SCHAUSPIEL
Schauspiel-2016-17-web
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Wir vernichten, was wir lieben, so brachte die<br />
Schriftstellerin Christa Wolf das Thema von Kleists „Penthesilea“ auf den<br />
Punkt. Es ist eine kriegerische, auf Gewalt beruhende Welt, in der die Amazonenkönigin<br />
und der griechische Heerführer Achill wie zwei Gestirne aufeinanderprallen<br />
und an ihrer fatal entgrenzten Liebe zueinander schier verglühen.<br />
Auf dem Schlachtfeld müssen die Amazonen ihre Männer finden und besiegen,<br />
so will es das Gesetz. Kriegsheld Achill hat noch nie ein Gefecht verloren. Er<br />
fordert Penthesilea zum Zweikampf, in den er jedoch unbewaffnet zieht, um<br />
sich ihr als Unterlegener preiszugeben. Dies Liebesgeständnis verkennend tötet<br />
ihn die Amazone blind vor Leidenschaft in mörderischer Ekstase.<br />
Michael Thalheimer gehört zu den herausragenden zeitgenössischen<br />
Theatermachern Deutschlands. In den letzten Jahren waren immer wieder<br />
Arbeiten von ihm beim THEATERTREFFEN der Duisburger Akzente zu erleben,<br />
zuletzt seine Frankfurter Inszenierung von Euripides' „Medea“, die 2013 zum<br />
Theatertreffen in Berlin eingeladen wurde, ebenfalls mit Constanze Becker in<br />
der Titelrolle. Kleists sprachliches Meisterwerk „Penthesilea“ inszeniert er in<br />
einer auf drei Personen konzentrierten Fassung.<br />
PRESSE<br />
Thalheimers Verdichtung geht so faszinierend auf, weil sich drei überragende<br />
Schauspieler durch diese Gefühlsgewitter katapultieren und dabei den<br />
treibenden Rhythmus der Kleist-Verse nicht nur virtuos beherrschen, sondern in<br />
jedem Augenblick das Geschehen als reale, schreckliche Erfahrung beglaubigen<br />
und es nie nötig haben, feierlich zu tönen oder sich aufzublähen. _ Süddeutsche<br />
Zeitung<br />
Michael Thalheimer und Constanze Becker erreichen eine Höhe, Wucht und Einfachheit,<br />
die im Theater selten ist. _ Neue Zürcher Zeitung<br />
Einmal mehr erweist sich Thalheimer als begnadeter Tragödien-Flüsterer. Die<br />
Sprache gewordenen Gewaltorgien Kleists übersetzt er in zeitlos archaische<br />
Bilder und Bühnenmomente. _ taz<br />
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