drixton-Honda 500<br />

Obwohl eher hemdsärmelig gestrickt,<br />

gibt es vermutlich keinen<br />

anderen <strong>Classic</strong> Racer aus<br />

der Blütezeit des „Continental Circus“<br />

ausgangs der 1960er-Jahre, der so oft kopiert<br />

wurde wie die Drixton-Honda. Drixton<br />

ist eine Verschmelzung der Nachnamen<br />

des Schweizers Othmar Drixl und<br />

Syd Lawnton, dem damaligen britischen<br />

Aermacchi-Importeur.<br />

Drixl und Lawnton begegneten sich<br />

bereits 1964, hatte mir Syd einst erzählt.<br />

„Othmar, genannt ‚Marly‘, war ein Mensch<br />

mit vielen Talenten, der stets zu wissen<br />

schien, was gerade Sache ist und anscheinend<br />

immer viele Geschäfte am Laufen<br />

hatte. Dennoch war er ständig blank. Er<br />

lebte mit Frau und Kind in einem Wohnmobil,<br />

das an einem See nahe dem Aermacchi-Werk<br />

stand, wo er am Band arbeitete.<br />

Für mich als frischgebackenem<br />

Aermacchi-Importeur, der kein Italienisch<br />

sprach, war er daher der ideale Mittelsmann,<br />

weil er sowohl Englisch als auch<br />

Italienisch konnte. Dass er an mir in erster<br />

Linie als Sponsor für seine Rennambitionen<br />

interessiert war, habe ich natürlich<br />

rasch erkannt. Doch als Rennfahrer war<br />

Marly eher unterdurchschnittlich begabt.“<br />

Dennoch konnte der Schweizer Ingenieur<br />

dem Aermacchi-Importeur aus der Patsche<br />

helfen. „Nach dem Rückzug von Avon aus<br />

dem Rennsport fiel die Wahl auf Dunlop-<br />

Reifen, die aber überhaupt nicht mit dem<br />

Aermacchi-Chassis harmonierten. Drixl<br />

versicherte mir, dass er mir einen Rahmen<br />

bauen könne, der perfekt zu den Dunlops<br />

passen würde.“ Den hat er dann mit<br />

Lawntons Geld bei Baroni in Mailand gebaut,<br />

einem kleinen Fertigungsbetrieb, der<br />

sich in der italienischen Rennszene vor<br />

allem mit seinen Telegabeln einen Namen<br />

gemacht hatte. Damit hat auch Drixl seine<br />

Rahmen ausgestattet, die von Syd Lawnton<br />

einst unter der Bezeichnung „Drixton“<br />

verkauft wurden.<br />

Zwischen 1965 und 1969 baute Drixl<br />

rund 25 dieser Drixton-Aermacchi-Rahmen,<br />

die dank des herausragenden Handlings<br />

auch von führenden Privatfahrern<br />

wie John Hartle oder Kel Carruthers gefahren<br />

wurden, der damit 1968 sogar den<br />

dritten Platz in der 350er-WM erreichte!<br />

Viele dieser Drixton-Aermacchis sind<br />

heute noch bei Klassik-Rennen am Start.<br />

„Stabil war Marlys Konstruktion ja, sie erinnerte<br />

aber eher an landwirtschaftlichen<br />

Maschinenbau. Na ja, eigentlich auch kein<br />

Wunder, schließlich hatte er sich erst<br />

beim Aufbau dieser frühen Rahmen das<br />

Schweißen selbst angeeignet. Außerdem<br />

arbeitete er ohne Motorgehäuse und deren<br />

Aufnahmen, weshalb so etwas wie eine<br />

Serienfertigung unmöglich war“, erzählte<br />

mir Syd noch vor seinem Tod 1997.<br />

Doch zurück zur Drixton-Honda. Und<br />

damit zu zwei Protagonisten aus Australien,<br />

deren Namen untrennbar mit dem<br />

Aufbau dieser ersten Drixton-Honda verbunden<br />

sind. Der eine, Terry Dennehy, fuhr<br />

in Australien bereits erfolgreich Rennen,<br />

bevor er 1967 nach Europa kam, um als<br />

Privatfahrer bei den Grand Prix des Continental<br />

Circus anzutreten.<br />

Im Schlepptau hatte er seinen Mechaniker<br />

und Kumpel Ralph Hannan, wie<br />

