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www.schwaebische-albvereinsjugend.de Sommer 2007 Nr. 133<br />

GEBALLTE INFOS für Aktive und Interessierte<br />

Im Brennpunkt -<br />

Rohstoffe - Schätze der Natur<br />

JUGSNEWS -<br />

Ist Kloputzen sozial?<br />

JUGSNEWS -<br />

Der Wettbewerb zum Jahresmotto<br />

Aktives Vereinsleben<br />

Bericht der Freizeit „Berlin hautnah"<br />

1


2<br />

• • • • • • • • • • • • I N H A L T • • • • • • • • • • •<br />

EDITORIAL .................................................................................... 3<br />

IM BRENNPUNKT<br />

Naturschätze im Vereinsgebiet ......................................... 4-6<br />

Weitere Rohstoffe<br />

Uran ......................................................................................... 6<br />

Salz ........................................................................................... 7<br />

Silbererz.................................................................................. 8<br />

Fische ....................................................................................... 9<br />

Kaffee............................................................................... 10-11<br />

Diamanten ...................................................................... 12-14<br />

TIPPS<br />

Basteltipp: Kristalle züchten................................................ 14<br />

Spieletipp: Gruppenspiele zum Jahresmotto ................. 27<br />

AKTIVES VEREINSLEBEN<br />

<strong>Jugend</strong>gruppengründung in Adelmannsfelden .............. 20<br />

<strong>Jugend</strong>ehrung in Neckartailfingen .................................... 20<br />

24 h - Auf den Spuren eines Tages .............................. 21-23<br />

Ermsgau-Familien .................................................................. 24<br />

Gaufamilientag im Tübinger-Gau ...................................... 25<br />

Familientag der OG Hohenhaslach ................................... 26<br />

Veschberdosenfetischisten ............................................ 27-28<br />

Bernin hautnah .................................................................. 29-30<br />

SONSTIGES<br />

Das Umweltpädagogisches Handbuch.............................. 18<br />

Das Vorletzte............................................................................. 31<br />

• • • • • • • • I M P R E S S U M • • • • • • • •<br />

S T U F E<br />

ISSN: 1861-2873<br />

Redaktionsteam:<br />

Leserbriefe, Berichte und Artikel, die mit dem<br />

Christian Bendig, Florian Engster, Holger Hendel, Ker- Namen des Autors gekennzeichnet sind, geben<br />

stin Hermann, Lebrecht Geng, Uli Scheuermann, Sonja nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder<br />

Herausgeber:<br />

Ulmer<br />

des <strong>Jugend</strong>beirats wieder.<br />

Deutsche Wanderjugend im<br />

Schwäbischen Albverein Satz & Gestaltung: Sonja Ulmer<br />

Die STUFE erscheint viermal jährlich und kann<br />

Hospit<strong>als</strong>tr. 21 B<br />

auf der <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle der Albvereins-<br />

70174 Stuttgart<br />

jugend angefordert werden. Die Zeitschrift wird<br />

Fon: 0711 22585-74<br />

Freie und feste Mitarbeiter sind im Redaktionsteam an die Bezieher unentgeltlich abgegeben.<br />

Fax: 0711 22585-94 herzlich willkommen. Zuschriften, Anfragen, Artikel<br />

und Manuskripte bitte an die Redaktion. Sie sollten Auflage: 1.500 Stück<br />

nicht mehr <strong>als</strong> eine, max. zwei DIN A4 Seiten lang Druck: Central-Druck Medien AG, Böblingen<br />

Redaktion: (V.i.S.d.P.): sein, ansonsten behält sich die Redaktion Kürzungen Papier: Recycling-Papier, chlorfrei gebleicht<br />

Christian Bendig<br />

vor. Leserbriefe sind erwünscht! Wir freuen uns,<br />

Geschwister-Scholl-Str. 39 wenn Zeichnungen, Dias oder Fotos dabei sind. Bei-<br />

73732 Esslingen<br />

träge werden nur berücksichtigt, wenn sie auf Dis- Redaktionsschluss:<br />

E-Mail: stufe@schwaebischealbvereinsjugend.de<br />

JUGS<br />

NEWS<br />

kette, CD oder <strong>als</strong> E-Mail vorliegen. Elektronische<br />

Bilder bitte mit mindestens 1 Millionen Pixel!<br />

Der Wettbewerb zu Jahresmotto ......................................... 15<br />

Die <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle bekommt neue Möbel ......... 16<br />

Spenden für den „Schlupfwinkel" ....................................... 16<br />

12 Monate auf der JGS - ein erster Rückblick .................. 17<br />

Ist Kloputzen sozial?............................................................... 18<br />

Neu in unserer Bibliothek ..................................................... 19<br />

Frühling 20.01.06 Herbst 20.07.06<br />

Sommer 20.04.06 Winter 20.10.06


Die größten Schätze liegen unter der Erde<br />

... ... aber ich kann Dich doch nicht einfach einbuddeln!<br />

Tja, wo die Liebe hinfällt... Manche Schätze sind dies auch einfach nur, weil<br />

der Mensch sie für irgendwelche Zwecke dringend braucht. Und Schätze sind<br />

selten. Deshalb sind sie viel wert und meistens muss man sie mehr oder weniger<br />

lange suchen. Oft sind sie auf den ersten Blick recht unscheinbar und der Wert<br />

mancher Schätze wird einem erst bewusst, wenn man sie verloren hat. Und manche<br />

verliert man sogar, ohne es zu merken.<br />

Damit’s Euch nicht so geht und Ihr möglichst viel von den Schätzen, die Euch<br />

umgeben mitbekommt, geht es in dieser Ausgabe der STUFE um die Schätze der<br />

Natur und zwar in jeder nur denkbaren Form.<br />

Bodenschätze tragen den Schatz ja schon in ihrem Namen. Da sie nicht in unendlichen<br />

Mengen verfügbar sind, sind sie begehrt und versprechen dicke Gewinne. Wie hoch der Preis<br />

dafür sein kann, zeigt unser Artikel über Blutdiamanten. Die Stoffe selbst sind manchmal<br />

lebensnotwendig wie Salz und manchmal in ihrer Nutzung durchaus umstritten, wie Uran. Da<br />

Bodenschätze nicht in unendlichen Mengen vorhanden sind, kommen wir auch nicht um die<br />

Frage herum, welche nachwachsenden Rohstoffe wie Raps wir in Zukunft nutzen können.<br />

Und wenn Kaffee kein nachwachsender Rohstoff wäre, hätte so mancher ein Problem.<br />

Und dann gibt es ja auch noch die kleinen, feinen Schätze vor unserer Haustür. Ob es<br />

dabei um den Boden geht, auf dem wir stehen oder um die Pflanzen und Tiere, die drauf<br />

leben – der Schutz der Naturschätze unserer Region ist eines der Hauptanliegen der Schwäbischen<br />

Albvereinsjugend. Wir haben viele Informationen gesammelt und auch ein Experiment<br />

zum selber ausprobieren. Zu entdecken gibt es vieles und wer mehr darüber weiß, hat<br />

auch eher den geschulten Blick und weiß wie er sich verhalten kann, damit wir noch möglichst<br />

lange etwas von diesen Schätzen haben.<br />

Um Schätze geht’s auch beim Geocaching, das immer mehr Freunde findet, wie ihr in den<br />

Berichten aus den Ortsgruppen nachlesen könnt. Und dass Schätze nicht immer alt sein<br />

müssen zeigt die Tatsache, dass wir noch einen ganz besonderen Schatz vermelden können:<br />

eine neu gegründete <strong>Jugend</strong>gruppe.<br />

Noch viele andere Schätze sind in der neuen STUFE versteckt. Viel Spaß beim Stöbern.<br />

Dorothea Witek<br />

Leiterin der <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle<br />

Rapsfeld<br />

3


4<br />

Naturschätze im Vereinsgebiet<br />

Definition: „Rohstoffe sind natürliche Ressourcen, die<br />

bis auf die Lösung aus ihrer natürlichen Quelle noch keine<br />

Bearbeitung erfahren haben. Sie werden aufgrund<br />

ihres Gebrauchswertes aus der Natur gewonnen und entweder<br />

direkt konsumiert oder <strong>als</strong> Arbeitsmittel und Ausgangsmaterialien<br />

für weitere Verarbeitungsstufen in der<br />

Produktion verwendet.“ (aus Wikipedia)<br />

Rohstoffe stammen entweder aus der lebenden Natur<br />

(Agrarprodukte) oder werden aus der Erdkruste, von der<br />

Erdoberfläche oder aus dem Meer gewonnen.<br />

Eine wichtige Gruppe der Rohstoffe sind die Energieträger<br />

(Holz, Kohle, Erdöl, Erdgas, Uranerze), die be-<br />

Erz<br />

Erze sind natürlichvorkommendeMineralmischungen,<br />

die<br />

durch Bearbeitung<br />

in ein oder<br />

mehrere metallische Bestandteile getrennt werden können.<br />

Sie können ganz unterschiedliche Metallgehalte aufweisen.<br />

Ein Zinnerz hat so ca. 2% Zinnanteil. Bekannter<br />

bei uns ist das Eisenerz mit ca. 30% Eisenanteil.<br />

Eisenerz, auch Bohnerz genannt, sind Reste tropischer<br />

Bodenbildungen und entstanden vor über 50 Millionen<br />

Jahren. Sie sehen aus wie runde Steine und sind dunkelbraun.<br />

Auffällig ist ihr schweres Gewicht. Immerhin besitzen<br />

Bohnerze einen Eisenanteil von 30% - 40 %. Schon<br />

die Hethiter, ein Volk aus Kleinasien, hatten um 1500 v.<br />

Chr. das heute „Verhüten“ genannte Eisenschmelzen erfunden.<br />

Dies war der Beginn der Eisenzeit.<br />

Um ca. 800 v. Chr. wurde der wertvolle Rohstoff auch<br />

auf der Alb entdeckt. Die Kelten bauten die „Albnuggets“<br />

in kleinen Schürfgruben ab und verflüssigten es zu einem<br />

schmiedbaren Eisen. In der Nähe von St. Johann<br />

konnte eine der ältesten Eisenverhüttungsstätten nachgewiesen<br />

werden. Weitere Hochburgen des Bohnerzabbaues<br />

im Schwabenländle waren unter anderem auf der<br />

Ostalb im Raum Heidenheim sowie im unteren Lauchterttal<br />

in der Nähe von Sigmaringen.<br />

Mehr zum Thema Silbererz und Erzabbau kannst du<br />

im Artikel von Florian Engster (Seite 8) nachlesen.<br />

Sonja Ulmer<br />

sonders bei der Energieerzeugung und in der chemischen<br />

Industrie (z. B. Kunststoffherstellung) benötigt werden.<br />

Nachwachsende Rohstoffe sind eine weitere wichtige<br />

Gruppe. Dazu gehören unter anderem Holz, Baumwolle,<br />

und Sisal. Um daraus Treibstoffe für Autos und Traktoren<br />

zu gewinnen, werden zudem auch Raps oder Zuckerrohr<br />

angebaut.<br />

Daneben ist Eisen einer der wichtigsten Rohstoffe der<br />

Menschheit (Eisenzeit). Aber auch Sand und Kies sind im<br />

Hoch- und Tiefbau nicht mehr wegzudenken.<br />

Nachfolgend haben wir einige Rohstoffe aufgezählt,<br />

die in unserem Vereinsgebiet vorhanden sind und abgebaut<br />

werden/wurden.<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Metalle<br />

Wie sähe unsere Welt ohne Metalle aus? Es gäbe keine<br />

Autos und Flugzeuge, Hochhäuser würden ohne ihre<br />

Stahlträger in sich zusammenfallen. Es gäbe keinen Strom,<br />

denn in den Kabeln leiten kleine Metalldrähte den Strom<br />

von einem zum anderen Ende. Auch Geldmünnzen sind<br />

gepresstes Metall. Metalle lassen sich zu unzähligen<br />

Zwecken verwenden, weil sie auf einzigartige Weise<br />

unterschiedliche Eigenschafe in sich verbinden. Sie sind<br />

sehr fest und leicht formbar, so dass man daraus alle<br />

möglichen Dinge, vom Schiff bis zum Flaschendeckel,<br />

herstellen kann.<br />

Metalle zählen auch zu den Rohstoffen. Es gibt über<br />

80 verschieden Metalle (Kupfer, Zink, Nickel, Chrom,...<br />

das ganze Periodensystem (Chemie) durch), doch sind<br />

manche davon sehr selten. Aluminium und Eisen sind die<br />

häufigsten. Nur wenige, wie z. B. Gold, kommen in der<br />

Erde <strong>als</strong> Reinmetalle vor. Die übrigen treten in Form von<br />

Erzen im Gestein auf. Metalle können auch durch das<br />

Wiederverwerten alter Autos und Dosen (Schrott) gewonnen<br />

werden. Dieses Verfahren verringert die Müllberge<br />

und ist preiswerter <strong>als</strong> die Verarbeitung von neuen<br />

Metallerzen.<br />

Sonja Ulmer


Travertin / Tuff<br />

Travertin- und Tuffgestein sehen sich sehr ähnlich. Sie<br />

unterscheiden sich lediglich in der Ursprungsart. Travertine<br />

sind Kalkablagerungen aus kalten oder warmen<br />

Süßwasserquellen. Sie entstehen abiotisch, das heißt ohne<br />

Mitwirkung von Lebewesen. Eher mürbe Abscheidungen<br />

werden auch Kalktuff, Quelltuff oder Duckstein genannt.<br />

Die veraltete Bezeichnung Kalktuff kommt von der Ähnlichkeit<br />

zum vulkanischen Tuffstein. Dieser ist eine durch<br />

vulkanische Eruption entstandene Anhäufung zunächst<br />

lockerer Auswurfprodukte, die sich mit der Zeit zu einer<br />

festen, zusammenhängenden Masse verdichten. Die<br />

genaue Einordnung der Tuffe in die Liste der Gesteinsarten<br />

ist schwierig (in der Regel wird Tuff den magmatischenAuswurfgesteinen<br />

zugeordnet).<br />

Travertin ist auf den<br />

Kontinenten recht weit<br />

verbreitet. Bekannte<br />

vorkommen in Deutschland<br />

sind: das Thüringer<br />

Becken, in Stuttgart der<br />

Cannstatter Travertin,<br />

auf der Schwäbischen<br />

Raps<br />

(60 bis 120 cm hoher Kreuzblütler mit gelben Blüten und<br />

blaugrünen Blättern)<br />

In gewissem Sinn ist auch Raps ein Rohstoff und vor<br />

allem ein nachwachsender Schatz der Natur! Daher nimmt<br />

der Rapsanbau hierzulande erfreulicherweise immer mehr<br />

zu und die gelben Felder erfreuen die Herzen der Wanderer<br />

und Geocacher.<br />

Schon in der Bronzezeit wurde im nördlichen Mitteleuropa<br />

Rapsöl gewonnen. Bis zum Aufkommen des Petroleums<br />

war Rapsöl das bevorzugte Leucht- und<br />

Lampenöl. Der<br />

Raps ist die<br />

wichtigste einheimischeÖlpflanze.<br />

Der Samen<br />

des Raps<br />

enthält etwa<br />

40% Öl, das <strong>als</strong><br />

Speiseöl und immer<br />

häufiger zu<br />

Pamukkale<br />

Alb (Bad Urach, Gönninger Tal), auf der Fränkischen Alb<br />

die Steinernen Rinnen und im Alpenvorland bei Polling.<br />

In der Türkei ist das Pamukkale mit seinen schneeweißen<br />

Sinterterassen weltweit bekannt.<br />

Bei uns in Deutschland ist Travertin eher porös. Bei<br />

seiner Bildung wurden Pflanzen und Pflanzenteile (Moose)<br />

eingeschlossen, die sich zersetzten. Wegen seines<br />

geringen Gewichtes, seiner hervorragenden Wärmeisolierung<br />

und der leichten Bearbeitbarkeit wurde Travertin<br />

früher <strong>als</strong> Baustein (z. B. für Häuser, Kirchen, Stadtmauern)<br />

verwendet.<br />

Sonja Ulmer<br />

technischen Zwecken, z. B. zur Energiegewinnung und<br />

<strong>als</strong> Treibstoff (Biodiesel), verarbeitet wird. Biodiesel kann<br />

in sogenannten Elsbett-Motoren verwendet werden. Seit<br />

November 1991 fährt die Inselbahn auf Borkum umweltfreundlich<br />

mit Biodiesel aus Rapsöl!<br />

Der bei der Herstellung des Öls anfallende Rückstand,<br />

der Rapskuchen, ist ein geschätztes Futtermittel.<br />

Was will von Kuh und Stier der Sohn?<br />

Rapsölproduktion!!<br />

Unsere Devise kann aus all diesen Gründen daher auch<br />

nur lauten:<br />

Als Menschen wollen wir:<br />

Nicht Uran- und nicht Atom-,<br />

sondern gelben Rapsölstrom!<br />

Lebrecht Geng<br />

5


Holz<br />

Kaum ein anderer Rohstoff lässt sich so vielfältig verarbeiten<br />

und einsetzen wie Holz. Es ist ein Multitalent für<br />

die unterschiedlichsten Verwendungszwecke: Beispielsweise<br />

wird es für Spielzeug, Türen, Fenster, Holzbrückken,<br />

Fußböden, Treppen, und Möbel genutzt - aber auch<br />

für gigantische Konstruktionen wie Achterbahnen. Wir ziehen<br />

uns auch mit Holz an! Denn die chemische Industrie<br />

verarbeitet die Cellulose (einen Hauptbestandteil der verholzten<br />

Zellwand) zu Viskosefasern. Aber auch zu Cellophan-Folien,<br />

die unsere Lebensmittel frisch halten, zu<br />

Lacken und zu Tapetenkleister. Neue Technologien eröffnen<br />

immer weitere Einsatzmöglichkeiten. Nicht umsonst<br />

ist Holz der Rohstoff der Zukunft.<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

