impuls - Soziale Arbeit - Berner Fachhochschule
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<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>impuls</strong><br />
Das Magazin des Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
mit aktuellem Weiterbildungsprogramm<br />
September 2010<br />
Im Fokus<br />
Jugend- und Familienhilfe – ein dynamisches Feld<br />
Weiterbildung<br />
DAS-Studiengang Bewegungsbasierte Altersarbeit – Drei Absolventinnen<br />
und ein Absolvent ziehen nach dem ersten Jahr Bilanz.<br />
Forschung<br />
Sozialbehörden im Kanton Bern – Wie nehmen sie ihre Schlüsselrolle<br />
als strategisches Führungsorgan wahr?<br />
Mit dem vollständigen<br />
Weiterbildungsprogramm 2010/2011<br />
auf 42 Seiten
+++ NeWS uND INFoS +++ NeWS uND INFoS +++ NeWS uND INFoS +++<br />
+++ Neue Mitarbeitende +++<br />
Stefanie Becker<br />
Was ich mag: Jan Garbarek,<br />
Sommergewitter und<br />
Gummibärchen (vor allem<br />
die weissen)<br />
Was ich nicht mag: Meeresfrüchtesalat,<br />
kalte Füsse<br />
und Tierquäler<br />
Prof. Dr. Stefanie Becker ist seit dem<br />
1. Mai 2010 als Dozentin in der Abteilung<br />
Angewandte Forschung und Entwicklung<br />
des Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> tätig und<br />
für den Ausbau des Forschungsschwerpunkts<br />
«Alter, Alterspolitik und Generationenbeziehungen»<br />
verantwortlich. Sie studierte<br />
Psychologie und Gerontologie an<br />
der Universität Heidelberg und promovierte<br />
dort zum Thema «Altersstereotype». 2003<br />
bis 2010 arbeitete sie als Projektverantwortliche<br />
am Institut für Gerontologie der<br />
Universität Heidelberg an der Entwicklung<br />
eines Instruments zur Erfassung der<br />
Lebensqualität demenzkranker Menschen.<br />
Barbara Leuenberger<br />
Was ich mag: Spontaneität,<br />
italienisches Essen, Rotwein,<br />
Blues, Tiere, Bewegung<br />
Was ich nicht mag: Samstagnachmittag<br />
in der Stadt,<br />
überfüllte Busse, Launen,<br />
Geiz, Spinnen, Kleinkariertes<br />
Barbara Leuenberger arbeitet seit Anfang<br />
März 2010 als administrative Assistentin in<br />
den Kompetenzzentren Qualitätsmanagement<br />
sowie Mediation und Konfliktmanagement<br />
der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong>. Sie<br />
ist zuständig für die Administration der<br />
Dienstleistungen und Weiterbildungsangebote.<br />
Zuvor war sie mehrere Jahre in der<br />
Administration der Abteilung Weiterbildung<br />
des Eidg. Hochschulinstituts für Berufsbildung<br />
(EHB) tätig.<br />
2<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Marcel Schmid Widmer<br />
Was ich mag: meine beiden<br />
Jungs und ihre Mutter, mit<br />
dem Velo durch die Landschaft<br />
fahren, mein niedergegartes<br />
Rindsfilet<br />
Was ich nicht mag: die<br />
Waschmaschine ausräumen,<br />
Skipisten und die entsprechenden<br />
Waldschneisen im Sommer<br />
Per Juli 2010 hat Marcel Schmid Widmer<br />
die Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
im Bachelor <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> neu angetreten.<br />
Er studierte an der HWV in Luzern Betriebsökonomie<br />
und hat in den letzten zehn<br />
Jahren im operativen Bereich von Betrieben<br />
im Sozial und Gesundheitswesen<br />
gearbeitet. Er leitete dort die Bereiche<br />
Finanzen, Administration und Informatik.<br />
Simon Sohre<br />
Was ich mag: Bretagne,<br />
Laub harken, Tage, die zum<br />
Lachen einladen, im Zelt<br />
sein bei Regen<br />
Was ich nicht mag: Vorurteile,<br />
Fertigessen, Hektik<br />
Prof. Simon Sohre ist seit<br />
Anfang August 2010 Dozent im Schwerpunkt<br />
«Theorien <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>». Nach<br />
dem Studium der Sozialpädagogik an der<br />
Universität Lüneburg im Jahr 2007 arbeitete<br />
Sohre als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
in zwei EUForschungsprojekten zum Thema<br />
«Ano nyme Unterbringung junger Gewaltopfer»<br />
und «International perspectives<br />
on parenting support» mit. Im Jahr 2008<br />
erhielt er ein Promotionsstipendium: Er<br />
promoviert zum Thema «Die Macht der<br />
Hilfe – Sozialpädagogik zwischen Biopolitik<br />
und Emanzipation».<br />
Marie-Tony Walpen<br />
Was ich mag: Bücher,<br />
Bauerngärten, Metaphern,<br />
offene Menschen<br />
Was ich nicht mag: Arroganz,<br />
Hektik am Morgen<br />
Prof. MarieTony Walpen<br />
wechselte am 1. Februar<br />
2010 vom Bachelorstudiengang <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> in die Ab teilung Weiterbildung und<br />
Dienstleistungen. Als Do zentin und Projektleiterin<br />
ist sie verantwortlich für den<br />
Themenschwerpunkt Jugend und Familienhilfe.<br />
Nach dem Studium in Pädagogik<br />
und Familienrecht an der Universität Freiburg<br />
i.Ue. war sie von 1992 bis 2001 im<br />
interdisziplinären Team des Kantonalen<br />
Jugendamtes Bern für die Amtsbezirke Biel<br />
und <strong>Berner</strong> Jura tätig. Seit 2006 arbeitet<br />
sie freiberuflich als Supervisorin.<br />
+++ World Summit on elder<br />
Mediation 2011 in Bern +++<br />
Das 4. Internationale Symposium zum<br />
Thema «Elder Mediation» findet vom 9. bis<br />
11. Mai 2011 in Bern statt. Diese von Pionierinnen<br />
und Pionieren aus Kanada und<br />
den USA mitgetragene Veranstaltung dient<br />
dem Erfahrungsaustausch und dem<br />
gemeinsamen Nachdenken von Fachleuten<br />
der Mediation und der Gerontologie und<br />
soll die Möglichkeiten der Mediation<br />
bei Fragen der Lebensgestaltung im Alter<br />
in der Öffentlichkeit bekannt machen.<br />
Weitere Infos auf Seite 60 oder unter<br />
www.mediation.bfh.ch<br />
+++ Tagung Praxisausbildung<br />
vom 5. Mai 2010 +++<br />
Über 50 Teilnehmende aus Praxis und Lehre<br />
verfolgten die spannenden Ausführungen<br />
von Prof. MarieTony Walpen zum<br />
Thema «Intuition – mehr als ein Bauchgefühl»,<br />
liessen sich auf überraschende<br />
Begegnungen ein und diskutierten angeregt<br />
im World Café über den reflektierten<br />
Umgang mit dem eigenen Erfahrungs und<br />
Wissensschatz im Rahmen der Praxisausbildung.<br />
Beim anschliessenden Apéro<br />
zeigte sich: Das gewählte Thema fiel auf<br />
sehr fruchtbaren Boden und machte Lust<br />
auf mehr!<br />
+++ Alumni +++<br />
Hinweise zu aktuellen und kommenden<br />
Veranstaltungen sowie Fotos und Unterlagen<br />
zu früheren Events finden Sie<br />
auf unserer Website www.sozbern.ch.<br />
Schauen Sie vorbei und werden Sie<br />
Mitglied!
eDITorIAL<br />
INhALT<br />
Unsere Angebote sind nach<br />
Modell F zertifiziert (Vereinbarkeit<br />
Studium mit Berufstätigkeit<br />
und Betreuungspflichten)<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Familie lässt niemanden unberührt. Wir erleben sie zuerst als Kind, später möglicherweise<br />
als Elternteil. Als Eltern tragen wir die Verantwortung für das Wohlergehen und die<br />
Förderung unserer Kinder. Familie kann glücken, sie kann aber auch scheitern. Situationen<br />
und Personen beeinflussen ihr Schicksal, Erfolg und Misserfolg haben viele Gründe.<br />
Familie ist eine private aber auch eine öffentliche Angelegenheit. Das öffentliche Interesse<br />
an der Familie ist durch ihren Beitrag zum Bestand der Gesellschaft bedingt. Der<br />
Staat sorgt unter anderem für den rechtlichen Rahmen der Familienschliessung und<br />
auflösung im Ehesystem, für den materiellen Ausgleich zu Gunsten der Familien und er<br />
übernimmt Schutzfunktionen für die Kinder. Familienpolitik ist ein Querschnittthema,<br />
zu welchem jeder staatliche Aufgabenbereich von Erziehung, Fürsorge, Gesundheit bis<br />
zu den Finanzen seinen Beitrag leisten kann.<br />
Die Familien und Jugendhilfe ist als Schwerpunktthema in fast allen Rubriken dieser<br />
<strong>impuls</strong>Ausgabe präsent. Damit setzen wir ein doppeltes Zeichen: Familien und Jugendhilfe<br />
gehört zum Kernauftrag der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>. Wir diskutieren über ihre Bedeutung<br />
und leuchten die Vielfalt ihrer Aktivitäten aus. Gleichzeitig zeugt diese <strong>impuls</strong>Ausgabe<br />
davon, dass der Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> seine Kompetenzen in der Familien und<br />
Jugendhilfe verstärkt bündelt und involvierte Personen und Organisationen mit Aus und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen unterstützt.<br />
Wir hoffen, damit in einen verstärkten Dialog mit der Praxis der Familien und<br />
Jugendhilfe einzutreten.<br />
Prof. Dr. Martin WildNäf<br />
Abteilungsleiter Weiterbildung und Dienstleistungen<br />
IM FoKuS<br />
4 Jugend und Familienhilfe –<br />
ein dynamisches Feld<br />
FAChBereICh<br />
7 Wachsen und Zusammenwachsen –<br />
Bilanz über die bisherige strategische<br />
Entwicklung des Fachbereichs<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
10 Impulsveranstaltung: Anreizmodelle<br />
in der Sozialhilfefinanzierung<br />
12 Transnationale Netzwerke in der<br />
<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> – 1. Folge der drei <br />
tei ligen ArtikelSerie<br />
14 <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist: Gastbeitrag von<br />
Regula Mader, ehemalige Regierungsstatthalterin<br />
von Bern<br />
WeITerBILDuNG<br />
15 Jugend und Familienhilfe: Integration<br />
statt Konkurrenz – Innovative Ansätze<br />
dürfen kombiniert werden<br />
16 Mehr Chancengerechtigkeit durch<br />
Frühförderung<br />
17 Defizite im Vollzug: Zivilrechtlicher<br />
Kindesschutz als fachliche Herausforderung<br />
18 «Auch zur eigenen Bewegung haben<br />
wir einen völlig neuen Zugang gewonnen»<br />
– Interview mit Absolvierenden<br />
des DASStudiengangs Bewegungsbasierte<br />
Altersarbeit<br />
20 Führung von personenzentrierten<br />
Dienstleistungsbetrieben:<br />
«Harte» und «weiche» Managementfaktoren<br />
in der Balance<br />
DIeNSTLeISTuNGeN<br />
21 Es braucht ein ganzes Dorf um<br />
ein Kind grosszuziehen<br />
22 Einer für alle: Neuer Leitfaden Kindesschutz<br />
hilft Beteiligten und Betroffenen<br />
ForSChuNG<br />
24 Sozialbehörden im Kanton Bern<br />
STuDIuM<br />
27 Jugend – eine Begriffsbestimmung<br />
aus historischer Perspektive<br />
28 Von der Kooperation inspiriert:<br />
Der Sammelband «<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in der<br />
Schweiz» erscheint<br />
WeITerBILDuNG<br />
29 Weiterbildungsprogramm 2010/2011<br />
IMPreSSuM herausgeberin: <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> BFH, Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> erscheinungsweise: 3mal jährlich<br />
Auflage: 11 100 Exp. redaktionsteam: Brigitte Pfister, Martin WildNäf, Sarah Neukomm, Andrea Küng, Denise Sidler Fotos:<br />
Marius Schären, Alexander Jaquemet, Rolf Siegenthaler und weitere Gestaltung: Studio Longatti, Biel Druck: W. Gassmann AG,<br />
Biel Copyright: Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der<br />
Redaktion. ISSN 16619412<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
3
IM FoKuS<br />
Jugend- und Familienhilfe –<br />
ein dynamisches Feld<br />
Jugend- und Familienhilfe orientiert sich neben Förderung und Schutz zunehmend<br />
auch am Leitmotiv der Mitwirkung. Partnerschaftliche Grundsätze erfordern ein entsprechendes<br />
rollenverständnis der Fachpersonen und: Sie spiegeln sich auch in <strong>Arbeit</strong>sprinzipien<br />
und <strong>Arbeit</strong>sformen der Jugend- und Familienhilfe wider.<br />
Prof. Marie-Tony Walpen<br />
Dozentin<br />
marietony.walpen@bfh.ch<br />
4<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Jugend und Familienhilfe umfasst ein<br />
vielfältiges Angebot an Förderung, Unterstützung<br />
und sozialpädagogischen Hilfen<br />
für Kinder, Jugendliche und deren Familien.<br />
Zu den Handlungsfeldern gehören<br />
Kinder und Jugendarbeit, Kindertagesbetreuung,<br />
Erziehungsberatung, Elternbildung<br />
und Frühförderung sowie ambulante<br />
und stationäre Erziehungshilfen. Eine gesetzliche<br />
Grundlage, die eine umfassende<br />
Jugend und Familienhilfe genauer definieren<br />
würde, existiert in der Schweiz aber<br />
nicht. In Deutschland hingegen versteht<br />
sich ein umfassendes Kinder und Jugendhilfegesetz<br />
als Dienstleistungsgesetz mit<br />
definierten Leistungsbereichen. Diese<br />
garantieren ein allgemeines Recht auf<br />
Förderung und Unterstützung der Entwicklung,<br />
Erziehung und Bildung aller Kinder<br />
und Jugendlichen. Gleichzeitig nehmen die<br />
verantwortlichen Behörden einen Schutzauftrag<br />
wahr. Jugend und Familienhilfe in<br />
der Schweiz setzt zwar diesen Dienstleistungscharakter<br />
nicht flächendeckend<br />
durch, in Artikel 317 ZGB wird den Kantonen<br />
aber immerhin der Auftrag erteilt, eine<br />
zweckmässige Zusammenarbeit der<br />
Behörden und Fachstellen auf dem Gebiet<br />
des zivilrechtlichen Kindesschutzes,<br />
des Jugendstrafrechts und der übrigen<br />
Jugendhilfe zu sichern. In der Kinder und<br />
Jugendarbeit wurde ein Eidgenössisches<br />
Bundesgesetz zur Förderung der ausserschulischen<br />
<strong>Arbeit</strong> mit Kindern und<br />
Jugendlichen entworfen. Der Bundesrat<br />
verabschiedete 2008 ausserdem eine<br />
«Strategie für eine schweizerische Kinder<br />
und Jugendpolitik», die unter den Leitmotiven<br />
des Schutzes, der Förderung und<br />
der Mitwirkung steht. Das Leitmotiv der<br />
Mitwirkung setzt neue Standards für die<br />
gesamte Jugend und Familienhilfe. Denn<br />
«Mitwirkung» impliziert partnerschaftliche<br />
Grundsätze zwischen betroffenen Kindern,
Jugendlichen und deren Familien sowie<br />
Fachpersonen. Das Leitmotiv der Mitwirkung<br />
zeigt sich in einer befähigenden<br />
Haltung und in entsprechenden <strong>Arbeit</strong>sprinzipien<br />
der Fachpersonen. Die <strong>Berner</strong><br />
<strong>Fachhochschule</strong> ist dabei, in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Praxis innovative und<br />
geeignete Fachkonzepte und Methoden in<br />
diesem Sinne weiterzuentwickeln und<br />
umzusetzen.<br />
«Mitwirkung» in der<br />
präventiven Jugend- und<br />
Familienhilfe<br />
Ein Handlungsfeld der Jugend und Familienhilfe<br />
mit präventivem Charakter ist die<br />
Elternbildung. Eltern sind heute quer durch<br />
alle sozialen Schichten in ihrer Erziehungsarbeit<br />
gefordert und nicht selten verunsichert<br />
oder überfordert. Familien werden<br />
mit Herausforderungen konfrontiert, die mit<br />
gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
zusammenhängen und nur begrenzt<br />
durch die einzelnen Familien beeinflusst<br />
werden können. Gleichzeitig erwartet<br />
die Öffentlichkeit eine hohe Erziehungsleistung.<br />
Die NichtErfüllung der Erwartungen,<br />
die an die Familie als (idealerweise intakte)<br />
erste Sozialisationsinstanz gerichtet werden,<br />
sowie die Unerreichbarkeit der eigenen<br />
und öffentlichen Ansprüche werden als<br />
persönliches Scheitern der Eltern gesehen.<br />
Dies kann zu Überforderung, Frustration<br />
und gegenseitigen Schuldzuweisungen führen<br />
– nicht nur zwischen den beiden Elternteilen,<br />
sondern auch zwischen Eltern und<br />
Schule. Was kann nun «Mitwirkung» bei der<br />
Förderung von Erziehungskompetenzen<br />
bedeuten? Beratungs und Elternbildungsangebote<br />
werden heute von bildungsnahen<br />
Eltern gern und relativ häufig besucht.<br />
Hilfsangebote, die eine Eigeninitiative oder<br />
Eigenaktivität von Familien voraussetzen,<br />
sprechen jedoch nur einen begrenzten<br />
Kreis von Familien an. Bei der Erstellung<br />
von Konzepten für Beratung und Bildungsprozesse<br />
müssen allfäl lige Zielgruppen<br />
mitwirken, damit tatsäch liche Bedürfnisse<br />
aufgenommen und Barrieren gegenüber<br />
Förderungsangeboten abgebaut werden<br />
können. Solche Barrieren sind beispielsweise<br />
ein unterschiedliches kulturelles und<br />
soziales Verständnis von Familie oder von<br />
Geschlechterrollen, eine zurückhaltende<br />
Darlegung von familiären Problemen ausserhalb<br />
der Familie oder Verwandtschaft,<br />
unterschiedliche Haltungen gegenüber<br />
Erziehungs fragen oder auch sprachliche –<br />
nicht nur fremdsprachliche – Hindernisse.<br />
Hier sind neue, an der Lebenswelt der<br />
Betroffenen orientierte Angebote gefragt,<br />
damit alle Eltern ihre Erziehungsaufgaben<br />
gegenüber ihren Kindern kompetent wahrnehmen<br />
und sie in Krisen entwicklungsfördernd<br />
begleiten können.<br />
«Mitwirkung»<br />
im Kindesschutz<br />
Die Orientierung am Leitmotiv der Mitwirkung<br />
und die Wahrung einer befähigenden<br />
Haltung erleben Fachpersonen oft dann als<br />
anspruchsvoll oder stellen sie gar in Frage,<br />
wenn bei Gefährdung des Kindeswohls<br />
zwischen ihrer Fremddeutung und der<br />
Selbstdeutung der Betroffenen eine Diskrepanz<br />
besteht. Hier klaffen der Schutzgedanke<br />
der Fachpersonen und die<br />
Selbstwahrnehmung der Betroffenen öfters<br />
auseinander. Es besteht dann das Risiko,<br />
dass konkrete Situationen bereits ausschliesslich<br />
durch den Filter der Massnahmen<br />
des zivilrechtlichen Kindesschutzes<br />
überprüft werden. Gerade in diesen Situationen<br />
sind die Prinzipien des Kindesschutzes<br />
– Subsidiarität und Verhältnismässigkeit<br />
– konsequent abzuwägen und<br />
so weit als möglich unter Mitwirkung der<br />
Betroffenen umzusetzen. Diesen Anspruch<br />
einzulösen erfordert Fachwissen, Können,<br />
eine klare Haltung, zeitliche Ressourcen<br />
sowie genügend geeignete An gebote an<br />
Unterstützung und an flexiblen Erziehungshilfen.<br />
Drei Dimensionen eines zeitgemässen<br />
Kindesschutzes<br />
Für die Gefährdung und Verletzung des<br />
Kindeswohls können folgende Faktoren<br />
problemverschärfend wirken:<br />
– Beziehungs und Kommunikationsstörungen<br />
zwischen Familienmitgliedern<br />
– subjektiv belastende Lebensumstände<br />
wie Armut oder prekäre Wohnverhältnisse<br />
– das Fehlen von eigenen verfügbaren<br />
Ressourcen und Kompetenzen zur<br />
Bewältigung von äusseren Belastungen<br />
– fehlende soziale Ressourcen wie familiäre<br />
oder nachbarschaftliche Netzwerke,<br />
gut erreichbare Unterstützungsangebote,<br />
etc.<br />
Ausgehend von diesen Faktoren können<br />
drei Dimensionen eines zeitgemässen<br />
Kin desschutzes formuliert werden:<br />
1. Sozialpolitische rahmenbedingungen<br />
Ursachen von Kindeswohlgefährdung und<br />
Gewalt gegen Kinder liegen nicht nur<br />
im individuellen Verhalten, sondern auch in<br />
gesellschaftlichen Verhältnissen. Armut<br />
oder <strong>Arbeit</strong>slosigkeit beispielsweise können<br />
sukzessive das Familienklima, die<br />
Qualität der Partnerschaft, das Erziehungsverhalten<br />
der Eltern, ihre psychosoziale<br />
Belastbarkeit und ihre elterliche<br />
Präsenz verändern. Die Auswirkungen von<br />
Armut schlagen sich in der Folge oft auf<br />
die Kinder nieder und stellen ein erhebliches<br />
Gefährdungspotenzial dar. In der<br />
ersten «World Vision»Studie haben acht<br />
bis zehnjährige Kinder in Deutschland<br />
weniger die berufsbedingte Abwesenheit<br />
ihrer Eltern als belastend bezeichnet,<br />
sondern die <strong>Arbeit</strong>s und Erwerbslosigkeit<br />
der (anwesenden) Eltern.<br />
Sozial verursachte Problemlagen dürfen<br />
folglich nicht nur als individuelle Problemsituationen<br />
innerhalb der Familie verstanden<br />
werden. Wie bei gemeindeorientierter<br />
Sucht oder Gewaltprävention müssen<br />
ökonomische, soziokulturelle und psychosoziale<br />
Rahmenbedingungen zum Schutz<br />
der Kinder und deren Familien bereits in<br />
der kommunalen Sozialpolitik verankert<br />
werden und damit wiederum die kantonale<br />
und nationale Kinder und Jugendpolitik<br />
abbilden. Diese wiederum muss in individuellen<br />
Situationen zum Tragen kommen.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
5
IM FoKuS<br />
2. Professionelle hilfe<br />
Kindesschutz erfordert professionelle Unterstützung<br />
und Hilfe. Zur Professionalität<br />
gehört neben unabdingbarem Fachwissen<br />
auch ein verstehender Zugang zu unterschiedlichen<br />
Lebenslagen von Kindern,<br />
Jugendlichen und Familien. Sie setzt weiter<br />
das Wissen voraus, dass Förderung,<br />
Unterstützung oder das Entwickeln eines<br />
tragfähigen Beziehungsangebots die Spirale<br />
innerfamiliärer Gewalt nachhaltiger<br />
durchbrechen kann als Gegengewalt in<br />
Form von verschärften Kontrollen, Strafen<br />
oder Zwangsinterventionen. Dies zeigt<br />
sich auch darin, dass Fachpersonen wie<br />
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />
nicht (nur) massnahmenorientiert an eine<br />
Gefährdungssituation herangehen. Es<br />
bedarf hoher Kompetenz, Gefährdungsmomente<br />
richtig einzuschätzen und dabei<br />
das Wohl des Kindes und die oben erwähnten<br />
Prinzipien des zivilrechtlichen<br />
Kindesschutzes konsequent, kreativ und<br />
unter Mitwirkung der Betroffenen umzusetzen.<br />
Eine Orientierung an diesen Prinzipien<br />
zeigt sich auch in einer befähigenden<br />
Haltung gegenüber den Betroffenen und in<br />
der adäquaten Ausschöpfung der ganzen<br />
Palette an Unterstützungsmöglichkeiten<br />
bis hin zu Massnahmen wie beispielsweise<br />
stationäre Erziehungshilfen zur Entschärfung<br />
von Krisen. Zur professionellen Hilfe<br />
gehören bei Bedarf auch fachlich fundierte<br />
Kriseninterventionsstrategien, um danach<br />
Beratungs und Hilfsangebote für eine<br />
Familie überhaupt erst zugänglich zu machen.<br />
Geeignete Diagnoseinstrumente<br />
erlauben eine Einschätzung einer Gefährdungssituation<br />
und bleiben gleichzeitig<br />
prozessorientiert. Im Idealfall wenden die<br />
Betroffenen Diagnoseinstrumente auch<br />
selber an. Erst profunde Kenntnis der<br />
rechtlichen Grundlagen und des Kindesschutzverfahrens<br />
ermöglichen eine kreative<br />
und vielfältige Ausgestaltung des<br />
Schutzauftrags innerhalb des rechtlichen<br />
Rahmens.<br />
<strong>Arbeit</strong>sprinzipien wie die befähigende<br />
Haltung oder emanzipatorische Grundsätze<br />
sind mit der Kenntnisnahme einer<br />
Methode noch nicht automatisch gegeben.<br />
Es braucht eine vertiefte Auseinandersetzung<br />
und Reflexionsgefässe, um entsprechende<br />
Haltungen in der Alltagsarbeit<br />
zu verinner lichen. Der neu konzipierte<br />
CAS Kindesschutz richtet sich inhaltlich<br />
nach dem eben dargelegten Verständnis<br />
von professioneller Hilfe (vgl. Kasten).<br />
3. orientierung an der unmittelbaren<br />
Lebenswelt von Kindern und ihren<br />
Familien<br />
Auch in der Jugend und Familienhilfe<br />
gewinnt Gemeinwesenarbeit wieder an<br />
Terrain. Grund dafür sind sowohl ökono<br />
6<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
mische Motive als auch fachliche Argumente.<br />
In Deutschland, Österreich und seit<br />
kurzem auch in der Schweiz sind Städte<br />
und Gemeinden daran, Erziehungshilfen<br />
sozialräumlich und flexibel zu gestalten.<br />
Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung<br />
setzt beispielsweise bei der unmittelbaren<br />
Lebenswelt von Kindern und<br />
deren Fami lien an und geht vom Willen und<br />
Bedarf der Betroffenen aus. Schutz von<br />
Kindern und Jugend lichen kann auch bedeuten,<br />
Selbsthilfe von Betroffenen untereinander,<br />
in der Nachbarschaft oder im<br />
Quartier, zu unterstützen. Bei der Initiative<br />
von Sozialarbeitenden zum Aufbau sozialer<br />
Netz werke, Unterstützungs und Entlastungssysteme<br />
ist es wichtig, dass die<br />
Betroffenen diese selbst organisieren und<br />
verwalten können. Das Verfahren der<br />
FamilienNetzwerkKonferenz, auch bekannt<br />
als Family Group Conference oder Verwandtschaftsrat,<br />
mutet beispielsweise den<br />
Familien in belastenden Lebenslagen zu,<br />
gemeinsam mit wichtigen Menschen aus<br />
ihrem Umfeld Unterstützungsmöglichkeiten<br />
selber zu entwickeln und die Verantwortung<br />
für deren Umsetzung und Überprüfung<br />
zu übernehmen (vgl. auch Seite<br />
15). Ausgebildete Koordinatorinnen und<br />
Ko ordinatoren sind für die Auftragsklärung<br />
gegenüber den Entscheidinstanzen und<br />
deren Mandats trägerinnen und träger<br />
zuständig. Eine befähigende Haltung unter<br />
dem Leitmotiv der Mit wirkung bringt Änderungen<br />
im Rollenverständnis der Fachpersonen<br />
mit sich. Sozialarbeitende<br />
beispielsweise werden dadurch nicht überflüssig,<br />
sie sind jedoch anders gefordert.<br />
CAS Kindesschutz<br />
Professionelle hilfe für Kinder,<br />
Jugend liche und ihre Familien in<br />
schwierigen Lebenslagen<br />
Der Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> der<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> baut seine qualifizierenden<br />
Weiterbildungsangebote im<br />
Bereich Jugend und Familienhilfe aus<br />
und bietet neu einen CASStudiengang<br />
Kindesschutz an:<br />
Bei Gefährdung oder Verletzung des<br />
Kindeswohls klaffen Ihre Wahrnehmungen<br />
als Fachperson und die Selbstdeutung<br />
von Betroffenen oft auseinander.<br />
Sie wünschen sich einen sorgfältigen<br />
Umgang mit Gefährdungsmomenten<br />
und bei Risikoeinschätzungen. Dabei<br />
suchen Sie Lösungen im Hinblick auf das<br />
Wohl und die Sicherheit von betroffenen<br />
Kindern und Jugendlichen in Kooperation<br />
mit der Familie, dem sozialen Umfeld<br />
und mit anderen Fachstellen. Professionelle<br />
Hilfe zeigt sich für Sie in einer befähigenden<br />
Haltung und in einer kreativen<br />
Nutzung von Unterstützungs und<br />
Interventionsmöglichkeiten. Sie streben<br />
profunde Kenntnis der rechtlichen<br />
Grund lagen und des Kindesschutzverfahrens<br />
an.<br />
Der CAS Kindesschutz vermittelt interdisziplinäres<br />
Fach und Methodenwissen<br />
und ermöglicht die Reflexion von eigenen<br />
Haltungen und <strong>Arbeit</strong>sprinzipien. Den<br />
Themen Kindesschutz im Säuglings und<br />
Kleinkindalter, Krisenintervention in<br />
Familien und aktivierende Familienarbeit<br />
wird besondere Beachtung geschenkt.<br />
Durchführung:<br />
August 2011 bis Juli 2012<br />
Informationen und Anmeldung<br />
Nähere Angaben ab Seite 42 und unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/weiterbildung
FAChBereICh<br />
Wachsen und Zusammenwachsen<br />
Die Spardiskussionen seit der Finanzkrise könnten auch ihr Gutes haben: Sie lenken<br />
unser Augenmerk ganz unerbittlich auf die qualitativen Wachstumspotenziale.<br />
Das ist auch Anlass für eine Bilanz über die bisherige strategische entwicklung des<br />
Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>.<br />
Prof. Johannes Schleicher<br />
Leiter Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
johannes.schleicher@bfh.ch<br />
Die <strong>Fachhochschule</strong>n wurden in der<br />
Schweiz im Laufe der 90erJahre aus den<br />
Höheren Fachschulen heraus entwickelt.<br />
Dies geschah zum einen, damit unsere<br />
Absolventinnen und Absolventen international<br />
nicht den Anschluss verlieren, zum<br />
anderen aber auch, weil man sich bewusst<br />
war, dass die schweizerische Berufsbildung<br />
eine im internationalen Vergleich sehr<br />
hohe Qualität hat: Man wollte sie mit einer<br />
Anschlussmöglichkeit an die akademische<br />
Welt der Professionen und Disziplinen<br />
krönen, ganz nach dem Motto «kein Abschluss<br />
ohne Anschluss». Erst damit<br />
erhielte die in der Schweiz traditionell sehr<br />
niedrige Maturandinnenquote einen tieferen<br />
Sinn, die latente Segregation zwischen<br />
Akademikerinnen und Nichtakademikern<br />
liesse sich abfedern, ohne dass man Gefahr<br />
liefe, sich einen Akademikerüberschuss<br />
einzuhandeln, wie er andernorts<br />
Probleme macht. In diesem Sinne war die<br />
Schaffung der <strong>Fachhochschule</strong>n nicht nur<br />
ein bildungs, sondern auch ein sozialpoli<br />
tisch schlaues Programm. Das erklärt auch<br />
die breite Unterstützung, die es genoss.<br />
Politik wird in der Schweiz nicht von Akademikern<br />
gemacht und so war unbestritten,<br />
dass <strong>Fachhochschule</strong>n Teil der<br />
Berufsbildung sein sollten. Hochschulen<br />
zwar, aber nur nicht zu akademisch.<br />
entwicklung der Profession!<br />
entwicklung zur Disziplin?<br />
Zentrales Wesensmerkmal einer Hochschule<br />
ist die Verbindung von Lehre und<br />
Forschung. Im Gegensatz zu einer Fachschule,<br />
die auf eine Berufstätigkeit vorbereitet,<br />
soll an einer Hochschule neben der<br />
Lehre auch geforscht werden. Dies, damit<br />
die Lehre immer auf dem neuesten Stand<br />
der Wissenschaft bleibt, und vor allem<br />
auch, weil sie etwas über Forschungstätigkeit<br />
selbst vermitteln soll, das heisst über<br />
die Gewinnung von Wissen nach den<br />
Methoden und Regeln der Wissenschaft.<br />
Der Beruf wird zur Profession, indem den<br />
Berufstätigen selbst auch die ständige und<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
7
FAChBereICh<br />
eigenständige Weiterentwicklung des kollektiven<br />
Wissens und Könnens überantwortet<br />
wird. Auch dazu müssen die Studierenden<br />
befähigt werden. Auf der anderen<br />
Seite soll der Forschung aber auch auferlegt<br />
werden, ihre Erkenntnisse in der Lehre<br />
laufend auf ihre Plausibilität und Vermittelbarkeit<br />
hin zu überprüfen. Es schärft unsere<br />
Gedanken, wenn wir sie einem Publikum<br />
vorzutragen gezwungen sind. Dieses dialektische<br />
Ineinandergreifen von Forschung<br />
und Lehre zeichnet seit Jahrhunderten<br />
Hochschulen aus. Es ist der Motor der<br />
Professionsentwicklung. Ob <strong>Fachhochschule</strong>n<br />
«Disziplinen» zu entwickeln haben,<br />
ist aber noch umstritten, und in diesem<br />
Sinne ist man sich auch nicht einig darüber,<br />
wie «akademisch» sie sein sollen. Was<br />
die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> angeht, ist immerhin zu<br />
sagen, dass sie in der Schweiz fast ausschliesslich<br />
an <strong>Fachhochschule</strong>n gelehrt<br />
und entwickelt wird. Damit kommt den<br />
Schweizer <strong>Fachhochschule</strong>n eine besondere<br />
Verantwortung zu für eine effiziente<br />
und effektive, von Sachverstand und<br />
Augenmass geprägte Weiterentwicklung<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, und damit des Sozialwesens<br />
und des Sozialstaates überhaupt.<br />
Die erweiterung<br />
des Leistungsauftrags<br />
Die Beurteilung der Rolle einer <strong>Fachhochschule</strong><br />
hängt deshalb für den Bereich der<br />
<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> stark davon ab, was für ein<br />
Verständnis man von <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> hat.<br />
Wer der Meinung ist, sie sei an der <strong>Fachhochschule</strong><br />
am richtigen Ort und dennoch<br />
eine in ihrer Komplexität mit anderen Disziplinen<br />
vergleichbare Materie, der müsste<br />
eigentlich dafür einstehen, dass man letztlich<br />
ein Studium der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> auch<br />
mit einem Doktorat sollte abschliessen<br />
können. Aber so weit sind wir hier noch<br />
nicht.<br />
<strong>Fachhochschule</strong>n wurden als krönender<br />
Teil der Berufsbildung konzipiert. Ihr Kernauftrag<br />
ist die Lehre geblieben. Über diesen<br />
Kernauftrag hinaus wurde ihnen der<br />
sogenannte «erweiterte Leistungsauftrag»<br />
erteilt: angewandte Forschung, Weiterbildung,<br />
Dienstleistung. Erst hiermit werden<br />
sie zu Hochschulen im oben genannten<br />
Sinne und sind als solche beispielsweise in<br />
der Lage, einen Masterstudiengang anzubieten,<br />
der diesen Namen verdient. Denn<br />
das setzt in besonders hohem Masse<br />
eigene Forschungstätigkeit voraus.<br />
Man bescheinigt den Berufsleuten der<br />
<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> eine hohe Weiterbildungsfreudigkeit.<br />
Deshalb war dieser Teil des<br />
erweiterten Leistungsauftrags schon vor<br />
der Entwicklung zu <strong>Fachhochschule</strong>n bei<br />
uns relativ stark ausgeprägt. Schon die<br />
Höheren Fachschulen für Sozialarbeit und<br />
Sozialpädagogik hatten erkannt, dass sich<br />
8<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
hier ein Markt eröffnet – ein Feld für Unternehmergeist,<br />
auch ohne viele Subventionen.<br />
In der Forschung taten wir uns schwerer,<br />
weil uns ehrgeizige Rahmenbedingungen<br />
gesetzt wurden hinsichtlich der Eigenfinanzierung.<br />
Sozialforschung ist – unternehmerisch<br />
gesehen – ein hartes Geschäft.<br />
Interesse an sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und Entwicklungen hat in<br />
erster Linie die öffentliche Hand, und die<br />
ist bekanntlich den Zyklen und Launen der<br />
Politik ausgesetzt. Wo ein eher naturwüchsiges<br />
Verständnis sozialstaatlicher<br />
Solidarität dominiert, da ist die Bereitschaft<br />
gering, Steuergelder in die Erarbeitung<br />
der wissenschaftlichen Grundlagen<br />
einer fortschreitenden Professionalisierung<br />
des Sozialwesens zu investieren. Für<br />
unsere Kolleginnen und Kollegen aus der<br />
Technik mag das anders sein: Technische<br />
Innovation mit Aussicht auf wirtschaftlichen<br />
Erfolg setzt Forschung und Entwicklung<br />
voraus. In einer kleinräumig strukturierten<br />
Wirtschaft wie der schweizerischen<br />
ist der Zugang zu lokalen, hochinnovativen<br />
KMUs für findige Ingenieure vermutlich<br />
niederschwelliger.<br />
enge Zusammenarbeit mit<br />
der Praxis – früher wie heute<br />
Die Vorläufer des Fachbereichs <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> haben<br />
sich – als rechtlich zwar private, im Wesentlichen<br />
aber vom Kanton Bern getragene<br />
Schulen – allesamt einer sehr pragmatischen<br />
Politik befleissigt. Sie lehnten sich,<br />
in jahrzehntelanger, enger Zusammenarbeit<br />
mit etlichen Gemeinden und insbesondere<br />
mit der Fürsorgedirektion des Kantons<br />
Bern, stark an deren sozialpolitische<br />
Zielsetzungen an. Und die bezogen sich,<br />
unter zumeist sozialdemokratischer Ägide,<br />
stark auf den zentralen Bereich der Sozialhilfe<br />
und der Vormundschaft, auf das also,<br />
was man damals gemeinhin als «gesetzliche<br />
Sozialarbeit» bezeichnete. Im Bereich<br />
der Sozialhilfe – damals «öffentliche Fürsorge»<br />
– nahm der Kanton Bern sozialpolitisch<br />
eine schweizweit führende Rolle ein:<br />
Polyvalenz, Lastenausgleich, verfassungsrechtliche<br />
Absicherung, Professionalisierung,<br />
Regionalisierung, um nur ein paar<br />
Stichworte zu nennen. Und es gelang der<br />
damaligen «<strong>Berner</strong> Soz», hierbei eine fachlich<br />
und politisch unterstützende Rolle<br />
zu übernehmen. Wir leisteten – und leisten<br />
weiterhin – Grundlagenarbeit und halfen<br />
mit Konzeptarbeit und Schulung bei der<br />
Erarbeitung, Umsetzung und Evaluation<br />
gesetzlicher Neuerungen, wir setzten hier<br />
und da auch fachlich und rechtlich anerkannte<br />
Standards. Wir halten bis heute<br />
über unsere Weiterbildungs und Dienstleistungsangebote<br />
engen Kontakt mit denjenigen,<br />
die um die praktische Umsetzung<br />
besorgt sind. Es ist dadurch auch dafür<br />
gesorgt, dass unsere Absolventinnen und<br />
Absolventen auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt keine<br />
Schwierigkeiten haben. Sie geniessen bei<br />
den Gemeinden einen guten Ruf, sie<br />
werden von uns offenbar vergleichsweise<br />
