08.12.2012 Aufrufe

Themen dieser Ausgabe - Sonneberg

Themen dieser Ausgabe - Sonneberg

Themen dieser Ausgabe - Sonneberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Charlottenstraße entstand in der 2. Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts im Zuge der Entwicklung<br />

der Bahnhofstraße. Sie führt von Höhe der<br />

Schanzstraße und der Rosengasse die Bahnhofstraße<br />

querend am Gesellschaftshaus vorbei,<br />

dann steil ansteigend zur Kirchstraße. Ab<br />

Einmündung Marienstraße hat man einen sehr<br />

schönen Blick auf die nach dem großen Brand<br />

Straßen in <strong>Sonneberg</strong>: Die Charlottenstraße<br />

von 1840 fertig gestellte Evangelische Stadtkirche<br />

Sankt Peter, gebaut vom Nürnberger Architekten<br />

Heideloff. Nach der Vermählung des<br />

Erbprinzen von Sachsen Meiningen Bernhard<br />

mit der Preußischen Prinzessin Charlotte am<br />

18.02.1878 erhielt die Straße ihren Namen<br />

„Charlottenstraße“.<br />

Blick von der evangelischen Stadtkirche St. Peter auf die Charlottenstraße.<br />

1872 erteilte der Turnverein den Auftrag zum Bau der Turnhalle. Bereits im Oktober 1873 fand<br />

die festliche Eröffnung statt.<br />

Der Saal der für die damalige Zeit sehr schönen Turnhalle. 1928 erfolgte der Neubau des Gesellschaftshauses.<br />

-8-<br />

Obwohl sie nur eine relativ kurze Straße mit<br />

wenig Geschäften war, ist die Charlottenstraße<br />

von Anbeginn an eine für die Stadt bedeutende<br />

Straße. Seit dem im Jahr 1873 der Turnverein<br />

mit einem festlichen Programm seine Turnhalle<br />

(Haus Nr. 5) in Betrieb nahm, hatte <strong>Sonneberg</strong><br />

ein neues kulturelles Zentrum. Es wurde<br />

dort nicht nur geturnt, sondern auch Theateraufführungen,<br />

Variete, festliche Bälle und<br />

Versammlungen sorgten für eine gute Auslastung.<br />

Nach über 50 Jahren reichte jedoch auch<br />

die Turnhalle nicht mehr aus. Sie wurde abgerissen<br />

und genau an ihrer Stelle entstand das<br />

Gesellschaftshaus. Nach nur einem Jahr Bauzeit<br />

konnte der für die damalige Zeit moderne<br />

Saalbau mit Kegelbahn, Gastwirtschaft, Wohnungen<br />

und Gesellschaftsräumen in einem<br />

Festakt am 21.04.1928 seiner Bestimmung<br />

übergeben werden.<br />

Viele bedeutende Veranstaltungen fanden<br />

seither statt. Theaterveranstaltungen, Sportveranstaltungen,<br />

Versammlungen, Ausstellungen<br />

und vieles mehr. Bei Faschingsveranstaltungen<br />

in den 50er und 60er Jahren wurden in<br />

beiden Sälen oft mehr als 1.500 Besucher gezählt.<br />

Obwohl seit 1928 als Gesellschaftshaus<br />

bezeichnet, hielt sich noch lange, vereinzelt<br />

bis in die Gegenwart der alte Name „Turnhalle“.<br />

Über dem Haupteingang steht zwar auch<br />

Stadttheater, jedoch besaß <strong>Sonneberg</strong> ein eigenes<br />

Stadttheater nur in der Zeit von Oktober<br />

1945 bis zum Jahr 1947/48 und wurde anschließend<br />

für 2 Jahre Volksbühne. Ältere <strong>Sonneberg</strong>er<br />

erinnern sich noch gerne an Schauspiel-<br />

und Operettenveranstaltungen ihres<br />

Stadttheaters und Namen wie Musikdirektor<br />

Heinz Finger, Kapellmeister Siegfried Kaping,<br />

die Intendanten Haas und Tartler, die Schauspielerinnen<br />

Irma Münch, Ursula am Ende, Eva<br />

Ruth Dorn u. a. Auch der Ufa-Star Otto Graf<br />

(Um 9 Uhr kommt Harald) war damals in <strong>Sonneberg</strong><br />

wohnhaft. In Vorbereitung der 650-<br />

Jahr-Feier im Jahr 1999 wurde das Gesellschaftshaus<br />

grundhaft erneuert und mit einer<br />

modernen Bühnentechnik ausgestattet. Bereits<br />

1963 fand im Gesellschaftshaus die erste<br />

große Fernsehveranstaltung mit Heinz Quermann<br />

unter Teilnahme von Prof. Dr. Hoffmeister<br />

statt.<br />

Als <strong>Sonneberg</strong> sich in der 2. Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts wie viele Orte des Thüringer Waldes<br />

um den Titel einer Kurstadt bemühte,<br />

stand die Charlottenstraße im Mittelpunkt. Die<br />

Wasser- und Nervenheilanstalt von Dr. med.<br />

Bauke wurde bereits im Jahre 1873 von Sanitätsrat<br />

Dr. Richter gegründet und befand sich<br />

seit 1891 im Besitz von Dr. Bauke. Am Eingang<br />

Schanzstraße/Charlottenstraße gelegen, dominierten<br />

das Anstaltsgebäude „Kurhaus“ sowie<br />

das „Logierhaus“ mit insgesamt 50 Zimmern<br />

, die ausschließlich zur Aufnahme von<br />

Kurgästen bestimmt waren. Etwa zur gleichen<br />

Zeit errichtete auch Dr. Balser in Köppelsdorf<br />

seine Kureinrichtung.<br />

Im lang gestreckten Gebäudekomplex Charlottenstraße<br />

2 befand sich bis Anfang der 50er

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!