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A<br />
n den Finaltag kann ich mich noch sehr<br />
gut erinnern. In den Tagen kurz zuvor war<br />
ich wenig aufgeregt, aber das Aufstehen<br />
an diesem Morgen war doch anders als<br />
sonst. Es waren Freude und Aufregung<br />
zu spüren, aber auch teilweise Wehmut,<br />
weil das der letzte gemeinsame Morgen<br />
mit meiner Zimmernachbarin Nina war,<br />
die für mich in den drei Wochen wie eine<br />
Schwester geworden war.<br />
Nachdem wir alle 24 zu früher Stunde<br />
beim Friseur waren, ging es für uns in den<br />
Europa-Park Dome zur Generalprobe, die<br />
gut verlief, allerdings die Aufregung steigen<br />
ließ, da der Saal mittlerweile für den<br />
Abend komplett eingedeckt und dekoriert<br />
war. Die letzten Stunden vor Showbeginn<br />
nutzten wir im Backstage-Bereich, um uns<br />
Haare und Nägel herrichten zu lassen und<br />
vor allem ein perfektes Make-up für den<br />
Abend zu haben. Es war ein unglaubliches<br />
Gefühl, als meine Familie mir Fotos aus<br />
dem Saal schickte. Ich hatte meine Lieben<br />
drei Wochen nicht gesehen, und jetzt<br />
wurde mir bewusst, dass sie nur wenige<br />
Meter und einige Wände von mir entfernt<br />
waren.<br />
Als die Show begann, hatte ich das große<br />
Glück, dass ich kaum Nervosität spürte<br />
und einfach so dankbar für diesen Moment<br />
war, dass ich mit extrem viel Spaß<br />
bei der Sache war. Bei der Bekanntgabe<br />
der Top 8 war ich kurz aufgeregt und im<br />
nächsten Moment überwältigt, dass ich<br />
dabei war. Genauso ging es mir, als meine<br />
Startnummer bei der Siegerehrung fiel.<br />
Für mich war es die ganzen drei Wochen<br />
über utopisch gewesen, dass ich siegen<br />
könnte. Von daher wurde ich von meinen<br />
Emotionen überrannt und musste erst<br />
einmal nach Luft ringen.<br />
Seit diesem Tag hat sich alles für mich<br />
geändert. Ich habe mich im Referendariat<br />
für ein Jahr beurlauben lassen, um<br />
das Amt der Miss Germany 2016 ausführen<br />
zu können. Es fällt mir nach wie vor<br />
schwer, das Ganze zu realisieren, da ich<br />
jahrelang weit von einer Teilnahme am<br />
Finale entfernt war.<br />
Ich habe Geschichte geschrieben und<br />
möchte jeden ermutigen, für seine Ziele<br />
und Träume zu kämpfen, auch wenn es<br />
mal schwierig und erfolglos erscheint. Ich<br />
konnte durch viel Einsatz dem Ganzen im<br />
wahrsten Sinne des Wortes eine Krone<br />
aufsetzen.<br />
Lena Bröder