erfolgreich «berufsbefähigt».<br />
Die enge Partnerschaft mit den das<br />
re gi onale Sozialwesen tragenden Behörden<br />
prägte unser Profil. Wir pflegten lange<br />
unser Bild als «Schule für Sozialarbeit»,<br />
sozialpädagogische und soziokulturelle<br />
<strong>Arbeit</strong>sweisen etwa wurden – in Verkennung<br />
übrigens ihrer praktischen Bedeutung<br />
auch in ambulanten Bereichen – lange<br />
nur als Wahlfächer angeboten. <strong>Soziale</strong><br />
Einzelhilfe spielte in den Ausbildungsplänen<br />
eine ganz zentrale Rolle und die internen<br />
Entscheidungsträger hatten einen<br />
engen Bezug zu den traditionellen, zentra
len Berufsfeldern – eine klare Orientierung.<br />
Dass <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> gerade unter diesem<br />
Regime stark an Anerkennung und Status<br />
gewann (misst man etwa am Lohn), dass<br />
die Professionalisierung der Dienste auch<br />
in der Provinz vorwärts kam, gerade unter<br />
einer engen und pragmatischen Orientierung<br />
an Bedürfnissen und Bereitschaften<br />
der Politik – das mag eine Ironie der<br />
Geschichte sein. Aber was gibt es Glaubhafteres,<br />
wenn es darum geht, sich Unentbehrlichkeit<br />
und damit Ansehen zu<br />
erarbeiten, als der enge Kontakt zur Nachfrage?<br />
Aus der jüngeren<br />
Vergangenheit …<br />
Der Auftrag, Forschung zu betreiben: Wir<br />
begrüssten ihn, aber er stellte uns zugleich<br />
vor grosse und anhaltende Herausforderungen.<br />
Wir mussten rasch konkurrenzfähig<br />
sein und dafür reichte die kantonale<br />
Verwaltung als Auftraggeberin nicht – auch<br />
wenn sie zugleich unsere Trägerschaft<br />
übernahm. Wir entwickelten eine Doppelstrategie:<br />
Profilierung, das heisst, Themenverzicht<br />
im erweiterten Leistungsauftrag,<br />
Konzentration auf wenige Gebiete, in denen<br />
zügig Kompetenz aufgebaut werden<br />
könnte, aber Verbreiterung des Kompetenzprofils<br />
im Bachelor hin zu einem übergreifenden<br />
Verständnis: Sozialarbeit,<br />
Sozialpädagogik, soziokulturelle Animation<br />
unter dem Titel «<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>». Und zugleich<br />
entwickelten wir Kompetenzzentren<br />
in interdisziplinären Themenbereichen, aus<br />
unternehmerischer Sicht Erfolgspositionen,<br />
die uns ein wenig finanzielle Unabhängigkeit<br />
verschafften: Mediation, Gerontologie,<br />
Qualitätsmanagement und Case Management,<br />
oft in Kooperation mit ausserkantonalen<br />
oder ausländischen Hochschulen<br />
(Luzern, Freiburg), oder mit anderen Fachbereichen<br />
(Wirtschaft und Verwaltung,<br />
Gesundheit).<br />
So kamen wir mehr als gut über die Runden.<br />
Viele Modeströmungen liessen wir<br />
aus, setzten Bologna mit Gelassenheit und<br />
Pragmatismus um und pflegten als Wiedererkennungsmerkmal<br />
einen leisen Hang<br />
zum Traditionalismus. Wir setzten auch<br />
gegenüber unseren Stakeholdern auf Verlässlichkeit.<br />
Wir stehen zu einer stark<br />
selektiven Eignungsprüfung als Voraussetzung<br />
der Zulassung. Wiedereinsteigerinnen<br />
sind und bleiben ein Prototyp unserer<br />
Studierenden, wir richten unsere Strukturen<br />
soweit möglich auf ihre Lebensumstände<br />
aus und nehmen hin, dass das<br />
Studium für sie zeitweise eher ein Nebenschauplatz<br />
ist. Wir treiben Erwachsenenbildung.<br />
Sozialhilfe bleibt im Fokus unseres<br />
fachlichen Interesses, auch wenn es in<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> inzwischen Felder gibt,<br />
in denen professionelles Handeln und<br />
fachliche Autonomie weit besser gepflegt<br />
werden können. Mit einem soliden Leistungsausweis<br />
konnten wir in einer Position<br />
der relativen Stärke in die Auseinandersetzungen<br />
um unsere Kantonalisierung<br />
eintreten. Das hat sich auf die Durchsetzung<br />
unserer Interessen positiv ausgewirkt,<br />
auch wenn wir nicht aus jeder<br />
Aus einandersetzung als Gewinner hervorgegangen<br />
sind.<br />
Dennoch hat diese Politik ihren Preis.<br />
Die auftragsgetreu starke Betonung des<br />
Praxisbezugs unseres BachelorStudiengangs,<br />
die Skepsis gegenüber denen, die<br />
für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> das Zeitalter der<br />
ultimativen Akademisierung anbrechen<br />
sehen – das mag uns zumindest im «Feld»<br />
Glaubwürdigkeit eingebracht haben.<br />
Es hat aber dazu geführt, dass Lehre und<br />
Forschung in der Aufbauphase sehr<br />
getrennt entwickelt werden mussten oder<br />
sich sogar auseinander entwickelten. Die<br />
Spezialistinnen, die wir in der Forschung<br />
für wenige, definierte Themen brauchen,<br />
sind kaum einmal dieselben wie die Dozierenden,<br />
die nur vor dem Hintergrund ausgewiesener<br />
Praxiserfahrung glaubwürdig<br />
auf die Berufstätigkeit vorbereiten können.<br />
Als <strong>Fachhochschule</strong> haben wir nah an der<br />
Berufspraxis zu bleiben – als Hochschule<br />
in einem kompetitiven Umfeld haben<br />
wir Forschungsergebnisse auf qualitativ<br />
einwandfreiem Niveau zu Marktpreisen zu<br />
erbringen. Dieser Widerspruch setzte der<br />
Integration von Lehre und Forschung und<br />
damit unserer Entwicklung zur Hochschule<br />
Grenzen, die wir während des Aufbaus<br />
hinzunehmen hatten.<br />
… in die nahe Zukunft<br />
Mit unserer Konsolidierung nach Jahren<br />
des Aufbaus ist die Zeit gekommen, eine<br />
neue Entwicklungsphase einzuleiten. Unsere<br />
Studierenden und unsere Kundinnen<br />
und Kunden sollen nur an der Qualität<br />
unserer <strong>Arbeit</strong> erkennen, dass wir intern<br />
richtig organisiert sind. Die Lehre lebt<br />
davon, dass die Dozierenden nah an den in<br />
Praxis und Theorie aktuellen Fragestellungen<br />
sind; in Dienstleistungs und Forschungsangeboten<br />
entwickeln sie selbst<br />
diese Fragestellungen im Rahmen ihres<br />
jeweiligen Kompetenzprofils weiter. Nur so<br />
bleiben wir am Ball, was die Entwicklung<br />
der Profession und allenfalls der Disziplin<br />
betrifft. Ein Vorbild haben wir hierfür: unseren<br />
Masterstudiengang. Der <strong>Berner</strong> Beitrag<br />
zu unserem Kooperationsmaster wird von<br />
Dozierenden aus allen Leistungsbereichen<br />
zu etwa gleichen Teilen bestritten. Der<br />
Ansatz ist anspruchsvoll, aber die Qualität<br />
unseres Angebots wird dieser Konzeption<br />
Recht geben: Im Master wird «studiert».<br />
Die Führung des Fachbereichs trifft sich<br />
nun viermal im Jahr zu ganztägigen Klau<br />
suren. Es geht um mehr als um Zusammenarbeit<br />
und um mehr als den hydraulischen<br />
Transfer von Wissen; es geht um<br />
die Entwicklung und Umsetzung einer<br />
integrierten Sicht auf die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> als<br />
Profession, ihren gesellschaftlichen Auftrag<br />
und ihre Weiterentwicklung. Eine Weiterentwicklung,<br />
die nur dann gelingt, wenn<br />
die Grundlage der Profession, das Wissen,<br />
nicht in den einen Köpfen generiert und<br />
dann in andere Köpfe transferiert werden<br />
muss, sondern wenn es in zyklisch und<br />
interaktiv verlaufenden Lehr und Lernprozessen<br />
geschöpft und angeeignet, ausprobiert,<br />
kritisiert, umgeformt, angewandt<br />
und weiterentwickelt wird. An diesen Prozess<br />
gilt es den Anschluss auch im Kanton<br />
Bern nicht zu verpassen.<br />
Wenn wir die Integration unserer Aktivitäten<br />
schaffen, dann wird unsere interne<br />
Aufgliederung nach Abteilungen so nebensächlich,<br />
dass wir sie gar nicht erst abzuschaffen<br />
brauchen. Unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen in den anderen Kantonen<br />
haben dies zum Teil getan und stellen sich<br />
dann mitunter die Frage, ob der Ertrag den<br />
Aufwand rechtfertigt.<br />
Die «additive» Zusammensetzung unseres<br />
Fachbereichs, man sieht sie schon<br />
von aussen: Die historisch älteren Teile der<br />
Organisation sind im historisch älteren<br />
Haus am Falkenplatz untergebracht, die<br />
neueren Abteilungen an der Hallerstrasse.<br />
Diese räumliche Zersplitterung ist ein Abbild<br />
der Zersplitterung des Fachbereichs<br />
und wirkt der notwendigen Integration<br />
entgegen. Vielleicht wird sie überwunden:<br />
Zurzeit sind Verhandlungen im Gange,<br />
ob und unter welchen Voraussetzungen<br />
der Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ganz an der<br />
Hallerstrasse untergebracht werden<br />
könnte.<br />
Ein neues Kapitel in der Geschichte der<br />
«<strong>Berner</strong> Soz» beginnt.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
9
FAChBereICh<br />
Impulsveranstaltung<br />
Anreizmodelle in der Sozialhilfefinanzierung<br />
An einer Impulsveranstaltung des Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> haben sich eine breite<br />
(Fach-)Öffentlichkeit sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und<br />
Behörden über Anreizmodelle in der Finanzierung der Sozialhilfe und die vorgeschlagenen<br />
Bernischen Gesetzesreformen im Finanz- und Lastenausgleich sowie in der Sozialhilfe<br />
ausgetauscht.<br />
Patricia Flammer<br />
Assistentin Bachelorstudiengang<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
patricia.flammer@bfh.ch<br />
Im Mai 2010 wurden im Rahmen der Impulsveranstaltung<br />
«Anreizmodelle bei der<br />
Finanzierung der Sozialhilfe am Beispiel<br />
der Revision des Bernischen Sozialhilfegesetzes»<br />
verschiedene Anreizmodelle der<br />
Sozialhilfefinanzierung vorgestellt und diskutiert.<br />
Anlass boten die Revisionen des<br />
Bernischen Sozialhilfegesetzes (SHG) und<br />
des Gesetzes über den Finanz und Lastenausgleich<br />
(FILAG). Vier Kurzreferate<br />
lieferten den fachlichen Hintergrund für die<br />
anschliessende Podiumsdiskussion, in<br />
welcher verschiedene Standpunkte vertreten<br />
wurden.<br />
10<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Aktueller Stand<br />
der Gesetzesrevisionen<br />
André Gattlen, stellvertretender Amtsvorsteher<br />
des kantonalen Sozialamtes, informierte<br />
über die laufende Revision von<br />
SHG und FILAG. Beide Gesetze werden im<br />
Herbst 2010 in den grossrätlichen Kommissionen<br />
beraten und sollen per Januar<br />
2012 in Kraft treten. Umstritten ist dabei<br />
das finanzielle Anreizsystem der FILAG<br />
Revi sion, welches auf Gemeindeebene<br />
Kosteneinsparung und mehr Transparenz<br />
bei gleichbleibendem Qualitätsniveau in<br />
der Sozialhilfe anstrebt. Im geltenden bernischen<br />
Lastenausgleich der Sozialhilfe<br />
werden die zusammengefassten Kosten<br />
von Kanton und Gemeinden je hälftig wieder<br />
auf Kanton und Gemeinden verteilt,<br />
was laut Gattlen für die Gemeinden wenig<br />
Sparanreiz mit sich bringt. In der Vernehmlassung<br />
wurden verschiedene Anreizmodelle<br />
verhandelt. In der individuellen<br />
So zialhilfe erhielt das BonusMalusSystem<br />
am meisten Zustimmung. Bei diesem wird<br />
die Kosteneffizienz der Sozialdienste unter<br />
Berücksichtigung gemeindespezifischer<br />
Rahmenbedingungen errechnet. Ein Malus<br />
ist zu zahlen, wenn die effektiven Kosten<br />
30 Prozent oder mehr über den geschätzten<br />
Kosten liegen. Ein Bonus erhält,<br />
André Gattlen, Blaise Kropf und Prof. Daniel Iseli im Gespräch.<br />
wessen effektive Kosten 30 Prozent oder<br />
mehr unter den geschätzten Kosten liegen.<br />
Gattlen erachtet dieses Modell als gerecht<br />
und effizient.<br />
In der institutionellen Sozialhilfe ist eine<br />
neue Aufgabenteilung im Alters und Behindertenbereich<br />
vorgesehen. Ausserdem<br />
soll ein Selbstbehalt in der Höhe von 20<br />
Prozent auf ausgewählten Angeboten eingeführt<br />
werden. Der Selbstbehalt beinhaltet<br />
auch einen Ausgleich der Ausgaben<br />
über einen Soziallastenzuschuss. Diese<br />
Massnahmen sollen ländliche Gebiete<br />
entlasten und kostenbewussteres Handeln<br />
der Gemeinden fördern.<br />
historische Perspektive<br />
Der Umgang mit Armut hat sich im Laufe<br />
der Zeit gewandelt, wie Dr. Brigitte<br />
Schnegg, Historikerin und Leiterin des<br />
interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung<br />
der Universität Bern, in ihrem<br />
Referat erläuterte. In der Antike und im<br />
Mittelalter galt Armut als gewollter, gottgewürdigter<br />
Status. Die Barmherzigkeit<br />
verlangte, für die Grundbedürfnisse der<br />
Armen zu sorgen. Im Mittelalter gab es –<br />
bedingt durch Hunger und Krankheiten –<br />
immer mehr Arme. Man stufte Bedürftige<br />
zunehmend als bedrohlich ein und unter
schied die unwürdigen von den würdigen.<br />
Letztere erhielten Solidarität, Erstere wurden<br />
unterdrückt. Zwischen 1500 und 1800<br />
wurden erstmals politische Massnahmen<br />
zur Armutslinderung ergriffen. Es wurden<br />
Armen und Zuchthäuser gegründet;<br />
die Finanzierung von Bedürftigen über die<br />
Heimatgemeinde wurde eingeführt. Mit<br />
zunehmender Industrialisierung und Mobilität<br />
im 19. Jahrhundert versagte aber das<br />
Heimatgemeindeprinzip. Um 1900 kam es<br />
zur langsamen Herausbildung eines Sozialversicherungssystems<br />
und einer Ursachen<br />
bekämpfenden Sozialpolitik.<br />
Anreizmodelle<br />
aus ökonomischer Sicht<br />
Laut Dr. Sonia Pellegrini, wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am Fachbereich <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>, ist Sozialhilfe als staatliche Dienstleistung<br />
der Aufwandoptimierung punkto<br />
Zeit und Geld, zielgerechtem Mitteleinsatz<br />
und den wirksamsten Massnahmen verpflichtet.<br />
Als Instrumente zur Effizienzsteigerung<br />
sind laut Pellegrini Anreizmodelle<br />
gegenüber stark kontrollierenden Ansätzen<br />
vorzuziehen, da sie ausschliesslich das<br />
Ziel festlegen. Folgende Anreizmodelle<br />
könnten sich – im Vergleich zu einem<br />
Selbstbehaltssystem – positiv auf die Ressourcennutzung<br />
auswirken:<br />
– Allgemeine Effizienzsteigerungsanreize:<br />
Das Ziel ist eine Kostensenkung bei<br />
gleicher Qualität. Angesprochen sind<br />
mögliche Fusionen oder Reorganisa tionen<br />
von Sozialdiensten.<br />
– BenchmarkingSystem: Ziel ist, mittels<br />
Effizienzgrad die besten Praktiken von<br />
anderen Gemeinden zu identifizieren und<br />
zu kopieren.<br />
– BonusMalusSystem: Malus/Bonusentrichtung<br />
bei Überschreitung/Unterschreitung<br />
eines geschätzten Werts um<br />
30 Prozent oder mehr unter Berücksichtigung<br />
des Effizienzgrads.<br />
Die bernische Reform kombiniert das<br />
Benchmarking und das BonusMalus<br />
System. Pellegrini regte in ihrem Referat<br />
an, beim BenchmarkingSystem die Qualität<br />
der verwendeten Messverfahren zu<br />
überprüfen, kleineren Gemeinden flankierende<br />
Massnahmen anzubieten und den<br />
BonusMalus abzustufen.<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> und Ökonomie:<br />
ein Widerspruch?<br />
Prof. Pascal Engler, Dozent am Fachbereich<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, behandelte das<br />
Thema «Ökonomisierung <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>»<br />
und ging dabei von folgender Ausgangslage<br />
aus:<br />
– Infolge knapper Ressourcen muss <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> die ökonomische Perspektive<br />
im Sinne wirksamer und zielgerichteter<br />
Massnahmen mitdenken.<br />
– <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> kann effizienter werden.<br />
– Bei der Lösung sozialer Probleme<br />
besteht eine gegenseitige Abhängigkeit<br />
zwischen Politik und <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>.<br />
Engler sieht das politische System als<br />
abhängig von der Problemlösungskompetenz<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, da soziale Probleme<br />
Legitimationsdruck erzeugen. <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> erhalte so die Chance als Partnerin<br />
aufzutreten. Da sie bisher nicht ausgewiesen<br />
habe, was sie qualitativ und quantitativ<br />
leisten könne, drohe ihr Fremdbestimmung.<br />
Aus Sicht der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> ist<br />
gemäss Engler eine geeignete theoretische<br />
Fundierung von Effizienz (haben wir es<br />
«richtig» getan?) und Effektivität (haben wir<br />
«das Richtige» getan?) hängig. Werde<br />
effizient gleichgesetzt mit kostengünstig,<br />
könne die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> nicht mehr «das<br />
Richtige» tun und verliere ihre Legitimationsbasis.<br />
Engler empfiehlt ein nachhaltiges<br />
Problemlösungskonzept, welches<br />
unter Einbezug von Wirtschaft, Umwelt<br />
und <strong>Soziale</strong>m eine multiprofessionelle,<br />
interdis ziplinäre Kooperation vorsieht. Bei<br />
Verwendung eines Ökonomiebegriffs,<br />
der das <strong>Soziale</strong> mit einbezieht, biete die<br />
Ökonomisierung der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> mehr<br />
Chancen als Risiken. Fraglich sei, ob die<br />
aktuellen Vernehmlassungsmodelle diese<br />
Nachhaltigkeit beachten.<br />
Aus der Podiumsdiskussion<br />
An der Diskussionsrunde würdigten alle<br />
Teilnehmenden die vorgeschlagenen kantonalen<br />
Massnahmen aus ihrer Sicht. Unter<br />
der Leitung von Prof. Daniel Iseli, Dozent<br />
und Projektleiter am Fachbereich <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>, wirkten folgende Personen in der<br />
Diskussionsrunde mit:<br />
– Daniel Bichsel, Finanzverwalter Gemeinde<br />
Zollikofen, Vizepräsident Verband<br />
Bernisches Gemeindekader BGK<br />
– Andrea Lüthi, Geschäftsleiterin <strong>Berner</strong><br />
Konferenz für Sozialhilfe und Vormundschaft<br />
BKSV, Grossrätin SP<br />
– Blaise Kropf, Gewerkschaftssekretär<br />
vpod, Präsident Grüne Kanton Bern,<br />
Grossrat<br />
– André Gattlen, stellvertretender Vorsteher<br />
des Sozialamtes des Kantons Bern<br />
Das Publikum erhielt anschliessend Gelegenheit,<br />
Fragen zu stellen und die eigene<br />
Meinung einzubringen. Das BonusMalus<br />
System, dessen Chance auf eine Mehrheit<br />
im Grossen Rat intakt scheint, fand mehr<br />
befürwortende Stimmen als das ebenfalls<br />
diskutierte Selbstbehaltsmodell. Es war<br />
aber spürbar, dass etliche Anwesende<br />
Bedenken hegen und Optimierungsbedarf<br />
sehen.<br />
Stimmen zur Veranstaltung<br />
«Obwohl für mich der BonusMalus das<br />
kleinere Übel ist, bin ich kritisch, weil<br />
ein nachhaltiger Mitteleinsatz wichtiger<br />
sein sollte als die Frage, wie viel Geld wir<br />
ausgeben.»<br />
Liliane Zurflüh<br />
Leiterin regionaler Sozialdienst Erlach<br />
«Ich sehe auch viele Gefahren im Bonus<br />
MalusSystem, weil es Mitarbeitende unter<br />
Druck setzen kann.»<br />
Katharina eichelberger<br />
Sozialamt Langenthal<br />
«Das BonusMalusSystem scheint ein<br />
gangbarer Weg und eine gute Diskussionsgrundlage<br />
für weitere Optimierungen zu<br />
sein.»<br />
Beatrice reusser<br />
Leiterin Abteilung <strong>Soziale</strong>s Biel und Vizepräsidentin der<br />
<strong>Berner</strong> Konferenz für Sozialhilfe und Vormundschaft<br />
«Ich bin froh, dass das vorgeschlagene<br />
Anreizsystem Bewährtes – Solidarität im<br />
Lastenausgleich – nicht in Frage stellt.»<br />
Andreas Diggelmann<br />
Leiter Sozialdirektion Burgdorf<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
11
FAChBereICh<br />
1. Folge der dreiteiligen Artikel-Serie<br />
Transnationale Netzwerke<br />
in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong><br />
Nationale Grenzen werden durchlässiger, grenzüberschreitende Zusammenhänge<br />
von sozialen Problemen rücken ins Blickfeld. Transnationalisierungsprozesse stellen<br />
Fachpersonen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> vor neue herausforderungen. Der Fachbereich<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> veranstaltet im März 2011 einen internationalen Kongress zum Thema.<br />
eine Serie von <strong>impuls</strong>-Artikeln beleuchtet die Thematik.<br />
Prof. eveline Ammann<br />
Dozentin, Mobilitätsverantwortliche<br />
eveline.ammann@bfh.ch<br />
12<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Der Begriff der Transnationalisierung wird<br />
oft in einem Atemzug mit Internationalisierung<br />
oder Globalisierung genannt, ohne<br />
genau zu wissen, worin sich die drei Konzepte<br />
denn genau unterscheiden. In einer<br />
vertieften Auseinandersetzung mit diesen<br />
Definitionen wird klar, dass es nicht ein<br />
Entwederoder gibt, sondern dass jedes<br />
Konzept eine ganz spezifische Sicht<br />
auf aktuelle gesellschaftliche Prozesse<br />
aufweist.<br />
Globalisierung<br />
Globalisierung bezieht sich auf alle Prozesse<br />
und Interaktionen, welche die Welt als<br />
Gesamtes betreffen, wie beispielsweise die<br />
Klimaerwärmung (Pries 2008: 19). In diesem<br />
Zusammenhang werden häufig auch<br />
Auflösungstendenzen von stabilen räumlichen<br />
Lebensstrukturen und die Entstehung<br />
eines «globalen Dorfes» thematisiert, was<br />
theoretisch bis zur faktischen Auflösung<br />
von Nationalstaaten führen würde (Pries<br />
2008: 12). Auch soziale Ungleichheit,<br />
Armut, HIV/AIDS oder Migration sind Phänomene,<br />
welche die ganze Welt betreffen,<br />
und die – obwohl Auswirkungen und<br />
Einflussfaktoren teilweise stark lokal geprägt<br />
sind – dennoch weltweite Folgen<br />
haben.<br />
Internationalisierung<br />
Beim Konzept der Internationalisierung<br />
steht die nationale Identität der Länder als<br />
systematische Bezugsgrösse im Vordergrund<br />
(Homfeldt, Schröer und Schweppe<br />
2008: 8). Unter Internationalisierung fallen<br />
einerseits zwischenstaatliche Abkommen<br />
(beispielsweise zum Schutz der nationalen<br />
<strong>Arbeit</strong>smärkte und zur Regulierung der<br />
<strong>Arbeit</strong>smigration). Die bilateralen Verträge<br />
der Schweiz mit der EU sind dafür ein<br />
Beispiel. Andererseits gehören zur Internationalisierung<br />
auch andere Formen der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit,<br />
bei denen ein konkreter Bezug zu den
verschiedenen Nationen vorhanden ist.<br />
Ein Beispiel dafür ist die Bildung von internationalen<br />
Organisationen wie der UNO.<br />
Transnationalisierung<br />
Transnationalisierungsprozesse beinhalten<br />
grenzüberschreitende Bewegungen sowie<br />
die damit verbundenen Veränderungen von<br />
lokalen Gegebenheiten (vgl. Ong 2005: 11).<br />
Diese Idee widerspiegelt sich in der Definition<br />
von Pries (2008: 44), welcher Transnationalisierung<br />
als Prozess beschreibt, bei<br />
dem relativ dauerhafte, plurilokale Beziehungen<br />
gebildet werden, welche nationalstaatliche<br />
Grenzen überschreiten und<br />
soziale Praktiken, Symbolsysteme und<br />
Artefakte beinhalten können. In Transnationalisierungsprozessen<br />
bilden sich also<br />
neuartige biografische, räumliche und institutionelle<br />
Strukturmuster heraus, die<br />
auf Zugehörigkeitsgefühlen, gemeinsamen<br />
Vorstellungen und Überzeugungen beruhen<br />
(Schweppe 2009: 195). Diese Prozesse<br />
betreffen sowohl Individuen (bspw.<br />
durch Migration), Organisationen (transnational<br />
wirksame Nichtregierungsorganisa<br />
tionen oder Unternehmen) als auch<br />
institutionalisierte Rahmenbedingungen<br />
wie die Menschenrechte, welche grenzüberschreitende<br />
Wirklichkeiten gebildet<br />
haben (Pries 2008: 13–15).<br />
Am Beispiel von internationalen Adoptionen<br />
lässt sich die Verknüpfung dieser drei<br />
Konzepte aufzeigen. Grundsätzlich stehen<br />
dabei die Bedürfnisse und Rechte der<br />
Kinder im Vordergrund, welche universell<br />
und somit global sind. Diese wurden festgehalten<br />
in der Kinderrechtskonvention,<br />
ein zwischenstaatlicher und somit internationaler<br />
Vertrag, welcher von 193 Staaten<br />
ratifiziert wurde. Auch das Haager Abkommen<br />
von 1993 regelt auf zwischenstaatlicher<br />
und somit internationaler Ebene<br />
die Zuständigkeiten und Abläufe von internationalen<br />
Adoptionen. Bei der Transnationalisierung<br />
hingegen stehen die Akteure<br />
im Zentrum, und die Frage, inwieweit durch<br />
internationale Adoption grenzüberschreitende<br />
Beziehungen entstehen oder aufrechterhalten<br />
werden. Die Vermittlungsagenturen<br />
sind dafür ein Beispiel. Sie<br />
stellen die grenzüberschreitenden Kontakte<br />
zwischen den Herkunfts und künftigen<br />
Adoptionsfamilien her. Dank diesen<br />
Beziehungen und Kenntnissen auf lokaler<br />
Ebene können die notwendigen Abklärungen<br />
getroffen werden, ob eine internationale<br />
Adoption wirklich dem übergeordneten<br />
Interesse des Kindes entspricht und<br />
die notwendigen Kriterien der Subsidiarität<br />
erfüllt sind, um in einem zweiten Schritt die<br />
Kontakte mit potenziellen Adoptivfamilien<br />
aufzunehmen. Es ist auch möglich, dass<br />
betroffene Familien resp. die Adoptivkinder<br />
Beziehungen zum Herkunftsland nicht<br />
ganz abbrechen oder später wieder aufnehmen<br />
und so, trotz der rechtlichen Auflösung<br />
jeglicher Verbindungen des Adoptivkindes<br />
mit den biologischen Eltern, neue<br />
transnationale Netzwerke bilden.<br />
Bedeutung für<br />
die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>?<br />
Netzwerke und Transnationalisierungsprozesse<br />
stehen in einem engen Zusammenhang,<br />
da bei beiden Konzepten die<br />
Verflechtungszusammenhänge im Vordergrund<br />
stehen. Während Grenzen durchlässiger<br />
und geografische Grenzüberschreitungen<br />
häufiger werden, kommen<br />
Verflechtungen und Wechselbeziehungen<br />
für Gesellschaften eine bedeutende Rolle<br />
zu (vgl. Unfried und Mittag 2010: 9). Als<br />
transnationale Netzwerke werden Netzwerke<br />
dann bezeichnet, wenn Akteure durch<br />
relativ dauerhafte und grenzüberschreitende<br />
Beziehungen verbunden sind. Netzwerke<br />
können als Transmissionsmedien für<br />
die grenzüberschreitende Verbreitung von<br />
Wissen, Normen, Einstellungen und kulturellen<br />
Praktiken und Lebensstilen wirken<br />
(vgl. Unfried und Mittag 2010: 10). Es stellt<br />
sich die Frage, ob transnationale Netzwerke<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> das Potenzial<br />
haben, diejenigen Begrenzungen zu überwinden,<br />
die sich aus der am Nationalstaat<br />
orientierten <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> ergeben.<br />
Folglich muss weiter gefragt werden, ob es<br />
durch grenzüberschreitende Kooperationen<br />
und Vernetzungen gelingt, auf neue<br />
grenzüberschreitende soziale Probleme zu<br />
reagieren und gemeinsame Lösungen<br />
zu entwickeln. Im Kongress werden solche<br />
und ähnliche Fragen diskutiert<br />
(vgl. Kasten).<br />
In der nächsten <strong>impuls</strong>Ausgabe werden<br />
Transnationalisierungsprozesse und deren<br />
Bedeutung für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> anhand<br />
konkreter Beispiele von grenzüberschreitenden<br />
Netzwerken veranschaulicht.<br />
Literatur:<br />
Homfeldt, H. G.; Schröer W.; Schweppe, C. (2008): Transnationalität<br />
und <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> – ein thematischer Aufriss.<br />
In: Homfeldt, H. G.; Schröer W.; Schweppe, C.: <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> und Transnationalität, Herausforderung eines spannungsreichen<br />
Bezugs. Weinheim und München: Juventa<br />
Verlag, 7–23.<br />
Ong, A. (2005): Flexible Staatsbürgerschaften.<br />
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.<br />
Pries, L. (2008): Die Transnationalisierung der sozialen Welt.<br />
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.<br />
Unfried, B.; Mittag, J.; van der Linden, M. (2008): Transnational<br />
Networks in the 20th Century, Ideas and Practice,<br />
Individuals and Organizations. Wien: Akademische<br />
Verlagsanstalt.<br />
Schweppe, C. (2009): <strong>Soziale</strong> Entwicklung in transnationalen<br />
Kontexten. Das Beispiel transnationalen Sorgens.<br />
In: Homfeldt, H. G.; Reutlinger, C.: <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> und<br />
<strong>Soziale</strong> Entwicklung (Band 20). Baltmannsweiler: Schneider<br />
Verlag Hohengehren GmbH, 194–205.<br />
Internationaler Kongress<br />
vom 7./8. März 2011<br />
«Transnationale Netzwerke<br />
in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>»<br />
Das Konzept der Transnationalisierung<br />
ermöglicht, eine neue Perspektive auf<br />
die <strong>Soziale</strong> Welt zu eröffnen, soziale<br />
Probleme über den nationalen Referenzrahmen<br />
hinaus zu reflektieren und grenzüberschreitende<br />
Zusammenhänge zu<br />
untersuchen. Es steht die Frage im<br />
Raum, in welchem Umfang in der <strong>Soziale</strong>n<br />
<strong>Arbeit</strong> entsprechende Prozesse<br />
stattfinden und welche neuen Herausforderungen<br />
sich stellen. Was können<br />
transnationale Netzwerke für die Kernanliegen<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, namentlich<br />
für die Förderung des sozialen Wandels,<br />
für die Problemlösung in menschlichen<br />
Beziehungen oder für die Ermächtigung<br />
und Befreiung von Menschen leisten?<br />
referenten<br />
– Prof. Dr. Franz Hamburger<br />
(Universität Mainz)<br />
– Prof. Dr. Wolfgang Schröer<br />
(Universität Hildesheim)<br />
– Prof. Dr. Walter A. Lorenz<br />
(Freie Universität Bozen)<br />
Fachpersonen aus Wissenschaft und<br />
Praxis der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> sind eingeladen,<br />
ihre Erfahrungen in und mit transnationalen<br />
Netzwerken in verschiedenen<br />
Workshops einzubringen, um gemeinsam<br />
die Frage zu beantworten, welchen<br />
Beitrag diese Netzwerke für die Kernanliegen<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> leisten<br />
können.<br />
Informationen und Anmeldung<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/<br />
internationalerkongress2011<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
13
FAChBereICh<br />
Gastbeitrag<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist …<br />
von regula Mader<br />
Regula Mader, Rechtsanwältin,<br />
Regierungs statthalterin des Amtsbezirks Bern<br />
2000 bis 2009,<br />
regula.mader@bluewin.ch<br />
14<br />
<strong>impuls</strong> September Juni 2010 2010<br />
… mehr. Ja, <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist mehr! Mehr<br />
als gewisse Politiker (männlich) immer<br />
wieder undifferenziert von sich geben und<br />
gewisse Medien ebenso undifferenziert<br />
verbreiten. <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist viel mehr.<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist eine Profession, eine<br />
Fachwissenschaft und eine Form von praktizierter<br />
Sozialpolitik. Als Profession versucht<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, praktische soziale<br />
Probleme zu lösen, zu lindern und zu verhindern;<br />
sie stützt sich dabei auf wissenschaftliche<br />
Grundlagen. <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
umfasst Sozialarbeit, Sozialpädagogik und<br />
soziokulturelle Animation. In ihrer Form<br />
als praktizierte Sozialpolitik liegt eines der<br />
Spannungsfelder, in welchem sich <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> bewegt, nämlich zwischen gesellschaftlichen<br />
Anforderungen, der wirtschaftlichen<br />
Situation und den konkreten<br />
Bedürfnissen der beteiligten Personen.<br />
Und in diesem Spannungsfeld bewegen<br />
sich auch die Fachpersonen, die Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialarbeiter.<br />
Basis der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> sind die verfassungsmässigen<br />
Grundrechte. «Grundrechte<br />
signalisieren unmittelbar auf den Menschen<br />
bezogene Grundbedürfnisse, deren<br />
sich Recht und Staat annehmen müssen.<br />
Sie tun dies etwa, indem sie jeden Menschen<br />
als Subjekt mit Anspruch auf Existenz<br />
(Recht auf Leben), als Träger einer<br />
besonderen Würde und als Rechtsperson<br />
anerkennen», so Jörg Paul Müller in seinen<br />
Elementen einer schweizerischen Grundrechtstheorie.<br />
Im Zentrum der <strong>Soziale</strong>n<br />
<strong>Arbeit</strong> (und jeder anderen Tätigkeit, also<br />
auch der politischen <strong>Arbeit</strong>) steht die Würde<br />
des Menschen als wichtigster Grundwert<br />
und Wurzel aller Grundrechte. Diese<br />
Würde gilt absolut und darf nicht beschränkt<br />
werden. Menschenwürde bringt<br />
zum Ausdruck, was das Individuum aufgrund<br />
seines Menschseins von der Gemeinschaft<br />
fordern kann.<br />
Grundrechte gestalten unsere Gesellschaft<br />
und unser politisches System. Sie<br />
gewährleisten die subjektiven Rechte des<br />
einzelnen Menschen und basieren auf der<br />
Solidarität und dem Respekt einer Gesellschaft.<br />
Sie sind der Kern der staatlichen<br />
Ordnung. Eine der Begründerinnen der<br />
<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, die Friedensnobelpreisträ<br />
gerin Jane Addams, hat in diesem Zusammenhang<br />
von einer Ethik der Zusammengehörigkeit<br />
gesprochen. Ziel und Aufgabe<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> sei die Ethik der Zusammenarbeit,<br />
welche die Demokratie ins<br />
soziale Leben übertragen und damit zum<br />
Fortschritt der Menschheit sowie zur Lösung<br />
sozialer Probleme beitragen müsse.<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist also Umsetzung der<br />
Grundrechte im Alltag. Zentral sind dabei<br />
die Rechtsgleichheit, die Verhältnismässigkeit,<br />
das Legalitätsprinzip, das Willkürverbot,<br />
Treu und Glauben, die Verfahrensgerechtigkeit<br />
und viele mehr. Diese<br />
Umsetzung der Grundrechte fordert die<br />
Fachpersonen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>. Sie<br />
fordert eine laufende Auseinandersetzung<br />
mit Grundfragen unserer Gesellschaft und<br />
der politischen Realität, so widrig diese<br />
sich auch äussert. Sie fordert die Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Profession<br />
und der Rolle dieser Profession im gesellschaftlichen<br />
Alltag. Sie fordert im Kontakt<br />
mit anderen Menschen Solidarität und<br />
Respekt. Sie fordert korrekte Anwendung<br />
der gesetzlichen Grundlagen auf Basis der<br />
Grundrechte. Sie fordert Vernetzung,<br />
Konkretisierung und Differenzierung. Sie<br />
fordert ein gesellschaftspolitisches Engagement<br />
aller Kritik zum Trotz. Sie fordert<br />
eine Auseinandersetzung mit sich selber,<br />
der eigenen Rolle, Geschichte und Erwartungen.<br />
Sie fordert viel und noch viel mehr.<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> ist mehr. Sie trägt bei zur<br />
Lösung sozialer Probleme. Dabei stehen<br />
den Beteiligten unterschiedliche Ressourcen<br />
zur Verfügung und sie bewegen sich<br />
innerhalb unterschiedlicher Machtverhältnisse.<br />
Die bestehenden Ressourcen müssen<br />
erschlossen, Handlungskompetenzen<br />
entwickelt, die soziale Vernetzung gefördert<br />
werden. Gesellschaftliche Wertfragen<br />
und der Umgang mit Macht stehen im<br />
Fokus. Und dies alles unter kritischer Beobachtung<br />
der Öffentlichkeit, welche via<br />
Medien informiert wird; teilweise leider<br />
undifferenziert und stark personenfokussiert.<br />
Im Zentrum steht die Würde des Menschen.<br />
Die Würde des Menschen ist unantastbar;<br />
die Würde aller Menschen, auch<br />
derjenigen, die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> leisten.
