ELA5-OpAmp
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HTI Burgdorf 3-26<br />
Analoge Systeme 2 (<strong>ELA5</strong>)<br />
Operationsverstärker<br />
3.12 Einschwingzeit (Settling Time)<br />
Bei der Sprungantwort in Bild 3-33 ist ein kleiner Einschwingvorgang zu beobachten. Er lässt sich durch<br />
den Ausregelmechanismus der Schaltung erklären. Die Einschwingzeit definiert die Zeit von 50% des<br />
Signalanstieges am Eingang bis der Fehler am Ausgangssignal auf einen bestimmten Wert abgeklungen<br />
ist, meist 0.1%.<br />
Bild 3-35:<br />
Verlauf und Definition der Einschwingzeit (Settling Time).<br />
Bild: Motorola Semiconductor Library, Vol. 6, 1976.<br />
Die Einschwingzeit muss vor allem bei getakteten Anwendungen beachtet werden, z.B. D/A-Wandler,<br />
Sample&Hold-Schaltungen.<br />
3.13 Overload recovery<br />
Wird der maximale Ausgangsstrom eines Operationsverstärkers überschritten, erfolgt eine Begrenzung<br />
des Ausgangsstromes. Diese wirkt als Kurzschlusssicherung, so dass der Operationsverstärker durch<br />
Überlast nicht zerstört werden kann.<br />
Die Kurzschlusssicherung erfolgt generell durch Strombegrenzung in der Ausgangsstufe. In Bild 3-36<br />
werden über den Spannungsabfall an den Emitterwiderständen R 6<br />
,R 7<br />
die Transistoren Q2 im<br />
Begrenzungsfall durchgeschaltet. So entsteht ein Regelmechanismus, der den Emitterstrom auf die<br />
Grösse<br />
20mA.<br />
I E max<br />
0.6<br />
≈<br />
R<br />
6<br />
begrenzt. Klein-<strong>OpAmp</strong> haben Maximalströme in der Grössenordnung von ca.<br />
Bild 3-36:<br />
Vereinfachtes Detailschaltbild des <strong>OpAmp</strong> MC4558. Die<br />
Transistoren Q2 und die Widerstände R6,R7 sind für die<br />
Ausgangsstrombegrenzung verantwortlich.<br />
Bild: Motorola Semiconductor Library, Vol. 6, 1976.<br />
Bei Wegnahme der Überlast erfolgt bei den meisten <strong>OpAmp</strong> keine sofortige Rückkehr in den<br />
normalen Zustand. Weiter erfolgt durch die Überlastung eine Erwärmung, die verschiedene Parameter<br />
ungünstig beeinflusst. Manche Hersteller weisen hierzu eine Zeitverzögerung (overload recovery) aus ,<br />
die bei 100% Überlast gemessen wird.<br />
Ausgabe: 10.08.2004,G.Krucker