Wahlwiederholung am 2. Oktober 2016
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet
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Nr. 27 . Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
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Mit geschärftem Profil in<br />
die Landtagswahl 2019<br />
Am vergangenen Freitag wurde Reinhard Bösch mit 97,5<br />
Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Vorarlberger<br />
Landesparteiobmann gewählt. Mit einem geschärften Profil<br />
will er der dahinlavierenden schwarz-grünen Landeskoalition<br />
zur Wahl 2019 den K<strong>am</strong>pf ansagen. S. 13<br />
Foto: NFZ<br />
<strong>Wahlwiederholung</strong><br />
<strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />
Norbert Hofer und FPÖ sind für neuerliche Bundespräsidenten-Stichwahl gerüstet<br />
S. 2/3<br />
„Vertrauen in Rechtsstaat<br />
und Demokratie stärken!“<br />
Foto: NFZ<br />
Verfassungsgerichtshof gab Wahlanfechtung der Freiheitlichen statt – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
MEDIEN<br />
Geheimergebnisse<br />
Terror gegen Förderer<br />
Fernwärme wird teurer<br />
„Einserkübel“<br />
Die Ergebnisse der Zentralmatura<br />
werden nur pro Bundesland<br />
und Schultyp bekanntgegeben,<br />
aber nicht für einzelne Schulen. Die<br />
neue SPÖ-Bildungsministerin Sonja<br />
H<strong>am</strong>merschmid hält an der kritisierten<br />
Geheimniskrämerei ihrer<br />
Vorgängerinnen fest. S. 7<br />
In seinem K<strong>am</strong>pf gegen die Kurden<br />
ist der türkische Staatspräsident<br />
Recep Tayyip Erdogan auch<br />
nicht davor zurückgeschreckt, die<br />
Terrormiliz „Isl<strong>am</strong>ischer Staat“ zu<br />
unterstützen. Jetzt schlagen die<br />
Isl<strong>am</strong>isten aber blutig gegen ihren<br />
türkischen Förderer zu. S. 8/9<br />
Der Gebührenwucher unter Rot-<br />
Grün in der Bundeshauptstadt<br />
geht weiter. Ab September müssen<br />
an die 250.000 Haushalte<br />
monatlich fünf Euro mehr für den<br />
Fernwärme-Grundpreis zahlen. Die<br />
FPÖ fordert einen sofortigen Stopp<br />
der Kostenexplosion. S. 11<br />
Einen Vorgeschmack auf den<br />
tiefsinnigen und moralisch selbstgerechten<br />
Wahlk<strong>am</strong>pf der linken<br />
Medienelite liefern die Kolumnisten<br />
des „Einserkastls“ im „Standard“.<br />
Seit dem Urteil des VfGH werden<br />
gegen Norbert Hofer die Schmutzkübel<br />
in Stellung gebracht. S. 14
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Die Regierung Kern-Mitterlehner<br />
bricht mit den Traditionen<br />
der Vorgängerkoalition Faymann-Mitterlehner,<br />
aber leider<br />
nicht auch mit deren Inhalten.<br />
So geschehen bei der Präsentation<br />
des „Wirtschaftsberichts<br />
2015“, die diesmal nicht in den<br />
kapitalistisch verruchten Räumlichkeiten<br />
der alten Wiener Börse,<br />
sondern in den schöngeistigen<br />
der Akademie der bildenden<br />
Künste präsentiert wurde.<br />
Verbale Schwerarbeit<br />
Dementsprechend hochtrabend<br />
die Schalmeientöne der Regierungsspitze.<br />
„In Zeiten wie diesen“<br />
sei es wichtig, in einer „großen Solidargemeinschaft“<br />
zu leben, frohlockte<br />
ÖVP-Vizekanzler Reinhold<br />
Mitterlehner. „Wenn man seine<br />
sieben Sinne beinander hat“, könne<br />
es „keine Fund<strong>am</strong>entaldiskussion<br />
über eine EU-Mitgliedschaft“<br />
geben, stimmte SPÖ-Bundeskanzler<br />
Christian Kern in das Hohe<br />
Lied auf die EU ein.<br />
Und sie strotzten vor Worten<br />
der Ermunterung, als würde draußen<br />
der „Wiederaufbau 1945“<br />
anstehen. Es gelte, die Arbeitslosigkeit<br />
zu bekämpfen, den Wirtschaftsstandort<br />
zu stärken, die<br />
Verwaltung zu entbürokratisieren<br />
oder Unternehmensgründungen<br />
zu erleichtern.<br />
Das verkündeten doch auch<br />
schon Faymann und sein jeweiliger<br />
ÖVP-Vizekanzler seit Ausbruch<br />
der Finanzkrise 2008. Nur<br />
getan haben sie nichts, außer in<br />
Folgejahren stets dr<strong>am</strong>atischere<br />
„An-die-Arbeit“-Appelle zu<br />
formulieren. Diese Pflicht haben<br />
jetzt Kern und Mitterlehner erfüllt<br />
– und werden sich wohl den Rest<br />
des Jahres von dieser Anstrengung<br />
erholen müssen. Wie ihre Vorredner<br />
Faymann und Mitterlehner.<br />
FPÖ gegen sommerliche Wa<br />
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht kein Problem für Bundespräsiden<br />
Der massive Gebrauch vom Briefwahlrecht stellt die Wahlbehörden<br />
nicht nur bei der Auszählung vor große Probleme. Darauf hat<br />
das Verfassungsgericht jetzt reagiert. Die FPÖ sieht aber im ges<strong>am</strong>ten<br />
Prozedere der Briefwahl, von der Beantragung bis zur Auszählung, die<br />
Grundsätze der freien, geheimen und unmittelbaren Wahl gefährdet.<br />
Vier Tage nach der Annullierung<br />
des Ergebnisses der Bundespräsidenten-Stichwahl<br />
durch den Verfassungsgerichtshof<br />
(VfGH) hat<br />
sich die rot-schwarze Koalition<br />
auf einen neuen Termin geeinigt.<br />
Am <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> werden die Bürger<br />
noch einmal aufgerufen, den Nachfolger<br />
von Heinz Fischer zwischen<br />
Norbert Hofer und Alexander Van<br />
der Bellen zu ermitteln. Das teilte<br />
Bundeskanzler Christian Kern<br />
(SPÖ) nach dem Ministerrat mit.<br />
Der Wahltermin muss formal noch<br />
vom Hauptausschuss des Nationalrats<br />
abgesegnet werden.<br />
Rot-schwarze Reibereien<br />
Aber auch zur Austragung dieser<br />
Wahl ging es nicht ohne koalitionsinterne<br />
Reibereien ab. So<br />
hatte SPÖ-Kanzler Christian Kern<br />
den Wunsch von ÖVP-Innenminister<br />
Wolfgang Sobotka strikt abgelehnt,<br />
für die Stichwahl Wahlbeobachter<br />
der Organisation für<br />
Sicherheit und Zus<strong>am</strong>menarbeit in<br />
Europa (OSZE) einzuladen. Sobotka<br />
zeigte sich prompt „erschreckt“<br />
über Kerns „Unkenntnis“, denn die<br />
Einladung von Wahlbeobachtern<br />
sei seit 2007 in Österreich gelebte<br />
Praxis.<br />
Entspannter als die Kaolition<br />
oder die durch das Urteil des VfGH<br />
SPITZE FEDER<br />
gereizten Grünen blicken die Freiheitlichen<br />
diesem neuerlichen<br />
Wahlgang entgegen.<br />
FPÖ ist für Wahlk<strong>am</strong>pf gerüstet<br />
„Wir sind personell, wir sind organisatorisch,<br />
strukturell und natürlich<br />
auch finanziell darauf vorbereitet.<br />
Aber Sie können auch<br />
sicher sein, dass wir die österreichische<br />
Bevölkerung jetzt nicht mit<br />
einem aufwendigen Dauerwahlk<strong>am</strong>pf<br />
irgendwie plagen werden<br />
oder sie über die Sommermonate<br />
mit penetrantem Wahlk<strong>am</strong>pf belästigen<br />
werden“, erklärte Hofers<br />
Wahlk<strong>am</strong>pfleiter, FPÖ-Generalsekretär<br />
Herbert Kickl.<br />
Das sei auch gar nicht notwendig,<br />
weil es in diesem Wahlk<strong>am</strong>pf<br />
die Situation gebe, dass viele Dinge<br />
schon gesagt worden seien und<br />
die Kandidaten sich zu vielen Themen<br />
vor Publikum ausgetauscht<br />
hätten. Aber natürlich hätten sich<br />
einige Rahmenbedingungen seit<br />
d<strong>am</strong>als verschoben und es gebe sozusagen<br />
neuen politischen Inhalt,<br />
wie etwa den Umgang der EU mit<br />
der Austritts-Volksabstimmung der<br />
Briten, betonte Kickl: „Aber viele<br />
Argumente sind schon vorgebracht<br />
worden, und das unterscheidet diesen<br />
Wahlk<strong>am</strong>pf von den beiden<br />
vorherigen. Und wir sind auch<br />
Neustart à la Rot-Schwarz, x-te Auflage.<br />
Foto: NFZ<br />
Nach der Aufhebung der Stichwahl du<br />
Dieter Böhmdorfer und HC Strache (im<br />
überzeugt, dass Hofer <strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong><br />
gewinnen wird!“<br />
Briefwahlreform gefordert<br />
Problematischer als der Wahlk<strong>am</strong>pf<br />
stellt sich für die FPÖ aber<br />
der Umgang der Koalition mit dem<br />
vielkritisierten Briefwahlrecht dar.<br />
Statt wie die Koalition jetzt in den<br />
„Schönredemodus“ zu verfallen,<br />
sei es angebracht, über geeignete<br />
Maßnahmen nachzudenken, die<br />
ein derartiges Versagen der Wahlbehörde<br />
für die Zukunft ausschließe,<br />
betonte Kickl. Ein wesentlicher<br />
Punkt dabei sei eine Reform der<br />
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Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
hlk<strong>am</strong>pfplage<br />
tenwahl, aber mehrere bei der Briefwahl-Reform<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: NFZ<br />
Kanzler Kerns PR-Gag<br />
Innenpolitik 3<br />
FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger<br />
(Bild) kritisiert das von Kanzler Kern und<br />
Vizekanzler Mitterlehner präsentierte wirtschaftspolitische<br />
Progr<strong>am</strong>m, da keine Spur<br />
zur Umsetzung der notwendigen Strukturreformen<br />
erkennbar sei. „Mit diesen Minivorhaben<br />
gaukeln SPÖ und ÖVP lediglich eine<br />
Scheinaktivität im Wirtschaftsbereich vor.<br />
Das ist ein weiterer klassischer Kern-PR-<br />
Gag. Dadurch wird weder unser Wirtschaftsstandort<br />
noch Österreichs Wettbewerbsfähigkeit<br />
gestärkt“, betonte Kassegger.<br />
rch den Verfassungsgerichtshof kämpfen Herbert Kickl, Rechtsanwalt<br />
Bild von links) für die Reform des umstrittenen Briefwahlgesetzes.<br />
Linke Bildungsutopie<br />
FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz<br />
(Bild) sieht die Linie seiner Partei durch die<br />
aktuelle Kritik <strong>am</strong> Notensystem der Neuen<br />
Mittelschule (NMS) bestätigt: „Auch diese<br />
siebenstufige Notenskala ist ein Punkt, den<br />
die FPÖ seit Einführung der NMS kritisiert<br />
hat. Wahrscheinlich kennt außerhalb des Bildungsministeriums<br />
kaum jemand den tieferen<br />
Sinn hinter der Unterteilung in vertiefte<br />
und grundlegende Bildung. Unsere Schüler<br />
dürfen nicht länger Versuchskaninchen für<br />
linke Bildungsutopien sein.“<br />
Foto: NFZ<br />
Briefwahl. „Dies deshalb, weil der<br />
Grundsatz der geheimen und unbeeinflussten,<br />
freien Wahl nicht gewährleistet<br />
ist“, erklärte Kickl.<br />
Auch wenn der Verfassungsgerichtshof<br />
die Briefwahl per se nicht<br />
gekippt habe, bestehe dennoch Diskussionsbedarf.<br />
So sei zu klären,<br />
wer die Wahlkarte bestelle, wem<br />
sie zugestellt werde, wer wähle,<br />
wer dabei zuschaue, wohin die<br />
Wahlkarten geschickt und wie sie<br />
dort bis zur Wahl aufbewahrt werden.<br />
– „Das alles sind Fragen, die<br />
aufzeigen, dass die Wahl per Brief<br />
unter voller Wahrung der Grundsätze<br />
des geltenden Wahlrechts<br />
nicht durchführbar ist und daher<br />
reformiert werden muss“, betonte<br />
Kickl und kündigte an, dass die<br />
FPÖ diese Woche einen dementsprechenden<br />
Antrag im Parl<strong>am</strong>ent<br />
einbringen werde.<br />