WeITerBILDuNG<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
Integration statt Konkurrenz: Innovative<br />
Ansätze dürfen kombiniert werden<br />
Im Bereich der Jugend- und Familienhilfe liegt die Ähnlichkeit des Fachkonzepts Sozialraumorientierung<br />
mit Grundhaltungen und Methodik der Family Group Conference und<br />
des SIT-Modells auf der hand. An einer Tagung werden die innovativen Ansätze vorgestellt<br />
mit der Absicht, Synergien für die Praxis nutzbar zu machen.<br />
Michael Biene<br />
Leiter des Instituts für systemische<br />
Interaktionstherapie und Beratung GmbH (SIT)<br />
michael.biene@sitinstitut.ch<br />
In den letzten Jahren wurden in der Jugend<br />
und Familienhilfe innovative Fachkonzepte<br />
und Methoden entwickelt, die auf<br />
modernen systemischen Konzepten beruhen.<br />
Sie erweitern den traditionellen Ansatz<br />
der Jugendhilfe, nach dem vor allem<br />
direkt (sozial)pädagogisch oder therapeutisch<br />
mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet<br />
wird. Gemeinsames Anliegen der<br />
neuen professionellen Ausrichtung ist es,<br />
die Ressourcen von Familien, aber auch<br />
ganzer sozialer Netzwerke im Sozialraum<br />
systematisch in Hilfeprozesse mit einzubeziehen.<br />
Daraus entwickeln sich oft überraschend<br />
positive Hilfeverläufe mit einer<br />
hohen Nachhaltigkeit. Diese innovativen<br />
Ansätze werden meist isoliert voneinander<br />
propagiert und implementiert. Fachpersonen<br />
haben deshalb oftmals das Gefühl,<br />
sich für ein bestimmtes und dadurch eventuell<br />
auch gegen ein anderes Konzept<br />
entscheiden zu müssen. Doch gerade die<br />
Integration verschiedener innovativer Ansätze<br />
in ein übergeordnetes Fachkonzept<br />
und deren Abstimmung untereinander<br />
kann zu einer Optimierung von Hilfeverläufen<br />
führen.<br />
Gegen eine Schwächung<br />
der herkunftssysteme<br />
Die Konzepte der Sozialraumorientierung,<br />
der Family Group Conference und das<br />
SITModell haben eine ähnliche Ausrich<br />
tung (vgl. Glossar). Es gibt daher Schnittpunkte,<br />
in denen sich eine Integration<br />
dieser an sich verschiedenen Ansätze<br />
aufdrängt.<br />
Gemeinsam ist ihnen die Idee, dass<br />
Hilfesysteme sich tendenziell zu sehr da rauf<br />
ausgerichtet haben, Problemen von Kindern<br />
und Jugendlichen mit einem immer<br />
stärkeren Einsatz professioneller Hilfeangebote<br />
zu begegnen. Diese Hilfen bestehen<br />
oftmals darin, dass Fachpersonen in relativ<br />
spezialisierten, unflexiblen Angeboten<br />
vorwiegend mit den Kindern und Jugendlichen<br />
arbeiten. Aus Sicht der genannten<br />
Ansätze wird nicht nur befürchtet, dass<br />
diese Form der Professionalisierung wenig<br />
wirkungsvoll ist, sondern auch, dass sie<br />
in vielen Fällen gar zu einer Schwächung<br />
der primären Klientensysteme führt. Indem<br />
den familiären Herkunftssystemen wichtige<br />
erzieherische Aufgaben abgenommen<br />
werden, können sich diese Kompetenzen<br />
in ohnehin belasteten Klientensystemen<br />
weiter verringern. Die parallele Abnahme<br />
erzieherischer Kompetenzen in Sozialräumen<br />
und die Zunahme von Problemen bei<br />
Kindern und Jugendlichen führt zu einem<br />
ständig steigenden Bedarf an professioneller<br />
Hilfe. Ein Teufelskreis entsteht.<br />
Selbsthilfekompetenzen<br />
in Sozialräumen<br />
In jüngerer Vergangenheit wird aus diesen<br />
Erfahrungen heraus vermehrt versucht,<br />
mit den Herkunftssystemen ressourcenorientiert<br />
zusammenzuarbeiten und Selbsthilfekompetenzen<br />
in Sozialräumen aufzubauen.<br />
Traditionelle Erklärungsmodelle,<br />
fest definierte Berufsrollen, herkömmliche<br />
Angebots und Finanzierungsstrukturen<br />
scheinen aber einer Nutzung von Systemressourcen<br />
entgegenzuwirken. Sozialraumorientierung,<br />
Family Group Conference<br />
und das SITModell bieten vielfältige<br />
Anregungen und in der Praxis bewährte<br />
Handlungsstrategien, um diese Probleme<br />
zu lösen und tatsächlich Selbsthilfekräfte<br />
zu nutzen und zu stärken.<br />
Glossar<br />
Sozialraumorientierung<br />
Im Zentrum dieses Fachkonzepts steht<br />
der Wille der beteiligten Menschen. Oft<br />
liegen Ressourcen für Lösungen bei den<br />
im Sozialraum Betroffenen, nicht bei den<br />
professionell Helfenden. Eigenaktivität<br />
der leistungsberechtigten Menschen<br />
wird durch professionelle Ressourcen<br />
unterstützt.<br />
SIT-Modell<br />
Die systemische Interaktionstherapie<br />
und Beratung (SITModell) unterstützt<br />
Eltern und deren Umfeld, «hindernde»<br />
Interaktionsmuster zu verändern, damit<br />
eine optimale Förderung von Kindern<br />
und Jugendlichen durch ihr natürliches<br />
Umfeld entstehen kann.<br />
Familienrat oder<br />
Family Group Conference<br />
Ein grosser Teil des Hilfeprozesses wird<br />
ohne professionelle Hilfe durch das<br />
soziale Herkunftsnetz der Kinder und<br />
Jugendlichen gesteuert und gestaltet.<br />
Nach einer sachlichen Problemanalyse<br />
wird entschieden, welche Personen wie<br />
zur Problem lösung beitragen können.<br />
Tagung vom 19./20. Mai 2011<br />
Aktivierende Familienarbeit<br />
im Sozialraum<br />
Sozialraumorientierung, Family Group<br />
Conference und das SITModell ermöglichen<br />
aktivierende Familienarbeit im<br />
Sozialraum. Die Tagung geht der Frage<br />
nach, wie Synergien dieser innovativen<br />
Ansätze in der Praxis hergestellt und<br />
genutzt werden können.<br />
Leitung<br />
– Michael Biene, Leiter des Instituts für<br />
systemische Interaktionstherapie und<br />
Beratung GmbH (SIT), Oberdiessbach<br />
– Prof. Dr. Wolfgang Hinte, Universität<br />
DuisburgEssen, Leiter des Instituts<br />
für Stadtentwicklung, Sozialraumorientierte<br />
<strong>Arbeit</strong> und Beratung (ISSAB)<br />
Informationen und Anmeldung<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/weiterbildung<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
15
WeITerBILDuNG<br />
Mehr Chancengerechtigkeit<br />
durch Frühförderung<br />
Chancengerechtigkeit beinhaltet eine den Möglichkeiten des Kindes entsprechende<br />
Förderung, unabhängig von seiner sozialen herkunft. Frühförderung setzt in der Familie<br />
als primärer ort der Sozialisation an. Potenzial besteht in verschiedenen <strong>Arbeit</strong>sfeldern.<br />
Die bereits bestehenden Angebote müssen aber als solche erkannt werden.<br />
Prof. Marie-Tony Walpen<br />
Dozentin<br />
marietony.walpen@bfh.ch<br />
Frühförderung ist ein viel diskutiertes Postulat<br />
der aktuellen Bildungsdebatte. Sie<br />
setzt sich zum Ziel, Elternkompetenzen zu<br />
stärken und damit bestmögliche Entwicklungsbedingungen<br />
und Chancengerechtigkeit<br />
im Hinblick auf den Übergang des<br />
Kindes in Kindergarten und Schule zu<br />
ermöglichen. Dass sich Förderung im frühkindlichen<br />
Alter auf die weitere Entwicklung<br />
und Bildung des Kindes auswirkt,<br />
wird kaum bestritten. Ebenso herrscht in<br />
der Fachwelt Konsens, dass gerade Kleinkinder<br />
in sozial schwierigen Lebenslagen<br />
wesentlich von Frühförderung profitieren<br />
können.<br />
Internationale Untersuchungen der<br />
Schulleistungen rücken Familien als Sozialisations<br />
und Bildungsinstanz in den<br />
Fokus der aktuellen Bildungsdebatten. Die<br />
Schweizerische Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren (EDK) reagierte 2003<br />
auf Ergebnisse der PISAStudie mit einem<br />
Massnahmenkatalog, der unter anderem<br />
Sprachförderung, ausserschulische Betreuungsangebote,<br />
frühzeitiges Erkennen<br />
von Kindern mit Förderbedürfnissen und<br />
den Gebrauch der Standardsprache ab<br />
dem fünften Lebensjahr vorsieht. Frühförderung<br />
innerhalb der Familie wird zu einem<br />
familienpolitischen Postulat.<br />
Frühförderung beginnt<br />
bereits vor der Geburt<br />
Frühförderung ist zugleich eine <strong>Arbeit</strong>sform<br />
der Jugend und Familienhilfe. Aufgaben<br />
der Frühförderung beinhalten die Entwicklung<br />
von Alltagskonzepten von Erziehung,<br />
die Förderung von Kompetenzen der Eltern<br />
sowie die Unterstützung einer sicheren<br />
ElternKindBeziehung. Sie beginnt bereits<br />
vor der Geburt und setzt sich in den ersten<br />
Lebensjahren des Kindes bis zum Eintritt<br />
in den Kindergarten fort. Zielgruppe der<br />
16<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Frühförderung sind sowohl Kleinkinder als<br />
auch deren Eltern, da die Familie primärer<br />
und wichtigster Einflussfaktor für die Entwicklung<br />
des Kindes darstellt.<br />
Bestehende Angebote<br />
als solche anerkennen<br />
In der Schweiz zeigt sich das Angebot der<br />
Frühförderung als vielfältige Palette. Konzepte<br />
zur Frühförderung finden sich bereits<br />
in einigen grösseren Städten. Im Frühförderungskonzept<br />
der Stadt Bern beispielsweise<br />
werden folgende Massnahmen im<br />
Vorschulbereich erwähnt: Die Stärkung der<br />
Elternkompetenzen und die Förderung der<br />
Kinder bis zum Alter von vier Jahren sowie<br />
das Vermitteln von Deutschkenntnissen<br />
für Mutter und Kind. Tatsächlich spielt die<br />
sprachliche Förderung eine zentrale Rolle<br />
für die Entwicklung eines Kindes. Eine<br />
Her ausforderung der Frühförderung besteht<br />
darin, die angestrebte Zielgruppe von<br />
Kleinkindern und deren Familien in schwierigen<br />
Lebenslagen auch wirklich zu erreichen.<br />
Neben niederschwelligen, aufsuchenden<br />
Angeboten bieten bereits jetzt viele<br />
Berufsgruppen und Fachstellen wichtige<br />
Anknüpfungspunkte und Zugänge zur<br />
unmittelbaren Lebenswelt der Familien und<br />
leisten damit einen wertvollen Beitrag zur<br />
Frühförderung. Hebammen und Mütter<br />
VäterBeraterinnen beispielsweise tragen<br />
schon heute viel zum Gelingen einer stabilen<br />
ElternKindBeziehung bei. Sie bieten<br />
oft die ersten niederschwelligen Angebote<br />
zur Stärkung der Elternkompetenzen.<br />
Kindertagesstätten, als weiteres Beispiel,<br />
ermöglichen den Kleinkindern in Ergänzung<br />
zum Elternhaus vielseitige Entwicklungs<br />
und Entfaltungsmöglichkeiten.<br />
Ausserdem stehen die Kleinkinderzieherinnen<br />
und erzieher sowie die KindertagesstättenLeitung<br />
häufig zur Verfügung,<br />
um Alltagsfragen der Erziehung mit den<br />
Eltern informell zu diskutieren. Als weitere<br />
Beispiele sind Kinderärztinnen und ärzte,<br />
Früherziehungsdienste, sozialpädagogische<br />
Familienbegleitung, <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>,<br />
Gesundheitsdienste oder Beratungs und<br />
Elternbildungsstellen zu nennen. Von der<br />
Öffentlichkeit werden die Angebote der<br />
verschiedenen Fachstellen jedoch kaum<br />
als Beitrag zur Frühförderung erkannt und<br />
wertgeschätzt. Damit dieses grosse Potenzial<br />
der Frühförderung für eine breite Zielgruppe<br />
besser ausgeschöpft werden kann,<br />
benötigen die verschiedenen Berufsgruppen<br />
entsprechendes Fachwissen und<br />
methodische Kompetenzen. Die <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> ist in diesem Bereich insbesondere<br />
gefordert, die möglichen Angebote im<br />
unmittelbaren Sozialraum der Zielgruppen<br />
bekannt zu machen und zu koordinieren.<br />
Mütter und Väterberatung Kanton Bern
Defizite im Vollzug: Zivilrechtlicher Kindesschutz<br />
als fachliche herausforderung<br />
Die Bestimmungen zum Kindesschutz werden durch die revision des Vormundschaftsrechts<br />
im Zivilgesetzbuch (ZGB) nicht verändert. Zu recht, denn das geltende<br />
Massnahmensystem ist zweckdienlich, wenn man dessen Möglichkeiten im Detail kennt<br />
und differenziert umsetzt. Beides ist in der Praxis nicht immer gewährleistet.<br />
Prof. Marco Zingaro<br />
Dozent<br />
marco.zingaro@bfh.ch<br />
Seit vielen Jahren wird in Fachkreisen ein<br />
insgesamt ungenügender Standard im<br />
zivilrechtlichen Kindesschutz beklagt. In<br />
der Tat geben die im Rahmen des Nationalen<br />
Forschungsprogramms 52 («Kindheit,<br />
Jugend und Generationenbeziehungen im<br />
sozialen Wandel») gewonnenen Erkenntnisse<br />
Bund und Kantonen keinen Anlass,<br />
sich mit der aktuellen Situation zufrieden<br />
zu geben. Handlungsbedarf besteht<br />
zunächst und anerkanntermassen bei der<br />
Behördenorganisation. Von der Art und<br />
Weise, wie die Kantone die vom revidierten<br />
ZGB vorgeschriebene Fachbehörde realisieren,<br />
hängt entscheidend ab, wie weit<br />
sich die Situation künftig verbessern<br />
lassen wird.<br />
Das repertoire möglicher<br />
Massnahmen kennen …<br />
Bei der Behebung von Vollzugsdefiziten<br />
muss der Blick auch auf die Tätigkeit der<br />
Fachpersonen ausserhalb der Behördenorganisation<br />
gerichtet werden, denn sie<br />
werden einen wesentlichen Beitrag zur<br />
anvisierten qualitativen Verbesserung der<br />
Kindesschutzarbeit erbringen: Abklärungsergebnisse,<br />
Hilfs und Interventionsvorschläge<br />
werden inskünftig an eine interdisziplinär<br />
zusammengesetzte Behörde<br />
gerichtet sein, von welcher erwartet wird,<br />
dass sie hohe fachliche Anforderungen an<br />
ihre Kooperationspartner stellt. Um diesen<br />
Anforderungen zu genügen, müssen Mitarbeitende<br />
von Abklärungsdiensten das<br />
Repertoire möglicher Massnahmen detailliert<br />
beherrschen und zudem in der Lage<br />
sein, das rechtliche Instrumentarium<br />
für methodische Überlegungen nutzbar<br />
zu machen.<br />
… und ausschöpfen<br />
Als Beispiel ist der Umgang mit der Erziehungsbeistandschaft<br />
gemäss Art. 308<br />
ZGB zu erwähnen, welche mit Abstand die<br />
häufigste zivilrechtliche Kindesschutzmassnahme<br />
darstellt (gemäss Statistik der<br />
Konferenz der Kantone für Kindes und<br />
Erwachsenenschutz (KOKES) wurden im<br />
Jahr 2008 in der Schweiz 22 942 bestehende<br />
Erziehungsbeistandschaften<br />
gezählt). Keine andere Kindesschutzmassnahme<br />
bietet vergleichbar grosse Gestaltungsfreiheiten<br />
und damit Möglichkeiten,<br />
Interventionen auf den Einzelfall abzustimmen;<br />
sei es durch die Ausstattung<br />
der Beistandsperson mit besonderen<br />
Befugnissen (Art. 308 Abs. 2 ZGB), oder<br />
sei es im Rahmen punktueller Eingriffe in<br />
die elterliche Sorge (Art. 308 Abs. 3 ZGB).<br />
Die Realität ist allerdings die, dass diese<br />
Gestaltungsmöglichkeiten bei der Planung<br />
und Ausgestaltung der einzelnen Mandate<br />
unzureichend erkannt bzw. zu wenig genutzt<br />
werden. Als Folge davon beschränkt<br />
sich das erteilte Mandat häufig auf den<br />
generalisierten Grundauftrag, die elterliche<br />
Sorge mit Rat und Tat zu unterstützen<br />
(Art 308 Abs. 1 ZGB). Da die Differenzierungsmöglichkeiten<br />
zudem selbst von<br />
professionellen Beistandspersonen kaum<br />
eingefordert werden – beispielsweise im<br />
Rahmen der Auftragsklärung – muss die<br />
Bewältigung dieses Vollzugsdefizits unter<br />
anderem mit einer besseren Vermittlung<br />
und stärkeren Verankerung des zivilrechtlichen<br />
Kindesschutzinstrumentariums<br />
im betroffenen Berufsfeld angegangen<br />
werden. Bei der Konzeption des neuen<br />
CASStudiengangs Kindesschutz (vgl.<br />
Seite 42) wird der Fachbereich <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> dem Thema die nötige Beachtung<br />
schenken.<br />
rechenschaftsfragen<br />
werden wichtiger<br />
Eine fachliche Auseinandersetzung mit den<br />
Erziehungsbeistandschaften drängt sich<br />
auch mit Blick auf die <strong>Arbeit</strong>sbelastung<br />
auf, welche diese bei den Mandatsdiensten<br />
verursachen. 70 Prozent der angeordneten<br />
Erziehungsbeistandschaften bleiben bis<br />
zum Eintritt der Volljährigkeit der betroffe<br />
nen Kinder bestehen (Voll et al. 2008: 127).<br />
Auf die Fachpersonen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong><br />
wartet damit eine weitere Herausforderung:<br />
Sie werden sich gegenüber der neuen<br />
Fachbehörden vermehrt zur Frage<br />
äussern müssen, wann eine Erziehungsbeistandschaft<br />
(noch) Sinn macht und<br />
welche Ziele mit ihr verfolgt werden. Sozialarbeit<br />
und Recht werden sich infolgedessen<br />
eingehender mit Fragen der<br />
Berichterstattung und Evaluation zu beschäftigen<br />
haben. Der Fachbereich <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> wird die Praxis auch diesbezüglich<br />
mit den entsprechenden Weiterbildungsangeboten<br />
unterstützen.<br />
Literatur:<br />
Voll, P. et al. (2008): Zivilrechtlicher Kindesschutz:<br />
Akteure, Prozesse, Strukturen, eine empirische Studie<br />
mit Kommentaren aus der Praxis. Luzern: Interact.<br />
Kindes- und<br />
erwachsenenschutz<br />
Der Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> baut<br />
einen neuen Weiterbildungsschwerpunkt<br />
im Bereich Kindes und Erwachsenenschutz<br />
auf:<br />
Kurse:<br />
Die Beistandschaft<br />
zur Überwachung des persönlichen<br />
Verkehrs<br />
Vom Spagat zwischen Anspruch und<br />
Wirklichkeit<br />
1./2. November 2010<br />
Fachkurs Kindesrecht<br />
Entstehung und Wirkungen des Kindesverhältnisses<br />
Ab Januar 2011<br />
rechtliche Grundlagen<br />
im Verfahren vor der Vormundschaftsbehörde<br />
Fallstricke im Erwachsenen und<br />
Kindesschutz<br />
23./24. Mai 2011<br />
Informationen und Anmeldung<br />
Nähere Angaben ab Seite 42 und unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/weiterbildung<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
17
WeITerBILDuNG<br />
Gerontologie<br />
«Auch zur eigenen Bewegung haben wir<br />
einen völlig neuen Zugang gewonnen»<br />
Beweglichkeit gleich Mobilität, gleich Freiheit und Selbstbestimmung. So zu lesen in<br />
der Ausschreibung für den DAS-Studiengang Bewegungsbasierte Altersarbeit<br />
des Kompetenzzentrums Gerontologie der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong>. Das erste Jahr des<br />
Pilotstudiengangs haben die Interviewten hinter sich, vor ihnen liegt das zweite.<br />
Vorab dies: Begeistert sind sie alle.<br />
Interview: Christine Hinnen<br />
Christine hinnen<br />
Journalistin SFJ<br />
hinnen@woertlich.ch<br />
18<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Was war Ihre Motivation für diese<br />
Weiterbildung?<br />
Daniela Nell: Ich leite bereits seit einiger<br />
Zeit Gymnastikkurse für Frauen zwischen<br />
40 und 90 Jahren. Im Zusammenhang mit<br />
meinem eigenen Älterwerden interessiert<br />
mich heute nicht mehr so sehr der junge<br />
Mensch und dessen Förderung, sondern<br />
vielmehr die Förderung älter werdender<br />
Menschen.<br />
Anna Margaretha Birle: Ich hatte vor allem<br />
den Wunsch, nicht nur für die «schwierigen<br />
Fälle» in unserem Pflegeheim, sondern<br />
bereits für Neueintritte ein Angebot zu<br />
haben und damit schon vor der drohenden<br />
Unbeweglichkeit anzusetzen.<br />
Gisela Schröder: In der Spitex habe ich<br />
festgestellt, dass die älteren Menschen<br />
meine Formulierungen oft nicht verstehen.<br />
Vom Studiengang habe ich für diesen<br />
Bereich neue Impulse erwartet, was eindeutig<br />
erfüllt wurde: Ich kann heute sehr<br />
viel ohne Worte bewirken, kann Menschen<br />
mit meiner eigenen Bewegung unterstützen.<br />
«es ist nicht so, dass die<br />
alten Leute die Bewegungen<br />
nicht mehr ausführen<br />
können.»<br />
Werner Vogel: Für mich sollte der Studiengang<br />
eine Vorbereitung auf die nächste<br />
Lebensphase sein. Bewegung war für mich<br />
als Turner immer selbstverständlich. An<br />
der Infoveranstaltung der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
war ich fasziniert vom Aspekt<br />
der Bewegung im Alltag. In diesem Studienjahr<br />
habe ich eine ganz andere Form<br />
von Bewegung kennen gelernt und einen<br />
vollkommen neuen Zugang zu Bewegung<br />
gefunden.<br />
Neuer Zugang zu Bewegung?<br />
Birle: Bei uns im Heim drückt man beispielsweise<br />
den Patientinnen und Patien<br />
ten einen Rollator in die Hand und lässt sie<br />
so «selbstständig» laufen. Mit dem Erlernten<br />
aus dem Studiengang kann ich diese<br />
Menschen dabei unterstützen, ihr eigenes<br />
Gleichgewicht zu finden und sich wieder<br />
ohne mechanische Gehhilfen oder mensch <br />
liche Stützen fortzubewegen, ihren Körper<br />
wieder zu spüren.<br />
«Mit der Bewegung verändert<br />
sich das gesamte<br />
soziale Verhalten,<br />
das Wohlbefinden steigt.»<br />
Nell: Für die Weiterbildung ist ja ein selbst<br />
organisiertes Praxisfeld Bedingung. Ich<br />
habe in diesem Rahmen mit einer 90Jährigen<br />
das selbstständige Aufstehen und<br />
Hinsetzen geübt. Bei vielen alten Leuten ist<br />
es nicht so, dass sie Bewegungen nicht<br />
mehr ausführen können, sie machen es<br />
einfach nicht mehr und vergessen damit<br />
das Gefühl für Bewegung. Das «Wieder<br />
Erinnern» und die Feststellung, dass es ja<br />
noch geht, ist wie eine Erleuchtung für<br />
sie – und gibt ihnen wieder eine Zukunftsperspektive.<br />
Schröder: Genau. In der Pflege arbeiten<br />
wir oft sehr defizitorientiert. Im Studiengang<br />
haben wir jedoch gelernt, Fähigkeiten<br />
zu entdecken, die noch da sind, und diese<br />
zu fördern; also weg von der Defizit hin<br />
zur Ressourcenorientierung.<br />
Nell: Es ist ja nicht nur die Bewegung,<br />
die die Menschen zurückerhalten. Damit<br />
einhergehend verändert sich das gesamte<br />
soziale Verhalten, das allgemeine Wohlbefinden<br />
steigt. Dadurch wiederum kann<br />
beispielsweise die Medikamentenmenge<br />
reduziert werden.<br />
Im Studiengang geht es ja nicht nur<br />
um Kinaesthetics (erfahrungswissenschaft,<br />
die sich mit Bewegungskompetenz<br />
auseinandersetzt, Anm.<br />
d. red.) und Trainingswissenschaft,<br />
sondern auch um Lebensgestaltung
Die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer des Gesprächs<br />
«Bewegung ist Austausch und sozialer<br />
Anlass, und das Thema umfasst alle<br />
Lebensalter.»<br />
Gisela Schröder<br />
Mitarbeiterin der Spitex Schaffhausen und Lehrerin<br />
für F.M.AlexanderTechnik<br />
«Es ist nie zu spät, um sich mit der<br />
eigenen Bewegung auseinanderzusetzen.<br />
Aber man kann auch nicht früh genug<br />
damit anfangen.»<br />
Anna Margaretha Birle<br />
Stationsleiterin im Zentrum für Langzeitpflege Schlössli Biel<br />
«Der DASStudiengang ist viel mehr als nur<br />
Weiterbildung. Er ist eine Lebens schule.<br />
Die behandelten Themen gehen alle an.»<br />
Daniela Nell<br />
Ausgebildete Lehrerin, Büroangestellte, Wellnesstrainerin<br />
und Leiterin von Gymnastik für Frauen und von «Turnen<br />
im Heim» in Bern<br />
«Ich wollte die Weiterbildung anfangs in<br />
erster Linie für mich selber machen. Aber<br />
ich habe erkannt, dass ich auch ein<br />
Bewegungsangebot für Menschen in der<br />
gleichen Situation anbieten möchte.»<br />
Werner Vogel<br />
Dipl. Physiker ETH, Gymnasiallehrer im Ruhestand und<br />
J+SExperte (Jugend und Sport), Bassersdorf<br />
sowie ressourcen- und Sozialraumorientierung.<br />
Was nehmen<br />
Sie hieraus mit?<br />
Nell: Ich finde auch diesen Bereich extrem<br />
spannend. Wir lernen, mit Hilfe von gezielten<br />
Fragen den Willen unserer Klientinnen und<br />
Klienten zu wecken, ihn herauszukristallisieren;<br />
dies in einer Zeit, in der es eher heisst:<br />
«Du brauchst diese Unterstützung oder<br />
jene Hilfe.» Bei der Ressourcen und Sozialraumorientierung<br />
geht es darum, aus dem<br />
Wunsch unserer Klienten ein Ziel für ihre<br />
Alltags und Lebensgestaltung zu entwickeln<br />
und sie auf dem Weg dorthin zu begleiten.<br />
Vogel: Der Teil zur Lebensgestaltung war<br />
für mich entscheidend. Hier werden mir<br />
Möglichkeiten aufgezeigt, wie man eine<br />
Entwicklung angehen kann. Die Vermittlung<br />
war sehr ermutigend; mit dem Bemühen,<br />
ein positives Bild vom Alter zu entwickeln,<br />
habe ich mich sehr wohl gefühlt.<br />
Ich habe jetzt eine Grundlage, auf der ich<br />
für mein eigenes Leben aufbauen kann.<br />
Wie sind Sie auf das Angebot der<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> aufmerksam<br />
geworden?<br />
Nell: Ich suchte nach einer ergänzenden<br />
Weiterbildung im Bereich der <strong>Arbeit</strong> mit<br />
älteren Menschen. Dieser Studiengang war<br />
das einzige Angebot für mich ohne pflegerischen<br />
Hintergrund – mit der Möglichkeit,<br />
dass man den MASStudiengang Gerontologie<br />
darauf aufbauend absolvieren kann.<br />
«heute pflegen wir<br />
die Leute bis zu ihrer<br />
Inaktivität.»<br />
Schröder: Ich wollte eine praxisorientierte<br />
Weiterbildung machen. Deshalb kam eine<br />
Kaderausbildung, wie von meinem Umfeld<br />
vorgeschlagen, für mich nicht in Frage.<br />
Eine Vorgesetzte hat mich dann auf die<br />
Ausschreibung im <strong>impuls</strong> hingewiesen.<br />
Birle: Ich wollte mein Wissen im Bereich<br />
Kinaesthetics vertiefen. Inzwischen möchte<br />
ich die ganzen anderen Themen der Weiterbildung<br />
auf gar keinen Fall mehr missen.<br />
Obwohl ich die Weiterbildung selbst bezahle,<br />
kann ich extrem viel davon bereits<br />
heute auch in meinem beruflichen Umfeld<br />
umsetzen.<br />
Vogel: Ich kam zwei Jahre nach meiner<br />
Pensionierung zufällig zur Weiterbildung.<br />
Meine Frau machte mich auf ein Inserat im<br />
«TagesAnzeiger» aufmerksam, das zur<br />
Infoveranstaltung einlud.<br />
Was fehlt an der Ausbildung oder<br />
im Zusammenhang damit? Was würden<br />
Sie sich zusätzlich wünschen?<br />
Schröder: Meiner Meinung nach muss der<br />
Bereich Trainingswissenschaften praxis<br />
bezogener werden. Viele der theoretischen<br />
Erkenntnisse lassen sich hervorragend im<br />
Alltag umsetzen.<br />
Nell: Ich würde mir als Ergänzung zu den<br />
Lerngruppen, in denen wir uns sechsmal<br />
jährlich zum Austausch treffen, eine Art<br />
«WissensPool» wünschen. Dass sich Studierende<br />
beispielsweise wöchentlich treffen,<br />
um Themen zu vertiefen und Abläufe<br />
in einem «geschützten Rahmen» zu üben.<br />
«Sensibilisierung auf die<br />
eigene Bewegung muss<br />
in jeder Lebensphase Thema<br />
sein.»<br />
Was nehmen Sie für sich<br />
selber mit?<br />
Vogel: Ohne den Druck, ein Praxisfeld<br />
aufzubauen, wäre ich niemals so intensiv<br />
für das Thema sensibilisiert worden.<br />
Gleichzeitig hat mir diese <strong>Arbeit</strong> gezeigt,<br />
dass mir das Lehren immer noch sehr am<br />
Herzen liegt.<br />
Schröder: Ich habe festgestellt, dass die<br />
Weiterbildung nicht nur mit Alter zu tun<br />
hat. Sensibilisierung auf die eigene Bewegung<br />
muss in jeder Lebensphase Thema<br />
sein. Für alle.<br />
Nell: Genau. Das Ziel muss doch sein,<br />
Menschen mit so einem Angebot dann<br />
abzuholen, wenn sie noch Energie dafür<br />
haben.<br />
Birle: Richtig. Heute pflegen wir die Leute<br />
in den Heimen bis zu ihrer Inaktivität,<br />
nehmen ihnen alles ab. Das ist zwar gut<br />
gemeint, aber nicht gut. In diesem Bereich<br />
habe ich viele Anregungen erhalten, was<br />
ich in meiner <strong>Arbeit</strong> verändern kann.<br />
Welche einsatzfelder für Ihr Wissen<br />
können Sie sich für die Zukunft<br />
vorstellen?<br />
Nell: Ich werde auf jeden Fall in Altersheimen<br />
Bewegungskurse anbieten. Denn<br />
damit habe ich bereits im Praxisfeld<br />
hervorragende Erfahrungen gemacht.<br />
Vogel: Und ich will Menschen ansprechen,<br />
für die das WiederErlernen von Bewegungen<br />
noch kein Thema ist. Quasi prophylaktisch<br />
arbeiten – damit möglichst viele<br />
meiner Klientinnen und Klienten schon von<br />
Anfang an ihre dritte Lebensphase aktiv<br />
und selbstbestimmt angehen können.<br />
Weitere Informationen ab Seite 65 und<br />
unter www.gerontologie.bfh.ch<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
19
WeITerBILDuNG<br />
Führung von personenzentrierten Dienstleistungsbetrieben<br />
«harte» und «weiche» Managementfaktoren<br />
in der Balance<br />
In der Führung von personenzentrierten Dienstleistungsbetrieben sind die Faktoren<br />
Werte, Menschen und Beziehungen entscheidend für die Zielerreichung der organisation –<br />
dennoch werden sie häufig vernachlässigt. Das muss sich ändern.<br />
Prof. Dr. renate Grau<br />
Dozentin und Studienleiterin MAS<br />
renate.grau@bfh.ch<br />
Führung findet immer in Spannungsfeldern<br />
statt. Diese Kernaussage eines Lehrbuchklassikers<br />
von Lotmar und Tondeur (2004)<br />
trifft insbesondere auf die Führung in personenzentrierten<br />
Dienstleistungsbetrieben<br />
zu, also auf Organisationen der <strong>Soziale</strong>n<br />
<strong>Arbeit</strong>, wie etwa öffentliche Sozialdienste<br />
oder privatrechtliche NonprofitOrganisationen,<br />
aber auch auf Organisationen aus<br />
ähnlichen Bereichen wie Bildung oder<br />
Gesundheit. Erfolgsentscheidend in diesen<br />
Praxisfeldern ist eine gelungene Koproduktion:<br />
Nur wenn die Mitarbeitenden und<br />
die Empfänger der Dienstleistung in einem<br />
positiven und insbesondere vertrauensvollen<br />
Verhältnis stehen, können die Organisationsziele<br />
erreicht werden.<br />
Die sechs Faktoren des Führens<br />
in einer leistungsgerichteten organisation<br />
(in Anlehnung an: Lotmar und Tondeur 2004)<br />
20<br />
Beziehungen<br />
(Kommunikation)<br />
Staat<br />
Strukturen<br />
(Organisation)<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
umwelt<br />
Menschen<br />
(Fähigkeiten)<br />
Führen<br />
Dienstleistung/Produkt<br />
(Angebot)<br />
Markt<br />
Leistungsgemeinschaft<br />
und Personengemeinschaft<br />
Im Kontext der Koproduktion gewinnen die<br />
Spannungsfelder der Führung besondere<br />
Brisanz, weil Menschen in einer Organisation<br />
nicht nur eine Leistungsgemeinschaft<br />
mit den Prinzipien Ordnung, Regeln und<br />
Wirksamkeit bilden, sondern auch eine<br />
Personengemeinschaft, in der individuelle<br />
Bedürfnisse und menschliche Beziehungen<br />
massgebend sind. Die Balance der Leistungs<br />
und der Personenebene erzeugt<br />
somit eine besonders relevante Herausforderung<br />
für Führung. Die wichtigste Aufgabe<br />
der Führungskraft ist es, Ziele zu<br />
setzen und zu erreichen. Gerade im Bereich<br />
des mittleren Managements sind die<br />
Ziele und Rahmenbedingungen aber oft<br />
«von oben» vorgegeben, der eigene Gestaltungsspielraum<br />
erscheint klein und es<br />
kommen erschwerende Bedingungen,<br />
etwa eine hohe Fluktuation unter den Mitarbeitenden,<br />
hinzu. Unter dem Druck<br />
der Zielerreichung konzentrieren sich die<br />
Führungskräfte häufig auf jene drei «harten»<br />
Führungsfaktoren, die in der Abbildung<br />
mit einem blauen Punkt markiert<br />
sind: die Organisationsstrukturen, das<br />
Angebot der Dienstleistungen und Produkte<br />
sowie die zur Verfügung stehenden<br />
Werte/Leitbilder<br />
(Ziele)<br />
Gesellschaft<br />
Ressourcen<br />
(Wirtschaftlichkeit)<br />
«weiche» Faktoren<br />
«harte» Faktoren<br />
erweitertes Kursangebot<br />
für Führungskräfte<br />
Vor dem beschriebenen Hintergrund<br />
baut der Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> sein<br />
Angebot zum Thema «weiche Faktoren»<br />
und Balance beider Faktoren in der<br />
Führung aus. Die Angebote richten sich<br />
an Führungspersonen aus allen Berufen<br />
und aus verschiedenen Praxisfeldern<br />
der personenzentrierten Dienstleistungen<br />
wie <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, Gesundheit,<br />
Kultur, Bildung und anderen Bereichen.<br />
Weitere Informationen ab Seite 48<br />
und unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/weiterbildung<br />
Ressourcen. Die rot markierten «weichen»<br />
Führungsfaktoren werden allzu leicht aus<br />
den Augen verloren.<br />
Die Führungsfalle<br />
Dabei zeigt sich, dass die Vernachlässigung<br />
der «weichen» Faktoren – Werte,<br />
Menschen und Beziehungen – in eine Führungsfalle<br />
führt. Wenn Mitarbeitende in<br />
den Sozialdiensten ihre tägliche <strong>Arbeit</strong> so<br />
erleben, dass sie Menschen nur mehr<br />
verwalten, statt sie zu unterstützen, kann<br />
das als Widerspruch zu den eigenen Wert<br />
und Zielvorstellungen erlebt werden. Und<br />
wenn zudem Freiräume in der professionellen<br />
<strong>Arbeit</strong>sgestaltung beschnitten werden<br />
oder die Kommunikation zwischen den<br />
Hierarchien wenig vertrauensvoll ist, kann<br />
Führung nicht greifen. Je stärker dann<br />
die «harten» Faktoren forciert werden (beispielsweise<br />
durch Erhöhung der Regelungsdichte),<br />
desto schwieriger wird die<br />
gemeinsame Zielerreichung. Mitarbeitende<br />
leiden, wenn ihre Bedürfnisse und Wertvorstellungen<br />
zu kurz kommen – und die<br />
Führungskräfte mit ihnen. Erst die besondere<br />
Berücksichtigung der «weichen»<br />
Faktoren wird die Bedingung für ein positives<br />
Koproduktionsverhältnis herstellen.<br />
Literatur:<br />
Lotmar, P.; Tondeur, L. (2004): Führen in sozialen<br />
Organisationen. Bern: Haupt.
