07.07.2016 Aufrufe

Wahlwiederholung am 2. Oktober 2016

Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet

Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. 27 . Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

€ 0,80<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

A-1080 Wien . Tel.: 01 512 35 35 0 . E-Mail Redaktion:<br />

redaktion.nfz@fpoe.at . Fax: 01 512 35 359<br />

ww.fpoe.at P.b.b. GZ 02Z032878 W<br />

Mit geschärftem Profil in<br />

die Landtagswahl 2019<br />

Am vergangenen Freitag wurde Reinhard Bösch mit 97,5<br />

Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Vorarlberger<br />

Landesparteiobmann gewählt. Mit einem geschärften Profil<br />

will er der dahinlavierenden schwarz-grünen Landeskoalition<br />

zur Wahl 2019 den K<strong>am</strong>pf ansagen. S. 13<br />

Foto: NFZ<br />

<strong>Wahlwiederholung</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />

Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet<br />

S. 2/3<br />

„Vertrauen in Rechtsstaat<br />

und Demokratie stärken!“<br />

Foto: NFZ<br />

Verfassungsgerichtshof gab Wahlanfechtung der Freiheitlichen statt – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Geheimergebnisse<br />

Terror gegen Förderer<br />

Fernwärme wird teurer<br />

„Einserkübel“<br />

Die Ergebnisse der Zentralmatura<br />

werden nur pro Bundesland<br />

und Schultyp bekanntgegeben,<br />

aber nicht für einzelne Schulen. Die<br />

neue SPÖ-Bildungsministerin Sonja<br />

H<strong>am</strong>merschmid hält an der kritisierten<br />

Geheimniskrämerei ihrer<br />

Vorgängerinnen fest. S. 7<br />

In seinem K<strong>am</strong>pf gegen die Kurden<br />

ist der türkische Staatspräsident<br />

Recep Tayyip Erdogan auch<br />

nicht davor zurückgeschreckt, die<br />

Terrormiliz „Isl<strong>am</strong>ischer Staat“ zu<br />

unterstützen. Jetzt schlagen die<br />

Isl<strong>am</strong>isten aber blutig gegen ihren<br />

türkischen Förderer zu. S. 8/9<br />

Der Gebührenwucher unter Rot-<br />

Grün in der Bundeshauptstadt<br />

geht weiter. Ab September müssen<br />

an die 250.000 Haushalte<br />

monatlich fünf Euro mehr für den<br />

Fernwärme-Grundpreis zahlen. Die<br />

FPÖ fordert einen sofortigen Stopp<br />

der Kostenexplosion. S. 11<br />

Einen Vorgeschmack auf den<br />

tiefsinnigen und moralisch selbstgerechten<br />

Wahlk<strong>am</strong>pf der linken<br />

Medienelite liefern die Kolumnisten<br />

des „Einserkastls“ im „Standard“.<br />

Seit dem Urteil des VfGH werden<br />

gegen Norbert Hofer die Schmutzkübel<br />

in Stellung gebracht. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Die Regierung Kern-Mitterlehner<br />

bricht mit den Traditionen<br />

der Vorgängerkoalition Faymann-Mitterlehner,<br />

aber leider<br />

nicht auch mit deren Inhalten.<br />

So geschehen bei der Präsentation<br />

des „Wirtschaftsberichts<br />

2015“, die diesmal nicht in den<br />

kapitalistisch verruchten Räumlichkeiten<br />

der alten Wiener Börse,<br />

sondern in den schöngeistigen<br />

der Akademie der bildenden<br />

Künste präsentiert wurde.<br />

Verbale Schwerarbeit<br />

Dementsprechend hochtrabend<br />

die Schalmeientöne der Regierungsspitze.<br />

„In Zeiten wie diesen“<br />

sei es wichtig, in einer „großen Solidargemeinschaft“<br />

zu leben, frohlockte<br />

ÖVP-Vizekanzler Reinhold<br />

Mitterlehner. „Wenn man seine<br />

sieben Sinne beinander hat“, könne<br />

es „keine Fund<strong>am</strong>entaldiskussion<br />

über eine EU-Mitgliedschaft“<br />

geben, stimmte SPÖ-Bundeskanzler<br />

Christian Kern in das Hohe<br />

Lied auf die EU ein.<br />

Und sie strotzten vor Worten<br />

der Ermunterung, als würde draußen<br />

der „Wiederaufbau 1945“<br />

anstehen. Es gelte, die Arbeitslosigkeit<br />

zu bekämpfen, den Wirtschaftsstandort<br />

zu stärken, die<br />

Verwaltung zu entbürokratisieren<br />

oder Unternehmensgründungen<br />

zu erleichtern.<br />

Das verkündeten doch auch<br />

schon Faymann und sein jeweiliger<br />

ÖVP-Vizekanzler seit Ausbruch<br />

der Finanzkrise 2008. Nur<br />

getan haben sie nichts, außer in<br />

Folgejahren stets dr<strong>am</strong>atischere<br />

„An-die-Arbeit“-Appelle zu<br />

formulieren. Diese Pflicht haben<br />

jetzt Kern und Mitterlehner erfüllt<br />

– und werden sich wohl den Rest<br />

des Jahres von dieser Anstrengung<br />

erholen müssen. Wie ihre Vorredner<br />

Faymann und Mitterlehner.<br />

FPÖ gegen sommerliche Wa<br />

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht kein Problem für Bundespräsiden<br />

Der massive Gebrauch vom Briefwahlrecht stellt die Wahlbehörden<br />

nicht nur bei der Auszählung vor große Probleme. Darauf hat<br />

das Verfassungsgericht jetzt reagiert. Die FPÖ sieht aber im ges<strong>am</strong>ten<br />

Prozedere der Briefwahl, von der Beantragung bis zur Auszählung, die<br />

Grundsätze der freien, geheimen und unmittelbaren Wahl gefährdet.<br />

Vier Tage nach der Annullierung<br />

des Ergebnisses der Bundespräsidenten-Stichwahl<br />

durch den Verfassungsgerichtshof<br />

(VfGH) hat<br />

sich die rot-schwarze Koalition<br />

auf einen neuen Termin geeinigt.<br />

Am <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> werden die Bürger<br />

noch einmal aufgerufen, den Nachfolger<br />

von Heinz Fischer zwischen<br />

Norbert Hofer und Alexander Van<br />

der Bellen zu ermitteln. Das teilte<br />

Bundeskanzler Christian Kern<br />

(SPÖ) nach dem Ministerrat mit.<br />

Der Wahltermin muss formal noch<br />

vom Hauptausschuss des Nationalrats<br />

abgesegnet werden.<br />

Rot-schwarze Reibereien<br />

Aber auch zur Austragung dieser<br />

Wahl ging es nicht ohne koalitionsinterne<br />

Reibereien ab. So<br />

hatte SPÖ-Kanzler Christian Kern<br />

den Wunsch von ÖVP-Innenminister<br />

Wolfgang Sobotka strikt abgelehnt,<br />

für die Stichwahl Wahlbeobachter<br />

der Organisation für<br />

Sicherheit und Zus<strong>am</strong>menarbeit in<br />

Europa (OSZE) einzuladen. Sobotka<br />

zeigte sich prompt „erschreckt“<br />

über Kerns „Unkenntnis“, denn die<br />

Einladung von Wahlbeobachtern<br />

sei seit 2007 in Österreich gelebte<br />

Praxis.<br />

Entspannter als die Kaolition<br />

oder die durch das Urteil des VfGH<br />

SPITZE FEDER<br />

gereizten Grünen blicken die Freiheitlichen<br />

diesem neuerlichen<br />

Wahlgang entgegen.<br />

FPÖ ist für Wahlk<strong>am</strong>pf gerüstet<br />

„Wir sind personell, wir sind organisatorisch,<br />

strukturell und natürlich<br />

auch finanziell darauf vorbereitet.<br />

Aber Sie können auch<br />

sicher sein, dass wir die österreichische<br />

Bevölkerung jetzt nicht mit<br />

einem aufwendigen Dauerwahlk<strong>am</strong>pf<br />

irgendwie plagen werden<br />

oder sie über die Sommermonate<br />

mit penetrantem Wahlk<strong>am</strong>pf belästigen<br />

werden“, erklärte Hofers<br />

Wahlk<strong>am</strong>pfleiter, FPÖ-Generalsekretär<br />

Herbert Kickl.<br />

Das sei auch gar nicht notwendig,<br />

weil es in diesem Wahlk<strong>am</strong>pf<br />

die Situation gebe, dass viele Dinge<br />

schon gesagt worden seien und<br />

die Kandidaten sich zu vielen Themen<br />

vor Publikum ausgetauscht<br />

hätten. Aber natürlich hätten sich<br />

einige Rahmenbedingungen seit<br />

d<strong>am</strong>als verschoben und es gebe sozusagen<br />

neuen politischen Inhalt,<br />

wie etwa den Umgang der EU mit<br />

der Austritts-Volksabstimmung der<br />

Briten, betonte Kickl: „Aber viele<br />

Argumente sind schon vorgebracht<br />

worden, und das unterscheidet diesen<br />

Wahlk<strong>am</strong>pf von den beiden<br />

vorherigen. Und wir sind auch<br />

Neustart à la Rot-Schwarz, x-te Auflage.<br />

Foto: NFZ<br />

Nach der Aufhebung der Stichwahl du<br />

Dieter Böhmdorfer und HC Strache (im<br />

überzeugt, dass Hofer <strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong><br />

gewinnen wird!“<br />

Briefwahlreform gefordert<br />

Problematischer als der Wahlk<strong>am</strong>pf<br />

stellt sich für die FPÖ aber<br />

der Umgang der Koalition mit dem<br />

vielkritisierten Briefwahlrecht dar.<br />

Statt wie die Koalition jetzt in den<br />

„Schönredemodus“ zu verfallen,<br />

sei es angebracht, über geeignete<br />

Maßnahmen nachzudenken, die<br />

ein derartiges Versagen der Wahlbehörde<br />

für die Zukunft ausschließe,<br />

betonte Kickl. Ein wesentlicher<br />

Punkt dabei sei eine Reform der<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien;<br />

Freiheitlicher Parl<strong>am</strong>entsklub,<br />

Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien<br />

Geschäftsführung: Herbert Kickl<br />

Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung:<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel.: 01 512 35 35 0, Fax: 01 512 35 35 9<br />

E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

E-Mail Verwaltung: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckereigesellschaft m. b.<br />

H. & Co. Kommanditgesellschaft, Wien<br />

Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80;<br />

Bezugsgebühr halbes Jahr: € 15 (inkl. 10 % MwSt.);<br />

Auslandsjahresbezug: € 73<br />

BIC: OPSKATWW<br />

IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parl<strong>am</strong>entsklubs.


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

hlk<strong>am</strong>pfplage<br />

tenwahl, aber mehrere bei der Briefwahl-Reform<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Kanzler Kerns PR-Gag<br />