„Denn im Interesse aller Parteien<br />
muss es sein, das Vertrauen in<br />
den Rechtsstaat und die Demokratie<br />
wieder herzustellen“, bemühte<br />
der FPÖ-Generalsekretär dazu die<br />
Kernaussage der Verfassungsrichter<br />
in der Begründung zu ihrer Entscheidung,<br />
die Stichwahl vom 2<strong>2.</strong><br />
Mai aufzuheben.<br />
Akuter Ärztemangel<br />
„Die Regierungsparteien von SPÖ und<br />
ÖVP glänzen wieder einmal in ihrer Paraderolle<br />
als Verhinderer und Zauderer. Bereits<br />
viermal wurde innerhalb der letzten zwei<br />
Jahre ein Antrag zum Ausbau von Förderund<br />
Maßnahmenprogr<strong>am</strong>men zur medizinischen<br />
Versorgung der ländlichen Bevölkerung<br />
mit den Stimmen von Rot-Schwarz<br />
vertagt. Heute wurde unser Antrag abermals<br />
von der Tagesordnung gestrichen“, ärgerte<br />
sich der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Erwin<br />
Angerer (Bild) über die schlechten Zustände<br />
in Bezug auf die ärztliche Versorgung in<br />
ländlichen Regionen und Kleinstädten.<br />
AUFSTEIGER<br />
ABSTEIGER<br />
Foto:<br />
Foto: NFZ<br />
Foto:<br />
Norbert Hofers Wahlk<strong>am</strong>pfleiter<br />
Herbert Kickl, der den für<br />
die Wahlabwicklung verantwortlichen<br />
Innenminister aufforderte,<br />
<strong>am</strong> <strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> für einen geordneten<br />
Wahlgang zu sorgen und keinen<br />
Dauerwahlk<strong>am</strong>pf versprach.<br />
Van der Bellens Wahlk<strong>am</strong>pfleiter<br />
Lothar Lockl, der glaubt, dass viele<br />
Bürger verärgert sind und deshalb<br />
nicht wählen gehen werden. Die<br />
Schuld an der <strong>Wahlwiederholung</strong><br />
schob er „einigen überforderten Bezirkswahlleitern“<br />
in die Schuhe.<br />
BILD DER WOCHE Ratlos in Paris: Regierungschefs Merkel,<br />
Hollande und Kern berieten über das EU-Vorgehen zum „Brexit“.<br />
Foto: BKA / Andy Wenzel
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Gewinner sind nur die<br />
Bürger und die Demokratie“<br />
Der FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer zeigt<br />
sich im NFZ-Interview überzeugt, dass die Wahlbeteiligung auch<br />
bei der Wiederholung der Stichwahl hoch sein wird: „Die Bürger haben<br />
gesehen, das es wirklich auf jede Stimme ankommt!“<br />
Herr Nationalratspräsident Hofer,<br />
sind Sie zufrieden mit dem Urteil<br />
des Verfassungsgerichtes?<br />
Hofer: Ich bin d<strong>am</strong>it insofern<br />
zufrieden, als es – so wie es Präsident<br />
Holzinger formuliert hat – nur<br />
einen Gewinner gibt, nämlich den<br />
Rechtsstaat und die Demokratie<br />
und d<strong>am</strong>it die Staatsbürger. Denn<br />
diesen hat der VfGH mit seinem<br />
Urteil das Recht auf eine freie und<br />
geheime Wahl gesichert.<br />
Jetzt wird Kritik an der FPÖ geübt,<br />
dass sie<br />
diese Wahlmängel<br />
nicht<br />
schon nach ihrem<br />
Sieg im<br />
ersten Wahlgang,<br />
sondern<br />
erst nach der Niederlage im zweiten<br />
eingeklagt hat.<br />
Hofer: Wenn uns diese massiven<br />
Rechtsbrüche schon beim ersten<br />
Wahlgang bekannt gewesen<br />
wären, dann hätten wir das auch<br />
den Behörden bekanntgegeben, da<br />
es rechtlich nicht möglich ist, das<br />
einzuklagen. Wir waren – wie auch<br />
die Verfassungsrichter – tatsächlich<br />
überrascht über das Ausmaß<br />
der Schl<strong>am</strong>pereien, die da passiert<br />
sind. Ich bin aber auch froh, dass<br />
der VfGH das nicht den freiwilligen<br />
Wahlbeisitzern angehängt<br />
hat, die für dieses Ehren<strong>am</strong>t zwei<br />
Urlaubstage geopfert haben, sondern<br />
den Verantwortlichen in den<br />
Wahlbehörden. Ich hoffe, dass bei<br />
zukünftigen Wahlen die<br />
Wahlgesetze jetzt penibel<br />
eingehalten werden.<br />
Kritik gibt es auch,<br />
dass Sie als Wahlkämpfer<br />
interimistisch mit<br />
ihren beiden Kollegen<br />
im Nationalratspräsidium<br />
die Agenden des<br />
Bundespräsidenten<br />
ausüben.<br />
Sehen<br />
Sie da<br />
keine<br />
Unvereinbarkeiten?<br />
„Es wird auch <strong>am</strong><br />
<strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> auf jede<br />
Stimme ankommen.“<br />
Hofer: Dazu kann ich nur den<br />
ehemaligen VfGH-Präsident Ludwig<br />
Ad<strong>am</strong>ovich zitieren: „Wenn ein<br />
<strong>am</strong>tierender Präsident sich der Wiederwahl<br />
stellt, macht er auch Wahlk<strong>am</strong>pf<br />
und ist gleichzeitig Amtsinhaber.<br />
Wenn das geht, ist nicht einzusehen,<br />
warum ein Präsident des<br />
Nationalrates hier ausgeschlossen<br />
werden sollte.“ Auch der scheidende<br />
Bundespräsident Heinz Fischer<br />
hat daran erinnert, dass er während<br />
des Wahlk<strong>am</strong>pfes zu seiner Wiederwahl<br />
2010 zugleich<br />
das Amt<br />
ohne Probleme<br />
bekleidet hat.<br />
Die <strong>Wahlwiederholung</strong><br />
bedeutet aber<br />
auch einen neuerlichen Wahlk<strong>am</strong>pf.<br />
Freuen Sie sich schon darauf?<br />
Hofer: Ich war <strong>am</strong> Vorabend der<br />
VfGH-Entscheidung bei einem großen<br />
Volksfest meiner niederösterreichischen<br />
Freunde. Die Stimmung<br />
dort war derart begeisternd, dass<br />
ich schon wieder richtig Lust bekommen<br />
habe, wahlzukämpfen. Ich<br />
freue mich darauf.<br />
Glauben Sie, dass sich auch die<br />
Österreicher auf diesen dritten<br />
Wahlgang innerhalb eines halben<br />
Jahres freuen werden?<br />
Hofer: Selbstverständlich hat niemand<br />
eine Freude d<strong>am</strong>it, wenn er<br />
noch einmal wählen gehen muss.<br />
Aber ich glaube, nach dem knappen<br />
Ergebnis bei der Stichwahl haben<br />
die Österreicher gesehen,<br />
dass es im wahrsten<br />
Sinne des Wortes wirklich<br />
auf jede Stimme ankommt.<br />
Daher glaube<br />
ich auch, dass sie <strong>am</strong> <strong>2.</strong><br />
<strong>Oktober</strong> sogar noch motivierter<br />
zur Wahl gehen<br />
werden als im Mai.<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: NFZ<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
„Wahlen sind das Fu<br />
Verfassungsrichter heben Bundespräsidentenstic<br />
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat <strong>am</strong> vergangenen Freitag<br />
seine Entscheidung zur Wahlanfechtungsklage der FPÖ verkündet:<br />
Die Bundespräsidentenwahl <strong>2016</strong> wird wiederholt. „Wahlen sind<br />
das Fund<strong>am</strong>ent unserer Demokratie. Es ist die vornehmste Pflicht des<br />
VfGH, dieses Instrument funktionstüchtig zu erhalten“, betonte Vf-<br />
GH-Präsident Gerhart Holzinger in der Erläuterung des Urteils.<br />
Von den bei der Briefwahl festgestellten<br />
Unregelmäßigkeiten waren<br />
laut VfGH-Präsident Holzinger<br />
77.926 Stimmen betroffen, also<br />
weit mehr, als die Differenz im<br />
Endergebnis zwischen Alexander<br />
Van der Bellen und Norbert Hofer<br />
ausgemacht habe. Eine Wiederholung<br />
nur in den betroffenen Bezirken<br />
wäre aber technisch nicht möglich<br />
gewesen, daher ordnete der<br />
VfGH ein Wiederholung der Wahl<br />
im ges<strong>am</strong>ten Bundesgebiet an.<br />
Festgehalten wurde vom VfGH-<br />
Präsidenten, dass das Verfahren<br />
keinen Hinweis auf konkrete Manipulation<br />
gebracht habe.<br />
Keine Schuld der Beisitzer<br />
Alleine die festgestellten maßgeblichen<br />
Unregelmäßigkeiten bei<br />
der Briefwahl-Auszählung in 14<br />
Bezirkswahlbehörden hätten zur<br />
Aufhebung der Wahl gereicht, hieß<br />
es in der Urteilserklärung. Dabei<br />
nahm der VfGH aber die ehren<strong>am</strong>tlichen<br />
Wahlbeisitzer ausdrücklich<br />
D<strong>am</strong>it das Recht auch weiterhin uneingeschränkt v<br />
in Schutz. Diese Unzukömmlichkeiten<br />
seine „nicht in erster Linie<br />
diesen Frauen und Männern zuzurechnen,<br />
die in einer höchst engagierten<br />
Weise versuchen, alles<br />
möglichst richtig zu machen. Es<br />
wäre also völlig falsch, die Probleme,<br />
die aufgetaucht sind, auf diese<br />
Personen zu schieben.“<br />
Der VfGH forderte stattdessen<br />
von der Wahlbehörde, dass die<br />
Wahlbeisitzer besser informiert und<br />
geschult sowie die Attraktivität dieser<br />
freiwilligen Leistung für das<br />
Funktionieren unserer Demokratie<br />
erhöht werden sollte.<br />
„Vorarbeiten“ unterbinden<br />
Zu der vielfach beobachteten<br />
Vorsortierung der Briefwahlkarten<br />
merkte das Verfassungsgericht<br />
an, dass dies nur unter Aufsicht der<br />
Wahlkommission geschehen dürfe:<br />
„Die verbindliche Beurteilung der<br />
eingelangten Wahlkarten sowie die<br />
Prüfung und Zuordnung der in den<br />
Wahlkarten enthaltenen Stimmzet-
Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
Innenpolitik 5<br />
POLITIK<br />
ANALYSIERT<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Stefan<br />
FPÖ-Verfassungssprecher<br />
om Volk ausgehen kann, haben die Verfassungsrichter die strenge Einhaltung der Wahlgesetze eingefordert.<br />
nd<strong>am</strong>ent der Demokratie!“<br />
hwahl auf und mahnen eine strenge Befolgung der Wahlgesetze ein<br />
Foto: NFZ<br />
teln ist jedoch der Wahlbehörde als<br />
Kollegium vorbehalten.“<br />
Ausführlich widmete sich der<br />
VfGH dem Themenbereich der<br />
vorzeitigen Veröffentlichung von<br />
Wahlergebnissen und Teilwahlergebnissen<br />
vor Wahlschluss. „Diese<br />
Veröffentlichung verstößt gegen den<br />
Grundsatz der Freiheit der Wahl. Es<br />
ist nämlich nicht ausgeschlossen,<br />
dass diese systematische Weitergabe<br />
solcher Informationen an bestimmte<br />
Empfänger, verbunden mit<br />
der nicht kontrollierbaren Weitergabe<br />
an Dritte, auf das Wahlverhalten<br />
und d<strong>am</strong>it auf das Ergebnis der Wahl<br />
von Einfluss sein kann“, urteilten<br />
die Verfassungsrichter in Hinblick<br />
auf deren Veröffentlichung über die<br />
„sozialen Netze“ wie Facebook oder<br />
Twitter. Angesichts des knappen<br />
Wahlausganges und der nachweislich<br />
österreichweiten Verbreitung<br />
der vorab veröffentlichten Wahlergebnisse<br />
sei nämlich davon auszugehen,<br />
dass diese Rechtswidrigkeit<br />
auf das Wahlergebnis von Einfluss<br />
sein konnte.<br />
Keine Vorabinformationen mehr<br />
Diese Feststellung betrifft die<br />
Vorabinformation des Innenministeriums,<br />
die via Austria Presseagentur<br />
den Parteien, den Medien und<br />
Nicht gerade erfreut zeigte sich ÖVP-Innenminister Wolfgang<br />
Sobotka über die ausgiebige Kritik des VfGH an seiner Wahlbehörde.<br />
ausgewählten Meinungsforschunginstituten<br />
übermittelt werden. Zu<br />
letzteren zählt auch das Institut, das<br />
für den ORF die Hochrechungen<br />
ab 17.00 Uhr präsentiert. Aufgrund<br />
des Urteils werden diese Ergebnisse<br />
