Berlin to go, Ausgabe 2.2016
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LOCATION<br />
ZEHN JAHRE BERLINER<br />
HAUPTBAHNHOF<br />
Der größte Kreuzungsbahnhof Europas ist mehr als nur ein Knotenpunkt für Reisende,<br />
er ist verbindendes Symbol der einst geteilten Stadt<br />
Jeden Tag passieren ihn rund 300.000 Reisende und nutzen<br />
damit die Möglichkeit, von hier aus mit einem der 1.300<br />
täglich ankommenden und abfahrenden Züge die <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirke, eine der deutschen Metropole oder aber auch Ziele<br />
in Europa zu erreichen. Der <strong>Berlin</strong>er Hauptbahnhof ist heute<br />
aber nicht nur der wichtigste Eisenbahnknoten in der Millionenmetropole,<br />
er hat auch eine große Symbolkraft für die<br />
Stadt. Denn der größte Kreuzungsbahnhof Europas wurde<br />
an der Stelle des ehemaligen Lehrter Bahnhofs gebaut –<br />
direkt an der Grenze, die <strong>Berlin</strong> teilte.<br />
Jener Lehrter Bahnhof war bis zum Zweiten Weltkrieg einer<br />
der <strong>Berlin</strong>er Kopfbahnhöfe. Durch die Zerstörungen des<br />
Krieges, die Folgen der deutschen Teilung und die Nähe<br />
zur <strong>Berlin</strong>er Mauer rückte das Gelände in eine Randlage<br />
und wurde vernachlässigt. Nicht wenige waren skeptisch,<br />
ob diese Brache für einen neuen Bahnhof geeignet ist. Dr.<br />
Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn:<br />
„Trotz aller Unkenrufe: Heute pulsiert das Leben am Hauptbahnhof.<br />
Er ist ein beliebter Standort für Hotels geworden.<br />
Die Nähe zum Regierungsviertel ist für den boomenden <strong>Berlin</strong>-Tourismus<br />
attraktiv. Unternehmen und Hotels suchen<br />
die Nähe zum Hauptbahnhof.“ So hat das Gebäude eben<br />
auch eine große symbolische Bedeutung: Beide Hälften der<br />
einst geteilten Stadt werden durch den Hauptbahnhof wieder<br />
verbunden. Seit mittlerweile zehn Jahren ist der <strong>Berlin</strong>er<br />
Hauptbahnhof ein Erfolgsmodell. Denn pünktlich zur Fußball-WM<br />
2006 wurde er fertiggestellt. „Er ist ein markantes<br />
Eingangs<strong>to</strong>r zur Stadt, ein Ort der Begegnung für Reisende<br />
und Besucher, Herzstück und Mo<strong>to</strong>r einer beispiellosen Verkehrs-<br />
und Stadtentwicklung und ein Leistungsathlet, der<br />
täglich 1.300 Züge managt. Er ist nicht Ost oder West, sondern<br />
Mitte. Seine Seele sind die Menschen, die hier arbeiten<br />
und rund um die Uhr für die Reisenden und Besucher da<br />
sind“, führt Rüdiger Grube weiter aus.<br />
Und die Zukunftsaussichten des Jubilars sind glänzend: Ab<br />
Dezember 2017 wird mit der Neubaustrecke zwischen Erfurt<br />
und Nürnberg die Fahrzeit von <strong>Berlin</strong> nach München unter<br />
vier Stunden sinken. Ein Jahr später geht es in 100 Minuten<br />
nach Dresden. Im Bau ist die S21, die den Hauptbahnhof<br />
zukünftig in Richtung Gesundbrunnen an den nördlichen<br />
Ring der S-Bahn anbinden wird. Mit dem Lückenschluss der<br />
U-Bahn zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz<br />
fahren Touristen, und natürlich auch die <strong>Berlin</strong>er selbst,<br />
künftig vom Hauptbahnhof nicht mehr nur zum Brandenburger<br />
Tor, sondern direkt auf die Museumsinsel und zum<br />
Roten Rathaus. gsk<br />
Fo<strong>to</strong>: DB AG/Andreas Muhs<br />
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