Innenpolitik 3<br />

FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger<br />

(Bild) kritisiert das von Kanzler Kern und<br />

Vizekanzler Mitterlehner präsentierte wirtschaftspolitische<br />

Progr<strong>am</strong>m, da keine Spur<br />

zur Umsetzung der notwendigen Strukturreformen<br />

erkennbar sei. „Mit diesen Minivorhaben<br />

gaukeln SPÖ und ÖVP lediglich eine<br />

Scheinaktivität im Wirtschaftsbereich vor.<br />

Das ist ein weiterer klassischer Kern-PR-<br />

Gag. Dadurch wird weder unser Wirtschaftsstandort<br />

noch Österreichs Wettbewerbsfähigkeit<br />

gestärkt“, betonte Kassegger.<br />

rch den Verfassungsgerichtshof kämpfen Herbert Kickl, Rechtsanwalt<br />

Bild von links) für die Reform des umstrittenen Briefwahlgesetzes.<br />

Linke Bildungsutopie<br />

FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz<br />

(Bild) sieht die Linie seiner Partei durch die<br />

aktuelle Kritik <strong>am</strong> Notensystem der Neuen<br />

Mittelschule (NMS) bestätigt: „Auch diese<br />

siebenstufige Notenskala ist ein Punkt, den<br />

die FPÖ seit Einführung der NMS kritisiert<br />

hat. Wahrscheinlich kennt außerhalb des Bildungsministeriums<br />

kaum jemand den tieferen<br />

Sinn hinter der Unterteilung in vertiefte<br />

und grundlegende Bildung. Unsere Schüler<br />

dürfen nicht länger Versuchskaninchen für<br />

linke Bildungsutopien sein.“<br />

Foto: NFZ<br />

Briefwahl. „Dies deshalb, weil der<br />

Grundsatz der geheimen und unbeeinflussten,<br />

freien Wahl nicht gewährleistet<br />

ist“, erklärte Kickl.<br />

Auch wenn der Verfassungsgerichtshof<br />

die Briefwahl per se nicht<br />

gekippt habe, bestehe dennoch Diskussionsbedarf.<br />

So sei zu klären,<br />

wer die Wahlkarte bestelle, wem<br />

sie zugestellt werde, wer wähle,<br />

wer dabei zuschaue, wohin die<br />

Wahlkarten geschickt und wie sie<br />

dort bis zur Wahl aufbewahrt werden.<br />

– „Das alles sind Fragen, die<br />

aufzeigen, dass die Wahl per Brief<br />

unter voller Wahrung der Grundsätze<br />

des geltenden Wahlrechts<br />

nicht durchführbar ist und daher<br />

reformiert werden muss“, betonte<br />

Kickl und kündigte an, dass die<br />

FPÖ diese Woche einen dementsprechenden<br />

Antrag im Parl<strong>am</strong>ent<br />

einbringen werde.<br />

„Denn im Interesse aller Parteien<br />

muss es sein, das Vertrauen in<br />

den Rechtsstaat und die Demokratie<br />

wieder herzustellen“, bemühte<br />

der FPÖ-Generalsekretär dazu die<br />

Kernaussage der Verfassungsrichter<br />

in der Begründung zu ihrer Entscheidung,<br />

die Stichwahl vom 2<strong>2.</strong><br />

Mai aufzuheben.<br />

Akuter Ärztemangel<br />

„Die Regierungsparteien von SPÖ und<br />

ÖVP glänzen wieder einmal in ihrer Paraderolle<br />

als Verhinderer und Zauderer. Bereits<br />

viermal wurde innerhalb der letzten zwei<br />

Jahre ein Antrag zum Ausbau von Förderund<br />

Maßnahmenprogr<strong>am</strong>men zur medizinischen<br />

Versorgung der ländlichen Bevölkerung<br />

mit den Stimmen von Rot-Schwarz<br />

vertagt. Heute wurde unser Antrag abermals<br />

von der Tagesordnung gestrichen“, ärgerte<br />

sich der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Erwin<br />

Angerer (Bild) über die schlechten Zustände<br />

in Bezug auf die ärztliche Versorgung in<br />

ländlichen Regionen und Kleinstädten.<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto:<br />

Foto: NFZ<br />

Foto:<br />

Norbert Hofers Wahlk<strong>am</strong>pfleiter<br />

Herbert Kickl, der den für<br />

die Wahlabwicklung verantwortlichen<br />

Innenminister aufforderte,<br />

<strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> für einen geordneten<br />

Wahlgang zu sorgen und keinen<br />

Dauerwahlk<strong>am</strong>pf versprach.<br />

Van der Bellens Wahlk<strong>am</strong>pfleiter<br />

Lothar Lockl, der glaubt, dass viele<br />

Bürger verärgert sind und deshalb<br />

nicht wählen gehen werden. Die<br />

Schuld an der <strong>Wahlwiederholung</strong><br />

schob er „einigen überforderten Bezirkswahlleitern“<br />

in die Schuhe.<br />

BILD DER WOCHE Ratlos in Paris: Regierungschefs Merkel,<br />

Hollande und Kern berieten über das EU-Vorgehen zum „Brexit“.<br />

Foto: BKA / Andy Wenzel


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Gewinner sind nur die<br />

Bürger und die Demokratie“<br />

Der FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer zeigt<br />

sich im NFZ-Interview überzeugt, dass die Wahlbeteiligung auch<br />

bei der Wiederholung der Stichwahl hoch sein wird: „Die Bürger haben<br />

gesehen, das es wirklich auf jede Stimme ankommt!“<br />

Herr Nationalratspräsident Hofer,<br />

sind Sie zufrieden mit dem Urteil<br />

des Verfassungsgerichtes?<br />

Hofer: Ich bin d<strong>am</strong>it insofern<br />

zufrieden, als es – so wie es Präsident<br />

Holzinger formuliert hat – nur<br />

einen Gewinner gibt, nämlich den<br />

Rechtsstaat und die Demokratie<br />

und d<strong>am</strong>it die Staatsbürger. Denn<br />

diesen hat der VfGH mit seinem<br />

Urteil das Recht auf eine freie und<br />

geheime Wahl gesichert.<br />

Jetzt wird Kritik an der FPÖ geübt,<br />

dass sie<br />

diese Wahlmängel<br />

nicht<br />

schon nach ihrem<br />

Sieg im<br />

ersten Wahlgang,<br />

sondern<br />

erst nach der Niederlage im zweiten<br />

eingeklagt hat.<br />

Hofer: Wenn uns diese massiven<br />

Rechtsbrüche schon beim ersten<br />

Wahlgang bekannt gewesen<br />

wären, dann hätten wir das auch<br />

den Behörden bekanntgegeben, da<br />

es rechtlich nicht möglich ist, das<br />

einzuklagen. Wir waren – wie auch<br />

die Verfassungsrichter – tatsächlich<br />

überrascht über das Ausmaß<br />

der Schl<strong>am</strong>pereien, die da passiert<br />

sind. Ich bin aber auch froh, dass<br />

der VfGH das nicht den freiwilligen<br />

Wahlbeisitzern angehängt<br />

hat, die für dieses Ehren<strong>am</strong>t zwei<br />

Urlaubstage geopfert haben, sondern<br />

den Verantwortlichen in den<br />

Wahlbehörden. Ich hoffe, dass bei<br />

zukünftigen Wahlen die<br />

Wahlgesetze jetzt penibel<br />

eingehalten werden.<br />

Kritik gibt es auch,<br />

dass Sie als Wahlkämpfer<br />

interimistisch mit<br />

ihren beiden Kollegen<br />

im Nationalratspräsidium<br />

die Agenden des<br />

Bundespräsidenten<br />

ausüben.<br />

Sehen<br />

Sie da<br />

keine<br />

Unvereinbarkeiten?<br />

„Es wird auch <strong>am</strong><br />

<strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> auf jede<br />

Stimme ankommen.“<br />

Hofer: Dazu kann ich nur den<br />

ehemaligen VfGH-Präsident Ludwig<br />

Ad<strong>am</strong>ovich zitieren: „Wenn ein<br />

<strong>am</strong>tierender Präsident sich der Wiederwahl<br />

stellt, macht er auch Wahlk<strong>am</strong>pf<br />

und ist gleichzeitig Amtsinhaber.<br />

Wenn das geht, ist nicht einzusehen,<br />

warum ein Präsident des<br />

Nationalrates hier ausgeschlossen<br />

werden sollte.“ Auch der scheidende<br />

Bundespräsident Heinz Fischer<br />

hat daran erinnert, dass er während<br />

des Wahlk<strong>am</strong>pfes zu seiner Wiederwahl<br />

2010 zugleich<br />

das Amt<br />

ohne Probleme<br />

bekleidet hat.<br />

Die <strong>Wahlwiederholung</strong><br />

bedeutet aber<br />

auch einen neuerlichen Wahlk<strong>am</strong>pf.<br />

Freuen Sie sich schon darauf?<br />

Hofer: Ich war <strong>am</strong> Vorabend der<br />

VfGH-Entscheidung bei einem großen<br />

Volksfest meiner niederösterreichischen<br />

Freunde. Die Stimmung<br />

dort war derart begeisternd, dass<br />

ich schon wieder richtig Lust bekommen<br />

habe, wahlzukämpfen. Ich<br />

freue mich darauf.<br />

Glauben Sie, dass sich auch die<br />

Österreicher auf diesen dritten<br />

Wahlgang innerhalb eines halben<br />

Jahres freuen werden?<br />

Hofer: Selbstverständlich hat niemand<br />

eine Freude d<strong>am</strong>it, wenn er<br />

noch einmal wählen gehen muss.<br />

Aber ich glaube, nach dem knappen<br />

Ergebnis bei der Stichwahl haben<br />

die Österreicher gesehen,<br />

dass es im wahrsten<br />

Sinne des Wortes wirklich<br />

auf jede Stimme ankommt.<br />

Daher glaube<br />

ich auch, dass sie <strong>am</strong> <strong>2.</strong><br />

<strong>Oktober</strong> sogar noch motivierter<br />

zur Wahl gehen<br />

werden als im Mai.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

„Wahlen sind das Fu<br />

Verfassungsrichter heben Bundespräsidentenstic<br />

Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat <strong>am</strong> vergangenen Freitag<br />

seine Entscheidung zur Wahlanfechtungsklage der FPÖ verkündet:<br />

Die Bundespräsidentenwahl <strong>2016</strong> wird wiederholt. „Wahlen sind<br />

das Fund<strong>am</strong>ent unserer Demokratie. Es ist die vornehmste Pflicht des<br />

VfGH, dieses Instrument funktionstüchtig zu erhalten“, betonte Vf-<br />

GH-Präsident Gerhart Holzinger in der Erläuterung des Urteils.<br />

Von den bei der Briefwahl festgestellten<br />

Unregelmäßigkeiten waren<br />

laut VfGH-Präsident Holzinger<br />

77.926 Stimmen betroffen, also<br />

weit mehr, als die Differenz im<br />

Endergebnis zwischen Alexander<br />

Van der Bellen und Norbert Hofer<br />

ausgemacht habe. Eine Wiederholung<br />

nur in den betroffenen Bezirken<br />

wäre aber technisch nicht möglich<br />

gewesen, daher ordnete der<br />

VfGH ein Wiederholung der Wahl<br />

im ges<strong>am</strong>ten Bundesgebiet an.<br />

Festgehalten wurde vom VfGH-<br />

Präsidenten, dass das Verfahren<br />

keinen Hinweis auf konkrete Manipulation<br />

gebracht habe.<br />

Keine Schuld der Beisitzer<br />

Alleine die festgestellten maßgeblichen<br />

Unregelmäßigkeiten bei<br />

der Briefwahl-Auszählung in 14<br />

Bezirkswahlbehörden hätten zur<br />

Aufhebung der Wahl gereicht, hieß<br />

es in der Urteilserklärung. Dabei<br />

nahm der VfGH aber die ehren<strong>am</strong>tlichen<br />

Wahlbeisitzer ausdrücklich<br />

D<strong>am</strong>it das Recht auch weiterhin uneingeschränkt v<br />

in Schutz. Diese Unzukömmlichkeiten<br />

seine „nicht in erster Linie<br />

diesen Frauen und Männern zuzurechnen,<br />

die in einer höchst engagierten<br />

Weise versuchen, alles<br />

möglichst richtig zu machen. Es<br />

wäre also völlig falsch, die Probleme,<br />

die aufgetaucht sind, auf diese<br />

Personen zu schieben.“<br />

Der VfGH forderte stattdessen<br />

von der Wahlbehörde, dass die<br />

Wahlbeisitzer besser informiert und<br />

geschult sowie die Attraktivität dieser<br />

freiwilligen Leistung für das<br />

Funktionieren unserer Demokratie<br />

erhöht werden sollte.<br />

„Vorarbeiten“ unterbinden<br />

Zu der vielfach beobachteten<br />

Vorsortierung der Briefwahlkarten<br />

merkte das Verfassungsgericht<br />

an, dass dies nur unter Aufsicht der<br />

Wahlkommission geschehen dürfe:<br />

„Die verbindliche Beurteilung der<br />

eingelangten Wahlkarten sowie die<br />

Prüfung und Zuordnung der in den<br />

Wahlkarten enthaltenen Stimmzet-


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Stefan<br />

FPÖ-Verfassungssprecher<br />

om Volk ausgehen kann, haben die Verfassungsrichter die strenge Einhaltung der Wahlgesetze eingefordert.<br />