künftig erst nach Wahlschluss übermittelt,<br />
womit sich die erste Hochrechnung<br />
um 15 bis 30 Minuten verzögern<br />
wird.<br />
Abgewiesen hat der VfGH die von<br />
der FPÖ vorgebrachte Beschwerde<br />
zur Verfassungsmäßigkeit der einfach<br />
gesetzlichen Regelungen über<br />
die Briefwahl. Der Verfassungsgesetzgeber<br />
hat die Briefwahl in Form<br />
einer Distanzwahl, nicht als gleichwertige<br />
Form der Stimmabgabe zur<br />
konventionelle Urnenwahl, sondern<br />
als Ausnahme gesehen, die gewissen<br />
Beschränkungen unterliegt. „Innerhalb<br />
dieses verfassungsrechtlich<br />
vorgegebenen Rahmens steht<br />
dem einfachen Gesetzgeber frei, die<br />
näheren Bestimmungen über das<br />
Wahlverfahren zu treffen“, betonte<br />
VfGH-Präsident Holzinger.<br />
Abschließend mahnte Holzinger<br />
noch einmal die Wahlbehörde: „Die<br />
Wahlordnung soll dazu dienen, das<br />
Wahlverfahren zu dokumentieren<br />
und nachvollziehbar zu machen.<br />
Dieses Gesetz ist streng im Wortlaut<br />
auszulegen.“<br />
Alle politischen Parteien haben<br />
sich nach der Stichwahl vom 2<strong>2.</strong><br />
Mai für eine Reform der Briefwahl<br />
ausgesprochen. Die FPÖ hat<br />
bereits gegen die Einführung der<br />
Briefwahl gestimmt, weil dabei<br />
die wesentlichen Grundsätze des<br />
Wahlrechts nicht gewährleistet<br />
werden können.<br />
Briefwahl neu<br />
Vom Gesetzgeber gedacht als<br />
Ausnahme, um Staatsbürgern im<br />
Ausland oder <strong>am</strong> Wahltag Berufstätigen<br />
die Wahlteilnahme zu<br />
ermöglichen, entwickelt sie sich<br />
nunmehr zur Konkurrenz zur Urnenwahl<br />
– mit all dem dazugehörigen<br />
Mehraufwand und den d<strong>am</strong>it<br />
einhergehenden Problemen.<br />
Diese Ausweitung ist einzuschränken,<br />
indem der Wähler etwa<br />
eine Begründung für seine Verhinderung<br />
<strong>am</strong> Wahltag angeben sollte.<br />
Neu geregelt werden muss auf<br />
jeden Fall das Ansuchen und die<br />
Zustellung der Wahlkarten. Hierbei<br />
muss zumindest einmal ein<br />
persönliches Erscheinen vor der<br />
Behörde verlangt werden. Etwa<br />
bei der Abholung, wo dem Bürger<br />
auch gleich der Wahlakt und die<br />
Abgabe der Wahlkarte ermöglicht<br />
werden könnte. Bei der postalischen<br />
Zusendung an die Behörde<br />
sollte der Wähler auf jeden Fall<br />
eine Bestätigung des Einlangens<br />
seiner Wahlkarte erhalten.<br />
Einheitlich geregelt werden muss<br />
unserer Ansicht auch die Verwahrung<br />
der bei den Behörden eingelangten<br />
Wahlkarten, d<strong>am</strong>it ein<br />
Zugriff durch Unbefugte ausgeschlossen<br />
werden kann. Es steht im<br />
Prinzip nichts einer Auszählung der<br />
Briefwahlstimmen <strong>am</strong> Wahltag entgegen.<br />
Diese könnten in Bezirken<br />
mit größerer Briefwahlbeteiligung<br />
auf mehrere Wahlsprengel aufgeteilt<br />
und dort ausgezählt werden.
6 Parl<strong>am</strong>ent<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Es ist in den USA üblich, dass<br />
Bewerber für die Präsidentschaft<br />
ein Attest ihres Arztes veröffentlichen,<br />
um ihre Fitness für das Spitzen<strong>am</strong>t<br />
nachzuweisen. Dies haben<br />
unter anderem die demokratische<br />
Favoritin Hillary Clinton und der<br />
republikanische Bewerber Donald<br />
Trump bereits getan, berichtete<br />
der Schweizer „Tagesanzeiger“ im<br />
Dezember. Der 69-Jährige Trump<br />
verfüge über außergewöhnliche<br />
Stärke und Ausdauer und habe in<br />
den vergangenen 39 Jahren „keine<br />
signifikanten Gesundheitsprobleme“<br />
gehabt, bescheinigte dessen<br />
Arzt, der Trump seit 1980 betreut.<br />
Vorbild USA?<br />
Eine solche Transparenz würde<br />
man sich in Österreich wünschen,<br />
zumal sich die Grünen über Gerüchte,<br />
die den Gesundheitszustand Van<br />
der Bellens ansprechen, echauffieren.<br />
Diese Gerüchte den Freiheitlichen<br />
in die Schuhe zu schieben,<br />
ist ebenso perfid wie die Gerüchte<br />
selbst, die in den sogenannten „sozialen<br />
Medien“ kursieren.<br />
Vor dem Hintergrund seiner eigenen<br />
Biografie ist Norbert Hofer<br />
der Letzte, der den Gesundheitszustand<br />
eines anderen Menschen<br />
instrumentalisieren würde – im<br />
Gegensatz zu jenen Linken, die<br />
ihn im ersten Wahlgang als „Krüppel“<br />
verhöhnten. Diese Wehleidigkeit<br />
ist daher ebenso leicht durchschaubar<br />
wie auch die Kritik an<br />
dem Umstand, dass die drei Nationalratspräsidenten<br />
bis zur Angelobung<br />
eines neuen Bundespräsidenten<br />
dessen Amtsgeschäfte führen.<br />
Es besteht hier überhaupt keine<br />
Unvereinbarkeit, wie von den Grünen<br />
behauptet. Die Bundesverfassung<br />
sieht auch die Wiederwahl<br />
eines Präsidenten vor und nimmt<br />
daher bewusst in Kauf, dass Bundespräsidenten<br />
wahlkämpfen.<br />
Foto: Priwo / wikimedia<br />
INTEGRATIONSPOLITIK<br />
Zweifelhafte Ausbildungzeugnisse<br />
Berufliche Qualifikationen, die Migranten in der<br />
Heimat erworben haben, sollen rascher anerkannt<br />
und die Menschen somit rascher in den heimischen<br />
Arbeitsmarkt integriert werden. Das ist die Stoßrichtung<br />
eines so genannten Anerkennungs- und Bewertungsgesetzes<br />
des Nationalrats, das der Bundesrat in<br />
der Vorwoche mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und<br />
Grünen bestätigte hatte – während die FPÖ dies wegen<br />
befürchteter Niveauverluste ablehnte.<br />
Foto: NFZ<br />
FINANZPOLITIK<br />
Registrierkassenpflicht<br />
Gemeinnützige Vereine und Körperschaften<br />
öffentlichen Rechts erhalten<br />
bei ihren Veranstaltungen<br />
eine Ausnahme von der Registrierkassenpflicht.<br />
Das soll auch für<br />
ortsübliche Feste von Bezirks- und<br />
Ortsorganisationen politischer Parteien<br />
gelten, sofern der Jahresumsatz<br />
15.000 Euro nicht überschreitet.<br />
„Weltausbildungs<strong>am</strong>t“<br />
für Zuwanderungswillige<br />
FPÖ-Kritik an Ausweitung der Ausbildungspflicht auf Asylwerber<br />
Österreich soll nach dem<br />
„Weltsozial<strong>am</strong>t“ auch noch<br />
das „Weltausbildungs<strong>am</strong>t“ für<br />
die neue Völkerwanderung werden,<br />
kritisiert die FPÖ das Vorhaben<br />
der rot-schwarzen Koalition.<br />
Mit SPÖ-Kanzler Christian<br />
Kerns „New Deal“ solle jetzt eine<br />
Abmachung zu Lasten der Österreicher<br />
eingeführt werden, zugunsten<br />
von Migranten aus aller Herren<br />
Länder und natürlich zugunsten all<br />
der regierungsnahen Institutionen,<br />
die im Zuge der „Ausbildungspflicht<br />
bis 18“ Kurse und Schulungen<br />
anbieten, kritisierte FPÖ-Sozialsprecher<br />
Herbert Kickl.<br />
Schlange stehen <strong>am</strong> „Weltausbildungs<strong>am</strong>t Österreich“.<br />
Werbung für Einwanderung<br />
„Der Kanzler und sein Sozialminister<br />
sind sich mit den Grünen<br />
scheinbar schon einig, mit der<br />
Maßn<strong>am</strong>e Österreich als Zielland<br />
für Migranten noch attraktiver zu<br />
machen und das Asyl noch mehr<br />
Richtung Einwanderungsrecht zu<br />
Rechungshof mahnt Reformen ein<br />
Der Rechnungshof (Bild) hat dem<br />
Nationalrat den Bundesrechnungsabschluss<br />
2015 übermittelt. Dieser<br />
weist mit Ende 2015 ein negatives<br />
drehen“, warnte Kickl. Es werde<br />
eine Fülle überbetrieblicher Lehrwerkstätten<br />
geschaffen, die einzig<br />
die Kassen von sozialpartnernahen<br />
Institutionen mit Steuergeld füllen.<br />
Vermögen des Bundes von minus<br />
153,36 Milliarden Euro aus. Stark<br />
beeinflusst wurde dieses Resultat<br />
durch die Neuverschuldung 2015 in<br />
Höhe von 4,8 Milliarden Euro.<br />
Die Schuldenquote Österreichs<br />
lag somit bei 86,2 Prozent der Wirtschaftsleistung<br />
(BIP) und d<strong>am</strong>it<br />
deutlich über dem 60-Prozent-Limit<br />
der EU. Für die Bewältigung der<br />
budgetären Herausforderungen der<br />
kommenden Jahre sieht der Rechnungshof<br />
erhebliche Risiken und<br />
bekräftigt einmal mehr seine Reformvorschläge.<br />
Im Hinblick auf die Einhaltung<br />
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes<br />
und das Ziel eines strukturell<br />
ausgeglichenen Haushalts des Ges<strong>am</strong>tstaats<br />
ab 2018 weist der Rechnungshof<br />
auf geplante strukturelle<br />
Budgetsalden für <strong>2016</strong> und 2017<br />
hin, ohne dass die Regierung Auskunft<br />
über Maßnahmen zur Erreichung<br />
dieses Zieles ab 2018 gebe.<br />
Daher empfiehlt der Rechnungshof,<br />
bei der Mittelverwendung Ineffizienzen,<br />
Doppelgleisigkeiten und<br />
Kompetenzüberlappungen in den<br />
Sektoren Bildung, Pensionen, Gesundheit,<br />
Soziales, Forschung und<br />
Förderungen zu beseitigen und<br />
längst erforderliche Strukturreformen<br />
umzusetzen.<br />
Foto: NFZ
Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
Zentralmaturaergebnisse bleiben geheim<br />
Neue Bildungsministerin veröffentlicht nur Länder- und Schultypenergebnisse<br />
Wie gut die einzelnen Schulen bei der Zentralmatura abschneiden,<br />
bleibt Eltern von schulpflichtigen Kindern vorenthalten.<br />
Die neue Bildungsministerin Sonja H<strong>am</strong>merschmid will diese Daten<br />
nicht veröffentlichen, um Schulen „nicht schlechtzumachen“.<br />
Parl<strong>am</strong>ent 7<br />
Im Zentrum stehe die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
mit der Schulaufsicht<br />
und die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität,<br />
erklärte die neue<br />
Bildungsminsterin bei der Bekanntgabe<br />
der „Überblicksergebnisse“<br />
der Zentralmatura im Fach<br />
Mathematik.<br />
Selts<strong>am</strong>e Verbesserungen<br />
Am besten schnitten noch die<br />
AHS-Langformen ab, in denen<br />
es nach den Klausuren 18,5 Prozent<br />
Fünfer gegeben hat, während<br />
an den Oberstufengymnasien, die<br />
von der Neuen Mittelschule (NMS)<br />
„beliefert“ werden, 33 Prozent der<br />
Mathematikmaturanten ein „Nicht<br />
genügend“ erzielten. Nach den<br />
mündlichen Kompensationsprüfungen<br />
sank bei den Langformen der<br />
Anteil auf 5,3 Prozent der Schüler,<br />
in den Oberstufengymnasien dagegen<br />
nur auf zwölf Prozent.<br />
Diese mündliche „Kompensationsprüfung“<br />
steht aber auch in der<br />
Kritik. Nach der schriftlichen Mathematikmatura<br />
hatten in Vorarlberg<br />
33,2 Prozent, in Wien 25,5<br />
Prozent, in Niederösterreich 24,5<br />
Prozent und in Salzburg 19 Prozent<br />
der Schüler einen Fünfer. Nach der<br />
Kompensationsprüfung führte aber<br />
Niederösterreich die Wertung mit<br />
9,5 Prozent Fünfern an, vor Salzburg<br />
mit 9,4 Prozent und Vorarlberg<br />
mit 8,4 Prozent. In Wien hatten<br />
danach gar nur noch 7,5 Prozent<br />
der Maturanten ein Nicht genügend<br />
in Mathematik. Diese Ergebnisse<br />