6<br />

Weitere Rohstoffe<br />

Uran<br />

Uran ist ein radioaktives, sehr giftiges Schwermetall<br />

und hat seinen Namen von dem im gleichen Jahrzehnt in<br />

unserem Sonnensystem entdeckten Planeten Uranus. Es<br />

steht in der Häufigkeit der chemischen Elemente an 54.<br />

Stelle und gehört damit nicht zu den seltenen Elementen.<br />

Es ist in zahlreichen Mineralien enthalten (z. B. im Granit).<br />

Der Gehalt an Uran-Mineralien in den Gesteinen ist<br />

im allgemeinen sehr gering und liegt nur zwischen 0,1<br />

und 5%. Das für die Urangewinnung wichtigste Mineral<br />

ist das Uranpecherz (Urandioxid).<br />

Die größten Uranvorkommen befinden sich in den USA<br />

(Colorado), Kanada (Ontario), Schweden, Australien,<br />

Südafrika, Niger, Namibia, Brasilien, Frankreich und Gabun.<br />

In Deutschland gibt es nur geringe Vorkommen, unter<br />

anderem im Südschwarzwald, nicht aber auf der<br />

Schwäbischen Alb!<br />

Für die Verwendung von Uran in Kernreaktoren oder<br />

Kernwaffen muss das Uran in Trennverfahren angereichert<br />

werden. Der notwendige Anreicherungsgrad für die<br />

heute überwiegend gebauten Leichtwasserreaktoren beträgt<br />

etwa 3% und für Waffenuran ca. 60%!<br />

Die äußerst aufwändige und komplizierte Urananreicherung<br />

erfolgt<br />

nahezu ausschließlich<br />

in Gasdiffusionsanlagen.<br />

Ein<br />

wesentlicher Nachteil<br />

des Diffusionstrennverfahrens<br />

ist<br />

Dazu ist gerade die Verwendung von heimischem Holz<br />

extrem umweltfreundlich: Relativ wenig Energie wird benötigt,<br />

um den Rohstoff zu gewinnen, zu transportieren<br />

und zu verarbeiten. Es fallen auch keine Abfälle an – von<br />

der Rinde bis zu den Sägespänen kann alles verwertet<br />

werden. Und: Der<br />

natürliche Rohstoff<br />

Holz wächst wieder<br />

nach. In Deutschland<br />

sogar in größerer<br />

Menge, <strong>als</strong> wir<br />

verbrauchen.<br />

Sonja Ulmer<br />

der sehr geringe Trennfaktor (Verhältnis der Konzentration<br />

von Uran im angereicherten Produkt zur Konzentration<br />

am Anfang der Trennstufe). Da er nur 1,004 beträgt,<br />

sind für die Anreicherung von Natururan auf einen Urangehalt<br />

von 3% etwa 1.000 Trennstufen und für Waffenuran<br />

20.000 Trennstufen notwendig! Dies erfordert sehr<br />

hohe Investitions- und Energiekosten! Kernenergie <strong>als</strong><br />

Strom ist somit zumindest derzeit nicht umweltschonend!<br />

Mit Gaszentrifugen kann zwar ein Trennfaktor von 1,12<br />

erzielt werden – für eine Urananreicherung auf 3% werden<br />

dann nur noch 10 bis 20 Trennstufen benötigt – der<br />

Durchsatz ist mit 100 mg pro Stufe jedoch äußerst gering!<br />

Um eine brauchbare Ausbeute zu erhalten, müssten sehr<br />

viele Gaszentrifugen parallel betrieben werden. Daher<br />

ist dieses Verfahren der Urananreicherung sehr unwirtschaftlich.<br />

Ein weiteres, noch in der Erprobung befindliches Verfahren<br />

ist das Trenndüsenverfahren, das mit einem Trennfaktor<br />

von 1,02 arbeitet und damit effektiver wäre, <strong>als</strong> das<br />

Diffusionsverfahren.<br />

Das Verfahren der Urananreicherung mit Hilfe der Laser-Isotopentrennung<br />

hat zwar einen hohen Trennfaktor,<br />

zur Zeit aber noch eine so niedrige Trennleistung, wie<br />

vergleichsweise die Anreicherung mit der Gaszentrifuge.<br />

Da die verbrauchten Brennelemente von Kernkraftwerken<br />

sehr aufwändig (z.B. in ausgedienten Salzstöcken)<br />

entsorgt werden müssen und sie dort weiterhin strahlungsgefährlich<br />

sind, eignet sich der „Rohstoff“ Raps wesentlich<br />

besser <strong>als</strong> Uran zur (teilweisen) Abdeckung unseres<br />

Energiebedarfs.<br />

Lebrecht Geng


„Hall_o Salzkörner“<br />

H all_o ist kein<br />

Schreibfehler, sondern<br />

damit sind wir<br />

(zugegeben, etwas<br />

an den Haaren herbeigezogen)<br />

schon<br />

mitten im Thema,<br />

denn háls ist griechisch<br />

und heißt<br />

„Salz“ und hall/hal<br />

= Salzbergwerk/Salzquelle! O!<br />

Hallo, jetzt ist auch klar, woher die Städte Schwäbisch<br />

Hall, Bad Friedrichshall, Bad Reichenhall, Halle an der<br />

Saale, aber auch der Stuttgarter Vorort „Hallschlag“ ihre<br />

Namen haben.<br />

In früheren Zeiten kam dem Salz wegen seiner lebenswichtigen<br />

Funktion und seiner Seltenheit eine besondere,<br />

oft heilige Bedeutung zu. Salz war Symbol der Lebensund<br />

Schaffenskraft! Die Albvereinsjugend ist somit das<br />

Salz des Schwäbischen Albvereins! Daher „Hallo Salzkörner“!<br />

Dieser Beitrag wird zwar nicht „das Salz in der Suppe“<br />

sein, das heißt, dieser Artikel ist sicherlich nicht das Interessanteste<br />

in dieser STUFE, aber schon aus den geflügelten<br />

Worten, „das Salz in der Suppe“ seht ihr, wie<br />

(lebens-)wichtig Salz früher war (und heute noch ist?).<br />

„S „Salz“ „S ist auch heute noch in vielen Redewendungen<br />

vorhanden; z. B.: „Nicht das Salz zum Brot haben“ = sehr,<br />

sehr arm sein! „Jemandem nicht das Salz in der Suppe<br />

gönnen“ = große Missgunst und Neid verteilen!<br />

Salz ist die gebräuchliche Bezeichnung für Natriumchlorid<br />

(NaCl). Es dient <strong>als</strong> wichtiger Miner<strong>als</strong>toff und<br />

<strong>als</strong> Würzmittel in unserer Ernährung, sowie <strong>als</strong> technischer<br />

Rohstoff. Jede und jeder von uns verbraucht in allen<br />

möglichen Lebensmitteln im Jahresdurchschnitt 5,5<br />

kg Salz! Daher der große Durst! Aber Achtung auch in<br />

vielen „Mineralwässern“ ist der NaCl-Gehalt relativ hoch!<br />

Salz erhöht den Blutdruck!<br />

Woher kommt das viele Salz, welches die<br />

Menschheit verbraucht?<br />

Der Bedarf an Salz wurde zunächst durch Eindampfen<br />

von Meerwasser bzw. von Wasser aus Salzquellen gedeckt.<br />

Aber schon seit der jüngeren Bronze- und älteren<br />

Eisenzeit wird Salz bergmännisch abgebaut (Hallschlag).<br />

Daher die eingangs erwähnten Städtenamen.<br />

Heute werden in Deutschland jährlich über 12 Millionen<br />

Tonnen Salz erzeugt. Damit stehen wir nach den USA,<br />

China und Russland an 4. Stelle der Haupterzeugerländer<br />

von Salz!<br />

Brot und Salz gelten (und galten früher) <strong>als</strong> Symbole<br />

der natürlichen Lebenshaltung. Wenn jemand in ein neues<br />

Zuhause umzieht, dann bekommen die Einziehenden<br />

oft von Freunden einen Laib Brot und Salz geschenkt, <strong>als</strong><br />

guten Wunsch dafür, dass das Essen „am heimischen<br />

Herd“ und damit auch das gute Zusammenleben unter<br />

diesem Dach niem<strong>als</strong> enden möge.<br />

Die Wichtigkeit von Salz führte auch zu übertragenen<br />

Bedeutungen, wie z. B. bei den Worten Jesu an seine<br />

Jünger (NT: Matthäus 5 Vers13) „Ihr seid das Salz der<br />

Erde“.<br />

Damit schließt sich der Kreis und ich kann uns allen<br />

nur wünschen, immer „Salz“ zu sein und dies auch allen<br />

unseren Mitmenschen zu gönnen!<br />

Lebrecht Geng<br />

Bilder von www.pixelio.de<br />

7


8<br />

In den Bauch des Berges<br />

Egal, ob es das kostbare Silbererz ist, nach dem die<br />

Zwerge im Herrn der Ringe im Gebirge suchen, oder der<br />

Schatz der Nibelungen, der vom Drachen eifersüchtig in<br />

der tiefsten Höhle gehortet wird: sie alle lagen unter der<br />

Erde und waren ihren Besitzern nur mit Mühe abzugewinnen.<br />

Macht und Reichtung waren die Beweggründe, um die<br />

Kostbarkeiten zu besitzen. Silber etwa war im alten Ägypten<br />

<strong>als</strong> „Mondmetall“ bekannt und auch bei uns zeitweise<br />

wertvoller <strong>als</strong> Gold. Viele Versuche hat es daher gegeben,<br />

das kostbare Metall zu finden und zu fördern. Im<br />

Südschwarzwald etwa, rund um die höchsten Berge des<br />

Landes, Feldberg, Belchen, Schauinsland, gab es zahlreiche<br />

Silberbergwerke. Ihr Ertrag war zwar nicht sagenhaft,<br />

aber ergiebig genug, um sie über Jahrzehnte zu betreiben.<br />

Silber schürfen<br />

Auch im Schwäbischen würde nach dem edlen Metall<br />

geschürft. In Wüstenrot im Schwäbischen Wald sind z. B.<br />

noch die Eingänge zu den beiden Silberstollen „Soldatenglück“<br />

und „Unverhofftes Glück“ zu finden. So unverhofft<br />

war das Glück dann aber doch nicht, denn die spärlichen<br />

Funde lohnten den Abbau nicht. Begonnen hat die Jagd<br />

nach den Schätzen der Berge im ausgehenden 16. Jahrhundert.<br />

Nachdem einige Stücke Steinkohle zufällig gefunden<br />

wurden, stieg die Gier nach dem Brennstoff, der<br />

immerhin um einiges besser heizte <strong>als</strong> die vorherrschende<br />

Holzkohle.<br />

Erst 1772 wurden zwischen Wüstenrot und Stangenbach<br />

einige Brocken Silber gefunden und der Rausch kam<br />

erneut auf. Dieser währte keine zwei Jahre, denn <strong>als</strong> zu<br />

unbedeutend und zu verstreut haben sich die Vorkommen<br />

erwiesen.<br />

Hart wie Stahl<br />

Weitaus lohnender wie die Suche nach Silbererz war<br />

in Württemberg die<br />

nach Eisenerz. Bereits<br />

1365 wurde für<br />

das Gebiet an Brenz<br />

und Kocher ein kaiserlichesBergbaurecht<br />

vergeben. Ein<br />

Zentrum der Eisenverarbeitung<br />

war<br />

Stuttgarter Schlossplatz<br />

dam<strong>als</strong> das Zister-<br />

zienserkloster Königsbronn, Keimzelle der noch heute<br />

bestehenden „Schwäbischen Hüttenwerke“, einem sich<br />

im Eigentum des Landes befindlichen Automobilzulieferer.<br />

Werkstücke aus den Hüttenwerken, die bald in der<br />

ganzen Region um Kocher, Brenz und der oberen Rems<br />

exisiterten, sind noch heute zu sehen: die Brunnen auf<br />

den Stuttgarter Schlossplatz oder der ebenfalls dort stehende<br />

Pavillion sind aus heimischem Stahl gegossen.<br />

1840 wurde in Aalen der „Tiefe Stollen“ vorangetrieben,<br />

aus dem bis 1924 Erz geschürft wurde. Zu dieser Zeit<br />

lohnte sich der Abbau auch hier nicht mehr und auch die<br />

Hochöfen wurden eingestellt. Der Tiefe Stollen bei Aalen-Wasseralfingen<br />

ist heute ein sehenswertes Besucherbergwerk,<br />

das neben der „normalen“ Führung auch<br />

eine Sonderführung durch alte, nicht elektrifizierte Bereiche<br />

anbietet.<br />

Tintenblau<br />

Auch der Suche<br />

nach Silber zu verdanken<br />

ist die Entstehung<br />

der Grube<br />

Anna Elisabeth bei Vitriols<br />

Schriesheim im<br />

Odenwald. Das Bergwerk wird 1473 erstm<strong>als</strong> genannt<br />

und war mit Unterbrechungen bis 1817 in Betrieb. Nachdem<br />

der Abbau von Silber auch hier nicht mehr lohnend<br />

war, entdeckte die aufkeimende chemische Industrie den<br />

Wert des Vitriols, das sich dort gewinnen ließ. Der zwar<br />

schön aussehende Kristall hatte zwar keine Bedeutung<br />

<strong>als</strong> Schmuckstück, war aber wichtig für die Produktion<br />

zahlreicher Farben, Holzimprägniermittel, Gerbstoffen<br />

oder Desinfektionsmittel.<br />

Die Grube Anna Elisabeth ist durch ihre verwinkelten<br />

Gänge und die historischen Außenanlagen ebenfalls einen<br />

abenteuerlichen Besuch wert.<br />

Florian Engster<br />

Besucherbergwerk Besucherbergwerk Tiefer Tiefer Stollen<br />

Stollen<br />

bei Aalen-Wasseralfingen<br />

Geöffnet von März bis September täglich außer Montags<br />

http://www.bergwerk-aalen.de<br />

Grube-Anna-Elisabeth<br />

Grube-Anna-Elisabeth<br />

Schriesheim bei Heidelberg<br />

Geöffnet von März bis September an Sonn- und Feiertagen<br />

http://www.bergwerk-schriesheim.de


Aus heimischen Gewässern<br />

Regenbogenforelle, Alaska-Seelachs, Rotbarsch …<br />

alles bekannte Fische. Doch auch in heimischen Gewässern<br />

tummeln sich (noch!) einige Fische, die zum<br />

„Urbestand“ gehören, aber durch das nachhaltige Verbauen<br />

und Verschmutzen unserer Gewässer zu den bedrohten<br />

Arten gehören.<br />

Bachforelle<br />

Die Bachforelle mag schnell fließende, kühle, sauerstoffreiche<br />

Gewässer mit Kies- oder Sandgrund und ist<br />

recht Anspruchsvoll, was die Wasserqualität angeht. Das<br />

hat unter anderem dazu geführt, dass sich <strong>als</strong> Speisefisch<br />

die aus Amerika importierte Regenbogenforelle etabliert<br />

hat, die in der Hinsicht weniger anspruchsvoll ist.<br />

Bei Kennern gilt die Bachforelle jedoch <strong>als</strong> feiner und<br />

schmackhafter.<br />

Bachforellen erreichen meist eine Größe von 30 bis<br />

60 cm und wiegen durchschnittlich 0,5 bis 2 kg. Bei entsprechendem<br />

Nahrungsangebot und größeren Wassertiefen<br />

können Bachforellen aber auch über 1 Meter lang<br />

werden und ein Gewicht von bis zu 9 kg erreichen.<br />

Durch die Regulierung und Verbauung unserer Flüsse<br />

und Bäche sind ihre natürlichen Lebensräume selten geworden.<br />

Viele Barrieren in Form von Staustufen und Wehren<br />

behindern die Bachforelle auf ihren Wanderungen<br />

und schneiden sie von ihren Laichrevieren ab. Die<br />

Gewässerverschmutzung und der saure Regen haben ihrerseits<br />

dazu beigetragen, dass der Bachforelle heute<br />

höchstens noch 10 Prozent ihres ursprünglichen Lebensraumes<br />

bleiben.<br />

Schleie<br />

I n warmen,<br />

langsam strömenden<br />

oder stehendenGewässern<br />

mit schlammigem<br />

Grund<br />

kommt die<br />

Schleie vor, ein karpfenartiger Fisch, der auch <strong>als</strong> Speisefisch<br />

beliebt ist. Schleien sind äußerst anpassungsfähig<br />

und zeichnen sich durch ihre große Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Sauerstoffmangel und saures Wasser aus.<br />

