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Diamantenfieber<br />

Für die Griechen waren es Tränen der Götter. Die Römer<br />

glaubten, dass es Splitter von gefallenen Sternen<br />

seien. Heute weiß man zwar viel mehr über die Entstehung<br />

der Diamanten, aber dennoch bleibt da diese magische<br />

Anziehungskraft die nur schwer zu erklären ist.<br />

Was ist dran, an diesem Naturschatz? Was macht ihn<br />

zu etwas so besonderem?<br />

Materialkunde, Eigenschaften<br />

Diamanten bestehen aus<br />

Kohlenstoff und zwar nur aus<br />

Kohlenstoff, wie zum Beispiel<br />

Bleistiftminen (Graphit).<br />

In einem Diamanten<br />

sind die Kohlenstoffatome in<br />

einer bestimmten Weise angeordnet.<br />

Diese Anordnung<br />

verleiht ihm die Eigenschaften,<br />

die ihn so unnachahmlich<br />

machen.<br />

Diamanten sind sehr hart. Die so genannte Ritzhärte<br />

wird in „Mohs“ angegeben, wobei Diamant den Wert 10<br />

hat, d.h. er ritzt alle anderen Mineralien. Quarz (z. B.<br />

Sand) hat die Mohshärte 7, kann <strong>als</strong>o Diamant nichts anhaben.<br />

Dies ist sicher ein Grund für das hohe Ansehen<br />

der Diamanten. Sie sind ewig haltbar und nutzen sich<br />

nicht ab.<br />

Des Weiteren leitet Diamant gut die Wärme, aber keinen<br />

Strom. Üblicherweise wird das Diamantgewicht in<br />

Karat (ct) angegeben. 1 Karat ist genau 0,2 g.<br />

Entstehung<br />

In 150-300 km Tiefe ist die Geburtstätte der Diamanten.<br />

Dort herrschen um die 1.500 °C und ein Druck von<br />

67.000 bar (zum Vergleich: in 10m Wassertiefe beträgt<br />

der Druck 1 bar). Damit daraus dann Diamant wird bedarf<br />

es aber noch bestimmter Stoffzusammensetzungen<br />

und einer<br />

bestimmten Abkühlzeit,<br />

dass im<br />

Kohlenstoff die<br />

Diamantstruktur<br />

erhalten bleibt.<br />

A n die Erdoberflächekamen<br />

die Dia-<br />

Rohdiamanten<br />

manten dann<br />

12<br />

Anordnung der Kohlenstoffatome<br />

im Diamant<br />

durch Vulkanausbrüche. Mit der Magma mitgerissen wurde<br />

es dann bei Ausbrüchen ausgestoßen oder es blieb in<br />

der abkühlenden Magma im Vulkanschlot (Pipe). Wichtig<br />

war, dass der Aufstieg in der Pipe schnell (innerhalb weniger<br />

Stunden) von statten ging, ansonsten hätte sich der<br />

Diamant aufgrund der anderen Umgebungsbedingungen<br />

wieder zu Graphit umgewandelt. Die an der Erdoberfläche<br />

in der erkalteten Magma liegenden Steine wurden<br />

aufgrund von Verwitterung dann oft <strong>als</strong> Sediment in Flüssen<br />

und Meer abgelagert. Diese so genannten sekundären<br />

Lagerstätten sind meist höher konzentriert.<br />

Förderung<br />

Bei primären Vorkommen wird zuerst im Tagebau die<br />

Pipe ausgebeutet. Das gibt dann, wie zum Beispiel in<br />

Udatschnaja, Russland, ein Loch mit mehr <strong>als</strong> 500 m Tiefe<br />

und mehr <strong>als</strong> 1.000 m Durchmesser. Kann man das<br />

Loch nicht mehr tiefer machen, da sonst die Wände einstützen<br />

würden, geht man zum klassischen Bergbau über.<br />

Die Diamantvorkommen sind nicht sehr hochkonzentriert.<br />

In der Regel müssen 5.000 kg Gestein bearbeitet werden<br />

um 1 ct Diamant zu erhalten. Wundert einen da noch der<br />

Preis?<br />

Bei sekundären Lagerstätten ist das Verhältnis etwas<br />

besser. Diese<br />

werden im Tagebauausgebeutet,<br />

teilweise von<br />

Menschenhand<br />

mit Sieben. Die<br />

Trennung der<br />

Diamanten vom<br />

Gestein ist sehr<br />

aufwändig. Größter Tagebau in Udachnaya, Russland<br />

Vorkommen<br />

Schon 4.000 v. Chr. wurde von den 1. Diamanten berichtet.<br />

Erst im 13. Jhd. lernte man aber Diamanten zu<br />

bearbeiten. Zunächst wurden Diamanten nur im östlichen<br />

Indien gefunden. Viele berühmte Diamanten stammen<br />

deshalb aus Indien. Kleinere Funde auf Borneo haben<br />

die zentrale Rolle von Indien nie in Frage gestellt. Erst<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts wurden in Brasilien die ersten<br />

Diamanten außerhalb von Asien gefunden und dies<br />

zu einer Zeit, zu der sich die Vorkommen in Indien allmählich<br />

erschöpften. Im 19. Jahrhundert folgten dann<br />

erste Funde in Russland, Australien, Südafrika und weitere<br />

Länder.

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