verwunderten selbst die Verantwortlichen<br />
im Ministerium.<br />
FPÖ fordert für Polizei<br />
mehr Schutzausrüstung<br />
In Wien schrieb jeder Vierte in Mathematik nur ein „Nicht genügend“.<br />
Auch Gernot Schreyer, Sprecher<br />
des Bundesverbands der Elternvereine<br />
an mittleren und höheren<br />
Schulen Österreichs, stellt angesichts<br />
der großen Bandbreite die<br />
Zentralmatura infrage. Er plädiert<br />
für eine teilzentrale Reifeprüfung.<br />
Besondere Kritik übt er an der späten<br />
Bekanntgabe der Ergebnisse:<br />
Durch die Veröffentlichung kurz<br />
vor den Sommerferien würden die<br />
Ergebnisse „getarnt und verräumt“<br />
und eine Diskussion in den Schulpartnergremien<br />
verhindert.<br />
Geschäft mit E-Zigaretten<br />
wird ins Ausland vertrieben<br />
Foto: humhub<br />
„Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit<br />
mussten wir gestern die<br />
Nachricht von einem dr<strong>am</strong>atischen<br />
Raubüberfall in Wien aufnehmen.<br />
Besonders erschütternd ist aber die<br />
Nachricht, dass beim Einsatz Polizeibe<strong>am</strong>te<br />
schwerst verletzt wurden“,<br />
zeigte sich der Bundesvorsitzende<br />
der „Aktionsgemeinschaft<br />
Unabhängiger und Freiheitlicher“<br />
(AUF) und FPÖ-Bereichssprecher<br />
für den Öffentlichen Dienst, Bundesrat<br />
Werner Herbert, erschüttert.<br />
Der Vorfall habe den Österreichern<br />
einmal mehr vor Augen geführt,<br />
dass die importierte Kriminalität<br />
nicht nur die Sicherheit der<br />
österreichischen Bevölkerung in<br />
einem mittlerweile bedenklichen<br />
Ausmaß gefährde, sondern auch,<br />
wie gefährlich und unvorhersehbar<br />
die Arbeit der Exekutive sei.<br />
„Aus diesem Grund gebührt unserer<br />
Exekutive auch großer Dank<br />
und Anerkennung, dass sie jederzeit<br />
die eigene Sicherheit und das<br />
eigene Leben in der Vollziehung<br />
ihres Berufes einzubringen bereit<br />
sind“, betonte Herbert.<br />
Besserer Schutz für Polizei.<br />
Er erinnerte an verschiedene<br />
FPÖ-Initiativen, in denen neben<br />
einer sofortigen Aufstockung der<br />
Planstellen auch zusätzliche Schutzausrüstung<br />
für die Polizei gefordert<br />
worden sei. Diese seien aber von<br />
den Regierungsfraktionen mehrmals<br />
abgelehnt worden, zeigte der<br />
FPÖ-Abgeordnete auf.<br />
„Ich wünsche allen beim gestrigen<br />
Einsatz verletzten Polizeibe<strong>am</strong>ten<br />
baldigste und vollständige<br />
Genesung sowie allen übrigen Polizistinnen<br />
und Polizisten, dass ihnen<br />
weitere derartig dr<strong>am</strong>atische<br />
Einsätze in Ausübung ihres Dienstes<br />
möglichst erspart bleiben“, erklärte<br />
Herbert.<br />
Foto: NFZ<br />
Dass die Tabakgesetznovelle einen<br />
Gesetzesmurks der Sonderklasse<br />
darstellt, kritisieren die Freiheitlichen<br />
seit langem. Im vorwöchigen<br />
Petitionsausschuss haben SPÖ und<br />
ÖVP neuerlich den Beweis ihrer<br />
Beratungsresistenz abgeliefert.<br />
„Das Expertenhearing zur Tabakgesetznovelle<br />
stieß bei SPÖ und<br />
ÖVP auf taube Ohren und die zur<br />
Debatte stehende Petition zur Änderung<br />
des Tabakgesetzes haben sie<br />
schlicht abgewürgt“, kritisierte der<br />
freiheitliche Nationalratsabgeordnete<br />
Peter Wurm.<br />
Als „besonderen Treppenwitz“<br />
bezeichnete Wurm die mangelhaft<br />
zus<strong>am</strong>mengeschusterte Gesetzesmaterie<br />
zu D<strong>am</strong>pfer- und E-Zigaretten,<br />
die SPÖ und ÖVP anscheinend<br />
auf Biegen und Brechen zu<br />
stoppen versuchten. „Trotz der<br />
klaren und stichhaltigen Argumente<br />
des geladenen Experten, vor allem<br />
in Bezug auf den Gesundheitsaspekt,<br />
haben sich SPÖ und ÖVP<br />
nicht einmal die Mühe gemacht und<br />
die Petition dem Gesundheitsausschuss<br />
zugewiesen, d<strong>am</strong>it die Mate-<br />
Foto: NFZ<br />
E-Zigaretten nur im Ausland.<br />
rie wirklich ausführlich besprochen<br />
werden kann“, empörte sich Wurm.<br />
Mit dem Verbot des Onlinevertriebs<br />
werde zudem der österreichischen<br />
Wirtschaft ein schwerer<br />
Schaden zugefügt und mehr als<br />
einem Drittel aller D<strong>am</strong>pfershops<br />
drohe die Sperre, warnte Wurm.<br />
Denn laut Auskunft des im Ausschuss<br />
geladenen Experten gebe es<br />
momentan etwa 250.000 „E-Zigaretten-Raucher“<br />
in Österreich. Seit<br />
Inkrafttreten der Gesetzesnovelle<br />
mit Mai <strong>2016</strong> würden 200.000 von<br />
ihnen ihre Produkte nun online im<br />
Ausland kaufen, da der Versandhandel<br />
innerhalb Österreichs ja verboten<br />
wurde.
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Vilimsky<br />
Träume von der<br />
Europa-Regierung<br />
Restriktiverer Umgang mit<br />
Migranten ist notwendig<br />
Branko Milanovic, der frühere<br />
Weltbank-Chefökonom, hat in der<br />
„Neuen Zürcher Zeitung“ als Reaktion<br />
auf die Masseneinwanderung<br />
nach Europa einen neuen Umgang<br />
mit Migranten eingefordert.<br />
In Nationalstaaten entwickelten die<br />
Bevölkerungen ab einer bestimmten<br />
Anzahl von Ausländern eine<br />
Abneigung gegen Migranten. Als<br />
Gegenmittel schlug Milanovic vor,<br />
dass Migranten gegenüber Einheimischen<br />
„rechtlich diskriminiert“<br />
werden müssten, etwa mit befristeten<br />
Aufenthaltsbewilligungen,<br />
höheren Steuern oder weniger Bürgerrechten.<br />
„Wenn man die Rechte<br />
der Migranten neu definiert, könnte<br />
die Zuwanderung auch besser akzeptiert<br />
sein in der Bevölkerung“,<br />
erklärte der anerkannte Ökonom.<br />
Denn wer Zuwanderungskritiker<br />
als „engstirnig, schlecht ausgebildet<br />
und nicht informiert“ beschimpfe,<br />
verkenne, dass der wirtschaftliche<br />
Abstieg nach Finanzkrise und<br />
weiter fortschreitender Globaliserung<br />
auch schon den Mittelstand<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Die EU-Nomenklatura tut derzeit<br />
alles, um klar zu machen,<br />
dass für sie das „Brexit-Referendum“<br />
nur Anlass dafür war,<br />
jetzt mit Volld<strong>am</strong>pf einen zentralistischen<br />
Superstaat anzustreben.<br />
EU-Parl<strong>am</strong>entspräsident<br />
Martin Schulz, einer der prononciertesten<br />
Feinde des demokratischen<br />
Nationalstaates, forderte<br />
diese Woche den Umbau der<br />
EU-Kommission zu „einer echten<br />
europäischen Regierung“.<br />
So schauen sie aus, die politischen<br />
Träume der Scheindemokraten:<br />
Möglichst viel Macht in<br />
Foto: reporter.co.at<br />
möglichst wenig Händen – und<br />
das alles so weit wie möglich<br />
abgeschirmt gegen demokratische<br />
Kontrolle durch das Volk,<br />
dem Schulz & Co. grundsätzlich<br />
misstrauen.<br />
Der Ex-Buchhändler aus dem<br />
Städtchen Würselen bei Aachen<br />
hat in der EU seine Berufung gefunden:<br />
Er will die Union nicht<br />
nur zu seiner persönlichen Geschichte<br />
machen, sondern zum<br />
Ende der Geschichte überhaupt.<br />
Es geht ihm um die Abschaffung<br />
der Nationalstaaten und die<br />
Durchsetzung des unumkehrbaren<br />
Superstaates. Das ist ein<br />
Elitenprojekt und hat wenig mit<br />
Demokratie zu tun. Kurz: Es sind<br />
genau jene Phantasien von einem<br />
„EU-Großreich“, denen die<br />
Briten eine klare Absage erteilt<br />
haben und die auch in anderen<br />
Länder immer kritischer hinterfragt<br />
werden.<br />
Man muss es Leuten wie Schulz<br />
klar sagen: Mehr EU hat sich<br />
in den vielen Krisen der Union<br />
noch nie als Lösung bewährt.<br />
erreicht habe. Das Problem dabei<br />
sei, dass die politischen Eliten jahrzehntelang<br />
Politik für die Reichen<br />
gemacht und sich nicht um um die<br />
Sorgen der Mittelschicht gekümmert<br />
hätten. Diese begehre nun<br />
auf, besonders seit der Finanzkrise,<br />
nach der die Mittelschichten erkennen<br />
mussten, dass sie zum Zweck<br />
der „Währungs- und Bankenrettung“<br />
politisch manipuliert worden<br />
seien. Dieses finanzielle Ausbluten<br />
habe den Mittelstand seiner Chancen<br />
zum sozialen Aufstieg beraubt.<br />
Weniger Rechte für Migranten?<br />
Foto: arte / Halil Gülbeyaz<br />
Erdogans verbünde<br />
bomben jetzt gege<br />
IS-Attentate in der Türkei sind die Folge der Isl<strong>am</strong><br />
Am Grenzübergang Öncüpinar strömen syrische Flüchtlinge in die Türkei un<br />
der Nachschub für die Terrormiliz „Isl<strong>am</strong>ischer Staat“ aus der Türkei nach S<br />
Nach dem verheerenden Anschlag <strong>am</strong> Istanbuler Flughafen hat<br />
der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan einen verschärften<br />
K<strong>am</strong>pf gegen den Terror angekündigt. Doch zugleich fördert<br />
Erdoğan die Terrormiliz des „Isl<strong>am</strong>ischen Staates“ mit allen Mitteln<br />
– und die EU unterstützt ihn auch noch großzügigst dabei.<br />
Kl<strong>am</strong>mheimlich hat die EU vergangene<br />
Woche das wichtige Verhandlungskapitel<br />
33 zu Budgetfragen<br />
in den Beitrittsverhandlungen<br />
mit der Türkei offiziell eröffnet.<br />
Dies hatten die EU-Staats- und Regierungschefs<br />
Ankara im März als<br />
Belohnung für die Rücknahme von<br />
Flüchtlingen aus Griechenland versprochen.<br />
Hauptsache Feind der Kurden<br />
Dabei mischt der türkische Staatspräsident<br />
bei den Fluchtursachen<br />
aus dem Nahen Osten kräftig mit,<br />
indem er den „Isl<strong>am</strong>ischen Staat“<br />
tatkräftig unterstützt. Getreu dem<br />
Motto „Der Feind meines Feindes<br />
ist mein Freund“ fördert die Türkei<br />
den K<strong>am</strong>pf der Dschihadisten<br />
gegen die Kurden im Irak und in<br />
Syrien.<br />
Wenig Stunden vor dem IS-Anschlag<br />
auf dem Istanbuler Flughafen<br />
strahlte der deutsch-französische<br />
TV-Sender „arte“ die<br />
Dokumentation „Türkei – Drehkreuz<br />
des Terrors?“ des deutsch-türkischen<br />
Journalisten Halil Gülbeyaz<br />
aus. Der zeichnet minutiös<br />
die Entwicklung dieses Bündnisses<br />
auf. So duldet Erdogan im Rahmen<br />
seiner Isl<strong>am</strong>sierung der Türkei Vereine,<br />
die den IS offiziell unterstützen,<br />
mit Geld oder der Anwerbung<br />
von türkischen Dschihadisten.<br />
IS-Hochburg Gaziantep<br />
In der ostanatolischen Hochburg<br />
der Präsidentenpartei AKP, in Ga-<br />
Zuerst bombte der IS nur gegen die Ku<br />
staltung in Diyarbakır, jetzt aber auch g
Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
te Isl<strong>am</strong>isten<br />
n ihren Ziehvater<br />
isierung des Landes durch den Staatschef<br />
d gleichzeitg rollt hier – und an anderen „gesperrten“ Grenzübergängen –<br />
yrien. Gefördert von höchster Stelle im Land, von Staatschef Erdogan.<br />
ziantep, werden nicht nur verletzte<br />
IS-Kämpfer in Krankenhäusern<br />
versorgt, dort hatte auch jene Organisation<br />
ihren Sitz, die vom IS<br />