nd<strong>am</strong>ent der Demokratie!“<br />

hwahl auf und mahnen eine strenge Befolgung der Wahlgesetze ein<br />

Foto: NFZ<br />

teln ist jedoch der Wahlbehörde als<br />

Kollegium vorbehalten.“<br />

Ausführlich widmete sich der<br />

VfGH dem Themenbereich der<br />

vorzeitigen Veröffentlichung von<br />

Wahlergebnissen und Teilwahlergebnissen<br />

vor Wahlschluss. „Diese<br />

Veröffentlichung verstößt gegen den<br />

Grundsatz der Freiheit der Wahl. Es<br />

ist nämlich nicht ausgeschlossen,<br />

dass diese systematische Weitergabe<br />

solcher Informationen an bestimmte<br />

Empfänger, verbunden mit<br />

der nicht kontrollierbaren Weitergabe<br />

an Dritte, auf das Wahlverhalten<br />

und d<strong>am</strong>it auf das Ergebnis der Wahl<br />

von Einfluss sein kann“, urteilten<br />

die Verfassungsrichter in Hinblick<br />

auf deren Veröffentlichung über die<br />

„sozialen Netze“ wie Facebook oder<br />

Twitter. Angesichts des knappen<br />

Wahlausganges und der nachweislich<br />

österreichweiten Verbreitung<br />

der vorab veröffentlichten Wahlergebnisse<br />

sei nämlich davon auszugehen,<br />

dass diese Rechtswidrigkeit<br />

auf das Wahlergebnis von Einfluss<br />

sein konnte.<br />

Keine Vorabinformationen mehr<br />

Diese Feststellung betrifft die<br />

Vorabinformation des Innenministeriums,<br />

die via Austria Presseagentur<br />

den Parteien, den Medien und<br />

Nicht gerade erfreut zeigte sich ÖVP-Innenminister Wolfgang<br />

Sobotka über die ausgiebige Kritik des VfGH an seiner Wahlbehörde.<br />

ausgewählten Meinungsforschunginstituten<br />

übermittelt werden. Zu<br />

letzteren zählt auch das Institut, das<br />

für den ORF die Hochrechungen<br />

ab 17.00 Uhr präsentiert. Aufgrund<br />

des Urteils werden diese Ergebnisse<br />

künftig erst nach Wahlschluss übermittelt,<br />

womit sich die erste Hochrechnung<br />

um 15 bis 30 Minuten verzögern<br />

wird.<br />

Abgewiesen hat der VfGH die von<br />

der FPÖ vorgebrachte Beschwerde<br />

zur Verfassungsmäßigkeit der einfach<br />

gesetzlichen Regelungen über<br />

die Briefwahl. Der Verfassungsgesetzgeber<br />

hat die Briefwahl in Form<br />

einer Distanzwahl, nicht als gleichwertige<br />

Form der Stimmabgabe zur<br />

konventionelle Urnenwahl, sondern<br />

als Ausnahme gesehen, die gewissen<br />

Beschränkungen unterliegt. „Innerhalb<br />

dieses verfassungsrechtlich<br />

vorgegebenen Rahmens steht<br />

dem einfachen Gesetzgeber frei, die<br />

näheren Bestimmungen über das<br />

Wahlverfahren zu treffen“, betonte<br />

VfGH-Präsident Holzinger.<br />

Abschließend mahnte Holzinger<br />

noch einmal die Wahlbehörde: „Die<br />

Wahlordnung soll dazu dienen, das<br />

Wahlverfahren zu dokumentieren<br />

und nachvollziehbar zu machen.<br />

Dieses Gesetz ist streng im Wortlaut<br />

auszulegen.“<br />

Alle politischen Parteien haben<br />

sich nach der Stichwahl vom 2<strong>2.</strong><br />

Mai für eine Reform der Briefwahl<br />

ausgesprochen. Die FPÖ hat<br />

bereits gegen die Einführung der<br />

Briefwahl gestimmt, weil dabei<br />

die wesentlichen Grundsätze des<br />

Wahlrechts nicht gewährleistet<br />

werden können.<br />

Briefwahl neu<br />

Vom Gesetzgeber gedacht als<br />

Ausnahme, um Staatsbürgern im<br />

Ausland oder <strong>am</strong> Wahltag Berufstätigen<br />

die Wahlteilnahme zu<br />

ermöglichen, entwickelt sie sich<br />

nunmehr zur Konkurrenz zur Urnenwahl<br />

– mit all dem dazugehörigen<br />

Mehraufwand und den d<strong>am</strong>it<br />

einhergehenden Problemen.<br />

Diese Ausweitung ist einzuschränken,<br />

indem der Wähler etwa<br />

eine Begründung für seine Verhinderung<br />

<strong>am</strong> Wahltag angeben sollte.<br />

Neu geregelt werden muss auf<br />

jeden Fall das Ansuchen und die<br />

Zustellung der Wahlkarten. Hierbei<br />

muss zumindest einmal ein<br />

persönliches Erscheinen vor der<br />

Behörde verlangt werden. Etwa<br />

bei der Abholung, wo dem Bürger<br />

auch gleich der Wahlakt und die<br />

Abgabe der Wahlkarte ermöglicht<br />

werden könnte. Bei der postalischen<br />

Zusendung an die Behörde<br />

sollte der Wähler auf jeden Fall<br />

eine Bestätigung des Einlangens<br />

seiner Wahlkarte erhalten.<br />

Einheitlich geregelt werden muss<br />

unserer Ansicht auch die Verwahrung<br />

der bei den Behörden eingelangten<br />

Wahlkarten, d<strong>am</strong>it ein<br />

Zugriff durch Unbefugte ausgeschlossen<br />

werden kann. Es steht im<br />

Prinzip nichts einer Auszählung der<br />

Briefwahlstimmen <strong>am</strong> Wahltag entgegen.<br />

Diese könnten in Bezirken<br />

mit größerer Briefwahlbeteiligung<br />

auf mehrere Wahlsprengel aufgeteilt<br />

und dort ausgezählt werden.


6 Parl<strong>am</strong>ent<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Es ist in den USA üblich, dass<br />

Bewerber für die Präsidentschaft<br />

ein Attest ihres Arztes veröffentlichen,<br />

um ihre Fitness für das Spitzen<strong>am</strong>t<br />

nachzuweisen. Dies haben<br />

unter anderem die demokratische<br />

Favoritin Hillary Clinton und der<br />

republikanische Bewerber Donald<br />

Trump bereits getan, berichtete<br />

der Schweizer „Tagesanzeiger“ im<br />

Dezember. Der 69-Jährige Trump<br />

verfüge über außergewöhnliche<br />

Stärke und Ausdauer und habe in<br />

den vergangenen 39 Jahren „keine<br />

signifikanten Gesundheitsprobleme“<br />

gehabt, bescheinigte dessen<br />

Arzt, der Trump seit 1980 betreut.<br />

Vorbild USA?<br />

Eine solche Transparenz würde<br />

man sich in Österreich wünschen,<br />

zumal sich die Grünen über Gerüchte,<br />

die den Gesundheitszustand Van<br />

der Bellens ansprechen, echauffieren.<br />

Diese Gerüchte den Freiheitlichen<br />

in die Schuhe zu schieben,<br />

ist ebenso perfid wie die Gerüchte<br />

selbst, die in den sogenannten „sozialen<br />

Medien“ kursieren.<br />

Vor dem Hintergrund seiner eigenen<br />

Biografie ist Norbert Hofer<br />

der Letzte, der den Gesundheitszustand<br />

eines anderen Menschen<br />

instrumentalisieren würde – im<br />

Gegensatz zu jenen Linken, die<br />

ihn im ersten Wahlgang als „Krüppel“<br />

verhöhnten. Diese Wehleidigkeit<br />

ist daher ebenso leicht durchschaubar<br />

wie auch die Kritik an<br />

dem Umstand, dass die drei Nationalratspräsidenten<br />

bis zur Angelobung<br />

eines neuen Bundespräsidenten<br />

dessen Amtsgeschäfte führen.<br />

Es besteht hier überhaupt keine<br />

Unvereinbarkeit, wie von den Grünen<br />

behauptet. Die Bundesverfassung<br />

sieht auch die Wiederwahl<br />

eines Präsidenten vor und nimmt<br />

daher bewusst in Kauf, dass Bundespräsidenten<br />

wahlkämpfen.<br />

Foto: Priwo / wikimedia<br />

INTEGRATIONSPOLITIK<br />

Zweifelhafte Ausbildungzeugnisse<br />

Berufliche Qualifikationen, die Migranten in der<br />

Heimat erworben haben, sollen rascher anerkannt<br />

und die Menschen somit rascher in den heimischen<br />

Arbeitsmarkt integriert werden. Das ist die Stoßrichtung<br />

eines so genannten Anerkennungs- und Bewertungsgesetzes<br />

des Nationalrats, das der Bundesrat in<br />

der Vorwoche mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und<br />

Grünen bestätigte hatte – während die FPÖ dies wegen<br />

befürchteter Niveauverluste ablehnte.<br />

Foto: NFZ<br />

FINANZPOLITIK<br />

Registrierkassenpflicht<br />

Gemeinnützige Vereine und Körperschaften<br />

öffentlichen Rechts erhalten<br />

bei ihren Veranstaltungen<br />

eine Ausnahme von der Registrierkassenpflicht.<br />

Das soll auch für<br />

ortsübliche Feste von Bezirks- und<br />

Ortsorganisationen politischer Parteien<br />

gelten, sofern der Jahresumsatz<br />

15.000 Euro nicht überschreitet.<br />

„Weltausbildungs<strong>am</strong>t“<br />

für Zuwanderungswillige<br />

FPÖ-Kritik an Ausweitung der Ausbildungspflicht auf Asylwerber<br />

Österreich soll nach dem<br />

„Weltsozial<strong>am</strong>t“ auch noch<br />

das „Weltausbildungs<strong>am</strong>t“ für<br />

die neue Völkerwanderung werden,<br />

kritisiert die FPÖ das Vorhaben<br />

der rot-schwarzen Koalition.<br />

Mit SPÖ-Kanzler Christian<br />

Kerns „New Deal“ solle jetzt eine<br />

Abmachung zu Lasten der Österreicher<br />

eingeführt werden, zugunsten<br />

von Migranten aus aller Herren<br />

Länder und natürlich zugunsten all<br />

der regierungsnahen Institutionen,<br />

die im Zuge der „Ausbildungspflicht<br />

bis 18“ Kurse und Schulungen<br />

anbieten, kritisierte FPÖ-Sozialsprecher<br />

Herbert Kickl.<br />

Schlange stehen <strong>am</strong> „Weltausbildungs<strong>am</strong>t Österreich“.<br />

Werbung für Einwanderung<br />

„Der Kanzler und sein Sozialminister<br />

sind sich mit den Grünen<br />

scheinbar schon einig, mit der<br />

Maßn<strong>am</strong>e Österreich als Zielland<br />

für Migranten noch attraktiver zu<br />

machen und das Asyl noch mehr<br />

Richtung Einwanderungsrecht zu<br />

Rechungshof mahnt Reformen ein<br />

Der Rechnungshof (Bild) hat dem<br />

Nationalrat den Bundesrechnungsabschluss<br />

2015 übermittelt. Dieser<br />

weist mit Ende 2015 ein negatives<br />

drehen“, warnte Kickl. Es werde<br />

eine Fülle überbetrieblicher Lehrwerkstätten<br />

geschaffen, die einzig<br />

die Kassen von sozialpartnernahen<br />

Institutionen mit Steuergeld füllen.<br />

Vermögen des Bundes von minus<br />

153,36 Milliarden Euro aus. Stark<br />

beeinflusst wurde dieses Resultat<br />

durch die Neuverschuldung 2015 in<br />

Höhe von 4,8 Milliarden Euro.<br />

Die Schuldenquote Österreichs<br />

lag somit bei 86,2 Prozent der Wirtschaftsleistung<br />

(BIP) und d<strong>am</strong>it<br />

deutlich über dem 60-Prozent-Limit<br />

der EU. Für die Bewältigung der<br />

budgetären Herausforderungen der<br />

kommenden Jahre sieht der Rechnungshof<br />

erhebliche Risiken und<br />

bekräftigt einmal mehr seine Reformvorschläge.<br />

Im Hinblick auf die Einhaltung<br />

des Stabilitäts- und Wachstumspaktes<br />

und das Ziel eines strukturell<br />

ausgeglichenen Haushalts des Ges<strong>am</strong>tstaats<br />

ab 2018 weist der Rechnungshof<br />

auf geplante strukturelle<br />

Budgetsalden für <strong>2016</strong> und 2017<br />

hin, ohne dass die Regierung Auskunft<br />

über Maßnahmen zur Erreichung<br />

dieses Zieles ab 2018 gebe.<br />

Daher empfiehlt der Rechnungshof,<br />

bei der Mittelverwendung Ineffizienzen,<br />

Doppelgleisigkeiten und<br />

Kompetenzüberlappungen in den<br />

Sektoren Bildung, Pensionen, Gesundheit,<br />

Soziales, Forschung und<br />

Förderungen zu beseitigen und<br />

längst erforderliche Strukturreformen<br />

umzusetzen.<br />

Foto: NFZ


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

Zentralmaturaergebnisse bleiben geheim<br />

Neue Bildungsministerin veröffentlicht nur Länder- und Schultypenergebnisse<br />