Bei Temperaturen von über 28ºC stellt die Schleie die<br />

Nahrungsaufnahme ein und fährt den Sauerstoffverbrauch<br />

und den Stoffwechsel stark zurück. Bei höheren Temperaturen<br />

gräbt sie sich auch im Schlamm ein und fällt in<br />

eine Art Hitzekoma. So übersteht sie sogar ein kurzfristiges<br />

Austrocknen ihres Gewässers. Im Winter stellt sie<br />

die Nahrungssuche ein und zieht sich an die tiefen,<br />

schlammigen Stellen zurück. Die Schleie ist in der Lage<br />

monatelang zu hungern.<br />

Schleien wachsen langsam und erreichen durchschnittlich<br />

nach 3 Jahren eine Länge von 20 bis 30 cm, sowie ein<br />

Gewicht von 200 bis 300 g. Bei entsprechendem<br />

Nahrungsangebot können sie aber auch bis zu 70 cm lang<br />

werden und ein Gewicht von bis zu 7,5 kg erreichen.<br />

Edelkrebs<br />

Der Edelkrebs, auch europäischer Flusskrebs genannt,<br />

ist der größte der europäischen Krebsarten und auch in<br />

Deutschland heimisch. Er bevorzugt warme, nährstoffreiche<br />

Gewässer und braucht feste Uferböschungen, da<br />

er dort seine Wohnhöhlen gräbt. Zudem reagiert er sehr<br />

empfindlich auf chemische Rückstände im Gewässer, vor<br />

allem Pestizide.<br />

Sein schmackhaftes Fleisch haben früh zu einer Dezimierung<br />

der Bestände geführt. Als einzige ursprünglich<br />

heimische Krebsart hat er aber auch gegen die Verdrängung<br />

durch fremde, eingebürgerte Krebsarten zu kämpfen,<br />

die ehem<strong>als</strong> <strong>als</strong> Ersatz für den stark zurückgegangen<br />

Edelkrebs gezüchtet wurden.<br />

Edelkrebse können bis zu 20 cm lang werden und ein<br />

Gewicht von 350 Gramm erreichen.<br />

Florian Engster<br />

(Quellen & Fotos: Verband deutscher Sportfischer, Landesfischereiverband Westfalen/Lippe)<br />

9


Rohstoff Kaffee<br />

Koffein und fairer Handel<br />

Kaffee - ein Rohstoff? Ist doch kein Metall wie Gold<br />

oder Silber und auch kein Öl. Ist Kaffee wirklich ein Rohstoff?<br />

Ja, denn zu den Rohstoffen zählen nicht nur anorganische<br />

Substanzen wie Metalle, sondern auch organische<br />

Stoffe wir Öl, Gas und ja, auch Agrarprodukte wie<br />

Kaffee. Und da Kaffe bekanntlich immer wieder geerntet<br />

werden kann (schließlich werden die Regale der Händler<br />

scheinbar niem<strong>als</strong> leer), zählt Kaffee zu den nachwachsenden<br />

Rohstoffen wie Holz und Getreide.<br />

Kaffee wird auf der ganzen Welt konsumiert, egal auf<br />

welchem Kontinent oder in welcher Bevölkerungsschicht.<br />

Geben wir es ruhig zu, der Kaffee hält mit allein in<br />

Deutschland pro Kopf und Jahr über 160 getrunkenen Litern<br />

die Wirtschaft in vielen Belangen am Laufen. Unzählige<br />

von uns helfen sich mit dem Koffein über die<br />

Müdigkeitsphasen des Tages hinweg und in vielen Ländern,insbesondere<br />

dem arabischenKulturkreis,<br />

aus dem<br />

der Kaffee auch<br />

ursprünglich<br />

stammt, ist er <strong>als</strong><br />

Kulturgut gar<br />

nicht mehr wegzudenken.Bereits<br />

im 9. Jahrhundert wurde der Kaffee und seine belebende<br />

Wirkung in der Provinz Kaffa in Äthiopien erwähnt.<br />

Wo der Name für das aufgebrühte Getränk herkommt ist<br />

dadurch recht einfach zu erklären. Und im 17. Jahrhundert<br />

begann der Kaffee seinen Siegeszug durch Europa.<br />

Von Istanbul ging es nach Venedig, England und Frankreich.<br />

Und in Wien eröffnete das erste Kaffeehaus im<br />

Jahre 1683, nachdem man im Kampf gegen die Türken<br />

500 Säcke mit den gerösteten Bohnen erbeutet hatte.<br />

Kaffee kennt jeder und doch ist die Pflanze, von der<br />

die Bohnen geerntet werden nicht überall auf der Welt zu<br />

Hause. Letztendlich produzieren nur 10 Staaten fast 80<br />

Prozent der Weltproduktion der dunklen Bohne. Brasilien<br />

ist mit Abstand der größte Kaffeeproduzent, weit abgeschlagen<br />

dahinter folgen Vietnam, Indonesien und Kolumbien.<br />

Ein weiter Weg für die Bohne in unsere Regale,<br />

wo wir den Kaffee in den unterschiedlichsten Formen kaufen<br />

können. Die klassische Ein-Pfund-Verpackung, am<br />

besten noch frisch gemahlen beim Kaffeehändler ihres<br />

Vertrauens, wird zunehmend von den Pads verdrängt, die<br />

10<br />

Die Kaffeefrucht<br />

eine einfache und schnelle Zubereitung des morgendlichen<br />

Wachmachers ermöglichen. Oder man verfügt über<br />

den Luxus eines eigenen Automaten und bereitet sich<br />

den Kaffee aus selbst gemahlenen Bohnen zu. Die Möglichkeiten<br />

sind unzählig, genauso, wie es unzählige Geschmäcker<br />

in bezug auf den richtigen Kaffeegenuss gibt.<br />

Schwarz, mit Zucker, mit Milch, aufgeschäumt, Latte<br />

Macchiato, Espresso, Cappucino. Die Liste ließe sich noch<br />

lange fortsetzen. Und mit den aus Läden wie Starbucks<br />

bekannten Möglichkeiten den Kaffee mit weiteren<br />

Geschmacksstoffen zu versetzen, sind der eigenen<br />

Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.<br />

Aber wie kommt es, dass wir den Kaffee in den Regalen<br />

unserer Supermärkte oder bei Tchibo ohne Problem<br />

und für wenig Geld kaufen können.<br />

Dazu muss man den Weg des Kaffees vom Bauern in<br />

unsere Regale genauer betrachten. 2005 existierten weltweit<br />

etwa 14 Milliarden Kaffeepflanzen der Gattungen<br />

Arabica und Robusta. Zusammen deckten sie etwa 98 Prozent<br />

der Kaffeeproduktion. Um einen Sack Rohkaffee<br />

(60kg) zu erhalten, sind die Früchte von 100 gut tragen-


den Pflanzen notwendig. Nach der Ernte (je nach Qualitätsanspruch<br />

wird auch noch von Hand gepflückt), werden<br />

die Früchte aufbereitet (Nass-, Trocken oder Halbtrockene<br />

Aufbereitung), getrocknet, geschält und in die<br />

unterschiedlichen Qualitätsstufen sortiert.<br />

Der größte Umschlagplatz für Rohkaffee in Europa ist<br />

der Hamburger Hafen mit gut 1,2 Millionen Tonnen im<br />

Jahr. Viele große Röster und Händler haben in der Hansestadt<br />

ihren Sitz schon seit vielen Jahrzehnten.<br />

Doch leider ist es wie in vielen Bereichen so, dass von<br />

den erwirtschafteten Einnahmen, dem Geld, das wir bezahlen,<br />

nur der kleinste Teil im produzierenden Land oder<br />

gar beim Bauern direkt landet. Wie beim Benzin machen<br />

Zölle und Steuern den Großteil des Preises aus. Die<br />

Kaffeesteuer beträgt 2,19 Euro/kg für Röstkaffe und 4,78<br />

Euro/kg für löslichen Kaffee (Einnahmen für den Staat:<br />

rund 1 Mrd. Euro<br />

pro Jahr). Zusammen<br />

mit Zöllen<br />

und Frachtkosten<br />

bedeutet<br />

dies, dass 45 %<br />

des gezahlten<br />

Preises an Staat<br />

und Großhändler<br />

gehen. Zieht<br />

man dann noch die Marge für den Einzelhandel ab, die<br />

Einnahmen für Röster und Plantagenbesitzer, verbleiben<br />

gerade mal 5 Prozent des im Laden bezahlten Preises<br />

beim Bauern selbst. Nicht sehr viel, wenn man den<br />

aufwändigen Anbau und die teilweise noch per Hand<br />

durchgeführte Ernte betrachtet.<br />

Für uns ist es selbstverständlich, nicht auf seine Tasse<br />

Kaffee verzichten zu müssen, aber für die Bauern ist es<br />

sehr schwer, vom Anbau der anspruchsvollen Pflanze zu<br />

leben. Um hier eine Verbesserung zu erreichen wurden<br />

die Grundsätze des „Fairen Handels“ (in Deutschland<br />

auch TransFair bezeichnet) definiert. Gebildet wurde die<br />

Fairhandelsbewegung bereits in den 60er Jahren. Hierbei<br />

unterliegt der gesamte Handel einem definierten Weg<br />

und es werden auch höhere Preise <strong>als</strong> die üblichen Weltmarktpreise<br />

angesetzt. Kaffee ist das Produkt, das einen<br />

großen Teil des fairen Handels ausmacht, aber der faire<br />

Handel wird zunehmend auch auf andere Erzeugnisse<br />

ausgeweitet, sowohl auf landwirtschaftliche <strong>als</strong> auch auf<br />

handwerkliche Produkte. Und in Zukunft soll er seinen<br />

Platz auch im Tourismus finden. Letztendliches Ziel ist es,<br />

den Erzeugern eine höheres und verlässliches Einkommen<br />

zu ermöglichen. Die Anzahl der fair gehandelten<br />

Produkte wächst von Jahr zu Jahr.<br />

Leider, und das ist ein Kritikpunkt an der Aktion „Fairer<br />

Handel“, ist es <strong>als</strong> Käufer nicht zu erkennen, wer letztendlich<br />

den Mehrpreis für das gekaufte Produkt erhält.<br />

Ist es wirklich der Bauer, der davon profitiert, oder geht<br />

der Mehrpreis in den vielen Stufen der Wertschöpfungskette<br />

verloren? Schwierig herauszufinden und doch kaufen<br />

viele Menschen regelmäßig Produkte des fairen Handels.<br />

Wie bei so vielen Dingen (Stiftungen, Spenden,<br />

usw.) müssen wir hoffen, dass der Mehrpreis auch den<br />

richtigen Menschen zu Gute kommt. Man darf sich aber<br />

ruhig auch auf mehrere unabhängige Studien verlassen,<br />

die in den vergangenen Jahren eine spürbare Verbesserung<br />

in den Erzeugerländern ermittelt hat. Schon bald<br />

nachdem der faire Handel aufgenommen wurde, hat sich<br />

die Lebensqualität auch kleinerer Erzeuger spürbar verbessert.<br />

In Bezug auf Kaffee macht der Faire Handel etwa 1<br />

Prozent der Gesamtmenge des in Deutschland verkauften<br />

Kaffees aus. Nicht viel, aber vielleicht achten wir alle<br />

beim nächsten Einkauf einmal darauf, ob es neben der<br />

normalen Packung nicht auch eine mit dem Logo des fairen<br />

Handels gibt. Ein einfacher Weg, den Menschen zu<br />

helfen, die tagsein und tagaus dafür arbeiten, dass wir<br />

jeden Morgen unsere Tasse Kaffee genießen dürfen.<br />

Thomas Kilian<br />

11


Diamantenfieber<br />

Für die Griechen waren es Tränen der Götter. Die Römer<br />

glaubten, dass es Splitter von gefallenen Sternen<br />

seien. Heute weiß man zwar viel mehr über die Entstehung<br />

der Diamanten, aber dennoch bleibt da diese magische<br />

Anziehungskraft die nur schwer zu erklären ist.<br />

Was ist dran, an diesem Naturschatz? Was macht ihn<br />

zu etwas so besonderem?<br />

Materialkunde, Eigenschaften<br />

Diamanten bestehen aus<br />

Kohlenstoff und zwar nur aus<br />

Kohlenstoff, wie zum Beispiel<br />

Bleistiftminen (Graphit).<br />

In einem Diamanten<br />

sind die Kohlenstoffatome in<br />

einer bestimmten Weise angeordnet.<br />

Diese Anordnung<br />

verleiht ihm die Eigenschaften,<br />

die ihn so unnachahmlich<br />

machen.<br />

Diamanten sind sehr hart. Die so genannte Ritzhärte<br />

wird in „Mohs“ angegeben, wobei Diamant den Wert 10<br />

hat, d.h. er ritzt alle anderen Mineralien. Quarz (z. B.<br />

Sand) hat die Mohshärte 7, kann <strong>als</strong>o Diamant nichts anhaben.<br />

Dies ist sicher ein Grund für das hohe Ansehen<br />

der Diamanten. Sie sind ewig haltbar und nutzen sich<br />

nicht ab.<br />

Des Weiteren leitet Diamant gut die Wärme, aber keinen<br />

Strom. Üblicherweise wird das Diamantgewicht in<br />

Karat (ct) angegeben. 1 Karat ist genau 0,2 g.<br />

Entstehung<br />

In 150-300 km Tiefe ist die Geburtstätte der Diamanten.<br />

Dort herrschen um die 1.500 °C und ein Druck von<br />

67.000 bar (zum Vergleich: in 10m Wassertiefe beträgt<br />

der Druck 1 bar). Damit daraus dann Diamant wird bedarf<br />

es aber noch bestimmter Stoffzusammensetzungen<br />

und einer<br />

bestimmten Abkühlzeit,<br />

dass im<br />

Kohlenstoff die<br />

Diamantstruktur<br />

erhalten bleibt.<br />

A n die Erdoberflächekamen<br />

die Dia-<br />

Rohdiamanten<br />

manten dann<br />

12<br />

Anordnung der Kohlenstoffatome<br />

im Diamant<br />

durch Vulkanausbrüche. Mit der Magma mitgerissen wurde<br />

es dann bei Ausbrüchen ausgestoßen oder es blieb in<br />

der abkühlenden Magma im Vulkanschlot (Pipe). Wichtig<br />

war, dass der Aufstieg in der Pipe schnell (innerhalb weniger<br />

Stunden) von statten ging, ansonsten hätte sich der<br />

Diamant aufgrund der anderen Umgebungsbedingungen<br />

wieder zu Graphit umgewandelt. Die an der Erdoberfläche<br />

in der erkalteten Magma liegenden Steine wurden<br />

aufgrund von Verwitterung dann oft <strong>als</strong> Sediment in Flüssen<br />

und Meer abgelagert. Diese so genannten sekundären<br />

Lagerstätten sind meist höher konzentriert.<br />

Förderung<br />

Bei primären Vorkommen wird zuerst im Tagebau die<br />

Pipe ausgebeutet. Das gibt dann, wie zum Beispiel in<br />

Udatschnaja, Russland, ein Loch mit mehr <strong>als</strong> 500 m Tiefe<br />

und mehr <strong>als</strong> 1.000 m Durchmesser. Kann man das<br />

Loch nicht mehr tiefer machen, da sonst die Wände einstützen<br />

würden, geht man zum klassischen Bergbau über.<br />

Die Diamantvorkommen sind nicht sehr hochkonzentriert.<br />

In der Regel müssen 5.000 kg Gestein bearbeitet werden<br />

um 1 ct Diamant zu erhalten. Wundert einen da noch der<br />

Preis?<br />

Bei sekundären Lagerstätten ist das Verhältnis etwas<br />

besser. Diese<br />

werden im Tagebauausgebeutet,<br />

teilweise von<br />

Menschenhand<br />

mit Sieben. Die<br />

Trennung der<br />

Diamanten vom<br />

Gestein ist sehr<br />

aufwändig. Größter Tagebau in Udachnaya, Russland<br />

Vorkommen<br />

Schon 4.000 v. Chr. wurde von den 1. Diamanten berichtet.<br />

Erst im 13. Jhd. lernte man aber Diamanten zu<br />

bearbeiten. Zunächst wurden Diamanten nur im östlichen<br />

Indien gefunden. Viele berühmte Diamanten stammen<br />

deshalb aus Indien. Kleinere Funde auf Borneo haben<br />

die zentrale Rolle von Indien nie in Frage gestellt. Erst<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts wurden in Brasilien die ersten<br />

Diamanten außerhalb von Asien gefunden und dies<br />

zu einer Zeit, zu der sich die Vorkommen in Indien allmählich<br />

erschöpften. Im 19. Jahrhundert folgten dann<br />

erste Funde in Russland, Australien, Südafrika und weitere<br />

Länder.