verschleppte, jesidische Frauen aus<br />
Syrien per Internet als Sex-Sklavinnen<br />
vermarkete. Zudem haben die<br />
Dschihadisten unter den Augen der<br />
Behörden ein Netzwerk aufgebaut,<br />
das den Nachschub an Waffen und<br />
Kämpfern nach Syrien organisiert.<br />
Granaten für Dschihadisten<br />
So wurden Orginalaufnahmen<br />
der türkischen Behörden zu jenem<br />
berühmt-berüchtigten Zwischenfall<br />
rden, wie hier bei einer Wahlveranegen<br />
Erdogans isl<strong>am</strong>ische Türkei.<br />
Foto: ilkha.com<br />
<strong>am</strong> offiziell gesperrten Grenzübergang<br />
Kark<strong>am</strong>is vom Jänner 2014<br />
gezeigt. Bei einer Razzia entdeckten<br />
die Behörden auf drei Lkw, die<br />
offiziell Kindernahrung geladen<br />
hatten, Kisten mit hunderten Granaten<br />
und Raketen für den IS. Die<br />
festgenommen Begleiter des Konvois<br />
entpuppten sich als Mitarbeiter<br />
des türkischen Geheimdienstes.<br />
Die von den Behörden freigegebenen<br />
Aufnahmen der Aktion<br />
publizierte nur die Tageszeitung<br />
„Cumhuriyet“. Die Folge: ein Wutanfall<br />
Erdoğans. „Diese Person<br />
wird dafür schwer bezahlen“, hat<br />
der Staatspräsident den Türken in<br />
einer seiner zahlreichen Fernsehansprachen<br />
angekündigt. Prompt<br />
wurden zwei Journalisten, der für<br />
die Aktion verantwortliche Staatsanwalt<br />
sowie die involvierten Gendarmerie-Offiziere<br />
verhaftet – und<br />
die Geheimdienstler enthaftet. Die<br />
Journalisten wurden im Juni wegen<br />
„Geheimnisverrats“ zu fünfeinhalb<br />
und fünf Jahren Haft verurteilt, die<br />
inhaftierten Be<strong>am</strong>ten warten noch<br />
auf ihren Prozess.<br />
Ironie des Schicksals: Die EU<br />
hat der Türkei bisher mehr als 400<br />
Millionen Euro überwiesen – „zur<br />
Heranführung“ dieser von Erdoğan<br />
brutal instrumentalisierten Justizund<br />
Polizeibehörden „auf europäisches<br />
Niveau“.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Außenpolitik 9<br />
Noch mehr EU-Zentralismus<br />
„Mit seiner Forderung nach einem zentralistischen<br />
europäischen Bundesstaat mit eigener<br />
Regierung beweist Martin Schulz, dass<br />
er wieder einmal überhaupt nichts verstanden<br />
hat“, kommentiert der FPÖ-Europaabgeordnete<br />
Franz Obermayr (Bild) die jüngsten<br />
Vorstöße des EU-Parl<strong>am</strong>entspräsidenten. Das<br />
Ziel müsse vielmehr ein Europa der Vielfalt<br />
auf Basis traditioneller, abendländisch-christlicher<br />
Werte sein, mahnte Obermayr. Aber<br />
anscheinend könne Schulz nicht aus seinem<br />
Eurokraten-Paralleluniversum entkommen.<br />
Anstatt Volksentscheide ernst zu nehmen und die EU bürgernäher zu gestalten,<br />
ziehe „die Zentralisierungskarawane mit Schulz“ einfach weiter.<br />
UNO warnt vor Dschihadisten<br />
Foto: NFZ<br />
Angesichts der jüngsten Erfolge beim<br />
K<strong>am</strong>pf gegen die Dschihadisten im Irak<br />
warnen die Vereinten Nationen (UNO) vor<br />
Anschlägen in deren Herkunftsländern<br />
wie Marokko und Tunesien. Der Leiter des<br />
UNO-Komitees zur Terrorismusbekämpfung,<br />
Jean-Paul Laborde, erklärte diesen<br />
Dienstag in Genf, dass sich derzeit etwa<br />
30.000 „ausländische terroristische Kämpfer“<br />
im Irak und in Syrien befänden. Er riet<br />
den betroffenen Staaten, ein „Filtersystem“<br />
einzurichten, mit dessen Hilfe unter den rückkehrenden Kämpfern die<br />
wirklich gefährlichen ermittelt werden könnten.<br />
EU-Steuerzahler sollen<br />
Italiens Banken retten<br />
Italiens Banken haben in der vergangenen<br />
Woche zwischen 25 und<br />
35 Prozent an Börsenwert verloren.<br />
Nun fürchtet die italienische Zentralbank,<br />
dass die Sparer weiter<br />
Geld abziehen und d<strong>am</strong>it erst recht<br />
Banken in Schieflage stürzen könnten.<br />
Die Gründe für die Misere der<br />
Banken Italiens sind lange bekannt<br />
und selbst verschuldet.<br />
Rom hat seit 2007 nichts unternommen,<br />
um seine Banken nach<br />
dem Ausbruch der Finanz- und Euro-Krise<br />
zu sanieren. Während in<br />
Europa die Banken ihr Eigenkapital<br />
merklich erhöhten oder mit<br />
Hilfe staatlicher Garantien aufgelöst<br />
wurden, verdoppelten Italiens<br />
Banken auf Wunsch der Regierung<br />
ihren Anteil an den Staatsanleihen<br />
auf 400 Milliarden Euro und sitzen<br />
so auf mehr als 20 Prozent der Ges<strong>am</strong>tstaatssschulden.<br />
Hinzu kommen<br />
noch 360 Milliarden Euro an<br />
ausfallsgefährdeten Krediten.<br />
Die Europäische Zentralbank<br />
spielt dabei bis heute als „Aufseherin“<br />
eine äußerst fragwürdige<br />
Doppelrolle. Die Folge: Neun der<br />
insges<strong>am</strong>t 15 getesteten italienischen<br />
Großbanken waren im <strong>Oktober</strong><br />
2014 dem EU-weiten Stresstest<br />
nicht gewachsen und fielen in<br />
der Prüfung durch. Jetzt will Premierminister<br />
Matteo Renzi eine<br />
staatliche Haftung in Höhe von<br />
150 Milliarden Euro bereitstellen.<br />
Zusätzlich will er in Brüssel eine<br />
gemeins<strong>am</strong>e Euro-Einlagenversicherung<br />
fordern und somit alle<br />
EU-Bürger für Italiens Banken –<br />
im Ernstfall – zur Kassa bieten.<br />
Foto: Banca d‘Italia<br />
Notenbank fürchtet um Einlagen.<br />
Foto: youtube.com
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
TERMINE<br />
JULI<br />
9<br />
JULI<br />
13<br />
JULI<br />
14<br />
Diskussion in<br />
Innsbruck<br />
St<strong>am</strong>mtisch der<br />
FPÖ Simmering<br />
Die FPÖ Simmering lädt <strong>am</strong><br />
Mittwoch, dem 13. Juli <strong>2016</strong>, zu<br />
ihrem St<strong>am</strong>mtisch ins Restaurant<br />
„Auszeitstüberl“ (Grillgasse 20,<br />
1110 Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />
Sommergespräch<br />
mit Franz Obermayr<br />
Die FPÖ Donaustadt lädt <strong>am</strong><br />
Donnerstag, dem 14. Juli <strong>2016</strong>,<br />
zu ihren „Sommergesprächen“<br />
im Gasthaus „Goldener Hirsch“<br />
(Hirschstettner Straße 83, 1200<br />
Wien) mit dem FPÖ-Europaabgeordneten<br />
Franz Obermayr. Beginn:<br />
19.00 Uhr.<br />
JULI<br />
21<br />
Sommergespräch<br />
mit Norbert Hofer<br />
Die FPÖ Donaustadt lädt <strong>am</strong> Donnerstag,<br />
dem 21. Juli <strong>2016</strong>, zu ihren<br />
„Sommergesprächen“ im Gasthaus<br />
„Goldener Hirsch“ (Hirschstettner<br />
Straße 83, 1200 Wien) mit dem 3.<br />
Nationalratspräsidenten und Bundespräsidentschaftskandidaten<br />
Norbert<br />
Hofer. Beginn: 19.00 Uhr.<br />
JULI<br />
28<br />
Sommergespräch<br />
mit Hubert Fuchs<br />
„Sommergespräche“ im Gasthaus<br />
„Goldener Hirsch“ (Hirschstettner<br />
Straße 83, 1200 Wien) mit FPÖ-Finanzsprecher<br />
und Steuerexperten<br />
Hubert Fuchs. Beginn: 19.00 Uhr.<br />
LESER AM WORT<br />
Der Ruf unseres Landes<br />
Nach dem Entscheid des VfGH,<br />
die Stichwahl wiederholen zu lassen,<br />
war es ja nicht anders zu erwarten,<br />
dass Österreich nun von<br />
der internationalen Presse durch<br />
den Kakao gezogen wird und<br />
die FPÖ ebenso als angeblich<br />
„schlechter Verlierer“ ihr Fett abbekommt.<br />
Wie es überhaupt zu der<br />
Wahlanfechtung kommen konnte,<br />
wird medial eigentlich komplett<br />
außer Acht gelassen. Und wenn<br />
dem Herrn Kern der Ruf unseres<br />
Landes angeblich so <strong>am</strong> Herzen<br />
liegt, dann kann er sich ja parteiintern<br />
beim Leiter der Wahlbehörde<br />
und Herrn Häupl bedanken, die<br />
ja wirklich alles versucht haben,<br />
Herrn Hofer mit allen Mitteln zu<br />
verhindern.<br />
Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />
Wahlk<strong>am</strong>pfkosten<br />
Man kann sich über einige Kommentare<br />
zur <strong>Wahlwiederholung</strong> nur<br />
wundern. „Ich gehe nicht wählen,<br />
weil die Wahl Millionen gekostet<br />
hat“ – glauben die Demokratieverweigerer,<br />
dass die Wahl billiger<br />
wird, wenn sie sich vor der Stimmabgabe<br />
drücken? Wenn es um die<br />
Kosten für die <strong>Wahlwiederholung</strong><br />
geht, sollte man überlegen, ob man<br />
nicht die Menschen dafür zur Kassa<br />
bitten soll, die das Desaster zu<br />
verantworten haben – also Politiker,<br />
Be<strong>am</strong>te und Parteisoldaten.<br />
Stephan Pestitschek, Strasshof<br />
Entscheidung ist gefallen<br />
Neuaustragung der Stichwahl<br />
hin oder her. Die Kandidaten sind<br />
gut beraten, dem Volk einen neuerlichen<br />
Intensivwahlk<strong>am</strong>pf zu ersparen.<br />
Im Wesentlichen ist alles<br />
mehrfach gesagt. Es ist wie ein Comeback-Versuch<br />
des österreichischen<br />
Rechtsstaates. In dem einen<br />
Fall ist er gelungen. Da sollten wir<br />
einen neuerlichen Urnengang gerne<br />
in Kauf nehmen. Und die zu erwartenden<br />
Zwischenrufe aus dem<br />
Ausland sollten uns genauso egal<br />
sein wie bei anderen österreichischen<br />
Entscheidungen auch. Denn<br />
unter dem Strich geht es um Demokratie,<br />
Recht und um Österreich.<br />
Christian Stafflinger, Linz<br />
Rechtsstaat Österreich<br />
Demokratische Wahlen sollen<br />
sich dadurch auszeichnen, dass sie<br />
unter Einhaltung der Verfassung<br />
und der Gesetze durchgeführt werden.<br />
Und eben nicht der gerings-<br />
te Zweifel an der Korrektheit des<br />
Wahlergebnisses aufkommen kann.<br />
Dass der Verfassungsgerichtshof<br />
die Wahl wiederholen lässt, ist<br />
richtig und ein Beweis, dass Österreich<br />
doch ein Rechtsstaat ist.<br />
Ernst Pitlik, Wien<br />
Das Heer rüstet auf<br />
Kaum zu glauben, aber wahr. Das<br />
Heer scheint die Trendwende geschafft<br />
zu haben und darf vorerst<br />
einmal finanziell aufatmen. Spät<br />
aber doch ist auch der politischen<br />
Führung unseres Landes endlich<br />
bewusst geworden, wie wichtig unser<br />
Bundesheer ist. Leider müssen<br />
immer wieder unvorhergesehene<br />
Dinge passieren, die einen Umdenkprozess<br />
starten. Die Bewältigung<br />
der anhaltenden Migrationsströme<br />
ist ohne eine intakte Armee nicht zu<br />
bewältigen. Bleibt zu hoffen, dass<br />
das Umdenken kein Strohfeuer ist,<br />
das bald wieder erlischt.<br />
Christian Deutinger, Kematen<br />
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
Halbjahrespreis € 15,-<br />
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Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
Wien 11<br />
WIEN<br />
Gebührenwucher jetzt<br />
auch bei der Fernwärme!<br />
Wien Energie plant ab September Fernwärme-Grundpreis zu erhöhen<br />
Der rot-grüne Gebührenwucher<br />
geht in die Fortsetzung.<br />
Ab September steht rund 250.000<br />
Wiener Haushalten eine Erhöhung<br />
des Fernwärme-Grundpreises<br />
von rund fünf Euro pro<br />
Monat ins Haus. Für die FPÖ der<br />
nächste Affront gegen die Bürger.<br />