Dennehy ebenfalls 22 Jahre jung. Nach<br />

einem durchfrorenen Winter in England<br />

zog es die beiden Australier 1968 wegen<br />

des angenehmeren Wetters in die Nähe<br />

von Mailand, wo sie irgendwann mit Drixl<br />

zusammentrafen. Gemeinsam begann das<br />

Trio Pläne zu schmieden, um mit einem<br />

aufgebohrten CB 450-Twin bei den 500er-<br />

Grand Prix zu starten. Nach Hondas<br />

Rückzug aus dem Grand Prix-Sport boten<br />

sich für Privatfahrer Ende der 60er-Jahre<br />

plötzlich attraktive Möglichkeiten für den<br />

Kampf um die Plätze hinter Agostini auf<br />

dessen Werks-MV Agusta.<br />

Perfekte Gewichtsverteilung<br />

dank<br />

weit vorn im Doppelschleifen-Chassis<br />

platziertem<br />

Motor. Die Oberzüge<br />

führte Drixl<br />

als Schutz um den<br />

Zylinderkopf herum<br />

108 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


So ein CB 450-Twin erschien dabei besonders<br />

vielversprechend, weil er bereits<br />

im Serientrimm 43 PS bei 8500/min leistete.<br />

Da sich aus dem Motor mit vergleichsweise<br />

überschaubarem finanziellem Aufwand<br />

deutlich mehr Leistung herauskitzeln<br />

ließ, galt er als ideale Basis für Privat-<br />

Racer. Damit waren sie konkurrenzfähig<br />

gegen die Horden von Seeley G50 und<br />

Norton Manx, die damals das Fahrerlager<br />

in der 500er-Klasse dominierten.<br />

Über den Winter 1967/68 konstruierte<br />

Drixl also einen Rahmen mitsamt Tank<br />

um den Honda-Twin herum. Im Frühjahr<br />

1968 war die Rennmaschine fertig, kam<br />

jedoch in diesem Jahr nicht mehr zum<br />

Einsatz, weil Terry als 500er-Novize entweder<br />

keine Startplätze ergatterte oder<br />

mangels Antrittsgeld passen musste.<br />

Was die beiden Aussies aber nicht<br />

hinderte, für die folgende Saison einen<br />

nunmehr mit Fünfganggetriebe ausgestatteten<br />

CB 450 K4-Motor aufzubauen.<br />

Den gab es in Japan als Parallel-Twin mit<br />

360-Grad-Kurbelwelle, für den Export<br />

war dagegen die Gegenläufer-Konfiguration<br />

mit 180-Grad-Versatz vorgesehen,<br />

für die sich Dennehy und Hannan entschieden.<br />

Sie versahen den Twin mit einem<br />

erleichterten Kurbeltrieb, den einer<br />

Sachsenring-GP<br />

1969: Dennehy<br />

schiebt die Drixton-Honda<br />

über<br />

die Ziellinie, nachdem<br />

ihm der Sprit<br />

ausgegangen war<br />

Rares Foto: die<br />

Drixton-Honda<br />

im Jahr 1968 mit<br />

ihren Erbauern<br />

Terry Dennehy<br />

(l.) und Othmar<br />

„Marly“ Drixl aus<br />

der Schweiz<br />

Ungewöhnliche<br />

Lösung: Ein<br />

Weber-Doppelvergaser<br />

aus<br />

einem Alfa Romeo-<br />

Pkw übernimmt<br />

die Gemischaufbereitung<br />

Originalgetreue<br />

Restaurierung bis<br />

ins Detail: hier der<br />

Blick auf die stabile<br />

Lenkkopf-Partie<br />

und den Verkleidungshalter<br />

www.motorrad-classic.de


SPORT I<br />

Drixton-Honda 500<br />

der damals zahlreichen Teilelieferanten in<br />

Nord italien fertigte. Der Zylinderkopf wurde<br />

mit Aermacchi-Ventilen (Einlass 41 mm,<br />

Auslass 35 mm) bestückt, statt der Torsionsfedern<br />

kamen jedoch herkömm liche Ventilfedern<br />

zum Einsatz, die Helmut Fath<br />

beisteuerte. Glücklicherweise hatten die<br />

Honda-Ingenieure im Zylinderkopf so viel<br />

Luft gelassen, dass diese Modi fikationen<br />

problemlos machbar waren.<br />

Ferner bekam der Twin bei einem Hub<br />