In Südafrika<br />

wurden die ersten<br />

Diamanten<br />

aus einem Vulkanschlotabgebaut.<br />

In Namibia<br />

gibt es Dünengebiete,<br />

die gesperrt<br />

sind, da Diamanten <strong>als</strong> Schmucksteine<br />

hier die Diamanten im Sand liegen.<br />

Die Qualität der Diamanten ist sehr unterschiedlich.<br />

Nur die allerbesten Steine mit wenigen Einschlüssen, viel<br />

Glanz und Reinheit eignen sich für schöne Schmuckstükke.<br />

In Australien werden zwar mittlerweile ca. 1/3 aller<br />

Diamanten gefördert, doch nur 5% davon können <strong>als</strong><br />

Schmucksteine verwendet werden. In Botswana oder Namibia<br />

beträgt der Schmucksteinanteil 90-95%.<br />

Kanada hat mittlerweile auch eine sehr gute Mine und<br />

China hat auch die ersten Diamanten entdeckt. Die Rangliste<br />

der Förderländer ist <strong>als</strong>o immer wieder in Bewegung.<br />

Dabei hängt es an einzelnen Minen. Die Jwaneng-<br />

Diamantmine in Botswana fördert z. B. alleine 25% der<br />

weltweit geförderten Schmucksteine.<br />

Aber auch die riesigen Fördermengen decken nicht<br />

annähernd den Bedarf an Diamanten. 1955 gelang es<br />

den ersten künstlichen Diamanten aus Graphit herzustellen.<br />

Verwendung, Bearbeitung<br />

Was mache ich nun mit so einem Rohdiamanten? Aufgrund<br />

seiner Härte ist der Diamant relativ spröde. Ein<br />

Schlag mit dem Hammer kann ihn zerstören. Viele große<br />

Diamanten wurden in kleinere zerlegt, da er ansonsten<br />

unbezahlbar gewesen wäre.<br />

Dann werden Diamanten geschliffen. Die sehr spezielle<br />

Struktur sorgt dafür, dass er die hohe Härte nicht in<br />

alle Richtungen besitzt. Geschliffen wird natürlich mit<br />

diamantbesetzten Schleifscheiben. Es gibt viele verschiedene<br />

Schliffe für<br />

Diamanten, die<br />

natürlich auch<br />

von dessen Form<br />

abhängen. Am<br />

bekanntesten ist<br />

der Brillantschliff.<br />

Es gibt<br />

verschiedene<br />

2er Brillanten<br />

Arten, die zum<br />

Teil länderspezifisch verwendet werden. Geschliffen wird<br />

mit Diamantsplittern besetzten Schleifscheiben. Wichtig<br />

dabei ist die unbedingte Einhaltung der Winkel. Ansonsten<br />

kommt es nicht zum „Feuer“ eines Diamanten.<br />

Deshalb bemisst sich der Wert eines Diamanten nicht<br />

nur nach dem Gewicht, sondern auch nach Farbe, Reinheit<br />

und Schliff. Ein Schmuckstein mit 1 Karat kann so<br />

zwischen 1.000 und 16.000 $ kosten. Vor allem beim Schliff<br />

wird schon seit Jahrhunderten nach dem optimalen Schliff<br />

gesucht.<br />

Durch den Schliff verliert ein Rohdiamant aber auch<br />

viel Gewicht. So das Gewicht eines der berühmtesten Diamanten,<br />

der Koh-i-Noor, bei einem Umschliff 1849 von<br />

186 ct auf 109 ct gesunken. Von diesem Stein wird übrigens<br />

erzählt, dass es der erste gefundene Diamant überhaupt<br />

ist. Er soll vor 5.000 Jahren gefunden worden sein.<br />

S ehr große<br />

Diamanten werden<br />

oft in kleinere<br />

Stücke gespalten,<br />

die sich<br />

besser verkau-<br />

Der berühmteste Diamant Koh-i-Noor vor<br />

und nach seinem Umschliff<br />

fen lassen. Der<br />

mit 3.106 ct<br />

größte bisher<br />

gefundene Diamant, der Cullinan, wurde 1908 in 105 kleinere<br />

Steine gespalten worden. Der größte, Cullinan I, hat<br />

immer noch 530 ct. Die neun größten Steine und auch der<br />

Koh-i-Noor gehören zu den Kronjuwelen von England und<br />

können im Tower besichtigt werden.<br />

Der weitaus größte Teil der geförderten Diamanten<br />

wird aber im industriellen Bereich eingesetzt. Man macht<br />

sich vor allem seine Härte zu Nutze und setzt Diamanten<br />

bei Schneid-, Bohr- und Schleifwerkzeugen ein. Immer<br />

mehr im kommen ist Diamant <strong>als</strong> Schutzschicht für Messungen<br />

in hochaggressiven Umgebungen. Künstliche Diamanten<br />

können durch Zusätze anderer Stoffe bestimmte<br />

Eigenschaften annehmen, wie eben doch elektrisch Leitfähigkeit<br />

sein.<br />

Blutdiamanten<br />

Leider haben Diamanten auch schon oft eine unrühmliche<br />

Rolle gespielt. Gerade in Afrika, wo viele Diamantvorkommen<br />

zu finden sind, habe instabile politische Verhältnisse<br />

und Bürgerkrieg oft dazu geführt, dass Waffen<br />

mit dem Erlös aus Diamantenverkauf gekauft wurden. Vor<br />

allem Rebellen Armeen in Angola, Sierra Leone und dem<br />

Kongo finanzierten ihren Krieg gegen die Regierung mit<br />

13


Diementenhandel. Dazu wurden of Menschen entführt,<br />

die dann in Diamantminen eingesetzt wurden. Auch großen<br />

Diamantenkonzernen wie De Beers wurde nachgewiesen,<br />

dass sie mit solchen Konfliktdiamanten handelten.<br />

Und das trotz eines UN-Embargo. Auf öffentlichen<br />

Druck, der vor allem durch 2 Organisationen,<br />

medico international und global witness, erzeugt wurde<br />

kam es Ende 2002 dann zum so genannten Kimberley-<br />

Abkommen. Dabei handelt es sich um eine Selbstverpflichtung<br />

der Diamantenindustrie nur zertifizierte,<br />

d.h. mit einem Herkunftszeugnis ausgestattete, Diamanten<br />

zu handeln, die nicht aus Konfliktgebieten stammen.<br />

Eine Überprüfung auf Einhaltung des Abkommens<br />

ist natürlich sehr schwer.<br />

Kristalle züchten<br />

Eine Tropfsteinhöhle zu Hause, das wäre doch was.<br />

Ganz so beeindruckend wird es nicht, aber was in einer<br />

Tropfsteinhöhle passiert, kannst du mit dem folgenden<br />

Experiment beobachten.<br />

Du Du br brauchst: br auchst: einen kleinen Kochtopf, ¼ l Wasser, Salz<br />

oder Zucker, 2 Trinkgläser, 1 Stück dicke Wollkordel, einen<br />

tiefen Suppenteller.<br />

B ringe das<br />

Wasser zum Kochen.<br />

Nimm den<br />

Topf vom Herd<br />

und rühre das<br />

Salz oder Zucker,<br />

hinein. Versuche<br />

so viel wie möglich<br />

davon in dem<br />

heißen Wasser aufzulösen, aber achte darauf, dass es<br />

sich auch wirklich ganz aufgelöst hat und keine festen<br />

Bestandteile<br />

mehr sichtbar<br />

sind. Verteile<br />

diese Flüssigkeit<br />

nun auf die zwei<br />

Trinkgläser.<br />

N imm den<br />

Teller und stelle<br />

ihn an einen<br />

14<br />

Thematisiert wurden Konfliktdiamanten unter anderem<br />

im Film „Blood Diamond“ mir Leonardo DiCaprio und dem<br />

James Bond Film „Stirb an einem anderen Tag“.<br />

Viele Geschichten ranken sich um Diamanten, aber je<br />

mehr man über sie weiß, desto mehr erliegt man ihrer<br />

Anziehungskraft. Welchen Aufwand bedarf<br />

es einen perfekten Diamanten in Händen<br />

zu halten, d.h. die Fachwelt ist sich<br />

eigentlich einig: Den perfekt geschliffenen<br />

Diamanten gibt es nicht, bzw. noch<br />

nicht.<br />

Christian Bendig<br />

warmen ruhigen<br />

Ort. Rechts und<br />

links vom Teller<br />

stellst du die<br />

beiden vollen<br />

Trinkgläser auf.<br />

Tauche die Wollkordel<br />

mit dem<br />

einen Ende in<br />

das linke Glas, mit dem anderen Ende ins rechte. Über<br />

dem Teller sollte sie leicht durchhängen. Jetzt brauchst<br />

du nur noch: Geduld. Es dauert schon ein paar Tage, bis<br />

die Kristalle anfangen zu wachsen, aber dann kannst du<br />

es sehen: Gebilde wie Eiszapfen hängen von der<br />

Wollkordel herab und auf dem Teller wachsen ähnliche<br />

nach oben. Es kann sogar sein, dass sie dann zu einer<br />

Säule zusammenwachsen. Was geht da vor sich?<br />

Salz / Zucker bestehen aus Molekülen, die nicht sehr<br />

stark aneinander haften. Gibt man sie ins Wasser, drängt<br />

sich das Wasser zwischen die Moleküle und trennt sie.<br />

Heißes Wasser bewirkt, dass sich die Teilchen schneller<br />

bewegen und so noch besser aufgelöst werden können.<br />

An der Wollkordel steigt nun das Wasser - mit den Molekülen<br />

- empor und tropft auf den Teller herab. Das Wasser<br />

verdunstet und lässt die Moleküle nun wieder in ihrer<br />

festen Form zurück.<br />

Sonja Ulmer


NEWS<br />

Der Wettbewert zum Jahresmotto:<br />

Sozial und demokratisch Handeln - Das kannst auch Du!<br />

Passend zum Jahresmotto 2007 „soziales und demokratisches<br />

Handel“ der Albvereinsjugend habt ihr die Möglichkeit an unserem<br />

Wettbewerb teilzunehmen und Preise im Gesamtwert<br />

von 500 Euro zu gewinnen.<br />

Ihr plant in diesem Jahr eine Aktion mit Menschen, die eventuell<br />

auf Grund körperlicher oder geistiger Einschränkungen im<br />

alltäglichen Leben vielen Problemen ausgesetzt sind? Ihr wollt<br />

mit ihnen tolle Dinge erleben und zeigen, was es heißt anderen<br />

Menschen zu helfen und somit sozial zu Handeln? Oder<br />

unternehmt ihr Ausflüge bei denen ihr erklärt, was es bedeutet<br />

in einer demokratischen Gesellschaft zu leben und sich auch<br />

so zu verhalten? Vielleicht bastelt ihr auch etwas in eurer<br />

Gruppenstunde, verkauft es und spendet den Erlös für einen<br />

guten Zweck.<br />

Eurer Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Bei uns seid<br />

ihr genau richtig!<br />

Schickt uns einfach eure Beiträge ganz egal ob <strong>als</strong> Video, DVD, CD, Text, Collage oder Zeichnung.<br />

Ziel ist es zu zeigen, dass jeder in der Lage ist aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und auch Verantwortung<br />

für andere Menschen übernehmen kann.<br />

Wir freuen uns auf eure zahlreichen Einsendungen!<br />

...und was gibt es so alles zu gewinnen?<br />

Als Hauptpreis einen Scheck im Wert von 100,00 00,00 Euro Euro für Eure Gruppenkasse<br />

2. – 5. Preis: je 2 PMR-Walkie Talkies (Reichweite bis ca. 4 km, spritzwassergeschützt)<br />

6. – 9. Preis: einen schweizer REVTA-Kompass DP 2 (sehr gute Handhabung)<br />

10.–20. Preis: Das Brettspiel der Schwäbischen Albvereinsjugend –„Quer durch BaWü“-<br />

Viel Spass & viel Erfolg wünscht die Wettbewerbs-Jury!<br />

Simon, Sandra, Florian, Manuel und Franzi<br />

Hier noch einige Infos:<br />

• Mitmachen dürfen Freizeiten und Mitglieder ab einer Gruppengröße von 3 Personen.<br />

• Eure Beiträge müssen bis bis zum zum 0007.0<br />

00<br />

.0 .01.2008 .0 .2008 auf der <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle in Stuttgart eingereicht werden.<br />

15


Am 23.01.07 war es soweit: Die alten Bürotische von<br />

Dorothea, Sonja und Germar wurden durch neue ersetzt.<br />

Die Caritas Stuttgart, in Vertretung durch Michael Guntermann<br />

(Leiter der Hausaufgabenbetreuung & Tagesgruppe<br />

„Faba“), holte die Möbelspende ab. In der Tagesgruppe<br />

werden für das dortige Personal dringend „neue“ Bürotische<br />

benötigt. So lag der Gedanke des „sozialen Handelns“<br />

nahe, gemäß unseres Jahresmottos & Leitbilds,<br />

die alten Bürotische für diese karitative Einrichtung kostenlos<br />

weiter zu geben.<br />

Nebenbei wurden ferner ausrangierte Brett- und Kartenspiel<br />

für die Arbeit mit den Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen<br />

dieser Tagesgruppe (alle aus sozial schwachen Familien)<br />

verschenkt.<br />

Die „Faba“ ist eine Einrichtung der <strong>Jugend</strong>- und<br />

Familienhilfe Caritas Stuttgart und hilft besonders Kinder<br />

und <strong>Jugend</strong>lichen aus sozial schwachen Familien. Hier<br />

gibt es jeden Tag eine warme Mahlzeit, ist Raum &<br />

Zeit für Spiel, Spaß und auch mal ein offene Ohr für die<br />

16<br />

NEWS<br />

<strong>Jugend</strong>geschäftsstelle bekommt neue Möbel<br />

und spendet die alten an Caritas Stuttgart<br />

<strong>Jugend</strong>beirat der SAVJ und <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle<br />

spenden für den „Schlupfwinkel“<br />

Auf ihrer Sitzung zum Jahresabschluss 2006 beschloss<br />

der <strong>Jugend</strong>beirat einstimmig, die JB-Weihnachtsgeschenke<br />

in vollem Umfang an die Kontaktstelle für obdachlose<br />

Kinder „Schlupfwinkel“ Stuttgart zu spenden.<br />

Hinzu kamen private Geldspenden von Heiko Herbst,<br />

Florian Engster, Michael Neudörffer, Karen Schray. Von<br />

Seiten der <strong>Jugend</strong>geschäftsstellespendeten<br />

Sonja Ulmer und<br />

Dirk Briddigkeit.<br />

Auf diesem Weg kamen<br />

über 300 Euro den<br />

ärmsten der armen Kinder<br />

in Stuttgart zu gute<br />

(s.a. Bericht in der<br />

Frühjahrs-STUFE 2007).<br />

Dies erfolgt direkt –<br />

ganz ohne Verwaltungskosten,Auslagenbegleichung<br />

u.ä.<br />

Vielen Dank!<br />

Sorgen der jungen<br />

Menschen.<br />

D ie unbrauchbaren<br />

Möbel wurden<br />

durch „Die neue<br />

Arbeit“ der Diakonie<br />

Stuttgart<br />

professionell für<br />

ein Entgelt entsorgt.<br />

Hier arbeiten<br />

Menschen auf<br />

dem 2. Arbeitsmarkt,<br />

d.h.<br />

Langzeitarbeitslose, chronisch Kranke, sozial schwache<br />

Menschen, etc.<br />

Dirk Briddigkeit<br />

SAVJ-Spendenlauf für den Schlupfwinkel im<br />

Rahmen des Stuttgarter Zeitunglaufs<br />

I m Rahmen des<br />

Stuttgart Zeitunglaufs<br />

schloss sich eine Gruppe<br />

von SAVJ-Mitglieder<br />

für einen Spendenlauf<br />

zusammen. Bei Redaktionsschluss<br />

waren<br />

dies: Dirk Briddigkeit,<br />

Lothar Brosette, Petra Eder, Horst Freiburger, Daniel<br />

Gabel, Uwe Lärz, Michael Neudörffer, Steffen Schober<br />

und Markus Seyfang.<br />

Auch diese Gelder fließen in das überregional bekannte<br />

Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfeprojekt „Schlupfwinkel“ zum<br />