„Rot-Grün hat mit unverschämter<br />
Gebührenpolitik einen gehörigen<br />
Beitrag dazu geleistet, dass in<br />
der Bundeshauptstadt bereits rund<br />
400.000 Menschen an oder schon<br />
unter der Armutsgrenze leben und<br />
Wien einen Rekord an Mindestsicherungsbeziehern<br />
und Arbeitslosen<br />
aufweist“, empörte sich Wiens<br />
FPÖ-Klubobmann Dominik Nepp<br />
über die Ankündigung der Wien<br />
Energie.<br />
„Das ist ein dreister Affront gegen<br />
die eigene Bevölkerung“, erklärte<br />
Nepp unter Verweis auf die<br />
diversen Gebühren-, Abgaben- und<br />
Preissteigerungen der letzten Jahre,<br />
„Al-Quds“-Aufmarsch ist zu untersagen<br />
„Israel ist ein demokratischer<br />
Staat, diesem Staat auch noch im<br />
21. Jahrhundert die Daseinsberechtigung<br />
abzusprechen, ist schlicht<br />
inakzeptabel und kann nicht toleriert<br />
werden. Antisemitismus sowie<br />
Hass und Hetze gegen den Staat Israel<br />
haben weder in Österreich noch<br />
in Wien etwas verloren“, erklärte<br />
der Wiener FPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />
David Lasar und forderte<br />
von der rot-grünen Stadtregierung<br />
den alljährlichen ‚Al-Quds‘-Aufmarsch<br />
in Wien zu untersagen.<br />
„Hier haben vor allem einige<br />
hochrangige SPÖ-Funktionäre akuten<br />
Handlungs- und Erklärungsbedarf“,<br />
betonte Lasar in Richtung<br />
der langjährigen Präsidentin der<br />
Erhöht Wien-Energie die Preise wegen „Luxusfrühpensionen“?<br />
mit denen SPÖ und Grüne die von<br />
ihnen verschuldeten Budgetlöcher<br />
– nicht zuletzt verursacht durch<br />
Schweizer-Franken-Spekulationen<br />
– zu stopfen versuchen.<br />
FPÖ fordert Ende der Aussackelei<br />
Nepp erinnerte auch daran, dass<br />
die Wien Energie knapp 900 Mitarbeiter<br />
mit 80 Prozent des Letztbezuges<br />
s<strong>am</strong>t zweieinhalb Monatsgehältern<br />
extra als „Treuezahlung“<br />
Österreichisch-Palästinensischen<br />
Gesellschaft und nunmehrigen<br />
Neo-Staatssekretärin Muna Duzdar.<br />
„Als Staatssekretärin muss es<br />
wohl auch in ihrem ureigensten Interesse<br />
liegen, über jeden Verdacht<br />
erhaben zu sein, Aufrufe und Aktionen,<br />
die auf die Vernichtung des<br />
Staates Israel abzielen, auch nur im<br />
Ansatz gutzuheißen“, mahnte der<br />
FPÖ-Abgeordnete.<br />
Er fordere daher Staatssekretärin<br />
Duzdar auf, klar gegen den<br />
Al-Quds-Marsch Stellung zu beziehen,<br />
und dieselbe Aufforderung<br />
richte er an SPÖ-Mandatar Omar<br />
Al-Rawi und seinen Förderer, Wiens<br />
Bürgermeister Michael Häupl,<br />
so Lasar.<br />
in die Frühpension schicken will.<br />
„Das entspricht den Konditionen<br />
eines Pensionsantritts mit 65 Jahren“,<br />
rechnete Nepp vor. Davon<br />
können die vielen tausenden Wiener<br />
ASVG-Pensionisten nur träumen.<br />
„Braucht die Wien-Energie<br />
diese unfaire Fernwärmepreis-Erhöhung<br />
zur Finanzierung dieser<br />
Zwangs-Luxuspensionen?“, fragte<br />
Nepp und forderte die Stadt Wien<br />
auf, dieses Vorhaben abzusagen.<br />
Al Quds: Stadt Wien genehmigt<br />
anti-israelische Parolen.<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: Bwag / Wikimedia<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von Hannes Wolff<br />
Ich hab bei Wikipedia nachgeschaut.<br />
Dort steht: Eine Lobby ist<br />
ein Empfangsraum, ein Vestibül,<br />
zum Beispiel eine Hotelhalle. Ist<br />
also ein Lobbyist etwa ein Hotelangestellter,<br />
der den Gästen die<br />
Koffer abnimmt? Sie zur Rezeption<br />
und dann ins Zimmer bringt?<br />
Lobby<br />
Nein. Ein Lobbyist ist ein<br />
Mensch, der jemanden für bestimmte<br />
Absichten zu gewinnen<br />
versucht. Laut Wikipedia.<br />
Ein solcher Versuch kann natürlich<br />
auch im Hotel stattfinden.<br />
Wo also treffen wir in Zukunft<br />
unseren verehrten ehemaligen<br />
Herrn Bundeskanzler an?<br />
Ich frag‘ mich freilich bei der<br />
Definition des Wortes, wie, womit,<br />
auf welche Weise der Lobbyist<br />
denjenigen, den er gewinnen<br />
will, so weit bringt?<br />
Schenkt er ihm was? Besticht<br />
er ihn? Denn nur mit Überreden<br />
kann’s doch nicht funktionieren.<br />
Wäre ja eher lästig.<br />
Ja, ich kann einen Nichtschwimmer<br />
davon überzeugen,<br />
dass es für ihn kontraproduktiv<br />
wäre, ins tiefe Meer zu springen.<br />
Ohne Rettungsring oder derlei.<br />
Aber da bin ich ja kein Lobbyist,<br />
und der andere, der ohne meinen<br />
Rat ins Wasser gehupft wäre,<br />
wäre ein Depp.<br />
Aber das hat mir auch Wikipedia<br />
nicht erklärt. Und so werde<br />
ich nie erfahren, was unser ehemaliger<br />
verehrter Bundeskanzler<br />
jetzt wirklich macht.
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
SALZBURG<br />
Keine Bevorzugung<br />
Wie schon die Freiheitliche Wirtschaft<br />
Salzburg (FWS) ist auch die<br />
FPÖ Salzburg empört, dass politische<br />
Parteien eine Ausnahmeregelung<br />
bei der Registrierkassenpflicht<br />
bekommen sollen. „Diese<br />
Ausnahme bedeutet eine indirekte<br />
Parteienfinanzierung auf Kosten<br />
der Steuerzahler!“, kritiserte Salzburgs<br />
Landesparteiobfrau Marlene<br />
Svazek und merkte kritisch in<br />
Richtung Koalition an: „Gerade die<br />
Jugendorganisation der ÖVP, die<br />
von Grund auf großzügigst subventioniert<br />
wird, würde immens von<br />
dieser Regelung profitieren“.<br />
BURGENLAND<br />
Bezirksparteiobmann<br />
Die FPÖ-Bezirksgruppe<br />
Mattersburg<br />
wählte bei einem<br />
außerordentlichen<br />
Parteitag den<br />
Unternehmer<br />
Siegfried<br />
Steiner mit 88<br />
Prozent zum Siegfried Steiner<br />
neuen Bezirksparteiobmann. „Ich<br />
freue mich auf die Aufgabe und bin<br />
zuversichtlich, dass alle Gemeindevertreter<br />
mit mir an einem Strang<br />
ziehen werden“, freute sich Steiner<br />
über die große Zustimmung.<br />
TIROL<br />
Sicherheitsmängel<br />
FPÖ-Landesparteiobmann Markus<br />
Abwerzger kritisiert den sorglosen<br />
Umgang der Regierung mit<br />
der Sicherheit im Bundesland Tirol:<br />
„Die Sicherheit in Tirol ist wahrlich<br />
ein Stiefkind der schwarz-grünen<br />
Landesregierung.“ Vor allem<br />
im Bereich der Bekämpfung der<br />
kriminellen Nordafrikanerszene<br />
würde eine „Vogel-Strauß-Politik“<br />
zwischen Österreich und der EU<br />
betrieben werden. Der FPÖ-Landesparteiobmann<br />
forderte zusätzliche<br />
Maßnahmen gegen die illegale<br />
Prostitution sowie gegen die<br />
organisierte Bettlerei. „Zwischen<br />
der Prostituiertenszene <strong>am</strong> Südring<br />
und den aggressiven Bettlern<br />
besteht ein Zus<strong>am</strong>menhang. Die<br />
Hintermänner aus Osteuropa sind<br />
dieselben Personen, wie auch ihre<br />
‚Statthalter‘ in Innsbruck und in<br />
anderen Städten Österreichs“, erklärte<br />
Abwerzger.<br />
Foto: FPÖ Burgenland<br />
Foto: flickr.com<br />
Mindestsicherung für Migranten<br />
kürzen, um Kärnten zu erhalten<br />
FPÖ fordert Umsetzung des oberösterreichischen Modells<br />
Die Kosten für die anhaltende<br />
Asylkrise steigen. Die Kürzung<br />
der Mindestsicherung von<br />
Asylwerbern in Kärnten soll dem<br />
entgegenwirken.<br />
Der oberösterreichische Landtag<br />
hat kürzlich die Reduktion der<br />
Mindestsicherung für Asylberechtigte<br />
beschlossen. Künftig gibt es<br />
nur noch 365 Euro plus einen an<br />
Auflagen gebundenen Integrationsbonus<br />
von 155, also in Summe 520<br />
statt wie bisher 914 Euro.<br />
Reformbedarf in Kärnten<br />
FPÖ-Landesaparteiobmann Gernot<br />
Darmann fordert nun die Landesregierung<br />
auf, das gleiche Modell<br />
auch in Kärnten umzusetzen:<br />
„Das oberösterreichische Modell<br />
bei der Mindestsicherung muss ein<br />
Vorbild für Kärnten sein. Landeshauptmann<br />
Kaiser und Sozialreferentin<br />
Prettner haben Handlungsbedarf<br />
und sollten in Anlehnung<br />
STEIERMARK<br />
KÄRNTEN<br />
daran raschestmöglich Reformen<br />
in Kärnten durchführen.“<br />
Reformbedarf deshalb, weil von<br />
den bereits bestehenden Sanktionsmöglichkeiten<br />
im Mindestsicherungsgesetz<br />
bei Arbeitsunwilligkeit<br />
kaum Gebrauch gemacht<br />
Zwingende Wahlarztkosten<br />
Wenn versicherte Personen der<br />
Gebietskrankenkasse (GKK) einen<br />
Wahlarzt aufsuchen, steht ihnen<br />
per Gesetz die Refundierung von<br />
80 Prozent des Kassenarzttarifs<br />
zu. In der Steiermark ist das – im<br />
Gegensatz zu anderen Bundesländern<br />
– anders. Die Freiheitlichen<br />
nehmen deshalb den zuständigen<br />
Der Mangel an Kassenärzten<br />
kommt Steirer teuer zu stehen.<br />
Foto: NFZ<br />
Aufgrund der Mindestsicherung wird Österreich zur Wunschdestination.<br />
Gesundheitsreferenten Christopher<br />
Drexler in die Verantwortung. „Die<br />
Steirer sind oftmals darauf angewiesen,<br />
einen Wahlarzt aufzusuchen,<br />
da Kassenarztstellen in der<br />
jüngsten Vergangenheit sukzessive<br />
reduziert wurden. Dass den betroffenen<br />
Patienten nun nicht einmal<br />
die gesetzlich zustehende Rückerstattung<br />
im vollen Ausmaß von der<br />
Steiermärkischen Gebietskrankenkasse<br />
gewährt wird, ist inakzeptabel“,<br />
kritisierte die FPÖ-Gesundheitssprecherin<br />
Hedwig Staller.<br />
Ein Ziel der bevorstehenden Gesundheits-<br />
und Spitalsreform in der<br />
Steiermark ist die Verlagerung von<br />
Patientenströmen von den Krankenhaus<strong>am</strong>bulanzen<br />
in den niedergelassenen<br />
Bereich. Aufgrund der<br />
gleichzeitigen Reduzierung von<br />
Kassenarztstellen werden Wahlärzte<br />
künftig noch stärker frequentiert<br />
sein. „Es ist Aufgabe der Politik,<br />
Fehlentwicklungen zulasten der<br />
heimischen Bevölkerung entgegenzuwirken“,<br />
forderte Staller.<br />
Foto: FPÖ Salzburg<br />
werde. Die bloße Verpflichtung zur<br />
Teilnahme an einem Deutschkurs<br />
sei nur als Alibi-Maßnahme zu bewerten.<br />
Gerade in Kärnten sehe<br />
man, dass die Zahl der Ausländer,<br />
die langfristig Mindestsicherung<br />
beziehen, massiv steigt.<br />
SALZBURG<br />
Marlene Svazek<br />
Mehr Kriminelle<br />
aus Nordafrika<br />
Diebstähle und Drogendelikte,<br />
vor allem von Algeriern, Marokkanern<br />
und Tunesiern, vervielfachten<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr. Alleine<br />
im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> gab<br />
es mehr als 400 diesbezügliche Anzeigen.<br />
„Der Flüchtlingsansturm<br />
wird immer stärker zum Träger von<br />
importierter Kriminalität!“, erklärte<br />
FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene<br />
Svazek (Bild). Sie kritisierte,<br />
dass es sich – wie beim gefassten<br />
Tankstellenräuber beim Bahnhof –<br />
nicht einmal um Flüchtlinge handle,<br />
sondern um illegal aufhältige<br />
Nordafrikaner, die belebte Plätze in<br />
Salzburg unsicher machen.
Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
Länder 13<br />
VORARLBERG<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Foto: NFZ<br />
Reinhard Eugen Bösch<br />
FPÖ-Landesparteiobmann Vorarlberg<br />
Foto: FPÖ Vorarlberg<br />
Reinhard Bösch will bei der Landtagswahl 2019 mit der schwarz-grünen Koalition im Ländle abrechnen.<br />
Reinhard Bösch ist neuer<br />
FPÖ-Obmann Vorarlbergs<br />
Mit 97,5 Prozent der Delegiertenstimmen zum Landesparteichef gewählt<br />
Die FPÖ Vorarlberg hat <strong>am</strong><br />
vergangenen Freitag Reinhard<br />
Bösch zum neuen Parteiobmann<br />
gewählt. Er folgt Dieter<br />
Egger nach, der nun in Hohenems<br />
Bürgermeister ist.<br />
Der 59-jährige Nationalratsabgeordnete<br />
Reinhard Bösch wurde<br />
mit 97,5 Prozent der Stimmen<br />
zum neuen FPÖ-Landesparteiobmann<br />
gewählt. Er erhielt 118 von<br />
121 Delegiertenstimmen. Die Wahl<br />
hat <strong>am</strong> Freitag in Hohenems im<br />
„Löwensaal“ stattgefunden. Die<br />
Delegierte waren geladen, um Egger<br />
von der Spitze der Landespartei<br />
zu verabschieden und Bösch<br />
als seinen Nachfolger zu bestellen.<br />
Zu Obmannstellvertretern wurden<br />
Andrea Kinz, Ernst Hagen, Daniel<br />
Allgauer, Dieter Egger sowie Christof<br />
Bitschi gewählt.<br />
Abrechnung mit Schwarz-Grün<br />
In seiner Rede kritisierte der<br />
neue Landesparteichef die Politik<br />
der Landes- und Bundesregierung<br />
sowie die der EU scharf. Auf Landesebene<br />
zeigte er sich überzeugt:<br />
„Wir Freiheitlichen werden die<br />
ÖVP als bestimmende Kraft früher<br />
oder später ablösen.“ Falls ihm<br />
das 2019 nicht auf Anhieb gelinge,<br />
Voraussetzung Integration<br />
Nach dem Beschluss zur Kürzung<br />
der Mindestsicherung für<br />
Asylberechtigte auf 365 Euro ist<br />
nun für Juli der Entscheid zum geplanten<br />
Integrationsbonus abstimmungsreif.<br />
Demnach sollen Asylberechtigte<br />
zusätzlich noch 155<br />
Euro monatlich erhalten, wenn sie<br />
sich aktiv um Integration bemühen<br />
und eine entsprechende Vereinbarung<br />
mit dem Land Oberösterreich<br />
abschließen. Dies beinhaltet<br />
gewisse Leistungen wie etwa das<br />
Erlernen der deutschen Sprache,<br />
die Arbeitswilligkeit und die Anerkennung<br />
der grundlegenden Werte<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Sollte gegen elementare Grundsätze<br />
verstoßen werden, so ist eine<br />
stufenweise Kürzung des Integrationsbonus<br />
vorgesehen. FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Manfred Haimbuchner<br />
zeigte sich zufrieden über<br />
die geplante Integrationserklärung:<br />
„Diese ist eine schriftliche Vereinbarung<br />
zwischen Asylberechtigtem<br />
und der Aufnahmegesellschaft.<br />
Echte Integrationsbemühungen<br />
von Asylberechtigten sollen d<strong>am</strong>it<br />
belohnt werden.“<br />
dann später der nächsten Generation,<br />
betonte Bösch. Denn die Geschlossenheit<br />
der Landes-Koalition<br />
aus ÖVP und Grünen beschrieb er<br />
als „Einer ist dafür, einer dagegen“.<br />
In seinen Ausführungen rechnete<br />
Bösch auch mit dem neuen Bundeskanzler<br />
Christian Kern sowie<br />
der SPÖ-ÖVP-Koalition und der<br />
Asylpolitik ab. Der europäischen<br />
Einigung sei er zu Beginn sehr positiv<br />
gegenüber gestanden, erläuterte<br />
Bösch. „Aber wenn sich diese<br />
EU nun nicht dr<strong>am</strong>atisch ändert,<br />
dann wird sie dr<strong>am</strong>atisch scheitern“,<br />
erläuterte Bösch die Zukunftsc=hancen<br />
der Union.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Haimbuchner: „Integration<br />
beinhaltet auch Pflichten!“<br />
Foto: cityfoto.at<br />
Als neu gewählter Landesobmann<br />
der FPÖ Vorarlberg ist es<br />
meine Aufgabe, die Landespartei<br />
inhaltlich und organisatorisch auf<br />
die Landtagswahlen 2019 vorzubereiten.<br />
Insbesondere bei klassischen<br />
freiheitlichen Themen ist<br />
eine Schärfung des Profils gegenüber<br />
der schwarz-grünen Landesregierung<br />
notwendig.<br />
Schärfung des Profils<br />
Zum Leidwesen des Landes<br />
funktioniert diese Regierung mehr<br />
schlecht als recht. Während der<br />
grüne Regierungspartner etwa die<br />
unerträglich gewordene Bettelproblematik<br />
mehr zu fördern als zu verhindern<br />
scheint, ist die Position der<br />
ÖVP unklar bis nicht vorhanden.<br />
Beim Dauerbrenner Flüchtlinge<br />
gehen die Positionen ebenfalls<br />
erkennbar auseinander. Für den<br />
grünen Landesrat gleichen notwendige<br />
Grenzkontrollen einem<br />
Schießbefehl aus DDR-Zeiten.<br />
Gleichzeitig versucht der schwarze<br />
Sicherheitslandesrat teilweise, die<br />
FPÖ-Linie zu kopieren. Dieser Zustand<br />
der Landesregierung schadet<br />
dem Land, da keine klare Richtung<br />
erkennbar ist.<br />
ÖVP-Landeshauptmann Wallner<br />
hat nicht nur bei den Landtagswahlen<br />
mehr als neun Prozent<br />
Stimmen verloren, sondern auch<br />
bei allen anderen Wahlen deutlich<br />
an Zustimmung eingebüßt. Die<br />
FPÖ wird in allen relevanten Fragen<br />
ein klares Gegenkonzept zur<br />
schwarz-grünen Landesregierung<br />
entwickeln und dieses den Menschen<br />
anbieten. Es ist klar, dass<br />
die FPÖ Vorarlberg mittelfristig<br />
die ÖVP als bestimmende Kraft in<br />
Vorarlberg ablösen wird.<br />
Als Parteiobmann werde ich<br />
mit meinem Te<strong>am</strong> gemeins<strong>am</strong> die<br />
Weichen für den Erfolg stellen. Ich<br />
freue mich auf die kommenden<br />
Aufgaben!