DIeNSTLeISTuNGeN<br />
es braucht ein ganzes Dorf<br />
um ein Kind grosszuziehen<br />
Der Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> gibt in Zusammenarbeit mit Curaviva Schweiz,<br />
dem Fachverband heime und Institutionen, ein Werkstattbuch zu einer flexiblen Jugend-<br />
und Familienhilfe im Sozialraum heraus. es stellt für interessierte Fachkräfte<br />
und politisch Verantwortliche Ansätze einer wirksamen und effizienten Jugend- und<br />
Familienhilfe praxisnah dar.<br />
Alexander Kobel<br />
Stv. Leiter der Abteilung <strong>Soziale</strong>s<br />
der Gemeinde Ittigen<br />
(bis Ende Juli 2010 Studien und Projektleiter<br />
am Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>)<br />
alexander.kobel@ittigen.ch<br />
Wirksame und effiziente Jugend und<br />
Familienhilfe zeichnet sich unter anderem<br />
dadurch aus, dass sich die in einem geographisch<br />
definierten Sozialraum tätigen<br />
Fachkräfte der Jugend und Familienhilfe<br />
für das Wohlergehen benachteiligter und<br />
gefährdeter Kinder und Jugendlicher<br />
und deren Familien gemeinsam verantwortlich<br />
fühlen. An die Stelle der heute<br />
noch vielfach üb lichen Abgrenzung und<br />
Abschiebung von Zuständigkeiten tritt eine<br />
inten sive Zusammenarbeit, die sich beispielsweise<br />
in thematischen <strong>Arbeit</strong>sgruppen,<br />
Sozialraum konferenzen und gemeinsamen<br />
Projekten zeigt. Neben der<br />
Konstruktion von flexiblen und lebensweltnahen<br />
Hilfen wird der Vermeidung von<br />
«Fällen» durch möglichst niederschwellige<br />
und nicht stigmatisierende Angebote besondere<br />
Beachtung geschenkt. Welchen<br />
Beitrag die einzelnen Institutionen der<br />
Jugend und Familienhilfe dabei leisten<br />
können, wird nachstehend kurz skizziert<br />
und im Werkstattbuch ausführlicher dargestellt.<br />
Der Sozialdienst/<br />
das Jugendamt …<br />
… kreiert massgeschneiderte Unterstützungsangebote,<br />
die vom Willen und den<br />
Interessen der Kinder und Jugendlichen<br />
und deren Familien ausgehen. Insbesondere<br />
werden auch Hilfen aus deren Umfeld<br />
einbezogen. Die Angebote werden in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Kinder und<br />
Jugendheim entwickelt, beispielsweise im<br />
Rahmen eines Sozialraumteams.<br />
Das Kinder- und<br />
Jugendheim …<br />
… verbindet stationäre, teilstationäre und<br />
ambulante Angebote zu einer massgeschneiderten,<br />
flexiblen Unterstützung.<br />
Lebensweltnahe Hilfen sollen sicherstellen,<br />
dass die Eltern möglichst viel Verantwortung<br />
für die Betreuung ihres Kindes behalten<br />
und dass die Kinder und Jugendlichen<br />
bestehende Beziehungen weiter pflegen<br />
können.<br />
Die Kinder- und<br />
Jugendarbeit …<br />
… sucht die Jugendlichen dort auf, wo sie<br />
sich im öffentlichen Raum aufhalten und<br />
richtet ihre Angebote nicht auf deren Freizeitwünsche<br />
aus, sondern auf deren<br />
Bereitschaft, selber aktiv zu werden, um<br />
die eigenen Freizeitmöglichkeiten zu verbessern.<br />
Die Jugendarbeit öffnet sich für<br />
die fallbezogene Zusammenarbeit mit dem<br />
Sozialdienst oder dem Jugendamt.<br />
Die Kindertagesstätte …<br />
… organisiert sich als Begegnungsort für<br />
Familien mit Kleinkindern: Neben der<br />
Betreuung werden Freizeit und Bildungsangebote<br />
aufgebaut, die auch von benachteiligten<br />
Familien genutzt werden.<br />
Der Sportplatz …<br />
… und andere Freizeiteinrichtungen werden<br />
gezielt für die Konstruktion von lebensweltnahen<br />
Hilfen genutzt. Beispielsweise<br />
indem ein Kampfsport oder<br />
Fussballtraining für Jugendliche organisiert<br />
wird, bei dem auch «schwierige» Jugendliche<br />
mitgetragen werden.<br />
Die Schule …<br />
… versteht sich als Lebensraum für Kinder<br />
und ihre Familien und will die Nutzung von<br />
Spezialdiensten wenn immer möglich ver<br />
meiden. Eine solche Schule zeichnet sich<br />
aus durch eine Ganztagsbetreuung, eigene<br />
Freizeitangebote, Bildungsangebote für<br />
Eltern bis hin zur flexiblen Unterstützung<br />
und Förderung bildungsschwacher Kinder.<br />
Das Konzept einer flexiblen, sozialräumlichen<br />
Jugend und Familienhilfe wird in<br />
Deutschland in vielen Städten und<br />
Gemeinden bereits erfolgreich umgesetzt.<br />
Das Werkstattbuch will dazu beitragen,<br />
das in diesem Konzept liegende Potenzial<br />
auch für die Schweiz nutzbar zu machen.<br />
Ansätze einer wirksamen<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
Das Werkstattbuch mit dem Titel<br />
«Flexible Jugend und Familienhilfe<br />
im Sozialraum» erscheint Ende<br />
Oktober 2010.<br />
Es kann direkt bei Curaviva oder unter<br />
dienstleistungen.sozialearbeit@bfh.ch<br />
bestellt werden.<br />
Weitere Informationen zum umfassenden<br />
Dienstleistungsangebot des Fachbereichs<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> finden Sie unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/<br />
dienstleistungen<br />
Werkstattbuch<br />
Flexible<br />
Jugend- und<br />
Familienhilfe<br />
im Sozialraum<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
21
DIeNSTLeISTuNGeN<br />
einer für alle: Neuer Leitfaden Kindesschutz<br />
hilft Beteiligten und Betroffenen<br />
In das <strong>Arbeit</strong>sfeld Kindesschutz sind viele verschiedene Institutionen und Personen<br />
involviert. ein «handlungsleitfaden zum umgang mit Gefährdungssituationen von Kindern»<br />
soll jetzt unterstützung bieten. er entstand im Verwaltungskreis emmental unter<br />
Begleitung des Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>. regierungsstatthalter Markus Grossenbacher<br />
berichtet im Interview über erfahrungen und einsichten.<br />
Interview: Marius Schären<br />
Marius Schären<br />
Journalist und Fotograf<br />
schaeren@textundbild.ch<br />
Wie kam es zum Leitfaden-Projekt<br />
für den Kindesschutz im Amtsbezirk<br />
Trachselwald?<br />
Markus Grossenbacher: Das Thema Kindesschutz<br />
bewegt die Gemüter in den<br />
Behörden. Das zeigte sich im Dezember<br />
2008, als wir in Wyssachen für die damals<br />
zehn Gemeinden des Amtsbezirks Trachselwald<br />
einen Weiterbildungsnachmittag zu<br />
diesem Thema durchführten. Über 100<br />
Personen nahmen daran teil. Dort wurde<br />
im Anschluss der Wunsch geäussert, dass<br />
sich ein Ausschuss der Fragen rund ums<br />
Kindeswohl annimmt und einen Handlungsleitfaden<br />
erarbeitet.<br />
Weshalb ist gerade ein Leitfaden<br />
das richtige Instrument?<br />
Heute befassen sich viele Stellen mit Kindesschutz:<br />
Lehrerschaft, Schulleitungen,<br />
Schulbehörden, Sozialdienste, Vormundschaftsbehörden,<br />
Jugendgerichte, Erziehungsberatungsstellen<br />
und viele mehr.<br />
«Wer macht wann wo welche<br />
Gefährdungsmeldung?»<br />
Insbesondere auf Stufe Gemeinden ist für<br />
die Laienbehörden die Vernetzung all dieser<br />
Stellen schwer nachvollziehbar. Wer<br />
macht wann wo welche Gefährdungsmeldung?<br />
Wann muss beispielsweise seitens<br />
der Schule die Vormundschaftsbehörde<br />
informiert werden? In einem Leitfaden in<br />
Form einer Broschüre können alle diese<br />
Punkte mit einbezogen werden.<br />
Der Leitfaden und die darin enthaltenen<br />
Umsetzungshilfen orientieren sich am Leitgedanken<br />
des Kindeswohls gemäss Art. 11<br />
22<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
der Bundesverfassung: Kinder und Jugendliche<br />
haben Anspruch auf besonderen<br />
Schutz ihrer Unversehrtheit und auf Förderung<br />
und Entwicklung. Im Zentrum des<br />
Kindesschutzes steht immer das Wohl des<br />
Kindes oder des Jugendlichen.<br />
und was ist der Sinn und Nutzen<br />
des Leitfadens?<br />
Er soll den Behörden und Institutionen, die<br />
sich mit Kindesschutz beschäftigen, ein<br />
gutes, überschaubares Instrument in die<br />
Hand geben. Damit soll auch das vernetzte<br />
Denken unter den verschiedenen Behörden<br />
und Institutionen gefördert werden.<br />
«Der Leitfaden soll Behörden<br />
und Institutionen ein gutes,<br />
überschaubares Instrument<br />
in die hand geben.»<br />
Wie schätzen Sie die heutige Form<br />
der Zusammenarbeit der im Bereich<br />
Kindesschutz tätigen Perso nen,<br />
Behörden und Institutionen ein?<br />
Was läuft gut, was eher nicht?<br />
Markus Grossenbacher, regierungsstatthalter Verwaltungskreis emmental<br />
Ich stelle fest, dass alle im Kindesschutz<br />
tätigen Personen, Behörden und Institutionen<br />
grosses Interesse an Vernetzung und<br />
Kooperation haben. Vielfach fehlt ganz<br />
einfach das Wissen, wie vorgegangen<br />
werden muss und wann welche Stellen<br />
und Behörden informiert oder mit einbezogen<br />
werden müssen. Ich habe etwas Mühe<br />
zu sagen, was gut läuft und was weniger.<br />
Mit dem Handlungsleitfaden wollen wir<br />
ja nicht Funktionierendes und Mängel aufdecken,<br />
sondern Hilfe bieten. Grundsätzlich<br />
stelle ich fest, dass die Schul und<br />
Vormundschaftsbehörden ihre Aufgabe im<br />
Bereich Kindesschutz sehr ernst nehmen.<br />
Es sind aber – bei dieser Vielzahl von<br />
Vormundschaftsbehörden – Unterschiede<br />
feststellbar.<br />
Wo zum Beispiel?<br />
In erster Linie geht es vorerst darum, elterliche<br />
Fähigkeiten zu ergänzen und nicht zu<br />
konkurrenzieren. Es sollen nur Massnahmen<br />
verfügt werden, wenn es nicht anders<br />
geht – so wenig wie möglich, so viel wie
nötig. Da erlebe ich Behörden, die ziemlich<br />
forsch und ohne gründliche Abklärung,<br />
zum Beispiel mit der Kantonalen Erziehungsberatung,<br />
einschneidende Massnahmen<br />
verfügen – und andere, die zu lange<br />
warten und zögern.<br />
«Vor jeder Massnahme sind<br />
die Betroffenen anzuhören.»<br />
Als erstinstanzliche Aufsichtsbehörde<br />
erlebe ich auch immer wieder, dass<br />
der Gewährung des rechtlichen Gehörs zu<br />
wenig Beachtung geschenkt wird. Vor<br />
jeder Massnahme sind die Betroffenen<br />
anzuhören.<br />
und was muss anders beziehungsweise<br />
besser werden?<br />
Besser werden muss das vernetzte Denken<br />
– sich nicht scheuen, Fachstellen in<br />
die Abklärung einzubeziehen.<br />
Eine wesentliche Änderung steht mit dem<br />
neuen Erwachsenen und Kindesschutzrecht<br />
vor der Tür. Die Aufgabe soll im Kanton<br />
Bern kantonalisiert werden, das heisst,<br />
es gibt professionelle Spruchbehörden,<br />
abgestimmt auf die heutigen zehn Verwaltungskreise.<br />
Früherfassung und -interven tionen<br />
im Kindesschutz sind wahrscheinlich<br />
wichtige Faktoren.<br />
Früherfassung hat für mich einen hohen<br />
Stellenwert. Je früher auftauchende Fragen<br />
und Probleme zum Beispiel mit den Eltern<br />
diskutiert und angegangen werden können,<br />
umso weniger einschneidende Massnahmen<br />
müssen angeordnet werden. Vielfach<br />
reicht die Beratung und Begleitung<br />
durch die entsprechende Fachstelle (etwa<br />
Jugend, Eltern und Suchtberatung) aus.<br />
«Alle im Kindesschutz tätigen<br />
Personen, Behörden und<br />
Institutionen haben grosses<br />
Interesse an Vernetzung und<br />
Kooperation.»<br />
Wie können die im Kindesschutz<br />
tätigen Personen, Behörden und<br />
Institutionen auf ihre Aufgaben sensibilisiert<br />
und unterstützt werden?<br />
Dies ist genau der Sinn des Handlungsleitfadens.<br />
Wir hoffen und glauben, dass<br />
dieser eine wesentliche Erleichterung für<br />
alle sein wird. Insbesondere die Anhänge<br />
«Mögliche Gefährdungsformen» und<br />
«Phasenmodell zum Vorgehen bei Gefährdungssituationen»<br />
sind wichtige und<br />
brauchbare Instrumente. Gegenseitiger<br />
Austausch ist wichtig. So kann ich mir<br />
vorstellen, dass in Zukunft beispielsweise<br />
jährliche Treffen in Form eines runden<br />
Tisches organisiert werden, an denen sich<br />
die verschiedenen Behörden und Institutionen<br />
austauschen.<br />
Gibt es da schon konkretere Pläne?<br />
Wir haben darüber in der <strong>Arbeit</strong>sgruppe<br />
diskutiert. Es gibt aber noch keine konkreten<br />
Pläne.<br />
Welche erkenntnisse und erfahrungen<br />
nehmen Sie aus der Projektarbeit<br />
mit?<br />
Ich habe sehr lebhafte und intensive Diskussionen<br />
im Projektausschuss erlebt. Die<br />
<strong>Arbeit</strong> im Bereich Kindesschutz ist extrem<br />
vielschichtig. Die verschiedenen Auffassungen<br />
kamen klar zum Ausdruck, wir<br />
übten uns in vernetztem Denken. Das war<br />
äusserst spannend.<br />
«Wir stellen den Leitfaden<br />
gerne auch anderen<br />
Verwaltungskreisen zur<br />
Verfügung.»<br />
Sie würden ein vergleichbares<br />
Projekt also in ähnlicher Weise<br />
angehen?<br />
Ja. Die <strong>Arbeit</strong>sgruppe setzte sich aus<br />
Vertretern der Schule, der Vormundschaftsbehörden,<br />
des Sozialdienstes und der<br />
Kantonalen Erziehungsberatung zusammen.<br />
Begleitet wurden wir vom Fachbereich<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
und dem Kantonalen Jugendamt.<br />
Dieses Vorgehen hat zum Erfolg geführt.<br />
Wie empfanden Sie die rolle der<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> als Projektbegleiterin?<br />
Die Mitarbeit von Prof. Urs HoferPachlatko,<br />
Dozent am Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, der<br />
sich spontan zur Mitarbeit zur Verfügung<br />
gestellt hat, war für uns wertvoll. Ohne<br />
seine Unterstützung wäre das Werk wohl<br />
kaum entstanden. Er hat die Beiträge aus<br />
der <strong>Arbeit</strong>sgruppe gesammelt und den<br />
Leit faden erstellt. Sein grosses Fachwissen<br />
hat das Ergebnis wesentlich geprägt.<br />
und was empfehlen Sie Nachahmerinnen<br />
und Nachahmern?<br />
Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden<br />
werden. Wir stellen den Handlungsleitfaden<br />
auch gerne anderen Institutionen<br />
und Behörden ausserhalb des Verwaltungskreises<br />
Emmental zur Verfügung.<br />
Dienstleistungen<br />
im Bereich Kindes- und<br />
erwachsenenschutz<br />
Fundiertes Fachwissen und professionelle<br />
Handlungskompetenz bilden die<br />
Grundlage für erfolgreiche Interventionen<br />
der vormundschaftlichen Organe zu<br />
Gunsten gefährdeter oder misshandelter<br />
Kinder. Gleiches gilt selbstverständlich<br />
im Erwachsenenschutz. Es ist unser<br />
Anliegen, Behörden, Sozialarbeiterinnen<br />
und arbeiter sowie weitere Fachpersonen<br />
bei der Bewältigung ihrer anspruchsvollen<br />
Aufgaben zu unterstützen.<br />
Wir erbringen interdisziplinäre Dienstleistungen<br />
für Behörden, Sozialdienste,<br />
Institutionen oder einzelne Mandatsträgerinnen<br />
und träger zu Fragen des<br />
Kindes und Erwachsenenschutzes,<br />
wie z.B.:<br />
– Coaching in rechtlichen und methodischen<br />
Belangen (Abklärung – Entscheidfindung<br />
– Verfahren – Vollzug)<br />
– Rechtliche und methodische Beratung<br />
in komplexen Einzelfällen<br />
– Beratung und Unterstützung in Kooperations<br />
und Koordinationsfragen<br />
– Unterstützung und Beratung bei der<br />
(Weiter)Entwicklung von Organisations,<br />
Fach und Methodenkonzepten<br />
Auf Anfrage werden auch massgeschneiderte<br />
InhouseSchulungen konzipiert<br />
und durchgeführt.<br />
Kontakt<br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
T +41 31 848 36 50<br />
marco.zingaro@bfh.ch<br />
– Prof. MarieTony Walpen<br />
T +41 31 848 36 50<br />
marietony.walpen@bfh.ch<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/<br />
dienstleistungen<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
23
ForSChuNG<br />
Sozialbehörden im Kanton Bern<br />
Seit der Inkraftsetzung des neuen Sozialhilfegesetzes wirken die Sozialbehörden in<br />
den Gemeinden des Kantons Bern als strategisches Führungsorgan für die entwicklung<br />
und Ausgestaltung der kommunalen und regionalen Sozialhilfe und Sozialpolitik. eine<br />
vom Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> durchgeführte Studie untersucht, inwiefern die Sozialbehörden<br />
diese Schlüsselrolle wahrnehmen können.<br />
Prof. Dr. Dieter haller<br />
Dozent und Projektleiter<br />
dieter.haller@bfh.ch<br />
24<br />
eveline Althaus<br />
Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
eveline.althaus@bfh.ch<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Die Sozialhilfe als Teil der sozialen Sicherung<br />
hat in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
an Bedeutung gewonnen. In der Schweiz<br />
stiegen die ausbezahlten Leistungen von<br />
CHF 882 Mio. im Jahr 1990 auf gegen<br />
CHF 3,4 Mrd. im Jahr 2007. Im Kontext<br />
dieses Wachstumsschubs stellt sich die<br />
Frage, ob die Sozialhilfe in passenden<br />
Organisationsstrukturen gesteuert wird.<br />
In der Terminologie des Public Managements<br />
wird zwischen der strategischen<br />
und operativen Steuerungsebene in Organisationen<br />
unterschieden. Die strategische<br />
Führung legt die globale Ausrichtung der<br />
Angebote fest. Als Kernaufgabe der operativen<br />
Führung wird die Angebotssteuerung<br />
gesehen, die mit Führungsaufgaben im<br />
engeren Sinn wie Personalführung und<br />
Finanzcontrolling einhergeht. In der Sozialhilfe<br />
des Kantons Bern wirkt auf der strategischen<br />
Ebene das kantonale Parlament<br />
als Gesetzgeber, Regierungsrat und Verwaltung<br />
bilden als ausführende Behörden<br />
des Kantons die operative Ebene.<br />
In den Gemeinden erfüllen ehrenamtliche<br />
Sozialbehörden seit dem Inkrafttreten<br />
des Sozialhilfegesetzes 2002 ausschliesslich<br />
strategische Steuerungs und Planungsaufgaben.<br />
Gleichzeitig ist das Führungs<br />
und Fachpersonal der Sozialdienste<br />
nun für den operativen Vollzug der individuellen<br />
Sozialhilfe abschliessend zuständig.<br />
Mit dieser Aufgabentrennung soll eine<br />
hohe Professionalität der Sozialhilfe erreicht<br />
werden.<br />
rahmenbedingungen und<br />
Inhalte der Sozialhilfe<br />
Die Aufgaben der Gemeinden im Kanton<br />
Bern umfassen die sogenannte individuelle<br />
Sozialhilfe, die Unterstützung des einzelnen<br />
Einwohners und der einzelnen Einwohnerin<br />
in materiellen oder sozialen Notlagen.<br />
Weiter befassen sich die Gemeinden mit<br />
der institutionellen Sozialhilfe, dem Planen<br />
und Steuern von sozialen Institutionen wie<br />
Einrichtungen für Betagte, Kinder usw.<br />
sowie mit Aufgaben im Bereich des Kindes<br />
und Erwachsenenschutzes (Vormundschaftswesen).<br />
Die Aufträge an die<br />
Gemeinden im Bereich der individuellen<br />
und institutionellen Sozialhilfe sind durch
das kantonale Sozialhilfegesetz geregelt,<br />
jene im Vormundschaftswesen durch das<br />
Schweizerische Zivilgesetzbuch. Als globales<br />
Ziel der Sozialhilfe nennt das Gesetz<br />
die Sicherung der Wohlfahrt der Bevölkerung.<br />
Weiter beschreibt es drei Rahmenbedingungen<br />
der Organisation von Sozialbehörden:<br />
1. Jede Gemeinde hat eine<br />
Sozialbehörde zu bestellen; 2. mehrere<br />
Gemeinden können gemeinsam eine Sozialbehörde<br />
einsetzen; 3. falls Gemeinden<br />
keine Sozialbehörde bestimmen, ist diese<br />
Funktion zwangsläufig dem Gemeinderat<br />
zu übertragen. Die Sozialbehörden sind<br />
verantwortlich für die Ausgestaltung der<br />
kommunalen und regionalen Sozialhilfe<br />
und Sozialpolitik. Im Originalton des Gesetzestextes:<br />
«Die Sozialbehörden<br />
– beurteilen grundsätzliche Fragestellungen<br />
der Sozialhilfe,<br />
– beaufsichtigen den Sozialdienst und<br />
unterstützen ihn in seiner Aufgabenerfüllung,<br />
– erheben den Bedarf an Leistungsangeboten<br />
der Gemeinde,<br />
– erarbeiten Planungsgrundlagen zuhanden<br />
der Gesundheits und Fürsorgedirektion,<br />
– stellen mit Ermächtigung der Gesundheits<br />
und Fürsorgedirektion institutionelle<br />
Leistungsangebote bereit.»<br />
Ziele und Vorgehen<br />
der Studie<br />
Die hier vorgestellte Studie fokussiert die<br />
Entwicklungsprozesse der Sozialhilfe<br />
seit dem Jahr 2002, also seit dem Inkrafttreten<br />
des neuen Sozialhilfegesetzes.<br />
Die Studie<br />
– zeigt, wie die Sozialbehörden die neue<br />
strategische Rolle wahrnehmen und<br />
welches die fördernden bzw. hindernden<br />
Faktoren sind,<br />
– beschreibt die seit 2002 praktizierten<br />
Organisationsformen und <strong>Arbeit</strong>sweisen<br />
der Sozialbehörden,<br />
– beschreibt und begründet Erfolg versprechende<br />
Organisationsformen und<br />
Handlungsansätze zur Umsetzung einer<br />
wirkungsorientierten Steuerung der<br />
Sozialhilfe auf Gemeindeebene.<br />
Die Forschungsarbeit beinhaltet zwei<br />
Hauptteile. Im Frühjahr 2008 wurden eine<br />
schriftliche Befragung der 122 kommunalen<br />
bzw. regionalen Sozialbehörden und<br />
wenig später eine Befragung der 67 Sozialdienste<br />
im Kanton Bern durchgeführt. Die<br />
Rücklaufquoten waren mit 82,3 bzw. 96,9<br />
Prozent hoch. Die drei Städte Bern, Biel<br />
und Thun wurden nicht in die Befragungen<br />
einbezogen, da diese grundlegend andere<br />
Organisationsstrukturen aufweisen.<br />
Im zweiten Forschungsschritt wurde die<br />
Praxis von sieben Sozialbehörden detaillierter<br />
untersucht. In diesen Fallstudien<br />
wurden insgesamt 24 leitfadengestützte<br />
Interviews mit Schlüsselpersonen, die an<br />
der Steuerung der Sozialhilfe in den<br />
Gemeinden oder Regionen beteiligt sind,<br />
durchgeführt.<br />
Fragezeichen bei der<br />
institutionellen Sozialhilfe<br />
Die Typologie der Sozialbehörden (vgl.<br />
Kasten Seite 26) zeigt auf, dass die Sozialbehörden<br />
im Bereich der individuellen<br />
Sozialhilfe die vom Sozialhilfegesetz festgelegten<br />
Auf gaben weitgehend wahrnehmen<br />
können. Im Gegensatz dazu ist beobachtbar,<br />
dass Behörden in etlichen<br />
Regionen den Auftrag im Feld der institutionellen<br />
Sozialhilfe nicht wirkungsvoll<br />
erfüllen können. Verschiedene Faktoren<br />
führen zu dieser Differenz zwischen individueller<br />
und institutioneller So zialhilfe:<br />
– Das Leistungsangebot der individuellen<br />
Sozialhilfe ist durch Vorgaben des Kantons<br />
inhaltlich vergleichsweise stark<br />
reguliert: Seit 2004 ist eine Mindestgrösse<br />
der Sozialdienste vorgegeben, so<br />
dass Gemeinden mit kleinen Einwohnerzahlen<br />
mit anderen Gemeinden gemeinsame<br />
Trägerschaften gründeten. Den<br />
Sozialbehörden ist in diesem Feld eine<br />
klare und verbindliche Aufgabe zugewiesen,<br />
nämlich die strategische Führung<br />
der Sozialdienste.<br />
– Im Feld der institutionellen Sozialhilfe ist<br />
die Regulierungsdichte geringer: Es gibt<br />
kaum inhaltliche Verpflichtungen, der<br />
Aktivitätsgrad der Gemeinden darf stark<br />
variieren und sie können situativ Kooperationen<br />
mit anderen Gemeinden eingehen.<br />
In einem Teil der Gemeinden sind<br />
die individuelle und die institutionelle<br />
Sozialhilfe sogar unterschiedlichen Behörden<br />
übertragen: Einer regionalen<br />
Behörde bzw. dem lokalen Gemeinderat.<br />
Es sind diese Unterschiede in den strukturellen<br />
Bedingungen, die bewirken, dass,<br />
über den ganzen Kanton gesehen, die<br />
Ziele und Wirkungen im Feld der individuellen<br />
Sozialhilfe deutlich besser erreicht<br />
werden als im institutionellen Bereich.<br />
Diese Unstimmigkeit läuft der Grundidee in<br />
der Gesetzgebung zuwider, dass nämlich<br />
die individuelle und die institutionelle<br />
Sozial hilfe als Ganzheit betrachtet und<br />
gesteuert werden sollten. Diese Zielsetzung<br />
wird am ehesten dort erreicht, wo die<br />
Organisationsstrukturen die Steuerung<br />
der Sozialhilfe aus einer Hand erlauben:<br />
Optimale strukturelle Bedingungen sind<br />
dann gegeben, wenn eine Behörde mit<br />
beiden Gebieten der Sozialhilfe für eine<br />
Gemeinde zuständig und somit auch nur<br />
gegenüber höher gestellten Organen einer<br />
Gemeinde rechenschaftspflichtig ist. Die<br />
Unter suchungsergebnisse zeigen, dass es<br />
Gemeinden, die eine gemeinsame Sozialbehörde<br />
einsetzen, schwer fällt, im Feld<br />
der institutionellen Sozialhilfe ihre Autonomie<br />
einzuschränken und dem gemeinsamen<br />
Organ Kompetenzen zu übertragen.<br />
Weitere rollenklärungen<br />
sind notwendig<br />
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass<br />
die seit 2002 praktizierte Aufgabenteilung<br />
zwischen strategischer und operativer<br />
Ebene und damit die Beschränkung der<br />
Aufgaben von Sozialbehörden weitgehend<br />
auf Akzeptanz stossen. Die Mehrheit der<br />
Sozialbehörden bearbeitet zurzeit die in<br />
der Gemeinde bzw. Region anfallenden<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
25
ForSChuNG<br />
Vormundschaftsgeschäfte. In diesem Aufgabenfeld<br />
befasst sich die Behörde – im<br />
Gegensatz zum Feld der Sozialhilfe – mit<br />
dem einzelnen Personenfall und ist damit<br />
in operative Geschäfte involviert. Die<br />
Untersuchungsergebnisse zeigen, dass<br />
dieser Spagat zwischen operativ (Vormundschaft)<br />
und strategisch (Sozialhilfe)<br />
besser zu bewältigen ist, wenn einige<br />
Grundsätze beachtet werden: Vormundschaftsgeschäfte<br />
weisen eine andere<br />
Dynamik auf als Sozialhilfegeschäfte. Sie<br />
sind konkret lebensnah und lassen sich oft<br />
nicht aufschieben. Bei Sozialhilfegeschäften,<br />
insbesondere im Bereich der institu <br />
tio nellen Sozialhilfe, geht es teils um abstrakte<br />
Analyse, Planung und Steuerung.<br />
Wegen dieser unterschiedlichen Dynamik<br />
sind im Alltag der Behörden Massnahmen<br />
dafür vorzusehen, dass das strategische<br />
Denken und Handeln nicht durch das<br />
dynamische operative Vormundschaftsgeschäft<br />
dominiert und verdrängt wird. Weiter<br />
ist zu verhindern, dass Sozialbehörden<br />
mit der Doppelrolle Sozialhilfe und Vormundschaft<br />
ihr operatives, auf den Einzelfall<br />
bezogenes Wirken im Aufgabenfeld<br />
Sozialhilfe fortsetzen. Schliesslich beinhaltet<br />
die Doppelrolle der Sozialbehörden<br />
auch ein beträchtliches Potenzial für Rollenkonflikte,<br />
etwa dann, wenn eine Kommission<br />
in der Rolle der Vormundschaftsbehörde<br />
dem Sozialdienst, den sie als<br />
Sozialbehörde strategisch steuert, einen<br />
klientenbezogenen Auftrag erteilt.<br />
Wegen dieser Rollenkonflikte und weil<br />
die Handhabung der Vormundschaftsgeschäfte<br />
hohe inhaltliche Ansprüche an<br />
die Sozialbehörden stellt, sieht ein Teil der<br />
in dieser Untersuchung Befragten grosse<br />
Vorteile in der Übertragung der Aufgaben<br />
im Vormundschaftsbereich an eine neue<br />
Fachbehörde, wie sie das revidierte Vormundschaftsrecht<br />
vorsieht. Gleichzeitig<br />
wird diese bald bevorstehende Erneuerung<br />
für viele Sozialbehörden ein Überdenken<br />
ihrer bleibenden Aufgaben und damit<br />
einhergehend ihrer Organisationsstruktur<br />
bedeuten.<br />
Verankerung der Sozialhilfe<br />
in der Bevölkerung<br />
Sozialbehörden sollen die Sozialdienste in<br />
ihrer Aufgabenerfüllung beaufsichtigen<br />
und unterstützen. Die Ergebnisse dieser<br />
Untersuchung zeigen auf, dass die Behörden<br />
die Aufsichtsrolle besser wahrnehmen<br />
können als die Unterstützungsrolle. Die<br />
Laienbehörde kann in fachlichen Fragen<br />
naturgemäss nur beschränkt mitargumentieren<br />
und ist in diesem Sinn in der Regel<br />
im operativen Geschäft nur bedingt ein<br />
unterstützender Partner. Die Unterstützungsfunktion<br />
ist auf strategischer Ebene<br />
anzulegen: Idealerweise sind Sozialbehör<br />
26<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
den Garanten für die Güte der lokalen bzw.<br />
regionalen Sozialpolitik. Diese Form der<br />
Unterstützung wird etwa dann sichtbar,<br />
wenn ein Behördenmitglied öffentlich die<br />
Gründe für den Ausbau des Sozialdienstes<br />
oder eines <strong>Arbeit</strong>sprojektes darlegt und<br />
damit diesen Institutionen für ihre Praxis<br />
den Rücken stärkt. Diese Brückenfunktion<br />
der Sozialbehörde zwischen sozialen Institutionen<br />
und Bevölkerung ist nicht zu unterschätzen.<br />
Es scheint, dass eine lokale<br />
oder regionale Sozialbehörde rein durch<br />
ihre Existenz eine das Sozialwesen stützende<br />
Funktion einnimmt. Dies zeigt sich in<br />
der Diskussion um Sozialhilfemissbrauch.<br />
In den Interviews wiesen verschiedene<br />
Beteiligte darauf hin, dass öffentlich geführte<br />
«Missbrauchsdebatten» in ihren<br />
Gemeinden nicht vorkämen oder rasch<br />
beruhigt werden könnten, weil die Behörden<br />
die wirkungsvolle Aufsicht der Sozialdienste<br />
konkret nachweisen können. Die<br />
Sozialbehörden an der Schnittstelle zwischen<br />
sozialen Institutionen und der Bevölkerung,<br />
zwischen Verwaltung und Politik<br />
spielen hier eine wichtige Rolle. Es erstaunt<br />
nicht, dass die sogenannte Dossierkontrolle<br />
– die stichprobenweise Kontrolle<br />
der Rechtmässigkeit des Bezugs staatlicher<br />
Unterstützung – von den befragten<br />
Behörden als eine ihrer Kerntätigkeiten<br />
dargestellt wird. Sie ist klar fassbar und<br />
konkret ausführbar.<br />
Sozialbehörden erfüllen wichtige Aufgaben<br />
an zentralen Schnittstellen des<br />
Gesellschaftssystems: Am Schnittpunkt<br />
von Öffentlichkeit und Verwaltung sowie<br />
am Schnittpunkt von Laienverständnis und<br />
professionellem Verständnis von sozialer<br />
Hilfe. Sie steuern und kontrollieren soziale<br />
Dienste und Institutionen und können<br />
dabei als Garanten einer passenden,<br />
rechtmässigen Sozialhilfe wirken. Diese<br />
Position bildet die Basis ihrer zweiten<br />
Aufgabe: die Sozialdienste unterstützend<br />
zu steuern und zu begleiten.<br />
Der Forschungsbericht «Sozialbehörden im Kanton Bern»<br />
kann unter forschung.sozialearbeit@bfh.ch bestellt<br />
werden.<br />
Vier Formen von<br />
organisationsstrukturen<br />
der Sozialbehörden<br />
Eine systematische Standortbestimmung<br />
zur <strong>Arbeit</strong> der Sozialbehörden im Kanton<br />
Bern muss sich auf eine hohe Variationsbreite<br />
betreffend Grösse des Einzugsgebietes,<br />
Organisationsformen und<br />
Organisationsgefässen, Entscheidungskompetenzen<br />
sowie inhaltlicher Zuständigkeit<br />
der Sozialbehörden einlassen.<br />
Im Rahmen der hier vorgestellten Studie<br />
wird eine Typologie der Sozialbehörden,<br />
die entlang der Dimension der «inhaltlichen<br />
Zuständigkeit der Behörden»<br />
entwickelt wurde, dargestellt. In der<br />
schrift lichen Befragung wurden die Behördenpräsidentinnen<br />
und präsidenten<br />
gefragt, in welchen der drei Aufgabenfelder<br />
– institutionelle Sozialhilfe, individuelle<br />
Sozialhilfe und Vormundschaft –<br />
sie tätig sind. Die Typologie beschreibt<br />
vier Behördenmodelle:<br />
Modell 1 – «eine Behörde<br />
für soziale Aufgaben»<br />
Die Sozialbehörde bearbeitet alle drei<br />
Aufgabenfelder (institutionelle Sozialhilfe,<br />
individuelle Sozialhilfe und Vormundschaft).<br />
Modell 2 – «Behörde<br />
für die Sozialhilfe»<br />
Die Sozialbehörde ist ausschliesslich in<br />
der Sozialhilfe tätig, nämlich in den<br />
Aufgabenfeldern institutionelle Sozialhilfe<br />
und individuelle Sozialhilfe.<br />
Modell 3 – «Behörde<br />
für die institutionelle Sozialhilfe<br />
und die Vormundschaft»<br />
Die Sozialbehörde bearbeitet die <strong>Arbeit</strong>sfelder<br />
institutionelle Sozialhilfe und Vormundschaft.<br />
Modell 4 – «Behörde<br />
für die institutionelle Sozialhilfe»<br />
Die Sozialbehörde ist ausschliesslich für<br />
die institutionelle Sozialhilfe zuständig.<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/forschung
STuDIuM<br />
Jugend – eine Begriffsbestimmung<br />
aus historischer Perspektive<br />
Im Zusammenhang mit dem Schwerpunktthema Kinder- und Jugendhilfe darf nicht<br />
versäumt werden, den Begriff Jugend genauer unter die Lupe zu nehmen. Gemeinhin<br />
wird damit eine Lebensphase zwischen Kindheit und erwachsenenalter bezeichnet.<br />
Bei genauerem hinsehen stellt sich heraus, dass die Grenzen der Lebensphase<br />
Jugend äusserst unscharf sind.<br />
Prof. Salvatore Cruceli<br />
Dozent<br />
salvatore.cruceli@bfh.ch<br />
Die 18jährige Lehrtochter, die bei ihren<br />
Eltern wohnt, ist eine Jugendliche – das<br />
scheint klar zu sein. Doch was ist mit dem<br />
26jährigen ungelernten <strong>Arbeit</strong>er, der seinen<br />
Lebensunterhalt mit Kurzzeitjobs<br />
bestreitet und die schmutzige Wäsche ins<br />
Elternhaus bringt? Und wie steht es mit<br />
dem 35jährigen Bankangestellten, der<br />
zwar einen Universitätsabschluss hat, aber<br />
weiterhin bei seinen Eltern wohnt?<br />
Die Fachliteratur verweist darauf, dass<br />
Jugend keine ahistorische oder gar absolute<br />
Kategorie ist. Die Lebensphase<br />
Jugend ist historisch in einem spezifischen<br />
Umfeld entstanden und erfüllt aus makrosozialer<br />
Perspektive wichtige gesellschaftliche<br />
Funktionen.<br />
Wandel im 18. Jahrhundert<br />
In vorindustrieller Zeit und bei sogenannten<br />
Naturvölkern existiert Jugend als Lebensphase<br />
nicht. Initiationsriten regeln den<br />
Übergang ins Erwachsenenalter. Das Kind<br />
wird damit unmittelbar zu einem vollwertigen<br />
(erwachsenen) Mitglied der Gemeinschaft.<br />
Ab dem 18. Jahrhundert setzt im Zuge<br />
der Aufklärung und Industrialisierung ein<br />
radikaler gesellschaftlicher Wandel ein. Die<br />
Einführung der Schulpflicht und spezifischer<br />
Ausbildungswege führt dazu, dass<br />
Jugend als eine eigenständige Lebensphase<br />
entdeckt wird. Es handelt sich dabei<br />
um eine Übergangszeit, welche auf die<br />
«harte» Welt der Erwachsenen vorbereiten<br />
soll. Die Jugendphase ist gemäss diesem<br />
klassischen Verständnis abgeschlossen,<br />
sobald das Individuum (dank guter Ausbildung)<br />
den eigenen Lebensunterhalt bestreitet<br />
und eine eigene Familie gründet.<br />
Jugend entsteht im damaligen Bürgertum<br />
und meint vorerst nur junge Männer.<br />
Im Laufe der Jahrzehnte bekommt die<br />
Lebensphase Jugend immer mehr eine ihr<br />
eigene Dynamik. Jugendliche entwickeln<br />
spezifische Codes (Sprache, Kleidung) und<br />
grenzen sich dadurch – auch durchaus<br />
kritisch – von bestehenden gesellschaftlichen<br />
Werten ab. Die Möglichkeit, bei<br />
gesellschaftlichen Problemen innovative<br />
Lösungswege anzubieten, ist aus soziologischer<br />
Perspektive bis heute eine wichtige<br />
Funktion der Jugend.<br />
Phänomen «Postadoleszenz»<br />
Die klassische Definition von Jugend ist<br />
im heutigen Kontext nur noch begrenzt<br />
gül tig. Der <strong>Arbeit</strong>smarkt der westlichen<br />
In dustriegesellschaften ist von hoher<br />
<strong>Arbeit</strong>slosigkeit und immer prekäreren<br />
<strong>Arbeit</strong>sbedingungen gekennzeichnet. Eine<br />
überdurchschnittliche berufliche Qualifikation<br />
ist häufig unerlässlich, um überhaupt<br />
Chancen auf eine <strong>Arbeit</strong>sstelle zu<br />
haben. In vielen europäischen Ländern<br />
bekommen gut qualifizierte Universitätsabsolventinnen<br />
und absolventen häufig<br />
nur befristete oder schlecht bezahlte<br />
<strong>Arbeit</strong>s und Praktikumsstellen. Die Jugend<br />
als Lebensphase kann sich unter<br />
solchen Bedingungen bis ins vierte<br />
Lebensjahrzehnt erstrecken. Die Fachlite<br />
ratur beschreibt dieses Phänomen als<br />
«Postadoleszenz» und als typische Erscheinung<br />
postmoderner Gesellschaften.<br />
Aus einer makrosozialen Perspektive<br />
kann in diesem Zusammenhang auf weitere<br />
wichtige Funktionen von Jugend hingewiesen<br />
werden. Es handelt sich um die<br />
entscheidende Lebensphase für individuelle<br />
Sozialisations und Identitätsbildungsprozesse.<br />
Sie bietet in diesem Sinne einen<br />
unverzichtbaren Raum für die Aneignung<br />
von immer komplexer werdenden sozialen<br />
Rollen. Umgekehrt schliesst die Gesellschaft<br />
dabei ihr vitalstes Element über<br />
längere Zeit aus wichtigen Entscheidungsprozessen<br />
aus. Sie tut dies eben gerade<br />
dadurch, dass der Eingang ins Erwachsenenalter<br />
(samt den entsprechenden Rechten<br />
und Pflichten) tendenziell immer später<br />
erfolgt. Das weiter oben angesprochene<br />
kritische Innovationspotenzial von Jugend<br />
wird damit stark eingeschränkt.<br />
Auch aus wirtschaftlicher Perspektive<br />
hat die Jugend eine grosse Bedeutung für<br />
die Gesellschaft und hat sich im Laufe<br />
der Zeit zum vielleicht wichtigsten Marktsegment<br />
entwickelt.<br />
Der Beginn der Lebensphase Jugend<br />
kann gemäss Fachliteratur anhand biologischer<br />
Kategorien recht genau definiert<br />
werden: Sie setzt mit der Pubertät im Alter<br />
von ca. 12 bis 13 Jahren ein. Die Frage,<br />
wann das Jugendalter beendet ist, stellt<br />
die Wissenschaft vor kaum auflösbare<br />
Widersprüche. Der Eintritt ins Erwachsenenalter<br />
ist sprunghaft und erfolgt je nach<br />
Lebensbereich zu einem unterschiedlichen<br />
Zeitpunkt.<br />
Literatur:<br />
Shell Deutschland Holding GmbH (2006): Jugend 2006.<br />
Eine pragmatische Generation unter Druck. Frankfurt a.M.:<br />
Fischer Taschenbuchverlag.<br />
Tillmann, K.J. (2007): Sozialisationstheorien.<br />
Eine Einführung in den Zusammenhang von Gesellschaft,<br />
Institution und Subjektwerdung (15. Auflage). Reinbek<br />
b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
27
STuDIuM<br />
Von der Kooperation inspiriert:<br />
Der Sammelband «<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
in der Schweiz» erscheint<br />
Der Sammelband «<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in der Schweiz» ist das jüngste «Kind» des Masterstudiengangs<br />
in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>. Wie beim Studiengang selber sind auch bei diesem<br />
Buchprojekt die vier hochschulen Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich beteiligt.<br />
Die Publikation widerspiegelt damit den aktuellen Fachdiskurs in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong><br />
in der deutschsprachigen Schweiz.<br />
Prof. Dr. Michael Zwilling<br />
Dozent und Programmleiter<br />
Masterstudiengang, Standort Bern<br />
michael.zwilling@bfh.ch<br />
Inhaltlich orientiert sich der Sammelband<br />
weitgehend am Aufbau des Masterstudiengangs.<br />
Das Thema «Gesellschaft und <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>» wird darin ebenso behandelt<br />
wie die Themen «Sozialmanagement und<br />
Sozialpolitik», «Interventionen und Wirkungen»,<br />
«Forschung und Entwicklung» sowie<br />
«Hochschule und Bildung». Dem Kooperationsgedanken<br />
des Studiengangs folgend<br />
wurden vielfach standortübergreifende<br />
Autorenteams aus verschiedenen Leistungsbereichen<br />
der Hochschulen (Lehre,<br />
Forschung und Entwicklung sowie Weiterbildung<br />
und Dienstleistung) gebildet. Ungewöhnlich<br />
sind die verschiedenen Formen<br />
von Texten, die Eingang in den Sammelband<br />
gefunden haben: Nebst klassischen<br />
Fachartikeln sind auch ein Interview, ein<br />
Briefwechsel und ein Essay vorhanden.<br />
Kein Lehrbuch<br />
Der Sammelband entstand nicht in der<br />
Absicht, ein Lehrbuch für den Masterstudiengang<br />
zu verfassen, denn die neuen<br />
konsekutiven Masterstudiengänge an den<br />
schweizerischen <strong>Fachhochschule</strong>n orientieren<br />
sich – analog den Bachelorstudiengängen<br />
– am Anspruch des forschenden<br />
Lehrens und des lernenden Forschens.<br />
Damit stehen nicht ein dogmatisches Curriculum<br />
und entsprechende Lehrbücher im<br />
Vordergrund. Vielmehr ist das Studium<br />
geprägt durch das systematische, methodische<br />
aber ergebnisoffene Erschliessen<br />
von Wissens und Handlungsbeständen<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> und ihren Referenzdisziplinen.<br />
Der neue Sammelband bietet<br />
somit eine Wissens und Reflexionsquelle<br />
unter vielen. Daher richtet sich die Publika<br />
28<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
tion nicht ausschliesslich an Masterstudierende,<br />
sondern auch<br />
– an Bachelorstudierende, die sich für den<br />
Masterstudiengang interessieren und<br />
sich über Inhalte des Studiums informieren<br />
möchten,<br />
– an Fachpersonen in Praxisorganisationen<br />
der So zialarbeit, der Sozialpädagogik<br />
und der Soziokultur/Soziokulturellen<br />
Animation, die sich über die Inhalte der<br />
Ausbildung der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> auf dem<br />
Laufenden halten möchten oder<br />
– an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,<br />
die sich für thematische<br />
Entwicklungen in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> der<br />
