14.06.2016 Aufrufe

MEDIEN BULLETIN 2/2016 Vorschau

Das Magazin bietet umfassende Reports zu großen Sport-Produktionen, Interviews zu brennenden Branchen-Fragen, Berichte über Messen und Kongresse über Dienstleister, neue Technologien und Geschäftsmodelle. Top-Themen: „Herausforderung für Shared Workflow Storage Solutions: 4k, HDR, OTT...“, IP-basierter Systeme, Technik für bessere Bilder, Special: China Dienstleistung für aufstrebenden Sportmarkt, Red Bull Media House, Ruder-EM u.s.w.

Das Magazin bietet umfassende Reports zu großen Sport-Produktionen, Interviews zu brennenden Branchen-Fragen, Berichte über Messen und Kongresse über Dienstleister, neue Technologien und Geschäftsmodelle. Top-Themen: „Herausforderung für Shared Workflow Storage Solutions: 4k, HDR, OTT...“, IP-basierter Systeme, Technik für bessere Bilder, Special: China Dienstleistung für aufstrebenden Sportmarkt, Red Bull Media House, Ruder-EM u.s.w.

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z PRODUKTION / RUDER EM<br />

Seilzugkamerasystem RocketCam von PMT für die Zielankunft<br />

Siegerehrung mit Steadicam<br />

Pragmatismus“, sagte Mannteuffel. „Denn wenn wir Bilder<br />

nachvertonen, wollen wir natürlich die Atmosphäre des tatsächlichen<br />

Rennens erhalten und nicht die Hintergrundgeräusche<br />

auf Band haben, die zum Zeitpunkt der Vertonung zu<br />

hören sind.“ An dieser Stelle konnte man gut erkennen, wie<br />

vorausdenkend eine Sportübertragung geplant werden muss.<br />

An der Tribünenüberdachung wurde an der Seite ein Sonnensegel<br />

angebracht. Ohne hätten die Kommentatoren der ARD in<br />

ihrer Kabine echte Probleme bekommen, wenn die Sonne am<br />

späten Nachmittag von der Seite direkt auf die Monitore<br />

gestrahlt hätte. Im Zielbereich kam eine Steadicam zum Einsatz,<br />

die die Sieger aus ihren Booten zur Siegerehrung begleitete.<br />

Dafür wurde extra eine Rampe ohne Stufen gebaut, da die<br />

Athleten nach einem Rennen immer etwas wackelig auf den<br />

Beinen sind. Da die Rampe aber auch wieder nicht zu steil sein<br />

durfte, kam es zu dem Kuriosum, dass die Athleten, als sie bei<br />

der rbb/ARD-Moderatorin Jessy Wellmer vorbei kamen, tiefer<br />

als sie standen und die Moderatorin für die Gespräche in die<br />

Hocke hätte gehen müssen – was dann mit einem schnell hergestellten<br />

kleinen Tritt mit einer Stufe für die Ruderer ausgeglichen<br />

wurde.<br />

Technischen Support erhielt der rbb bei seiner Ruder-EM-Produktion<br />

am Beetzsee von einigen Technik-Dienstleistern. Dazu<br />

zählten Ü-Wagen-Betreiber TV Skyline, HD-Skycam als Lieferant<br />

der Cineflex- und SHOTOVER-Systeme, rentEvent im<br />

Bereich der Funk- und Drahtlos-Aktivitäten sowie die Firma<br />

Michael Mannteuffel, rbb, mit MB-Reporter Thomas Steiger<br />

Professional Motion Technology (PMT), die den Katamaran-<br />

Kran und das Zwei-Punkt-Seilsystem RocketCam bereit stellte.<br />

Als reguläre Regattastrecke verfügt der Beetzsee unter Wasser<br />

auf eine Länge von 2.000 Metern für Fernseh- und andere<br />

Übertragungen über eine feste Glasfaser- und Strom-Kabel-<br />

Infrastruktur. Bei längeren Rennen, wie jetzt bei der EM, wird<br />

die dann erforderliche zusätzliche Strecke fliegend verkabelt.<br />

Für die EM kamen insgesamt 40 Kilometer Glasfaser-Hybridkabel<br />

zusammen, die für den Signaltransport von Kameras,<br />

Mikrofonen, In-Ears und Monitoren zur Verfügung standen.<br />

FUNKSTRECKEN UND SEILZUGKAMERA<br />

Zusätzlich wurde von rentEvent die Funkstrecken eingerichtet,<br />

mit denen die Signale der mobilen Kameras, einschließlich Telemetrie,<br />

übertragen wurden. Dazu gab es in der Kommunikation<br />

mit den beiden Kamera-Katamaranen jeweils einen Kommandokreis<br />

für Fahrer und Operator, um Ablenkungen und Missverständnisse<br />

zu vermeiden. Die Empfangsantennen für die Funkstrecken<br />

waren auf dem Renntower-Dach montiert. Von dort<br />

wurden die Signale via Glasfaser an den Ü-Wagen geschickt.<br />

Ursprünglich wurde auch über den Einsatz einer Kameradrohne<br />

nachgedacht. Doch nach dem Absturz einer Videodrohne beim<br />

Weltcup-Slalom von Madonna di Campiglio im Dezember, die<br />

den Österreicher Marcel Hirscher knapp verfehlte, wurden die<br />

Sicherheitsbestimmungen verschärft. „Der Abstand zum Sportler<br />

im Wettkampf wurde auf 150 Meter fest gelegt“, erzählte<br />

Mannteuffel. „Das ist zu weit für gute emotionale und spektakuläre<br />

Bilder. Außerdem wäre der Einsatz einer Drohne auch sehr<br />

teuer gewesen. In der Planung müsse man auch diesen Aspekt<br />

zwischen Wirtschaftlichkeit und redaktionellen Wünschen im<br />

Auge behalten.“ Mit Blick auf den windbewegten See ergänzte<br />

er dann noch: „Und bei dem Wetter hätten wir sie leider auch<br />

nicht einsetzen können.“ Der Wind, der das ganze EM-<br />

Wochenende angehalten hat, hat aber auch den Ruderern<br />

selbst zu schaffen gemacht. Oft kam er von schräg vorne. Vor<br />

allem aber verursachte er einen Wellengang, der dazu führte,<br />

dass die Athleten die Ruder entweder zu tief oder nicht tief<br />

genug ins Wasser tauchten und damit an Geschwindigkeit ein-<br />

58 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> LIVE 2.<strong>2016</strong>

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