Wie gut die einzelnen Schulen bei der Zentralmatura abschneiden,<br />

bleibt Eltern von schulpflichtigen Kindern vorenthalten.<br />

Die neue Bildungsministerin Sonja H<strong>am</strong>merschmid will diese Daten<br />

nicht veröffentlichen, um Schulen „nicht schlechtzumachen“.<br />

Parl<strong>am</strong>ent 7<br />

Im Zentrum stehe die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit der Schulaufsicht<br />

und die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität,<br />

erklärte die neue<br />

Bildungsminsterin bei der Bekanntgabe<br />

der „Überblicksergebnisse“<br />

der Zentralmatura im Fach<br />

Mathematik.<br />

Selts<strong>am</strong>e Verbesserungen<br />

Am besten schnitten noch die<br />

AHS-Langformen ab, in denen<br />

es nach den Klausuren 18,5 Prozent<br />

Fünfer gegeben hat, während<br />

an den Oberstufengymnasien, die<br />

von der Neuen Mittelschule (NMS)<br />

„beliefert“ werden, 33 Prozent der<br />

Mathematikmaturanten ein „Nicht<br />

genügend“ erzielten. Nach den<br />

mündlichen Kompensationsprüfungen<br />

sank bei den Langformen der<br />

Anteil auf 5,3 Prozent der Schüler,<br />

in den Oberstufengymnasien dagegen<br />

nur auf zwölf Prozent.<br />

Diese mündliche „Kompensationsprüfung“<br />

steht aber auch in der<br />

Kritik. Nach der schriftlichen Mathematikmatura<br />

hatten in Vorarlberg<br />

33,2 Prozent, in Wien 25,5<br />

Prozent, in Niederösterreich 24,5<br />

Prozent und in Salzburg 19 Prozent<br />

der Schüler einen Fünfer. Nach der<br />

Kompensationsprüfung führte aber<br />

Niederösterreich die Wertung mit<br />

9,5 Prozent Fünfern an, vor Salzburg<br />

mit 9,4 Prozent und Vorarlberg<br />

mit 8,4 Prozent. In Wien hatten<br />

danach gar nur noch 7,5 Prozent<br />

der Maturanten ein Nicht genügend<br />

in Mathematik. Diese Ergebnisse<br />

verwunderten selbst die Verantwortlichen<br />

im Ministerium.<br />

FPÖ fordert für Polizei<br />

mehr Schutzausrüstung<br />

In Wien schrieb jeder Vierte in Mathematik nur ein „Nicht genügend“.<br />

Auch Gernot Schreyer, Sprecher<br />

des Bundesverbands der Elternvereine<br />

an mittleren und höheren<br />

Schulen Österreichs, stellt angesichts<br />

der großen Bandbreite die<br />

Zentralmatura infrage. Er plädiert<br />

für eine teilzentrale Reifeprüfung.<br />

Besondere Kritik übt er an der späten<br />

Bekanntgabe der Ergebnisse:<br />

Durch die Veröffentlichung kurz<br />

vor den Sommerferien würden die<br />

Ergebnisse „getarnt und verräumt“<br />

und eine Diskussion in den Schulpartnergremien<br />

verhindert.<br />

Geschäft mit E-Zigaretten<br />

wird ins Ausland vertrieben<br />

Foto: humhub<br />

„Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit<br />

mussten wir gestern die<br />

Nachricht von einem dr<strong>am</strong>atischen<br />

Raubüberfall in Wien aufnehmen.<br />

Besonders erschütternd ist aber die<br />

Nachricht, dass beim Einsatz Polizeibe<strong>am</strong>te<br />

schwerst verletzt wurden“,<br />

zeigte sich der Bundesvorsitzende<br />

der „Aktionsgemeinschaft<br />

Unabhängiger und Freiheitlicher“<br />

(AUF) und FPÖ-Bereichssprecher<br />

für den Öffentlichen Dienst, Bundesrat<br />

Werner Herbert, erschüttert.<br />

Der Vorfall habe den Österreichern<br />

einmal mehr vor Augen geführt,<br />

dass die importierte Kriminalität<br />

nicht nur die Sicherheit der<br />

österreichischen Bevölkerung in<br />

einem mittlerweile bedenklichen<br />

Ausmaß gefährde, sondern auch,<br />

wie gefährlich und unvorhersehbar<br />

die Arbeit der Exekutive sei.<br />

„Aus diesem Grund gebührt unserer<br />

Exekutive auch großer Dank<br />

und Anerkennung, dass sie jederzeit<br />

die eigene Sicherheit und das<br />

eigene Leben in der Vollziehung<br />

ihres Berufes einzubringen bereit<br />

sind“, betonte Herbert.<br />

Besserer Schutz für Polizei.<br />

Er erinnerte an verschiedene<br />

FPÖ-Initiativen, in denen neben<br />

einer sofortigen Aufstockung der<br />

Planstellen auch zusätzliche Schutzausrüstung<br />

für die Polizei gefordert<br />

worden sei. Diese seien aber von<br />

den Regierungsfraktionen mehrmals<br />

abgelehnt worden, zeigte der<br />

FPÖ-Abgeordnete auf.<br />

„Ich wünsche allen beim gestrigen<br />

Einsatz verletzten Polizeibe<strong>am</strong>ten<br />

baldigste und vollständige<br />

Genesung sowie allen übrigen Polizistinnen<br />

und Polizisten, dass ihnen<br />

weitere derartig dr<strong>am</strong>atische<br />

Einsätze in Ausübung ihres Dienstes<br />

möglichst erspart bleiben“, erklärte<br />

Herbert.<br />

Foto: NFZ<br />

Dass die Tabakgesetznovelle einen<br />

Gesetzesmurks der Sonderklasse<br />

darstellt, kritisieren die Freiheitlichen<br />

seit langem. Im vorwöchigen<br />

Petitionsausschuss haben SPÖ und<br />

ÖVP neuerlich den Beweis ihrer<br />

Beratungsresistenz abgeliefert.<br />

„Das Expertenhearing zur Tabakgesetznovelle<br />

stieß bei SPÖ und<br />

ÖVP auf taube Ohren und die zur<br />

Debatte stehende Petition zur Änderung<br />

des Tabakgesetzes haben sie<br />

schlicht abgewürgt“, kritisierte der<br />

freiheitliche Nationalratsabgeordnete<br />

Peter Wurm.<br />

Als „besonderen Treppenwitz“<br />

bezeichnete Wurm die mangelhaft<br />

zus<strong>am</strong>mengeschusterte Gesetzesmaterie<br />

zu D<strong>am</strong>pfer- und E-Zigaretten,<br />

die SPÖ und ÖVP anscheinend<br />

auf Biegen und Brechen zu<br />

stoppen versuchten. „Trotz der<br />

klaren und stichhaltigen Argumente<br />

des geladenen Experten, vor allem<br />

in Bezug auf den Gesundheitsaspekt,<br />

haben sich SPÖ und ÖVP<br />

nicht einmal die Mühe gemacht und<br />

die Petition dem Gesundheitsausschuss<br />

zugewiesen, d<strong>am</strong>it die Mate-<br />

Foto: NFZ<br />

E-Zigaretten nur im Ausland.<br />

rie wirklich ausführlich besprochen<br />

werden kann“, empörte sich Wurm.<br />

Mit dem Verbot des Onlinevertriebs<br />

werde zudem der österreichischen<br />

Wirtschaft ein schwerer<br />

Schaden zugefügt und mehr als<br />

einem Drittel aller D<strong>am</strong>pfershops<br />

drohe die Sperre, warnte Wurm.<br />

Denn laut Auskunft des im Ausschuss<br />

geladenen Experten gebe es<br />

momentan etwa 250.000 „E-Zigaretten-Raucher“<br />

in Österreich. Seit<br />

Inkrafttreten der Gesetzesnovelle<br />

mit Mai <strong>2016</strong> würden 200.000 von<br />

ihnen ihre Produkte nun online im<br />

Ausland kaufen, da der Versandhandel<br />

innerhalb Österreichs ja verboten<br />

wurde.


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Träume von der<br />

Europa-Regierung<br />

Restriktiverer Umgang mit<br />

Migranten ist notwendig<br />

Branko Milanovic, der frühere<br />

Weltbank-Chefökonom, hat in der<br />

„Neuen Zürcher Zeitung“ als Reaktion<br />

auf die Masseneinwanderung<br />

nach Europa einen neuen Umgang<br />

mit Migranten eingefordert.<br />

In Nationalstaaten entwickelten die<br />

Bevölkerungen ab einer bestimmten<br />

Anzahl von Ausländern eine<br />

Abneigung gegen Migranten. Als<br />

Gegenmittel schlug Milanovic vor,<br />

dass Migranten gegenüber Einheimischen<br />

„rechtlich diskriminiert“<br />

werden müssten, etwa mit befristeten<br />

Aufenthaltsbewilligungen,<br />

höheren Steuern oder weniger Bürgerrechten.<br />

„Wenn man die Rechte<br />

der Migranten neu definiert, könnte<br />

die Zuwanderung auch besser akzeptiert<br />

sein in der Bevölkerung“,<br />

erklärte der anerkannte Ökonom.<br />

Denn wer Zuwanderungskritiker<br />

als „engstirnig, schlecht ausgebildet<br />

und nicht informiert“ beschimpfe,<br />

verkenne, dass der wirtschaftliche<br />

Abstieg nach Finanzkrise und<br />

weiter fortschreitender Globaliserung<br />

auch schon den Mittelstand<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Die EU-Nomenklatura tut derzeit<br />

alles, um klar zu machen,<br />

dass für sie das „Brexit-Referendum“<br />

nur Anlass dafür war,<br />

jetzt mit Volld<strong>am</strong>pf einen zentralistischen<br />

Superstaat anzustreben.<br />

EU-Parl<strong>am</strong>entspräsident<br />

Martin Schulz, einer der prononciertesten<br />

Feinde des demokratischen<br />

Nationalstaates, forderte<br />

diese Woche den Umbau der<br />

EU-Kommission zu „einer echten<br />

europäischen Regierung“.<br />

So schauen sie aus, die politischen<br />

Träume der Scheindemokraten:<br />

Möglichst viel Macht in<br />

Foto: reporter.co.at<br />

möglichst wenig Händen – und<br />

das alles so weit wie möglich<br />

abgeschirmt gegen demokratische<br />

Kontrolle durch das Volk,<br />

dem Schulz & Co. grundsätzlich<br />

misstrauen.<br />

Der Ex-Buchhändler aus dem<br />

Städtchen Würselen bei Aachen<br />

hat in der EU seine Berufung gefunden:<br />

Er will die Union nicht<br />

nur zu seiner persönlichen Geschichte<br />

machen, sondern zum<br />

Ende der Geschichte überhaupt.<br />

Es geht ihm um die Abschaffung<br />

der Nationalstaaten und die<br />

Durchsetzung des unumkehrbaren<br />

Superstaates. Das ist ein<br />

Elitenprojekt und hat wenig mit<br />

Demokratie zu tun. Kurz: Es sind<br />

genau jene Phantasien von einem<br />

„EU-Großreich“, denen die<br />

Briten eine klare Absage erteilt<br />

haben und die auch in anderen<br />

Länder immer kritischer hinterfragt<br />

werden.<br />

Man muss es Leuten wie Schulz<br />

klar sagen: Mehr EU hat sich<br />

in den vielen Krisen der Union<br />

noch nie als Lösung bewährt.<br />

erreicht habe. Das Problem dabei<br />

sei, dass die politischen Eliten jahrzehntelang<br />

Politik für die Reichen<br />

gemacht und sich nicht um um die<br />

Sorgen der Mittelschicht gekümmert<br />

hätten. Diese begehre nun<br />

auf, besonders seit der Finanzkrise,<br />

nach der die Mittelschichten erkennen<br />

mussten, dass sie zum Zweck<br />

der „Währungs- und Bankenrettung“<br />

politisch manipuliert worden<br />

seien. Dieses finanzielle Ausbluten<br />

habe den Mittelstand seiner Chancen<br />

zum sozialen Aufstieg beraubt.<br />

Weniger Rechte für Migranten?<br />

Foto: arte / Halil Gülbeyaz<br />

Erdogans verbünde<br />

bomben jetzt gege<br />

IS-Attentate in der Türkei sind die Folge der Isl<strong>am</strong><br />

Am Grenzübergang Öncüpinar strömen syrische Flüchtlinge in die Türkei un<br />

der Nachschub für die Terrormiliz „Isl<strong>am</strong>ischer Staat“ aus der Türkei nach S<br />

Nach dem verheerenden Anschlag <strong>am</strong> Istanbuler Flughafen hat<br />

der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan einen verschärften<br />

K<strong>am</strong>pf gegen den Terror angekündigt. Doch zugleich fördert<br />

Erdoğan die Terrormiliz des „Isl<strong>am</strong>ischen Staates“ mit allen Mitteln<br />