Schweiz interessieren.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Für weitere hochschulübergreifende Publikationen<br />
haben sich die Herausgeberinnen<br />
und Herausgeber vorgenommen, einerseits<br />
Einblicke in die Debatten der französisch<br />
und italienischsprachigen Schweiz zu geben,<br />
andererseits Beiträge zu historischen<br />
Entwicklungslinien, aktuellen Forschungsergebnissen,<br />
neuen Handlungsfeldern, wie<br />
etwa Palliative Care und Social Entrepreneurship,<br />
darzustellen sowie Stränge der<br />
Theorie und Methodenentwicklung aufzunehmen.<br />
Literatur:<br />
Benz Bartoletta, P.; Meier Kressig, M.; Riedi A. M.;<br />
Zwilling, M. (Hrsg.) (2010): <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in der Schweiz.<br />
Einblicke in Disziplin, Profession und Hochschule.<br />
Bern: Haupt.<br />
Spezifisches<br />
Kompetenzprofil für den<br />
Masterstudiengang<br />
Die Ausbildungsziele des Masterstudiengangs<br />
lassen sich folgendermassen<br />
zusammenfassen: Im Gegensatz zum<br />
Bachelor, bei dem die Kompetenz im<br />
Vordergrund steht, das professionelle<br />
Wissen und Können situations und<br />
fachgerecht anwenden zu können, steht<br />
beim Master in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> die<br />
Kompetenz im Vordergrund, das professionelle<br />
Wissen und Können eigenständig<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Generalistisches<br />
Ausbildungsprofil<br />
Ein generalistisches Ausbildungsprofil<br />
soll den Studierenden einen Überblick<br />
verschaffen und einen hohen Praxisbezug<br />
garantieren. Der Studiengang soll<br />
für fachlich anspruchsvolle Stab und<br />
Kaderfunktionen in einem breiten Sinne<br />
qualifizieren.<br />
Master ist nicht gleich Master<br />
In diesem Sinne grenzt sich der Master<br />
in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> (MSc/«konsekutiver»<br />
Master) von den Master of Advanced<br />
Studies (MAS/«executive» Master) ab,<br />
welche im Nachdiplombereich anzusiedeln<br />
sind und auf eine methoden,<br />
funktions oder feldspezifische Spezialisierung<br />
zielen.<br />
Nächste Infoveranstaltung:<br />
Dienstag, 19. Oktober 2010 um 18 Uhr,<br />
Falkenplatz 24, Bern (Raum 303)<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Michael Zwilling<br />
T +41 31 848 36 44<br />
www.masterinsozialerarbeit.ch
WeITerBILDuNG<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Weiterbildungsprogramm<br />
2010/2011<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
29
WeITerBILDuNG<br />
Inhalt<br />
32 Weiterbildung, die wirkt<br />
PrAxIS SoZIALe ArBeIT<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
34 DAS Psychische Gesundheit: Konzepte und Methoden [neu]<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
35 CAS <strong>Soziale</strong> Sicherheit<br />
35 CAS Psychosoziale Beratung: Integratives<br />
und entwicklungsorientiertes Modell<br />
35 CAS Mediative Konfliktintervention<br />
35 CAS Opferhilfe<br />
35 CAS Praxisausbildung<br />
Kurse Methodisches handeln<br />
36 Die Zielvereinbarung in der Sozialarbeit<br />
36 Beratungsgespräche<br />
36 Aufgabenzentrierte, zeitlich befristete Beratung<br />
36 Systemische Strukturaufstellung<br />
37 Der Fall im Feld: fallunspezifische <strong>Arbeit</strong> in <strong>Soziale</strong>n Diensten<br />
37 Motivierende Gesprächsführung<br />
37 Krisenintervention<br />
Kurse Spezifische Kenntnisse/Kompetenzen<br />
37 Häusliche Gewalt<br />
37 Zielgerichtet und aktiv kommunizieren<br />
38 Fachkurs für Praxisausbildnerinnen und ausbildner<br />
38 Fachkurs Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en<br />
für Praxis und Weiterbildungsstudium<br />
38 Berichte und Gutachten in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> [neu]<br />
39 Sozialversicherungsrecht<br />
39 <strong>Arbeit</strong>stechnik, Zeit und Energiemanagement<br />
39 Umgang mit «schwierigen» Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen<br />
Kurse opferhilfe<br />
40 Interkulturelle Konflikte in der Beratung<br />
40 Fachkurs Opferhilfe<br />
40 Opferhilfe und Leistungen der Sozialversicherungen<br />
40 Haftpflichtrecht in der Opferhilfe<br />
Veranstaltung<br />
41 Impulsveranstaltung: Einführung von Schulsozialarbeit<br />
30<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
KINDeS- uND erWAChSeNeNSChuTZ<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
42 CAS Kindesschutz [neu]<br />
42 CAS Vormundschaftliche Mandate<br />
Kurse<br />
43 Die Beistandschaft zur Überwachung<br />
des persönlichen Verkehrs [neu]<br />
43 Kindesschutz und Schule [neu]<br />
43 Fachkurs Kindesrecht [neu]<br />
43 Rechtliche Grundlagen im Verfahren<br />
vor der Vormundschaftsbehörde [neu]<br />
44 FamilienNetzwerkKonferenz [neu]<br />
44 Worum geht es? Auftragsklärung im Kontext<br />
des Erwach senen und Kindesschutzes [neu]<br />
44 Flexible Erziehungshilfen im Sozialraum<br />
Veranstaltung<br />
44 Tagung: Aktivierende Familienhilfe im Sozialraum<br />
SoZIALhILFe<br />
Kurse<br />
45 Missbrauchsprävention in der Sozialhilfe<br />
45 Junge Erwachsene in der Sozialhilfe<br />
Kurse Behörden<br />
46 Einführungskurse für Mitglieder von Sozialbehörden<br />
im Kanton Bern<br />
46 Vertiefungskurse für Mitglieder von Sozialbehörden<br />
im Kanton Bern<br />
Kurse Administration / Sachbearbeitung<br />
47 Fachkurs Sachbearbeitung in sozialen Dienstleistungsorganisationen<br />
47 Effiziente Aufgabenteilung zwischen Sozialarbeit<br />
und Sachbearbeitung<br />
47 Einführungskurs für neue administrative Mitarbeitende<br />
in öffentlichen Sozialdiensten<br />
47 Sozialversicherungskenntnisse für Sachbearbeitende<br />
MANAGeMeNT<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
48 MAS Integratives Management<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
49 CAS Konfliktmanagement<br />
49 CAS Change Management<br />
49 CAS Betriebswirtschaft für Fach und Führungskräfte<br />
49 CAS Führungskompetenzen<br />
Kurse<br />
50 Fachkurs Konfliktmanagement<br />
50 Grundlagen des Konfliktmanagements<br />
50 Auftrittskompetenz<br />
50 Kompetent im ManagementAlltag verhandeln [neu]<br />
51 Projektmanagement
CASe MANAGeMeNT<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
52 DAS Case Management<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
53 CAS Case Management<br />
Kurse<br />
53 Basiskurs Case Management<br />
53 Aufbaukurs Case Management [neu]<br />
54 Case Management in der Altersarbeit [neu]<br />
54 Case Management<br />
54 Weiterbildung Case Management im Suchtbereich<br />
Veranstaltung<br />
55 Tagung: Case Management in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> –<br />
Herausforderung oder Überforderung?<br />
MeDIATIoN uND KoNFLIKTMANAGeMeNT<br />
56 Studienaufbau<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
57 MAS Mediation<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
57 DAS Mediation<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
58 CAS Ausbildung in Mediation<br />
(mit wählbarem Anwendungsschwerpunkt)<br />
58 CAS Ausbildung in Mediation<br />
(mit Spezialisierung Familienmediation)<br />
58 CAS Grundlagen der Mediation<br />
58 CAS Theorie und Praxis der Mediation<br />
Kurse<br />
59 Basiskurs Mediation<br />
59 Die Stimme des Kindes – Das themenz entrierte Kinder Interview<br />
in Scheidungs beratung und Familienmediation<br />
60 Perspektivenwechsel in Mediation und Beratung<br />
60 Fachkurs Konfliktmanagement<br />
Veranstaltung<br />
60 «Elder Mediation» Internationales Symposium 2011<br />
QuALITÄTSMANAGeMeNT<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
61 CAS Qualitätsmanagement<br />
Kurse<br />
62 Total Quality Management (TQM) und EFQMModell<br />
62 Business Excellence Assessor / Assessorin (EFQM)<br />
62 Prozessmanagement<br />
62 Risikomanagement in <strong>Soziale</strong>n Diensten<br />
und in der Verwaltung<br />
63 Prozessmanagement – Systematische Steuerung<br />
und Optimierung der Prozesse einer Organisation [neu]<br />
63 Die Revision des EFQMModells 2010<br />
63 Unternehmensentwicklung nach dem EFQMModell [neu]<br />
63 Qualitätsmanagement – Wirrwarr oder konzertiertes<br />
Zusammenspiel?<br />
63 Ausbildung zur internen Auditorin / zum internen Auditor<br />
Kursreihe Qualitätsmanagement in organisationen des<br />
Sozialwesens und der Verwaltung<br />
64 Einführung, Grundlagen Qualität und Qualitätsmanagement,<br />
QuickScan<br />
64 QualitätsmanagementSysteme<br />
64 Anspruchsgruppenorientierung, Fehler und Beschwerdemanagement<br />
64 Selbstevaluation, Audits, BestPractice<br />
64 Nachweis der Qualitäts und Leistungsfähigkeit<br />
64 Qualitätsmanagement in der Praxis<br />
GeroNToLoGIe<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
65 MAS Gerontologie<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
66 DAS Demenz und Lebensgestaltung<br />
66 DAS Bewegungsbasierte Altersarbeit<br />
67 DAS Angehörigen und FreiwilligenSupport<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
67 CAS Beraten, Anleiten, Begleiten von Angehörigen<br />
und Freiwilligen<br />
67 CAS Demenz und Lebensgestaltung – Grundlagen und individuelles<br />
konzeptionelles Handeln<br />
67 CAS Aktives Altern – Selbstständigkeit und Lebensqualität<br />
bis ins hohe Alter<br />
Kurse<br />
68 Sucht im Alter<br />
68 Persönlichkeitsentwicklung im Erwachsenenalter<br />
und Alter [neu]<br />
68 Dimensionen betrieblicher Alterskonzepte [neu]<br />
69 Mediation in der Altersarbeit [neu]<br />
69 Biografiearbeit mit älteren Menschen [neu]<br />
69 Krisen und Coping im Alter [neu]<br />
69 Kreativität und Spiritualität im Alter [neu]<br />
Veranstaltungen<br />
70 Infoveranstaltung: Master, Diploma, ZertifikatsStudiengänge<br />
70 Impulsveranstaltung: Die innere Erlebniswelt von Menschen<br />
mit Demenz<br />
70 Tagung: Brennpunkt «Bewegung im Alltag –<br />
Bewegung im Alter» [neu]<br />
70 Sommerakademie Gerontologie 2011<br />
STANDorT<br />
71 Unsere Standorte<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
31
WeITerBILDuNG<br />
Weiterbildung, die wirkt<br />
Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wandel erfordert von Fach- und Führungskräften<br />
eine ständige Aktualisierung und Weiterentwicklung ihrer beruflichen<br />
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. unser praxisorientiertes Weiterbildungsprogramm<br />
eröffnet Ihnen ausgezeichnete Laufbahn- und Spezialisierungs-<br />
möglichkeiten in <strong>Arbeit</strong>sfeldern mit Zukunft.<br />
Sie gelangen zu neuen<br />
Perspektiven<br />
– für Ihre Karriere in Organisationen des<br />
Sozial, Gesundheits und Bildungswesens,<br />
der öffentlichen Verwaltung und<br />
in NonprofitOrganisationen.<br />
– für die Weiterentwicklung Ihrer Institution<br />
zu einer leistungsfähigeren Dienstleistungsorganisation.<br />
– für die Beurteilung von neuen Entwicklungen<br />
und Erfahrungen bei aktuellen<br />
Fragestellungen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> und<br />
der <strong>Soziale</strong>n Sicherheit.<br />
– für die Vertiefung Ihrer fachlichen<br />
Kenntnisse oder für den Wechsel in<br />
spezifi sche Berufsfelder.<br />
– für die Optimierung Ihrer <strong>Arbeit</strong>sweise<br />
und <strong>Arbeit</strong>stechnik in einem dynamischen<br />
Umfeld.<br />
unser Kursprogramm ist<br />
– aktuell: Wir greifen die für Ihre Praxis<br />
aktuellen und relevanten Themen auf.<br />
– fundiert: Sie profitieren von den neusten<br />
Erkenntnissen aus unseren Tätigkeiten<br />
in Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen;<br />
das Wissen wird für Sie<br />
praxisgerecht aufbereitet.<br />
– kompakt: In wenigen Tagen können<br />
Sie sich gezielt neues Wissen und neue<br />
Fertigkeiten aneignen.<br />
Unser Angebot zu aktuellen Themen und<br />
Fragestellungen:<br />
– Kurse/Tagungen/Impulsveranstaltungen<br />
(1 bis 4 Tage): Am Puls der Zeit –<br />
prägnant, intensiv, idealer Einstieg oder<br />
punktuelle Vertiefung eines Themas.<br />
Einige Kurse können als Teil eines CAS<br />
Studiengangs (Certificate of Advanced<br />
Studies) angerechnet werden.<br />
– Fachkurse (12 bis 14 Tage): Kompakte<br />
Lehrgänge für Fachpersonen in einem<br />
bestimmten Gebiet. Die meisten Fachkurse<br />
können Sie über ein Aufbauprogramm<br />
mit einem CAS abschliessen.<br />
32<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
unsere Weiterbildungsstudiengänge<br />
sind<br />
– flexibel: Wir sind als eine der wenigen<br />
<strong>Fachhochschule</strong>n nach «Modell F – for<br />
flexibility» zerti fiziert. Ihr Studium bei uns<br />
lässt sich mit anspruchsvoller Berufstätigkeit<br />
und Betreuungspflichten vereinbaren.<br />
– transferorientiert: Die Vermittlung von<br />
neustem, wissenschaftlich fundiertem<br />
Wissen bringt Sie und Ihre Praxis weiter.<br />
– akademisch: Hochschulzertifikat (CAS),<br />
Hochschuldiplom (DAS) oder Mastertitel<br />
(MAS); ECTSCredits nach Bologna<br />
Modell; europäisch ausgerichtet.<br />
– anschlussfähig: Alle unsere Weiterbildungszertifikate<br />
und diplome können zu<br />
einem höheren Abschluss angerechnet<br />
werden.<br />
– attraktiv: Eine praxisgerechte Didaktik<br />
unterstützt die Verbindung zwischen<br />
Hochschule und Ihrer Praxis und ermöglicht<br />
ein effektives und lustvolles Studieren.<br />
Studiengänge<br />
nach Baukastenkonzept<br />
Unser umfangreiches Weiterbildungsprogramm<br />
ist weitgehend modular aufgebaut<br />
und ermöglicht Ihnen, Studienprogramme<br />
individuell nach Ihren Bedürfnissen zusammenzustellen.<br />
Dabei können Sie die<br />
Ab folge und den zeitlichen Rhythmus der<br />
Module teilweise selbst bestimmen. Sie<br />
können mit dem ersten Modul in ein kompaktes<br />
MASProgramm (Master of Advanced<br />
Studies) einsteigen oder schrittweise<br />
Ihre Weiterbildungen von einem Certificate<br />
of Advanced Studies (CAS) über ein<br />
Dip loma of Advanced Studies (DAS) bis<br />
zum Master of Advanced Studies (MAS)<br />
er weitern.<br />
Folgende MASStudiengänge sind nach<br />
dem Baukastenprinzip aufgebaut:<br />
– MASAbschlüsse in ausgewählten<br />
Schwerpunkten der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>:<br />
auf Anfrage<br />
– MAS Integratives Management: siehe<br />
detaillierte Beschreibung Seite 48<br />
– MAS Mediation: siehe Übersicht auf<br />
Seite 56 und detaillierte Beschreibung<br />
Seite 57
Übersicht über Ihre Abschlussmöglichkeiten<br />
Abschluss<br />
Ziel<br />
Dauer<br />
Studienleistung<br />
Studienform<br />
orientierung<br />
Zulassung<br />
Anrechnung<br />
MAS<br />
Eidgenössisch anerkannter<br />
Hochschultitel:<br />
«Master of Advanced Studies <strong>Berner</strong><br />
<strong>Fachhochschule</strong>»<br />
Höchster Abschluss in der Weiterbildung<br />
Zusätzliche Qualifikation im<br />
angestammten Beruf oder Qualifikation<br />
in einem neuen Berufsfeld<br />
3 bis 6 Jahre<br />
min. 60 ECTSCredits,<br />
1800 Stunden Studienleistung<br />
ca. 75 Tage Kontaktstudium plus Selbststudium<br />
(Praxistransfer) und Masterarbeit<br />
Praxisorientierung und Expertise,<br />
Erkenntnisgewinn und vermittlung,<br />
wissenschaftlicher Anspruch<br />
DAS<br />
HochschulDiplom:<br />
«Diploma of Advanced Studies<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong>»<br />
Vertiefte Kompetenz in einem Fachgebiet<br />
für eine komplexe Praxis unter Einbezug<br />
verschiedener Perspektiven<br />
Zusätzliche Qualifikation im angestammten<br />
Beruf oder Qualifikation in einem neuen<br />
Berufsfeld<br />
ca. 2 Jahre<br />
min. 30 ECTSCredits,<br />
900 Stunden Studienleistung<br />
ca. 50 Tage Kontaktstudium plus Selbststudium<br />
(Praxistransfer) und Diplomarbeit<br />
Praxisorientierung<br />
für MASStudiengänge<br />
CAS<br />
HochschulZertifikat:<br />
«Certificate of Advanced Studies<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong>»<br />
Spezifische Kompetenz zu einem Thema<br />
Zusatzqualifikation für ein Gebiet<br />
ca. 1 Jahr<br />
15 ECTSCredits,<br />
450 Stunden Studien leistung<br />
ca. 25 Tage Kontaktstudium plus Selbststudium<br />
(Praxistransfer) und Transferarbeit<br />
Praxisorientierung<br />
Hochschulabschluss oder Diplom einer eidgenössisch anerkannten Höheren Fachschule<br />
und Berufspraxis von min. 2 Jahren plus studiengangspezifische Erfordernisse<br />
für DAS oder MASStudiengänge<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
33
PrAxIS SoZIALe ArBeIT<br />
Praxis <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Sie wollen die Praxis der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> weiterentwickeln und<br />
suchen Antworten auf aktuelle Herausforderungen? Auf den<br />
folgenden Seiten finden Sie ein breit gefächertes Angebot zur<br />
Auffrischung und Erweiterung Ihres sozialarbeiterischen Knowhows,<br />
mit folgenden Schwerpunkten:<br />
– Beratung und Methodisches Handeln: aktuelle Erkenntnisse<br />
in der Methodenentwicklung der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, verbunden<br />
mit praxisorientierten Reflexions und Übungsmöglichkeiten<br />
– Spezifische Fachkenntnisse/Kompetenzen: aktuelle fachliche,<br />
rechtliche und methodische Erkenntnisse zu spezifischen<br />
Zielgruppen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> und Trainings zur Weiterentwicklung<br />
der persönlichen <strong>Arbeit</strong>stechnik<br />
– Opferhilfe: rechtliche und methodische Grundlagen zur Unterstützung<br />
von Opfern bei der Bewältigung aller Folgen einer<br />
erlittenen Straftat<br />
Unsere DAS und CASStudiengänge bieten Ihnen attrak tive<br />
Spezialisierungs und Karrieremöglichkeiten in der <strong>Soziale</strong>n<br />
<strong>Arbeit</strong>. Über MASAbschlüsse in ausgewählten Schwerpunkten<br />
der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> informieren wir Sie gerne auf Anfrage.<br />
Alle unsere Kurse bieten wir Ihnen auf Anfrage gerne als massgeschneiderte<br />
InhouseSchulung an.<br />
Prof. Daniel Iseli<br />
dipl. Sozialarbeiter und Supervisor<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 50<br />
daniel.iseli@bfh.ch<br />
34<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Prof. urs hofer-Pachlatko<br />
dipl. Sozialarbeiter NDS<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 50<br />
urs.hofer@bfh.ch<br />
Infoveranstaltung<br />
Am 26. Oktober 2010 führen wir eine Infoveranstaltung zum<br />
CAS Psychosoziale Beratung: Integratives und entwicklungsorientiertes<br />
Modell durch.<br />
Sie findet ab 17.45 Uhr an der Hallerstrasse 8 in Bern statt.<br />
Anmeldung erwünscht mit beiliegender Antwortkarte oder unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/weiterbildung<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
DAS Psychische Gesundheit:<br />
Konzepte und Methoden [neu]<br />
Interventions- und Beratungsformen zu psychischer<br />
Gesundheit und Krankheit<br />
Die psychische Gesundheit wird vom Bund, der EU und der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) als zentrale gesundheits und<br />
bildungspolitische Herausforderung angesehen: Aufgrund der<br />
Häufigkeit psychischer Störungen sowie der Entwicklung von der<br />
stationären zur ambulanten Betreuung ergeben sich neue berufsspezifische<br />
und interdisziplinäre Anforderungen. Der DAS<br />
Stu diengang Psychische Gesundheit: Konzepte und Methoden<br />
ist deshalb sowohl berufsspezifisch als auch interdisziplinär<br />
konzipiert. Er wurde unter Einbezug eines fachlichen Beirats mit<br />
Expertinnen und Experten (u.a. aus dem Bundesamt für Gesundheit<br />
(BAG)) entwickelt.<br />
Ein Angebot der Fachbereiche Gesundheit und <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> in Kooperation mit: Universitäre<br />
Psychiatrische Dienste (UPD) Bern, Direktion Pflege und Pädagogik,<br />
Hochschule für Gesundheit Freiburg<br />
Zielgruppe<br />
Pflegefachpersonen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />
sowie Fachkräfte aus anderen Berufsrichtungen, die in ihrer<br />
aktuellen oder künftigen beruflichen Tätigkeit mit Menschen mit<br />
psychischen Beeinträch tigungen arbeiten<br />
Ziele<br />
– Sie sind in der Lage, komplexe Situationen fachspezifisch und<br />
interdisziplinär mit einer ressourcen und systemorientierten<br />
<strong>Arbeit</strong>sweise zu bearbeiten.<br />
– Sie verfügen über vertieftes Fachwissen zu psychischer<br />
Gesundheit und zu Interventionsmöglichkeiten.<br />
– Sie sind qualifiziert, in Ihrem Berufsfeld für Mitarbeitende und<br />
Vorgesetzte eine fachliche LeadershipFunktion zu übernehmen.<br />
Studienaufbau<br />
Der DASStudiengang ist modular aufgebaut und besteht aus<br />
einem interdisziplinären Pflichtmodul (CASStudiengang Psychische<br />
Gesundheit von Individuen und spezifischen Gruppen)<br />
sowie einem berufsspezifischen Wahlmodul.<br />
Abschluss<br />
Diploma of Advanced Studies DAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> in<br />
Psychische Gesundheit: Konzepte und Methoden<br />
Leitung und Auskunft<br />
Andreas Heuer, RN, MNS, Dozent und Projektleiter<br />
Weiterbildung und Dienstleistungen am Fachbereich Gesundheit<br />
der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong>, T +41 31 848 35 06,<br />
andreas.heuer@bfh.ch<br />
Durchführung<br />
Dauer je nach Studienprogramm mindestens 2 und maximal<br />
4 Jahre, Beginn mit jedem Pflicht bzw. Wahl modul möglich<br />
Code: D02
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS <strong>Soziale</strong> Sicherheit<br />
Vertiefte rechtskenntnisse zur erschliessung<br />
materieller ressourcen<br />
<strong>Soziale</strong> Sicherheit wird gewährleistet durch eine Vielzahl von<br />
Schutzbestimmungen des Sozialrechts, durch ein stark differenziertes<br />
und komplexes Netz von Leistungen der Sozialversicherungen<br />
und der privaten und öffentlichen Sozialhilfe. Sozialversicherungen<br />
und Sozialhilfe sind dabei tragende Pfeiler der beruflichen,<br />
medizinischen und sozialen Eingliederung sowie der Existenzsicherung.<br />
Ausgangspunkt in der Beratungspraxis sind jeweils<br />
konkrete Lebenssituationen wie zum Beispiel <strong>Arbeit</strong>splatzverlust,<br />
Krankheit, Unfall, Scheidung, Trennung. Für diese Lebenssituationen<br />
sind individuelle und optimale Lösungen zu entwickeln.<br />
Dazu sind unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips Leistungen<br />
aus verschiedenen Systemen zu erschliessen und zu koordinieren.<br />
Die effiziente und effektive Erfüllung dieser Aufgabe verlangt<br />
spezifisches Wissen und Können.<br />
Zielgruppe<br />
Fachpersonen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, die sich im Bereich der<br />
<strong>Soziale</strong>n Sicherheit gezielt vertieftes Handlungswissen aufbauen<br />
wollen; Fachpersonen aus verwandten Berufen und mit Praxiserfahrung<br />
in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>; Mitarbeitende aus Sozial und<br />
Privatversicherungen, die beratende Tätigkeiten ausüben<br />
Leitung<br />
– Manfred Seiler, manfred.seiler@hslu.ch<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
Auskunft<br />
Barbara Käch, T +41 41 367 48 57,<br />
barbara.kaech@hslu.ch<br />
Durchführung<br />
22 Studientage, März bis Dezember 2011 in Luzern und Bern<br />
Kosten<br />
CHF 6600.–<br />
Code: CREC2<br />
CAS Psychosoziale Beratung: Integratives<br />
und entwicklungsorientiertes Modell<br />
Die Beratungspraxis durch theoretische Fundierung,<br />
Training und reflexion optimieren<br />
Psychosoziale Beratung kann Menschen in komplexen und belastenden<br />
Lebenssituationen wichtige Hilfen bieten. Unter den verschiedenen<br />
Beratungskonzepten ist das integrative und entwicklungsorientierte<br />
Modell besonders differenziert und wirkungsvoll.<br />
Es bezieht sich auf moderne Neurowissenschaften, Entwicklungspsychologie<br />
der Lebensspanne und auf die Konzepte der Integrativen<br />
Therapie. Die Lebensgegenwart wird vor dem Hintergrund<br />
lebensgeschichtlicher Zusammenhänge, ihrer Belastungspotenziale<br />
und Ressourcen zukunftsorientiert und unter Einbezug sozialer<br />
Netzwerke sowie kontextueller Gegebenheiten bearbeitet.<br />
Der Ansatz gründet auf theoretischen Konzepten von Petzold,<br />
Moreno, Lurija u.a. Spezifische Beratungsfelder und Klientensysteme<br />
werden dabei berücksichtigt. Das theoretische Konzept<br />
wird von Prof. Dr. mult. Hilarion Petzold wissenschaftlich betreut,<br />
dem Entwickler und Begründer der Integrativen Therapie.<br />
Zielgruppe<br />
Beratend tätige Fachleute aus verschiedenen Berufsfeldern wie<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, Sozialpädagogik, Berufsberatung, Erwachsenenbildung,<br />
Schule, Pädagogik, Medizin, Pflege, Psychologie,<br />
Personalwesen und Recht<br />
Leitung<br />
Dr. phil. Alexander Rauber<br />
Auskunft<br />
Prof. Dr. Renate Grau, T +41 31 848 36 60,<br />
renate.grau@bfh.ch<br />
Durchführung<br />
25 Studientage, Mai 2011 bis April 2012<br />
Anmeldeschluss: 11. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 6400.–<br />
Code: CMET4<br />
CAS Mediative Konfliktintervention<br />
Anwendung mediativer Interventionen<br />
in verschiedenen Berufsrollen<br />
Durchführung: 25 Studientage, Beginn mit jedem CASStudiengang<br />
Grundlagen der Mediation möglich (siehe Seite 58),<br />
individuell gestaltetes Anschlussprogramm, Dauer zwischen<br />
1 und 1 1 /2 Jahren<br />
Code: CMET5<br />
CAS opferhilfe<br />
Beratung und unterstützung von opfern gemäss ohG<br />
Durchführung: 25 Studientage plus Einzelsupervision oder Intervision,<br />
Beginn mit jedem Fachkurs Opferhilfe (siehe Seite 40)<br />
Code: CSPE1<br />
CAS Praxisausbildung<br />
Individuelle Schwerpunktsetzung für qualifizierte<br />
Praxisausbildnerinnen und -ausbildner<br />
Durchführung: 24 Studientage, Beginn mit jedem Fachkurs für<br />
Praxisausbild nerinnen und ausbildner (siehe Seite 38)<br />
Code: CSPE2<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
35
PrAxIS SoZIALe ArBeIT<br />
Kurse Methodisches handeln<br />
Die Zielvereinbarung in der Sozialarbeit<br />
Zielvereinbarungen mit Klientinnen und Klienten –<br />
ein Instrument wirkungsorientierter Sozialarbeit<br />
«Nur wer ein Ziel hat, kann dort ankommen» – Wirkungsorientierte<br />
Sozialarbeit zeichnet sich aus durch die Aushandlung, Vereinbarung<br />
und Überprüfung konkreter, erreichbarer Ziele. In diesen<br />
Prozess sind alle Beteiligten einzubeziehen, denn Ziele, die beim<br />
Willen der Beteiligten ansetzen, haben die besten Erfolgschancen.<br />
Ziele sind aber auch auf den gesetzlichen Auftrag, beispielsweise<br />
in der Sozialhilfe, abzustimmen. Der Kurs bietet Ihnen eine trainingsorientierte<br />
Einführung und Vertiefung zu Zielvereinbarungen<br />
in der Praxis der Sozialarbeit.<br />
Dozent<br />
Prof. Urs HoferPachlatko<br />
Durchführung<br />
26./27. Oktober 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KMET5<br />
Beratungsgespräche<br />
Verstehen und verstanden werden –<br />
Kompetenzen erweitern<br />
Das Beratungsgespräch ist ein zentrales Element im Prozess<br />
sozialer Hilfe und Unterstützung. Im Alltag fehlt oft der Raum,<br />
um neue Zugänge und Ressourcen zu finden. In diesem Kurs<br />
können Sie sich mit der Art und Weise Ihrer Gesprächsführung<br />
und Ihres Kommunikationsstils ausein andersetzen. Das systemische<br />
Denken und Handeln dient als Orientierungsrahmen und<br />
wird als Beratungsansatz vorgestellt.<br />
Dozierende<br />
– Silvia DinkelSieber, dipl. Sozialarbeiterin, Paar und<br />
Familientherapeutin, Zürich<br />
– Beat GasserKohler, dipl. Animator HFS, Paar und<br />
Familientherapeut, HasleRüegsau<br />
Durchführung<br />
28./29. Oktober und 18./19. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Weitere Durchführung 2011<br />
Kosten<br />
CHF 1150.–<br />
Code: KMET6<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
36<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Aufgabenzentrierte,<br />
zeitlich befristete Beratung<br />
Aktivierende Sozialarbeit durch Fokussierung<br />
und zeitliche Befristung der Beratung<br />
Aufgabenzentrierte Beratung bedeutet eine zeitlich befristete,<br />
intensive Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeitenden und Klientinnen<br />
und Klienten sowie eventuell weiteren Beteiligten innerhalb<br />
weniger Monate. Die Beratung konzentriert sich auf die prioritären<br />
Problemstellungen, die Klientinnen und Klienten bearbeiten müssen<br />
und wollen. Dabei werden die zu bearbeitenden Probleme gemeinsam<br />
in «zu lösende Aufgaben» umdefiniert und in einer Beratungsvereinbarung<br />
festgehalten. Anschliessend werden die Klientinnen<br />
und Klienten bei der Umsetzung der Aufgaben unterstützt.<br />
Der Kurs bietet Ihnen eine praxisbezogene Einführung in eine<br />
systematische und in vielen Ländern bewährte <strong>Arbeit</strong>sweise.<br />
Dozent<br />
Prof. Dr. Matthias J. Naleppa, Virginia Commonwealth Univer sity,<br />
School of Social Work, Richmond/USA<br />
(deutschsprachig)<br />
Durchführung<br />
23./24./25. März 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 24. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KMET4<br />
Systemische Strukturaufstellung<br />
eine effektive Methode der systemischen Beratung<br />
kennen und anwenden<br />
Aufstellungen von Systemen, Lösungen und Strukturen gehören<br />
zu den wirksamsten Elementen systemischer Beratung. Probleme,<br />
Muster und Lösungen werden dabei konkret sinnlich erfahrbar –<br />
es wird nicht nur geredet, sondern mit dem ganzen Körper erfahren.<br />
Aufstellungsarbeiten sind zeitsparend, oft sehr wirksam und<br />
machen Spass. Familienaufstellungen sind dabei nur ein mögliches<br />
Element – aufgestellt werden kann «alles, was nicht niet und<br />
nagelfest ist» (M. Varga von Kibed).<br />
Dozent<br />
Dr. Ulrich PfeiferSchaupp, Professor für Sozialarbeitswissenschaft<br />
(Theorie und Interventionsformen <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>)<br />
an der Evang. <strong>Fachhochschule</strong> für Sozialwesen in Freiburg i.B.;<br />
freiberufliche Tätigkeit als systemischer Supervisor, Therapeut,<br />
Berater und Fortbildner<br />
Durchführung<br />
14./15. April 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 15. Februar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KMET8
Der Fall im Feld: fallunspezifische <strong>Arbeit</strong><br />
in <strong>Soziale</strong>n Diensten<br />
Gestalten von wirksamen, lebensweltnahen hilfen<br />
Durchführung<br />
21./22. September 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 29. Juli 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KMET9<br />
Motivierende Gesprächsführung<br />
Selbstveränderungskräfte unterstützen<br />
Veränderungsprozesse haben dann am meisten Aussicht auf<br />
Erfolg, wenn sie durch die Eigenmotivation der Klientinnen und<br />
Klienten getragen werden. Der Kurs bietet Ihnen eine praxisbezogene<br />
Einführung in den von Miller und Rollnick entwickelten<br />
Ansatz des Motivational Interviewing, der Klientinnen und Klienten<br />
in einer respektvollen, wertschätzenden, die Eigenverantwortung<br />
betonenden Art und Weise in der Auseinandersetzung mit<br />
ihrem Problemverhalten unterstützt.<br />
Dozentin<br />
Dr. Petra Schwarz, Personal und Organisationsberaterin,<br />
zertifizierte Trainerin für Motivational Interviewing<br />
Durchführung<br />
31. Oktober und 1./2. November 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31. August 2011<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KMET2<br />
Krisenintervention<br />
Wirksame unterstützung für Menschen<br />
in akuten Belastungssituationen<br />
Psychosoziale <strong>Arbeit</strong> ist häufig <strong>Arbeit</strong> mit belasteten Menschen<br />
in prekären Lebenslagen, mit Opfern von Stress und kritischen<br />
Lebensereignissen, die als Personen auch mit ihren sozialen<br />
Netzwerken in Krisen geraten sind. Menschen in helfenden und<br />
beratenden Berufen kommen damit in die Situation, Kriseninterventionen<br />
leisten zu müssen. Der Kurs gibt Ihnen eine kompakte<br />
Einführung in moderne Modelle der Krisentheorie und intervention.<br />
Es werden konkrete Techniken der Krisenintervention<br />
auf der Ebene der Gesprächsführung und der psychophysischen<br />
Stabilisierung vorgestellt und eingeübt.<br />
Dozent<br />
Prof. Dr. mult. Hilarion Petzold, wissenschaftlicher Leiter der Europäischen<br />
Akademie für psychosoziale Gesundheit, Düsseldorf<br />
Durchführung<br />
28./29./30. November 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 28. September 2011<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KMET1<br />
Kurse Spezifische Kenntnisse/Kompetenzen<br />
häusliche Gewalt<br />
Auswirkungen, Interventionsstrategien<br />
und interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
Häusliche Gewalt beschäftigt verschiedene Bereiche der <strong>Soziale</strong>n<br />
<strong>Arbeit</strong> und ist eine grosse Herausforderung. Um eine Verbesserung<br />
der familiären Situation und eine Entschärfung der Konflikte<br />
herbeiführen zu können, darf häusliche Gewalt nicht isoliert<br />
gesehen werden, sondern bedarf einer umfassenden Analyse<br />
und Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen. Der Kurs bietet<br />
Ihnen eine Einführung in die Entstehung, Erscheinungsformen<br />
und Auswirkungen der häuslichen Gewalt, gibt einen Überblick<br />
über die rechtliche Situation und zeigt verschiedene Interventionsmöglichkeiten<br />
auf. Dabei wird die Situation der von häuslicher<br />
Gewalt betroffenen Kinder besonders berücksichtigt.<br />
Dozentinnen<br />
– Prof. Dr. Barbara Kavemann, Dipl. Soziologin, Katholische<br />
Hochschule für Sozialwesen Berlin<br />
– Susanne Nielen Gangwisch, dipl. Sozialarbeiterin, Beratungsstelle<br />
Opferhilfe Bern<br />
Durchführung<br />
25./26. Oktober 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KSPE12<br />
Zielgerichtet und aktiv kommunizieren<br />
Information und Öffentlichkeitsarbeit<br />
von sozialen organisationen<br />
Öffentliche und private Einrichtungen im Sozialbereich stehen<br />
heute im Rampenlicht. Wenn sie nicht nur durch negative<br />
Schlagzeilen auffallen wollen, verlangt dies von ihnen eine professionelle<br />
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Die Teilnehmenden<br />
lernen die Grundlagen aktiver Informations und<br />
Kommunikationsarbeit kennen und erarbeiten die Grundlagen<br />
für ein Kommu nikationskonzept für ihre Organisation. Sie haben<br />
die Möglichkeit, zusätzliche Vertiefungsangebote (Trainings)<br />
zu absolvieren.<br />
Dozenten<br />
– Beat von Burg, eidg. dipl. PRBerater,<br />
ehem. Journalist/Redaktor<br />
– Prof. Daniel Iseli<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
Durchführung<br />
6. Dezember 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 4. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KSPE19<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
37
PrAxIS SoZIALe ArBeIT<br />
Fachkurs für Praxisausbildnerinnen<br />
und -ausbildner<br />
Der Fachkurs vermittelt die methodischdidaktische Ausbildung<br />
für die Gestaltung und Qualifizierung von Lernprozessen im<br />
Rahmen der Praxisausbildung, wie es das Fachhochschulgesetz<br />
verlangt. Er verläuft parallel zum stattfindenden Praktikum, um so<br />
Theorie und Praxis optimal verknüpfen zu können. Der Fachkurs<br />
findet neu jedes Semester statt, jeweils von September bis Januar<br />
bzw. von Februar bis Juni.<br />
Dozierende<br />
– Dozierende der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
– Expertinnen und Experten aus der Praxis<br />
Durchführung<br />
8 Kurstage, 24./25. Februar, 21./22. März, 5./6. Mai,<br />
20./21. Juni 2011 plus 8 Termine für das begleitende Coaching<br />
Anmeldeschluss: 30. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
Das Kursgeld wird vom Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> der <strong>Berner</strong><br />
<strong>Fachhochschule</strong> getragen. Es wird erwartet, dass die<br />
Orga nisation den Kursbesuch ermöglicht und die Spesen<br />
sowie die Kosten für Kursunterlagen (CHF 65.–) vergütet.<br />
Code: KSPE6<br />
Fachkurs Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en<br />
für Praxis und Weiterbildungsstudium<br />
Weiterbildungsstudiengänge an <strong>Fachhochschule</strong>n (CAS/DAS/<br />
MASStudiengänge) zeichnen sich durch die Vermittlung praxisrelevanter<br />
Inhalte aus, die auf wissenschaftlichen und theoriegeleiteten<br />
Erkenntnissen basieren. Damit Forschungsresultate<br />
verstanden und in die Berufspraxis übertragen werden können,<br />
braucht es Kenntnisse über Forschungsgrundlagen, design und<br />
methoden sowie Analyseinstrumente. Dieser Fachkurs vermittelt<br />
Wissen zum Forschungsprozess, zur kritischen Auseinandersetzung<br />
mit Forschungsergebnissen und zum praxisrelevanten<br />
Recherchieren von Fachartikeln.<br />
Dozierende<br />
Verschiedene Dozierende der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
Durchführung<br />
9 Abendveranstaltungen (17.45–20.45 Uhr) und<br />
ein Abschlusstag (8.45–17.15 Uhr), Januar bis Juni 2011<br />
Anmeldeschluss: 31. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 1600.–<br />
Code: KSPE29<br />
38<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Berichte und Gutachten<br />
in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> [neu]<br />
Professionelle Berichterstattung als Instrument<br />
für die entscheidfindung von Behörden und ressourcenverwaltern<br />
Berichte und Gutachten haben in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> eine nicht<br />
zu unterschätzende Bedeutung. Nebst der zentralen Funktion<br />
als Grundlage für Entscheide von vorgesetzten Behörden, bei der<br />
Erschliessung von Ressourcen in der Sachhilfe und bei der Informationstätigkeit<br />
und Rechenschaftsablage in der Sozialhilfe,<br />
im Kindes und Erwachsenenschutz oder bei der Bewährungshilfe,<br />
vermitteln diese auch immer ein Bild der Sachlichkeit und Professionalität<br />
der Schreibenden und damit der Profession. Der Kurs<br />
vermittelt die grundlegenden Zielsetzungen und Funktionen von<br />
Berichten und Gutachten, bietet Praxishilfen und Anregungen,<br />
wann und wie die Berichterstattung als Mittel zur Beschreibung<br />
und Gestaltung von unübersichtlichen Situationen und schwierigen<br />
Sachverhalten klar und anschaulich gestaltet und strukturiert<br />
werden kann. Im Kurs wird nebst der Vermittlung von Theorie an<br />
konkreten Praxisbeispielen der Teilnehmenden gearbeitet.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
– Prof. MarieTony Walpen<br />
Durchführung<br />
30./31. Mai 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KSPE30
Sozialversicherungsrecht<br />
Grundsätze und aktuelle entwicklungen<br />
in den einzelnen Sozialversicherungen<br />
Ansprüche an Sozialversicherungen feststellen und auslösen<br />
können, setzt einen guten Überblick über das System und Kenntnisse<br />
von Verfahren voraus. Der Kurs bietet eine Einführung in<br />
die Grundsätze des schweizerischen Sozialversicherungsrechts<br />
und in die Besonderheiten der einzelnen Sozialversicherungen.<br />
Dozenten<br />
– Georges PestalozziSeger, Fürsprecher, Rechtsdienst<br />
für Behinderte Bern<br />
– Martin Boltshauser, Advokat, Leiter des Rechtsdienstes Procap,<br />
Olten<br />
Durchführung<br />
16./17. Mai und 6./7. Juni 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 1150.–<br />
Code: KREC1<br />
<strong>Arbeit</strong>stechnik, Zeit-<br />
und energiemanagement<br />
Die Anforderungen an Mitarbeitende in Institutionen des Sozialwesens<br />
wachsen, die <strong>Arbeit</strong>smenge nimmt zu. Neue Aufgaben<br />
und Problemfelder verlangen nach Lösungen. Finanzielle Mittel<br />
und Zeitspielräume werden jedoch knapper. Diese Entwicklungen<br />
beanspruchen uns stark. Am Abend sind wir erschöpft und<br />
wissen doch nicht, was wir denn eigentlich den ganzen Tag über<br />
gemacht haben. Und schon spielt sich der nächste Tag in unserem<br />
Kopf ab und wir ahnen, dass uns auch morgen die Zeit davonläuft.<br />
Konzentration auf das Wesentliche, Ziele und Prioritäten setzen,<br />
Stärken und Energien optimal nutzen, Ressourcen aufbauen<br />
und zentrale Sinn und Lebensbereiche ausbalancieren (Work Life<br />
Balance) sind nötige Kernkompetenzen, um die steigenden<br />
Anforderungen und den raschen Wandel in der Berufswelt zu<br />
bewältigen.<br />
Dozent<br />
