ELA5-OpAmp
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HTI Burgdorf 3-2<br />
Analoge Systeme 2 (<strong>ELA5</strong>)<br />
Operationsverstärker<br />
3.3 Idealer Operationsverstärker<br />
Er stellt eine Vereinfachung des realen Operationsverstärkers dar und ist wie folgt typisiert:<br />
rGl<br />
=∞ [ Ω] Eingangswiderstand<br />
⎫<br />
⎪<br />
r2<br />
= 0 [ Ω] Ausgangswiderstand<br />
⎪<br />
AD<br />
=∞ Differenzverstärkung<br />
⎬ frequenzabhängig<br />
AG<br />
= 0 Gleichtaktverstärkung<br />
⎪<br />
⎪<br />
SR= ∞ [V/S] Max. Anstiegsgeschw. der Ausgangsspannung (Slew Rate) ⎪⎭<br />
i = 0[ A] Eingangsstrom<br />
Bias<br />
u<br />
u<br />
ofs<br />
N<br />
= 0 [ V] Offsetspannung<br />
= 0 [ V] Rauschspannung<br />
i V<br />
Bias+<br />
CC<br />
+<br />
r Gl<br />
i 2<br />
r D i<br />
u D Biasr<br />
Gl<br />
r<br />
u 2 2<br />
V CC -<br />
u ofs<br />
Wie wir sehen werden, sind diese Vereinfachungen in vielen Fällen durchaus zulässig. Die realen<br />
Einflussfaktoren werden in späteren Kapiteln berücksichtigt.<br />
3.4 Grundschaltungen<br />
Durch gezielte Rückführung (Gegenkopplung) wird die hohe Leerlaufverstärkung mit Widerständen<br />
gezielt auf die benötigte Betriebsverstärkung herabgesetzt. Neben einer genau definierten Verstärkung<br />
erhält man für die Praxis eine Reihe weiterer wünschenswerter Eigenschaften der Schaltung, wie<br />
niedriger Ausgangswiderstand, grössere Bandbreite, kleinerer Klirrfaktor, u.a.<br />
Man unterscheidet bei reinen Verstärkerschaltungen zwischen invertierenden und nichtinvertierenden<br />
Schaltungen. Bei Invertierschaltungen wird die Phasenlage des Signals um 180º gedreht.<br />
3.4.1 Invertierverstärker<br />
Beim Invertierverstärker wird die Leerlaufdifferenzverstärkung (Verstärkung des unbeschalteten<br />
Operationsverstärkers) auf benötigte kleinere Betriebsverstärkung v U<br />
dimensioniert. Wenn nicht<br />
ausdrücklich anders erwähnt, sind bei Operationsverstärkern immer Spannungsverstärkungen gemeint.<br />
Die Leerlaufverstärkung A beim Operationverstärker ist in der Praxis durchaus eine endliche Grösse<br />
und zudem stark frequenzabhängig. Daher ist es sinnvoll die Leerlaufverstärkung in den Herleitungen<br />
fallweise zu berücksichtigen.<br />
Die Verstärkung des klassischen Invertierverstärkers wird mit einem Kontenansatz bestimmt:<br />
R 1<br />
R 2<br />
u R2<br />
X<br />
u 1 u R1<br />
u D A A*u D<br />
u 2<br />
Bild 3-3:<br />
Schaltbild zur Analyse der Verstärkung<br />
Invertierverstärkers mit endlicher<br />
Leerlaufverstärkung A. R 1<br />
und R 2<br />
definieren<br />
die Verstärkung v U<br />
.<br />
Mit den vorbereitenden Zusammenhängen<br />
u + u + u = 0<br />
→ u =−u −u<br />
D R2 2 R2 2<br />
u2<br />
u2<br />
= A⋅uD<br />
→ uD<br />
=<br />
A<br />
D<br />
(3-1)<br />
Ausgabe: 10.08.2004,G.Krucker