– und die EU unterstützt ihn auch noch großzügigst dabei.<br />

Kl<strong>am</strong>mheimlich hat die EU vergangene<br />

Woche das wichtige Verhandlungskapitel<br />

33 zu Budgetfragen<br />

in den Beitrittsverhandlungen<br />

mit der Türkei offiziell eröffnet.<br />

Dies hatten die EU-Staats- und Regierungschefs<br />

Ankara im März als<br />

Belohnung für die Rücknahme von<br />

Flüchtlingen aus Griechenland versprochen.<br />

Hauptsache Feind der Kurden<br />

Dabei mischt der türkische Staatspräsident<br />

bei den Fluchtursachen<br />

aus dem Nahen Osten kräftig mit,<br />

indem er den „Isl<strong>am</strong>ischen Staat“<br />

tatkräftig unterstützt. Getreu dem<br />

Motto „Der Feind meines Feindes<br />

ist mein Freund“ fördert die Türkei<br />

den K<strong>am</strong>pf der Dschihadisten<br />

gegen die Kurden im Irak und in<br />

Syrien.<br />

Wenig Stunden vor dem IS-Anschlag<br />

auf dem Istanbuler Flughafen<br />

strahlte der deutsch-französische<br />

TV-Sender „arte“ die<br />

Dokumentation „Türkei – Drehkreuz<br />

des Terrors?“ des deutsch-türkischen<br />

Journalisten Halil Gülbeyaz<br />

aus. Der zeichnet minutiös<br />

die Entwicklung dieses Bündnisses<br />

auf. So duldet Erdogan im Rahmen<br />

seiner Isl<strong>am</strong>sierung der Türkei Vereine,<br />

die den IS offiziell unterstützen,<br />

mit Geld oder der Anwerbung<br />

von türkischen Dschihadisten.<br />

IS-Hochburg Gaziantep<br />

In der ostanatolischen Hochburg<br />

der Präsidentenpartei AKP, in Ga-<br />

Zuerst bombte der IS nur gegen die Ku<br />

staltung in Diyarbakır, jetzt aber auch g


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

te Isl<strong>am</strong>isten<br />

n ihren Ziehvater<br />

isierung des Landes durch den Staatschef<br />

d gleichzeitg rollt hier – und an anderen „gesperrten“ Grenzübergängen –<br />

yrien. Gefördert von höchster Stelle im Land, von Staatschef Erdogan.<br />

ziantep, werden nicht nur verletzte<br />

IS-Kämpfer in Krankenhäusern<br />

versorgt, dort hatte auch jene Organisation<br />

ihren Sitz, die vom IS<br />

verschleppte, jesidische Frauen aus<br />

Syrien per Internet als Sex-Sklavinnen<br />

vermarkete. Zudem haben die<br />

Dschihadisten unter den Augen der<br />

Behörden ein Netzwerk aufgebaut,<br />

das den Nachschub an Waffen und<br />

Kämpfern nach Syrien organisiert.<br />

Granaten für Dschihadisten<br />

So wurden Orginalaufnahmen<br />

der türkischen Behörden zu jenem<br />

berühmt-berüchtigten Zwischenfall<br />

rden, wie hier bei einer Wahlveranegen<br />

Erdogans isl<strong>am</strong>ische Türkei.<br />

Foto: ilkha.com<br />

<strong>am</strong> offiziell gesperrten Grenzübergang<br />

Kark<strong>am</strong>is vom Jänner 2014<br />

gezeigt. Bei einer Razzia entdeckten<br />

die Behörden auf drei Lkw, die<br />

offiziell Kindernahrung geladen<br />

hatten, Kisten mit hunderten Granaten<br />

und Raketen für den IS. Die<br />

festgenommen Begleiter des Konvois<br />

entpuppten sich als Mitarbeiter<br />

des türkischen Geheimdienstes.<br />

Die von den Behörden freigegebenen<br />

Aufnahmen der Aktion<br />

publizierte nur die Tageszeitung<br />

„Cumhuriyet“. Die Folge: ein Wutanfall<br />

Erdoğans. „Diese Person<br />

wird dafür schwer bezahlen“, hat<br />

der Staatspräsident den Türken in<br />

einer seiner zahlreichen Fernsehansprachen<br />

angekündigt. Prompt<br />

wurden zwei Journalisten, der für<br />

die Aktion verantwortliche Staatsanwalt<br />

sowie die involvierten Gendarmerie-Offiziere<br />

verhaftet – und<br />

die Geheimdienstler enthaftet. Die<br />

Journalisten wurden im Juni wegen<br />

„Geheimnisverrats“ zu fünfeinhalb<br />

und fünf Jahren Haft verurteilt, die<br />

inhaftierten Be<strong>am</strong>ten warten noch<br />

auf ihren Prozess.<br />

Ironie des Schicksals: Die EU<br />

hat der Türkei bisher mehr als 400<br />

Millionen Euro überwiesen – „zur<br />

Heranführung“ dieser von Erdoğan<br />

brutal instrumentalisierten Justizund<br />

Polizeibehörden „auf europäisches<br />

Niveau“.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Noch mehr EU-Zentralismus<br />

„Mit seiner Forderung nach einem zentralistischen<br />

europäischen Bundesstaat mit eigener<br />

Regierung beweist Martin Schulz, dass<br />

er wieder einmal überhaupt nichts verstanden<br />

hat“, kommentiert der FPÖ-Europaabgeordnete<br />

Franz Obermayr (Bild) die jüngsten<br />

Vorstöße des EU-Parl<strong>am</strong>entspräsidenten. Das<br />

Ziel müsse vielmehr ein Europa der Vielfalt<br />

auf Basis traditioneller, abendländisch-christlicher<br />

Werte sein, mahnte Obermayr. Aber<br />

anscheinend könne Schulz nicht aus seinem<br />

Eurokraten-Paralleluniversum entkommen.<br />

Anstatt Volksentscheide ernst zu nehmen und die EU bürgernäher zu gestalten,<br />

ziehe „die Zentralisierungskarawane mit Schulz“ einfach weiter.<br />

UNO warnt vor Dschihadisten<br />

Foto: NFZ<br />

Angesichts der jüngsten Erfolge beim<br />

K<strong>am</strong>pf gegen die Dschihadisten im Irak<br />

warnen die Vereinten Nationen (UNO) vor<br />

Anschlägen in deren Herkunftsländern<br />

wie Marokko und Tunesien. Der Leiter des<br />

UNO-Komitees zur Terrorismusbekämpfung,<br />

Jean-Paul Laborde, erklärte diesen<br />

Dienstag in Genf, dass sich derzeit etwa<br />

30.000 „ausländische terroristische Kämpfer“<br />

im Irak und in Syrien befänden. Er riet<br />

den betroffenen Staaten, ein „Filtersystem“<br />

einzurichten, mit dessen Hilfe unter den rückkehrenden Kämpfern die<br />

wirklich gefährlichen ermittelt werden könnten.<br />

EU-Steuerzahler sollen<br />

Italiens Banken retten<br />

Italiens Banken haben in der vergangenen<br />

Woche zwischen 25 und<br />

35 Prozent an Börsenwert verloren.<br />

Nun fürchtet die italienische Zentralbank,<br />

dass die Sparer weiter<br />

Geld abziehen und d<strong>am</strong>it erst recht<br />

Banken in Schieflage stürzen könnten.<br />

Die Gründe für die Misere der<br />

Banken Italiens sind lange bekannt<br />

und selbst verschuldet.<br />

Rom hat seit 2007 nichts unternommen,<br />

um seine Banken nach<br />

dem Ausbruch der Finanz- und Euro-Krise<br />

zu sanieren. Während in<br />

Europa die Banken ihr Eigenkapital<br />

merklich erhöhten oder mit<br />

Hilfe staatlicher Garantien aufgelöst<br />

wurden, verdoppelten Italiens<br />

Banken auf Wunsch der Regierung<br />

ihren Anteil an den Staatsanleihen<br />

auf 400 Milliarden Euro und sitzen<br />

so auf mehr als 20 Prozent der Ges<strong>am</strong>tstaatssschulden.<br />

Hinzu kommen<br />

noch 360 Milliarden Euro an<br />

ausfallsgefährdeten Krediten.<br />

Die Europäische Zentralbank<br />

spielt dabei bis heute als „Aufseherin“<br />

eine äußerst fragwürdige<br />

Doppelrolle. Die Folge: Neun der<br />

insges<strong>am</strong>t 15 getesteten italienischen<br />

Großbanken waren im <strong>Oktober</strong><br />

2014 dem EU-weiten Stresstest<br />

nicht gewachsen und fielen in<br />

der Prüfung durch. Jetzt will Premierminister<br />

Matteo Renzi eine<br />

staatliche Haftung in Höhe von<br />

150 Milliarden Euro bereitstellen.<br />

Zusätzlich will er in Brüssel eine<br />

gemeins<strong>am</strong>e Euro-Einlagenversicherung<br />

fordern und somit alle<br />

EU-Bürger für Italiens Banken –<br />

im Ernstfall – zur Kassa bieten.<br />

Foto: Banca d‘Italia<br />

Notenbank fürchtet um Einlagen.<br />

Foto: youtube.com


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

JULI<br />

9<br />

JULI<br />

13<br />

JULI<br />

14<br />

Diskussion in<br />

Innsbruck<br />

St<strong>am</strong>mtisch der<br />

FPÖ Simmering<br />

Die FPÖ Simmering lädt <strong>am</strong><br />

Mittwoch, dem 13. Juli <strong>2016</strong>, zu<br />

ihrem St<strong>am</strong>mtisch ins Restaurant<br />

„Auszeitstüberl“ (Grillgasse 20,<br />

1110 Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

Sommergespräch<br />

mit Franz Obermayr<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt <strong>am</strong><br />

Donnerstag, dem 14. Juli <strong>2016</strong>,<br />

zu ihren „Sommergesprächen“<br />

im Gasthaus „Goldener Hirsch“<br />

(Hirschstettner Straße 83, 1200<br />

Wien) mit dem FPÖ-Europaabgeordneten<br />

Franz Obermayr. Beginn:<br />

19.00 Uhr.<br />

JULI<br />

21<br />

Sommergespräch<br />

mit Norbert Hofer<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt <strong>am</strong> Donnerstag,<br />

dem 21. Juli <strong>2016</strong>, zu ihren<br />

„Sommergesprächen“ im Gasthaus<br />

„Goldener Hirsch“ (Hirschstettner<br />

Straße 83, 1200 Wien) mit dem 3.<br />

Nationalratspräsidenten und Bundespräsidentschaftskandidaten<br />

Norbert<br />

Hofer. Beginn: 19.00 Uhr.<br />

JULI<br />

28<br />

Sommergespräch<br />

mit Hubert Fuchs<br />

„Sommergespräche“ im Gasthaus<br />

„Goldener Hirsch“ (Hirschstettner<br />

Straße 83, 1200 Wien) mit FPÖ-Finanzsprecher<br />

und Steuerexperten<br />

Hubert Fuchs. Beginn: 19.00 Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

Der Ruf unseres Landes<br />

Nach dem Entscheid des VfGH,<br />

die Stichwahl wiederholen zu lassen,<br />

war es ja nicht anders zu erwarten,<br />

dass Österreich nun von<br />

der internationalen Presse durch<br />

den Kakao gezogen wird und<br />

die FPÖ ebenso als angeblich<br />

„schlechter Verlierer“ ihr Fett abbekommt.<br />

Wie es überhaupt zu der<br />

Wahlanfechtung kommen konnte,<br />

wird medial eigentlich komplett<br />

außer Acht gelassen. Und wenn<br />

dem Herrn Kern der Ruf unseres<br />

Landes angeblich so <strong>am</strong> Herzen<br />

liegt, dann kann er sich ja parteiintern<br />

beim Leiter der Wahlbehörde<br />

und Herrn Häupl bedanken, die<br />

ja wirklich alles versucht haben,<br />

Herrn Hofer mit allen Mitteln zu<br />

verhindern.<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Wahlk<strong>am</strong>pfkosten<br />

Man kann sich über einige Kommentare<br />

zur <strong>Wahlwiederholung</strong> nur<br />

wundern. „Ich gehe nicht wählen,<br />

weil die Wahl Millionen gekostet<br />

hat“ – glauben die Demokratieverweigerer,<br />

dass die Wahl billiger<br />

wird, wenn sie sich vor der Stimmabgabe<br />

drücken? Wenn es um die<br />

Kosten für die <strong>Wahlwiederholung</strong><br />

geht, sollte man überlegen, ob man<br />

nicht die Menschen dafür zur Kassa<br />

bitten soll, die das Desaster zu<br />

verantworten haben – also Politiker,<br />

Be<strong>am</strong>te und Parteisoldaten.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Entscheidung ist gefallen<br />