Rainer Portmann, <strong>Arbeit</strong>s und Organisationspsychologe lic.phil.<br />
(FSP), pct partners for management consulting and training<br />
gmbh, Liebefeld Bern<br />
Durchführung<br />
15./16. Juni und 29. August 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 15. April 2011<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KSPE5<br />
umgang mit «schwierigen» Jugendlichen<br />
und jungen erwachsenen<br />
Strategien, um sie für eine Zusammenarbeit<br />
zu gewinnen<br />
Jugendliche und junge Erwachsene schwanken zwischen Hilfsbedürftigkeit<br />
und Eigenständigkeitsbestreben. Sie sind schwierig<br />
zu erfassen und für eine Kooperation zu gewinnen. Zudem leben<br />
sie in unterschiedlichen Abhängigkeiten. Der Kurs vermittelt<br />
Strategien zur Problemerkennung und zeigt auf, wie diese Klientel<br />
zur Zusammenarbeit gewonnen werden kann.<br />
Dozent<br />
Dr. phil. HansWerner Reinfried, Fachpsychologe für klinische<br />
Psychologie und Psychotherapie FSP, wissenschaftlicher Direktor<br />
am Institut Universitaire Kurt Bösch, Sion<br />
Durchführung<br />
29./30. August 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 1. Juni 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KSPE7<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
39
PrAxIS SoZIALe ArBeIT<br />
Kurse opferhilfe<br />
Interkulturelle Konflikte in der Beratung<br />
handlungsstrategien zur Konfliktbearbeitung<br />
Die kulturelle und religiöse Pluralisierung stellt an die Beraterinnen<br />
und Berater von Sozialdiensten und Opferhilfestellen zusätzliche<br />
Herausforderungen. Die teilweise schwierig nachvollziehbaren<br />
Kontexte und Konflikte – wie Zwangsheirat, Gewalt und Bedrohung,<br />
Verweigerung von Rechten usw. – werden oftmals der<br />
Herkunft oder den kulturellen Traditionen zugeordnet. Ein einseitiger<br />
Blick auf die Kultur kann eine differenzierte Beratung verunmöglichen.<br />
Der Kurs bietet eine Einführung in kultur und migrationsspezifische<br />
Aspekte der Beratung sowie in die Grundlagen der<br />
interkulturellen Vermittlung.<br />
Dozentin<br />
Svenja Witzig, Ethnologin, MA in Social Sciences,<br />
Projektleiterin TikK (Kompetenzzentrum für interkulturelle<br />
Konflikte), Zürich<br />
Durchführung<br />
10./11. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KSPE10<br />
Fachkurs opferhilfe<br />
Der 15tägige Fachkurs bietet eine umfassende Einführung in das<br />
<strong>Arbeit</strong>sgebiet der Opferhilfe. Ausgehend vom Auftrag und den<br />
Mitteln des Opferhilfegesetzes werden Themen wie die Erschliessung<br />
finanzieller Ansprüche von Opfern, Gewalterfahrung und<br />
biopsychosoziale Auswirkungen, Opferhilfe als interdisziplinäre<br />
Aufgabenstellung und Case Management in der Opferhilfe mit <br />
ei nander verbunden. Nach Absprache mit der Kursleitung können<br />
die Kurseinheiten einzeln besucht werden.<br />
Leitung<br />
Susanne Nielen Gangwisch, dipl. Sozialarbeiterin,<br />
Beratungsstelle Opferhilfe Bern<br />
Durchführung<br />
15 Kurstage, März bis November 2011<br />
Anmeldeschluss: 3. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 3550.–<br />
Code: KSPE1<br />
40<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
opferhilfe und Leistungen<br />
der Sozialversicherungen<br />
Aktueller Stand der Leistungen<br />
und der rechtssprechung<br />
In der Opferhilfe werden immer wieder Menschen beraten, die<br />
aufgrund der Straftat vorübergehend oder sogar dauerhaft<br />
arbeitsunfähig werden. Um professionell beraten zu können, ist<br />
ein spezifisches Wissen über die Leistungen der Sozialversicherungen<br />
unerlässlich. Zudem erfordert es die Subsidiarität der<br />
Opferhilfe, dass mögliche Leistungen der Sozialversicherungen<br />
zugunsten der Klientinnen und Klienten konsequent geltend gemacht<br />
werden. Der Kurs vermittelt die nötigen aktuellen Grundlagen,<br />
die in der Beratung sowie bei der Bearbeitung und Beurteilung<br />
der Gesuche um finanzielle Hilfe gemäss Opferhilfegesetz<br />
notwendig sind.<br />
Dozent<br />
Hans Mangold, Master Management of Social Insurance<br />
und Mitinhaber des Instituts für angewandtes Sozialrecht,<br />
nebenamt licher Dozent am Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
Durchführung<br />
2./3. März 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 5. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KREC4<br />
haftpflichtrecht in der opferhilfe<br />
In der Beratung von Verkehrsunfallopfern wie auch von anderen<br />
Opfern sind Kenntnisse des Haftpflichtrechts unerlässlich: Es<br />
braucht einen Überblick über die Versicherungs und Schadenssituation,<br />
damit entschieden werden kann, wann die Vertretung<br />
durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt nötig ist.<br />
Wo dies nicht nötig oder möglich ist, müssen die Beraterinnen<br />
und Berater selber den Schadensausgleich berechnen können.<br />
Auch die kantonalen Entschädigungsbehörden benötigen<br />
Grundkenntnisse zu Themen wie Schadensausgleich, Haushalts<br />
und Betreuungsschaden, Lohnausfallberechnung, Genugtuung,<br />
um Gesuche für finanzielle Leistungen der Opferhilfe zu bearbeiten.<br />
Dozent<br />
Eric Blindenbacher, Fürsprecher, Fachanwalt SAV Haftpflicht<br />
und Versicherungsrecht, Mediator SAV, SDMFSM, Bern,<br />
nebenamtlicher Dozent am Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
Durchführung<br />
5. April 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 5. Februar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KREC5
Veranstaltung<br />
Impulsveranstaltung:<br />
einführung von Schulsozialarbeit<br />
<strong>Soziale</strong> Probleme von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen<br />
die Schule und belasten den Unterricht. Viele Gemeinden<br />
und Schulen werden bereits unterstützt und entlastet durch<br />
Schul sozialarbeit, andere prüfen die Einführung. Die Impulsveranstaltung<br />
bietet einen Überblick über verschiedene Konzepte<br />
der Schulsozialarbeit (mit besonderer Berücksichtigung des<br />
«<strong>Berner</strong> Modells»), einen Praxisbericht eines Schulsozialarbeiters<br />
sowie Hinweise zur Planung und Umsetzung von Schulsozialarbeitsprojekten.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Daniel Iseli<br />
– Ueli Imhof, Dipl. in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>,<br />
Schulsozialarbeiter Gerlafingen<br />
Durchführung<br />
28. Januar 2011, 13.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. Dezember 2010<br />
Kosten<br />
CHF 160.–<br />
Code: TSPE1<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
41
KINDeS- uND erWAChSeNeNSChuTZ<br />
Kindes- und<br />
erwachsenenschutz<br />
Fundiertes Fachwissen und professionelle Handlungskompetenz<br />
bilden die Grundlage für erfolgreiche Interventionen der vormundschaftlichen<br />
Organe zu Gunsten gefährdeter oder misshandelter<br />
Kinder. Gleiches gilt selbstverständlich im Erwachsenenschutz.<br />
Wir unterstützen Behörden, Sozialarbeiterinnen und<br />
arbeiter sowie weitere Fachpersonen bei der Bewältigung ihrer<br />
anspruchsvollen Auf gaben. Unsere Weiterbildungen sind praxisbezogen<br />
und dienen der Vermittlung bzw. Vertiefung juristischer<br />
wie auch methodischer Kompetenzen. Sie berücksichtigen<br />
zudem die Aspekte der zunehmend wichtigen interdisziplinären<br />
<strong>Arbeit</strong>.<br />
Gerne stehen wir mit unserem Knowhow auch im Rahmen<br />
von Beratungs und Dienstleistungsangeboten für Behörden und<br />
Institutionen in der gesetzlichen Sozialarbeit zur Verfügung.<br />
Prof. Marco Zingaro<br />
Fürsprecher<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 50<br />
marco.zingaro@bfh.ch<br />
42<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Prof. Marie-Tony Walpen<br />
Lic. phil. I, Pädagogin<br />
Dozentin und Projektleiterin<br />
T +41 31 848 36 50<br />
marietony.walpen@bfh.ch<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS Kindesschutz [neu]<br />
Professionelle hilfe für Kinder, Jugendliche<br />
und ihre Familien in schwierigen Lebenslagen<br />
Bei Gefährdung oder Verletzung des Kindeswohls prallen Ihre<br />
Wahrnehmungen als Fachperson und die Selbstdeutung von<br />
Betroffenen oft aufeinander. Als Fachperson wünschen Sie sich<br />
einen souveränen Umgang mit Gefährdungsmomenten. Sie<br />
suchen Lösungen im Hinblick auf das Wohl und die Sicherheit<br />
von Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit dem familiären<br />
Umfeld sowie anderen Fachstellen. Professionelle Hilfe zeigt<br />
sich für Sie in einer befähigenden Haltung und in einer kreativen<br />
Nutzung von Unterstützungs und Interventionsmöglichkeiten.<br />
Sie streben profunde Kenntnis der rechtlichen Grundlagen und<br />
des Kindesschutzverfahrens an.<br />
Der CAS Kindesschutz vermittelt interdisziplinäres Fach<br />
und Methodenwissen und ermöglicht die Reflexion von eigenen<br />
Haltungen und <strong>Arbeit</strong>sprinzipien.<br />
Zielgruppe<br />
Fachpersonen aus der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> und weiteren <strong>Arbeit</strong>sfeldern,<br />
die mit Kindern, Jugendlichen und Familien in schwierigen<br />
Lebenslagen arbeiten<br />
Leitung<br />
– Prof. MarieTony Walpen<br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
Durchführung<br />
24 Studientage, August 2011 bis Juli 2012<br />
Kosten<br />
CHF 7200.–<br />
Code: CKIS1<br />
CAS Vormundschaftliche Mandate<br />
Eine Kooperation mit der Hochschule Luzern – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Der CASStudiengang thematisiert und vertieft materiell und<br />
formalrechtliche Fragen mit Auswirkungen auf die vormundschaftlichen<br />
Aufgaben sowie punktuell methodische Fragen bei<br />
der Führung vormundschaftlicher Mandate. Anhand von Praxissituationen<br />
aus dem <strong>Arbeit</strong>salltag der Studierenden und<br />
ausgewählten Fallbeispielen werden verschiedene Themen interdisziplinär<br />
bearbeitet, Lösungsmodelle entwickelt und praxisnahe<br />
<strong>Arbeit</strong>shilfen vermittelt. Die Absolvierenden werden zu<br />
Spezialistinnen und Spezialisten des zivilrechtlichen Kindes<br />
und Erwachsenenschutzes.<br />
Zielgruppe<br />
Amtsvormunde und Amtsvormundinnen sowie andere<br />
Fachpersonen mit vormundschaftlichen Betreuungsaufgaben<br />
Leitung<br />
– Prof. Diana Wider, Dozentin Hochschule Luzern – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
Auskunft<br />
Barbara Käch, T +41 41 367 48 57, barbara.kaech@hslu.ch<br />
Durchführung<br />
24 Studientage, Januar bis Dezember 2011 in Luzern<br />
Kosten<br />
CHF 7200.–<br />
Code: CREC1
Kurse<br />
Die Beistandschaft zur Überwachung<br />
des persönlichen Verkehrs [neu]<br />
Die Gestaltung sogenannter Besuchsrechtsbeistandschaften ist<br />
eine anspruchsvolle Aufgabe. Oft treffen verschiedene Erwartungshaltungen<br />
und Vorstellungen über das Kindeswohl aufeinander.<br />
Um den persönlichen Verkehr des Kindes mit seinen Eltern<br />
oder anderen Bezugspersonen auf eine konstruktive Art zu gestalten,<br />
bedarf es neben rechtlichen Kenntnissen einer allpar tei <br />
lichen Haltung und einer klaren Positionierung angesichts der<br />
offenen und verdeckten Aufträge und Konflikte.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
– Prof. MarieTony Walpen<br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
Durchführung<br />
1./2. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KREC14<br />
Kindesschutz und Schule [neu]<br />
Kinder verbringen einen Grossteil ihres Tages in der Schule.<br />
Auffälliges, unangepasstes und schwieriges Verhalten führen oft<br />
zu Fragen und Unsicherheiten bei den Verantwortlichen in den<br />
Schulgremien. Ist der betreffende Schüler, die betreffende Schülerin<br />
in seiner bzw. ihrer Entwicklung gefährdet? Was muss auf<br />
Seiten der Schule unternommen werden? Wann sind andere<br />
Instanzen wie beispielsweise die Vormundschaftsbehörde und/<br />
oder die Sozialdienste im Kindesschutz zuständig? Wie kann eine<br />
gute Kooperation mit anderen Fachstellen und Behörden aufgebaut<br />
und gepflegt werden? Wie können Instrumente der Früherfassung,<br />
der Prävention und der Intervention in Gefährdungssituationen<br />
besser aufeinander abgestimmt werden?<br />
Dozierende<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
– Expertinnen und Experten aus dem Schulbereich<br />
Durchführung<br />
23. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KKIS1<br />
Fachkurs Kindesrecht [neu]<br />
entstehung und Wirkungen des Kindesverhältnisses<br />
Dieser 12tägige Fachkurs bietet eine umfassende Einführung in<br />
das Kindesrecht. Ausgehend von den Bestimmungen des Zivilgesetzbuches<br />
(ZGB) werden die Themenbereiche Entstehung und<br />
Wirkungen des Kindesverhältnisses interdisziplinär erarbeitet.<br />
Neben der Vermittlung von Fachwissen aus unterschiedlichen<br />
Disziplinen bietet der Fachkurs die Möglichkeit zur Weiterentwicklung<br />
methodischer Kompetenzen und zur Reflexion der Praxis.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
– Prof. MarieTony Walpen<br />
– Expertinnen und Experten aus der Praxis<br />
Durchführung<br />
26./27. Januar, 15./16. März, 27./28. April, 9./10./11. Mai,<br />
20./21./22. Juni 2011<br />
Anmeldeschluss: 1. Dezember 2010<br />
Kosten<br />
CHF 3550.–<br />
Code: KKIS2<br />
rechtliche Grundlagen im Verfahren<br />
vor der Vormundschaftsbehörde [neu]<br />
Fallstricke im erwachsenen- und Kindesschutz<br />
Nicht selten scheitern vormundschaftliche Interventionen an der<br />
Verletzung rechtlicher Grundsätze wie beispielsweise der Gewährung<br />
des rechtlichen Gehörs oder der korrekten Abfassung und<br />
Eröffnung von Verfügungen. Dieser Kurs bietet auf der Basis<br />
des bernischen Gesetzes über die Verwaltungsrechtspflege einen<br />
Überblick über die verschiedenen Verfahrensstadien und zeigt<br />
anhand häufiger «Fallstricke» auf, welche Grundsätze es für eine<br />
erfolgreiche Abwicklung von Kindes und Erwachsenenschutzverfahren<br />
zu beachten gilt. Die vermittelten Grundsätze werden<br />
von einer erfahrenen Expertin des Kindes und Erwachsenenschutzes<br />
auch anhand praktischer Beispiele aus der Sicht einer<br />
Beschwerdeinstanz erörtert.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Marco Zingaro<br />
– Regula Mader, Rechtsanwältin, Executive MBA HSG,<br />
Regierungsstatthalterin des Amtsbezirks Bern 2000 bis 2009<br />
Durchführung<br />
23./24. Mai 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 28. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KREC11<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
43
KINDeS- uND erWAChSeNeNSChuTZ<br />
Kurse<br />
Familien-Netzwerk-Konferenz [neu]<br />
einführung in das Verfahren der Family Group<br />
Conference<br />
In Neuseeland seit mehr als 20 Jahren ein Standardverfahren in<br />
der Jugend und Familienhilfe, wird Family Group Conference<br />
auch in Europa erfolgreich angewendet. Familien in belastenden<br />
Lebenslagen erhalten die Möglichkeit, ihre Probleme selbst anzugehen<br />
und zu lösen. Die betroffene Familie entwickelt mittels<br />
eines systematischen Verfahrens gemeinsam mit wichtigen Menschen<br />
aus ihrem Umfeld passgenaue Unterstützungsformen und<br />
übernimmt Verantwortung für deren Umsetzung, Wirkung und<br />
Überprüfung. Das Verfahren eignet sich sowohl für die Beratung<br />
als auch für den Kindesschutz.<br />
Dozentin<br />
Christa Quick, CoLeiterin FamilienSupport BernBrünnen<br />
Durchführung<br />
5./6./7. September 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 1. Juli 2011<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KKIS3<br />
Worum geht es?<br />
Auftragsklärung im Kontext des erwachsenen-<br />
und Kindesschutzes [neu]<br />
Die Klärung des Auftrags ist bereits ein Teil des Prozesses.<br />
Im Kontext des Erwachsenen und Kindesschutzes treffen<br />
Sozial arbeitende auf offene und verdeckte Erwartungshaltungen,<br />
die auf ganz unterschiedlichen und zum Teil widersprüchlichen<br />
Hintergründen basieren.<br />
Die Sensibilisierung der Wahrnehmung, wer welchen Anspruch<br />
stellt, ist für eine klare Positionierung und Prozessgestaltung<br />
neben hoher fachlicher Kompetenz massgeblich. Wesentliche<br />
Aufgabe dieses Kurses ist die Vermittlung und Reflexion von<br />
Konzepten zur Auftragsklärung.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
– Prof. MarieTony Walpen<br />
Durchführung<br />
20./21. September 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31. August 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KREC13<br />
Flexible erziehungshilfen im Sozialraum<br />
Konzeptionelle Grundlagen und Best-Practice-Beispiele<br />
Durchführung<br />
22./23. September 2011<br />
Anmeldeschluss: 29. Juli 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.<br />
Code: KSPE23<br />
44<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Veranstaltung<br />
Tagung:<br />
Aktivierende Familienhilfe im Sozialraum<br />
Durchführung<br />
19./20. Mai 2011 in Bern<br />
Anmeldeschluss: 31. März 2011<br />
Code: TKIS1<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.
SoZIALhILFe<br />
Sozialhilfe<br />
Die Sicherstellung der sozialen und wirtschaftlichen Integration<br />
ist das Hauptziel der Sozialhilfe. Unsere Angebote unterstützen<br />
die mit der Organisation und Führung beauftragten Behörden,<br />
Führungs und Fachkräfte.<br />
Den Sozialbehörden obliegt die Aufsicht und Unterstützung<br />
der Sozialdienste, sie sind verantwortlich für die Sozialplanung<br />
auf Stufe Gemeinden und Regionen und nehmen eine wichtige<br />
Stellung in der Ausgestaltung und Umsetzung der sozialpolitischen<br />
Versorgung wahr.<br />
Führungsverantwortliche in Sozialdiensten müssen die fachliche<br />
Steuerung und Entwicklung ihrer Sozialdienste ermöglichen<br />
und sichern. Sie sind für eine angemessene Qualität der Dienstleistungen<br />
verantwortlich und müssen in der Lage sein, Effektivität<br />
und Effizienz von Organisation, Strukturen und Prozessen<br />
laufend zu über prüfen und anzupassen.<br />
Wir bieten Ihnen entsprechende Qualifizierungs, Weiter bildungs<br />
und Dienstleistungsangebote für eine fachlich fundierte und<br />
qualitativ hochstehende Aufgabenerfüllung.<br />
Prof. urs hofer-Pachlatko<br />
dipl. Sozialarbeiter NDS<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 50<br />
urs.hofer@bfh.ch<br />
Kurse<br />
Missbrauchsprävention in der Sozialhilfe<br />
Strategien zur Verhinderung von Missbrauch<br />
in der Sozialhilfe<br />
Missbrauch in der Sozialhilfe ist ein öffentliches Thema und wird<br />
breit und kontrovers diskutiert. Die Reduktion des Themas<br />
auf die Frage nach dem Einsatz von Sozialinspektorinnen<br />
oder detektiven lässt beinahe vergessen, dass es zu den Kernaufgaben<br />
der wirtschaftlichen Sozialhilfe gehört, bei allen<br />
Gesuchen die persönliche und finanzielle Situation der Antrag<br />
stellenden Person genau abzuklären und damit möglichem<br />
Missbrauch entgegenzuwirken. In einem ersten Teil des Kurses<br />
werden aus der Perspektive der Missbrauchsprävention die<br />
rechtlichen, verfahrenstechnischen und methodischen Fragen<br />
zur Abklärung und Geltendmachung von Subsidiaritätsansprüchen<br />
bearbeitet. Im zweiten Teil werden die methodischen und<br />
rechtlichen Fragen beim Umgang mit unkooperativen Klienten<br />
und Klientinnen sowie bei Verdacht auf missbräuchlichen Bezug<br />
von Sozialhilfeleistungen bearbeitet. Dabei werden die Erkenntnisse<br />
aus den Pilotprojekten «Sozialinspektoren» im Kanton<br />
Bern analysiert und im Hinblick auf die Umsetzung in öffentlichen<br />
Sozialdiensten besprochen.<br />
Dozierende<br />
Prof. Urs HoferPachlatko unter Beizug von Fachpersonen<br />
aus der Praxis und dem Kantonalen Sozialamt<br />
Durchführung<br />
4./5. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KMET7<br />
Junge erwachsene in der Sozialhilfe<br />
Förderung der sozialen und beruflichen Integration<br />
Das Scheitern des Übergangs von der Schule in die Ausbildung<br />
oder Erwerbstätigkeit kann für junge Erwachsene zum Bezug<br />
von Sozialhilfe führen. Die Fachkräfte stehen dann vor der<br />
Herausforderung, die berufliche und soziale Integration der jungen<br />
Menschen mit den (begrenzten) Mitteln der Sozialhilfe zu<br />
fördern. Der Kurs bietet eine Einführung in aktuelle Forschungsergebnisse<br />
zur Situation junger Erwachsener in der Sozialhilfe.<br />
Im Weiteren werden Interventionsstrategien und Praxisprojekte<br />
vorgestellt, die auf die Situation junger Erwachsener in der<br />
Sozialhilfe zugeschnitten sind.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Susanne Gerber<br />
– Prof. Urs HoferPachlatko<br />
– Weitere Expertinnen und Experten<br />
Durchführung<br />
3./4. März 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 17. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KSPE2<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
45
SoZIALhILFe<br />
Kurse Behörden<br />
einführungskurse für Mitglieder<br />
von Sozialbehörden im Kanton Bern<br />
Neue Mitglieder von Sozialbehörden müssen vielfältige und anforderungsreiche<br />
Aufgaben übernehmen: Das Sozialhilfegesetz<br />
überträgt ihnen Planungsaufgaben sowie Führungs und Kontrollfunktionen<br />
in der Sozialhilfe. Im Kurs werden die Aufgaben vorgestellt<br />
und die konkreten Handlungsmöglichkeiten mit Instrumenten<br />
und praktischen Beispielen erläutert. Die Durchführung erfolgt<br />
im Auftrag der Gesundheits und Fürsorgedirektion des Kantons<br />
Bern, Kantonales Sozialamt.<br />
Dozierende<br />
Experten und Expertinnen des Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> der<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> unter Mitwirkung von Mitarbeitenden des<br />
Kantonalen Sozialamtes<br />
Durchführung<br />
Die Einführungskurse werden laufend dezentral als Tages oder<br />
Abendkurse durchgeführt.<br />
Kosten<br />
Die Kosten für Mitglieder von Sozialbehörden werden durch die<br />
Gesundheits und Fürsorgedirektion des Kantons Bern getragen.<br />
Für Teilnehmende, die nicht Mitglied einer Sozialbehörde sind<br />
(z.B. Sozialarbeitende, Kommissionssekretäre oder sekretärinnen<br />
und Leitende von Sozialdiensten), betragen die Kosten pro Kurs<br />
CHF 300.–.<br />
Nähere Angaben unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/kurse<br />
46<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Vertiefungskurse für Mitglieder<br />
von Sozialbehörden im Kanton Bern<br />
Sozialbehörden haben gemäss Art. 17 des Sozialhilfegesetzes<br />
vielfältige Aufgaben. Namentlich obliegt ihnen die Beurteilung der<br />
grundsätzlichen Fragestellungen der Sozialhilfe, sie beaufsich tigen<br />
den Sozialdienst und unterstützen diesen in seiner Aufgaben <br />
er füllung, sie erheben den Bedarf an Leistungsangeboten in der<br />
Gemeinde/Region, sie erarbeiten Planungsgrundlagen und stellen<br />
auf der Grundlage der notwendigen Ermächtigungen institutionelle<br />
Leistungsangebote bereit. Doch was heisst das? Wie können<br />
diese Aufgaben wahrgenommen und umgesetzt werden? Wie<br />
wird die Zusammenarbeit zwischen Sozialbehörde und Sozialdienst<br />
möglichst optimal organisiert? Welche Handlungsspielräume<br />
bestehen? Die Kurse behandeln aktuelle Fragestellungen von<br />
Sozialbehörden und vermitteln praxisnahe Modelle und Konzepte<br />
für eine wirkungsvolle Aufgabenwahrnehmung. Die Kursreihe<br />
kann als Ganzes oder individuell (einzelne Kurse) besucht werden.<br />
Kurs 1: Die Sozialbehörde beaufsichtigt und<br />
unterstützt den Sozialdienst in der Aufgabenerfüllung<br />
Nächste Durchführung: 6. April 2011, 17.00–20.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 7. Februar 2011<br />
Code: KSOZ14<br />
Kurs 2: Die Sozialbehörde plant den Bedarf<br />
an Leistungsangeboten in der Gemeinde<br />
Nächste Durchführung: 30. Mai 2011, 17.00–20.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. März 2011<br />
Code: KSOZ15<br />
Kurs 3: risiko- und Missbrauchsprävention in Sozialdiensten<br />
– rolle und Aufgaben der Sozialbehörden<br />
Nächste Durchführung: 14. September 2011, 17.00–20.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 14. Juli 2011<br />
Code: KSOZ16<br />
Dozierende<br />
Experten des Fachbereichs <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
unter Mitwirkung von Mitarbeitenden des Kantonalen<br />
Sozialamtes und Vertreterinnen und Vertretern ausgewählter<br />
Sozial behörden<br />
Kosten<br />
Die Kosten für Mitglieder von Sozialbehörden werden durch die<br />
Gesundheits und Fürsorgedirektion des Kantons Bern getragen.<br />
Für Teilnehmende, die nicht Mitglied einer Sozialbehörde sind<br />
(z.B. Sozialarbeitende, Kommissionssekretäre oder sekretärinnen<br />
und Leitende von Sozialdiensten), betragen die Kosten pro<br />
Kurs CHF 300.–.
Kurse Administration / Sachbearbeitung<br />
Fachkurs Sachbearbeitung in sozialen<br />
Dienstleistungsorganisationen<br />
Für Sekretariatsmitarbeitende<br />
mit Sachbearbeiterfunktionen<br />
In sozialen Dienstleistungsorganisationen übernehmen Sekretariatsmitarbeitende<br />
in zunehmendem Masse Sachbearbeitungsaufgaben.<br />
Dabei werden die Aufgaben und Kompetenzen des<br />
Sekretariats ausdifferenziert oder neu geregelt. Dies stellt das<br />
Sekretariat – als wichtige Schaltstelle und Informationsdrehscheibe<br />
mit speziellen Dienstleistungsfunktionen – vor neue Anforderungen,<br />
die eine sorgfältige Vorbereitung und Unterstützung<br />
der betroffenen Mitarbeitenden erfordern. Der Fachkurs bietet in<br />
zwei Einführungstagen und fünf zweitägigen Kurseinheiten die<br />
Erweiterung von Grundkenntnissen über die Funktionen sozialer<br />
Dienstleistungsorganisationen, Kenntnisse und Übungsmöglichkeiten<br />
von administrativen und kommunikativen Techniken und<br />
Verfahren und klärt Position und Rollen der Mitarbeitenden in der<br />
Administration.<br />
Leitung<br />
Susanne Nielen Gangwisch, dipl. Sozialarbeiterin,<br />
Beratungsstelle Opferhilfe Bern<br />
Durchführung<br />
12 Kurstage, Oktober 2010 bis Mai 2011<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 3350.–<br />
Code: KADM4<br />
effiziente Aufgabenteilung zwischen<br />
Sozialarbeit und Sachbearbeitung<br />
In vielen <strong>Soziale</strong>n Diensten nimmt der Aufwand für administrative<br />
<strong>Arbeit</strong>en zu, für die sozialarbeiterische Beratung und Betreuung<br />
und für die Entwicklung und Durchführung von Projekten bleibt<br />
immer weniger Zeit. Durch eine sachgerechte und konsequente<br />
Aufgabenteilung zwischen Sozialarbeitenden und Sachbearbeitenden<br />
können sich beide Berufsgruppen besser auf<br />
ihre Kernaufgaben konzentrieren. Der Kurs bietet eine Übersicht<br />
über aktuelle Aufgabenteilungsmodelle und unterstützt Sie bei der<br />
Optimierung und Umsetzungsplanung einer auf Ihre Institu tion<br />
angepassten Aufgabenteilung.<br />
Dozent<br />
Prof. Urs HoferPachlatko<br />
Durchführung<br />
15./16. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KADM3<br />
einführungskurs für neue administrative<br />
Mitarbeitende in öffentlichen Sozialdiensten<br />
Grundlagen für einen effizienten <strong>Arbeit</strong>seinstieg<br />
Neue administrative Mitarbeitende in öffentlichen Sozialdiensten<br />
müssen sich rasch in einem komplexen <strong>Arbeit</strong>sfeld zurechtfinden.<br />
Dazu gehört die Aneignung von Grundlagenwissen in den Kernbereichen<br />
Sozialhilfe, Erwachsenen und Kindesschutz sowie<br />
Sozialversicherungen (Stichwort: Subsidiarität). Zusätzlich werden<br />
sie mit den unterschiedlichen Erwartungen von Sozialarbeitenden,<br />
Klienten und Klientinnen sowie Behörden konfrontiert. Der Kurs<br />
vermittelt die nötigen Grundlagen, damit sich neue administrative<br />
Mitarbeitende in öffentlichen Sozialdiensten in ihren Aufgaben<br />
orientieren und organisieren können.<br />
Dozent<br />
Prof. Urs HoferPachlatko<br />
Durchführung<br />
2./3. Dezember 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 1. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KADM1<br />
Sozialversicherungskenntnisse<br />
für Sachbearbeitende<br />
Grundlagen für eine effiziente Aufgabenteilung<br />
zwischen Sozialarbeitenden und Sachbearbeitenden<br />
Mögliche Leistungen von Sozialversicherungen sind zu Gunsten<br />
der Klientinnen und Klienten konsequent geltend zu machen.<br />
Sachbearbeitenden kommt bei der Bearbeitung von Sozialversicherungsaufgaben<br />
eine wichtige Funktion zu, beispielsweise bei<br />
der Abklärung von Mitgliedschaften und Leistungen. Der Kurs<br />
vermittelt die nötigen Grundlagen und Kenntnisse, damit Sachbearbeitende<br />
im Sozialversicherungsbereich einzelne Aufgaben<br />
selbstständig erledigen und die Sozialarbeitenden wirksam<br />
unterstützen können.<br />
Dozent<br />
Hans Mangold, Master Management of Social Insurance und<br />
Mitinhaber des Instituts für angewandtes Sozialrecht<br />
Durchführung<br />
24./25./26. August 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 8. Juli 2011<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KADM2<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
47
MANAGeMeNT<br />
Management<br />
Wir bieten Organisationsberatung und Weiterbildung zu<br />
den strategischen und operativen Managementfragen im Sozialbereich<br />
und zu angrenzenden Bereichen wie Bildung und<br />
Gesundheit für<br />
– Trägerschaften, Politik, Behörden; Personen im Management,<br />
Kader/Fachverantwortliche;<br />
– öffentliche und private <strong>Soziale</strong> Dienste und Einrichtungen im<br />
Sozial, Gesundheits und Bildungswesen der Deutschschweiz<br />
und insbesondere im Kanton Bern.<br />
Wir zeichnen uns besonders aus durch<br />
– die Verknüpfung von Management und fachlichen Anforderungen<br />
in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>;<br />
– den Transfer mit anderen Leistungsbereichen der Hochschule<br />
(Forschung, Lehre);<br />
– die Bandbreite von Kurzintervention bis mehrjährige komplexe<br />
Projekte, von Kurzkursen bis mehrjähriges Studium mit<br />
MASAbschluss.<br />
Management im Sozialwesen, wie in den anderen Praxisfeldern<br />
mit personenbezogenen Dienstleistungen (Gesundheit, Bildung<br />
usw.), ist eine hochkomplexe Aufgabe. Sie stellt − neben<br />
dem fachlichen Knowhow − hohe Anforderungen an Ihr Wissen,<br />
Verhalten und Können, um die verschiedenen Kräfte und Ressourcen<br />
Ihrer Organisation zu bündeln und auf ein gemeinsames<br />
Ziel auszurichten.<br />
Mit unseren CASStudiengängen haben Sie die Möglichkeit,<br />
sich dafür umfassende Kompetenzen in Führung und Management<br />
anzueignen. Zum Aufbau oder Ergänzung Ihrer ManagementKompetenz<br />
bieten wir Ihnen ein breites Spektrum<br />
an Kursen, das von Konfliktkompetenz über Zeit und Selbstmanagement<br />
bis zur Kommunikationskompetenz reicht.<br />
Prof. Dr. renate Grau<br />
Dr. oec. und DiplomSoziologin<br />
Studienleiterin MAS und Dozentin<br />
T +41 31 848 36 50<br />
renate.grau@bfh.ch<br />
48<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Prof. Daniel Iseli<br />
dipl. Sozialarbeiter und Supervisor<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 50<br />
daniel.iseli@bfh.ch<br />
Infoveranstaltungen<br />
Im September führen wir folgende Infoveranstaltungen durch:<br />
21. September 2010: CAS Führungskompetenzen<br />
23. September 2010: CAS Change Management<br />
Beide Infoveranstaltungen finden ab 17.45 Uhr an der<br />
Hallerstrasse 8 in Bern statt.<br />
Anmeldung erwünscht mit beiliegender Antwortkarte oder unter<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch/weiterbildung<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
MAS Integratives Management<br />
ein modularer Studiengang zum Aufbau<br />
von inte grativen Führungskompetenzen<br />
Die schwer fassbaren Selbst und Sozialkompetenzen (Soft<br />
Skills) gelten als die heimlichen Erfolgsfaktoren von Führungskräften.<br />
Im Gegensatz zum Fachwissen sind sie nicht kognitiv<br />
lernbar, sondern müssen erlebt und unter realistischen Bedingungen<br />
geübt werden. Der MASStudiengang Integratives<br />
Management vermittelt nicht nur das nötige Fachwissen und<br />
die Werkzeuge für Entwicklung und Erweiterung von Führungs<br />
und Managementkompetenzen, sondern gewichtet speziell<br />
auch die Soft Skills. Dazu bietet der Studiengang das Übungsfeld,<br />
um das Erlernte zu trainieren und in die Praxis zu übertragen.<br />
Zielgruppe<br />
Personen aus dem Dienstleistungssektor, insbesondere aus<br />
dem Sozial, Gesundheits, Bildungs und Kulturbereich, die in<br />
der öffentlichen Verwaltung, in mittleren und grossen Nonpro fit<br />
Organisationen oder in der Privatwirtschaft Führungsverantwortung<br />
tragen und ihre Organisationen gezielt weiterentwickeln<br />
wollen.<br />
Ziele<br />
Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, ihr Führungsumfeld<br />
ergebnisorientiert zu beeinflussen und zu gestalten.<br />
Sie denken systemisch vernetzt, intervenieren prozessbezogen<br />
und überzeugen durch ihr persönliches Auftreten. Sie sind fähig,<br />
anspruchsvolle Führungsaufgaben in mittleren und grossen<br />
Organisationen zu übernehmen.<br />
Studienaufbau<br />
Der Studiengang ist modular, flexibel und bedürfnisorientiert<br />
aufgebaut. Er besteht aus 4 Modulen: 3 CASStudiengänge<br />
und 1 Mastermodul. Pflichtmodule sind die beiden CASStudiengänge<br />
Führungskompetenzen und Change Management sowie<br />
das Mastermodul. Als Wahlpflichtmodul können Sie einen<br />
CASStudiengang aus unserem An gebot auswählen, der Ihrer<br />
Praxis und Ihren Entwicklungszielen entspricht. Auf Antrag besteht<br />
die Möglichkeit, für dieses Modul einen CASStudiengang<br />
einer anderen <strong>Fachhochschule</strong> anzurechnen, sofern dieser<br />
in Umfang und Qualität mit unseren Angeboten vergleichbar ist.<br />
Abschluss<br />
Master of Advanced Studies MAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Integratives Management<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Dr. Renate Grau<br />
Durchführung<br />
Dauer je nach Studienprogramm mindestens<br />
3 und maximal 6 Jahre, Einstieg jederzeit möglich<br />
Code: MMAN1<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS Konfliktmanagement<br />
Konfliktkompetenz in organisationen<br />
Der CASStudiengang baut auf dem 16tägigen Fachkurs Konfliktmanagement<br />
auf (siehe Seite 50) und umfasst ein wählbares<br />
Aufbauprogramm von 8 bis 9 Kurstagen, eine Transferarbeit sowie<br />
einen Abschlusstag.<br />
Zielgruppe<br />
Führungskräfte im Profit und NonprofitBereich, Personalverantwortliche,<br />
Mitarbeitende in Rechtsabteilungen sowie<br />
Projektverantwortliche<br />
Leitung<br />
Prof. Yvonne Hofstetter Rogger<br />
Durchführung<br />
25 bis 26 Studientage, Dauer ca. 18 Monate<br />
je nach Aufbauprogramm, Beginn Oktober 2010<br />
Kosten<br />
ca. CHF 9500.–, je nach Gestaltung des Aufbau programms<br />
(inkl. Fachkurs)<br />
Code: CSOZ8<br />
CAS Change Management<br />
Instrumente und Werkzeuge zur Gestaltung<br />
von Veränderungsprozessen in organisationen<br />
Das Management von Veränderungsprozessen und das Führen<br />
in sich wandelnden Organisationen gelten als Schlüsselqualifikationen<br />
für Führungskräfte im mittleren Management. Eine Organisation<br />
muss laufend auf Veränderungen in ihrer Umwelt reagieren.<br />
Ihre Strukturen und Prozesse sind auf veränderte Bedürfnisse<br />
auszurichten und die Mitarbeitenden müssen über die nötigen<br />
Qualifikationen verfügen. Organisatorische Veränderungen sind<br />
facettenreich, mehrschichtig und komplex. Der Studiengang<br />
systematisiert Veränderungsprozesse und zeigt praxisnah auf,<br />
wie Sie als Führungsperson den Wandel aktiv gestalten, steuern<br />
und wie Sie in Veränderungsprozessen führen können. Die Studieninhalte<br />
sind wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert:<br />
Sie analysieren, gestalten und begleiten ein Veränderungsvorhaben<br />
aus Ihrem Zuständigkeitsbereich und wenden dabei das<br />
erworbene Wissen an.<br />
Zielgruppe<br />
Personen mit Verantwortung für ChangeProjekte aus allen<br />
Branchen und <strong>Arbeit</strong>sfeldern, insbesondere aus dem Sozial,<br />
Gesundheits, Bildungs und Kulturwesen u.ä. in Nonprofit<br />
Organisationen, aus der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft.<br />
Vorausgesetzt wird Knowhow in Projektmanagement.<br />
Leitung<br />
Prof. Dr. Renate Grau<br />
Durchführung<br />
25 Studientage, Start April 2011<br />
Anmeldeschluss: 4. Februar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 8350.–<br />
Code: CSOZ7<br />
CAS Betriebswirtschaft<br />
für Fach- und Führungskräfte<br />
Führungspersonen müssen eine breite Palette von Kompetenzen<br />
abdecken: Neben Fach und Methodenwissen sind soziale Kompetenz,<br />
FührungsKnowhow, unternehmerisches Denken und<br />
Entscheidungsfreudigkeit gefragt. Im CASStudiengang Betriebswirtschaft<br />
für Fach und Führungskräfte werden diese vermittelt.<br />
Angebot der Fachbereiche Wirtschaft und Verwaltung sowie Technik<br />
und Informatik der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> zusammen mit der<br />
Hochschule für Wirtschaft Fribourg<br />
Zielgruppe<br />
Führungspersonen des mittleren Managements, die sowohl mit<br />
Führungs als auch mit Projektleitungs und/oder Fachaufgaben<br />
betraut sind.<br />
Leitung<br />
Robert Hasenböhler, lic.rer.pol.<br />
Auskunft<br />
Anna Knutti, Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung,<br />
T +41 31 848 44 73, anna.knutti@bfh.ch<br />
Durchführung<br />
26 Studientage<br />
Kosten<br />
CHF 8500.–<br />
Code: C019<br />
CAS Führungskompetenzen<br />
Instrumente und Werkzeuge<br />
für effektives Führungshandeln<br />
Ergebnisverantwortung für hochwertige Dienstleistungen tragen,<br />
ein Team führen, sich selbst und andere managen, Projekte steuern<br />
und voranbringen – und das alles aus der typischen «Sandwichposition»<br />
des mittleren Managements heraus – ist eine grosse<br />
Herausforderung. Der Erfolg beruht dabei auf der Kombination<br />
von fachlichem Wissen und Können mit Selbst und Sozialkompetenzen<br />
– den sogenannten Soft Skills. Dieser bewährte CAS<br />
Studiengang vermittelt Ihnen das nötige Rüstzeug, Ihr Führungspotenzial<br />
umzusetzen und zu stärken und das Gelernte in der<br />
eigenen Praxis anzuwenden.<br />
Zielgruppe<br />
Personen mit Führungsverantwortung in Stab, Linie oder Projekten<br />
aus allen Branchen und <strong>Arbeit</strong>sfeldern, insbesondere aus dem<br />
Sozial, Gesundheits und Bildungswesen sowie Kultur, Sport,<br />
Kirche, Politik u. ä., in NonprofitOrganisationen, der öffentlichen<br />
Verwaltung und der Privatwirtschaft<br />
Leitung<br />
Prof. Dr. Renate Grau<br />
Durchführung<br />
25 Studientage, Start Mai 2011<br />
Anmeldeschluss: 4. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 8350.–<br />
Code: CSOZ3<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
49
MANAGeMeNT<br />
Kurse<br />
Fachkurs Konfliktmanagement<br />
Konfliktkompetenz in organisationen<br />
Die <strong>Arbeit</strong> im Unternehmen ist geprägt von komplexen und<br />
dynamischen Entwicklungen, von unklaren Marktbedingungen<br />
und von häufig wechselnden Führungssituationen. Führen wird<br />
zu einem «Balancieren von Spannungsfeldern». Kooperationsblockaden,<br />
hohe Fehlzeiten und Fluktuation, Burnout, innere<br />
Kündigung oder Dienst nach Vorschrift: Die daraus entstehenden<br />
«Konfliktkosten» können durch die Bearbeitung der Ursachen<br />
verringert werden. Konflikte werden vermehrt als Ausgangspunkt<br />
für notwendige oder wünschbare Veränderungen gesehen.<br />
Die Freisetzung von positiv wirkenden Kräften in Konflikten<br />
bedingt eine entsprechende Konfliktkultur und kompetenz.<br />
Führungskräfte, Personal und Projektverantwortliche spielen<br />
dabei eine entscheidende Rolle. Das Erkennen und der angemessene<br />
Umgang mit Konflikten und Widersprüchen ist ein<br />
wesentlicher Beitrag zum Gelingen von Zusammenarbeit.<br />
Leitung<br />
Prof. Yvonne Hofstetter Rogger<br />
Durchführung<br />
16 Kurstage, Oktober 2010 bis August 2011<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 6250.–<br />
Code: KMED55<br />
Grundlagen des Konfliktmanagements<br />
<strong>Soziale</strong> Konflikte (d.h. zwischen Individuen, in Gruppen,<br />
