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4 Naturschätze im Vereinsgebiet Definition: „Rohstoffe sind natürliche Ressourcen, die bis auf die Lösung aus ihrer natürlichen Quelle noch keine Bearbeitung erfahren haben. Sie werden aufgrund ihres Gebrauchswertes aus der Natur gewonnen und entweder direkt konsumiert oder als Arbeitsmittel und Ausgangsmaterialien für weitere Verarbeitungsstufen in der Produktion verwendet.“ (aus Wikipedia) Rohstoffe stammen entweder aus der lebenden Natur (Agrarprodukte) oder werden aus der Erdkruste, von der Erdoberfläche oder aus dem Meer gewonnen. Eine wichtige Gruppe der Rohstoffe sind die Energieträger (Holz, Kohle, Erdöl, Erdgas, Uranerze), die be- Erz Erze sind natürlichvorkommendeMineralmischungen, die durch Bearbeitung in ein oder mehrere metallische Bestandteile getrennt werden können. Sie können ganz unterschiedliche Metallgehalte aufweisen. Ein Zinnerz hat so ca. 2% Zinnanteil. Bekannter bei uns ist das Eisenerz mit ca. 30% Eisenanteil. Eisenerz, auch Bohnerz genannt, sind Reste tropischer Bodenbildungen und entstanden vor über 50 Millionen Jahren. Sie sehen aus wie runde Steine und sind dunkelbraun. Auffällig ist ihr schweres Gewicht. Immerhin besitzen Bohnerze einen Eisenanteil von 30% - 40 %. Schon die Hethiter, ein Volk aus Kleinasien, hatten um 1500 v. Chr. das heute „Verhüten“ genannte Eisenschmelzen erfunden. Dies war der Beginn der Eisenzeit. Um ca. 800 v. Chr. wurde der wertvolle Rohstoff auch auf der Alb entdeckt. Die Kelten bauten die „Albnuggets“ in kleinen Schürfgruben ab und verflüssigten es zu einem schmiedbaren Eisen. In der Nähe von St. Johann konnte eine der ältesten Eisenverhüttungsstätten nachgewiesen werden. Weitere Hochburgen des Bohnerzabbaues im Schwabenländle waren unter anderem auf der Ostalb im Raum Heidenheim sowie im unteren Lauchterttal in der Nähe von Sigmaringen. Mehr zum Thema Silbererz und Erzabbau kannst du im Artikel von Florian Engster (Seite 8) nachlesen. Sonja Ulmer sonders bei der Energieerzeugung und in der chemischen Industrie (z. B. Kunststoffherstellung) benötigt werden. Nachwachsende Rohstoffe sind eine weitere wichtige Gruppe. Dazu gehören unter anderem Holz, Baumwolle, und Sisal. Um daraus Treibstoffe für Autos und Traktoren zu gewinnen, werden zudem auch Raps oder Zuckerrohr angebaut. Daneben ist Eisen einer der wichtigsten Rohstoffe der Menschheit (Eisenzeit). Aber auch Sand und Kies sind im Hoch- und Tiefbau nicht mehr wegzudenken. Nachfolgend haben wir einige Rohstoffe aufgezählt, die in unserem Vereinsgebiet vorhanden sind und abgebaut werden/wurden. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Metalle Wie sähe unsere Welt ohne Metalle aus? Es gäbe keine Autos und Flugzeuge, Hochhäuser würden ohne ihre Stahlträger in sich zusammenfallen. Es gäbe keinen Strom, denn in den Kabeln leiten kleine Metalldrähte den Strom von einem zum anderen Ende. Auch Geldmünnzen sind gepresstes Metall. Metalle lassen sich zu unzähligen Zwecken verwenden, weil sie auf einzigartige Weise unterschiedliche Eigenschafe in sich verbinden. Sie sind sehr fest und leicht formbar, so dass man daraus alle möglichen Dinge, vom Schiff bis zum Flaschendeckel, herstellen kann. Metalle zählen auch zu den Rohstoffen. Es gibt über 