Neuaustragung der Stichwahl<br />

hin oder her. Die Kandidaten sind<br />

gut beraten, dem Volk einen neuerlichen<br />

Intensivwahlk<strong>am</strong>pf zu ersparen.<br />

Im Wesentlichen ist alles<br />

mehrfach gesagt. Es ist wie ein Comeback-Versuch<br />

des österreichischen<br />

Rechtsstaates. In dem einen<br />

Fall ist er gelungen. Da sollten wir<br />

einen neuerlichen Urnengang gerne<br />

in Kauf nehmen. Und die zu erwartenden<br />

Zwischenrufe aus dem<br />

Ausland sollten uns genauso egal<br />

sein wie bei anderen österreichischen<br />

Entscheidungen auch. Denn<br />

unter dem Strich geht es um Demokratie,<br />

Recht und um Österreich.<br />

Christian Stafflinger, Linz<br />

Rechtsstaat Österreich<br />

Demokratische Wahlen sollen<br />

sich dadurch auszeichnen, dass sie<br />

unter Einhaltung der Verfassung<br />

und der Gesetze durchgeführt werden.<br />

Und eben nicht der gerings-<br />

te Zweifel an der Korrektheit des<br />

Wahlergebnisses aufkommen kann.<br />

Dass der Verfassungsgerichtshof<br />

die Wahl wiederholen lässt, ist<br />

richtig und ein Beweis, dass Österreich<br />

doch ein Rechtsstaat ist.<br />

Ernst Pitlik, Wien<br />

Das Heer rüstet auf<br />

Kaum zu glauben, aber wahr. Das<br />

Heer scheint die Trendwende geschafft<br />

zu haben und darf vorerst<br />

einmal finanziell aufatmen. Spät<br />

aber doch ist auch der politischen<br />

Führung unseres Landes endlich<br />

bewusst geworden, wie wichtig unser<br />

Bundesheer ist. Leider müssen<br />

immer wieder unvorhergesehene<br />

Dinge passieren, die einen Umdenkprozess<br />

starten. Die Bewältigung<br />

der anhaltenden Migrationsströme<br />

ist ohne eine intakte Armee nicht zu<br />

bewältigen. Bleibt zu hoffen, dass<br />

das Umdenken kein Strohfeuer ist,<br />

das bald wieder erlischt.<br />

Christian Deutinger, Kematen<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />

Die Bestellung gilt bis auf schriftlichen Widerruf, der entweder per E-Mail oder Postweg erfolgen muss.<br />

Die Einzahlung erfolgt mittels Erlagschein, der Ihnen halbjährlich (bei Jahresabo jährlich) zugeschickt wird.<br />

Bankverbindung: PSK, IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Bestellungen auch per E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

N<strong>am</strong>e:<br />

(Vor- und Zun<strong>am</strong>e, bitte in Blockschrift ausfüllen)<br />

Anschrift:<br />

(Postleitzahl, Ort, Straße, Hausnummer, Türnummer)<br />

Foto: EZB<br />

BESTELLSCHEIN<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />

E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Mitglied in FPÖ-Landesgruppe*:<br />

Datum: Geburtsdatum: Unterschrift:<br />

Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bekannt**:<br />

* Bitte nur ausfüllen, wenn Sie Mitglied einer FPÖ-Landesgruppe sind. Wir wollen d<strong>am</strong>it mögliche Doppelzusendungen vermeiden.<br />

** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.<br />

Foto: NFZ


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Gebührenwucher jetzt<br />

auch bei der Fernwärme!<br />

Wien Energie plant ab September Fernwärme-Grundpreis zu erhöhen<br />

Der rot-grüne Gebührenwucher<br />

geht in die Fortsetzung.<br />

Ab September steht rund 250.000<br />

Wiener Haushalten eine Erhöhung<br />

des Fernwärme-Grundpreises<br />

von rund fünf Euro pro<br />

Monat ins Haus. Für die FPÖ der<br />

nächste Affront gegen die Bürger.<br />

„Rot-Grün hat mit unverschämter<br />

Gebührenpolitik einen gehörigen<br />

Beitrag dazu geleistet, dass in<br />

der Bundeshauptstadt bereits rund<br />

400.000 Menschen an oder schon<br />

unter der Armutsgrenze leben und<br />

Wien einen Rekord an Mindestsicherungsbeziehern<br />

und Arbeitslosen<br />

aufweist“, empörte sich Wiens<br />

FPÖ-Klubobmann Dominik Nepp<br />

über die Ankündigung der Wien<br />

Energie.<br />

„Das ist ein dreister Affront gegen<br />

die eigene Bevölkerung“, erklärte<br />

Nepp unter Verweis auf die<br />

diversen Gebühren-, Abgaben- und<br />

Preissteigerungen der letzten Jahre,<br />

„Al-Quds“-Aufmarsch ist zu untersagen<br />

„Israel ist ein demokratischer<br />

Staat, diesem Staat auch noch im<br />

21. Jahrhundert die Daseinsberechtigung<br />

abzusprechen, ist schlicht<br />

inakzeptabel und kann nicht toleriert<br />

werden. Antisemitismus sowie<br />

Hass und Hetze gegen den Staat Israel<br />

haben weder in Österreich noch<br />

in Wien etwas verloren“, erklärte<br />

der Wiener FPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />

David Lasar und forderte<br />

von der rot-grünen Stadtregierung<br />

den alljährlichen ‚Al-Quds‘-Aufmarsch<br />

in Wien zu untersagen.<br />

„Hier haben vor allem einige<br />

hochrangige SPÖ-Funktionäre akuten<br />

Handlungs- und Erklärungsbedarf“,<br />

betonte Lasar in Richtung<br />

der langjährigen Präsidentin der<br />

Erhöht Wien-Energie die Preise wegen „Luxusfrühpensionen“?<br />

mit denen SPÖ und Grüne die von<br />

ihnen verschuldeten Budgetlöcher<br />

– nicht zuletzt verursacht durch<br />

Schweizer-Franken-Spekulationen<br />

– zu stopfen versuchen.<br />

FPÖ fordert Ende der Aussackelei<br />

Nepp erinnerte auch daran, dass<br />

die Wien Energie knapp 900 Mitarbeiter<br />

mit 80 Prozent des Letztbezuges<br />

s<strong>am</strong>t zweieinhalb Monatsgehältern<br />

extra als „Treuezahlung“<br />

Österreichisch-Palästinensischen<br />

Gesellschaft und nunmehrigen<br />

Neo-Staatssekretärin Muna Duzdar.<br />

„Als Staatssekretärin muss es<br />

wohl auch in ihrem ureigensten Interesse<br />

liegen, über jeden Verdacht<br />

erhaben zu sein, Aufrufe und Aktionen,<br />

die auf die Vernichtung des<br />

Staates Israel abzielen, auch nur im<br />

Ansatz gutzuheißen“, mahnte der<br />

FPÖ-Abgeordnete.<br />

Er fordere daher Staatssekretärin<br />

Duzdar auf, klar gegen den<br />

Al-Quds-Marsch Stellung zu beziehen,<br />

und dieselbe Aufforderung<br />

richte er an SPÖ-Mandatar Omar<br />

Al-Rawi und seinen Förderer, Wiens<br />

Bürgermeister Michael Häupl,<br />

so Lasar.<br />

in die Frühpension schicken will.<br />

„Das entspricht den Konditionen<br />

eines Pensionsantritts mit 65 Jahren“,<br />

rechnete Nepp vor. Davon<br />

können die vielen tausenden Wiener<br />

ASVG-Pensionisten nur träumen.<br />

„Braucht die Wien-Energie<br />

diese unfaire Fernwärmepreis-Erhöhung<br />

zur Finanzierung dieser<br />

Zwangs-Luxuspensionen?“, fragte<br />

Nepp und forderte die Stadt Wien<br />

auf, dieses Vorhaben abzusagen.<br />

Al Quds: Stadt Wien genehmigt<br />

anti-israelische Parolen.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: Bwag / Wikimedia<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Ich hab bei Wikipedia nachgeschaut.<br />

Dort steht: Eine Lobby ist<br />

ein Empfangsraum, ein Vestibül,<br />

zum Beispiel eine Hotelhalle. Ist<br />

also ein Lobbyist etwa ein Hotelangestellter,<br />

der den Gästen die<br />

Koffer abnimmt? Sie zur Rezeption<br />

und dann ins Zimmer bringt?<br />

Lobby<br />

Nein. Ein Lobbyist ist ein<br />

Mensch, der jemanden für bestimmte<br />

Absichten zu gewinnen<br />

versucht. Laut Wikipedia.<br />

Ein solcher Versuch kann natürlich<br />

auch im Hotel stattfinden.<br />

Wo also treffen wir in Zukunft<br />

unseren verehrten ehemaligen<br />

Herrn Bundeskanzler an?<br />

Ich frag‘ mich freilich bei der<br />

Definition des Wortes, wie, womit,<br />

auf welche Weise der Lobbyist<br />

denjenigen, den er gewinnen<br />

will, so weit bringt?<br />

Schenkt er ihm was? Besticht<br />

er ihn? Denn nur mit Überreden<br />

kann’s doch nicht funktionieren.<br />

Wäre ja eher lästig.<br />

Ja, ich kann einen Nichtschwimmer<br />

davon überzeugen,<br />

dass es für ihn kontraproduktiv<br />

wäre, ins tiefe Meer zu springen.<br />

Ohne Rettungsring oder derlei.<br />

Aber da bin ich ja kein Lobbyist,<br />

und der andere, der ohne meinen<br />

Rat ins Wasser gehupft wäre,<br />

wäre ein Depp.<br />

Aber das hat mir auch Wikipedia<br />

nicht erklärt. Und so werde<br />

ich nie erfahren, was unser ehemaliger<br />

verehrter Bundeskanzler<br />

jetzt wirklich macht.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

SALZBURG<br />

Keine Bevorzugung<br />

Wie schon die Freiheitliche Wirtschaft<br />

Salzburg (FWS) ist auch die<br />

FPÖ Salzburg empört, dass politische<br />

Parteien eine Ausnahmeregelung<br />

bei der Registrierkassenpflicht<br />

bekommen sollen. „Diese<br />

Ausnahme bedeutet eine indirekte<br />

Parteienfinanzierung auf Kosten<br />

der Steuerzahler!“, kritiserte Salzburgs<br />

Landesparteiobfrau Marlene<br />

Svazek und merkte kritisch in<br />

Richtung Koalition an: „Gerade die<br />

Jugendorganisation der ÖVP, die<br />

von Grund auf großzügigst subventioniert<br />

wird, würde immens von<br />

dieser Regelung profitieren“.<br />

BURGENLAND<br />

Bezirksparteiobmann<br />

Die FPÖ-Bezirksgruppe<br />

Mattersburg<br />

wählte bei einem<br />

außerordentlichen<br />

Parteitag den<br />

Unternehmer<br />

Siegfried<br />

Steiner mit 88<br />

Prozent zum Siegfried Steiner<br />

neuen Bezirksparteiobmann. „Ich<br />

freue mich auf die Aufgabe und bin<br />

zuversichtlich, dass alle Gemeindevertreter<br />

mit mir an einem Strang<br />

ziehen werden“, freute sich Steiner<br />

über die große Zustimmung.<br />

TIROL<br />

Sicherheitsmängel<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Markus<br />