zwischen Gruppen, in Organisationen und grösseren Systemen)<br />
sind für die Betroffenen immer besondere, einmalige Situationen.<br />
Deshalb ist für eine professionelle Bearbeitung von sozialen<br />
Konflikten, die den Besonderheiten der konkreten Situation<br />
gerecht werden soll, eine Diagnose not wendig. Dazu bietet dieser<br />
Kurs wichtige Grundlagen.<br />
Dozent<br />
Prof. Dr. rer. pol. habil. Friedrich Glasl, Unternehmensberater<br />
mit Schwerpunkt Konfliktmanagement, Mitbegründer Trigon<br />
Entwicklungsberatung, Dozent an der Universität Salzburg<br />
Durchführung<br />
25./26. Oktober 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 825.–<br />
Code: KMED45<br />
50<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Auftrittskompetenz<br />
Professionell und überzeugend<br />
eine Botschaft vermitteln<br />
Erfolg im beruflichen Alltag hängt auch davon ab, ob es gelingt,<br />
eigene Anliegen mit einem überzeugenden Auftritt wirksam<br />
zu vertreten. Neben guten Argumenten kommt dabei einer souveränen,<br />
Kompetenz ausstrahlenden Kommunikation und Präsentation<br />
entscheidende Bedeutung zu. Der Kurs vermittelt die wichtigsten<br />
Elemente eines öffentlichen Auftritts: Kernbotschaften<br />
und Sprachbilder, Adressieren und Direktheit, Kürze und Prägnanz,<br />
Haltung und Präsenz. Nach dem ersten Kurstag haben Sie<br />
in zwei getrennten Kleingruppen Gelegenheit, trainingsorientiert<br />
an der Verbesserung Ihrer Auftrittskompetenz zu arbeiten.<br />
Dozent<br />
Martin Niederhauser, Medien und Kommunikationstrainer,<br />
Lenzburg<br />
Durchführung<br />
5. und 19. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 780.–<br />
Code: KSPE18<br />
Kompetent im Management-Alltag<br />
verhandeln [neu]<br />
Führungskräfte verhandeln täglich: intern mit ihren Mitarbeitenden<br />
und anderen Verantwortlichen, in <strong>Arbeit</strong>s und Projektteams<br />
und der Geschäftsleitung; extern verhandeln sie mit Auftraggebern<br />
und Kundinnen, Vertreterinnen verschiedener Interessengruppen<br />
und Kooperationspartnern. Nicht immer verlaufen die Verhandlungen<br />
so erfolgreich und effizient wie gewünscht. Dieser Kurs<br />
unterstützt Führungskräfte, ihre Verhandlungskompetenz zu<br />
stärken und Sicherheit für alltägliche und herausfordernde Verhandlungssituationen<br />
zu erlangen.<br />
Dozent<br />
Peter Knapp, Organisationsberater, Trainer für effiziente<br />
und schwierige Verhandlung, Coach, Ausbildner für Coaching<br />
und Mediation, Autor des Buches «Konstruktive Verhandlungstechniken»,<br />
Berlin<br />
Durchführung<br />
15./16. März 2011 (Grundlagen) und<br />
10./11. Mai 2011 (Vertiefungstraining)<br />
Anmeldeschluss: 1. Februar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 1400.–<br />
Code: KMAN1
Projektmanagement<br />
Projekte planen, leiten und durchführen<br />
In allen Feldern der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> stellen sich komplexe Aufgaben,<br />
die parallel zur eigentlichen Haupttätigkeit zu lösen sind<br />
(Anpassungen von Organisationsstrukturen und <strong>Arbeit</strong>sabläufen,<br />
Entwicklung von Strategien zur Lösung neuer Probleme usw.).<br />
Der Kurs bietet eine umfassende Einführung in Instrumente und<br />
Strategien zur ziel und ergebnisorientierten Planung und Steuerung<br />
von Projekten.<br />
Dozent<br />
Bruno Christen, Betriebsökonom HWV, Psychologe IAP/<br />
Super visor IAP, AD HOC, Organisationsberatung<br />
Durchführung<br />
31. März, 1. April, 8. und 9. Juni 2011<br />
Anmeldeschluss: 28. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 1150.–<br />
Code: KSPE11<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.soziale-arbeit.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
51
CASe MANAGeMeNT<br />
Kompetenzzentrum<br />
Case Management<br />
Eine Kooperation mit der Hochschule Luzern – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Weiterbildung<br />
Das Kompetenzzentrum Case Management qualifiziert Vorgesetzte<br />
und Mitarbeitende für die Umsetzung des Konzepts<br />
Case Management und damit zur Übernahme von verantwortungsvollen<br />
Funktionen im jeweiligen Praxisgebiet. Unser<br />
Weiterbildungsangebot ist berufsbegleitend sowie praxisorientiert<br />
ausgerichtet und umfasst:<br />
– ein bis mehrtägige Kurse<br />
– den Basiskurs Case Management<br />
– den Aufbaukurs Case Management<br />
– den CASStudiengang Case Management<br />
– massgeschneiderte InhouseCASStudiengänge<br />
in Case Management für Behörden, Institutionen<br />
und private Trägerschaften<br />
– den DASStudiengang Case Management<br />
mit unterschiedlichen Spezialisierungsmodulen<br />
Dienstleistungen<br />
Das Kompetenzzentrum Case Management unterstützt und begleitet<br />
Betriebe und Institutionen bei der Implementierung des<br />
Konzepts Case Management. Die Leistungen beziehen sich auf<br />
eine umfassende Beratung zur Einführung, interne Qualifizierungsmassnahmen<br />
von Mitarbeitenden und Kader wie auch auf die Ver<br />
ankerung von Qualitätssicherungskonzepten. Alle Angebote werden<br />
bedarfsorientiert, gemeinsam mit den Auftraggebern entwickelt.<br />
Forschung und entwicklung<br />
Zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung von<br />
Case Management bietet das Kompetenzzentrum Case Management<br />
Evaluationen und Begleitforschung an. Durch Evaluationen<br />
können beispielsweise die Wirksamkeit und der Zielerreichungsgrad<br />
von Programmen differenziert erfasst werden. Zielsetzung<br />
und Nutzen solcher Projekte werden in enger Abstimmung mit<br />
den Auf traggebern geklärt. Die Wahl von qualitativen und quantitativen<br />
Forschungsmethoden folgt den jeweiligen Erkenntniszielen.<br />
www.casemanagement.bfh.ch<br />
Prof. Lukas Leber<br />
dipl. Sozialarbeiter und lic. iur.<br />
Leiter Kompetenzzentrum<br />
Case Management<br />
T +41 31 848 36 50<br />
lukas.leber@bfh.ch<br />
Prof. Gerlinde Tafel<br />
DiplomPädagogin,<br />
Supervisorin BSO, Mediatorin BM<br />
T +41 31 848 36 50<br />
gerlinde.tafel@bfh.ch<br />
52<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Prof. Yvonne hofstetter rogger<br />
dipl. Sozialarbeiterin und Mediatorin SDM<br />
Dozentin und Projektleiterin<br />
T +41 31 848 36 76<br />
yvonne.hofstetter@bfh.ch<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
DAS Case Management<br />
Der DASStudiengang Case Management ermöglicht Fach<br />
und Führungspersonen eine weiterführende Qualifizierungsmöglichkeit<br />
im Bereich Case Management.<br />
Zielgruppe<br />
Fach und Führungspersonen aus der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, dem<br />
Versicherungs, dem Gesundheits und Rehabilitationsbereich,<br />
die bereits im Bereich Case Management tätig sind oder sich<br />
Kompetenz in Case Management erwerben wollen<br />
Ziele<br />
Sie verfügen über vertiefte Kompetenz im Case Management<br />
und erwerben eine zusätzliche Qualifikation in einem Case<br />
Management nahen Themenbereich.<br />
Sie erweitern Ihre Anwendungskompetenz und sind für eine<br />
komplexe Praxis unter Einbezug verschiedener Perspektiven<br />
ausgestattet.<br />
Studienaufbau<br />
Der DASStudiengang Case Management setzt sich zusammen<br />
aus dem CASStudiengang Case Management sowie einem<br />
weiteren CASStudiengang, den Sie aus folgenden Schwerpunkten<br />
frei auswählen können:<br />
– Fallsteuerung<br />
– Systemsteuerung<br />
– <strong>Arbeit</strong>sintegration<br />
– Gerontologie<br />
– Schule<br />
– <strong>Soziale</strong> Sicherheit und Recht<br />
– Gesundheit<br />
Die beiden Studiengänge können Sie in beliebiger Reihenfolge<br />
absolvieren.<br />
Abschluss<br />
Diploma of Advanced Studies DAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Case Management<br />
Leitung und Auskunft<br />
– Prof. Lukas Leber<br />
– Prof. Roland Woodtly, Hochschule Luzern – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Durchführung<br />
Einstieg jederzeit möglich<br />
Code: DCM1
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS Case Management<br />
Case Management ist ein strukturiertes Handlungskonzept zur<br />
Gestaltung von Beratungs und Unterstützungsprozessen<br />
für Menschen in komplexen Problemlagen, die mehrere professionelle<br />
Dienste in Anspruch nehmen. Die Beteiligung der verschiedenen<br />
Akteure macht es erforderlich, dass Hilfeleistungen<br />
orientiert am Einzelfall geplant, organisiert und koordiniert<br />
werden. Über die Fallsteuerung hinaus beansprucht Case Management<br />
auch die Weiterentwicklung des Versorgungssystems:<br />
Eine wirksame Verankerung von Case Management baut darauf<br />
auf, dass verschiedene Leistungsträger im Interesse einer<br />
optimalen Unterstützung der Klienten und Klientinnen partnerschaftlich<br />
und strukturiert zusammenarbeiten. Die Voraussetzungen<br />
dazu müssen von den Mitarbeitenden, den Vorgesetzten<br />
und der strategischen Führung erarbeitet und gewährleistet<br />
werden.<br />
Es stehen Ihnen zwei Studienmöglichkeiten offen: Sie können<br />
entweder den Studiengang innerhalb einer kontinuierlichen<br />
Lerngruppe absolvieren oder Sie können zuerst den Basiskurs<br />
Case Management besuchen und anschliessend das Studium<br />
mit dem Aufbaukurs Case Management abschliessen.<br />
Zielgruppe<br />
Fach und Führungspersonen des Sozial und Gesundheitswesens,<br />
der beruflichen Integration sowie des Versicherungsbereichs:<br />
Sozial, Kranken und Unfall sowie Haftpflichtversicherung<br />
Leitung<br />
– Prof. Lukas Leber<br />
– Prof. Roland Woodtly, Hochschule Luzern – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Durchführung<br />
25 Studientage, März 2011 bis März 2012<br />
in Bern und Luzern<br />
Anmeldeschluss: 31. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 7600.– (für den Studiengang in einer kontinuierlichen<br />
Lerngruppe)<br />
Code: CCM1<br />
Kurse<br />
Basiskurs Case Management<br />
Im 13tägigen Basiskurs steht das Verfahren des Handlungskonzeptes<br />
Case Management im Mittelpunkt. In aufeinander aufbauenden<br />
Kurseinheiten wird das systematische, ziel und ressourcenorientierte<br />
Vorgehen im Case Management vermittelt.<br />
Der Basiskurs dient dem Erwerb von Kompetenzen zur Bearbeitung<br />
komplexer Fallsituationen. Die Weiterbildung ist anwendungsbezogen<br />
aufgebaut. Vor dem Hintergrund der theoretischen<br />
Grundlagen wird methodisches Handwerkzeug vermittelt und<br />
der Praxistransfer in den beruflichen Alltag gesichert.<br />
Leitung<br />
Prof. Lukas Leber<br />
Durchführung<br />
13 Kurstage, ab Februar 2011 in Luzern<br />
Kosten<br />
CHF 3900.–<br />
Code: KCM20<br />
Aufbaukurs Case Management [neu]<br />
Der 12tägige Aufbaukurs Case Management schliesst an den<br />
Basiskurs Case Management an. Über die Fallsteuerung hinaus<br />
berücksichtigt Case Management auch die Ebene der Systemsteuerung.<br />
Der Aufbaukurs dient der Vertiefung von Kenntnissen<br />
zur institutionellen Verankerung von Case Management. Darüber<br />
hinaus können die Studierenden ihre Methodenkompetenzen<br />
zur Beratung und Verhandlung erweitern. Der Besuch von Basis<br />
und Aufbaukurs ermöglicht den Erwerb des Zertifikats CAS<br />
Case Management.<br />
Leitung<br />
Prof. Lukas Leber<br />
Durchführung<br />
12 Kurstage, ab Oktober 2011 in Bern und Luzern<br />
Kosten<br />
CHF 4100.–<br />
Code: KCM21<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.case-management.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
53
CASe MANAGeMeNT<br />
Case Management in der Altersarbeit [neu]<br />
Case Management als mögliche Antwort auf<br />
die herausforderungen der künftigen Altersarbeit<br />
Altern hat viele Gesichter. Mit dem Blick auf die wachsende<br />
Anzahl alter und hochaltriger pflegebedürftiger Menschen werden<br />
neue Ansprüche an die Gestaltung sozial und gesundheitspolitischer<br />
Rahmenbedingungen gestellt. Im Alter erfolgen verdichtet<br />
Prozesse des Wandels. Es stellen sich neue, herausfordernde<br />
Fragen der selbstständigen Lebensgestaltung. Case Management<br />
in der Altersarbeit kann das unterstützende Umfeld stärken und<br />
beispielsweise bewirken, dass die Verweildauer in der akutstationären<br />
Behandlung vermindert, der «Drehtüreffekt» verlangsamt<br />
und die Übersiedlung in ein Heim vermieden oder zeitlich verzögert<br />
werden kann.<br />
Im neu konzipierten Fachseminar wird das Handlungskonzept<br />
Case Management zur Förderung einer selbstständigen Lebensgestaltung<br />
im Alter vorgestellt. Im Vordergrund stehen die<br />
theoretischen und praktischen Auseinandersetzungen mit den<br />
Verfahrensschritten und Fragen der Implementierung des Handlungskonzeptes<br />
Case Management im Bereich der Altersarbeit.<br />
Dozenten<br />
– Prof. Lukas Leber<br />
– Markus Bieri, dipl. Sozialarbeiter FH/Executive Master<br />
Gesetzliche Sozialarbeit<br />
Durchführung<br />
10./11. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 19. September 2010 (oder später auf Anfrage)<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KCM22<br />
Case Management<br />
einblick in eine methodische und strukturelle<br />
Innovation im Sozial-, Gesundheits- und Versicherungsbereich<br />
Case Management ist ein Verfahren zur Bearbeitung komplexer<br />
Problemlagen mittels zielorientierter und kooperativer Unterstützung<br />
durch mehrere Akteure. Case Management bedeutet<br />
aber auch, die Organisationsstruktur der eigenen Institution –<br />
in Koordination mit anderen Diensten – an neue Anforderungen<br />
zur Erbringung von arbeitsteiligen Dienstleistungen anzupassen.<br />
Der methodische Gewinn, den Case Management hervorbringen<br />
kann, kommt erst dann voll zum Tragen, wenn die Einführung<br />
von Case Management mit einem institutionellen und interinstitutionellen<br />
Innovationsprozess verbunden ist. Dieser Kurs vermittelt<br />
Ihnen eine Gesamtschau des Konzepts Case Management<br />
und einen Einblick in ausgewählte methodische Aspekte.<br />
Dozenten<br />
– Prof. Lukas Leber<br />
– Markus Bieri, dipl. Sozialarbeiter FH/Executive Master<br />
Gesetzliche Sozialarbeit<br />
Durchführung<br />
24./25. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010 (oder später auf Anfrage)<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KCM19<br />
54<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Weiterbildung Case Management<br />
im Suchtbereich<br />
Case Management gewinnt im Suchtbereich an Bedeutung. Die<br />
effektive Umsetzung von Case Management setzt voraus, dass<br />
Vorgesetzte und Mitarbeitende der umsetzenden Organisation<br />
über die notwendige Fachkompetenz verfügen. Die <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
bietet im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem<br />
Fachverband Sucht folgende Weiterbildungsangebote an:<br />
Kaderkurs Case Management<br />
Führungsverantwortliche werden in das Handlungskonzept Case<br />
Management eingeführt und erhalten einen Überblick über das<br />
methodische Verfahren.<br />
Nächste Durchführung: 8./9. November 2010<br />
Fachkurs Case Management<br />
In einem 12tägigen Fachkurs entwickeln Mitarbeitende ein praxisnahes<br />
Verständnis des Handlungsansatzes Case Management.<br />
Nächste Durchführung: 7. März bis 13. September 2011<br />
Aufbau Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
In einem an den Fachkurs anschliessenden 13tägigen Aufbaukurs<br />
erweitern die Case Manager ihre Methodenkompetenzen<br />
und vertiefen Ihre Kenntnisse zur institutionellen Verankerung von<br />
Case Management.<br />
Nächste Durchführung: 17. Oktober 2011 bis 13. März 2012<br />
Informationen und Anmeldung<br />
www.fachverbandsucht.ch
Veranstaltung<br />
Tagung:<br />
Case Management in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> –<br />
herausforderung oder Überforderung?<br />
Case Management hat seine Wurzeln in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, wird<br />
aber in der Schweiz bis heute in sozialen Einrichtungen kaum<br />
umgesetzt. Dies erstaunt angesichts der Tatsache, dass sich die<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> mit zunehmend komplexen Lebenslagen ihrer<br />
Zielgruppen konfrontiert sieht und die Ausdifferenzierung und die<br />
Spezialisierung der helfenden Institutionen ein hohes Mass an<br />
Koordinations und Kooperationsbedarf vermuten lässt.<br />
An der Tagung sollen Fragen und Lösungsansätze für eine erfolgversprechende<br />
Implementierung von Case Management<br />
in Handlungsfeldern der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> aufgegriffen und diskutiert<br />
werden.<br />
Die Fachtagung richtet sich an Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />
sowie an Führungskräfte und Behördenmitglieder aus<br />
dem Sozialbereich.<br />
Durchführung<br />
7. Februar 2011<br />
Hochschule Luzern, <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, Gebäude Lakefront,<br />
Inseliquai 12B, Luzern<br />
Informationen und Anmeldung<br />
(ab 18. Oktober 2010)<br />
www.hslu.ch/casemanagementsozialearbeit<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.case-management.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
55
MeDIATIoN uND KoNFLIKTMANAGeMeNT<br />
Kompetenzzentrum<br />
Media tion und Konfliktmanagement<br />
Unser Aus und Weiterbildungsangebot ermöglicht Ihnen,<br />
sich vom Basiskurs über eine anerkannte Ausbildung in Mediation<br />
bis hin zu einem Diploma of Advanced Studies (DAS) und<br />
anschlies send einem Master of Advanced Studies (MAS)<br />
zu qualifizieren.<br />
Damit bieten wir schweizweit das breiteste und am weitesten<br />
ausgebaute Angebot in Mediation sowie den bisher einzigen in<br />
der Schweiz anerkannten deutschsprachigen MASStudiengang<br />
in Mediation an. Sie haben die Möglichkeit, das Programm hinsichtlich<br />
der inhaltlichen Schwerpunkte und der Dauer Ihren<br />
Lern bedürfnissen anzupassen.<br />
Unser modular aufgebautes Angebot umfasst berufsbegleitende,<br />
praxisorientierte ein bis mehrtägige Kurse,<br />
– Certificate of Advanced Studies (CAS) Ausbildung in Mediation,<br />
– Diploma of Advanced Studies (DAS) Mediation im Umfang<br />
von 30 ECTS oder 900 Stunden Gesamtstudium,<br />
– Master of Advanced Studies (MAS) Mediation im Umfang<br />
von 60 ECTS oder 1800 Stunden Gesamtstudium.<br />
www.mediation.bfh.ch<br />
Prof. Yvonne hofstetter rogger<br />
dipl. Sozialarbeiterin und Mediatorin SDM<br />
Leiterin Kompetenzzentrum<br />
Mediation und Konfliktmanagement<br />
T +41 31 848 36 76<br />
yvonne.hofstetter@bfh.ch<br />
56<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Prof. Daniel Gasser<br />
Rechtsanwalt und Mediator SVM/SDM<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 76<br />
daniel.gasser@bfh.ch<br />
Infoveranstaltungen<br />
Am 7. Dezember 2010 führen wir eine Infoveranstaltung<br />
zu unseren Ausbildungsangeboten in Mediation und Konfliktmanagement<br />
durch.<br />
Sie findet ab 17.45 Uhr an der Hallerstrasse 8 in Bern statt.<br />
Anmeldung erwünscht mit beiliegender Antwortkarte oder unter<br />
www.mediation.bfh.ch<br />
Studienaufbau<br />
Stufe 1:<br />
CAS Ausbildung<br />
in Mediation<br />
Basiskurs<br />
13 Kurstage,<br />
4 Halbtage Intervision,<br />
Einführung in das<br />
Verfahren der Mediation<br />
sowie in die Rollengestaltung<br />
und (Denk)<br />
Haltung in der Mediation;<br />
Generalistische<br />
Ausrichtung, d.h. nicht<br />
auf ein bestimmtes<br />
Anwendungsfeld<br />
fokussiert<br />
Dauer: ca. 7 Monate<br />
Aufbauprogramm<br />
18 Kurstage, 6 Tage<br />
Supervision<br />
(Familienmediation<br />
16 resp. 8 Tage);<br />
Einführung in ein<br />
spezifisches<br />
Anwendungs feld<br />
sowie Vertiefung der<br />
generalistischen<br />
mediatorischen Kompetenzen<br />
und Praxisreflexion<br />
Dauer: ca. 1 bis 3 Jahre<br />
(selbst gesteuert)<br />
Stufe 2:<br />
DAS Mediation<br />
Diplommodul<br />
10 Kurstage,<br />
4 Halbtage Intervision<br />
Wahlmöglichkeiten<br />
aus anwendungsfeld<br />
spezifischen und<br />
methodischen Kursen<br />
Dauer: ca. 8 bis<br />
18 Monate<br />
(selbst gesteuert)<br />
Stufe 3:<br />
MAS Mediation<br />
CAS Theorie und<br />
Praxis der Mediation<br />
25 Kurstage,<br />
3 Tage Intervision<br />
Generalistische, praxisorientierte<br />
Weiterbildung<br />
für wissenschaftlich<br />
interessierte Mediato <br />
rinnen und Mediatoren<br />
Dauer: ca. 1 Jahr<br />
Mastermodul<br />
6 Halbtage Coaching,<br />
4 Halbtage Teilnahme<br />
an Kolloquien<br />
und Abschlusstag<br />
Dauer: ca. 1 Jahr<br />
MAS = Master of Advanced Studies<br />
DAS = Diploma of Advanced Studies<br />
CAS = Certificate of Advanced Studies<br />
Qualifiziert für Abschluss<br />
Anwendung<br />
mediatorischer Interventionsformen<br />
in der angestammten<br />
beruflichen Praxis<br />
selbstständige Durchführung<br />
von Mediationen<br />
oder kompetenten<br />
Transfer der Fähigkeiten<br />
als Mediator/in<br />
in die Berufspraxis<br />
Möglichkeit<br />
eines Abschlusses<br />
CAS Grundlagen<br />
der Mediation<br />
CAS Ausbildung<br />
in Mediation<br />
Zertifikat<br />
Abschlussarbeit<br />
mit Falldokumentation<br />
und theoretischer<br />
<strong>Arbeit</strong><br />
Qualifiziert für Abschluss<br />
erweiterte Praxisanwendung<br />
(mehrere Anwendungsschwerpunkte)<br />
DAS in Mediation<br />
Diplom<br />
Fachartikel oder<br />
Fall dokumentation<br />
Qualifiziert für Abschluss<br />
theoretisch fundierte<br />
Praxis in Mediation<br />
oder in Mediationsprojekten<br />
in hohem Masse<br />
reflektierte Praxis<br />
und Lehre in Mediation<br />
CAS Theorie und<br />
Praxis der Mediation<br />
Zertifikat<br />
Fachartikel oder<br />
Disposition<br />
für Masterarbeit<br />
MAS in Mediation<br />
Mastertitel/diplom<br />
Masterarbeit<br />
Weitere Informationen zu unserem Weiterbildungsangebot finden<br />
Sie unter www.mediation.bfh.ch.
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
MAS Mediation<br />
In der Mediation suchen Menschen, Gruppen und Organisationen<br />
in Konflikten unter Beizug von Mediatorinnen oder Mediatoren<br />
eigenverantwortlich nachhaltige Lösungen. Die Rolle der<br />
Mediatorin bzw. des Mediators ist prozesssteuernd, anleitend,<br />
unterstützend und überwachend. Gefordert sind von den Mediatoren<br />
eine bestimmte Haltung und ein möglichst breites Repertoire<br />
an Methoden und Techniken, die anwendungsfeldspezifisch<br />
variieren. Dieser MASStudiengang ermöglicht eine Erweiterung<br />
und Vertiefung des Wissens und Praxisfelds der Mediation. Er<br />
verbindet das Training praktischer Kompetenzen mit dem Erwerb<br />
von mediationsrelevantem Wissen aus verschiedenen Disziplinen<br />
und der Reflexion des eigenen Denkens und Handelns.<br />
Zielgruppe<br />
Ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren. Wer noch keine<br />
Mediationsausbildung hat, beginnt mit dem Basiskurs.<br />
Ziele<br />
Mit Abschluss des Studiums verfügen die Absolventinnen und<br />
Absolventen nebst ihren vertieften praktischen Kompetenzen<br />
über ein interdisziplinäres, theoretisches Wissen auf dem ganzen<br />
Gebiet der Mediation. Sie verfügen über die notwendigen<br />
Ressourcen, um anspruchsvolle Mediationen in mehreren<br />
Anwendungsfeldern situationsgerecht zu gestalten.<br />
Studienaufbau<br />
– Der MASStudiengang ist modular aufgebaut und schliesst<br />
an den DASStudiengang Mediation an.<br />
– Der CASStudiengang Theorie und Praxis der Mediation<br />
(siehe Seite 58) ist entweder ein Element des MASStudiengangs<br />
oder eine Möglichkeit zur Weiterbildung für ausgebild<br />
ete Mediatorinnen und Mediatoren.<br />
– Das Mastermodul mit der Masterarbeit führt zum Abschluss<br />
Master of Advanced Studies MAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Mediation.<br />
Der Entscheid, die Mediationsausbildung bis zum MAS<br />
Abschluss weiterzuführen, wird dank des modularen Aufbaus<br />
grundsätzlich erst nach der bereits erfolgten Ausbildung zur<br />
Mediatorin, zum Mediator getroffen. Wer anderweitig schon eine<br />
anerkannte Ausbildung in Mediation erworben hat, kann unter<br />
gewissen Voraussetzungen direkt ins Diplommodul einsteigen.<br />
Abschluss<br />
Master of Advanced Studies MAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Mediation<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Yvonne Hofstetter Rogger<br />
Durchführung<br />
Der vollständige MASStudiengang dauert berufsbegleitend<br />
ca. 4 bis 6 Jahre (je nach individueller Studiengestaltung) und<br />
entspricht einem Jahr Vollzeitstudium.<br />
Code: MMED1<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.mediation.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
DAS Mediation<br />
Sich in der Mediation zu etablieren setzt eine gute Mediationsausbildung<br />
voraus, die auf ein solides berufliches Fundament<br />
und Erfahrung aufbauen kann. Der Titel Diploma of Advanced<br />
Studies ersetzt zwar nicht andere für den Praxiseinstieg günstige<br />
Voraussetzungen wie Netzwerk, Bekanntheitsgrad und Vertrauensvorschuss,<br />
doch mit diesem Abschluss bringen Sie zum<br />
Ausdruck, dass Sie eine breitere Ausbildung in Mediation mitbringen<br />
als die meisten anderen Bewerberinnen und Bewerber.<br />
Der DASStudiengang ermöglicht Ihnen, die Studienleistungen,<br />
die Sie für die Weiterbildung als Mediatorin erbringen, für einen<br />
höheren Abschluss zu nutzen. Der Schritt vom Certificate<br />
of Advanced Studies (CAS) in Ausbildung in Mediation zum<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS) in Mediation ist verhältnismässig<br />
klein.<br />
Zielgruppe<br />
Der DASStudiengang ist interprofessionell ausgerichtet und<br />
richtet sich an Fachleute aus den Bereichen <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>,<br />
Recht, Führung, Beratung, Pädagogik, Psychologie, Technik,<br />
Gesundheitswesen usw.<br />
Ziele<br />
– Sie verfügen über die Qualifikation für die selbstständige<br />
Durchführung von Mediationen nach den Standards<br />
des Schweizerischen Dachverbands Mediation respektive<br />
des Schweizerischen Vereins für Mediation.<br />
– Sie besitzen die notwendigen Ressourcen, um in mehreren<br />
Anwendungsfeldern der Mediation tätig zu sein.<br />
– Sie verfügen über ein breites methodisches Repertoire.<br />
– Sie kennen verschiedene Modelle der Mediation und<br />
der mediativen Konfliktintervention und können zunehmend<br />
die Verfahren der jeweiligen Situation anpassen.<br />
– Sie haben sich mit einem für Ihre Praxis bedeutsamen Thema<br />
individuell und vertieft auseinandergesetzt.<br />
Studienaufbau<br />
Der DASStudiengang besteht aus folgenden Modulen:<br />
– Modul 1: 13 Tage Basiskurs Mediation (siehe Seite 59)<br />
– Modul 2: 24 Tage Aufbauprogramm mit Abschluss des CAS<br />
Studiengangs Ausbildung in Mediation (siehe Seite 58)<br />
– Modul 3: 10 Tage Diplommodul mit Diplomarbeit, bestehend<br />
aus der Abschlussarbeit des CASStudiengangs Ausbildung<br />
in Mediation und einem publizierbaren Artikel bzw. einer<br />
zusätzlichen Falldokumentation<br />
Die Kurse im Diplommodul werden aus dem Baukastenangebot<br />
des Kompetenzzentrums Mediation und Konfliktmanagement<br />
individuell zusammengestellt.<br />
Abschluss<br />
Diploma of Advanced Studies DAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Mediation<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Yvonne Hofstetter Rogger<br />
Durchführung<br />
Dauer je nach ausgewähltem Programm zwischen 2 und<br />
4 Jahren, Beginn mit jedem Basiskurs Mediation<br />
Code: DMED1<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
57
MeDIATIoN uND KoNFLIKTMANAGeMeNT<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS Ausbildung in Mediation<br />
Mit wählbarem Anwendungsschwerpunkt<br />
Wer Mediation als Dienstleistung praktizieren will, braucht über<br />
den Basiskurs Mediation hinaus sowohl erweiterte und vertiefte<br />
methodische Kompetenzen als auch Knowhow, um in einem<br />
spezifischen Kontext mediieren zu können. Die modulare Ausbildung<br />
in Mediation erlaubt es den Teilnehmenden, sich in einem<br />
wählbaren Anwendungsschwerpunkt für die selbstständige<br />
Durchführung von Mediationen gemäss den Ausbildungsstandards<br />
des Schweizerischen Dachverbands Mediation (SDM)<br />
zu qualifizieren.<br />
Die wählbaren Anwendungsschwerpunkte sind:<br />
– Mediation in und zwischen Organisationen (Wirtschaft)<br />
– Mediation in und zwischen Organisationen<br />
(Wirtschaft und öffentlicher Bereich)<br />
– <strong>Soziale</strong> und interkulturelle Mediation (Konflikte im sozialen<br />
Nahraum von Familie und Nachbarschaft)<br />
– Schulmediation und mediatives Handeln in der<br />
pädagogischen <strong>Arbeit</strong><br />
– Mediation in strafrechtsrelevanten Konflikten<br />
(OpferTäterMediation)<br />
Zielgruppe<br />
Fachleute aus den Bereichen <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, Recht, Führung,<br />
Beratung, Pädagogik, Psychologie, Technik usw.<br />
Leitung<br />
Prof. Yvonne Hofstetter Rogger<br />
Auskunft<br />
Lucia Walter, T +41 31 848 36 76, lucia.walter@bfh.ch<br />
Durchführung<br />
37 Studientage (inkl. Basiskurs), ein Einstieg ist mit jedem<br />
Basiskurs Mediation möglich<br />
Kosten<br />
max. CHF 16 000.– (inkl. Basiskurs)<br />
Code: CMED1<br />
CAS Ausbildung in Mediation<br />
Mit Spezialisierung Familienmediation<br />
Wer Mediation als Dienstleistung praktizieren und sich zudem auf<br />
Familienmediation spezialisieren will, wählt nach dem Basiskurs<br />
Mediation das Vertiefungsprogramm Familienmediation. Unter<br />
Familienmediation ist Mediation aller Arten von Familienkonflikten<br />
zu verstehen wie Trennung und Scheidung, Erbschaft und Firmenübergang<br />
usw.<br />
Der Studiengang umfasst – anschliessend an den Basiskurs –<br />
4 viertägige Kurse, 8 Tage Gruppen supervision und die schriftliche<br />
Abschlussarbeit. Der Transfer des Gelernten auf andere<br />
Anwendungsfelder wird im Unterricht und in der Supervision<br />
unterstützt. Der CASStudiengang ist vom europäischen Forum<br />
für Ausbildung und Forschung in Familienmediation und<br />
den schweizerischen Verbänden SVM und SDM anerkannt.<br />
Zielgruppe<br />
Fachleute aus den Bereichen <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, Recht, Psychologie<br />
usw., die nach Abschluss des Basiskurses Mediation eine Vollausbildung<br />
mit Spezialisierung in Familienmedation anstreben<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Daniel Gasser<br />
58<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Durchführung<br />
37 Studientage (inkl. Basiskurs),<br />
ein Einstieg ist mit jedem Basiskurs Mediation möglich<br />
Kosten<br />
ca. CHF 15 000.– (inkl. Basiskurs)<br />
Code: CMED5<br />
CAS Grundlagen der Mediation<br />
Der CASStudiengang besteht aus dem Basiskurs Mediation sowie<br />
zwei Transfertagen und bietet die Möglichkeit, sich mit Mediation<br />
vertraut zu machen und mediatorische Herangehensweisen in die<br />
eigene <strong>Arbeit</strong> zu integrieren. Dieser Studiengang bietet eine<br />
Zwischenzertifizierung auf dem Weg zum Zertifikat CAS Mediative<br />
Konfliktintervention. Anwältinnen und Anwälte SAV können nach<br />
erfolgreichem Abschluss dieses CASStudiengangs mit dem<br />
Besuch einer zusätzlichen Kurseinheit die Anerkennung als Mediatorin/Mediator<br />
SAV anstreben.<br />
Zielgruppe<br />
Fachleute aus den Bereichen <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, Recht, Führung,<br />
Beratung, Pädagogik, Psychologie, Technik usw.<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Daniel Gasser<br />
Durchführung<br />
15 Studientage (inkl. Basiskurs), ein Einstieg ist mit jedem<br />
Basiskurs Mediation möglich<br />
Kosten<br />
CHF 5250.– (inkl. Basiskurs)<br />
Code: CMED6<br />
CAS Theorie und Praxis der Mediation<br />
Die Mediationsausbildung ist in erster Linie praxisorientiert. Wer<br />
hinter die Praxis schauen und theoretische Grundlagen verstehen<br />
will, besucht diesen CASStudiengang, der auf einer Ausbildung in<br />
Mediation aufbaut. Er richtet sich an Fachleute verschiedener<br />
beruflicher Herkunft, die anspruchsvolle Mediationen durchführen,<br />
Mediationsprojekte konzipieren oder sich fachlich auf Aufgaben<br />
im Unterricht oder in der Forschung vorbereiten wollen. Die Teilnehmenden<br />
vertiefen ihre Kenntnisse, die dem Verständnis von Menschen<br />
in Konflikten und von Konflikten betroffenen Systemen sowie<br />
einer reflektierten Betrachtung von Mediationsprozessen dienen.<br />
Zielgruppe<br />
Ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren<br />
(oder kurz vor Abschluss ihrer Ausbildung stehende)<br />
Leitung<br />
Prof. Yvonne Hofstetter Rogger<br />
Auskunft<br />
Lucia Walter, T +41 31 848 36 76, lucia.walter@bfh.ch<br />
Durchführung<br />
25 Studientage, individuell ausgewählt aus unserem Kursangebot<br />
für ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren, Einstieg jederzeit<br />
möglich<br />
Kosten<br />
Je nach ausgewähltem Programm ca. CHF 9700.–<br />
Code: CMED7
Kurse<br />
Basiskurs Mediation<br />
Konflikte gehören zum Zusammenleben von Menschen und Gruppen.<br />
Der Alltag der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, der <strong>Arbeit</strong>swelt, der juristischen<br />
Praxis, der Schule usw. ist von Konflikten geprägt. Konflikte<br />
führen nicht selten zu scheinbar ausweglosen Situationen, zu<br />
unheilvollen Brüchen in Beziehungen, materiellen und immateriellen<br />
Kosten und oft zu langfristig negativen Folgen nicht nur für<br />
die Unterlegenen, sondern auch für betroffene Dritte oder gar den<br />
scheinbaren Gewinner. Fachleute unterschiedlicher Berufe, die<br />
professionell mit Konflikten zu tun haben, finden in der Med i ation<br />
Möglichkeiten der konstruktiven Bearbeitung von Konflikten,<br />
die sie in ihre Praxis übertragen können. Mediation bedeutet freiwillige<br />
Selbstregulierung von Konflikten mit Unterstützung allparteilicher<br />
Dritter ohne Entscheidungsgewalt. Ziel ist die Entwicklung<br />
einer tragfähigen Konfliktregelung durch die Beteiligten<br />
selbst. Dieser Basiskurs bietet Ihnen die Möglichkeit, sich mit<br />
Mediation vertraut zu machen und zunehmend Elemente der mediatorischen<br />
Praxis in Ihre <strong>Arbeit</strong> zu integrieren. Zudem ermöglicht<br />
er Ihnen, sich über die Eignung und die weiteren Perspektiven<br />
als Mediatorin, als Mediator klar zu werden und anschliessend die<br />
vollständige Ausbildung in Mediation zu absolvieren.<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Daniel Gasser<br />
Durchführung<br />
13 Kurstage<br />
Nächste Durchführung: November 2010 bis April 2011;<br />
Anmeldeschluss: 22. Oktober 2010<br />
Weitere Durchführungen ab März und Juni 2011<br />
Kosten<br />
CHF 4450.–<br />
Es ist möglich, nach dem Basiskurs zusätzlich zwei Transfertage<br />
und Kompetenznachweise zu erbringen und mit dem Zertifikat<br />
CAS Grundlagen der Mediation abzuschliessen. Die Zusatzkosten<br />
belaufen sich auf CHF 800.–.<br />
Code: KMED1<br />
Die Stimme des Kindes – Das themen -<br />
z entrierte Kinder-Interview in Scheidungsberatung<br />
und Familienmediation<br />
Struktur, Prozess und Inhalte<br />
Laut Scheidungsforschung werden die meisten Scheidungskinder<br />
über die zu erwartenden persönlichen Trennungs und Scheidungsfolgen<br />
im Unklaren gelassen und nicht auf ihre eigenen<br />
Vorstellungen zu den zukünftigen familiären Lebensverhältnissen<br />
angesprochen. Sie beklagen vielmehr die fehlende Kontrolle über<br />
ihr Leben und berichten in der Regel von verschiedenen, damit<br />
verbundenen Gefühlslagen (des Ausgeschlossenseins, der Enttäuschung<br />
und der Wut).<br />
Modelle, wie der Stimme des Kindes in der Scheidungsberatung<br />
und Scheidungsmediation Gehör verschafft werden kann, favorisieren<br />
in der Regel ein themenzentriertes KinderInterview, dessen<br />
Ergebnisse, soweit sie vom Kind autorisiert worden sind, den<br />
Erwachsenen in einem mündlichen Bericht zur Verfügung gestellt<br />
werden. Intention ist es, die Kompetenzen der Eltern zu erweitern<br />
und sie mit zusätzlichen Informationen über die Fragen und Anliegen<br />
ihres Kindes in der familiären Scheidungssituation auszustatten.<br />
Damit ist die Erwartung verbunden, dass die Erwachsenen –<br />
neben ihren eigenen Prioritäten und Realitäten – auch die Agenda<br />
ihrer Kinder berücksichtigen können.<br />
Dozent<br />
Hanspeter Bernhardt, DiplomPsychologe, Mediator<br />
(BAFM/NCRC); private Praxis für Mediation und Konfliktmanagement<br />
in München; Supervisor und Ausbildner<br />
für Mediation in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
Durchführung<br />
19./20./21. Mai 2011, 9.15–16.45 Uhr bzw.<br />
samstags 9.15–12.45 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 19. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 850.–<br />
Code: KMED65<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.mediation.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
59
MeDIATIoN uND KoNFLIKTMANAGeMeNT<br />
Perspektivenwechsel in Mediation<br />
und Beratung<br />
Entscheidende Wendepunkte im Mediationsgespräch, das erleben<br />
Mediatorinnen und Mediatoren immer wieder, lassen sich<br />
nicht mit der Brechstange erzwingen, sie lassen sich nicht<br />
herbeireden – sie geschehen. Plötzlich erscheint alles in einem<br />
veränderten Licht, plötzlich sind die Parteien bereit, nicht nur<br />
die eigenen, sondern auch die Anliegen der anderen Seite als<br />
gemeinsame Aufgabe zu verstehen. Stets ist dabei ein Perspektivenwechsel<br />
im Spiel – die Einsicht in «die guten Gründe, welche<br />
die andere Seite für ihr blödes Verhalten hatte». Ein Perspektivenwechsel<br />
lässt sich herbeiführen. Zu den mittlerweile gut eingeführten<br />
Verfahren gehört KPA ® , die Analyse der Konfliktperspektiven.<br />
Dieses von Inmedio entwickelte <strong>Arbeit</strong>sinstrument wird<br />
in der Mediation eingesetzt, aber auch in der Einzelberatung und<br />
in der kollegialen Beratung. Es baut auf den Grundhaltungen<br />
von Mediation auf und ermöglicht in einem zeitlich gut eingegrenzten<br />
Rahmen lösungs und ressourcenorientiertes <strong>Arbeit</strong>en.<br />
Die intensive Einfühlungsarbeit in die Konflikthintergründe erschliesst<br />
neue Handlungsmöglichkeiten und Lösungsoptionen.<br />
Dozierende<br />
Ljubjana Wüstehube, GestaltPsychotherapeutin, Ausbildnerin für<br />
Mediation (BM/BMWA), Organisationsberaterin, Inmedio, Institut<br />
für Mediation, Beratung, Entwicklung, Berlin und Frankfurt/Main<br />
Durchführung<br />
15./16. Juni 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 15. April 2011<br />
Kosten<br />
CHF 750.–<br />
Code: KMED21<br />
Fachkurs Konfliktmanagement<br />
Detaillierte Ausschreibung siehe Seite 50<br />
Code: KMED55<br />
Das umfangreiche Kursangebot des Kompetenzzentrums<br />
Media tion und Konfliktmanagement finden Sie unter<br />
www.mediation.bfh.ch/kurse.<br />
60<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Veranstaltung<br />
«elder Mediation» Internationales<br />
Symposium 2011<br />
Fourth World Summit & Symposium<br />
«Mediation in age related issues», d.h. Mediation zu Fragestellungen<br />
rund um das Älterwerden, wird unter dem Begriff<br />
«Elder Mediation» praktiziert. Das «Elder Mediation International<br />
Network – EMIN» leistet Pionierarbeit, um dieses Anwendungsfeld<br />
der Mediation zu konzeptualisieren und zu positionieren.<br />
Es sind spezifische Kompetenzen und Wissensbestände notwendig,<br />
um ältere Menschen und ihr Umfeld in der konstruktiven<br />
Konfliktbewältigung und prävention mittels Mediation zu unterstützen.<br />
Diese Fragestellungen interessieren einerseits Fachleute der<br />
Gerontologie und andererseits Mediatorinnen und Mediatoren.<br />
Von ihnen hängt es ab, ob und wie Mediation in diesem Feld<br />
einen angemessenen Platz im Dienste der Partizipation aller<br />
Beteiligten findet. Das «Elder Mediation International Network –<br />
EMIN» ist auf Initiative kanadischer und USamerikanischer<br />
Mediatorinnen und Gerontologen hin entstanden. Es führt alljährlich<br />
einen WorldSummit durch und gewinnt mit diesem Symposium<br />
von Jahr zu Jahr Resonanz in neuen Ländern. Im Mai 2011<br />
wird der WorldSummit in Bern durchgeführt. Er wird von<br />
Cura viva und dem Kompetenzzentrum Mediation und Konfliktmanagement<br />