von serienmäßigen 57,8 Millimetern vier<br />

Millimeter größere Bohrungen (74 mm,<br />

Hubraum 497 cm³), in denen umgearbeitete<br />

Rennkolben von Aermacchi liefen. Angepasste<br />

Kanäle und eine Renn-Nockenwelle<br />

des US-Zulieferers Webco komplettierten<br />

die Umbaumaßnahmen am Motor.<br />

Ungewöhnlich war die Wahl eines Weber-<br />

Doppelvergasers aus einem Alfa Romeo-<br />

Pkw für die Gemischaufbereitung, während<br />

der Rob North-Auspuff zu den gängigen<br />

Tuningteilen zählte. Die serienmäßige<br />

Batteriezündung wurde dagegen beibehalten<br />

– die schwere 12-Volt-Batterie und<br />

eine gewisse Defektanfälligkeit bei den<br />

nunmehr deutlich höheren Dauer drehzahlen<br />

nahmen Dennehy und Hannan<br />

dafür in Kauf.<br />

In dieser Konfiguration leistete der<br />

Honda-Twin am Hinterrad bemerkenswerte<br />

65 PS bei 10 200/min. Und somit<br />

erheblich mehr als die etwa 52 PS von gut<br />

gehenden Norton Manx oder Seeley-<br />

Matchless! Zumal sich deren Gewichtsvorteil<br />

ebenso in Grenzen hielt: Mit der<br />

später implantierten Kröber-Zündanlage<br />

brachte die Drixton-Honda trocken absolut<br />

konkurrenzfähige 129 Kilogramm auf<br />

die Waage, bei einer nahezu perfekten<br />

Gewichtsverteilung (50,5 Prozent vorne).<br />

Das schaffte Drixl, indem er den Honda-Motor<br />

weit vorne in seinem Doppelschleifen-Rohrrahmen<br />

verbaute. Kurze<br />

1340 Millimeter Radstand versprachen ein<br />

prima Handling. Eine massive Alustrebe,<br />

die den hinteren Lenkkopfbereich mit<br />

dem Zylinderkopf verband, sollte zusätzlich<br />

für mehr Steifigkeit sorgen. Die ebenfalls<br />

vom Zylinderkopf seitlich nach hinten<br />

zu den beiden Rahmenoberzügen führenden<br />

Rohrverbindungen dienten dagegen<br />

als nichttragende Abstützungen alleine<br />

für den Motor.<br />

Auffällig an Drixls Rahmenkonstruktion<br />

sind außerdem die um den Zylinderkopf<br />

geschwungenen Oberzüge, die bei


einem Sturz den Motor vor Beschädigungen<br />

schützen sollten. Ein weiteres technisches<br />

Schmankerl der Drixton-Honda war<br />

die exzentrische Aufnahme der Hinterradachse.<br />

Vorn wie hinten vertraute Drixl<br />

auf Ceriani-Federelemente und Fontana-<br />

Bremsen, mit einer gewaltigen 250-Millimeter-Doppelduplex-Variante<br />

im Vorderrad<br />

– alles bewährte Zuliefer teile aus der<br />

Mailänder Region eben.<br />

Nach einigen Funktionstests bei Frühjahrsrennen<br />

in Italien gab Terry Dennehy<br />

am 28. Juni 1969 sein Grand Prix-Debüt<br />

bei der Dutch TT in Assen, das mit einer<br />

Aufgabe wegen Zündungsproblemen jedoch<br />

eher unglücklich verlief. Doch schon<br />

beim nächsten WM-Lauf auf dem Sachsenring<br />

am 13. Juli lag er auf einem ungefährdeten<br />

zweiten Rang hinter Agostinis<br />

Stabilisierungsmaßnahme:<br />

Hier<br />

sieht man die<br />

massive Alustrebe<br />

zwischen Lenkund<br />

Zylinderkopf,<br />

die Drixl zur Rahmenversteifung<br />

eingebaut hat<br />

Statt der serienmäßigen<br />

Torsionsfedern<br />

kamen<br />

im Zylinderkopf<br />

des aufgebohrten<br />

CB 450-Motors<br />

herkömmliche<br />

Ventilfedern in<br />

Spiralform von<br />

Fath zum Einsatz<br />

Mächtige Stopper:<br />

Vorn verzögert<br />

eine Doppelduplex-Trommelbremse<br />

von<br />

Fontana mit<br />

250 Millimetern<br />

Durchmesser<br />

Scharfmacher:<br />

