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HEINZ Magazin Oberhausen 06-2016

HEINZ Magazin Juni 2016, Ausgabe für Duisburg, Oberhausen, Mülheim

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BÜHNE<br />

ÜBERSICHT<br />

<strong>HEINZ</strong>-AUTORIN<br />

MARCELL RÉV<br />

PRODUKTION DES PROTON THEATERS<br />

Imitation of Life<br />

■ Im Frühjahr 2005 wurde Ungarn von einem<br />

spektakulären Kriminalfall erschüttert:<br />

Ein junger Roma wurde von einem gleichaltrigen<br />

Mann mit einem Schwert getötet.<br />

Der unverhohlene Rassismus der neofaschistischen<br />

Jobbik-Partei gegenüber Sinti und<br />

Roma wurden von vielen als Nährboden für<br />

diesen Mord ausgemacht. Umso größer war<br />

das Entsetzen bei den liberalen Kräften, als<br />

klar wurde, dass der Täter ebenfalls Roma<br />

war. Diese wahre Begebenheit sowie Douglas<br />

Sirks Hollywood-Melodram „Imitation Of Life“<br />

von 1959 bilden den Ausgangspunkt für Kornél<br />

Mundruczós gleichnamige neue Inszenierung<br />

um den Sohn einer Romafamilie, der<br />

sich in einer Identitätskrise befindet. In seiner<br />

Produktion entwirft der ungarische Regisseur<br />

eine politische Studie über Identitäten und<br />

Realitäten in einem zunehmend extremistischen<br />

Europa des 21. Jahrhunderts. dt<br />

❚ IMITATION OF LIFE Theater <strong>Oberhausen</strong>, Will-Quadflieg-Platz<br />