Auf- und Ausbau der Betreuungsarbeit (Spielsachen &<br />

Sportgeräte).<br />

Die Firma „Vi-Soft“ aus Sindelfingen sagte im Vorfeld<br />

eine 4-stellige-Summe zu. Da zum Redaktionsschluss der<br />

STUFE noch keine Ergebnisse des Laufs vorlagen, wird in<br />

der Herbstausgabe näher berichtet.<br />

Weitere Infos zum Spendenprojekt „Schlupfwinkel“<br />

unter www.caritas-stuttgart.de


Zivilcourage und Selbstbehauptung<br />

Du hast Nachts Angst allein nach Hause zu gehen oder<br />

in der Bahn zu fahren? Bist Dir unsicher, wie Du in Konfliktsituationen<br />

für Dich oder andere handeln sollst? Du<br />

hast Fragen zu Notruf, Notwehr, Selbstverteidigung oder<br />

Zivilcourage?<br />

In dem Kurs lernst Du innerhalb eines Tages die wichtigsten<br />

Techniken der Zivilcourage, Selbstbehauptung & -<br />

verteidigung kennen (für junge Leute ab 16 Jahren).<br />

NEWS<br />

12 Monate <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle – ein erster Rückblick<br />

Seit Mai 2006 bin ich nun <strong>als</strong> <strong>Jugend</strong>bildungsreferent<br />

im Team der JGS in Stuttgart mit dabei. Nach Ablauf des<br />

1. Jahres blicke ich positiv auf sehr gefüllte Monate zurück.<br />

Gerne denke ich an die Internationale Begegnung in<br />

Tübingen sowie an den Grillabend bei Tamm zurück, an<br />

das Hauptvereinsfest (ja so hieß das „dam<strong>als</strong>“ noch ;-) in<br />

Öhringen ebenso, wie an das „internationale“ FuFaFe<br />

(natürlich WM-geprägt).<br />

Nach einem 2 tägigen Vorbereitungslehrgang für die<br />

Ehrenamtlichen, hatte ich dann im Sommer die Gelegenheit,<br />

das Zeltlager in beiden Abschnitten etwas kennen<br />

lernen zu dürfen. Besonders die GUW-Aktionen (Wandern,<br />

Radfahren, Klettern etc.) mit Schlafen im Außenquatier<br />

in Jungingen ist mir noch <strong>als</strong> geniale Aktion in<br />

Erinnerung.<br />

Neue Herausforderungen waren für mich u.a. das Suchen<br />

eines Lagerraums in Stuttgart-Mitte für die über 1.000<br />

„Quer durch BaWü“-Spiele, die Erstellung des Begleithefts<br />

zum „Quer<br />

durch BaWü“ (wovon<br />

übrigens schon<br />

über die Hälfte, d.h.<br />

500 Spiele verkauft<br />

sind), im Sommer/<br />

Herbst 2006 das Umsetzen<br />

der Ideen von<br />

der GUW-Steuerungsgruppe<br />

2006<br />

sowie das parallele<br />

Starten des SDH-<br />

Vorbereitungsteams<br />

2007.<br />

Termin: Teil 1 am 12. Nov. 2007, 18:30 – 22:00 Uhr<br />

Teil 2 am 19. Nov. 2007, 18:30 – 22:00 Uhr<br />

Preis: 15,00 Euro<br />

Ort: KHG Stuttgart – Hospit<strong>als</strong>trasse 26<br />

(ggü. der Albvereinsjugend)<br />

Anmelden kannst Du Dich bei Anna v. Haeften unter:<br />

0711 22007777.<br />

E in tänzerischesSchmankerl<br />

war der TJ<br />

den ich sowohl<br />

im Herbst, <strong>als</strong><br />

auch im Frühjahr<br />

mit Paragraphen-Wissen<br />

beglücken durfte. Im Herbst traf ich die DWJ-<br />

Bildungsreferenten in Frankfurt und stellte fest, welch<br />

starkes Standbein die SAVJ in der DWJ hat: Das Wissen,<br />

die Erfahrung, die Tradition jedoch auch die klaren Ideen<br />

& Visionen für die Zukunft wurden mir hier nochm<strong>als</strong> klarer.<br />

Ebenso stand die Ausbildung zum DRK-Betriebshelfer<br />

an, die ich für die SAVJ mit Erfolg abschloss.<br />

Die Kurse „Junges Wandern“ (Florian Engster) und<br />

„Juniorleiter“ (Julia Lärz & Mario Györi plus Timo Eisenmann)<br />

hatten mir aufgrund der sehr guten Teamarbeit den<br />

Start in diese Lehrgänge einfach und viel Spaß gemacht.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem <strong>Jugend</strong>beirat, innerhalb<br />

des JGS-Teams und auch mit den Kolleginnen & Kollegen<br />

der Hauptgeschäftsstelle läuft professionell und doch auch<br />

sehr kameradschaftlich ab. Ein „Betriebs-Klima“ zum<br />

Wohlfühlen! Mit Blick auf 2007 haben sich nach der Frühjahrs-JVV<br />

nun die ersten Veranstaltungen und Büroabläufe<br />

gejährt, d.h. vieles läuft jetzt noch einfach, da bekannt<br />

für mich.<br />

Bis Juni 2008 bin ich bei der Albvereinsjugend angestellt.<br />

Dann endet die Mutterzeit von Dorothea und sie<br />

startet wieder zu 100 % Arbeitszeit durch.<br />

Auf weiteres gutes Zusammenarbeiten freut sich<br />

Euer Dirk<br />

17


Ist Kloputzen sozial?<br />

„B „Bäh, „B wie asozial.“, mag sich mancher denken, der bei<br />

einer kinder- und jugendreichen Großveranstaltung das<br />

stille Örtchen aufsucht. Keine Spur von entspanntem Sinnieren<br />

und Philosophieren über den Lauf der Welt, zu<br />

mächtig sind die Spuren derer, die schon vor einem da<br />

waren. Nein, nein, wir sind nicht allein auf dieser Welt,<br />

womit wir schon wieder im Herzen des Begriffes „sozial“<br />

gelandet sind.<br />

„I „In „I der Umgangssprache bedeutet sozial der Bezug<br />

einer Person auf eine oder mehrere andere Personen;<br />

dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich<br />

für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können,<br />

das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder<br />

fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken.“ 1 Was<br />

das nun für die Toiletten bei einer Großveranstaltung<br />

heißt, möge sich jeder selbst übersetzen.<br />

Ganz nüchtern betrachtet bewahrt auf jeden Fall jeder,<br />

der für andere (und für sich) ein Klo putzt, alle davor,<br />

sich üble ansteckende Krankheiten zu holen. Das heißt<br />

im Endeffekt, dass wir nur so den Argusaugen des Gesundheitsamts<br />

standhalten und weiterhin so tolle Großveranstaltungen<br />

auf die Beine stellen können. Wenn die<br />

uns nämlich den Laden dicht machen, geht erstmal gar<br />

nix mehr.<br />

18<br />

NEWS<br />

Soziales Lernen beim Kloputzen für die Albvereinsjugend<br />

weist aber noch ein paar Facetten mehr auf:<br />

1. Gemeinsam ist es leichter – wie langweilig ist es<br />

doch, wenn keiner zuhört, wie ich mir mit Ironie<br />

und albernen Sprüchen über die Runden helfe,<br />

damit’s nicht ganz so schlimm ist. Außerdem geht’s<br />

schneller.<br />

2. Lernen fürs Leben - Mal etwas machen, was man<br />

zu Hause oder in der Schule nicht beigebracht bekommt,<br />

wo wohl bei den meisten immer Hausfrau-<br />

Mutti oder Hausmann-Papi bzw. die Putzfrau zuständig<br />

ist.<br />

3. Grenzerfahrungen der besonderen Art - wer mit<br />

seiner Fantasie nicht weiterkommt, kann ja mal<br />

jemand fragen, der das Abenteuer schon hinter<br />

sich hat.<br />

Kurz und gut: Jawohl, Kloputzen ist sozial! Und deshalb<br />

möchten wir uns bei allen freiwilligen Helfern und<br />

Helfererinnen bedanken, die in den letzten Jahren, ja<br />

sogar Jahrzehnten irgendwo für die Albvereinsjugend ein<br />

Klo geputzt haben und damit unser Leitbild wunderbar<br />

mit Leben erfüllt haben.<br />

Dorothea Witek<br />

1) Wikipedia am 04.06.2007<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Umweltpädagogisches Handbuch<br />

Das „Umweltpädagogische Handbuch für Lehrkräfte<br />

und Eltern“ ist speziell für Gruppenleiter/-innen, Eltern<br />

und Pädagogen konzipiert.<br />

Das Buch soll<br />

die Arbeit in der<br />

Natur erleichtern<br />

und Mut machen,<br />

den Schritt<br />

hinaus in die Lebensräume<br />

vor<br />

unserer Haustür<br />

zu wagen. Das<br />

Handbuch enthält<br />

neben Natur-Informationen<br />

Spiele, Forschungsaufga-<br />

ben, Bau- und Bastelanleitungen, Vorlesegeschichten,<br />

Lieder, Kochrezepte und Bestimmungsschlüssel zu den<br />

wichtigsten Lebensräumen der Region. Die Beiträge stammen<br />

von zahlreichen Autoren aus dem Bereich Umweltbildung.<br />

Bernhard Ziegler<br />

Umweltpädagogisches Handbuch<br />

500 Seiten im DIN A5 Ordner<br />

ISBN 9-938581-01-8<br />

Vertrieb über Prisma Media<br />

Tel: 07072/915686<br />

Ladenpreis: 24,80 Euro


Neu in unserer Bibliothek:<br />

Orte des Gedenkens und Erinnerns in Baden-<br />

Württemberg,<br />

Hg. Konrad Pflug, Ulrike Raab-Nicolai, Reinhold Weber.<br />

In ganz Baden-Württemberg<br />

hat die Zeit des Nation<strong>als</strong>ozialismus<br />

ihre Spuren<br />

hinterlassen. An 70<br />

Orten entstanden oft durch<br />

viel ehrenamtliches Engagement<br />

Gedenkstätten. Sie<br />

tragen dazu bei, dass nicht<br />

in Vergessenheit gerät,<br />

was dort einmal geschah.<br />

Die Erinnerung wach zu<br />

halten ist auch unsere Aufgabe<br />

in der Arbeit mit Kindern<br />

und <strong>Jugend</strong>lichen und<br />

zwar durchaus auch außerhalb der Schule. In dem Buch,<br />

das von der Landeszentrale für politische Bildung herausgegeben<br />

wurde, wird beschrieben, was dort geschehen<br />

ist, und wie die Gedenkstätte entstanden ist. Außerdem<br />

findet Ihr Hinweise zu weiterführender Literatur und<br />

Kontaktadressen für Führungen.<br />

Viele der Gedenkstätten bieten Angebote für Kinder<br />

und <strong>Jugend</strong>liche. Bevor Ihr mit einer <strong>Jugend</strong>gruppe zu<br />

einer Gedenkstätte fahrt, kann es hilfreich sein, vorher<br />

mal alleine dort gewesen zu sein. So kann man seine<br />

Gefühle und Gedanken schon mal sortieren und ist mit<br />

dem Ort etwas vertraut.<br />

„D „Die „D Jungen sind nicht verantwortlich für das, was<br />

dam<strong>als</strong> geschah. Aber sie sind verantwortlich für das,<br />

was in der Geschichte daraus wird.“, wird der ehemalige<br />

Bundespräsident Richard von Weizsäcker zitiert.<br />

Es mag nicht immer einfach sein, diese Verantwortung<br />

zu übernehmen, man ist ja selbst noch oft genug von den<br />

Geschehnissen überfordert, die hier dokumentiert werden.<br />

Dennoch ist es wichtig, sich immer wieder mit dieser<br />

unangenehmen Geschichte zu beschäftigen und sich die<br />

Fakten anzusehen - für einen selbst und für Kinder und<br />

<strong>Jugend</strong>liche, die zu Euren Gruppenstunden und Freizeiten<br />

kommen. Sie werden Fragen stellen, werden wissen<br />

wollen, was geschah und wie es geschehen konnte. Jeder<br />

wird dabei auf eigene Unsicherheiten und Fragen stoßen,<br />

die genauso wichtig sind, wie die Eurer Teilnehmer.<br />

Schon beim Lesen des Buches kommen viele Gefühle<br />

NEWS<br />

hoch, die man erstmal verdauen muss. Wichtig ist zunächst,<br />

die Fragen zu stellen und dann gemeinsam nach<br />

Antworten zu suchen und wenn es nötig ist auch noch die<br />

nächste Gruppenstunde zu nutzen, um den Besuch nachzubereiten.<br />

Unterstützung könnt ihr von uns Bildungsreferenten<br />

bekommen und auch von den ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern der Gedenkstätten, die in dem Buch genannt<br />

werden.<br />

Das Buch kann auf der <strong>Jugend</strong>geschäftsstelle ausgeliehen<br />

werden. Wenn ihr Informationen zu Gedenkstätten<br />

in Eurer Nähe braucht, können wir Euch gerne die paar<br />

Seiten <strong>als</strong> Kopie zuschicken.<br />

Das hyperaktive Kind und seine Probleme,<br />

von Cordula Neuhaus, 240 S.<br />

ADS und ADHS sind Abkürzungen, die in letzter Zeit<br />

sogar schon <strong>als</strong> Schimpfwort unter Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />

Karriere machen. Jedes zappelige Kind, das unaufmerksam<br />

ist und viele Träumerle, die ab und zu mal wegtauchen,<br />

werden gerne und vielleicht oft zu unrecht damit<br />

etikettiert. Tatsächlich versteckt sich hinter diesen Kürzeln<br />

eine Krankheit, die dazu führt, dass Betroffene tatsächlich<br />

„anders ticken“, <strong>als</strong> der Großteil der Bevölkerung.<br />

C ordula Neuhaus ist Dipl.-Heilpädagogin und<br />

Verhaltenstherapeutin und gilt <strong>als</strong> Spezialistin für ADS/<br />

ADHS. In dem Buch werden typische Verhaltensweisen<br />

von betroffenen Kinder, <strong>Jugend</strong>lichen und Erwachsenen<br />

beschrieben und die gängigen Interpretationen dieses<br />

Verhaltens gezeigt und diskutiert.<br />

In vielen Kinder- und <strong>Jugend</strong>gruppen und auf Freizeiten<br />

werden <strong>Jugend</strong>leiter mit Hyperaktiven Kindern konfrontiert.<br />

