Wahlwiederholung am 2. Oktober 2016
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet
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6 Parl<strong>am</strong>ent<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Es ist in den USA üblich, dass<br />
Bewerber für die Präsidentschaft<br />
ein Attest ihres Arztes veröffentlichen,<br />
um ihre Fitness für das Spitzen<strong>am</strong>t<br />
nachzuweisen. Dies haben<br />
unter anderem die demokratische<br />
Favoritin Hillary Clinton und der<br />
republikanische Bewerber Donald<br />
Trump bereits getan, berichtete<br />
der Schweizer „Tagesanzeiger“ im<br />
Dezember. Der 69-Jährige Trump<br />
verfüge über außergewöhnliche<br />
Stärke und Ausdauer und habe in<br />
den vergangenen 39 Jahren „keine<br />
signifikanten Gesundheitsprobleme“<br />
gehabt, bescheinigte dessen<br />
Arzt, der Trump seit 1980 betreut.<br />
Vorbild USA?<br />
Eine solche Transparenz würde<br />
man sich in Österreich wünschen,<br />
zumal sich die Grünen über Gerüchte,<br />
die den Gesundheitszustand Van<br />
der Bellens ansprechen, echauffieren.<br />
Diese Gerüchte den Freiheitlichen<br />
in die Schuhe zu schieben,<br />
ist ebenso perfid wie die Gerüchte<br />
selbst, die in den sogenannten „sozialen<br />
Medien“ kursieren.<br />
Vor dem Hintergrund seiner eigenen<br />
Biografie ist Norbert Hofer<br />
der Letzte, der den Gesundheitszustand<br />
eines anderen Menschen<br />
instrumentalisieren würde – im<br />
Gegensatz zu jenen Linken, die<br />
ihn im ersten Wahlgang als „Krüppel“<br />
verhöhnten. Diese Wehleidigkeit<br />
ist daher ebenso leicht durchschaubar<br />
wie auch die Kritik an<br />
dem Umstand, dass die drei Nationalratspräsidenten<br />
bis zur Angelobung<br />
eines neuen Bundespräsidenten<br />
dessen Amtsgeschäfte führen.<br />
Es besteht hier überhaupt keine<br />
Unvereinbarkeit, wie von den Grünen<br />
behauptet. Die Bundesverfassung<br />
sieht auch die Wiederwahl<br />
eines Präsidenten vor und nimmt<br />
daher bewusst in Kauf, dass Bundespräsidenten<br />
wahlkämpfen.<br />
Foto: Priwo / wikimedia<br />
INTEGRATIONSPOLITIK<br />
Zweifelhafte Ausbildungzeugnisse<br />
Berufliche Qualifikationen, die Migranten in der<br />
Heimat erworben haben, sollen rascher anerkannt<br />
und die Menschen somit rascher in den heimischen<br />
Arbeitsmarkt integriert werden. Das ist die Stoßrichtung<br />
eines so genannten Anerkennungs- und Bewertungsgesetzes<br />
des Nationalrats, das der Bundesrat in<br />
der Vorwoche mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und<br />
Grünen bestätigte hatte – während die FPÖ dies wegen<br />
befürchteter Niveauverluste ablehnte.<br />
Foto: NFZ<br />
FINANZPOLITIK<br />
Registrierkassenpflicht<br />
Gemeinnützige Vereine und Körperschaften<br />
öffentlichen Rechts erhalten<br />
bei ihren Veranstaltungen<br />
eine Ausnahme von der Registrierkassenpflicht.<br />
Das soll auch für<br />
ortsübliche Feste von Bezirks- und<br />
Ortsorganisationen politischer Parteien<br />
gelten, sofern der Jahresumsatz<br />
15.000 Euro nicht überschreitet.<br />
„Weltausbildungs<strong>am</strong>t“<br />
für Zuwanderungswillige<br />
FPÖ-Kritik an Ausweitung der Ausbildungspflicht auf Asylwerber<br />
Österreich soll nach dem<br />
„Weltsozial<strong>am</strong>t“ auch noch<br />
das „Weltausbildungs<strong>am</strong>t“ für<br />
die neue Völkerwanderung werden,<br />
kritisiert die FPÖ das Vorhaben<br />
der rot-schwarzen Koalition.<br />
Mit SPÖ-Kanzler Christian<br />
Kerns „New Deal“ solle jetzt eine<br />
Abmachung zu Lasten der Österreicher<br />
eingeführt werden, zugunsten<br />
von Migranten aus aller Herren<br />
Länder und natürlich zugunsten all<br />
der regierungsnahen Institutionen,<br />
die im Zuge der „Ausbildungspflicht<br />
bis 18“ Kurse und Schulungen<br />
anbieten, kritisierte FPÖ-Sozialsprecher<br />
Herbert Kickl.<br />
Schlange stehen <strong>am</strong> „Weltausbildungs<strong>am</strong>t Österreich“.<br />
Werbung für Einwanderung<br />
„Der Kanzler und sein Sozialminister<br />
sind sich mit den Grünen<br />
scheinbar schon einig, mit der<br />
Maßn<strong>am</strong>e Österreich als Zielland<br />
für Migranten noch attraktiver zu<br />
machen und das Asyl noch mehr<br />
Richtung Einwanderungsrecht zu<br />
Rechungshof mahnt Reformen ein<br />
Der Rechnungshof (Bild) hat dem<br />
Nationalrat den Bundesrechnungsabschluss<br />
2015 übermittelt. Dieser<br />
weist mit Ende 2015 ein negatives<br />
drehen“, warnte Kickl. Es werde<br />
eine Fülle überbetrieblicher Lehrwerkstätten<br />
geschaffen, die einzig<br />
die Kassen von sozialpartnernahen<br />
Institutionen mit Steuergeld füllen.<br />
Vermögen des Bundes von minus<br />
153,36 Milliarden Euro aus. Stark<br />
beeinflusst wurde dieses Resultat<br />
durch die Neuverschuldung 2015 in<br />
Höhe von 4,8 Milliarden Euro.<br />
Die Schuldenquote Österreichs<br />
lag somit bei 86,2 Prozent der Wirtschaftsleistung<br />
(BIP) und d<strong>am</strong>it<br />
deutlich über dem 60-Prozent-Limit<br />
der EU. Für die Bewältigung der<br />
budgetären Herausforderungen der<br />
kommenden Jahre sieht der Rechnungshof<br />
erhebliche Risiken und<br />
bekräftigt einmal mehr seine Reformvorschläge.<br />
Im Hinblick auf die Einhaltung<br />
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes<br />
und das Ziel eines strukturell<br />
ausgeglichenen Haushalts des Ges<strong>am</strong>tstaats<br />
ab 2018 weist der Rechnungshof<br />
auf geplante strukturelle<br />
Budgetsalden für <strong>2016</strong> und 2017<br />
hin, ohne dass die Regierung Auskunft<br />
über Maßnahmen zur Erreichung<br />
dieses Zieles ab 2018 gebe.<br />
Daher empfiehlt der Rechnungshof,<br />
bei der Mittelverwendung Ineffizienzen,<br />
Doppelgleisigkeiten und<br />
Kompetenzüberlappungen in den<br />
Sektoren Bildung, Pensionen, Gesundheit,<br />
Soziales, Forschung und<br />
Förderungen zu beseitigen und<br />
längst erforderliche Strukturreformen<br />
umzusetzen.<br />
Foto: NFZ