Webco-Nockenwelle<br />

mit Ventilfedern<br />

von Helmut<br />

Fath. Die Ventile<br />

selbst und der<br />

Kolben sind angepasste<br />

Rennteile<br />

von Aermacchi


SPORT I<br />

Drixton-Honda 500<br />

Werks-MV, als Terry in der letzten Runde<br />

der Sprit ausging. Mit letzter Kraft schob<br />

er die Drixton-Honda über die Ziellinie –<br />

auf Platz fünf!<br />

Noch enttäuschender war der Ausfall<br />

im finnischen Imatra am 3. August, als<br />

Terry vor Ago in Führung liegend wegen<br />

Zündungsproblemen erneut aufgeben<br />

musste und das gesamte Fahrerlager mit<br />

ihm mitfühlte. Schließlich schien es bis<br />

dahin undenkbar, dass ein Privatfahrer<br />

mit einem Eigenbau den als unantastbar<br />

geltenden MV-Werkspiloten herausfordern<br />

konnte. Richtig gut lief es für Dennehy<br />

zunächst auch beim Italien-GP in Imola<br />

am 7. September. Doch auch hier warfen<br />

ihn Fehlzündungen vom sicheren zweiten<br />

Platz auf Rang vier zurück. Beim letzten<br />

Rennen in Opatija/Jugoslawien war es<br />

ebenso wieder die Zündung, die Dennehy<br />

zur Aufgabe zwang. Dennoch hatte er so<br />

viele Punkte gesammelt, dass er im Abschlussklassement<br />

der 500er-Weltmeisterschaft<br />

den 12. Platz belegte – einen Rang<br />

vor Jack Findlay, seinem australischen<br />

Landsmann und Mitbewohner in der gemeinsamen<br />

Mailänder Bleibe.<br />

Damit hatte sich die Drixton-Honda<br />

als konkurrenzfähiger Renner für Privatfahrer<br />

erwiesen. Und das sogar gegen die<br />

ab 1970 mitfahrenden H1R-Kawasakis, die<br />

im Vergleich zu den angegrauten Grand<br />

Prix-Maschinen von Paton, Linto, den britischen<br />

Singles oder aufgebohrten Aermacchis<br />

eine unglaublich schnelle Zweitakt-Rakete<br />

war. Dennoch, die GP-Saison<br />

1970 lief für Terry sehr enttäuschend. Viele<br />

technische Ausfälle, dazu ein sechster<br />

Platz beim belgischen Grand Prix als beste<br />

Platzierung – am Ende der Saison war<br />

Terry Dennehy beinahe pleite.<br />

Als er bei der 1971er-Dutch TT in<br />

Assen mit dem holländischen Privatfahrer<br />

Ben Heman ins Gespräch kam, tauschte<br />

Terry seine Drixton-Honda gegen die neue<br />

Yamaha TR 350 des Niederländers, um es<br />

mit dem japanischen Zweitakter eine Klasse<br />

tiefer zu probieren. Doch auch die Yamaha<br />

brachte Terry kein Glück. Ein schwerer<br />

Sturz in Schweden beendete 1972 seine<br />

Rennfahrer-Karriere.<br />

Da hatte die Drixton-Honda mit dem<br />

Niederländer Herman Timman schon wieder<br />

einen neuen Eigner. „Ich fuhr seit<br />

1967 Rennen, erst mit einer BSA Gold Star,<br />

dann mit einer 350er-Manx, mit durchwachsenen<br />

Resultaten. Als mich mein<br />

Freund und Fahrerkollege Ben Heman<br />

fragte, ob ich Interesse an Terry Dennehys<br />

ehemaliger Drixton-Honda hätte, musste<br />

ich nicht zweimal überlegen“, erinnert<br />

sich der vitale Mittsechziger. Der Deal<br />

klappte damals aber nur, weil Ben einige<br />

Rennteile von Timman als Zahlungsmittel<br />

akzeptierte.<br />

„Als ich in Assen meine ersten Runden<br />

auf der Drixton-Honda fuhr, wusste ich,<br />

dass diese Rennmaschine gut genug war,<br />

um die 500er-Klasse in der Holländischen<br />

Herman Timman<br />

1972 auf der<br />

Drixton-Honda<br />

beim holländischen<br />

Meisterschaftslauf<br />

in<br />

Zandvoort, den<br />

er gewann<br />