Abwerzger kritisiert den sorglosen<br />

Umgang der Regierung mit<br />

der Sicherheit im Bundesland Tirol:<br />

„Die Sicherheit in Tirol ist wahrlich<br />

ein Stiefkind der schwarz-grünen<br />

Landesregierung.“ Vor allem<br />

im Bereich der Bekämpfung der<br />

kriminellen Nordafrikanerszene<br />

würde eine „Vogel-Strauß-Politik“<br />

zwischen Österreich und der EU<br />

betrieben werden. Der FPÖ-Landesparteiobmann<br />

forderte zusätzliche<br />

Maßnahmen gegen die illegale<br />

Prostitution sowie gegen die<br />

organisierte Bettlerei. „Zwischen<br />

der Prostituiertenszene <strong>am</strong> Südring<br />

und den aggressiven Bettlern<br />

besteht ein Zus<strong>am</strong>menhang. Die<br />

Hintermänner aus Osteuropa sind<br />

dieselben Personen, wie auch ihre<br />

‚Statthalter‘ in Innsbruck und in<br />

anderen Städten Österreichs“, erklärte<br />

Abwerzger.<br />

Foto: FPÖ Burgenland<br />

Foto: flickr.com<br />

Mindestsicherung für Migranten<br />

kürzen, um Kärnten zu erhalten<br />

FPÖ fordert Umsetzung des oberösterreichischen Modells<br />

Die Kosten für die anhaltende<br />

Asylkrise steigen. Die Kürzung<br />

der Mindestsicherung von<br />

Asylwerbern in Kärnten soll dem<br />

entgegenwirken.<br />

Der oberösterreichische Landtag<br />

hat kürzlich die Reduktion der<br />

Mindestsicherung für Asylberechtigte<br />

beschlossen. Künftig gibt es<br />

nur noch 365 Euro plus einen an<br />

Auflagen gebundenen Integrationsbonus<br />

von 155, also in Summe 520<br />

statt wie bisher 914 Euro.<br />

Reformbedarf in Kärnten<br />

FPÖ-Landesaparteiobmann Gernot<br />

Darmann fordert nun die Landesregierung<br />

auf, das gleiche Modell<br />

auch in Kärnten umzusetzen:<br />

„Das oberösterreichische Modell<br />

bei der Mindestsicherung muss ein<br />

Vorbild für Kärnten sein. Landeshauptmann<br />

Kaiser und Sozialreferentin<br />

Prettner haben Handlungsbedarf<br />

und sollten in Anlehnung<br />

STEIERMARK<br />

KÄRNTEN<br />

daran raschestmöglich Reformen<br />

in Kärnten durchführen.“<br />

Reformbedarf deshalb, weil von<br />

den bereits bestehenden Sanktionsmöglichkeiten<br />

im Mindestsicherungsgesetz<br />

bei Arbeitsunwilligkeit<br />

kaum Gebrauch gemacht<br />

Zwingende Wahlarztkosten<br />

Wenn versicherte Personen der<br />

Gebietskrankenkasse (GKK) einen<br />

Wahlarzt aufsuchen, steht ihnen<br />

per Gesetz die Refundierung von<br />

80 Prozent des Kassenarzttarifs<br />

zu. In der Steiermark ist das – im<br />

Gegensatz zu anderen Bundesländern<br />

– anders. Die Freiheitlichen<br />

nehmen deshalb den zuständigen<br />

Der Mangel an Kassenärzten<br />

kommt Steirer teuer zu stehen.<br />

Foto: NFZ<br />

Aufgrund der Mindestsicherung wird Österreich zur Wunschdestination.<br />

Gesundheitsreferenten Christopher<br />

Drexler in die Verantwortung. „Die<br />

Steirer sind oftmals darauf angewiesen,<br />

einen Wahlarzt aufzusuchen,<br />

da Kassenarztstellen in der<br />

jüngsten Vergangenheit sukzessive<br />

reduziert wurden. Dass den betroffenen<br />

Patienten nun nicht einmal<br />

die gesetzlich zustehende Rückerstattung<br />

im vollen Ausmaß von der<br />

Steiermärkischen Gebietskrankenkasse<br />

gewährt wird, ist inakzeptabel“,<br />

kritisierte die FPÖ-Gesundheitssprecherin<br />

Hedwig Staller.<br />

Ein Ziel der bevorstehenden Gesundheits-<br />

und Spitalsreform in der<br />

Steiermark ist die Verlagerung von<br />

Patientenströmen von den Krankenhaus<strong>am</strong>bulanzen<br />

in den niedergelassenen<br />

Bereich. Aufgrund der<br />

gleichzeitigen Reduzierung von<br />

Kassenarztstellen werden Wahlärzte<br />

künftig noch stärker frequentiert<br />

sein. „Es ist Aufgabe der Politik,<br />

Fehlentwicklungen zulasten der<br />

heimischen Bevölkerung entgegenzuwirken“,<br />

forderte Staller.<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

werde. Die bloße Verpflichtung zur<br />

Teilnahme an einem Deutschkurs<br />

sei nur als Alibi-Maßnahme zu bewerten.<br />

Gerade in Kärnten sehe<br />

man, dass die Zahl der Ausländer,<br />

die langfristig Mindestsicherung<br />

beziehen, massiv steigt.<br />

SALZBURG<br />

Marlene Svazek<br />

Mehr Kriminelle<br />

aus Nordafrika<br />

Diebstähle und Drogendelikte,<br />

vor allem von Algeriern, Marokkanern<br />

und Tunesiern, vervielfachten<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr. Alleine<br />

im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> gab<br />

es mehr als 400 diesbezügliche Anzeigen.<br />

„Der Flüchtlingsansturm<br />

wird immer stärker zum Träger von<br />

importierter Kriminalität!“, erklärte<br />

FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene<br />

Svazek (Bild). Sie kritisierte,<br />

dass es sich – wie beim gefassten<br />

Tankstellenräuber beim Bahnhof –<br />

nicht einmal um Flüchtlinge handle,<br />

sondern um illegal aufhältige<br />

Nordafrikaner, die belebte Plätze in<br />

Salzburg unsicher machen.


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

Länder 13<br />

VORARLBERG<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Foto: NFZ<br />

Reinhard Eugen Bösch<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Vorarlberg<br />

Foto: FPÖ Vorarlberg<br />

Reinhard Bösch will bei der Landtagswahl 2019 mit der schwarz-grünen Koalition im Ländle abrechnen.<br />

Reinhard Bösch ist neuer<br />

FPÖ-Obmann Vorarlbergs<br />

Mit 97,5 Prozent der Delegiertenstimmen zum Landesparteichef gewählt<br />

Die FPÖ Vorarlberg hat <strong>am</strong><br />

vergangenen Freitag Reinhard<br />

Bösch zum neuen Parteiobmann<br />

gewählt. Er folgt Dieter<br />

Egger nach, der nun in Hohenems<br />

Bürgermeister ist.<br />

Der 59-jährige Nationalratsabgeordnete<br />

Reinhard Bösch wurde<br />

mit 97,5 Prozent der Stimmen<br />

zum neuen FPÖ-Landesparteiobmann<br />

gewählt. Er erhielt 118 von<br />

121 Delegiertenstimmen. Die Wahl<br />

hat <strong>am</strong> Freitag in Hohenems im<br />

„Löwensaal“ stattgefunden. Die<br />

Delegierte waren geladen, um Egger<br />

von der Spitze der Landespartei<br />

zu verabschieden und Bösch<br />

als seinen Nachfolger zu bestellen.<br />

Zu Obmannstellvertretern wurden<br />

Andrea Kinz, Ernst Hagen, Daniel<br />

Allgauer, Dieter Egger sowie Christof<br />

Bitschi gewählt.<br />

Abrechnung mit Schwarz-Grün<br />

In seiner Rede kritisierte der<br />

neue Landesparteichef die Politik<br />

der Landes- und Bundesregierung<br />

sowie die der EU scharf. Auf Landesebene<br />

zeigte er sich überzeugt:<br />

„Wir Freiheitlichen werden die<br />

ÖVP als bestimmende Kraft früher<br />

oder später ablösen.“ Falls ihm<br />

das 2019 nicht auf Anhieb gelinge,<br />

Voraussetzung Integration<br />

Nach dem Beschluss zur Kürzung<br />

der Mindestsicherung für<br />

Asylberechtigte auf 365 Euro ist<br />

nun für Juli der Entscheid zum geplanten<br />

Integrationsbonus abstimmungsreif.<br />

Demnach sollen Asylberechtigte<br />

zusätzlich noch 155<br />

Euro monatlich erhalten, wenn sie<br />

sich aktiv um Integration bemühen<br />

und eine entsprechende Vereinbarung<br />

mit dem Land Oberösterreich<br />

abschließen. Dies beinhaltet<br />

gewisse Leistungen wie etwa das<br />

Erlernen der deutschen Sprache,<br />

die Arbeitswilligkeit und die Anerkennung<br />

der grundlegenden Werte<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Sollte gegen elementare Grundsätze<br />

verstoßen werden, so ist eine<br />

stufenweise Kürzung des Integrationsbonus<br />

vorgesehen. FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Manfred Haimbuchner<br />

zeigte sich zufrieden über<br />

die geplante Integrationserklärung:<br />

„Diese ist eine schriftliche Vereinbarung<br />

zwischen Asylberechtigtem<br />

und der Aufnahmegesellschaft.<br />

Echte Integrationsbemühungen<br />

von Asylberechtigten sollen d<strong>am</strong>it<br />

belohnt werden.“<br />

dann später der nächsten Generation,<br />

betonte Bösch. Denn die Geschlossenheit<br />

der Landes-Koalition<br />

aus ÖVP und Grünen beschrieb er<br />

als „Einer ist dafür, einer dagegen“.<br />

In seinen Ausführungen rechnete<br />

Bösch auch mit dem neuen Bundeskanzler<br />

Christian Kern sowie<br />

der SPÖ-ÖVP-Koalition und der<br />

Asylpolitik ab. Der europäischen<br />

Einigung sei er zu Beginn sehr positiv<br />

gegenüber gestanden, erläuterte<br />

Bösch. „Aber wenn sich diese<br />

EU nun nicht dr<strong>am</strong>atisch ändert,<br />

dann wird sie dr<strong>am</strong>atisch scheitern“,<br />

erläuterte Bösch die Zukunftsc=hancen<br />

der Union.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Haimbuchner: „Integration<br />

beinhaltet auch Pflichten!“<br />

Foto: cityfoto.at<br />

Als neu gewählter Landesobmann<br />

der FPÖ Vorarlberg ist es<br />

meine Aufgabe, die Landespartei<br />

inhaltlich und organisatorisch auf<br />

die Landtagswahlen 2019 vorzubereiten.<br />

Insbesondere bei klassischen<br />

freiheitlichen Themen ist<br />

eine Schärfung des Profils gegenüber<br />

der schwarz-grünen Landesregierung<br />

notwendig.<br />

Schärfung des Profils<br />

Zum Leidwesen des Landes<br />

funktioniert diese Regierung mehr<br />

schlecht als recht. Während der<br />

grüne Regierungspartner etwa die<br />

unerträglich gewordene Bettelproblematik<br />

mehr zu fördern als zu verhindern<br />

scheint, ist die Position der<br />

ÖVP unklar bis nicht vorhanden.<br />

Beim Dauerbrenner Flüchtlinge<br />

gehen die Positionen ebenfalls<br />

erkennbar auseinander. Für den<br />

grünen Landesrat gleichen notwendige<br />

Grenzkontrollen einem<br />

Schießbefehl aus DDR-Zeiten.<br />

Gleichzeitig versucht der schwarze<br />

Sicherheitslandesrat teilweise, die<br />

FPÖ-Linie zu kopieren. Dieser Zustand<br />

der Landesregierung schadet<br />

dem Land, da keine klare Richtung<br />

erkennbar ist.<br />

ÖVP-Landeshauptmann Wallner<br />

hat nicht nur bei den Landtagswahlen<br />

mehr als neun Prozent<br />

Stimmen verloren, sondern auch<br />

bei allen anderen Wahlen deutlich<br />

an Zustimmung eingebüßt. Die<br />

FPÖ wird in allen relevanten Fragen<br />

ein klares Gegenkonzept zur<br />

schwarz-grünen Landesregierung<br />

entwickeln und dieses den Menschen<br />

anbieten. Es ist klar, dass<br />

die FPÖ Vorarlberg mittelfristig<br />

die ÖVP als bestimmende Kraft in<br />

Vorarlberg ablösen wird.<br />

Als Parteiobmann werde ich<br />

mit meinem Te<strong>am</strong> gemeins<strong>am</strong> die<br />

Weichen für den Erfolg stellen. Ich<br />

freue mich auf die kommenden<br />

Aufgaben!


