Kunst und Stein_03-16
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Thema<br />
Besondere Sorgfalt <strong>und</strong><br />
millimetergenaues Arbeiten<br />
waren auch beim Transport<br />
<strong>und</strong> bei der Montage des im<br />
Durchmesser sechs Meter<br />
messenden Brunnenbeckens<br />
erforderlich.<br />
Wirkt sehr lebendig,<br />
erfordert vom Verleger<br />
allerdings ein besonderes<br />
Know-how: Passepflästerung<br />
aus Guber-Quarzsandstein<br />
in vier verschiedenen<br />
Pflastersteingrössen.<br />
in nächtlicher Autobahnfahrt vom Studer-Werk in<br />
Frick an seinen Bestimmungsort in Zürich. Dort<br />
wurden die beiden Becken am nächsten Morgen<br />
mit einem grossen Pneukran millimetergenau auf<br />
die vormontierten Bronzesockel versetzt <strong>und</strong> ausnivelliert<br />
– eine recht knifflige Aufgabe, musste der<br />
Wasserspiegel doch haargenau horizontal mit der<br />
Oberkante übereinstimmen.<br />
Zum Schluss wurde der grosse, r<strong>und</strong> 700 Kilogramm<br />
schwere Wasserzulauf installiert. Dieser<br />
besteht aus 6 Millimeter dicken, je etwa acht Meter<br />
langen Bronzeblechen, die in der <strong>Kunst</strong>giesserei<br />
St. Gallen AG, St. Gallen, vierkantförmig zusammengeschweisst<br />
wurden <strong>und</strong> an deren unterstem<br />
Teil auch das wesentlich kleinere Nebenrohr integriert<br />
ist. Trotz seiner Grösse wirkt die Zulaufkonstruktion<br />
elegant <strong>und</strong> wie aus einem Guss gefertigt.<br />
«Die Kurven des Zulaufs können sich locker<br />
mit denen der teuren Sportwagen messen, die<br />
früher auf dem Münsterplatz zur Schau gestellt<br />
wurden», meinte dazu ein Kommentator in einer<br />
Zürcher Lokalzeitung maliziös.<br />
PFLASTERSTEIN-RECYCLING<br />
Die Montage der Brunnenanlage setzte gewissermassen<br />
den fulminanten Schlusspunkt hinter die<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 7,9 Millionen Franken kostende<br />
Neugestaltung des Münsterhofs. Vorangegangen<br />
waren grossflächige archäologische Grabungen<br />
(siehe Box auf Seite 15) sowie umfangreiche Tiefbauarbeiten<br />
für verschiedene städtische Werksbetriebe<br />
(Gas, Wasser, Abwasser, Strom, Kehricht).<br />
Anschliessend erhielt der nun vollständig vom motorisierten<br />
Verkehr befreite Platz eine neue Oberflächengestaltung<br />
in Form einer durchgehenden<br />
Pflästerung aus Guber-Quarzsandsteinen. Zu etwa<br />
einem Drittel wurden dafür <strong>Stein</strong>e verwendet, die<br />
bereits früher auf dem Platz gelegen hatten. Mehr<br />
als 220 000 Pflastersteine wurden zu Beginn der<br />
Neugestaltungsarbeiten herausgebrochen <strong>und</strong><br />
zur Wiederaufbereitung in den <strong>Stein</strong>bruch der<br />
Guber Naturstein AG nach Alpnach transportiert,<br />
eine Arbeit, die mehrere Woche in Anspruch nahm.<br />
Die meisten <strong>Stein</strong>e befanden sich in einem noch so<br />
guten Zustand, dass sie ohne weiteres ein zweites<br />
Mal ihren Dienst versehen können. Im äusseren<br />
Bereich des Platzes wurde der Belag als sogenanntes<br />
Passepflaster ausgeführt. Dabei handelt<br />
es sich um eine Pflästerungsart, bei der verschieden<br />
grosse <strong>Stein</strong>e – im Beispiel Münsterhof sind<br />
es die Grössen 7/9, 8/11, 11/13 <strong>und</strong> 14/<strong>16</strong> cm –<br />
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