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Grumpy ol‘ Dog<br />
@BukowskisNephew<br />
Ach, nur 80% der Wahlkreise<br />
mit „Unregelmäßigkeiten“. Echt<br />
schlimm diese besorgten Bürger<br />
die dann immer gleich Wahlbetrug<br />
schreien...<br />
Ulrike Lunacek<br />
@UlrikeLunacek<br />
01.07.16 05:03<br />
Wenn man nicht alles durch die<br />
dunkelgrüne Brille betrachtet, dann<br />
kann man das Urteil der Verfassungsrichter<br />
sogar verstehen.<br />
„Wir Grüne werden uns einsetzen,<br />
dass BürgerInnen, die in<br />
GB leben, auch bleiben dürfen &<br />
Rassismus keinen Platz hat“<br />
05.07.16 02:27<br />
Grüne Selbstüberschätzung:<br />
Raus aus der EU heißt bei denen<br />
gleich Schluss mit der Zivilisation.<br />
Demokatie ist nur dann gut,<br />
wenn sie von Linken diktiert wird<br />
„Standard“-Kolumnisten eröffnen Schmutzkübelwahlk<strong>am</strong>pf<br />
Einen Vorgeschmack auf den<br />
Wahlk<strong>am</strong>pf zur Wiederholung<br />
der Stichwahl liefern die<br />
Kolumnisten des „Standard“. Es<br />
wird zum Fürchten.<br />
Das Urteil des Verfassungsgerichts<br />
bringt Österreichs linke Medienelite<br />
zum Schäumen. Im „Einserkastl“<br />
des „Standard“ zeigten<br />
diese Woche Hans Rauscher und<br />
Julya Rabinowich auf, was die Österreicher<br />
im kommenden Wahlk<strong>am</strong>pf<br />
erwartet: tiefste Schmutzkübelk<strong>am</strong>pagnen<br />
gegen Norbert<br />
Hofer.<br />
Hohepriester der linken Moral<br />
So dekretiert der Hobby-Jurist<br />
Rauscher das Urteil des VfGH in<br />
Bausch und Bogen zu einer „formaljuristischen<br />
Weisheit“. Mit<br />
Das „Einserkastl“ im „Standard“ mutiert zum „Einserkübel“.<br />
Häme bedachte er die FPÖ, weil sie<br />
nicht schon den ersten Wahlgang<br />
angefochten hat. Dass dies rechtlich<br />
nicht möglich war, ist dem Hobby-Juristen<br />
einfach Wurst.<br />
Julya Rabinowich echauffiert<br />
sich, weil „Kandidat Hofer, der<br />
Mann mit der Glock, denkt den<br />
Öxit an, behält sein Amt des Dritten<br />
Nationalratspräsidenten und<br />
vertritt sich provisorisch quasi<br />
gleich selbst“. Also legaler Waffenbesitz<br />
oder ein Nachdenken über<br />
ein Austritt aus der EU sind moralisch<br />
absolut unvertretbar. Und<br />
sie verdrängt dazu auch noch, dass<br />
Heinz Fischer 2010 Wahlkämpfer<br />
um das Hofburg<strong>am</strong>t und Bundespräsident<br />
war. Ach ja, das ist ja ein<br />
„guter Linker“.<br />
Foto: NFZ<br />
Mazak Deutschland<br />
@Engels_MAZAK<br />
#Brexit Die Auswirkungen werden<br />
sich zunächst in Grenzen<br />
halten. Das sind die Stimmen<br />
aus der deutschen Industrie.<br />
05.07.16 07:52<br />
Die Praktiker aus der Indistrie<br />
sind eben nicht so hysterisch wie<br />
Experten in den mit EU-Geldern<br />
finanzierten Elfenbeintürmen.<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
Anscheinend ist es den Medien<br />
unheimlich, dass es der FPÖ in ihrer<br />
Wahlanfechtungsklage um die Einhaltung<br />
der Wahlgesetze gegangen<br />
ist. Wie anders könnte<br />
sich die Tageszeitung<br />
„Österreich“ derart<br />
erstaunt zeigen, dass<br />
FPÖ-Anwalt Dieter<br />
Böhmdorfer die Möglichkeit<br />
einer Anfech-<br />
tung der <strong>Wahlwiederholung</strong><br />
ankündigte, falls <strong>am</strong><br />
<strong>2.</strong> <strong>Oktober</strong> die gleichen<br />
Rechtsverletzungen wie<br />
im Mai bei der Auszählung<br />
auf- treten sollten.<br />
Seit einem Jahr<br />
steht im Burgenland<br />
die rot-blaue<br />
Koalition – allen Warnungen<br />
der Politexperten in<br />
den Medien zum Trotz.<br />
Selbst der „Kurier“ muss<br />
das reibungslose<br />
Funktionieren<br />
der Koalition<br />
in Eisenstadt<br />
eingestehen und zitiert<br />
dazu den „Tabubrecher“, SPÖ-Landeshauptmann<br />
Hans Niessl: „Ich bin<br />
für sinnvolle Gespräche und dagegen,<br />
jemanden auszugrenzen.“<br />
GEFÄLLT MIR<br />
HC Strache<br />
04.07.<strong>2016</strong><br />
Wir hoffen, dass beide schwer<br />
verletzten Polizisten wieder ganz<br />
gesund werden!<br />
1.968 Personen gefällt das.<br />
Aber bei der Sicherheit für Polizeibe<strong>am</strong>te<br />
und der Österreicher<br />
spart die rot-schwarze Koalition<br />
ungehemmt weiter.
Nr. 27 Donnerstag, 7. Juli <strong>2016</strong><br />
g<br />
Volles Haus beim „Leopoldstädter Sommerfest“<br />
Bezirkschef Wolfgang Seidl (5.v.r.) und seine Leopoldstädter Freiheitlichen feierten einen ganzen Abend<br />
unter Freunden. Mit dabei als „Ehrengast“ Vizebürgermeister Johann Gudenus (4.v.r.).<br />
Kultur / Blitzlicht 15<br />
Schnitzler und Nestroy bei den Festspielen Reichenau<br />
„Liebelei“ und „Liebesgeschichten & Heiratssachen“ in der alten Wiener Sommerfrische<br />
Arthur Schnitzler und Johann<br />
Nepomuk Nestroy zählen bei den<br />
Festspielen in Reichenau zu den<br />
grundsätzlichen Selbstverständlichkeiten<br />
des Spielplans; so auch<br />
heuer. Die beiden Autoren sind mit<br />
„Liebelei“ und „Liebesgeschichten<br />
& Heiratssachen“ im wahrsten Sinne<br />
des Wortes die „Stützen der Gesellschaft“,<br />
wobei die Inszenierung<br />
des Schnitzler-Stückes geradezu<br />
mustergültig gelungen ist.<br />
Regina Fritsch, eine herausragende<br />
Persönlichkeit im Rahmen<br />
des Burgtheaterensembles, hat<br />
Foto: Festspiele Reichenau<br />
Eine tragische „Liebelei“: Alina<br />
Fritsch und Dominik Raneburger.<br />
nicht nur die Regie übernommen,<br />
sondern sie spielt auch mit köstlicher<br />
Bonhomie die Strumpfwirkersgattin<br />
Katharina Binder. Natürlich<br />
stehen bei „Liebelei“ die<br />
Darsteller der vier jugendlichen<br />
Rollen (Christine, Mizzi, Fritz und<br />
Theodor) im Mittelpunkt des Interesses.<br />
Christine wurde dabei von der<br />
Tochter der Regisseurin, Alina<br />
Fritsch (Bild unten), mit wunderbarer<br />
Einfühlungskraft verkörpert.<br />
Man glaubt ihr jedes Wort – vom<br />
Auffl<strong>am</strong>men der jungen Liebe bis<br />
hin zum fatalen Suizid. Als Mizzi<br />
Schlager sprühte Maria Schuchter<br />
vor Lebensfreude. Dominik Raneburger<br />
als Fritz und Florian Graf<br />
als Theodor zeichneten gekonnt die<br />
Charaktere dieser beiden so grundverschiedenen<br />
Jungmännertypen.<br />
Als betrogener Ehemann tat Sascha<br />
Oskar Weis das, was derlei „Herren“<br />
eben d<strong>am</strong>als zu tun pflegten,<br />
nämlich ein Duell zu fordern.<br />
Als Frau Binders Tochter Lina<br />
berührte Helena Strasser zutiefst.<br />
Bleibt noch die Paraderolle des<br />
Hans Weiring, den Generationen<br />
von Schauspielern auf ihrem<br />
Wunschzettel hatten und haben.<br />
Diesmal brillierte Wolfgang<br />
Hübsch in der von ihm eigentlich<br />
erwarteten Art und Weise. Die<br />
Bühnengestaltung von Peter Loi-<br />
Foto: Festspiele Reichenau<br />
Miguel Herz-Kestranek, Toni Sl<strong>am</strong>a und Nicolaus Hagg wissen in<br />
Nestroys „Liebesgeschichten & Heiratssachen“ die Pointen zu setzen.<br />
dolt und die passenden Kostüme<br />
von Caterina Czepek rundeten den<br />
positiven Ges<strong>am</strong>teindruck dementsprechend<br />
ab. Berechtigter Jubel.<br />
Nestroy perfekt inszeniert<br />
Nestroys „Liebesgeschichten<br />
& Heiratssachen“ haben nicht nur<br />
die TV-Serie gleichen N<strong>am</strong>ens inspiriert,<br />
sondern unterhalten auch<br />
auf den Bühnen seit ihrer Entstehungszeit<br />
immer wieder. Diesmal<br />
hat sich in Reichenau Helmut<br />
Wiesner in seiner Eigenschaft als<br />
Regisseur der Sache angenommen<br />
und einen unterhalts<strong>am</strong>en Abend<br />
zustande gebracht, in dessen Mittelpunkt<br />
Marcello de Nardo als<br />
radebrechender Marchese Vincelli<br />
steht. In einer an Verdi erinnernden<br />
Maske zieht er alle Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />
auf sich, wenngleich aber auch<br />
Toni Sl<strong>am</strong>a als ehemaliger Fleischselcher<br />
Florian Fett oder Nicolaus<br />
Hagg als Wirt „Zum silbernen Rappen“<br />
in perfekter Weise Pointen zu<br />
setzen wissen.<br />
In der zentralen Rolle des „Nebel“<br />
verschleiert Miguel Herz-Kestranek<br />
vieles, das nicht ans Tageslicht<br />
kommen soll. Aus der<br />
D<strong>am</strong>enriege ragen noch Chris<br />
Pichler als „Lucia Distel“ und Paula<br />
Fabiankowitsch in einer kleinen<br />
Rolle als „Magd“ heraus. Peter<br />
Loidolt (Bühne) und Erika Navas<br />
(Kostüme) ergänzten stückdienlich.<br />
Viel Applaus. Wise<br />
Am vergangen Freitag ging das<br />
bereits traditionelle Sommerfest<br />
der Leopoldstädter Freiheitlichen<br />
im Gasthaus Mehler über die Bühne.<br />
Livemusik, Grillspezialitäten<br />
sowie das tolle Wetter sorgten für<br />
einen unvergesslichen Abend.<br />
Bezirksparteiobmann Wolfgang<br />
Seidl konnte mehr als 300 Gäste,<br />
angeführt von Vizebürgermeister<br />
Johann Gudenus und Klubobmann<br />
Dominik Nepp, begrüßen, darunter<br />
auch die Bundesratsfraktionschefin<br />
Monika Mühlwerth, der Nationalratsabgeordnete<br />
David Lasar sowie<br />
die Landtagsabgeordneten Lisa<br />
Frühmesser, Angela Schütz, Armin<br />
Blind, Wolfgang Irschik und Udo<br />
Guggenbichler.<br />
Der unterhalts<strong>am</strong>e Abend unter<br />
Freunden im Mehler endete erst<br />
nach der Geisterstunde.
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung<br />
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Religiöse Denkmäler im<br />
türkisch besetzten Zypern<br />
Die Zerstörung geht weiter – eine Bestandsaufnahme<br />
Das Buch des Byzantinisten, Univ.-Prof. Dr. Charal<strong>am</strong>pos Chotzakoglou, stellt<br />
derzeit die präziseste und <strong>am</strong> neuesten Stand befindliche Darstellung der<br />
Zerstörung von religiösen Kulturdenkmälern im türkisch besetzten Nordteil<br />
Zyperns dar. In seinem Buch, das das FPÖ-Bildungsinstitut ins Deutsche übersetzen<br />
ließ, belegt der Autor auf eindrucksvolle Weise die Ergebnisse eines<br />
wissenschaftlichen Projekts mit Bildmaterial und Quellen, gleichzeitig analysiert<br />
er die Politik, die das türkische Regime gegenüber Nichtmuslimen in den<br />
okkupierten Gebieten Zyperns verfolgt.<br />
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SCHULE HEUTE -<br />
zwischen Privileg und Volksverdummung<br />
Das FPÖ-Bildungsinstitut widmete sich dem Thema der Bildungsmisere im<br />
Rahmen einer Podiumsdiskussion mit den Bildungsexperten, dem FPÖ-Bildungssprecher,<br />
Abg. z. NR Dr. Rosenkranz, dem Präsidenten des Deutschen<br />
Lehrerverbandes, OStD Kraus, dem Präsidenten des Stadtschulrats für Wien<br />
a.D., Dr. Scholz, und dem neuen FPÖ-Bildungssprecher im Wiener Landtag<br />
und Gemeinderat, LAbg. Krauss.<br />
Über das Für und Wider der Einführung der Ges<strong>am</strong>tschule bzw. Neuen Mittelschule,<br />
der Demontage der Hauptschule, der PISA-Tests und Schulversuche<br />
sowie über die bildungspolitischen Realitäten im Schulbereich wurde<br />
ausführlich debattiert.<br />
Zentrales Thema war, ob wir in Österreich nicht Gefahr laufen, dass eine gute<br />
Bildung in Zukunft aufgrund mangelnder Reformen, aber auch gerade wegen<br />
mancher Reform, wie z.B. der Einführung der Ges<strong>am</strong>tschule, vermögensabhängig<br />
wird. Wenn im öffentlichen Schulsystem diese, v.a. aufgrund einer<br />
Nivellierung der Bildungsstandards nach unten, nicht mehr gewährleistet<br />
werden kann, werden Privatschulen zur kostspieligen Alternative.<br />
Bestellung im FPÖ-Bildungsinstitut:<br />
Friedrich Schmidt Platz 4/3a<br />
1080 Wien<br />
Telefonisch unter 01/512 35 35-36 oder<br />
per Mail: bildungsinstitut@fpoe.at<br />
www.fpoe-bildungsinstitut.at