Wir bilden aus - M+E Sachsen
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junge<br />
frauen<br />
und technik<br />
Mary-Ann Wolter, 24 Jahre und einziges Mädchen<br />
im Auszu<strong>bilden</strong>denteam der Bosch<br />
Thermotechnik GmbH / Werk Neukirchen über<br />
ihre Ausbildung als Industriemechanikerin<br />
Du lernst Industriemechanikerin – wie kam es denn dazu?<br />
Ja, und inzwischen bin ich bereits im dritten Lehrjahr. Eigentlich<br />
wollte ich etwas mit Tieren machen und habe deshalb nach<br />
der Schule einen Laborberuf, Veterinärmedizinische Assistentin,<br />
gelernt. In der Ausbildung wurde mir klar, dass ich mir den Beruf<br />
jedoch ganz anders vorgestellt hatte. Aber so ist das: mit 16 weiß<br />
man ja meist auch noch nicht so genau, was man wirklich lernen<br />
will. Also habe ich mich nach anderen Berufen umgeschaut.<br />
Was hat dich zu diesem technischen Beruf gebracht?<br />
Die <strong>M+E</strong>-Industrie ist eine Branche mit Zukunft und ich bin<br />
technisch interessiert. Auch mein Vater arbeitet hier im Bosch<br />
Thermotechnik-Werk Neukirchen. Er hat mein Interesse an<br />
Technik schon geweckt, als ich noch ein Kind war und wir<br />
haben oft gemeinsam gewerkelt.<br />
Mathe und Naturwissenschaften sind wichtige Grundlagen<br />
für den Beruf der Industriemechanikerin. Zählten die<br />
denn zu deinen Lieblingsfächern?<br />
In Mathe war ich gut. Aber Physik war nicht so mein Ding.<br />
In der Ausbildung kamen die Fächer dann natürlich wieder –<br />
jedoch klar zugeordnet und aufeinander aufbauend. Was ich<br />
da gelernt habe, habe ich nachher auch praktisch angewendet.<br />
Deshalb fiel es mir leichter und mit Übung und Dranbleiben ist<br />
das alles zu schaffen.<br />
Du bist im Ausbildungsteam deines Betriebes die einzige<br />
Frau. Wie kommst du mit den Jungs <strong>aus</strong>?<br />
Mit den Jungs komme ich gut zurecht. Auch in der Berufsschule<br />
bin ich die einzige in der Klasse, d. h. unter 25 Jungs. Das klingt<br />
aber schlimmer, als es ist. Und mal ehrlich: unter Mädchen ist<br />
es doch oftmals erst recht anstrengend. Die Jungs haben mich<br />
im Betrieb sogar als Jugend- und Auszu<strong>bilden</strong>denvertretung gewählt<br />
und kommen mit ihren Anliegen rund um die Ausbildung<br />
zu mir. Dieses Amt und die damit verbundene Verantwortung<br />
sind mir einfach wichtig.<br />
Kannst du den Beruf auch anderen jungen<br />
Frauen empfehlen?<br />
Unbedingt! Industriemechanikerin ist ein vielseitiger Beruf und<br />
man ist danach in den verschiedensten Bereichen einsetzbar.<br />
Zugegeben, die Grund<strong>aus</strong>bildung, die bei einem Kooperationspartner<br />
meines Betriebes stattfand, war oft auch anstrengend.<br />
Aber das ist in anderen Berufen nicht anders. Entscheidend ist:<br />
die Ausbildung kann man locker auch als Mädchen meistern.<br />
Zwar mag es einem im ersten Lehrjahr zunächst banal vorkom-<br />
men, was man da lernt, aber letztlich erhält man so einen umfassenden<br />
Einblick, was alles zum Beruf dazugehört. Und man<br />
bekommt ein Gefühl für das zu bearbeitende Material vermittelt,<br />
denn darauf bauen ja dann die weiteren Ausbildungsinhalte auf.<br />
Allen Mädchen kann ich nur raten: habt auch mal den Mut, euch<br />
so einer Aufgabe zu stellen. Denn sie ist nicht nur machbar – als<br />
Industriemechanikerin verdient ihr im Vergleich zu manch anderen<br />
Berufen wirklich gutes Geld.<br />
Was machst du nach bestandener Facharbeiterprüfung<br />
als Industriemechanikerin?<br />
Ich kann dann sowohl in der Instandhaltung arbeiten oder die<br />
Fertigungsstraßen in der Produktion bedienen. Als Industriemechanikerin<br />
stehen mir eben vielfältige interessante Einsatzmöglichkeiten<br />
offen.<br />
Wo können sich Mädchen und Jungen über diesen Beruf<br />
informieren?<br />
Da gibt es viele Möglichkeiten. Unser Betrieb lädt beispielsweise<br />
jährlich zum Girls‘Day ein. <strong>Wir</strong> haben auch das <strong>M+E</strong>-InfoMobil<br />
der Metall- und Elektroindustrie zum Berufsorientierungsunterricht<br />
an die Mittelschule in Neukirchen begleitet. Die Schülerinnen<br />
und Schüler konnten sich hautnah über die Unternehmen<br />
vor Ort und ihre Angebote informieren. Natürlich habe ich über<br />
meine Ausbildung und die betrieblichen Anforderungen berichtet<br />
– vor allem den Mädchen. Damit es auch hier bei uns im Betrieb<br />
künftig mehr werden.<br />
info:<br />
Die Bosch Thermotechnik GmbH steht für den Geschäftsbereich<br />
Thermotechnik der Bosch-Gruppe und<br />
ist mit ihren internationalen Tochtergesellschaften<br />
ein führender europäischer Hersteller von ressourcenschonenden<br />
Heizungsprodukten und Warmwasserlösungen.<br />
Bosch Thermotechnik verfügt über starke<br />
internationale und regionale Marken und ein differenziertes<br />
Produktspektrum, das in insgesamt 21 Werken in elf<br />
Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens produziert<br />
wird. Beispielsweise verlassen täglich mehrere<br />
T<strong>aus</strong>end Heizkörper das Werk Neukirchen in <strong>Sachsen</strong>.<br />
Für die Herstellung werden täglich ca. 60-80 Tonnen<br />
Stahl eingesetzt. Die Hälfte der Heizkörper ist für den<br />
deutschen Markt, die andere Hälfte wird europaweit<br />
exportiert. Mehr Informationen findest Du auch unter<br />
www.bosch-thermotechnik.de.<br />
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