14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Grumpy ol‘ Dog<br />

@BukowskisNephew<br />

Ach, nur 80% der Wahlkreise<br />

mit „Unregelmäßigkeiten“. Echt<br />

schlimm diese besorgten Bürger<br />

die dann immer gleich Wahlbetrug<br />

schreien...<br />

Ulrike Lunacek<br />

@UlrikeLunacek<br />

01.07.16 05:03<br />

Wenn man nicht alles durch die<br />

dunkelgrüne Brille betrachtet, dann<br />

kann man das Urteil der Verfassungsrichter<br />

sogar verstehen.<br />

„Wir Grüne werden uns einsetzen,<br />

dass BürgerInnen, die in<br />

GB leben, auch bleiben dürfen &<br />

Rassismus keinen Platz hat“<br />

05.07.16 02:27<br />

Grüne Selbstüberschätzung:<br />

Raus aus der EU heißt bei denen<br />

gleich Schluss mit der Zivilisation.<br />

Demokatie ist nur dann gut,<br />

wenn sie von Linken diktiert wird<br />

„Standard“-Kolumnisten eröffnen Schmutzkübelwahlk<strong>am</strong>pf<br />

Einen Vorgeschmack auf den<br />

Wahlk<strong>am</strong>pf zur Wiederholung<br />

der Stichwahl liefern die<br />

Kolumnisten des „Standard“. Es<br />

wird zum Fürchten.<br />

Das Urteil des Verfassungsgerichts<br />

bringt Österreichs linke Medienelite<br />

zum Schäumen. Im „Einserkastl“<br />

des „Standard“ zeigten<br />

diese Woche Hans Rauscher und<br />

Julya Rabinowich auf, was die Österreicher<br />

im kommenden Wahlk<strong>am</strong>pf<br />

erwartet: tiefste Schmutzkübelk<strong>am</strong>pagnen<br />

gegen Norbert<br />

Hofer.<br />

Hohepriester der linken Moral<br />

So dekretiert der Hobby-Jurist<br />

Rauscher das Urteil des VfGH in<br />

Bausch und Bogen zu einer „formaljuristischen<br />

Weisheit“. Mit<br />

Das „Einserkastl“ im „Standard“ mutiert zum „Einserkübel“.<br />

Häme bedachte er die FPÖ, weil sie<br />

nicht schon den ersten Wahlgang<br />

angefochten hat. Dass dies rechtlich<br />

nicht möglich war, ist dem Hobby-Juristen<br />

einfach Wurst.<br />

Julya Rabinowich echauffiert<br />

sich, weil „Kandidat Hofer, der<br />

Mann mit der Glock, denkt den<br />

Öxit an, behält sein Amt des Dritten<br />

Nationalratspräsidenten und<br />

vertritt sich provisorisch quasi<br />

gleich selbst“. Also legaler Waffenbesitz<br />

oder ein Nachdenken über<br />

ein Austritt aus der EU sind moralisch<br />

absolut unvertretbar. Und<br />

sie verdrängt dazu auch noch, dass<br />

Heinz Fischer 2010 Wahlkämpfer<br />

um das Hofburg<strong>am</strong>t und Bundespräsident<br />

war. Ach ja, das ist ja ein<br />

„guter Linker“.<br />

Foto: NFZ<br />

Mazak Deutschland<br />

@Engels_MAZAK<br />

#Brexit Die Auswirkungen werden<br />

sich zunächst in Grenzen<br />

halten. Das sind die Stimmen<br />

aus der deutschen Industrie.<br />

05.07.16 07:52<br />

Die Praktiker aus der Indistrie<br />

sind eben nicht so hysterisch wie<br />

Experten in den mit EU-Geldern<br />

finanzierten Elfenbeintürmen.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Anscheinend ist es den Medien<br />

unheimlich, dass es der FPÖ in ihrer<br />

Wahlanfechtungsklage um die Einhaltung<br />

der Wahlgesetze gegangen<br />

ist. Wie anders könnte<br />

sich die Tageszeitung<br />

„Österreich“ derart<br />

erstaunt zeigen, dass<br />

FPÖ-Anwalt Dieter<br />

Böhmdorfer die Möglichkeit<br />

einer Anfech-<br />

tung der <strong>Wahlwiederholung</strong><br />

ankündigte, falls <strong>am</strong><br />

<strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> die gleichen<br />

Rechtsverletzungen wie<br />

im Mai bei der Auszählung<br />

auf- treten sollten.<br />

Seit einem Jahr<br />

steht im Burgenland<br />

die rot-blaue<br />

Koalition – allen Warnungen<br />

der Politexperten in<br />

den Medien zum Trotz.<br />

Selbst der „Kurier“ muss<br />

das reibungslose<br />

Funktionieren<br />

der Koalition<br />

in Eisenstadt<br />

eingestehen und zitiert<br />

dazu den „Tabubrecher“, SPÖ-Landeshauptmann<br />

Hans Niessl: „Ich bin<br />

für sinnvolle Gespräche und dagegen,<br />

jemanden auszugrenzen.“<br />

GEFÄLLT MIR<br />

HC Strache<br />

04.07.<strong>2016</strong><br />

Wir hoffen, dass beide schwer<br />

verletzten Polizisten wieder ganz<br />

gesund werden!<br />

1.968 Personen gefällt das.<br />

Aber bei der Sicherheit für Polizeibe<strong>am</strong>te<br />

und der Österreicher<br />

spart die rot-schwarze Koalition<br />

ungehemmt weiter.


Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />

g<br />

Volles Haus beim „Leopoldstädter Sommerfest“<br />

Bezirkschef Wolfgang Seidl (5.v.r.) und seine Leopoldstädter Freiheitlichen feierten einen ganzen Abend<br />

unter Freunden. Mit dabei als „Ehrengast“ Vizebürgermeister Johann Gudenus (4.v.r.).<br />

Kultur / Blitzlicht 15<br />

Schnitzler und Nestroy bei den Festspielen Reichenau<br />

„Liebelei“ und „Liebesgeschichten & Heiratssachen“ in der alten Wiener Sommerfrische<br />

Arthur Schnitzler und Johann<br />

Nepomuk Nestroy zählen bei den<br />

Festspielen in Reichenau zu den<br />

grundsätzlichen Selbstverständlichkeiten<br />

des Spielplans; so auch<br />

heuer. Die beiden Autoren sind mit<br />

„Liebelei“ und „Liebesgeschichten<br />

& Heiratssachen“ im wahrsten Sinne<br />

des Wortes die „Stützen der Gesellschaft“,<br />

wobei die Inszenierung<br />

des Schnitzler-Stückes geradezu<br />

mustergültig gelungen ist.<br />

Regina Fritsch, eine herausragende<br />

Persönlichkeit im Rahmen<br />

des Burgtheaterensembles, hat<br />

Foto: Festspiele Reichenau<br />

Eine tragische „Liebelei“: Alina<br />

Fritsch und Dominik Raneburger.<br />

nicht nur die Regie übernommen,<br />

sondern sie spielt auch mit köstlicher<br />

Bonhomie die Strumpfwirkersgattin<br />

Katharina Binder. Natürlich<br />

stehen bei „Liebelei“ die<br />

Darsteller der vier jugendlichen<br />

Rollen (Christine, Mizzi, Fritz und<br />

Theodor) im Mittelpunkt des Interesses.<br />

Christine wurde dabei von der<br />

Tochter der Regisseurin, Alina<br />

Fritsch (Bild unten), mit wunderbarer<br />

Einfühlungskraft verkörpert.<br />

Man glaubt ihr jedes Wort – vom<br />

Auffl<strong>am</strong>men der jungen Liebe bis<br />

hin zum fatalen Suizid. Als Mizzi<br />

Schlager sprühte Maria Schuchter<br />

vor Lebensfreude. Dominik Raneburger<br />

als Fritz und Florian Graf<br />

als Theodor zeichneten gekonnt die<br />

Charaktere dieser beiden so grundverschiedenen<br />

Jungmännertypen.<br />

Als betrogener Ehemann tat Sascha<br />

Oskar Weis das, was derlei „Herren“<br />

eben d<strong>am</strong>als zu tun pflegten,<br />

nämlich ein Duell zu fordern.<br />

Als Frau Binders Tochter Lina<br />

berührte Helena Strasser zutiefst.<br />

Bleibt noch die Paraderolle des<br />

Hans Weiring, den Generationen<br />

von Schauspielern auf ihrem<br />

Wunschzettel hatten und haben.<br />

Diesmal brillierte Wolfgang<br />

Hübsch in der von ihm eigentlich<br />

erwarteten Art und Weise. Die<br />

Bühnengestaltung von Peter Loi-<br />

Foto: Festspiele Reichenau<br />

Miguel Herz-Kestranek, Toni Sl<strong>am</strong>a und Nicolaus Hagg wissen in<br />

Nestroys „Liebesgeschichten & Heiratssachen“ die Pointen zu setzen.<br />

dolt und die passenden Kostüme<br />

von Caterina Czepek rundeten den<br />

positiven Ges<strong>am</strong>teindruck dementsprechend<br />

ab. Berechtigter Jubel.<br />

Nestroy perfekt inszeniert<br />

Nestroys „Liebesgeschichten<br />

& Heiratssachen“ haben nicht nur<br />

die TV-Serie gleichen N<strong>am</strong>ens inspiriert,<br />

sondern unterhalten auch<br />

auf den Bühnen seit ihrer Entstehungszeit<br />

immer wieder. Diesmal<br />

hat sich in Reichenau Helmut<br />

Wiesner in seiner Eigenschaft als<br />

Regisseur der Sache angenommen<br />

und einen unterhalts<strong>am</strong>en Abend<br />

zustande gebracht, in dessen Mittelpunkt<br />

Marcello de Nardo als<br />

radebrechender Marchese Vincelli<br />

steht. In einer an Verdi erinnernden<br />

Maske zieht er alle Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

auf sich, wenngleich aber auch<br />

Toni Sl<strong>am</strong>a als ehemaliger Fleischselcher<br />

Florian Fett oder Nicolaus<br />

Hagg als Wirt „Zum silbernen Rappen“<br />

in perfekter Weise Pointen zu<br />

setzen wissen.<br />

In der zentralen Rolle des „Nebel“<br />

verschleiert Miguel Herz-Kestranek<br />

vieles, das nicht ans Tageslicht<br />

kommen soll. Aus der<br />

D<strong>am</strong>enriege ragen noch Chris<br />

Pichler als „Lucia Distel“ und Paula<br />

Fabiankowitsch in einer kleinen<br />

Rolle als „Magd“ heraus. Peter<br />

Loidolt (Bühne) und Erika Navas<br />

(Kostüme) ergänzten stückdienlich.<br />

Viel Applaus. Wise<br />

Am vergangen Freitag ging das<br />

bereits traditionelle Sommerfest<br />

der Leopoldstädter Freiheitlichen<br />

im Gasthaus Mehler über die Bühne.<br />

Livemusik, Grillspezialitäten<br />

sowie das tolle Wetter sorgten für<br />

einen unvergesslichen Abend.<br />

Bezirksparteiobmann Wolfgang<br />

Seidl konnte mehr als 300 Gäste,<br />

angeführt von Vizebürgermeister<br />

Johann Gudenus und Klubobmann<br />

Dominik Nepp, begrüßen, darunter<br />

auch die Bundesratsfraktionschefin<br />

Monika Mühlwerth, der Nationalratsabgeordnete<br />

David Lasar sowie<br />

die Landtagsabgeordneten Lisa<br />

Frühmesser, Angela Schütz, Armin<br />

Blind, Wolfgang Irschik und Udo<br />

Guggenbichler.<br />

Der unterhalts<strong>am</strong>e Abend unter<br />

Freunden im Mehler endete erst<br />

nach der Geisterstunde.


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

+++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++<br />

Religiöse Denkmäler im<br />

türkisch besetzten Zypern<br />

Die Zerstörung geht weiter – eine Bestandsaufnahme<br />

Das Buch des Byzantinisten, Univ.-Prof. Dr. Charal<strong>am</strong>pos Chotzakoglou, stellt<br />

derzeit die präziseste und <strong>am</strong> neuesten Stand befindliche Darstellung der<br />

Zerstörung von religiösen Kulturdenkmälern im türkisch besetzten Nordteil<br />

Zyperns dar. In seinem Buch, das das FPÖ-Bildungsinstitut ins Deutsche übersetzen<br />

ließ, belegt der Autor auf eindrucksvolle Weise die Ergebnisse eines<br />

wissenschaftlichen Projekts mit Bildmaterial und Quellen, gleichzeitig analysiert<br />

er die Politik, die das türkische Regime gegenüber Nichtmuslimen in den<br />

okkupierten Gebieten Zyperns verfolgt.<br />

+++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++ Bücherservice +++<br />

SCHULE HEUTE -<br />

zwischen Privileg und Volksverdummung<br />

Das FPÖ-Bildungsinstitut widmete sich dem Thema der Bildungsmisere im<br />

Rahmen einer Podiumsdiskussion mit den Bildungsexperten, dem FPÖ-Bildungssprecher,<br />

Abg. z. NR Dr. Rosenkranz, dem Präsidenten des Deutschen<br />

Lehrerverbandes, OStD Kraus, dem Präsidenten des Stadtschulrats für Wien<br />

a.D., Dr. Scholz, und dem neuen FPÖ-Bildungssprecher im Wiener Landtag<br />

und Gemeinderat, LAbg. Krauss.<br />

Über das Für und Wider der Einführung der Ges<strong>am</strong>tschule bzw. Neuen Mittelschule,<br />

der Demontage der Hauptschule, der PISA-Tests und Schulversuche<br />

sowie über die bildungspolitischen Realitäten im Schulbereich wurde<br />

ausführlich debattiert.<br />

Zentrales Thema war, ob wir in Österreich nicht Gefahr laufen, dass eine gute<br />

Bildung in Zukunft aufgrund mangelnder Reformen, aber auch gerade wegen<br />

mancher Reform, wie z.B. der Einführung der Ges<strong>am</strong>tschule, vermögensabhängig<br />

wird. Wenn im öffentlichen Schulsystem diese, v.a. aufgrund einer<br />

Nivellierung der Bildungsstandards nach unten, nicht mehr gewährleistet<br />

werden kann, werden Privatschulen zur kostspieligen Alternative.<br />

Bestellung im FPÖ-Bildungsinstitut:<br />

Friedrich Schmidt Platz 4/3a<br />

1080 Wien<br />

Telefonisch unter 01/512 35 35-36 oder<br />

per Mail: bildungsinstitut@fpoe.at<br />

www.fpoe-bildungsinstitut.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!