Herman Timman<br />

2015 mit seiner<br />

ehemaligen<br />

Meistermaschine,<br />

der restaurierten<br />

Ex-Dennehy-<br />

Drixton-Honda<br />

112 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong>


Meisterschaft zu gewinnen“, erzählt Herman.<br />

„Der Zustand war fantastisch. Außerdem<br />

hatte sie im Vergleich zu den Motorrädern,<br />

die ich zuvor gefahren bin, so viel<br />

mehr Leistung und ein klasse Fahrwerk<br />

mit einem perfekten Handling. Nicht zu<br />

vergessen der Wahnsinns-Sound in diesen<br />

Schalldämpfer-freien Zeiten damals!<br />

Von den elf Meisterschaftsläufen hatte ich<br />

zwar die ersten fünf bereits verpasst, gewann<br />

dann aber die nächsten fünf. Beim<br />

letzten Lauf genügte mir Rang zwei hinter<br />

meinem schärfsten Rivalen Frank Coopman<br />

auf einer Dreizylinder-Kawasaki<br />

zum Gewinn des Meistertitels bei den<br />

500ern!“<br />

Im Jahr 1974 musste Timman die Drixton-Honda<br />

leider verkaufen. Sie wechselte<br />

danach einige Male den Besitzer, bis sie<br />

ihm von den Nachfahren des letzten Eigners<br />

angeboten wurde. „Natürlich habe<br />

ich mir diese einmalige Chance nicht entgehen<br />

lassen und meine Meistermaschine<br />

wieder zurückgekauft. Im Lauf der Jahre<br />

war zwar vieles verändert worden, was<br />

mich aber nicht abhalten konnte, die<br />

Drixton-Honda zusammen mit einem örtlichen<br />

Aermacchi-Genie völlig originalgetreu<br />

wieder neu aufzubauen.“<br />

Mit diesen Worten übergibt mir Herman<br />

sein Schmuckstück, das ich bei einer<br />

Klassikveranstaltung in Basse, nordöstlich<br />

von Amsterdam, fahren darf. Groß eingewöhnen<br />

muss ich mich nicht, sie fährt<br />

sich ähnlich wie meine 500er-Paton, mit<br />

der ich früher die IHRO-Klassik-Grand<br />

Prix bestritten habe. Wie die Paton schwächelt<br />

auch der Honda-Gegenläufer bei<br />

etwa 5000 bis 5500 Touren, zieht dafür<br />

kräftig und schön linear ab 3000/min aus<br />

Kurven. Gut so, weil die Drixton noch mit<br />

der langen Spa-Übersetzung bestückt ist.<br />

Auf dem winkligen Basse-Kurs muss ich<br />

in den Spitzkehren daher drei Mal pro<br />

Runde bis in den Ersten zurückschalten.<br />

Kraftvoll lasse ich mich vom aufgebohrten<br />

Honda-Twin aus den Kehren tragen, überbrücke<br />

die Hängepartie in der Drehzahlmitte<br />

mit einem kurzen Zug an der Kupplung<br />

und drehe bis zur 9000er-Marke, wie<br />

mit Herman abgesprochen. Früher ging’s<br />

bis 10 500, doch die erspare ich der Drixton-Honda.<br />

Sie hat spürbar mehr Drehmoment<br />

als meine Paton einst, spe ziell im<br />

Wohl fühlbereich zwischen 7000 und 9000<br />

Touren, untermalt vom infer nalischen<br />

Röhren aus den offenen Megafonen. Die<br />

Gasannahme des Weber-Doppelvergasers<br />

ist überraschend gut, Teillast mag er aber<br />

nicht besonders.<br />

Am meisten beeindruckt mich jedoch<br />

das exzellente Fahrverhalten, Handling<br />

und Stabilität sind einfach famos! Neutral<br />

einlenkend, absolut vertrauenerweckend<br />

auf schnellen, holprigen Abschnitten, dazu<br />

die fantastischen Fontana-Bremsen –<br />

jetzt weiß ich, weshalb die Drixton-Honda<br />

bis heute die am häufigsten kopierte<br />

Rennmaschine der 60er-Jahre ist! ◻<br />

DATEN<br />

Drixton-Honda 500<br />

Motor: Luftgekühlter Reihenzweizylinder-Viertaktmotor, eine obenliegende, über Kette angetriebene<br />

