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Kunst und Stein_03-16

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Der mit Findlingen aus Blausee-Kieselkalk wildromantisch<br />

gestaltete «RockGarden» bildete eines der Highlights an der<br />

diesjährigen Giardina in Zürich. (Bild: Giardina)<br />

<strong>und</strong> sieben weiteren kreativen Partnern aus dem<br />

Berner Oberland konzeptionierte Schaugarten<br />

RockGarden erhielt dafür eine goldene Auszeichnung<br />

im begehrten GiardinaAward, dem wichtigsten<br />

Schweizer Preis der «Grünen Branche».<br />

130 TONNEN FINDLINGE<br />

Der RockGarden inspirierte sich an einer natürlichen<br />

Vorgebirgs-Landschaft. Hauptelemente<br />

bildeten 130 Tonnen Findlinge aus dem Felssturz-<br />

<strong>Stein</strong>bruch Blausee-Mitholz bei Kandersteg. Der<br />

grösste dieser wildförmigen Blöcke war mehr als<br />

drei Meter hoch <strong>und</strong> wog über 15 Tonnen. «Da jeder<br />

der Findlinge absolut einzigartig ist, skizzierte ich<br />

die Felsbrocken noch im <strong>Stein</strong>bruch detailgenau,<br />

um mich mit ihren so vielfältigen Strukturen vertraut<br />

zu machen», schildert Beni Uhlmann den<br />

kreativen Prozess. Die steinernen Unikate umgab<br />

er mit einer Pflanzen- <strong>und</strong> Wasserwelt, die eine<br />

voralpine Stimmung suggerierten. Für eine romantisch<br />

angehauchte Atmosphäre sorgten zusätzlich<br />

60 Nebeldüsen. Neben den Findlingen fanden sich<br />

im RockGarden auch verschiedene bearbeitete<br />

Objekte aus dem gleichen Naturstein, so beispielsweise<br />

eine grossflächige massive Abdeckung für<br />

die Outdoor-Küche, ein ebenfalls grossflächiger<br />

massiver Tisch, Bodenbeläge <strong>und</strong> Treppenstufen.<br />

Der Bau des RockGarden im Untergeschoss einer<br />

Ausstellungshalle der Messe Zürich war im Übrigen<br />

auch eine transport- <strong>und</strong> bautechnische Herausforderung.<br />

Im <strong>Stein</strong>bruch wurden erst einmal<br />

alle Einzelteile im Massstab 1:1 aufgezeichnet <strong>und</strong><br />

ausgelegt», erklärt Jürg Trummer, Betriebsleiter<br />

beim <strong>Stein</strong>lieferanten SHB. «Die Felsen wurden<br />

danach nummeriert, verladen <strong>und</strong> gestaffelt in der<br />

richtigen Reihenfolge nach Zürich gefahren. Dort<br />

wiederum mussten sie zentimetergenau platziert<br />

werden, damit die Installation ihre volle Wirkung<br />

entfalten konnte.»<br />

Bärlocher lieferte sein Unternehmen dafür etwa<br />

80 Tonnen Sandstein, ein grosser Teil davon in<br />

Form gespaltener Mauersteine für Trockenmauern,<br />

Treppen <strong>und</strong> Beläge. Das Besondere an den<br />

<strong>Stein</strong>treppen: Die dafür verwendeten Platten im<br />

Einheitsmass 35 x 35 x 6 cm wurden nicht liegend<br />

sondern stehend versetzt. Diese Konstruktionsart,<br />

so Bärlocher, wirkt nicht nur elegant, sondern<br />

eignet sich speziell auch für geschwungen<br />

modellierte Formen – eine Anwendungsart, die<br />

in nächster Zeit möglicherweise Schule machen<br />

könnte. Moderne Romantik verströmte ebenso<br />

ein aus einem grossen Sandsteinblock in freier,<br />

ebenfalls geschwungener Form geschaffener Lie-<br />

Oben: Im Vordergr<strong>und</strong> vertikal<br />

verlegte Treppenplatten<br />

aus Rorschacher Sandstein.<br />

Unten: Im gleichen Material<br />

aus einem einzigen Block<br />

geschaffenes Sitzbad<br />

(Fotos: R. Stadler)<br />

SANDSTEIN IM NATURGARTEN<br />

Einen Bronze-Award in der gleichen Wettbewerbskategorie<br />

erhielt an der Giardina ein weiterer mit<br />

viel <strong>Stein</strong> gestalteter Schaugarten. Mit Rorschacher<br />

Sandstein, kombiniert mit Holz <strong>und</strong> einer<br />

üppigen Bepflanzung, schuf der Schweizer Naturgarten-Pionier<br />

Winkler Richard AG aus Wängi TG<br />

mehrere, mit geschwungenen Abgrenzungen voneinander<br />

separierte Erlebnisbereiche. Der <strong>Stein</strong><br />

stammte aus dem Bruch der Bärlocher <strong>Stein</strong>bruch<br />

<strong>und</strong> <strong>Stein</strong>hauerei AG in Staad SG. Laut Hans-Jakob<br />

BLEIWOLLE<br />

Bevorzugtes Fugenmaterial<br />

bei <strong>Stein</strong>arbeiten<br />

Scherrer Metec AG 8027 Zürich 044 208 90 60 www.scherrer.biz<br />

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