80 verschieden Metalle (Kupfer, Zink, Nickel, Chrom,... das ganze Periodensystem (Chemie) durch), doch sind manche davon sehr selten. Aluminium und Eisen sind die häufigsten. Nur wenige, wie z. B. Gold, kommen in der Erde als Reinmetalle vor. Die übrigen treten in Form von Erzen im Gestein auf. Metalle können auch durch das Wiederverwerten alter Autos und Dosen (Schrott) gewonnen werden. Dieses Verfahren verringert die Müllberge und ist preiswerter als die Verarbeitung von neuen Metallerzen. Sonja Ulmer
Travertin / Tuff Travertin- und Tuffgestein sehen sich sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich lediglich in der Ursprungsart. Travertine sind Kalkablagerungen aus kalten oder warmen Süßwasserquellen. Sie entstehen abiotisch, das heißt ohne Mitwirkung von Lebewesen. Eher mürbe Abscheidungen werden auch Kalktuff, Quelltuff oder Duckstein genannt. Die veraltete Bezeichnung Kalktuff kommt von der Ähnlichkeit zum vulkanischen Tuffstein. Dieser ist eine durch vulkanische Eruption entstandene Anhäufung zunächst lockerer Auswurfprodukte, die sich mit der Zeit zu einer festen, zusammenhängenden Masse verdichten. Die genaue Einordnung der Tuffe in die Liste der Gesteinsarten ist schwierig (in der Regel wird Tuff den magmatischenAuswurfgesteinen zugeordnet). Travertin ist auf den Kontinenten recht weit verbreitet. Bekannte vorkommen in Deutschland sind: das Thüringer Becken, in Stuttgart der Cannstatter Travertin, auf der Schwäbischen Raps (60 bis 120 cm hoher Kreuzblütler mit gelben Blüten und blaugrünen Blättern) In gewissem Sinn ist auch Raps ein Rohstoff und vor allem ein nachwachsender Schatz der Natur! Daher nimmt der Rapsanbau hierzulande erfreulicherweise immer mehr zu und die gelben Felder erfreuen die Herzen der Wanderer und Geocacher. Schon in der Bronzezeit wurde im nördlichen Mitteleuropa Rapsöl gewonnen. Bis zum Aufkommen des Petroleums war Rapsöl das bevorzugte Leucht- und Lampenöl. Der Raps ist die wichtigste einheimischeÖlpflanze. Der Samen des Raps enthält etwa 40% Öl, das als Speiseöl und immer häufiger zu Pamukkale Alb (Bad Urach, Gönninger Tal), auf der Fränkischen Alb die Steinernen Rinnen und im Alpenvorland bei Polling. In der Türkei ist das Pamukkale mit seinen schneeweißen Sinterterassen weltweit bekannt. Bei uns in Deutschland ist Travertin eher porös. Bei seiner Bildung wurden Pflanzen und Pflanzenteile (Moose) eingeschlossen, die sich zersetzten. Wegen seines geringen Gewichtes, seiner hervorragenden Wärmeisolierung und der leichten Bearbeitbarkeit wurde Travertin früher als Baustein (z. B. für Häuser, Kirchen, Stadtmauern) verwendet. Sonja Ulmer technischen Zwecken, z. B. zur Energiegewinnung und als Treibstoff (Biodiesel), verarbeitet wird. Biodiesel kann in sogenannten Elsbett-Motoren verwendet werden. Seit November 1991 fährt die Inselbahn auf Borkum umweltfreundlich mit Biodiesel aus Rapsöl! Der bei der Herstellung des Öls anfallende Rückstand, der Rapskuchen, ist ein geschätztes Futtermittel. Was will von Kuh und Stier der Sohn? Rapsölproduktion!! Unsere Devise kann aus all diesen Gründen daher auch nur lauten: Als Menschen wollen wir: Nicht Uran- und nicht Atom-, sondern gelben Rapsölstrom! Lebrecht Geng 5
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