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Gemeindemagazin Köllertal 01|2016

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22 KULTUR & FREIZEIT<br />

Wolfgang Groß, Initiator des Projektes, mit der „Praxisklasse“ der<br />

Friedrich-Schiller-Schule. Foto: Friedrich-Schiller-Schule<br />

Als eine der bedeutendsten technischen<br />

Kulturdenkmäler im Regionalverband<br />

Saarbücken stellt<br />

die Mühle eine Besonderheit<br />

dar: Sie wurde zwischen 1767<br />

und 1769 erbaut, eine erste urkundliche<br />

Erwähnung als Lohmühle<br />

1472 deutet aber auf eine<br />

frühere Existenz hin. Weitestgehend<br />

erhalten geblieben sind<br />

das angebaute Mühlengebäude<br />

und die technischen Vorrichtungen<br />

der Mühle.<br />

Beim Besuch beeindruckt dann<br />

vor allem die hölzerne Apparatur<br />

für die Ölproduktion. Zur Gewinnung<br />

von Speiseöl wurden zunächst<br />

ölhaltige Samen oder<br />

Früchte wie Raps, Mohn, Nüsse<br />

und Buchecker in einer Walzenmühle<br />

geschrotet beziehungsweise<br />

gequetscht.<br />

Antrieb des Mühlenrads<br />

durch Wahlschieder Bach<br />

Etwa 300 Kilogramm Raps ergaben<br />

damals 150 Liter Öl. Nach<br />

der Erhitzung dieser geschroteten<br />

oder gequetschten Samen<br />

im Saatvorwärmer erfolgte die<br />

erste Pressung. Der so entstandene<br />

Ölkuchen wurde anschließend<br />

im Kollergang zu Fruchtstücken<br />

zerkleinert, die erneut<br />

im Saatvorwärmer erwärmt wurden.<br />

Eine zweite Pressung folgte.<br />

Das frisch gewonnene Öl enthielt<br />

trotzt sorgfältiger Pressung noch<br />

gewisse Fruchtteile, die sich<br />

nach Tagen am Boden der großen<br />

Ölbehälter absetzten. Erst<br />

dann war das Öl gebrauchsfertig.<br />

Angetrieben wurde die Mühle<br />

mittels eines oberschlächtigen<br />

Mühlenrades durch den Wahlschieder<br />

Bach.<br />

Die Eigentümer öffnen<br />

gerne die Pforten<br />

Dass die überwiegend hölzerne<br />

Mühlentechnik, bestehend aus<br />

Kollergang, Presswerk, Wärmeofen<br />

und Walzenmühle, fast in ihrem<br />

ursprünglichen Zustand erhalten<br />

geblieben ist, macht die<br />

Mühle als lebendiges Museum<br />

so interessant. Obwohl sie noch<br />

vollständig funktionsfähig war,<br />

wurde sie nach 1939 nicht mehr<br />

betrieben. Seit 1979 steht die<br />

Historie unter Denkmalschutz.<br />

Zusammen mit den Eigentümern<br />

kümmert sich der im Jahre<br />

2000 gegründete Förderverein<br />

Ölmühle Berschweiler e. V um<br />

den Erhalt der Ölmühle. Während<br />

vieler Jahre wurde das<br />

Denkmal aufwendig saniert; alleine<br />

die Rekonstruktion des<br />

Mühlensteines nach historischer<br />

Vorlage nahm einige Jahre in Anspruch,<br />

doch das Engagement<br />

wurde 2009 mit dem saarländischen<br />

Denkmalpflegepreis gewürdigt.<br />

Wer die Mühle besichtigen<br />

möchte, sollte sich vorher telefonisch<br />

bei Familie Reimann<br />

anmelden.<br />

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Auf einen Blick:<br />

Die Ölmühle ist jederzeit für<br />

eine Besichtigung geöffnet,<br />

Führungen nach Terminvereinbarung.<br />

Klaus und Elke Reimann<br />

Tel: (0 68 06) 8 17 86<br />

Email:<br />

muehle@berschweiler.com<br />

Internet:<br />

www.berschweiler.com<br />

Nähere Informationen zum<br />

Projekt “Praxisklasse” der<br />

Friedrich Schiller Schule in<br />

Heusweiler unter www.schiller-schule-heusweiler.de/<br />

seite/205622/projekt-<br />

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Die hölzerne Apparatur zur Ölgewinnung ist fast vollständig erhalten.<br />

Foto: Ölmühle Berschweiler<br />

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