sowie dem Kompetenzzentrum Gerontologie der<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> getragen und unterstützt von der Fachgruppe<br />
Angewandte Gerontologie (FGAG) der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Gerontologie (SGGSSG). Die Kongresssprachen<br />
sind Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung). Es wird<br />
sich weniger um einen wissenschaftlichen Kongress handeln<br />
als vielmehr um ein internationales Treffen von Praktikerinnen<br />
und Praktikern. Das Symposium wird von dem leben, was die<br />
Teilnehmenden an Erfahrungen und Kenntnissen einbringen.<br />
Durchführung<br />
9./10./11. Mai 2011, Montag 13.30 Uhr bis<br />
Mittwoch ca. 16.30 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 500.–<br />
Code: SMED1
QuALITÄTSMANAGeMeNT<br />
Kompetenzzentrum<br />
Qualitätsmanagement<br />
Das Richtige richtig machen. Vereinbarte Qualität und Ziele erreichen,<br />
die Leistungserbringung sicherstellen und laufend verbessern,<br />
kunden und klientenorien tiert denken und handeln: Im<br />
Sozial und Gesundheitswesen werden diese herausfordernden<br />
Themen immer wichtiger.<br />
Die Experten des Kompetenzzentrums Qualitätsmanagement<br />
der <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong> vermitteln ihren Kundinnen und<br />
Kunden Fachwissen in allen Fragen der Qualität und des Qualitätsmanagements.<br />
Unser Weiterbildungsangebot ermöglicht Ihnen<br />
– das Erreichen und Sicherstellen der nötigen und<br />
vereinbarten Qualität;<br />
– die Weiterentwicklung Ihrer Organisation;<br />
– die effektive Umsetzung von Qualitätsmanagement<br />
in der täglichen Praxis und im eigenen Umfeld;<br />
– die Vertiefung der fachlichen Kenntnisse.<br />
Praxiserfahrene Dozenten vermitteln die Grundlagen der<br />
Qualitätsarbeit, des Qualitäts und Prozess managements,<br />
der Messung der Wirkung und des Nachweises der Qualität.<br />
Weiterbildung in Qualitätsmanagement ist eine Investition<br />
in die Zukunft!<br />
www.qm.bfh.ch<br />
Prof. Philipp Schneider<br />
dipl. Sozialpädagoge<br />
Leiter Kompetenzzentrum<br />
Qualitätsmanagement<br />
T +41 31 848 36 50<br />
philipp.schneider@bfh.ch<br />
Prof. Christoph Gehrlach<br />
DiplomPflegewirt und MBA<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 37 05<br />
christoph.gehrlach@bfh.ch<br />
Prof. Libero Delucchi<br />
eidg. dipl. Organisator<br />
Dozent und Projektleiter<br />
T +41 31 848 36 75<br />
libero.delucchi@bfh.ch<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS Qualitätsmanagement<br />
Qualität bei personenbezogenen Dienstleistungen<br />
mit den Schwerpunkten <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>Soziale</strong> Dienste<br />
und Verwaltung<br />
Das Richtige richtig tun, zweckmässig und wirksam arbeiten,<br />
die eigene Qualitätsfähigkeit sicherstellen und nachweisen:<br />
Dies sind die aktuellen Herausforderungen für Organisationen im<br />
Sozial und Gesundheitswesen. Leistung, Qualität und Wirkung<br />
werden nicht nur durch die Strukturen und Prozesse sondern<br />
immer auch durch die verschiedenen Anspruchsgruppen wie<br />
Klientinnen und Klienten und deren Umfeld mit beeinflusst. Die<br />
Qualität personenbezogener Dienstleistungen ist keine abso lute<br />
Grösse, sondern entsteht im Zusammenspiel aller am Dienstleistungsprozess<br />
Beteiligten und ist letztlich eine subjektive Erfahrung.<br />
Ein umfassendes Verständnis dieser Ausgangslage<br />
und der richtige Umgang mit dem Thema Qualität sind daher<br />
unerlässlich.<br />
Zielgruppe<br />
Qualitätsmanager, qualitätsverantwortliche Fach und Führungspersonen<br />
des Sozialwesens und der öffentlichen Verwaltung<br />
sowie Behördenmitglieder<br />
Leitung<br />
Prof. Philipp Schneider<br />
Durchführung<br />
25 Studientage, November 2010 bis März 2012<br />
Anmeldeschluss: 10. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 7800.–<br />
Code: CSOZ5<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.qm.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
61
QuALITÄTSMANAGeMeNT<br />
Kurse<br />
Total Quality Management (TQM)<br />
und eFQM-Modell<br />
einstieg in die TQM-Philosophie und das excellence-<br />
Modell der eFQM (european Foundation for Quality<br />
Management)<br />
Total Quality Management (TQM) ist einerseits eine Philosophie<br />
der Unternehmensführung und anderseits eine systematische<br />
Vorgehensweise, um Organisationen zu Spitzenleistungen und<br />
exzellenten Ergebnissen zu führen. Das europäische Excellence<br />
Modell der EFQM (European Foundation for Quality Management)<br />
bildet die Grundlage zu einer umfassenden Bewertung einer<br />
Organisation.<br />
Dieser Kurs führt in die allgemeinen Grundlagen und Ziele des<br />
TQM und des EFQMModells ein.<br />
Dozent<br />
Prof. Libero Delucchi<br />
Durchführung<br />
13. Oktober 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 20. September 2010 (oder später auf Anfrage)<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KQM3<br />
Business excellence Assessor /<br />
Assessorin (eFQM)<br />
offiziell lizenzierte Ausbildung zum eFQM-Assessor /<br />
zur eFQM-Assessorin<br />
Das europäische ExcellenceModell der EFQM (European<br />
Foundation for Quality Management) bildet die Grundlage zur<br />
umfassenden Bewertung einer Organisation. Ob in der eigenen<br />
Organisation oder in fremden Unternehmen – Sie lernen<br />
Verbesserungspotenziale aufzuzeigen, um die Organisation in<br />
Richtung Excellence weiter zu entwickeln.<br />
Dieser Kurs führt ein in die allgemeinen Grundlagen und Ziele des<br />
EFQMModells und der AssessmentMethoden und schliesst mit<br />
einem offiziellen Ausweis ab.<br />
Dozent<br />
Prof. Libero Delucchi<br />
Durchführung<br />
20./21. Oktober und 17. November 2010<br />
Anmeldeschluss: 20. September 2010 (oder später auf Anfrage)<br />
Kosten<br />
CHF 1800.– (inkl. offizielle EFQMUnterlagen)<br />
Code: KQM1<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.qm.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
62<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Prozessmanagement<br />
Systematische Steuerung und optimierung<br />
von Prozessen in organisationen<br />
Prozessmanagement richtet die Schlüsselprozesse der Organisation<br />
zur Leistungserbringung konsequent an der Unternehmensstrategie<br />
aus und steuert diese so, dass die Leistungs und<br />
Wettbewerbsfähigkeit optimal gewährleistet ist.<br />
Der Kurs führt in die allgemeinen Grundlagen und Ziele des Prozessmanagements<br />
ein und verschafft den Teilnehmenden einen<br />
breiten Überblick über die aktuellen Methoden und Vorgehensweisen<br />
bei der Entwicklung und Evaluation von Prozessen.<br />
Teilnehmende aus dem Gesundheitswesen werden in die spezifischen<br />
Anforderungen an Clinical Pathways (Behandlungspfade)<br />
sowie deren Entwicklung eingeführt.<br />
Dozenten<br />
– Prof. Libero Delucchi<br />
– Prof. Christoph Gehrlach<br />
Durchführung<br />
26./27. Oktober und 9. November 2010<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KQM5<br />
risikomanagement in <strong>Soziale</strong>n Diensten<br />
und in der Verwaltung<br />
erkennen und umgang mit risiken und Missbrauch<br />
Risiken, kritische Situationen und Missbrauch können für soziale<br />
Organisationen erhebliche personelle, finanzielle und rechtliche<br />
Folgen haben. Sei es, wenn die Klientinnen und Klienten zu Schaden<br />
kommen oder aber Leistungen missbräuchlich bezogen werden.<br />
Zudem verpflichten Verordnungen und Auflagen Behörden,<br />
Trägerschaften und Führung, geeignete Massnahmen zu treffen<br />
und interne Kontrollsysteme – sogenannte IKS – einzurichten.<br />
Der Umgang mit Risiken und Missbrauch wird in der Öffentlichkeit<br />
zunehmend diskutiert, so dass es sich lohnt, ihnen mit klaren<br />
Strategien und Massnahmen entgegenzuwirken (Risikomanagement).<br />
Der Kurs führt in die Grundlagen des Risikomanagements ein<br />
und stellt die nötigen Instrumente und Prozesse vor.<br />
Dozent<br />
Prof. Philipp Schneider<br />
Durchführung<br />
28./29. Oktober 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 30. September 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KSOZ12
Prozessmanagement – Systematische<br />
Steuerung und optimierung der Prozesse<br />
einer organisation [neu]<br />
Im Prozessmanagement werden die Schlüsselprozesse der Organisation<br />
zur Leistungserbringung konsequent an der Strategie ausgerichtet<br />
und so gesteuert, dass sie die Leistungs und Wettbewerbsfähigkeit<br />
optimal gewährleisten. Der Kurs führt in die allgemeinen<br />
Grundlagen und Ziele des Prozessmanagements ein.<br />
Dozent<br />
Prof. Libero Delucchi<br />
Durchführung<br />
23. November 2010 (Vormittag)<br />
Anmeldeschluss: 31. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 180.–<br />
Code: KQM21<br />
Die revision des eFQM-Modells 2010<br />
Die Änderungen des neuen eFQM-Modells<br />
Das ganzheitliche ExcellenceModell der EFQM wurde Ende 2009<br />
einer umfassenden Revision unterzogen. Der Kurs vermittelt die<br />
relevanten Änderungen im Modell 2010.<br />
Dozent<br />
Prof. Libero Delucchi<br />
Durchführung<br />
1. Dezember 2010 (Vormittag)<br />
Anmeldeschluss: 15. November 2010<br />
Kosten<br />
CHF 320.– inkl. Unterlagen (neue EFQMBroschüre)<br />
Code: KQM23<br />
unternehmensentwicklung<br />
nach dem eFQM-Modell [neu]<br />
Total Quality Management (TQM) ist einerseits eine Philosophie<br />
der Unternehmensführung und anderseits eine systematische<br />
Vorgehensweise, um Organisationen zu Spitzenleistungen und<br />
exzellenten Ergebnissen zu führen. Das europäische Excellence<br />
Modell der EFQM (European Foundation for Quality Management)<br />
bildet die Grundlage zu einer umfassenden Bewertung einer<br />
Organisation mit dem Ziel, Stärken und Verbesserungspotenziale<br />
systematisch zu identifizieren.<br />
Dieser Kurs führt ein in die allgemeinen Grundlagen und Ziele des<br />
TQM und des EFQMModells und zeigt praktische Umsetzungsmöglichkeiten<br />
in den Gemeinden auf.<br />
Dozenten<br />
– Prof. Libero Delucchi<br />
– Roland Britt, Betriebswirtschafter HF,<br />
ehem. Gemeinde schreiber in Cham<br />
Durchführung<br />
7. Dezember 2010<br />
Anmeldeschluss: 20. November 2010<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KQM22<br />
Qualitätsmanagement – Wirrwarr<br />
oder konzertiertes Zusammenspiel?<br />
Die vielfältigen Modelle, Konzepte und Tools<br />
des Qualitätsmanagements überblicken, einordnen<br />
und beurteilen<br />
«Qualitätsmanagement» ist in aller Munde, und die meisten<br />
Organisationen setzen sich heute mit Qualitätsfragen auseinander.<br />
Mit der zunehmenden Bedeutung von Qualitätssicherung bzw.<br />
Qualitätsmanagement steigt die Zahl der Begriffe, Modelle,<br />
Konzepte und Tools ebenso wie die Zahl der Beratungsfirmen,<br />
die ihre Dienste zur Sicherung von Qualität in Organisationen<br />
anbieten.<br />
Dieser Kurs führt Sie in die Grundlagen und Ziele des Qualitätsmanagements<br />
ein. Er gibt einen breiten Überblick über die bestehenden<br />
Konzepte und deren Zusammenhänge und liefert Ihnen<br />
Beurteilungs sowie Entscheidungskriterien für die Nutzung der<br />
verschiedenen Ansätze in Ihrer beruflichen Praxis.<br />
Dozenten<br />
– Prof. Libero Delucchi<br />
– Prof. Christoph Gehrlach<br />
– Prof. Philipp Schneider<br />
Durchführung<br />
10./11. Februar 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 10. Januar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KQM2<br />
Ausbildung zur internen Auditorin /<br />
zum internen Auditor<br />
Durchführen von internen Audits und Vorbereiten von<br />
externen Audits im Sozial- und Gesundheitswesen<br />
Audits dienen der systematischen Überprüfung und Bewertung<br />
von Vorgaben, Tätigkeiten, Vereinbarungen und Ergebnissen.<br />
Auditoren und Auditorinnen stellen fest, ob die qualitätsbezogenen<br />
Tätigkeiten richtig erbracht und die angestrebten Wirkungen<br />
und Ergebnisse erreicht wurden. Bei internen Audits beurteilen<br />
fachlich kompetente Kolleginnen oder Kollegen (interne Auditoren<br />
und Auditorinnen) in einer konstruktiven Atmosphäre die <strong>Arbeit</strong>en<br />
im Qualitätsmanagement, üben konstruktive Kritik und zeigen<br />
Verbesserungsmöglichkeiten auf. Interne Audits bieten die Möglichkeit,<br />
eigene Stärken und Schwächen zu erkennen, eine interne<br />
Standortbestimmung vorzunehmen und mögliche externe Audits<br />
vorzubereiten.<br />
Dozent<br />
Prof. Philipp Schneider<br />
Durchführung<br />
26./27. Mai 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 25. April 2011<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KQM6<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
63
Kursreihe Qualitätsmanagement<br />
in organisationen des Sozialwesens<br />
und der Verwaltung<br />
Qualitätsbeauftragten sowie interessierten Führungs-<br />
und Fachkräften bietet die Kursreihe Qualitätsmanagement<br />
eine massgeschneiderte, den persönlichen<br />
Bedürfnissen angepasste Vertiefung in das Qualitätsmanagement<br />
von Dienstleistungsorganisationen des<br />
Sozialwesens und der Verwaltung.<br />
Die Kurse können einzeln besucht oder gesamthaft zu<br />
einem CAS-Studiengang erweitert werden.<br />
einführung, Grundlagen Qualität<br />
und Qualitätsmanagement, Quick-Scan<br />
Qualitätsmanagement in organisationen<br />
des Sozialwesens und in der Verwaltung<br />
Durchführung<br />
5./6. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 10. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 760.–<br />
Code: KQM12<br />
Qualitätsmanagement-Systeme<br />
Prozessmanagement<br />
Durchführung<br />
16./17. Dezember 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 20. November 2010<br />
Kosten<br />
CHF 760.–<br />
Code: KQM24<br />
Anspruchsgruppenorientierung,<br />
Fehler- und Beschwerdemanagement<br />
Durchführung<br />
24./25. Januar 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 20. Dezember 2010<br />
Kosten<br />
CHF 760.–<br />
Code: KQM13<br />
64<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Selbstevaluation, Audits, Best-Practice<br />
einführen von Projekten<br />
Durchführung<br />
29./30. April 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 2. April 2011<br />
Kosten<br />
CHF 760.–<br />
Code: KQM25<br />
Nachweis der Qualitäts- und<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Qualitätsentwicklung ist organisationsentwicklung<br />
Durchführung<br />
7./8. September 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 12. August 2011<br />
Kosten<br />
CHF 760.–<br />
Code: KQM26<br />
Qualitätsmanagement in der Praxis<br />
Stolpersteine, erfahrungen aus der Praxis<br />
Durchführung<br />
11./12. November 2011, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2011<br />
Kosten<br />
CHF 760.–<br />
Code: KQM27<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.qm.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.
GeroNToLoGIe<br />
Kompetenzzentrum<br />
Gerontologie<br />
Das Kompetenzzentrum Gerontologie bietet interdisziplinäre<br />
Weiterbildungsstudiengänge sowie Kurse an und führt<br />
Fach tagungen durch.<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
Im MASStudiengang Gerontologie werden Kader und Multiplikatoren<br />
für das breite Feld der gerontologischen Praxis ausgebildet.<br />
Der Studiengang bietet einen umfassenden Einblick in<br />
gerontologische Fragestellungen und Forschung. Im Rahmen der<br />
Masterarbeit wird ein individuell wählbarer Schwerpunkt angewandter<br />
Gerontologie bearbeitet.<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
Die DASStudiengänge haben einen thematischen Schwerpunkt<br />
in einem spezifischen Feld angewandter Gerontologie. Absolventinnen<br />
und Absolventen eines DASStudiengangs, welche die<br />
entsprechenden Zulassungsbedingungen erfüllen, steht nach<br />
Erlangung des DAS die Möglichkeit offen, einen MAS in Gerontologie<br />
anzustreben.<br />
Certificate of Advanced Studies<br />
Unsere CASStudiengänge sind Module von MAS und<br />
DASStudiengängen und können einzeln absolviert werden.<br />
Kurse<br />
Wir bieten Weiterbildungsmöglichkeiten für Personen an, die in<br />
kürzerer Zeit ein spezifisches Thema erarbeiten oder vertiefen<br />
möchten. Kurse können aus Teilmodulen von Studiengängen<br />
bestehen oder auch eigenständige Themen beinhalten.<br />
www.gerontologie.bfh.ch<br />
Prof. Bernhard Müller<br />
dipl. Ing. Agr. ETH und Supervisor BSO<br />
Geschäftsleiter<br />
Kompetenzzentrum Gerontologie<br />
T +41 31 848 36 50<br />
bernhard.mueller@bfh.ch<br />
Prof. elsmarie Stricker-herrmann<br />
dipl. Sozialarbeiterin, lic. phil. I<br />
und Supervisorin BSO<br />
Leiterin Bildung<br />
Kompetenzzentrum Gerontologie<br />
T +41 31 848 36 50<br />
elsmarie.stricker@bfh.ch<br />
Prof. Dr. urs Kalbermatten<br />
Dr. phil. hist.<br />
Wissenschaftlicher Leiter<br />
Kompetenzzentrum Gerontologie<br />
T +41 31 848 36 50<br />
urs.kalbermatten@bfh.ch<br />
Simone Küng<br />
Politologin, lic. rer. soc.<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
T +41 31 848 36 50<br />
simone.kueng@bfh.ch<br />
Infoveranstaltungen<br />
Am 3. November 2010 führen wir eine Infoveranstaltung<br />
zu unseren Studiengängen durch. Weitere Infos auf Seite 70.<br />
Master of Advanced Studies (MAS)<br />
MAS Gerontologie<br />
Altern: Lebensgestaltung 50+<br />
Alter und Altern sind im Wandel. Deshalb fokussiert dieser<br />
MASStudiengang auf neue Lebensentwürfe, Herausforderungen<br />
(z.B. Abbauprozesse, Verluste im sozialen Netz), Aufgaben,<br />
bewusste Lebensgestaltung und Lebensprojekte von und für<br />
Menschen ab 50 Jahren. Die wissenschaftliche Konzeption des<br />
MASStudiengangs ist an Menschenbildern, Handlungs und<br />
Systemtheorien orientiert, die von einem aktiven, zielgerichteten<br />
und sinngenerierenden älteren Menschen ausgehen. Geron <br />
to logie als interdisziplinäres Fachgebiet verlangt, dass sowohl<br />
die Dozierenden wie auch die Studierenden aus verschiedenen<br />
Disziplinen wie Psychologie, Soziologie, Philosophie, Pädagogik,<br />
Medizin, Recht, Sozialarbeit, Pflege, Theologie, Architektur<br />
u.a. stammen.<br />
In Zusammenarbeit mit Pro Senectute Schweiz.<br />
Kooperationspartner:<br />
– Evangelische <strong>Fachhochschule</strong> Freiburg i.Br.<br />
– Katholische <strong>Fachhochschule</strong> Freiburg i.Br.<br />
Zielgruppe<br />
Personen, die sich in leitender Funktion mit Menschen ab<br />
50 Jahren befassen und in Organisationen des Sozial, Gesundheitswesens,<br />
des Bildungs und NonprofitSektors, in der<br />
Wirtschaft, Politik, Verwaltung oder in Kirchen tätig sind.<br />
Ziele<br />
Die Absolventinnen und Absolventen sind qualifiziert für zukunftsgerichtetes,<br />
bedarfs und bedürfnisorientiertes professionelles<br />
Handeln in der Planung, Projektleitung, Politik, Dienstleistungs<br />
und Infrastrukturentwicklung, Bildung, Beratung und im Marketing<br />
für Menschen ab 50 Jahren.<br />
Studienaufbau<br />
Der MASStudiengang besteht aus 3 Modulen, die in einem<br />
systematischen Aufbau folgende zentrale Bereiche der Geron tologie<br />
behandeln, sowie einer Masterarbeit:<br />
– Modul 1: Wissenschaftliche Grundlagen<br />
Altersbilder, Modelle und ihre Konsequenzen für die Praxis<br />
– Modul 2: Lebensplanung und gestaltung<br />
Individuelle und sozialinteraktive Aspekte des Alterns und<br />
des Alters. Altern als Lebensunternehmung in verschiedenen<br />
Bereichen<br />
– Modul 3: Einbezug des Lebensraums<br />
Auswirkungen von Gesellschafts und Umweltdimensionen<br />
auf das Alter<br />
– Masterarbeit mit individuell wählbarem Schwerpunkt<br />
in angewandter Gerontologie<br />
Abschluss<br />
Master of Advanced Studies MAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Gerontologie<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Bernhard Müller<br />
Durchführung<br />
Start jährlich im Januar, Dauer 2 Jahre plus Masterarbeit<br />
Code: MGER1<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
65
GeroNToLoGIe<br />
Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
DAS Demenz und Lebensgestaltung<br />
Interprofessionell, innovativ und ethisch denken<br />
und handeln<br />
In der Schweiz leben zurzeit rund 100 000 Menschen mit einer<br />
Demenzerkrankung. Rund 60 Prozent werden zu Hause, die<br />
anderen 40 Prozent in Pflegeheimen betreut. Demenz in ihren<br />
unterschiedlichen Formen und Stadien bildet eine grosse Herausforderung<br />
für Betroffene und Angehörige, ebenso für behandeln <br />
de, betreuende und beratende Fachleute, für Institutionen sowie<br />
für die Gesellschaft als Ganzes. Der Studiengang vermittelt<br />
aktueller Wissenschaft und Praxis entsprechendes, innovatives<br />
Fach und Gestaltungswissen. Ein interprofessioneller Ansatz<br />
verbindet medizinische, pflegerische, gerontologische, psychologische,<br />
sozialwissenschaftliche und gesellschaftliche Sichtweisen<br />
und schliesst die ethische Reflexion mit ein. Durch diesen<br />
mehrperspektivischen Ansatz werden Voraussetzungen für die<br />
Gestaltung einer optimalen Betreuungsqualität in einem kon <br />
st ruktiven Zusammenwirken der verschiedenen familiären, sozialräumlichen<br />
und institutionellen Bezugspersonen geschaffen.<br />
Damit wird die Kompetenz gefördert, Angehörige, Freiwillige<br />
sowie Fachleute wirksam zu unterstützen und zu entlasten.<br />
Zielgruppe<br />
Leitungspersonen und Fachleute, insbesondere aus dem<br />
Gesundheits und Sozialbereich, welche im Aufgabenfeld Demenz<br />
tätig sind und dieses mitgestalten und weiterentwickeln wollen<br />
Ziele<br />
– Sie sind in der Lage, sich wirksam für die Weiterentwicklung<br />
aller Aspekte der Lebensgestaltung im Kontext Demenz<br />
einzusetzen und damit die Lebensqualität von Menschen<br />
mit Demenz, deren Angehörigen sowie von freiwilligen<br />
und pro fessionellen Betreuungspersonen zu fördern.<br />
– Sie qualifizieren sich für verantwortungsvolle Aufgaben in<br />
Behandlung, Beratung, Bildung, Betreuung sowie Begleitung.<br />
Studienaufbau<br />
Der Studiengang besteht aus zwei Modulen, welche sich je<br />
über ein Jahr erstrecken. Dabei baut das zweite Modul auf dem<br />
ersten auf.<br />
Dauer 2 Jahre; 50 Tage (400 Stunden) Kontaktstudium<br />
und 500 Stunden Selbststudium<br />
Abschluss<br />
Diploma of Advanced Studies DAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Demenz und Lebensgestaltung<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Elsmarie StrickerHerrmann<br />
Durchführung<br />
50 Studientage, November 2010 bis Oktober 2012<br />
Code: DGER3<br />
66<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
DAS Bewegungsbasierte Altersarbeit<br />
Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensqualität<br />
bis ins hohe Alter fördern<br />
Beweglichkeit = Mobilität = Freiheit = Selbstbestimmung. Diese<br />
Gleichung bekommt mit zunehmendem Alter und längerer<br />
Lebenserwartung einen immer höheren Stellenwert. Der Studiengang<br />
verbindet Theorie, Praxis und Methodik körperlicher<br />
Bewegung mit dem Modell einer geistigpsychischen, sozialen<br />
und lebensräumlichen Beweglichkeit. Daraus entsteht ein ganzheitlicher<br />
Bildungs und Beratungsansatz für bewegungsba sierte<br />
Altersarbeit zur Förderung der Gesundheit, Selbstständigkeit und<br />
Lebensqualität bis ins hohe Alter.<br />
Zielgruppe<br />
Fachleute aus dem Sozial, Gesundheits oder Bildungsbereich<br />
sowie Personen anderer Berufsrichtungen, die sich in der Altersarbeit<br />
neu positionieren wollen<br />
Ziele<br />
Sie sind in der Lage<br />
– für ältere Menschen ein individuelles, adäquates Förder und<br />
Aufbauprogramm für Körper und Geist zu erstellen, zu gestalten<br />
und sie darin zu begleiten;<br />
– wenig Aktive und Menschen mit Einschränkungen zu erreichen<br />
und in ihnen die Freude an der Bewegung zu wecken;<br />
– Konzepte zur Förderung einer ganzheitlichen Bewegungskultur<br />
bis ins hohe Alter zu entwickeln und umzusetzen.<br />
Studienaufbau<br />
Dauer 2 Jahre, 50 Kurstage (400 Stunden) und 500 Stunden<br />
Selbststudium<br />
Soweit freie Studienplätze verfügbar sind, können die Kurse auch<br />
einzeln besucht werden.<br />
Abschluss<br />
Diploma of Advanced Studies DAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Bewegungsbasierte Altersarbeit<br />
Leitung und Auskunft<br />
Prof. Bernhard Müller<br />
Durchführung<br />
50 Studientage, nächste Durchführung ab Oktober 2011<br />
Code: DGER2
DAS Angehörigen- und Freiwilligen-Support<br />
Beraten, Anleiten und Begleiten von Angehörigen<br />
und Freiwilligen, Initiieren und Koordinieren<br />
von unterstützungsangeboten<br />
Angehörigen und Freiwilligenarbeit für und mit unterstützungsbedürftigen<br />
Menschen geht einher mit hohen zeitlichen, physischen<br />
und psychischen Anforderungen. Sie führt oft zu Überforderung<br />
oder gesundheitlichen Schäden der betreuenden<br />
Personen. Angehörige und Freiwillige professionell zu unterstützen<br />
hat nicht nur das Ziel einer momentanen Entlastung, sondern<br />
hilft, dass diese ihre Aufgabe als kompetenzerweiternd,<br />
erfüllend und sinnstiftend gestalten und als öffentlich anerkannt<br />
und unterstützt erleben.<br />
Zielgruppe<br />
Sozialarbeitende und Pflegefachpersonen sowie Personen aus<br />
anderen Berufsrichtungen, die in ihrer aktuellen oder zukünftigen<br />
beruflichen Tätigkeit einen Schwerpunkt in der Begleitung,<br />
Unterstützung und Schulung von Angehörigen oder Freiwilligen<br />
legen wollen<br />
Ziele<br />
Aufbauend auf Ihrer fachlichen und persönlichen Qualifikation<br />
sind Sie mit dem Abschluss des Studiengangs in der Lage, Angehörige<br />
und Freiwillige<br />
– mit Dienstleistungen nach Mass zu unterstützen, die der individuellen<br />
und sich wandelnden Situation entsprechen;<br />
– kompetent zu beraten und anzuleiten;<br />
– in anspruchsvollen und komplexen Situationen zu begleiten<br />
sowie Unterstützungs und Trainingsangebote zu initiieren und<br />
durchzuführen;<br />
– individuell zu fördern und das Selbstorganisationspotenzial<br />
aller Beteiligten unter kooperativer Nutzung der Ressourcen<br />
im sozialen und institutionellen Umfeld zu stärken.<br />
Inhalte<br />
Sie setzen sich auseinander mit dem Konzept Lebensgestaltung<br />
(<strong>Berner</strong> Ansatz der Gerontologie), erhalten die nötigen theoretischen<br />
Grundlagen und lernen, handlungs, ressourcen und<br />
sozialraumorientierte Instrumente fall und situationsgerecht<br />
anzuwenden.<br />
Sie lernen und üben bewegungsbasierte systemischökologische<br />
und weitere Methoden für den Support von Angehörigen und<br />
Freiwilligen. Eine selbstorganisierte Praxistätigkeit während des<br />
Studiengangs wird vorausgesetzt und ermöglicht die kontinuierliche<br />
Reflexion von Theorie, Praxis sowie der eigenen Person<br />
und Rolle. Es besteht die Möglichkeit, nur einzelne Teile des<br />
Studiengangs zu absolvieren.<br />
Abschluss<br />
Diploma of Advanced Studies DAS <strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
in Angehörigen und FreiwilligenSupport<br />
Leitung und Auskunft<br />
– Prof. Elsmarie StrickerHerrmann<br />
– Prof. Bernhard Müller<br />
Durchführung<br />
50 Studientage, ab August 2011<br />
Code: DGER1<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
CAS Beraten, Anleiten, Begleiten<br />
von Angehörigen und Freiwilligen<br />
Modul 1 des DAS-Studiengangs Angehörigen-<br />
und Freiwilligen-Support<br />
Nächste Durchführung: 25 Studientage, August 2011 bis Juli 2012<br />
Code: CGER1<br />
CAS Demenz und Lebensgestaltung –<br />
Grundlagen und individuelles<br />
konzeptionelles handeln<br />
Modul 1 des DAS-Studiengangs Demenz<br />
und Lebensgestaltung<br />
Nächste Durchführung: 25 Studientage, November 2010 bis<br />
Oktober 2011<br />
Code: CGER3<br />
CAS Aktives Altern – Selbstständigkeit<br />
und Lebensqualität bis ins hohe Alter<br />
Modul 1 des DAS-Studiengangs Bewegungsbasierte<br />
Altersarbeit<br />
Nächste Durchführung: 25 Studientage, ab Oktober 2011<br />
Code: CGER2<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.gerontologie.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
67
GeroNToLoGIe<br />
Kurse<br />
Sucht im Alter<br />
Faktoren, Zusammenhänge, Interventionsstrategien<br />
Sucht im Alter wird oft verheimlicht, tabuisiert und verdrängt. Die<br />
Lebensqualität der Betroffenen ist meist stark vermindert, die<br />
Belastungen für ihre Angehörigen sind gross. Pflegende, betreuende,<br />
beratende oder begleitende Per sonen können wirkungs <br />
voll helfen, um eine mögliche Sucht früh zeitig zu erkennen und<br />
erfolgversprechende Interventionsmassnahmen einzuleiten.<br />
Die ersten beiden Kurstage sollen Erkenntnisse zum Thema Sucht<br />
im Alter aus interprofessioneller Perspektive aufzeigen und zur<br />
Reflexion der eigenen Berufspraxis anregen. Diese fliessen dann,<br />
zusammen mit spezifischen Fragen aus der beruflichen Praxis der<br />
Teilnehmenden, in den 3. Tag ein, der die Anwendung und Umsetzung<br />
altersspezifischer Präventions und Interventionsstrategien<br />
und massnahmen für die professionelle und institutionelle Praxis<br />
anbietet.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Dr. Francois Höpflinger, Soziologisches Institut der Universität<br />
Zürich<br />
– Dr. Julia Wolf, Institut für angewandte Ethik und Medizinethik<br />
der Universität Basel<br />
– Dr. med. Bernadette Ruhwinkel, Gerontopsychiatrie und<br />
Integrierte Psychiatrie Winterthur<br />
– Dr. Dr. h.c. Harald Klingemann, Kompetenzzentrum für Mensch<br />
und Sucht, Klinik Südhang<br />
– Dr. Richard Müller, ehem. Direktor Schweiz. Fachstelle für<br />
Alkohol und andere Drogenprobleme SFA<br />
– Barbara Steiger, Cristina Crotti, Zürcher Fachstelle zur Prävention<br />
des Alkohol und Medikamentenmissbrauchs<br />
Durchführung<br />
25./26. Oktober und 1. November 2010, 8.45–17.15 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 1. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 960.–<br />
Code: KGER9<br />
68<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Persönlichkeitsentwicklung<br />
im erwachsenenalter und Alter [neu]<br />
Bleiben die wichtigsten Persönlichkeitseigenschaften von Erwachsenen<br />
und alten Menschen weitgehend konstant? Wie aktuell ist<br />
das vorwissenschaftliche Verständnis von Persönlichkeitsentwicklung,<br />
wie es schon Solon, Ptolemäus und Shakespeare postulierten?<br />
Was sagen Persönlichkeitstheoretiker zu den Prozessen der<br />
psychosozialen Interaktion und der Verarbeitung individueller<br />
Anforderungen, die sich aus den Biografien Erwachsener ergeben?<br />
Der Kurs behandelt dieses Thema anhand des prozessorientierten<br />
Modells der Persönlichkeitsentwicklung im Alter.<br />
Dozent<br />
Prof. Dr. Erhard Olbrich, Psychologe<br />
Durchführung<br />
27. Oktober 2010/19. Januar 2011 (2tägiger Kurs),<br />
8.45–16.50 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 11. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KGER28<br />
Dimensionen betrieblicher<br />
Alterskonzepte [neu]<br />
Mitarbeitende über 50 bilden das Hauptsegment des Personals<br />
von Betrieben. Während sie bisher eher zur Manipuliermasse für<br />
schlechte Zeiten galten, könnte in Zukunft ihr gezielter Einbezug<br />
und Wertschätzung gegenüber ihnen zu zentralen Inhalten in<br />
Betrieben werden. Aus humanen, finanziellen und demografischen<br />
Gründen müssen Betriebe von der bisherigen Handhabung der<br />
Frühpensionierung wegkommen und Strategien für eine <strong>Arbeit</strong>sphase<br />
bis zum AHVAlter umsetzen.<br />
Dozierende<br />
– Prof. Dr. Urs Kalbermatten<br />
– Simone Küng, lic. rer. soc.<br />
Durchführung<br />
16. November 2010, 8.45–16.50 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KGER13
Mediation in der Altersarbeit [neu]<br />
Reibungsflächen und Konflikte gehören zum menschlichen<br />
Zusammenleben. Ein konstruktiver Umgang mit schwierigen Situationen<br />
ist in einer immer vielschichtiger werdenden Gesellschaft<br />
besonders bedeutsam. Das trifft in zunehmendem Mass auch<br />
auf konfliktuöse Situationen und Aufgaben in der Lebensphase<br />
Alter zu, welche zum Vorteil aller Beteiligter zu lösen sind, sei das<br />
im intergenerationellen, familiären, institutionellen, gesellschaftlichen<br />
oder politischen Kontext. Immer gilt es, Spannungen gut zu<br />
bewältigen.<br />
Dozent<br />
Prof. Daniel Gasser<br />
Durchführung<br />
25./26. November 2010, 8.45–16.50 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 25. Oktober 2010<br />
Kosten<br />
CHF 640.–<br />
Code: KGER32<br />
Biografiearbeit mit älteren Menschen [neu]<br />
Als interessanter methodischer Ansatz in der Bildungsarbeit mit<br />
älteren Menschen, die danach suchen, wie sie das Leben nach<br />
Beruf und Familie gestalten wollen und können, ist Biografiearbeit<br />
wenig bekannt und wird in der Praxis kaum verwendet.<br />
Dieser Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, sich durch kreative Medien<br />
wie Schreiben, Tanz, Bewegung und gestalterische Elemente<br />
mit den Facetten der eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen.<br />
Es findet eine vertiefte Beschäftigung mit dem Konzept<br />
der Biografiearbeit statt.<br />
Dozentin<br />
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Katholische <strong>Fachhochschule</strong><br />
Freiburg i.B.<br />
Durchführung<br />
24. März 2011, 8.45–16.50 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 1. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KGER30<br />
Krisen und Coping im Alter [neu]<br />
Die Auseinandersetzung mit Krisen wurde vor allem in der<br />
CopingForschung behandelt. Anna Freud regte den Diskurs 1938<br />
mit ihrer psychoanalytischen «Abwehrlehre des Ich» an. Frucht <br />
bar war dann die in den 1960erJahren entwickelte, kognitiv ausgerichtete<br />
CopingForschung nach Lazarus.<br />
Der Kurs vermittelt, dass gerade Grenzsituationen des Alters zu<br />
einer Freiheit führen können: dann nämlich, wenn man sich<br />
an eine unveränderbare Situation anschliesst, anstatt weiter nach<br />
den Normen der effizienten Gesellschaft zu funktionieren.<br />
Dozent<br />
Prof. Dr. Erhard Olbrich, Psychologe<br />
Durchführung<br />
5. Mai 2011, 8.45–16.50 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 14. März 2011<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KGER31<br />
Kreativität und Spiritualität im Alter [neu]<br />
Altern ist im Wandel und vielfach gelten die Vorbilder und bisherigen<br />
Vorstellungen nur noch parziell. Altern bedeutet, sich<br />
mit Herausforderungen wie Identitätsveränderungen, selbst <br />
be stimmter Lebensgestaltung, Abbauprozessen und Sinnstiftung<br />
auseinanderzusetzen. Kreatives Altern bedarf einer neuen<br />
Abstimmung zwischen den veränderten Potenzialen und Ressourcen.<br />
Dies kann durch Spiritualität erfolgen und berührt Fragen<br />
unseres Glaubens.<br />
Dozent<br />
Prof. Dr. Erhard Olbrich, Psychologe<br />
Durchführung<br />
6. Mai 2011, 8.45–16.50 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 18. April 2011<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Code: KGER29<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.gerontologie.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
69
GeroNToLoGIe<br />
Veranstaltungen<br />
Infoveranstaltung:<br />
Master-, Diploma-, Zertifikats-Studiengänge<br />
Am 3. November 2010 führen wir eine Infoveranstaltung durch<br />
zu unseren Studiengängen:<br />
– MAS Gerontologie: Altern – Lebens gestaltung 50+<br />
– DAS Angehörigen und FreiwilligenSupport<br />
– DAS Bewegungsbasierte Altersarbeit<br />
– DAS Demenz und Lebensgestaltung<br />
Sie findet ab 18.15 Uhr an der Hallerstrasse 8 in Bern statt.<br />
Anmeldung erwünscht mit beiliegender Antwortkarte<br />
oder unter www.gerontologie.bfh.ch<br />
Impulsveranstaltung:<br />
Die innere erlebniswelt von Menschen<br />
mit Demenz<br />
Beziehungsgestaltung und Kommunikation<br />
mit Integrativer Validation<br />
Wie können sich professionelle und freiwillige Mitarbeitende sowie<br />
pflegende Angehörige Zugang verschaffen zur «anderen Wirklichkeit»<br />
von Menschen mit Demenz? Wie können deren innere<br />
Realitäten, Zeitensprünge, Gefühle (auch «schwierige» Gefühle)<br />
und Erinnerungen ernst genommen, wertgeschätzt und als Ressourcen<br />
unterstützt werden? Wie kann Körpersprache verstanden<br />
und zur Unterstützung der verbalen Kommunikation bewusst<br />
eingesetzt werden? Kommunikation und Beziehungs gestaltung<br />
bilden zentrale Elemente im Umgang mit Menschen mit Demenz<br />
und stellen insbesondere auch in der Pflege und Betreuungsarbeit<br />
eine Herausforderung dar. Die Integrative Validation (IVA) ist<br />
ein Konzept für wertschätzenden und ressourcenorientierten<br />
Umgang mit Menschen mit Demenz. Es werden Hintergründe und<br />
Grund lagen validierender Beziehungsgestaltung dargestellt<br />
und reflektiert sowie an Beispielen vertieft. Der Kurs eignet sich<br />
für Teil nehmende mit oder ohne Validationsausbildung bzw.<br />
erfahrung, für Fachleute ebenso wie für pflegende/betreuende<br />
Angehörige von Menschen mit Demenz und weitere Interessierte.<br />
Die Impulsveranstaltung ist ein integrierter Teil des DASStudiengangs<br />
Demenz und Lebens gestaltung und wird für ein breites<br />
Publikum geöffnet.<br />
Dozentin<br />
Nicole Richard, DiplomPädagogin und DiplomPsycho<br />
Gerontologin, Institut für Integrative Validation, Kassel<br />
Durchführung<br />
15. Juni 2011, 8.45–16.00 Uhr<br />
Anmeldeschluss: 31. Mai 2011<br />
Kosten<br />
Teilnehmende in beruflicher Funktion: CHF 200.–,<br />
ab 3 Personen aus der gleichen Institution 20% Rabatt,<br />
ab 5 Personen 25% Rabatt; Studierende 40% Rabatt;<br />
Pflegende Angehörige: CHF 100.–<br />
Code: KGER12<br />
70<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
Tagung:<br />
Brennpunkt «Bewegung im Alltag –<br />
Bewegung im Alter» [neu]<br />
Durchführung<br />
15. März 2011, 8.45–16.30 Uhr in Bern<br />
Anmeldeschluss: 28. Februar 2011<br />
Kosten<br />
CHF 250.– (inkl. Kaffeepausen und Mittagsverpflegung),<br />
ab 3 Personen aus der gleichen Institution 20% Rabatt,<br />
ab 5 Personen 25% Rabatt; Studierende 40% Rabatt<br />
Code: TGER3<br />
Sommerakademie Gerontologie 2011<br />
In Kooperation mit Pro Senectute Schweiz<br />
Durchführung<br />
31. August bis 2. September 2011 in Bern<br />
Anmeldeschluss: 10. August 2011<br />
Kosten<br />
CHF 520.–, CHF 260.– für Studierende sowie Rentnerinnen<br />
und Rentner<br />
Code: TGER6<br />
Mit einem Klick zum Ziel<br />
Geben Sie unter www.gerontologie.bfh.ch<br />
im Suchfeld den Code ein und gelangen Sie<br />
direkt zum Weiterbildungsangebot.
STANDorT<br />
unsere Standorte<br />
Die Weiterbildungsveranstaltungen finden in der Regel<br />
an der Hallerstrasse 8 in Bern statt.<br />
Bitte beachten Sie die Anzeige beim Eingang.<br />
<strong>impuls</strong> September 2010<br />
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Studium<br />
– Bachelor in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong><br />
– Master in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong><br />
Weiterbildung<br />
– Master of Advanced Studies<br />
– Diploma of Advanced Studies<br />
– Certificate of Advanced Studies<br />
– Kurse<br />
– Betriebsinterne Weiterbildungen<br />
Dienstleistungen<br />
– Fachberatung und Personalentwicklung <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
– Organisationsentwicklung <strong>Soziale</strong> Dienste<br />
– Schulsozialarbeit<br />
Angewandte Forschung und entwicklung<br />
Forschungsschwerpunkte:<br />
– <strong>Soziale</strong> Sicherheit und Integration<br />
– Alter, Alterspolitik und Generationenbeziehungen<br />
Kompetenzzentrum Case Management<br />
Eine Kooperation mit der Hochschule Luzern – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Kompetenzzentrum Mediation und Konfliktmanagement<br />
Kompetenzzentrum Qualitätsmanagement<br />
Kompetenzzentrum Gerontologie<br />
<strong>Berner</strong> <strong>Fachhochschule</strong><br />
Fachbereich <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Falkenplatz 24 3012 Bern<br />
T +41 31 848 36 50 F +41 31 848 36 51<br />
sozialearbeit@bfh.ch<br />
www.sozialearbeit.bfh.ch<br />
72<br />
<strong>impuls</strong> September 2010