Das Buch bietet hilfreiche Hintergrundinformationen<br />

und Anregungen,<br />

wie das eigene Verhalten<br />

im Umgang mit ADHS-Betroffenen<br />

gestaltet werden<br />

kann. Die 240 Seiten sind<br />

gut lesbar und klar strukturiert<br />

und man erhält einen<br />

guten Einblick in die Problematik.<br />

Das Buch kann auf der<br />

<strong>Jugend</strong>geschäftsstelle ausgeliehen<br />

werden.<br />

Dorothea Witek<br />

19


<strong>Jugend</strong>gruppengründung<br />

Die Ortsgruppe Adelmannsfelden hat zu Beginn des<br />

Jahres 2007 eine <strong>Jugend</strong>gruppe gegründet. Ca. 11 <strong>Jugend</strong>lichen<br />

im Alter von 11 bis 17 Jahren treffen sich nun<br />

jede Woche in der Aula der Grundschule.<br />

Im April 2007 trafen wir uns für den Nistkastenbau.<br />

Die Jungs waren mit den Holzarbeiten voll beschäftigt<br />

und die Mädchen haben in der Zeit eine Sauerampfersuppe<br />

gekocht.<br />

Am Schluss gab es ein gemeinsames Abendessen. Wir<br />

bedanken uns bei Herr Rüdiger und Herr Vaas für die Unterstützung.<br />

<strong>Jugend</strong>ehrung in Neckartailfingen<br />

Ehrung von Madlen Rieker, Svea Betz und Ulrike Fischer am 11.02.07<br />

Nach schwungvollen Weisen des Volksmusikkreises,<br />

unter Leitung von Wanda Melchinger und Wolfram Breckle,<br />

konnten fast 200 Besucher und Mitwirkende beim Albvereinsnachmittag<br />

in der Gemeindehalle in Neckartailfingen<br />

begrüßt werden. Die Kindergruppen, Danzmäus<br />

und Danzbära, zeigten voll Begeisterung ihre, von<br />

Madlen Rieker und Ulrike Fischer einstudierten, Tänze.<br />

Nach dem gewohnt professionellen Auftritt der Volkstanzgruppe<br />

unter Leitung von Klaus Fink waren wieder die<br />

Danzmäus mit der Spielshow „Wetten dass“ an der Reihe.<br />

Die <strong>Jugend</strong>lichen hatten sich sehr viel Mühe mit den<br />

Wetten, den Wettpaten und dem Unterhaltungsprogramm<br />

gegeben. Aus Buchstabensuppe wurden Wörter geraten,<br />

20<br />

Margarita Larin<br />

Luftballons platzten, Kuscheltiere mussten mit Füßen erkannt<br />

werden. Saalwette waren Salza-Tänzer aus dem<br />

Publikum. Wettkönig wurden zwei Mädchen mit Einradartistik.<br />

Dazwischen gab es Mini-Playback, Nilpferdballett<br />

und Zwergenbauchtanz. Zum Schluss erhielten Madlen<br />

Rieker, Svea Betz und Ulrike Fischer die Ehrenurkunde<br />

der Schwäbischen Albvereinsjugend für ihren langjährigen,<br />

vorbildlichen Einsatz für die Kinder-, und <strong>Jugend</strong>gruppen<br />

des SAV-Neckartailfingen.<br />

Zwei Stunden, kurzweiliges Programm machten den<br />

Nachmittag zu einer rundum gelungenen Veranstaltung.<br />

Andreas König


24h – Auf den Spuren eines Tages<br />

Es ist Samstag der 03.04.2007 kurz vor 14 Uhr. Zwei<br />

einsame Gestalten stehen am Ende der Bergstraße in<br />

Donzdorf. Es ist stürmisches, regnerisches Wetter und<br />

unser Vorhaben scheint feucht zu werden. Egal, los<br />

geht’s...<br />

Doch beginnen wir einige Wochen zuvor. Nach einem<br />

Kletterabend im Herbst 2006 auf der DAV-Kletteranlage<br />

Waldau kam uns, Alex 34 und mir (Oli 39) die Idee doch<br />

mal an einer 24 Stunden Wanderung teilzunehmen. Da<br />

wir beide schon von solchen Unternehmungen gehört hatten<br />

starteten wir eine kurze Internet Recherche. Das Ergebnis<br />

war eher ernüchternd: eine organisierte Schwäbische-Alb-Tour<br />

für ca. 150 Euro und eine von Hans Kammerlander<br />

geführte Alpenwanderung für sage und schreibe<br />

400 Euro waren zu finden. So wurde die Entscheidung<br />

getroffen eine Tour entlang der Schwäbischen Alb selbst<br />

zu planen.<br />

In den folgenden<br />

Wochen lagen Karten<br />

und Wanderführer<br />

bereit und<br />

nach einer geeigneten<br />

Strecke wurde<br />

gesucht. Da wir uns<br />

im Winter auf den<br />

Weg machen woll-<br />

Start in Donzdorf<br />

ten, entschieden wir<br />

uns für den HW1, da<br />

dieser gut ausgeschilderte Weg keine größeren Schwierigkeiten<br />

bei der Navigation während der Nachtstunden<br />

machen sollte.<br />

Die grobe Planung schloss natürlich die Streckenlänge<br />

mit ein, und nichts war schwieriger wie dies einzuschätzen.<br />

Bei durchschnittlich 3 km/h könnten wir von Donzdorf<br />

aus die Burg Teck oder sogar den Hohen Neuffen erreiche.<br />

Außerdem waren wir auf eine flexible Abholmöglichkeit<br />

angewiesen, da wir wieder zurück nach<br />

Esslingen bzw. Stuttgart kommen mussten. Bei einem<br />

weiteren Treffen beschlossen wir, dass wir uns alleine<br />

mit den Mitteln aus unserem Tourengepäck verpflegen<br />

wollten. Proviant und vor allem Wasser musste mit. Zudem<br />

könnte ein warmer Tee während der 12 Nachtstunden<br />

nicht schaden, <strong>als</strong>o noch Kocher und Topf mit ins<br />

Gepäck.<br />

Dick eingemummt und hochgradig motiviert stehen wir<br />

nun <strong>als</strong>o in Donzdorf. Unser Fahrer Volker, macht ein letztes<br />

Foto, und Punkt 14 Uhr geht’s los...<br />

Starker Wind auf der Albhochfläche<br />

14 - 18 Uhr<br />

Im direkten Anstieg geht’s von Donzdorf auf den<br />

Messelstein. Der Wind bläst enorm und wir sehen eher<br />

wie aufgeblasene Michelin-Männchen <strong>als</strong> wie Wanderer<br />

aus. Laut Wetterbericht soll es Böen bis 80 km/h geben<br />

und das glauben wir in diesem Moment! Nach einer halben<br />

Stunde sind wir doch ganz froh den bewaldeten<br />

Albtrauf verlassen zu könne. Der Blick über Donzdorf ist<br />

gigantisch. Die Lichtstimmungen, erzeugt durch das<br />

Wechselspiel der Sturmwolken, der immer wieder<br />

wolkenbruchartigen Regenfälle und dazwischen strahlender<br />

Sonnenschein, sind einmalig. Mal sehen wann wir<br />

das erste Mal Nass werden. Ein horizontal „ausgerichteter“<br />

Windsack am Gleitschirmstartplatz Rötelstein zeigt<br />

uns deutlich wie stark der Wind bläst.<br />

War es eine gute Idee heute zu starten? Diesen Gedanken<br />

ignorierend geht’s weiter und im Abstieg nach<br />

Gingen wieder durch ein Waldstück, welches uns mit stark<br />

schwankenden, sich biegenden Bäumen empfängt. Aberm<strong>als</strong><br />

die Frage, war es eine gute Idee heute zu starten?<br />

Ohne Probleme erreichen wir Gingen. Nach kurzer<br />

Ortsdurchquerung geht es stetig leicht ansteigend zum<br />

nächsten Albanstieg. Gegen 17 Uhr machen wir eine kurze<br />

Rast. Glücklicherweise liegt nahe am Weg eine Art<br />

Heuschober, unter den wir uns gerade noch vor dem einsetzenden<br />

Wolkenbruch retten können. So ein Vesper<br />

unter einem (fast) wasserdichtem Dach ist schon was<br />

Feines. Gestärkt und durch nachlassen des Regens motiviert<br />

machen wir und auf den weiteren Weg.<br />

18 - 22 Uhr<br />

Kurz vorm Fränkel Horn queren wir noch eine Landstraße<br />

und lassen uns von dem Wolkenspiel und der einsetzenden<br />

Dämmerung begeistern. Nun entdecken wir<br />

auch den hell leuchtenden Vollmond zwischen den Wolken.<br />

Wegen dieser Situation haben wir diesen Wochen-<br />

21


endtermin gewählt. Der Mond soll unsere Nachtsichtfähigkeit<br />

erleichtern und auch beim Navigieren helfen.<br />

Manchmal ein Trugschluss wie wir später feststellten.<br />

Im folgenden Waldstück erkennen wir unsere tatsächliche<br />

Schwierigkeit bei dieser Tour. Durch den Regen der<br />

letzten Tage stark aufgeweichte, verschlammte und teilweise<br />

durch Windbruch und Forstarbeiten blockierte bzw.<br />

schwer begehbare Wege. Mittlerweile mit Stirnlampen<br />

ausgerüstet stapfen wir auf dem morastigen Untergrund<br />

in Richtung dritten Albaufstieg. Steil führt der Pfad hoch<br />

zum Wasserberg.<br />

Am Fuchseck überqueren wir, etwas unaufmerksam,<br />

eine große Lichtung auf der Hochfläche und finden den<br />

ausgeschilderten Weg nicht mehr. Aus Leichtsinn achten<br />

wir nicht auf unsere Navigationshilfe den Mond und schlagen<br />

eine entgegengesetzte Richtung ein. Erst nach einer<br />

Stunde und mit Hilfe des Kompass können wir unseren<br />

geplanten Wegverlauf wieder finden.<br />

22 - 2 Uhr (Bergfest)<br />

Unglaublich schön präsentiert sich der Vollmond immer<br />

wieder zwischen den Wolkenbändern. Auch die angekündigte<br />

totale Mondfinsternis hat bereits eingesetzt<br />

und eine rötliche Sichel erscheint am unteren Rand des<br />

Erdtrabanten. Wir hatten viel geplant für diese Tour, doch<br />

dass eine „Mofi“ ansteht, wurde uns erst wenige Tage<br />

zuvor bekannt. Schönere Randbedingungen, abgesehen<br />

vom starken Wind, konnten wir uns nicht wünschen.<br />

Bereits zum zweiten Mal gehen wir eine Strecke doppelt.<br />

Wieder verlaufen, nur diesmal früher bemerkt. Den<br />

Kornberg halb umrundet finden wir den Weg zum Abstieg<br />

Richtung A8. Der nun folgende, parallel zum Hang verlaufende<br />

Abstieg erfordert höchst Konzentration. Die<br />

schlammige Bodendecke gibt unseren Sohlen nicht unbedingt<br />

Halt und die einsetzende Müdigkeit trägt Ihr Übriges<br />

dazu bei.<br />

Es wird Zeit für eine Rast! Doch der ansteigende Lärm,<br />

der nun nahen Autobahn, nähe Gruibingen, treibt uns<br />

voran. Wir bemerken nun wie ruhig die letzten Stunden<br />

waren. Fast unbemerkt haben sich die Sturmböen gelegt<br />

und nur noch ein leichter Wind begleitet uns. Auch die<br />

Wolkendecke ist<br />

aufgerissen und<br />

zeigt den nun vollständigverfinsterten,<br />

rot leuchtenden<br />

Mond! Faszinierend!<br />

Nach der Über-<br />

Bergfest nach 12 Stunden querung der Auto-<br />

22<br />

bahn, wieder sind wir 15 Min. in die f<strong>als</strong>che Richtung<br />

gelaufen, geht es leicht bergan und wir suchen den Brunnen<br />

an der Schanze. Die Thermoskannen sind mittlerweile<br />

leer und die Wasservorräte stark dezimiert.<br />

Am Brunnen angekommen gibt’s die ersehnte Rast.<br />

Wir füllen unsere Wasserflaschen und kochen Teewasser<br />

ab. Kurz vor 2 Uhr brühen wir uns dann einen Tüten-Cappuccino<br />

auf mit dem wir dann unser „Bergfest“ feiern. 12<br />

Stunden, die Hälfte der Tour ist geschafft! Wir genießen<br />

die Ruhe und bemerken wie schön es ist völlig alleine<br />

unterwegs zu sein. Den letzten Wanderer hatten wir irgendwo<br />

bei Gingen gesehen.<br />

2 - 6 Uhr<br />

S till und ohne<br />

viel Kommunikation<br />

ziehen sich die<br />

Stunden nun doch<br />

recht lange hin. Das<br />

Gelände ist glücklicherweise<br />

sehr<br />

Alex und der Vollmond<br />

Abwechslungsreich.<br />

Ein Wegverlauf direkt entlang der Albtraufkante hält unsere<br />

Konzentration hoch und uns dadurch wach. Glücklicherweise<br />

gibt auch der Mond, der nun wieder in seiner<br />

normalen Erscheinung über uns steht, genug Licht um die<br />

Landschaft genießen zu können. Mit 2,9 °C erreichen wir<br />

die tiefste Nachttemperatur.<br />

6 - 10 Uhr<br />

Parkplatz Eckhöfe. Wir dachten bereits vor einer halben<br />

Stunde, dass die Ruine Reußenstein gleich „ums Eck“<br />

kommen müsste. Nun sind wir doch noch knapp 3 km davon<br />

entfernt. Zeit und Entfernung sind in unserem Gefühl<br />

nicht mehr vorhanden. Wir stapfen und schlurfen mittlerweile<br />

sehr müde über einen nicht enden wollenden Feldweg.<br />

Der sich ankündigende Tag mit seinem Morgengrauen<br />

trägt nicht gerade dazu bei uns voran zu treiben. Durch<br />

das Licht empfinden wir den Weg nur noch endloser und<br />

das Ziel in weiter Ferne. Für mich der nun erste wirkliche<br />

Tiefpunkt der Tour.<br />

Etwas erschöpft erreichen wir den Reußenstein. Die<br />

Sonne geht auf und der imposante Blick auf den gegenüber,<br />

im Morgenlicht liegenden Kletterfelsen Heimenstein<br />

muntert mich auf! Alex ist dagegen an seinem Tiefpunkt<br />

angelangt.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir fast immer zur selben<br />

Zeit dasselbe Müdigkeitsempfinden. Ich wechsle bei<br />

dieser Rast die Socken und putze mir die Zähne (nicht mit


den Socken!). Er versteht die Welt nicht mehr. Tags zuvor<br />

sprachen wir noch von Gewichtsverminderung unserer<br />

Rucksäcke. Immerhin absolvieren wir unsere Tour ohne<br />

Einkehr und nur mit selbst transportiertem Proviant. Die<br />

Rucksäcke wogen beim Start jeweils stolze 14 kg. Und<br />

nun ziehe ich solche Dinge aus der Tasche. Immerhin<br />

habe ich im Zuge der Gewichtsreduzierung den Griff meiner<br />

Zahnbürste gekürzt. Wir lachen und brechen wieder<br />

auf.<br />

Weiter geht’s und entlang des Kletterfelsen Heimenstein.<br />

Zwischen Parkplatz Bahnhöfle und Mönchberg erwarten<br />

uns wieder, durch Forstfahrzeuge zerstörte, tiefe<br />

schlammige Waldwege. Der HW1, direkt entlang des<br />

Albtraufs, ist hier aufgrund Forstarbeiten nicht begehbar<br />

und gesperrt. Nach erfolgloser Wegsuche geht’s zurück<br />

auf den beschwerlich, tiefen Forstweg.<br />

10 - 14 Uhr<br />

D ie Sonne erstrahlt<br />

nun in Ihrem<br />

Glanz und von den<br />

Wolken des Vortags<br />

sind nur noch vereinzelte<br />

Fetzen am<br />

Sonnenaufgang am Reussenstein<br />

Himmel auszumachen.<br />

Unsere Regenjacken sind längst im Rucksack verstaut.<br />

Die ersten Wandere und Nordic-Walker kommen<br />

uns entgegen und das eine oder andere Mal kann man,<br />

angesichts unserer Dreck verschmierten Hosen, ihren verwunderten,<br />

fragenden Blick erkennen.<br />

Immerhin ist keiner von uns gestürzt, was das eine<br />

oder andere Mal auf dem morastigen Boden durchaus<br />

möglich gewesen wäre. Und somit reichen die braunen<br />

Einfärbungen unserer Berghosen „nur“ bis unters Knie.<br />

Vorbei am Randecker Maar stehen wir kurz nach 11 Uhr<br />

auf dem Breitenstein. Vor uns ragt nun unser vor wenigen<br />

Stunden beschlossenes Tourziel, die Burg Teck auf. Noch<br />

3 Stunden Zeit? Diese Frage steht uns ins Gesicht geschrieben.<br />

An „normalen“ Wandertagen geht man den<br />

Weg zügig in der halben Zeit. Aber für uns ist dies kein<br />

„normalen“ Tag.<br />

Durch den Hof der Dipoldsburg und an der Burgruine<br />

Rauber absteigend, erreichen wir den Grillplatz am Sattelbogen<br />

am südlichen Ende des Teckberg. Unsere letzten<br />

Nahrungsmittel kommen auf den Tisch und wir sprechen<br />

offen darüber dass doch hier schon der Endpunkt sein<br />

könnte. Die kurzen Pausen wurden in den letzten Stunden<br />

doch etwas häufiger und auch hier brechen wir erst<br />

nach 25 min zum letzten Teilstück auf.<br />

Der direkte Anstieg, fast schon etwas Alpin, motiviert<br />

uns dermaßen, dass wir bereits kurz nach 13 Uhr im Burghof<br />

der Teck stehen. Was ein Schock! Nach der Stille und<br />

Einsamkeit der Nacht nun dieser Menschenauflauf mit<br />

fotografierenden Asiaten, laut spielenden Kindern, bellenden<br />

Hunden und sich teilweise nicht besser verhaltende<br />

Sandalentouristen. In diesem Moment entscheiden<br />

wir uns dazu unser Vorhaben, die gesamte Tour nur mit<br />

eigenem Proviant zu bestreiten, aufzugeben. Und zwar<br />

für ein Radler!!! Punkt 14 Uhr gratulieren wir uns am Parkplatz<br />

Hörnle wo wir auf unsre Abholung warten.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist uns nicht wirklich bewusst was<br />