1/Ebertstraße, Tel. (0208) 8578184; Termine:<br />

3.6. (Premiere), 4./8./10.6., jew. 19.30 Uhr, 5.6., 18 Uhr<br />

IMPULSE THEATER FESTIVAL<br />

Der Botschafter<br />

■ Harte politische Botschaften zu mitreißender<br />

Musik, das hat eine gewisse Tradition<br />

in Afrika – nicht nur wegen des legendär<br />

zynischen Wahlkampfsongs des liberischen<br />

Diktators Charles Taylor, der mit „He killed my<br />

ma, he killed my pa, but I will vote for him”<br />

um Stimmen warb. Monika Gintersdorfer<br />

und Knut Klaßen lassen sich bei ihrer Untersuchung<br />

postkolonialer Potentiale und<br />

deutsch-afrikanischer Beziehungen von der<br />

fröhlichen Nostalgie französischer Filmmusicals<br />

inspirieren. Ihre Produktion „Der Botschafter<br />

– Ein deutsch-afrikanisches Singspiel“<br />

eröffnet am 15.6. im tanzhaus nrw mit<br />

einem großem Ensemble aus ivorischen und<br />

deutschen PerformerInnen, TänzerInnen und<br />

MusikerInnen das Impulse Theater Festival,<br />

das bis 25.6. am zentralen Spielort Düsseldorf<br />

sowie in den Partnerstädten Köln und Mülheim<br />

an der Ruhr stattfindet.<br />

dt<br />

❚ DER BOTSCHAFTER tanzhaus nrw, Düsseldorf, 15.6.,<br />

19.30. / FFT Juta, Düsseldorf, 20./21.6., jew. 19.30 Uhr;<br />

www.festivalimpulse.de<br />

KNUT KLASSEN<br />

KERSTIN TURLEY<br />

Endspurt<br />

Mit dem nahenden Spielzeitende<br />

bündeln die<br />

Theater noch mal alle<br />

Kräfte, präsentieren ihre<br />

letzten Premieren und<br />

bieten dazu finale Gelegenheiten<br />

für gern gesehene<br />

Inszenierungen. Damit<br />

läuft der große Countdown<br />

mit randvollen Juni-<br />

Spielplänen, bevor die große<br />

Sommerfrische die übliche<br />

(Stadt-)Theaterpause<br />

einläutet. Auch außerhalb<br />

des Parketts ist Theater<br />

angesagt: Das Schauspiel<br />

Dortmund ruft mit seiner<br />

Spiegelbarrikade anlässlich<br />

des am 4. Juni angesetzten<br />

neonazistischen „Tag der<br />

deutschen Zukunft“ zu einer<br />

performativen Gegenwehr<br />

auf. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Künstlerkollektiv<br />

Tools for Action unter der<br />

Federführung von Artur van<br />

Balen werden an diesem<br />

Tag übergroße, aufblasbare<br />

und teils verspiegelte Würfel<br />

zu Barrikaden formiert,<br />

um ein klares Zeichen zu<br />

setzen – bis hierhin und<br />

nicht weiter! Mitmachen<br />

darf, kann und sollte jeder<br />

bei dieser Aktion gegen den<br />

Rechtsaufmarsch. Dabei<br />

sein, Flagge zeigen und<br />

Würfel rollen!<br />

Kerstin Turley<br />

NICHOLAS MEISEL<br />

SCHNITZLER GOES MUSICAL<br />

Hello Again<br />

■ Mit der Premiere von „Hello Again“ präsentiert<br />

der Musical-Studiengang der Folkwang<br />

Universität der Künste am 27. 6. seinen neuesten<br />

Streich im Essener Theater im Rathaus.<br />

Basierend auf Schnitzlers Drama „Der Reigen“<br />

geht es um das zeitlose Ringen um Liebe und<br />

Leidenschaft und die dazugehörigen Techtelmechtel,<br />

Eskapaden und Verstrickungen<br />

zwischen den zehn Liebenden und Leidenden.<br />

Dabei entführt Autor und Kompositeur<br />

DISNEY MUSICAL-WELTERFOLG<br />

Die Schöne und das Biest<br />

Michael John LaChiusa das Publikum für jede<br />

der Zweier-Szenen in ein neues Jahrzehnt<br />

und unternimmt so eine musikalische Zeitreise<br />

zwischen Opernzitaten, dem Swing der<br />

1940er, dem Rock’n‘Roll der 1950er und der<br />

Discomusik der 1970er. In seiner Abschlussproduktion<br />

zeigt das junge Ensemble unter<br />

der Regie von Gil Mehmert und der musikalischen<br />

Leitung von Patricia Martin einen sinnlichen<br />

Ritt durch das letzte Jahrhundert. ez<br />

❚ HELLO AGAIN Theater im Rathaus, Porscheplatz 1, Essen,<br />

(0201) 2455555; Termine: 27.6. (Prem.), 28.6.-3.7., jew.<br />

19.30 h; Preise: ab 23,50 €; www.theater-im-rathaus.de<br />

STEFAN MALZKORN<br />

THEATER IN ZEITEN DER GLOBALISIERUNG<br />

Coltan-Fieber<br />

■ Selten enttarnt ein Theaterabend so schonungslos<br />

Wahrheiten über die Verwobenheit<br />

westlichen Konsums mit dem Verderben<br />

für ganze Staaten am Beginn der Produktionsketten.<br />

In dem ebenso ergreifenden wie<br />

schockierenden Stück geht es um die zerstörerische<br />

Macht des Erzes Coltan, ohne<br />

das weder Handys noch Herzschrittmacher<br />

hergestellt werden können und das hauptsächlich<br />

im Kongo abgebaut wird. Aufgrund<br />

seines immensen Wertes ist es Anlass für<br />

permanente Gewalt und Bürgerkrieg, für<br />

Zwangs- und Kinderarbeit und führt zur Ausbeutung<br />

eines ganzen Landes durch skrupellose<br />

Geschäftemacher. „Coltan-Fieber“ ist<br />

in einem Bildungs- und Theaterprojekt von<br />

stimmen afrikas und Theater im Bauturm/<br />

africologne entstanden und verarbeitet die<br />

unhaltbaren Zustände in gewaltiger Bildsprache.<br />

Nach der Premiere in Burkina-Faso im<br />

Jahr 2014 tourt es nun durchs Ruhrgebiet. ez<br />

❚ COLTAN-FIEBER Theater an der Ruhr, Akazienallee 61,<br />

Mülheim a.d. Ruhr, Tel. (0208) 5990188; Termine: 8.6.,<br />

19.30 Uhr, 9.6., 11 Uhr; Preise: 20/8 € erm.<br />

■ Der Musical-Welterfolg aus dem Hause<br />

Disney gastiert erstmals in Duisburg. Das<br />

opulente Spektakel um die schöne Belle und<br />

den gefühlskalten Prinzen, der von einer Fee<br />

in ein Biest verwandelt wurde und nur durch<br />

die Liebe erlöst werden kann, besticht mit<br />

seinen Zauberwelten und Magie, mit Fantasie<br />

und Empfindsamkeit sowie mit den für Disney<br />

so typischen, liebevoll gestalteten Charakteren<br />

– und nicht zuletzt durch seine Musik.<br />

Mit Titeln wie „Märchen schreibt die Zeit“<br />

verleiht sie dem Musical seinen romantischen<br />

Glanz und entführt das Publikum zusammen<br />

mit sprechenden Kerzenleuchtern, verzauberten<br />

Stehuhren und singenden Teekannen<br />

in der Inszenierung des Budapester Operetten-<br />

und Musicaltheaters auf eine traumhafte<br />

Reise in eine fantastische Welt.<br />

dt<br />

❚ DISNEY DIE SCHÖNE UND DAS BIEST Theater am Marientor,<br />

Plessingstraße 20, Duisburg; Termine: 22.7.-31.7.;<br />

Preise: 25,50-73,50 € (zzgl. Geb.), Tickethotline (018<strong>06</strong>)<br />

999000282 (0,20 €/Anruf a.d. Festnetzen, max. 0,60 € a.d.<br />

Mobilfunknetzen); www.bb-promotion.com<br />

ANDREA KIESENDAHL<br />

58 | <strong>HEINZ</strong> | <strong>06</strong>.<strong>2016</strong>

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