SCHAUSPIEL
Schauspiel-2016-17-web
Schauspiel-2016-17-web
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ein Dampfer auf dem Weg<br />
von New York nach<br />
Buenos Aires. Seltsames Passagiervolk flaniert auf dem Achterdeck. Ein millionenschwerer<br />
Ölmagnat und ein geldsüchtiger Schachweltmeister liefern sich<br />
manische Brettspielgefechte, während der mysteriöse Dr. B. mit den Geistern<br />
seiner Vergangenheit kämpft. Als Vermögensverwalter einer renommierten<br />
Kanzlei geriet er in die Hände diktatorischer Mächte, die ihm mittels monatelanger<br />
Einzelhaft und zermürbender Verhöre diverse Bankgeheimnisse zu<br />
entlocken versuchten. Ein paar gedruckte Zeilen – die banalen Aufgaben eines<br />
Schachrepetitoriums – helfen Dr. B. zu überleben. Doch die ersehnte Rettung<br />
durch geistige Beschäftigung schlägt ins fatale Gegenteil um, als er beginnt, im<br />
Kopf Schach gegen sich selbst zu spielen. Dr. B. verzweifelt, denn immer wieder<br />
auf sich selbst zurückgeworfen, heißt es unweigerlich irgendwann „Matt!“.<br />
Was ist grausamer: körperliche oder seelische Folter? Wie viel Einsamkeit<br />
erträgt ein Mensch? Stefan Zweigs Meisternovelle ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung,<br />
für Kreativität und für die Kunst. Sie erschien erstmals im Dezember<br />
1941 und gehört neben „Sternstunden der Menschheit“ (1927) und „Ungeduld<br />
des Herzens“ (1938) zu Stefan Zweigs bekanntesten Werken.<br />
PRESSE<br />
Dass Kautz Schachnovelle auf seine typische Art als Figurentheater konzipiert<br />
hat, erweist sich als Glücksgriff. Denn Puppen entfalten eine magische Wirkung<br />
auf den Zuschauer. Auf sie lässt sich so viel mehr projizieren als auf einen<br />
menschlichen Darsteller. Puppen sind wandlungsfähig. Puppen können hoch<br />
symbolisch sein. Und Kautz reizt diese Vorteile gnadenlos gut aus. _ Kölner Stadtanzeiger<br />
Es gehört zu den Stärken von Kautz, auch unvorbereitete Zuschauer auf diese<br />
fein gesponnene Schauspiel-Reise spontan mitzunehmen, die John mit intensiven<br />
Streicher-Klängen und atmosphärischem Bandoneon-Spiel begleitet. _ NRZ<br />
Es ist ein Genuss, Kautz und John bei der Arbeit zuzusehen. Jeder Handgriff ist<br />
gekonnt, jeder Ton stimmt. _ Rheinische Post<br />
55