Nockenwelle, je zwei Ventile pro Brennraum, Bohrung x Hub 74 x 57,8 mm, Verdichtung 12,2:1,<br />

Hubraum 497 cm³, Leistung 65 PS bei 10 200/min (am Hinterrad)<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, Ceriani-Telegabel, Zweiarmschwinge mit zwei Ceriani-Federbeinen,<br />

Borrani-Drahtspeichenräder mit Alufelgen, Reifen vorn 2.75 x 18, hinten 3.50 x 18, Fontana-Doppelduplex-Trommelbremse<br />

vorn, Ø 250 mm, Fontana-Duplex-Trommelbremse hinten, Ø 210 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1340 mm, Trockengewicht 129 kg, Tankinhalt k. A.<br />

Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (mit Übersetzung für Spa)


VORSCHAU I<br />

Ausgabe 7+8/<strong>2016</strong> erscheint am 10. Juni <strong>2016</strong><br />

Foto: Jacek Bilski<br />

Foto: Fred Siemer<br />

Frühling? Frühling!<br />

Endlich hat der Regen das Salz von den Straßen gespült<br />

und die Sonne wieder genügend Kraft, um mehr als nur<br />

das Gemüt zu wärmen. Bei unserer ersten Frühjahrsausfahrt<br />

mit Kawasaki Z 1000 und Zephyr 1100 wollen wir<br />

erfahren, warum „Frankensteins Enkelin“ mittlerweile<br />

selbst bei gusseisernen Z-Treibern hohes Ansehen genießt<br />

BESSER<br />

TROMMELN<br />

Im zweiten Teil unserer<br />

großen Service-Geschichte<br />

über Trommelbremsen<br />

verrät uns ein Profi, wie<br />

neue Bremsbeläge nachgefertigt<br />

werden. Außerdem<br />

sehen Sie, wie man<br />

Duplex-Trommelbremsen<br />

perfekt einstellt<br />

PORTRÄT NORBERT<br />

SCHÜLLER<br />

Er hat beim Berliner Motorenbauer<br />

König schon mit dem legendären<br />

Grand Prix-Star Kim Newcombe an<br />

der Werkbank gestanden und gilt<br />

heute als einer der besten Kenner<br />

des kompakten Vierzylinder-Zweitakt-Boxers.<br />

Dabei liegen Norbert<br />

Schüllers eigentliche Talente im<br />

Fahrwerksbau. Besuch bei einem<br />

genialen Handwerker<br />

Foto: Marcel Schoch<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN 0937-9495<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong><br />

Leuschnerstraße 1<br />

70174 Stuttgart<br />

Telefon 0711/182-1374<br />

Telefax 0711/182-1781<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung<br />

und Chefredakteur<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

Chef vom Dienst<br />

Matthias Ackermann<br />

Redaktion<br />

Uli Holzwarth (Ltg.), Gerhard Eirich<br />

Schlussredaktion<br />

Lothar Kutschera<br />

Grafische Gestaltung<br />

Stefan Weber (verantwortlich),<br />

Thomas Waldhauer, Sonja Pfeiffer<br />

Medienproduktion<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantw. Bildredaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumentation)<br />

Mitarbeiter an diesem Heft<br />

Eva Breutel, Alan Cathcart, Werner Koch, Frank<br />

Rönicke, Marcel Schoch, Fred Siemer<br />

Fotografen<br />

Jacek Bilski, Sven Krieger, Kyoichi Nakamura<br />

Verlag<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

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70174 Stuttgart<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> erscheint zehn Mal jährlich.<br />

Lieferung durch den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

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Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche<br />

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werden.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

© by Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

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CH: 256,15 SFr). Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikulationsbescheinigung einen<br />

Nachlass von 40 % auf den Kioskpreis.<br />

Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

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Bei Anzeigen aus dem<br />

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Gerichtsstand Stuttgart.<br />

114 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 6/<strong>2016</strong><br />

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