wir in den vergangenen 24h vollbracht haben. Wir fragen<br />

uns nunmehr ob wir es nicht doch zu unserem ursprünglich<br />

geplanten Tourziel dem Hohen Neuffen geschafft<br />

hätten. Sicher, hätten wir. Doch aufgrund der teilweise<br />

extrem schwierigen Wegbedingungen und nicht zuletzt<br />

durch den eigen verschuldeten Zeitverlust durch Verlaufen<br />

war an diesem Tag nicht mehr drin. Und danach... ???<br />

Tja, was kommt danach? Tags darauf sitzen wir beide<br />

wieder vor unseren Computern. Der Körper läuft noch<br />

immer auf Hochtouren und will sich nicht so recht beruhigen.<br />

Die Nacht war von unruhigem Schlaf geprägt und<br />

der Stoffwechsel beschert mir eine Gewichtsabnahme von<br />

über 3kg.<br />

Die Müdigkeit und die zum Glück einzigen Wehwehchen,<br />

leicht brennenden Fußsohlen, bemerke ich kaum.<br />

Zu tief sitzt das Gefühl etwas nicht Alltägliches gemacht<br />

zu haben. Der Kopf ist völlig entspannt und eine tiefe<br />

Zufriedenheit macht sich breit.<br />

Eine Woche später sitzen wir wieder da wo alles begann,<br />

in der Kletterhalle und reden über das Erlebte. Und<br />

das eine oder andere mal hört man uns sagen „ich hab<br />

da noch ne Idee…. !“<br />

(Danke an Heinz und Volker für den perfekten Bring- und<br />

Abholservice!)<br />

Oliver Mirkes<br />

Alexander Zaffoni<br />

23


Ermsgau-Familien<br />

Mit Kind und Kegel und City-Roller<br />

Am heißesten Sonntag im April (20.04.2007), trafen<br />

sich 12 Kinder und 14 Erwachsene, um gemeinsam die<br />

Landeshauptstadt Stuttgart mit Straßenbahn und zu Fuß<br />

zu erkunden. Mit privaten PKW’s, fuhren wir zu unserem<br />

Starpunkt in den Stadtteil Degerloch, von wo aus die Straßenbahn<br />

unsere Wanderschar über Hauptbahnhof zum<br />

Killesberg brachte. Um einen ersten Überblick zu bekommen,<br />

fuhren wir zuerst mit dem „Bähnle“. Es war einfach<br />

herrlich, zwischen den bunten Blumenbeeten und<br />

saftig grünen Büschen und Bäumen, langsam über die<br />

Schienen zu rattern. Wieder am „Bahnhöfle“ angekommen,<br />

konnten nun die kleineren ihre mitgebrachten City-<br />

Roller benutzen. Der Aussichtsturm war schnell erreicht,<br />

von der obersten Plattform, hatten wir einen guten Blick<br />

auf den Park, die Stadt und Teile des Neckart<strong>als</strong> mit Weinbergen.<br />

