Kunst und Stein_03-16
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Thema<br />
FASNACHTSBRUNNEN<br />
IN ALTER FARBENPRACHT<br />
DER KÜRZLICH RESTAURIERTE FRITSCHIBRUNNEN HAT FÜR LUZERN EINEN HOHEN SYMBOLWERT. ER STEHT<br />
JEWEILS NICHT NUR MIT DEM BEGINN DER LUZERNER FASNACHT IM MITTELPUNKT, ER IST AUCH DER<br />
STÄDTEBAULICHE DREH- UND ANGELPUNKT DES KAPELLPLATZES UND EIN ATTRAKTIVER AUFTAKT IN DIE<br />
LUZERNER ALTSTADT.<br />
Theresia Gürtler Berger<br />
2013 ergoss sich manchmal ein kleiner Bach vom<br />
Fritschibrunnen über den Kapellplatz, der Trog<br />
verlor Wasser. Als erste Massnahme wurde mit<br />
einem neuen Verfahren aus elastischen Hypalonbändern<br />
<strong>und</strong> einer zusätzlichen Plattenverankerung<br />
in einer Schicht Sperrbeton der Trog abgedichtet.<br />
Das elastische System kann die täglichen<br />
starken Erschütterungen durch den massiven<br />
Zuliefer- <strong>und</strong> Parkverkehr besser aufnehmen als<br />
der starre Fugenmörtel. Als weitere restauratorische<br />
Massnahme hat Wendelin Odermatt von<br />
der Restauratorenfirma Stöckli in Stans eine Farbuntersuchung<br />
mit Analyse <strong>und</strong> Dokumentation<br />
der unterschiedlichen Malfassungen der Brunnensäule<br />
samt Bannerherrn durchgeführt.<br />
FARBE LÖSTE SICH VOM STEIN<br />
Der Bildhauer Vitus Wey aus Sursee untersuchte in<br />
gleicher Sorgfalt den Zustand des dahinterliegenden<br />
<strong>Stein</strong>s. Die Untersuchungen ergaben, dass die<br />
sich ablösenden Farbanstriche der Säule – sie ist<br />
1938 <strong>und</strong> 1973 restauriert worden – rasch abgenommen<br />
<strong>und</strong> der <strong>Stein</strong> behandelt werden musste,<br />
um die fortschreitenden Schäden zu stoppen. Die<br />
abblätternden Farbschichten liessen das Wasser<br />
ungehindert in den dahinterliegenden Sandstein<br />
eindringen. Die zu dichten Anstriche liessen gleichzeitig<br />
das Wasser im <strong>Stein</strong> nicht mehr verdunsten:<br />
Es kam zu Frostabplatzungen, Salzausblühungen<br />
<strong>und</strong> starken Absandungen des Sandsteins hinter<br />
der dichten Farbfassung. Man entschloss sich, den<br />
ursprünglichen Ölanstrich in der projektierten<br />
Farbigkeit von August am Rhyn für die Neufassung<br />
wieder zu verwenden.<br />
Der Fritschibrunnen, farbenfroher Akzent am Luzerner<br />
Kapellplatz (Foto: Louis Brem, Luzern)<br />
10 <strong>03</strong>/<strong>16</strong>