Wahlwiederholung am 2. Oktober 2016
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet
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2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Die Regierung Kern-Mitterlehner<br />
bricht mit den Traditionen<br />
der Vorgängerkoalition Faymann-Mitterlehner,<br />
aber leider<br />
nicht auch mit deren Inhalten.<br />
So geschehen bei der Präsentation<br />
des „Wirtschaftsberichts<br />
2015“, die diesmal nicht in den<br />
kapitalistisch verruchten Räumlichkeiten<br />
der alten Wiener Börse,<br />
sondern in den schöngeistigen<br />
der Akademie der bildenden<br />
Künste präsentiert wurde.<br />
Verbale Schwerarbeit<br />
Dementsprechend hochtrabend<br />
die Schalmeientöne der Regierungsspitze.<br />
„In Zeiten wie diesen“<br />
sei es wichtig, in einer „großen Solidargemeinschaft“<br />
zu leben, frohlockte<br />
ÖVP-Vizekanzler Reinhold<br />
Mitterlehner. „Wenn man seine<br />
sieben Sinne beinander hat“, könne<br />
es „keine Fund<strong>am</strong>entaldiskussion<br />
über eine EU-Mitgliedschaft“<br />
geben, stimmte SPÖ-Bundeskanzler<br />
Christian Kern in das Hohe<br />
Lied auf die EU ein.<br />
Und sie strotzten vor Worten<br />
der Ermunterung, als würde draußen<br />
der „Wiederaufbau 1945“<br />
anstehen. Es gelte, die Arbeitslosigkeit<br />
zu bekämpfen, den Wirtschaftsstandort<br />
zu stärken, die<br />
Verwaltung zu entbürokratisieren<br />
oder Unternehmensgründungen<br />
zu erleichtern.<br />
Das verkündeten doch auch<br />
schon Faymann und sein jeweiliger<br />
ÖVP-Vizekanzler seit Ausbruch<br />
der Finanzkrise 2008. Nur<br />
getan haben sie nichts, außer in<br />
Folgejahren stets dr<strong>am</strong>atischere<br />
„An-die-Arbeit“-Appelle zu<br />
formulieren. Diese Pflicht haben<br />
jetzt Kern und Mitterlehner erfüllt<br />
– und werden sich wohl den Rest<br />
des Jahres von dieser Anstrengung<br />
erholen müssen. Wie ihre Vorredner<br />
Faymann und Mitterlehner.<br />
FPÖ gegen sommerliche Wa<br />
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht kein Problem für Bundespräsiden<br />
Der massive Gebrauch vom Briefwahlrecht stellt die Wahlbehörden<br />
nicht nur bei der Auszählung vor große Probleme. Darauf hat<br />
das Verfassungsgericht jetzt reagiert. Die FPÖ sieht aber im ges<strong>am</strong>ten<br />
Prozedere der Briefwahl, von der Beantragung bis zur Auszählung, die<br />
Grundsätze der freien, geheimen und unmittelbaren Wahl gefährdet.<br />
Vier Tage nach der Annullierung<br />
des Ergebnisses der Bundespräsidenten-Stichwahl<br />
durch den Verfassungsgerichtshof<br />
(VfGH) hat<br />
sich die rot-schwarze Koalition<br />
auf einen neuen Termin geeinigt.<br />
Am <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> werden die Bürger<br />
noch einmal aufgerufen, den Nachfolger<br />
von Heinz Fischer zwischen<br />
Norbert Hofer und Alexander Van<br />
der Bellen zu ermitteln. Das teilte<br />
Bundeskanzler Christian Kern<br />
(SPÖ) nach dem Ministerrat mit.<br />
Der Wahltermin muss formal noch<br />
vom Hauptausschuss des Nationalrats<br />
abgesegnet werden.<br />
Rot-schwarze Reibereien<br />
Aber auch zur Austragung dieser<br />
Wahl ging es nicht ohne koalitionsinterne<br />
Reibereien ab. So<br />
hatte SPÖ-Kanzler Christian Kern<br />
den Wunsch von ÖVP-Innenminister<br />
Wolfgang Sobotka strikt abgelehnt,<br />
für die Stichwahl Wahlbeobachter<br />
der Organisation für<br />
Sicherheit und Zus<strong>am</strong>menarbeit in<br />
Europa (OSZE) einzuladen. Sobotka<br />
zeigte sich prompt „erschreckt“<br />
über Kerns „Unkenntnis“, denn die<br />
Einladung von Wahlbeobachtern<br />
sei seit 2007 in Österreich gelebte<br />
Praxis.<br />
Entspannter als die Kaolition<br />
oder die durch das Urteil des VfGH<br />
SPITZE FEDER<br />
gereizten Grünen blicken die Freiheitlichen<br />
diesem neuerlichen<br />
Wahlgang entgegen.<br />
FPÖ ist für Wahlk<strong>am</strong>pf gerüstet<br />
„Wir sind personell, wir sind organisatorisch,<br />
strukturell und natürlich<br />
auch finanziell darauf vorbereitet.<br />
Aber Sie können auch<br />
sicher sein, dass wir die österreichische<br />
Bevölkerung jetzt nicht mit<br />
einem aufwendigen Dauerwahlk<strong>am</strong>pf<br />
irgendwie plagen werden<br />
oder sie über die Sommermonate<br />
mit penetrantem Wahlk<strong>am</strong>pf belästigen<br />
werden“, erklärte Hofers<br />
Wahlk<strong>am</strong>pfleiter, FPÖ-Generalsekretär<br />
Herbert Kickl.<br />
Das sei auch gar nicht notwendig,<br />
weil es in diesem Wahlk<strong>am</strong>pf<br />
die Situation gebe, dass viele Dinge<br />
schon gesagt worden seien und<br />
die Kandidaten sich zu vielen Themen<br />
vor Publikum ausgetauscht<br />
hätten. Aber natürlich hätten sich<br />
einige Rahmenbedingungen seit<br />
d<strong>am</strong>als verschoben und es gebe sozusagen<br />
neuen politischen Inhalt,<br />
wie etwa den Umgang der EU mit<br />
der Austritts-Volksabstimmung der<br />
Briten, betonte Kickl: „Aber viele<br />
Argumente sind schon vorgebracht<br />
worden, und das unterscheidet diesen<br />
Wahlk<strong>am</strong>pf von den beiden<br />
vorherigen. Und wir sind auch<br />
Neustart à la Rot-Schwarz, x-te Auflage.<br />
Foto: NFZ<br />
Nach der Aufhebung der Stichwahl du<br />
Dieter Böhmdorfer und HC Strache (im<br />
überzeugt, dass Hofer <strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong><br />
gewinnen wird!“<br />
Briefwahlreform gefordert<br />
Problematischer als der Wahlk<strong>am</strong>pf<br />
stellt sich für die FPÖ aber<br />
der Umgang der Koalition mit dem<br />
vielkritisierten Briefwahlrecht dar.<br />
Statt wie die Koalition jetzt in den<br />
„Schönredemodus“ zu verfallen,<br />
sei es angebracht, über geeignete<br />
Maßnahmen nachzudenken, die<br />
ein derartiges Versagen der Wahlbehörde<br />
für die Zukunft ausschließe,<br />
betonte Kickl. Ein wesentlicher<br />
Punkt dabei sei eine Reform der<br />
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