Es war Mittag geworden und der Hunger war nicht mehr<br />

zu unterdrücken. Auf dem nahegelegenen Spielplatz legten<br />

wir eine längere Rast ein. Anschließend verließen wir<br />

24<br />

den Killesberg, vorbei am Kleintiergehege in Richtung<br />

Kleingarten-Anlage. Durch schön gepflegten Grundstükke<br />

und an Wasserspielen vorbei, erreichten wir den<br />

Rosensteinpark. Wieder lud ein prächtiger Spielplatz zum<br />

verweilen ein. Nach ausgiebigem Spielen und Eisschlekken,<br />

führte uns der Wanderweg geradewegs hinunter zum<br />

Schlossgarten. Hier war eine Menge los. Zahllose Menschen<br />

sonnten sich auf den Wiesen und Bänken. Von<br />

einer kleinen Brücke aus, konnten wir viele Karpfen beobachten,<br />

welche sich im flachen Wasser tummelten.<br />

Über schattige Wege, mit einem Zwischenstopp an einem<br />

Biergarten, ging es dem Hauptbahnhof entgegen.<br />

Ohne Probleme war das Abfahrtsgleis Richtung Degerloch<br />

gefunden und die Straßenbahn brachte uns alle wohlbehalten<br />

zu unserem Ausgangsort und unseren Autos nach<br />

Degerloch. Alle waren der Meinung darüber, dass bisher<br />

keiner Stuttgart so erlebt hat. Mitten in der Großstadt so<br />

viel grün. Unsere Rollerfahrer waren am begeistertsten,<br />

weil sie den ganzen Tag nur eben oder bergab fahren<br />

konnten. So ging ein sonniger und schöner Tag zu Ende.<br />

Jenny und Tom Horwath


Gaufamilientag im Tübinger-Gau<br />

Nachdem der 1. Gaufamilientag im letzten Jahr beim<br />

Albvereinshäusle der Ortsgruppe Tübingen schon recht<br />

gut besucht war, wurde der 2. Gaufamilientag am<br />

22.04.2007 bei der Goldersbachklause zwischen Tübingen-Lustnau<br />

und Bebenhausen zum wahren Publikumsmagnet.<br />

Auf der großen Wiese vor dem Wanderheim, direkt am<br />

Wander- und Radweg, konnten die Familien einen<br />

Spieleparkur mit Laufzettel durchlaufen und wurden danach<br />

bestens mit Speisen und Getränken versorgt. Allerlei<br />

Aufgaben, wie Holzstammsägen, Barfußpfad, Dosenwerfen,<br />

Nagelbalken, Naturfühlkasten, Riesenseifenblasen,<br />

und Pirschgarten forderten die Kinder und Eltern<br />

bei gemeinsamen Aktionen. Das Ökomobil des RP Tübingen<br />

war ebenfalls den ganzen Tag über voll von interessierten<br />

Kindern belagert.<br />

Der Infostand des Hauptvereines war den ganzen Tag<br />

über mit 3 Personen besetzt und informierte viele interessierte<br />

Eltern über das Familien- und <strong>Jugend</strong>programm<br />

des Schwäbischen Albvereines sowie über interessante<br />

Wanderziele auf der Alb mit Albvereinstürmen und<br />

Wanderheimen zum Übernachten.<br />

Die 230 für die Kinder ausgegebenen Laufzettel waren<br />

kurz nach 15 Uhr aufgebraucht und bei der Verlosung<br />

der Gewinne um 16 Uhr war die Glücksfee Lisa und der<br />

Gauvorstand von erwartungsvollen Kindern umringt.<br />

Die 25 Preise blieben zum Teil im Gau, teilweise waren<br />

jedoch auch Teilnehmer aus den Nachbargauen erfolgreich.<br />

Der 1. Preis, eine Übernachtung für eine 4<br />

köpfige Familie auf dem Albvereinswanderheim Burg<br />

Teck, ging nach Kusterdingen.<br />

Peter Pohlmann<br />

Lösung des<br />

Rätsels von<br />

Seite 31<br />

25


Familientag der OG Hohenhaslach<br />

Schatzsuche / Geocaching Kloster Maulbronn<br />

Am 6.5.2007 machte<br />

sich eine kleine Familiengruppe<br />

auf die Schätze<br />

des Klosters Maulbronn<br />

mit Hilfe der GPS<br />

Koordinaten zu heben.<br />

Dort angekommen mussten<br />

zuerst mehrere<br />

Aufgaben an verschiedenen Stationen gelöst werden,<br />

wobei man das komplette Kloster kennenlernte.<br />

Als Zwischenbelohnung hat unsere Gruppe auch den<br />

Micro direkt am Kloster gefunden. Dieser konnte sich nicht<br />

allzu lange vor unseren kleinen Detektiven verstecken.<br />

Danach machten wir uns daran die Koordinaten für das<br />

Finale Versteck zu errechnen. Dabei erhielten wir zweierlei<br />

Ergebnisse, so dass wir beide überprüfen mussten<br />

bevor die Schatztruhe endlich offen vor uns lag. Die Freude<br />

war groß und getauscht haben wir auch etwas, so dass<br />

der Travelbug „Mickey’s cache opener“ nun weiter durch<br />

die Welt reisen kann.<br />

Buchtipp von Markus Schertzl<br />

Bernhard Hoecker berichtet von seinem Hobby, das<br />

Geocaching. Diese Seite von ihm kannten wir bis heute<br />

nicht. Witzig, sich selbst auf die Schippe nehmend - wie<br />

man ihn kennt, bringt er das Thema Geocaching nicht<br />

trocken rüber, sondern mit Erfahrungsberichten wie es<br />

ihm bei der Schatzsuche ab und zu erging. Für alle<br />

Geocacher ein Spaß das Buch zu lesen, für alle die es<br />

noch werden wollen ein kurzweiliger Erfahrungsbericht.<br />

26<br />

Bernhard Hoecker<br />

Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers<br />

Mit Geocaching zurück zur Natur<br />

Rowohlt Taschenbuch Verlag<br />

ISBN 978-3-499-62252-6, 300 Seiten<br />

9,90 Euro<br />

Danach ging es zurück zum Kloster und weiter zum<br />

Füllmenbacher Hof. Hier war ebenfalls einiges geboten.<br />

Es war Familientag des Stromberggau und wir trafen hier<br />

weitere Mitglieder unserer Ortsgruppe die mit dem Fahrrad<br />

gekommen oder gewandert waren. Auch Familien aus<br />

Freudental und Häfnerhaslach waren vor Ort und so konnten<br />

wir bei einer guten Roten und späterem Kuchen den<br />

Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein genießen, während<br />

die Kinder durch Malen oder Aufgaben des ÖkomobilesWasseruntersuchungen<br />

des<br />

Sees vornahmen,<br />

Tiere untersuchten<br />

oder in der Bärenschluchtumhertollten.<br />

Markus Schertzl


Veschberdosenfetischisten<br />

2. Geocaching-Workshop auf der Eninger Weide<br />

Samstag, 12. Mai 2007, N 48° 29.619' E 009° 18.203':<br />

Als um 08:40 Uhr der Lehrgangsleiter den Gastraum im<br />

Wanderheim Eninger Weide betritt, haben es sich die<br />

ersten Teilnehmer von insgesamt 13 schon bei Kaffee,<br />

Brezeln und Hefezopf gemütlich gemacht. Während sich<br />

draußen das Wetter zwischen wechselhaft, stürmisch und<br />

sonnig einzupendeln versucht, startet der diesjährige<br />

Geocaching-Workshop ganz gemütlich mit einem zweiten,<br />

respektive doch auch ersten Frühstück. Und überpünktlich<br />

sind sie, die Schatzsucher und Unterholzerforscher<br />

von morgen: Bereits vor dem offiziellen Start in<br />

den Tag herrscht reges Debattieren, Vorstellen und Austauschen<br />

von Ideen. Auch dieses Jahr hat sich ein interessantes<br />

Grüppchen zusammengefunden: von Jung bis<br />

Alt ist alles vertreten.<br />

Mit einem gefüllten<br />

Magen fällt der<br />

bewusst kompakt<br />

gehaltene theoretische<br />

Unterbau zum<br />

Wie und Was auch<br />

nicht schwer. Viel<br />

wichtiger <strong>als</strong> Schulbuchwissen<br />

ist auch<br />

diesmal wieder die<br />

Praxis; einfach selbst losziehen, eigene Erfahrungen machen<br />

und sich vom Schatzsucher-Fieber packen lassen.<br />

Nach gut einer Stunde hat dann auch jeder ein GPS-Gerät<br />

in der Hand und stellt sogleich fest, dass unter Wolken<br />

und Parkplatzbegrünung der Empfang der Satellitensignale<br />

nicht der allerbeste ist. Geduldig und Schritt für<br />

Schritt macht sich jeder mit dem handygroßen Gerät vertraut,<br />

lernt die Tücken der Bedienung kennen, rollt mit<br />

den Augen, schnaubt angestrengt. Noch!<br />

Schon bald walzt die Gruppe los, Wünschelrutengängern<br />

gleich, den Blick stur<br />

auf eine kleine Anzeige geheftet,<br />

die mit einem Pfeil<br />

ominös in eine Richtung<br />

weist. Kaum zehn Minuten<br />

später, einige suchende<br />

Blicke und Seitentritte in<br />

die Pampa weiter, ruft es<br />

„Hier isch es!“. Mit gekonnten<br />

Handgriffen taucht der<br />

erste Cache, ein „Micro“,<br />

vor den Augen der<br />

Sucher auf. Auch<br />

hier war der Albverein<br />

nicht weit:<br />

ein Luftballon mit<br />

dem Sträußle drauf<br />

steckt drin.<br />

Natürlich ist das<br />

Öl ins Feuer gegossen:<br />

dieser schnelle, einfache, saubere Cache stillt keinen<br />

Jagd- und Suchtrieb. So kommt das zweite Blatt Papier<br />

zu Ehren: der Laufzettel für den zweiten, großen<br />

Cache. Doch Zweifel beschleichen die Adepten der<br />

satellitengestützten Schnitzeljagd: knapp zwei Kilometer<br />

bis zum „Start“? Der Leithammel lächelt spitzbübisch „Kô<br />

scho sei ?“.<br />

Los geht es dann Richtung St. Johann, munter und gesprächig<br />

wilde und zahme Wege entlang. In der Gastwirtschaft<br />

wird noch kurz der Schlüssel zur Hohen Warte<br />

eingesackt: „Kennt sei, dass mir den no brauchet“. Kurze<br />

Zeit später, einige diskutable Wegzweigungen weiter, stehen<br />

alle vor einem Schild. Lesen und Nichtlesen von Aufgabe<br />

und Lösung spaltet wieder die Gemüter, die ersten<br />

Profis kristallisieren sich heraus, die das Ziel schon auf<br />

der Karte abzirkeln, zwischen geographischen und UTM-<br />

Koordinaten hin- und herschalten, und gebremst werden<br />

müssen, um nicht loszuziehen, während manch andere<br />

erst noch mal rekapitulieren müssen, wie man aus der<br />

Neun eine Drei macht und dieses blöde gelbe Ding dazu<br />

bringt, einen nicht wieder zurückzuschicken.<br />

Der zweite Punkt<br />

der Schatzsuche<br />

wird gleich drei Mal<br />

gefunden: die Gruppe<br />

hat sich geteilt<br />

und jede Fraktion ist<br />

„ihren“ Weg gegangen.<br />

Die Lösung zur<br />

Aufgabe gesucht<br />

und gefunden, nach<br />

dem Gruppenbild geht’s weiter, mit jedem Mal klappt das<br />

Eingeben der neuen Koordinaten schneller und besser.<br />

Und so geht das weiter: neun „Stages“ lang, bis auf<br />

einmal der Weg sich öffnet und ein großer, weißer Turm<br />

da steht. Keiner aus dem „Herrn der Ringe“, doch mit der<br />

Hohen Warte nimmt man dann doch vorlieb. Magisch passt<br />

27


der Schlüssel zur Tür und während die<br />

einen sich den Rundblick über die Alb<br />

nicht entgehen lassen, suchen die anderen<br />

unten derweil die Lösung zum<br />

letzten Punkt der Schatzsuche.<br />

Und dieser ist allemal nicht leicht:<br />

bei 15 Metern Genauigkeit eine Vesperdose<br />

im Wald zu finden, scheint die<br />

Wiedergeburt der legendären Heuhaufennadel<br />

zu sein. Bis kurze Zeit später<br />

ein überraschter Schrei kommt: „I stand da ja fascht druf!“<br />

Gesucht und gefunden: wir sind die ersten, die das neue<br />

Logbuch einweihen dürfen.<br />

28<br />

Wir schauen auf die Uhr: viereinhalb<br />

Stunden schon unterwegs! Wem es nicht<br />

die Füße schon verraten haben, dem<br />

sagt es der Magen. So geht es denn auch<br />

wieder retour zum Wanderheim, wo in<br />

der gemütlichen Gaststube schon zum<br />

Essen für uns gedeckt ist.<br />

So klingt ein gemütlicher aber auch<br />

anstrengender Lehrgangs-Tag bei Speis<br />

und Trank aus. Zahlreich sind die Eindrücke,<br />

vielfältig die Ideen und ungebremst die Begeisterung.<br />

Florian Engster<br />

Albvereinsjugend zu Gast bei Harald Leibrecht in Berlin<br />

Im Rahmen der Albvereinsfreizeit „Berlin hautnah“<br />

besuchten vom 27. bis zum 31. Mai 2007 zehn <strong>Jugend</strong>liche<br />

aus verschiedenen Teilen Baden-Württembergs die<br />

deutsche Hauptstadt. Die Freizeit war Teil einer Veranstaltungsreihe<br />

zum aktuellen Jahresmotto der Albvereinsjugend:<br />

„Soziales und demokratisches Handeln“.<br />

Möglich wurde der Besuch durch die Einladung des<br />

Bundestagsabgeordneten Harald Leibrecht (FDP). So profitierte<br />

die Gruppe nicht nur von einem großzügigen<br />

Fahrtkostenzuschuss des deutschen Bundestages sondern<br />

erhielt auch außergewöhnliche Einblicke in die Welt der<br />

Politiker. Neben der allgemein zugänglichen Kuppel des<br />

Reichstagsgebäudes erhielten wir eine Führung durch den<br />

Plenarsaal des Bundestages und durften die Fraktionssäle<br />

der verschiedenen Parteien besichtigen.<br />

Weitere Höhepunkte der viertägigen Reise waren eine<br />

Führung durch das Bundeskanzleramt<br />

und ein<br />

Informationsbesuch im<br />

Auswärtigen Amt. Zudem<br />

erhielten wir einen<br />

Einblick in die turbulente<br />

Geschichte Berlins<br />

vor allem hinsichtlich<br />

der begangenen<br />

Menschenrechtsverletzungen<br />

während der<br />

Herrschaft des SED-Regimes<br />

in der DDR. Die<br />

Besichtigung des ehemaligenStasi-Ministe-<br />

riums in der Berliner Normannenstraße und des ehemaligen<br />

Stasi-Gefängnisses in Berlin-Hohenschönhausen<br />

führte den Teilnehmern vor Augen, was es bedeutet in<br />

einem undemokratischen Land leben zu müssen.<br />

Das folgende Interview entstand auf der Rückfahrt von<br />

„Berlin hautnah“ zwischen den beiden Freizeitleitern<br />

(Mario Györi und Julia Lärz) , sowie dem jüngsten (Jan<br />

Töpfer) und ältesten (Heiko Herbst) Teilnehmer.<br />

Mario: Guten Tag Herr Töpfer, guten Tag Herr Herbst.<br />

Heiko: Guten Tag Herr Györi.<br />

Mario: In einem Satz: Was ist für dich Demokratie?<br />

Jan: Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle.<br />

Heiko: Für mich ist Demokratie, wenn die jenigen, die<br />

mitbestimmen dürfen diese Möglichkeit auch wahrnehmen<br />

Mario: Was ist für euch undemokratisch?<br />

Jan: Ständige Überwachung der Bürger durch den Geheimdienst<br />

oder wenn meine Freizeitleiter mich gegen<br />

meinen Willen wegsetzen…<br />

Mario: Heißt das, die Freizeit hautnah war undemokratisch?<br />

Heiko: Undemokratisch wäre für mich gewesen, wenn die<br />

vorige Antwort von Jan zensiert worden wäre.<br />

Mario: Könnt ihr bitte noch mal zusammenfassen was über<br />

die Demokratie in Deutschland gelernt habt?<br />

Heiko: Zunächst mal haben wir gelernt, dass es in<br />

Deutschland, in den meisten Epochen, sehr undemokratisch<br />

zuging.<br />

Jan: Im ehemaligen Stasi Gefängnis hat man das z.B.


gesehen; da wurden Menschen, die nichts verbrochen<br />

hatten eingesperrt, damit sie nicht aus dem Land fliehen<br />

konnten.<br />

Heiko: Wieso sollte man sie auch aus dem Land fliehen<br />

lassen, wenn man sie für Milliarden an die Bundesregierung<br />

verkaufen konnten?<br />

Jan: Die wurden sogar festgenommen, wenn sie die Regierung<br />

kritisierten.<br />

Julia: Und was hat dir besonders gut an der Freizeit gefallen?<br />

Jan: Die ganzen Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel der<br />

Fernsehturm. Das Kanzleramt fand ich auch sehr interessant,<br />

weil man da in einem Gebäude war, in dem normal<br />

nur die wichtigsten Menschen der Welt sind. Auch spannend,<br />

fand ich den Besuch im Stasi-Ministerium und im<br />

Stasi-Gefängnis, weil ich davor eigentlich gar nicht wusste<br />

was die Stasi so gemacht hat. Es war auch mal ganz schön,<br />

richtige Großstadtluft zu schnuppern, nicht nur Stuttgart,<br />

des ist ja nicht so ne richtige Big City.<br />

Heiko: Das Gesamtpaket hat gestimmt. Kombination aus<br />

offiziellem Programm, mit Besuch in den wichtigsten<br />

Machtzentren Deutschlands, wie zum Beispiel Bundestag,<br />

Auswärtiges Amt, Kanzleramt und einem chilligen<br />

Teil. Herausheben möchte ich auch den Besuch des Theaterstücks<br />

Feelgood, einer Politsatire. Ich habe mich köstlich<br />

amüsiert.<br />

Julia: Was hat dich beim Besuch in Berlin am stärksten<br />

beeindruckt?<br />

Heiko: Das Plädoyer der Zeitzeugin und dem ehemaligen<br />

Häftling Edda Schönherz im ehemaligen Stasigefängnis<br />

Hohenschönhausen zur Wahl zu gehen. Sie ist das lebende<br />

Beispiel was passieren kann, wenn man das Wahlrecht<br />

den Links- und Rechtsradikalen überlässt.<br />

Jan: Die Aussicht vom Fernsehturm, vor allem weil da<br />

grad des fette Gewitter war und wir dann gar nichts mehr<br />

gesehen haben außer die vielen Blitze. Außerdem hat<br />

mich beeindruckt, dass in Berlin rund um die Uhr was los<br />

NEWS<br />

ist. Die Stadt schläft nicht.<br />

Julia: Habt ihr euch Berlin so vorgestellt?<br />

Jan: Ich hätte nicht gedacht, dass es so ein Touristikzentrum<br />

ist, an jeder Ecke gibt’s Buden, Hotels und so<br />

und dass es so viele Sehenswürdigkeiten gibt. Viele habe<br />

ich gar nicht gekannt.<br />

Heiko: Nein, das Brandenburger Tor wirkt im Fernsehen<br />

viel größer. Ich war überrascht, dass ich während der<br />

ganzen 5 Tage nur einen Menschen richtig berlinerisch<br />

reden hören habe. Ich habe mehr Leute Fremdsprache<br />

sprechen hören, <strong>als</strong> Berliner Dialekt. Außerdem dachte<br />

ich nicht, dass man mitten auf dem Kuhdamm, so lange<br />

nach einer gescheiten Kneipe suchen muss.<br />

Julia: Da uns gerade uns keine Frage mehr einfällt, einfach<br />

die offene Frage, ob euch noch etwas einfällt:<br />

Jan: Im Großen und Ganzen fand ich die Freizeit ganz<br />

gut obwohl mir manche Sachen überhaupt nicht gefallen<br />

haben. Aber trotzdem bin ich wieder dabei, wenn es die<br />

Freizeit nächstes Jahr wieder gibt.<br />

Heiko: Ich möchte noch die beiden Freizeitleiter loben.<br />

In der Organisation des Programms steckt sehr viel Zeit<br />

und Aufwand drin. Der Ablauf hat überall reibungslos<br />

geklappt, die Programmpunkte waren richtig ausgewählt<br />

und wir hatten genügend Zeit um unseren eigenen Interessen<br />

nachzukommen. Ich hoffe das war nicht die letzte<br />

Fahrt der Albvereinsjugend nach Berlin.<br />

Julia Lärz und Mario Györi<br />

29


Spieletipps zum Jahresmotto<br />

Dieses mal habe ich euch zum aktuellen Jahresmotto „Soziales und demokratischen Handeln“ ein paar Spieletipps<br />

zusammengesucht. Hier werden unter anderem die Punkte Wahrnehmung, Austausch, Akzeptanz, Soziales Handeln,<br />

Umgang mit Schwierigkeiten und Entwicklung von Werthaltungen der<strong>Jugend</strong>lichen / Kinder angeregt.<br />

Wer führt?<br />

Ziel: Sensibilisierung für dominantes Verhalten im Umgang<br />

miteinander. Die <strong>Jugend</strong>lichen / Kinder können bei<br />

dieser Übung erkennen, inwieweit sie im sozialen Miteinander<br />

lieber selbst die Führung übernehmen oder sich<br />

auch mal führen lassen.<br />

Material: DIN A3 Blatt, verschiedene Farbstifte.<br />

So geht‘s: Die Kinder teilen sich in Paare auf. Jedes Paar<br />

erhält ein weißes Papier und 2-3 farbige Stifte. Die Paare<br />

sollen nun in ca. 15 Minuten gemeinsam einen Baum, ein<br />

Haus, eine Landschaft oder ein Tier malen – ohne miteinander<br />

zu sprechen. Beide müssen gleichzeitig den Stift<br />

halten. Die Kommunikation sollte über den Stift erfolgen,<br />

nicht über Mimik oder Gestik.<br />

Auswertung: Wer hat angefangen? Wer übernahm dann<br />

die Führung? Ist es dir leicht/schwer gefallen, dich führen<br />

zu lassen/selbst zu führen? Wie hast du reagiert, wenn<br />

du dich vom anderen übergangen fühltest? Bist du mit<br />

dem Ergebnis zufrieden?<br />

30<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren in der Gruppenstunde wünscht euch<br />

Sonja Ulmer<br />

Wer ist wer?<br />

Ziel: Senden und Akzeptanz von positivem Feedback. Schulung der Fremdwahrnehmung.<br />

Material: Anzahl Zettel (DIN A6) in Gruppenstärke mit je einem Namen.<br />

So geht‘s: Die Zettel werden verdeckt verteilt bzw. gezogen. Anschließend schreibt jeder möglichst viele (markante)<br />

positive bis neutrale Personenmerkmale „seines“ gezogenen Partners auf den Zettel. Diese werden zusammengefaltet<br />

und in einen Behälter gegeben. Aus diesem wird jeweils ein Zettel blind gezogen und die Eigenschaften vorgelesen. Die<br />

Gruppe rät und begründet, wer gemeint ist.<br />

Anmerkung: Darauf hinweisen, dass negative Eigenschaften „verboten“ sind.<br />

Bekanntschaftsanzeige<br />

Ziel: Formulierung von Rückmeldungen, Sensibilisierung<br />

für die Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anderer.<br />

Material: Zettel mit je einem Namen der Anwesenden.<br />

So geht‘s: Die Namenszettel werden zufällig verteilt. Dann<br />

teilen sich die Kinder in Gruppen zu je 2-3 Personen.<br />

Diese schreiben für den gezogenen Namen eine Bekanntschaftsanzeige.<br />

Sie soll so formuliert und abgefasst sein,<br />

dass auf jeden Fall jemand „anbeißt“ (ohne aber maßlos<br />

zu übertreiben). Die Anzeigen werden vorgelesen und es<br />

soll erraten werden, um wen es sich handelt.<br />

Auswertungsfragen: Kann ich mich mit den Beschreibungen<br />

identifizieren? Welche Merkmale waren mir angenehm/unangenehm?<br />

Wie gehe ich mit nicht so positiven<br />

Rückmeldungen um?<br />

Auswertungsfragen: Ist es dir schwergefallen, positive Eigenschaften zu finden? Wie wirken positive Eigenschaften auf<br />

dich? Warum fallen einem oft leichter negative Personenmerkmale ein? Waren die Aussagen über dich zutreffend /<br />

akzeptabel?


Die Lösung findest du auf Seite 25.<br />

31


32<br />

9 771861 287008<br />

Erlebnispäd. in der <strong>Jugend</strong>arbeit<br />

Erlebnispädagogische Übungen <strong>als</strong> Ansatzpunkt für die <strong>Jugend</strong>arbeit. Nicht<br />

nur die Werbung hat entdeckt, dass sich mit dem „Erlebnis“ tiefere Bedürfnisschichten<br />

der Menschen ansprechen lassen. Auch in der <strong>Jugend</strong>arbeit werden<br />

schon seit einigen Jahren erlebnispädagogische Methoden erfolgreich eingesetzt.<br />

Denn die Übungen machen Spaß, verbinden Handeln, Denken und Fühlen,<br />

ermöglichen äußere und innere Erfahrungen und machen sensibel für<br />

Entdeckungen in der Gruppe und <strong>als</strong> Einzelperson.<br />

Somit bietet die Erlebnispädagogik einen interessanten Anknüpfungspunkt<br />

zur herkömmlichen Gestaltung von Freizeiten und Gruppenstunden. Wir werden<br />

gemeinsam viele abenteuerliche Übungen kennen lernen, eine Nachtwanderung<br />

der besonderen Art unternehmen und <strong>als</strong> Highlight einige Stunden<br />

im Hochseilgarten Wernaus verbringen.<br />

Termin: 29.09. - 30.09.2007<br />

Ort: LVHS Wernau<br />

Teilnehmer: 14 Personen, ab 15 Jahren<br />

Leitung: Dirk Briddigkeit<br />

Preis: 140 Euro, Mitglieder 80 Euro<br />

Leistungen: Lehrgangsunterlagen, Unterkunft, Verpflegung, Hochseilgarten<br />

Anmeldeschluss ist der 13.09.2007<br />

Junges Wandern<br />

Kann Wandern alt sein? Kann Wandern jung sein? Wer weiß - auf diesem Lehrgang erarbeiten,<br />

erproben und erfahren wir so einiges, was aus Wandern mehr macht, <strong>als</strong> einfach nur<br />

Kilometer zu schinden. Ziel ist es, kurzweilige, spannende und ungewöhnliche Wanderformen<br />

und Aktionen für Kinder und <strong>Jugend</strong>liche zu vermitteln und einen Einstieg in aktuelle<br />

Themen wie Geocaching oder Orientierung zu geben.<br />

Termin: 19.10. - 21.10.2007<br />

Ort: Eninger Weide<br />

Teilnehmer: 20 Personen, ab 15 Jahre<br />

Leitung: Florian Engster, Dirk Briddigkeit<br />

Preis: 50 Euro<br />

Leistungen: Lehrgangsunterlagen, Unterkunft, Verpflegung<br />

Anmeldeschluss ist der 27.09.2007<br />

02.-06.08.2007 DEUTSCHER WANDERTAG IN SAARLOUIS ++ 12.-25.08.2007 ZELTLAGER 2 AUF DER<br />

FUCHSFARM ++ 19.-25.08.2007 UMWELTCAMP AUF DER WEIDACHER HÜTTE ++ 02.-05.09.2007 NATUR<br />

PUR AUF DEM FÜLLMENBACHER HOF ++ 03.-07.09.2007 STADT-LAND-FUß(QUER DURCH‘S NÖRDLI-<br />

CHE BA-WÜ) ++ 07.-09.09.2007 ZELTLAGER-ABBAU AUF DER FUCHSFARM ++ 29.-30.09.2007<br />

ERLEBNISPÄDAGOGIK IN DER JUGENDARBEIT IN DER LVHS WERNAU & DORTIGER HOCHSEILGARTEN ++<br />

00133<br />

13.-14.10.2007 JUGENDVERTRETERVERSAMMLUNG IN DER JUHE TÜBINGEN ++<br />

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